Rezension

Zu viel Drama

After passion
von Anna Todd

Bewertet mit 2 Sternen

Tessa Young ist attraktiv und klug. Und sie ist ein Good Girl. An ihrem ersten Tag an der Washington Central University trifft sie Hardin Scott. Er ist unverschämt und unberechenbar. Er ist ein Bad Guy. Er ist genau das Gegenteil von dem, was Tessa sich für ihr Leben wünscht. Und er ist sexy, gutaussehend und zieht Tessa magisch an. Sie kann nicht anders. Sie muss ihn einfach lieben. Und sie wird nie wieder die sein, die sie einmal war.

Meine Meinung: 
Ich bin, wie schon häufiger gesagt, kein New Adult Fan und musste mir aber auch diese Reihe mal selbst anschauen. 

Wir erleben ein sehr ungleiches Paar. Tessa, die scheue und naive Jungfrau, die an die wahre Liebe glaubt und einfach nur ein behagliches Leben mit Mann, Wohnung und Job erreichen will. Dazu das genaue Gegenteil: Hardin - der Bad Boy schlechthin, der so einige Geheimnisse hat und sehr unergründlich wirkt. Doch bei Tessa zeigt er auch mal seine weiche Seite. 

Mich hat zu Beginn die Seitenzahl etwas abgeschreckt. Ich muss aber sagen, dass die Seiten eigentlich nur so dahin fliegen. Ich weiß aber gar nicht mal so genau, warum das so ist, weil richtig spannend und gut ist die Geschichte nicht (dazu gleich mehr). Der Schreibstil ist aber sehr angenehm zu lesen und es passiert halt immer irgendwas - daher kann man die Geschichte auch flüssig lesen. 

Wenn ich jetzt mal den Inhalt etwas näher betrachte, muss ich einfach sagen, dass wir hier kein literarisches Meisterwerk erhalten. Die Geschichte ist ziemlich einfach gestrickt, dabei wenig tiefsinnig und fokussiert eher Oberflächlichkeiten. Mit diesem Buch kann man sich halt wirklich berieseln lassen, weil man einfach nicht großartig nachdenken muss. Ich muss aber sagen, dass mir hier inhaltlich VIEL ZU VIEL Drama geboten wurde. In absolut jedem Kapitel wechseln Hardin und Tessa von fröhlich-verliebt zu hasserfüllt-streitend. Dabei streiten sie sich über die lächerlichsten Kleinigkeiten und schaffen es einfach nicht sich mal wie normale Erwachsene über ihre Probleme zu unterhalten. In einigen Szenen kommt dann Tessas Mutter daher, die ihre Tochter nur anschreit, als Hure bezeichnet und sich wirklich wie ein pubertäres Mädel benimmt. Ehrlich gesagt, war spätestens da klar, dass ich einiges an der Geschichte zu albern finde. Ich kann vieles einfach nicht ernst nehmen und fand es stellenweise schlicht und ergreifend niveaulos. Das Ende haut es für mich dann auch nicht so raus. Ich war zwar etwas überrascht, aber ich denke man hätte auch selbst drauf kommen können. Es ist halt ein guter Cliffhanger für die nächsten Bände - ich kann mir aber gut vorstellen, dass wir in diesen ungefähr das gleiche Hin und Her erleben.

Mich überrascht, dass viele Rezis mit den Worten "glaubhaft" und "realistisch" daher kommen. Das kann ich wirklich gar nicht nachvollziehen. Alleine die Entwicklung von Tessa, von einem kleinen Strebermädchen, die seit 2 Jahren mit ihrem Freund zusammen ist und diesen nur mal küsst, zu einem absoluten Vamp, welches nicht nur ihren Freund kurzzeitig betrügt, sondern auch fröhlich überall und zu jeder Zeit mit dem Bad Boy rummacht (und dass innerhalb von 1- 3 Monaten). Dass sie so absolut null Ahnung von ihrem eigenen Körper hat, fand ich dazu dann noch ziemlich erschreckend. Hardin hat mich dagegen wirklich nur aggressiv gemacht. Für mich ist er was Tessa und auch was seine Freunde angeht, ein absoluter Feigling. Irgendwie sind mir beide über die Zeit hinweg nicht richtig sympathisch geworden und auch einfach zu wenig ans Herz gewachsen. Ich werde die nachfolgenden Bände zwar irgendwann mal lesen, aber ich muss die Reihe nicht in meinem Regal stehen haben.

Fazit:
Für New Adult Fans ist das wahrscheinlich ein schöner Reihenauftakt. Ich fand die beiden Charaktere aufgrund einer Vielzahl von Gründen einfach zu unsympathisch. Die Story ist ein ganz großes Hin und Her, und erhalten dabei wenig Tiefsinniges und viel Albernes. Die Geschichte lässt sich aufgrund des leichten Schreibstils und der Menge an Wendungen gut lesen, aber ist zwischendurch auch einfach sehr anstrengend. Ich vergebe daher 2 Sterne!