Rezension

Zu viel Langsamkeit tötet die Spannung

Es klingelte an der Tür - Rex Stout

Es klingelte an der Tür
von Rex Stout

Bewertet mit 3 Sternen

An sich mag ich die schon etwas in die Jahre gekommenen Kriminalgeschichten, wie sie Agatha Christie verfasst hat, aber Rex Stouts "Es klingelte an der Tür. Ein Fall für Nero Wolfe" besaß eindeutig zu viel Patina. 

Ich hatte von Anfang an ein Problem mit dem renitenten wie eigenbrötlerischen New Yorker Ermittler Nero Wolfe, der sich lieber um seine Orchideen und Bücher kümmerte als um seinen neuesten Fall. Wolfe ist der eindeutige Gegenentwurf zum überambitionierten Privatermittler aus heutiger Zeit. Ja, der Charme der 60er war spürbar, aber leider auch etwas omnipräsent. Mir verlief die Story zu zäh und zu ereignislos. Zudem fand ich es etwas kurios bis unpassend, dass Wolfes Assistent den Fall der exzentrischen Rachel Bruner praktisch im Alleingang aufklärte, währenddessen der Chefermittler sich lieber seinen Hobbys und dem Essen widmete. Das FBI spielte auch eine seltsame Rolle. Insgesamt konnte ich die Brisanz bzw. die Schlüssigkeit des Kriminalfalls nicht wirklich nachvollziehen, denn zu viel Klein-Klein ließ die Spannung abebben. 

FAZIT 
Ein gemächlicher bis leiser Krimi, dessen Lektüre sich zog und der mich deshalb leider nicht mitreißen konnte.