Rezension

zu wenig Handlung

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow
von Rainbow Rowell

Bewertet mit 2 Sternen

Simon Snow erfährt mit elf Jahren, dass er der auserwählte Zauberer ist, der allein die Welt und die Zauberergemeinschaft vor einem Bösen retten kann.

 

Ich muss vorab anmerken, dass dieses Buch in Zusammenhang mit einem anderen, Fangirl, entstanden ist, in dem eben jener Simon Snow eine große Rolle zu spielen scheint, das ich jedoch nicht gelesen habe.

Simon kehrt nach den Sommerferien an seine Zaubererschule zurück und wird von seiner besten Freundin Penelope begrüßt. Sein Zimmergenosse Baz, vermutlich ein Vampir, ist noch nicht aus den Ferien zurückgekehrt. Darüber ist Simon recht erfreut, denn die beiden verbindet eine scheinbar in langen Jahren gewachsene Feindschaft. Doch als die Mutter von Baz ermordet wird, müssen die beiden über sich hinauswachsen und gemeinsam versuchen, den Fall zu klären.

Insgesamt plätschert die Geschichte, die aus den verschiedensten Perspektiven erzählt wird, langsam vor sich hin. Als Überschrift erfährt der Leser wer den jeweiligen Abschnitt erzählt, das erleichtert das Zurechtfinden ganz enorm, da relativ viele Personen vorkommen, die jedoch nicht wirklich vorgestellt werden. Stattdessen wird der Eindruck erweckt, als hätte man bereits die vorhergehenden drei oder vier Bände lesen können, in denen berichtet worden wäre, wie die Figuren sich zueinander verhalten und ihr Verhältnis entwickelt haben. Das ist leider nicht der Fall, sodass es gelegentlich relativ schwer fällt, alles einzuordnen und nachzuvollziehen. Andererseits wird ziemlich deutlich, dass die Autorin sich sehr viel Mühe mit der Gestaltung ihrer Figuren und der Entwicklung ihrer Hintergrundgeschichte gegeben hat.

Hinzu kommt, dass Simon ein ziemlicher Versager ist, jedenfalls was das Wirken von Magie angeht. Es gelingt ihm nicht in der geplanten Form. Zudem neigt er zum Grübeln und Infragestellen vieler Dinge, was leider dazu führt, dass ich ihm beim Lesen nicht näher gekommen bin. Penelope hingegen folgt man gern durch die Geschichte. Es gibt durchaus humorvolle Stellen, und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Stilistisch arbeitet die Autorin mit zahlreichen Rückblicken, Erinnerungen und inneren Monologen, was zu einer weiteren Verlangsamung der eigentlichen Handlung beiträgt.

Außerdem ist die Handlung an vielen Stellen vorhersehbar – jedenfalls wenn man Harry Potter gelesen hat, von dem die Autorin sehr viel „abgekupfert“ hat. Alles in allem scheint es sich um ein Buch zu handeln, dass vor allen denjenigen viel Freude bereitet, die „Fangirl“ gelesen haben.