Rezension

Zu zäh und repetitiv

Blutschatten
von Kathy Reichs

Bewertet mit 3 Sternen

Die ehemalige Polizistin Sunday Night lebt sehr zurückgezogen, als sie von einer reichen Witwe engagiert wird, als Privatdetektivin herauszufinden, wer ihre Tochter umgebracht hat und was mit ihrer verschollenen Enkelin passiert ist. Sunday findet schon bald heraus, dass mehr hinter dem Anschlag steckt, als die Polizei bisher vermutet hatte…

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive der Protagonistin Sunday Night erzählt. Leider war sie mir nicht wirklich sympathisch. Gegen Schluss des Buches wird zwar langsam verständlich, wieso sie so in sich gekehrt, menschenscheu und unfreundlich ist, sympathischer wurde sie mir dadurch allerdings nicht.

Die Handlung zeichnet sich vor allem durch viele Wiederholungen aus. Sunday checkt in ein Hotel ein, richtet sich dort ein, legt ihre Waffe in den Safe, aktiviert den Bewegungsmelder und verlässt das Zimmer. Dann geht sie zum nächsten Hotel und alles beginnt von vorne. Dazwischen wird minutiös aufgezählt, was Sunday anzieht, in welcher Farbe und von welcher Marke. So zieht sich alles in die Länge und Spannung kommt kaum auf. Das bessert sich allerdings, als etwa in Buchmitte Gus ins Spiel kommt. Gus ist Sundays Bruder, und er scheint der einzige zu sein, der wirklich an sie rankommt. In seiner Gesellschaft scheint sie etwas aufzutauen und auch die Handlung wird abwechslungsreicher, wohl weil Gus nicht die vielen Rituale braucht, die Sunday anscheinend abhält, um sich sicher und geborgen zu fühlen.

Der Schreibstil der Autorin Kathy Reichs lässt sich flüssig lesen, allerdings sind mir vereinzelte Tippfehler aufgefallen, die der Lektor wohl übersehen hat. Ich kenne die Autorin bereits seit vielen Jahren von ihren Thrillern über die forensische Anthropologin Tempe Brennan und hatte hier etwas Ähnliches erwartet. Allerdings konnte mich Sunday in ihrem ersten Abenteuer nicht wirklich überzeugen und ich werde die Reihe wohl nicht weiterverfolgen. Sundays verstecktes Beobachten kommt für mich einfach nicht an Tempes Jagd auf Serienmörder heran.
 

Mein Fazit

Zu zäh und repetitiv