Rezension

Zucker in Lebensmitteln

Blutzucker - Leif Tewes

Blutzucker
von Leif Tewes

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch "Blutzucker" von Leif Tewes erschien 2017 im Größenwahn Verlag.
Paul Hartmann soll im Auftrag des großen Lebensmittelskonzerns WorldFood eine neue Form des versteckten Zuckers erfinden. Als Pauls Freundin Nicole, diesem Treiben auf die Schliche kommt, nimmt das Leben eine erschreckende Wendung. Als dann auch die Polizei mit Kommissar Berg und Kollegin Landers die Spuren zu dem Konzernmanager Meininger verfolgen, wird das Story brennend heiß.
Bereits ab der ersten Zeile gelingt es den Autor einem in die Geschichte hineinzuziehen. Spannend erzählt er teilweise aus der Vergangenheit, was geschehen ist, um die Entwicklung zu verstehen, welche das Buch in rasante Höhen treibt. Diese Szenen in der Vergangenheit braucht man, um die Protagonisten und die Geschichte noch besser zu verstehen. Es gibt mehrere Handlungsstränge, welche sich am Ende alle in einem großen Showdown sinnig zusammenfinden.
Paul Hartmann ist Lebensmittelchemiker und immer schon eher still und unterwürfig gegenüber anderen und in der Firma. Von Schicksalsschlägen gebeutelt glaubt er nicht mehr an das Gute in der Welt und nimmt nach einigem Hin und Her das Leben selbst in die Hand.
Konzernmanager Meininger scheint sehr von sich und seiner Sache überzeugt. Es scheut vor nichts zurück und besticht durch Skrupellosigkeit, wenn es um die Umsetzung seines Masterplanes geht.
Kommissar Berg nimmt die Regeln gerne in die eigene Hand und dehnt gewisse Möglichkeiten meist bis zum Bersten. Doch er ist ein alter Hase im Polizeigeschäft und lässt sich nur schwer von einer Fährte abbringen, wenn er sich irgendwo hineingebissen hat.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, obwohl es ein sehr gesellschaftskritisches und hochbrisantes Thema behandelt und auch nicht ohne Fremdwörter auskommt, macht dies der guten Lesbarkeit keinen Abbruch.
Man kann sagen, dass der Profitkampf, die Gier und der Kampf um die Macht und deren Folgen ein riesiger Punkt in diesem Buch ist. Aber auch die große Frage umschwirrt mich seit dem Lesen dieses Buches. Ist das möglich, was man hier liest? Ist es vielleicht schon traurige Realität? Und die wichtigste Frage von allen: Was essen wir eigentlich?
Jeder, der gerne einmal einen Thriller liest, der auch unangenehme Themen, wie Zucker in Lebensmittel, anschneidet, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. Außerdem empfehle ich dieses Buch jedem, der auch einmal über den Tellerrand hinausschauen möchte.