Rezension

Zum Ende hin besser

Amurante - Rico Forwerk

Amurante
von Rico Forwerk

Bewertet mit 3 Sternen

>>Etwas ist anders, dachte sie sich. Etwas stimmt nicht. Dies ist nicht ihre Wohnung. << Seite 16

Erster Satz

"Ms Bringstine, wachen Sie endlich auf!" Der dickleibige Mann mit dem struppigen Schnurrbart donnerte seine fette Faust mit Schmackes auf den Spanplatten-Arbeitstisch.

Meinung

Zu Beginn der Geschichte lernen wir Kaleigh Bringstine kennen, eine junge Frau, die in einer IT-Firma arbeitet und in einer Wohnung in London lebt. Die Amerikanerin kam vor zirka einem Jahr nach England und entfloh somit ihrem Elternhaus und ihrer Mutter. Eine unerklärliche Müdigkeit plagt sie seit Tagen und macht auch keinen Halt vor ihr, wenn sie eigentlich arbeiten sollte. Zum wiederholten Male ist sie auf der Arbeit eingeschlafen und bekommt eine Rüge von ihrem Chef. Zuhause schläft die junge Frau sofort ein, als sie wieder aufwacht findet sie sich jedoch nicht in ihrer Wohnung wieder.

Das Cover ist wirklich sehr schön. Das düstere Bild versetzt ein sofort in die passende Stimmung. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht eines Erzählers und folgt immer der Protagonistin, welche man am Anfang auch gleich kennen lernt. Eine eher zierliche und zurückhaltende Frau, die vor nicht allzu langer Zeit nach London kam, um etwas Abstand von ihrer Mutter zu bekommen. Mir persönlich war die junge Frau doch etwas zu unspektakulär. Zwischendurch waren es mir ein paar zu viele offene Fragen und es wurden einfach immer mehr, ohne das mal eine Antwort kam. Zu der Zeit war ich auch eher etwas abgeneigt von dem Buch, dies hat sich zum Ende allerdings wieder gewendet. Zum Schluss wurde es noch einmal spannend und man war förmlich zum mitfiebern gezwungen. Der Schreibstil gefiel mir, auch wenn der Text teilweise von Adjektiven überladen war. Ab und an ist weniger mehr, finde ich jedenfalls. Wobei es zum Ende hin nicht mehr ganz so schlimm war und es auch nicht mehr so auffiel, wie zum Anfang. Der Text ist als Flattertext aufgebaut, wodurch es zu unschönen Lücken und Absätzen kam. Blocktext sieht nicht nur schöner aus, sondern ist auch angenehmer für die Augen, da diese von alleine in die nächste Zeile springen, weil das Gehirn weiß, wo die Zeile endet. 

Fazit

Ein Buch, welches Höhen und Tiefen hatte und mein zweites Lesevergnügen, bei dem ich das Ende besser als den Anfang fand, oft kommt das nicht vor. Das mit der Textgestaltung ist für mich doch sehr prägnant gewesen und fließt natürlich mit in die Bewertung mit ein, denn das Auge liest mit. 3/5 Sternen.