Rezension

Zum Ende hin eher dünn

Masken - Unter magischer Herrschaft - Mara Lang

Masken - Unter magischer Herrschaft
von Mara Lang

Bewertet mit 3.5 Sternen

Während des Lesens hatte ich die ganze Zeit Indien vor Augen. Dschungel, Tiger, gebräunte Haut, Wüsten und Steppen... Die Autorin hat ihre Figuren in eine wirklich wunderschöne Welt gesetzt und lässt auch ihre Leser diese Welt sehen. Sie schreibt sehr detailliert, behält aber einen flüssigen Schreibstil bei, weshalb sich die rund 600 Seiten schnell lesen lassen. Nur zum Ende hin hatte ich so meine Probleme.
Schon ab den ersten Seiten an war ich begeistert von dieser vollkommen neuen Idee mit den Masken, der Vereinheitlichung der Bevölkerung und den vielen Geheimnissen, die nach und nach auftauchen. Ich mochte Ferin von Anfang an, habe aber gerade im letzten Viertel gemerkt, dass sie mir doch sehr fremd geworden ist. Viele ihrer Entscheidungen konnte ich nicht wirklich verstehen; Sie wirkte zusehends immer verwirrter und egoistischer. Ihre Gefühlsausbrüche sind manchmal viel zu übertrieben und die Art und Weise, wie sie sich entwickelte sagte mir absolut nicht mehr zu. Aus der starken, schüchternen Tochter eines Spiegelmachers ist eine aufgesetzte Nervensäge geworden. Und dann kommt da auch noch diese Dreiecksbeziehung ins Spiel, von der ich lange dachte, ich hätte in diesem Buch meine Ruhe davor...
Die Story an sich, wie sie sich entfaltet und die Charaktere haben mir sehr gefallen. Nur das ausgerechnet die Hauptfigur, mit der man nun einmal am meisten Zeit verbringt, so debil und kindisch wird, hat mir am Ende die Freude am Lesen genommen.
Leider wurde auch nicht alles aufgeklärt. Manche Fragen, die gleich zu Beginn des Buches aufkommen, bleiben unbeantwortet oder werden nur sporadisch beantwortet.
Und die Höhe war das Finale... Es war gut, aber ein Umstand hat mich doch sehr geärgert. Irgendwie war er vorhersehbar, denn nur so konnte Ferin am leichtesten und bequemsten aus einer gewissen Sache herauskommen. Ihr ist vieles einfach zu leicht gefallen. Die Herausforderung war einfach nicht mehr da. Sehr schade, denn an sich hätte das Buch echt das Zeug dazu gehabt, die volle Punktzahl zu bekommen.
 

Fazit

Ein gutes Buch für zwischendurch, das viel Potenzial hatte, am Ende leider sehr schwach wurde.