Rezension

Zum Ende hin ein emotionales Buch - lesenswert!

Für alle Tage, die noch kommen - Teresa Driscoll

Für alle Tage, die noch kommen
von Teresa Driscoll

Bewertet mit 3.5 Sternen

Beschreibung: 

Eleanor muss mit einer Entscheidung kämpfen, die ihr keiner abnehmen kann. Auf Grund ihrer Krebserkrankung wird sie bald sterben. Sie selbst hat sich so gut wie es eben geht damit abgefunden. Aber da ist noch ihre kleiner 8 jährige Tochter Melissa und ihr Mann Max. Schlussendlich entscheidet sie sich dazu - entgegen des Willen ihres Mannes - Melissa nichts von ihrer Krankheit zu erzählen und ihr möglichst unbeschwerte Wochen zu bereiten. 
Damit Melissa diesen Entschluss irgendwann nachvollziehen kann, entwickelt sie die Idee, ihr ein Buch zu hinterlassen. Dieses Buch erhält Melissa nun 17 Jahre später und lässt erneut all den Schmerz aufkommen, den sie jahrelang versteckt hat. Aber nicht nur die Erbschaft, sonder auch ihr privates Leben bereiten ihr momentan Kummer. Familie, Freund und Arbeit wollen alle eine Entscheidung von ihr haben. 

Meinung: 

Es hat ein paar Seiten gedauert, bis mich dieses Buch fesseln konnte. Die Thematik des Buches hat mich direkt angesprochen und ich habe auf viele emotionale, aufbrausende und nachdenkliche Szenen gehofft. Der Anfang jedoch blieb eher flach und ein wenig eintönig. Mir konnten die Emotionen der Charaktere, vor allem die von Melissa nicht gut genug rüber gebracht werden, was auch ein wenig daran lag, dass die Charakterentwicklung nicht rund genug war. Die beschriebenen Gefühle wirkten erzwungen und nicht echt. 

Während der ersten Hälfte der Geschichte, habe ich das Buch öfter mal wieder zur Seite gelegt und mich dann doch mit anderen Dingen beschäftigt. Es fehlten die "ich muss jetzt unbedingt weiter lesen" Momente. Doch umso weiter die Handlung fort schritt, desto emotionaler wurde sie. Die Charaktere wirkten plötzlich real, hatten Ecken und Kanten und ihre Handlungen und Gefühle wurden für mich als Leser nachvollziehbar. Und ab da konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen. Ich wollte wissen, was Eleanor ihrer Tochter mit auf den Weg gibt, wie Melissa mit dem Ganzen umgeht, welche Schlüsse sie für sich daraus zieht...

Die Thematik fand ich gut umgesetzt und mir hat der indirekte Vergleich gefallen, wie man heute & damals mit dieser Erkrankung umging, bzw. wie weit die Medizin in ihren Erkenntnissen fortgeschritten ist. Dieser Teil nimmt auf keinster Weise überhand, sondern wird nur ganz kurz angerissen. 
Der Handlungsstrang, der um Melissas Vater Max gesponnen wurde, wurde in meinen Augen nicht ganz zu Ende erzählt. Zu Beginn wurde man Teil der emotionalen Welt von Max, besonders seiner Zweifel, doch zum Schluss hin wurde das Ende einfach als endgültig gegeben. So ein kleiner EInblick wäre hier noch nett gewesen. 

Fazit: 

Man sollte sich hier nicht von dem trägen Anfang abschrecken lassen. Im Verlaufe der Geschichte steigert sich die Autorin in den Beschreibungen der Charaktere, sodass Handlungen und Gefühle nachvollziehbar sind. Am Ende habe ich sogar ein paar Tränen verdrückt, da mich die Geschichte sehr ergriffen hat. Und ich einige Szenen lebhaft vor Augen hatte.