Rezension

Zum Ermitteln Tiere quälen, geht gar nicht!

Hohes Tier - Nadja Quint

Hohes Tier
von Nadja Quint

Bewertet mit 1 Sternen

In einem Anwesen auf Rügen muss die Polizei mit der Tierrettung antreten. Ein ehemaliger Politiker scheint psychisch nicht mehr ganz zurechnungsfähig und hat angefangen Katzen zu horten. Zur Rettung der Tiere muss hier schnell eingeschritten werden. Während der Räumung des Grundstückes wird eine verdeckte Leiche im völlig verwahrlosten Garten gefunden. Die Polizei fängt an zu ermitteln.

 

Lilo Gondorf, ehemals selbst Ermittlerin bei der Polizei, geht das Ganze zu langsam voran. Sie nimmt die Ermittlungen selbst in die Hand. Ihr erster Schritt führt sie ins nahe gelegene Tierheim.

 

„Hohes Tier“ ist der zweite Krimi um die pensionierte Ermittlerin Lilo aus der Feder der Autorin Nadja Quint.

 

Das Cover ist mir mit seinen Farben direkt ins Auge gefallen. Leider muss ich hier schon gestehen, das Cover hat nichts mit dem Inhalt zu tun. Ich finde es immer etwas seltsam, wenn das Cover nichts mit dem Inhalt zu tun hat.

 

Innen befindet sich dann direkt am Anfang eine Karte. Ich liebe Karten in Büchern. Karten sind immer Pluspunkte bei mir.

 

Der Schreibstil der Autorin an sich ist flott und gut verständlich. Die Kapitel sind nicht so groß und man kommt gut voran.

 

Den Inhalt an sich, finde ich ziemlich zusammengeschustert und an den Haaren herbei gezogen. Schon alleine am Anfang, wie Lilo allen im Tierheim kriminelle Machenschaften nachsagte, fand ich nicht in Ordnung. Es war ohne Sinn und Verstand einfach dahin gesagt. Ohne fundierte Hinweise war dies einfach hinzunehmen. Lilo sagt, Lilo hat Recht.

 

So ging das dann auch weiter. Das Verhalten des Ex-Ministers, war für mich nicht nachvollziehbar. Das Ganze Zusammenspiel der Ereignisse war nicht gerade logisch.

 

Dass hier auf das Tier-Elend hingewiesen wird, war mir schon klar. Dass es da viele unschöne Erklärungen gab, ebenfalls. Aber was Lilo im Tierheim machte, damit ihr Freund an die Personalakten kam, war echt mehr als erschreckend. Dass die Autorin so etwas in einem Roman benutzt, ohne vorher recherchiert zu haben, was ihre Idee wirklich verursacht, finde ich echt bedenklich. Dass Lilo das dann auch noch als Kleinigkeit abtut, lies mich das Buch erst einmal in die Ecke pfeffern.

 

Kurz gesagt, der Inhalt ist einfach schlecht. Man hat hier versucht das schwere Thema Animal Hording und Hundewelpen Schmuggel anzugehen und hat kläglich versagt. Man mag vielleicht etwas hinter die Kulissen der Sache sehen und bekommt auch das schreckliche Leid der Hundewelpen aufgezeigt, die geschmuggelt werden. Jedoch ist der Fall so schlecht konstruiert, dass das eigentliche Thema völlig verfehlt wurde.

 

Dazu kommt, die Ermittlungsergebnisse, einer Ex-Polizistin die nichts mit dem Fall zu tun haben sollte, auch noch mit Tierquälerei zu rechtfertigen, geht gar nicht. Wie gut, dass ihre Tochter, die jetzige Ermittlerin das auch noch witzig fand.

 

Für Krimileser kann ich das Buch nicht wirklich empfehlen. Da kann man sich natürlich gerne auch selbst ein Urteil bilden. Für Meerschweinchen Liebhaber und Halter kann ich nur empfehlen, die Finger von dem Buch zu lassen.