Rezension

Zuviel des Guten

Good as Gone - Amy Gentry

Good as Gone
von Amy Gentry

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Mädchen wird eines nachts entführt und taucht nach Jahren wieder bei der Familie auf. Dieser Plot hat mich neugierig gemacht. Versprach er doch einen spannenden Thriller. Da ich Thriller sehr gerne als Hörbuch höre, dachte ich passt doch gut. Leider ist der Thriller oder besser der Roman sehr verworren, jedenfalls für mich. Denn es gibt sehr viele Zeitsprünge, die auch nicht immer chronologisch ablaufen. Dazu ein Wechsel von Identitäten und Namen. Gerade bei einem Hörbuch finde ich es sehr schwierig, dabei zu folgen. Ich hatte immer wieder das Gefühl die Autorin will auf alle Fälle den Leser in eine falsche Richtung schubsen. Es tauchen immer wieder Sackgassen auf und neue Gabelungen. Für mich wirkte es wie ein Labyrinth. 
Schade, denn die Geschichte an sich ist wirklich sehr interessant und da es sehr um die Entwicklung der Protagonisten geht, sind die Charaktere auch viel tiefer angelegt als in vielen anderen Thrillern. Aber die vielen Nebenhandlungen und Rückblicke nehmen sehr viel von der eigentlich spannenden Geschichte. 
Was ich sehr gut fand, dass die beiden Hauptprotagonisten Julie, das entführte Mädchen, und ihre Mutter Anna in der Ich-Perspektive geschrieben sind und auch immer wieder wechseln. Die Sprecherinnen Anna Thalbach für die Mutter und Nellie Thalbach für die Tochter sind gut gewählt, denn ihre Stimmen klingen ähnlich, wahrscheinlich da sie selbst Mutter und Tochter sind, aber auch unterschiedlich allein schon wegen des verschiedenen Alters. Anna Thalbach kenne ich schon von anderen Hörbüchern und mag sie sehr gern, Nellie Thalbach fand ich hier schon etwas schwieriger. Sie redete manchmal sehr schnell und irgendwie fand ich ihre Stimme anstrengend.
Für mich insgesamt ein guter Ansatz was die Geschichte und auch die detaillierte Darstellung der Charaktere betrifft. Aber leider verrennt sich die Autorin in zu vielen Nebenhandlungen und verliert damit den Hauptstrang der Geschichte aus dem Blick.