Rezension

Zwei bemerkenswerte Frauen

Im Sommer wieder Fahrrad - Lea Streisand

Im Sommer wieder Fahrrad
von Lea Streisand

In einem Alter, in dem ihre Freundinnen sich Gedanken über die Familienplanung und ihren beruflichen Werdegang machen, erkrankt Lea Streisand schwer. Diagnose: Krebs. Die Chemotherapie übersteht sie mithilfe ihrer Familie, ihres Lebensgefährten, Paul, und den Geschichten ihrer Großmutter.

Die Autorin berichet von ihrem Erfahrungen im Kampf gegen ihre Erkrankung, ihren Ängsten, Hoffnungen und von Rückschlägen, ohne dabei Mitleid erregen zu wollen. Neben den medizinischen Aspekten berichtet sie davon, welche Auswirkungen die Krankheit auf ihre soziale und wirtschaftliche Lage hat.
Leas Geschichte hat mich zum Nachdenken angeregt, auch wenn ich mich nicht in einer auch nur ähnlichen Situation befinde. Das alleine macht das Buch lesenswert.

Ganz nebenbei erzählt die Autorin die Geschiche ihrer Großmutter: Einer Frau, die scheinbar immer gegen den Strom geschwommen ist. Von ihrer Berufswahl über den Widerstand, ihre Heimatstadt zu verlassen oder dem Einsatz, ihren halbjüdischen Verlobten aus einem Gefangenenlager zu befreien. Ihre Großmutter war immer etwas anders als andere. Eine wirklich bemerkenswerte Frau - dabei allerdings weder sympatisch noch politisch besonders korrekt. Aber Mut kann man ihr nicht absprechen.

Ich kann nicht sagen, welche Geschiche mich mehr berührt hat. Bewegt haben mich definitiv beide!