Rezension

Zwei Familien, ihre Geheimnisse und die Ahnungslosen

Spiel der Zeit
von Jeffrey Archer

Spiel der Zeit von Jeffrey Archer ist der erste Teil einer Familiensaga und erschien am 13.07.2015 beim Heyne Verlag.

 

Spiel der Zeit ist der Auftakt einer siebteiligen Familiensaga um die Familien Clifton und Barrington. Der erste Teil erstreckt sich über die Jahre 1920 – 1940 und handelt somit im Wesentlichen von den Jugendjahren des Harry Clifton.

 

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, in dem Maisie kurz vor ihrer Hochzeit steht und mit einem geheimnisvollen Fremden ihre Unschuld verliert und nicht ahnen kann, wie sehr es entscheidend für ihr weiteres Leben ist.

 

Harry wird als Sohn eines Hafenarbeiters geboren und wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit seiner Mutter, seinem Onkel und seinen Großeltern wohnt er in Bristol nahe den Hafendocks. Man hat ihm gesagt, dass sein Vater im Krieg gefallen ist, aber er ahnt, dass es so nicht stimmen kann. Sein Ziel ist es irgendwann genau wie sein Onkel in den Hafendocks zu arbeiten, aber dann lernt er Old Jack kennen und für ihn ergeben sich ganz neue Perspektiven. Für eine Eliteschule erhält er ein Stipendium und lernt dort seine zwei besten Freunde, Giles Barrington und Schlaumeier Deacon, kennen.

Jeffrey Archer präsentiert uns hier eine alte bewährte Familiengeschichte mit den üblichen Mustern. Damit sind die Charaktere wie z. B. „Gut“ und „Böse“ vorhersehbar, auch klar zu erkennen ist bei der Mutter von Harry, das typische Muster der aufopfernden Mutter der man immer wieder neue Steine in den Weg legt. Ungewöhnlich ist aber der Erzählstil des Autors. Jeffrey Archer lässt die Struktur seines Romans mit den unterschiedlichsten Perspektiven wie ein Geflecht erscheinen. Die einzelnen Teile sind immer aus der Sichtweise eines anderen Charakters erzählt. Die Perspektivwechsel sind so angelegt, dass der Leser ein und dieselbe Begebenheit mehrmals und aus unterschiedlichen Blickwinkeln erlebt. Dabei werden von jeder erzählenden Person wichtige Teile beigesteuert oder Geheimnisse offenbart, so dass die Spannung erhalten bleibt und sich nach und nach das gesamte Konstrukt aufbaut. Mit diesem Geflecht gelingt es dem Autor den Leser zu fesseln, ihn in die Geschichte zu ziehen und nicht wieder herauszulassen.

Vorgestellt wurde das Buch als historische Familiensaga, wobei hier historische Details keine Rolle spielen, sondern nur kurz am Rande erwähnt werden (z. B. Faschismus in Deutschland). Während man am Anfang etwas braucht um sich in das Buch hereinzulesen, überschlagen sich im letzten Drittel des Buches die Ereignisse.

Der erste Teil der Familiensaga ist ein unterhaltsamer Roman mit einer schlüssigen Handlung. Im Spiel der Zeit, steht die Familiengeschichte mit all ihren Facetten viel weiter im Vordergrund, als ich es erwartet hatte. Diese wurde allerdings sehr gut durchdacht gestaltet. Es handelt sich hier um einen gemütlichen Lesespaß für Leser, die Familiengeschichten lieben. Und dank des Cliffhanger an Ende ist man sehr gespannt auf die Fortsetzung. 

Kommentare

kommentierte am 25. September 2015 um 10:17

Das klingt ja sehr spannend! Muss ich mir gleich vormerken.

Vielen Dank für die Vorstellung und liebe Grüße von der Stickfee!