Rezension

Zwei Schauerromane in düsterer Atmosphäre

Gespenstisches Island - Yrsa Sigurdardóttir

Gespenstisches Island
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 3.5 Sternen

In diesem Ebook findet man zwei Bücher der isländischen Autorin Sigurdardottir: „Seelen im Eis“ und „Geisterfjord“. In Ersterem geht es um die düstere Vergangenheit eines Erziehungsheimes für straffällig gewordene Jugendliche, im zweiten Buch um ein altes, schicksalbehaftetes Haus an einem einsamen Fjord. Beiden gemein ist die Tatsache, dass es sich zwar minimal gruseln lässt, der große Schocker aber ausbleibt. Die Autorin schafft eine gute Atmosphäre, fängt die Kälte und Rauigkeit Islands sehr gut ein. Man greift als Leser automatisch nach der warmen Kuscheldecke ; ) Wirklich zum Nägelkauen gruselig sind die Geschichten jedoch nicht, es gibt kleine „Horror“-elemente, die allerdings nicht wirklich zum Fürchten sind, sodass der altmodische Begriff „Schauerroman“ dem Ganzen wahrscheinlich noch am ehesten gerecht wird.

Die Autorin entwirft recht ansprechende Charaktere, trifft jedoch nicht immer den Ton. Da kommt z.B. ein junges Mädchen durch seine Sprechweise viel zu erwachsen rüber usw. Diese kleinen Unstimmigkeiten stören nicht groß, fallen aber doch auf. Ebenso die nicht immer logischen Zusammenhänge. Trotzdem fühlte ich mich durch beide Romane ganz ordentlich unterhalten, denn die Autorin versteht es schon ihre Geschichten spannend zu erzählen. „Geisterfjord“ hat mir etwas besser gefallen, man kann aber durchaus beiden Geschichten mal eine Chance geben.