Rezension

Zweifellos spannend, aber auch anstrengend

Hologrammatica
von Tom Hillenbrand

Bewertet mit 3 Sternen

Hologrammatica ist ohne Zweifel sehr spannend, allerdings fand ich es zunehmend schwierig und auch anstrengend zu lesen.

Ein ungewöhnlicher Titel in Verbindung mit einem sensationellen Cover und einer Spannung versprechenden Story – das kann doch eigentlich nur gut werden. Oder?

Tom Hillenbrands Zukunftsvision sehe ich durch die Augen von Galahad Singh, einem Quästor, der seine Suche nach der verschwundenen Computerexpertin Juliette Perotte in der Ich-Form erzählt. Singhs saloppe Sprache hat mir von Anfang an gefallen, sein Humor auch, aber Hillenbrands Affinität zu selbstkreierten (Fremd-)Wörtern hat mich immer wieder stocken lassen. Wäre das nicht auch einfacher möglich gewesen? Immer wieder stoppen, um zu googeln finde ich nicht gerade förderlich beim Lesen.

Das futuristische Szenario scheint gar nicht so weit weg, manches wie der gesprengte Eiffelturm ließ mich frösteln. Allerdings habe ich schnell festgestellt, dass ich diese „neue“ Welt überhaupt nicht mag und die Vorstellung von digitalen Gehirnen und Hüllen ließ mich noch mehr frösteln. Das schafft so mancher Thriller nicht.

Hologrammatica ist ohne Zweifel sehr spannend, allerdings fand ich es zunehmend schwierig und auch anstrengend zu lesen. Anfangs dachte ich noch, ich gewöhne mich an all die „neuen“ Begriffe, aber dem war nicht so. Ich mag Dystopien, sie sind für mich ein Nervenkitzel der besonderen Art. Aber auch wenn der Aufbau und die Zukunftsvision schlüssig sind, konnte ich mich nicht mit Hologrammatica anfreunden, was hauptsächlich am Schreibstil und an den vielen Begriffen lag. Ich musste immer wieder Pausen einlegen und habe nur zu Ende gelesen, weil ich neugierig auf die Auflösung war.