Rezension

Zweiter Weltkrieg für jüngere Leser erklärbar gemacht

Die letzte Haltestelle - Sharon E. McKay

Die letzte Haltestelle
von Sharon E. McKay

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Kinderbuch:
Die letzte Haltestelle

Aufmerksamkeit: 
Diesen Punkt findet ihr auf meiner Original Rezension bei mir auf dem Blog.

Inhalt in meinen Worten:
Zwei Straßenbahnfahrer, Brüder, finden eines Tages ein kleines Mädchen, dessen Mutter gerade von einem NS-Mitarbeiter mitgenommen worden ist. Sie können die kleine nicht einfach sitzen lassen und wollen sich um das Mädchen kümmern.
Schnell bringen sie die Kleine zu sich nach Hause und müssen feststellen, das Kind hat außer Kleidung nichts am Leibe, so müssen sie mit wenigen Dingen das Mädchen versorgen. Zum Glück gibt es in der Nachbarschaft zwei Frauen, die mithelfen, damit es Beatrix gut gehen kann.
Das dabei aber ständig die Gefahr im Nacken sitzt, und dass das Mädchen wirklich an das Herz der beiden wächst, hätten Sie sich nicht träumen lassen.
Wie es Beatrix im Buch ergeht, und warum der Zweite Weltkrieg sich nicht wiederholen darf, das erfahrt ihr in diesem Buch.

Wie ich das Buch empfand:
Obwohl das Buch eine wirklich harte Geschichte vermittelt, ist das Buch dennoch in einem sehr friedlichem Schreibstil geschrieben.
Mich berührte die Geschichte von Beatrix. Einerseits weil ich mich wirklich gut in das Mädchen hinein denken konnte, andererseits weil ich mich selbst dabei ertappte, mitzufühlen, was sie erlebte.
Für mich ist das Buch zwar recht kurz gehalten, aber das wichtigste kommt auf den Punkt, und auch die Gefühle kommen im Buch definitiv nicht zu kurz.
Was Beatrix mit ihren jungen Jahren erleben musste, ist nicht ohne, und doch findet sie schnell Freunde, die zu einer Familie heran wachsen. Dabei ist die Geschichte, trotz ihrer Härte, sehr einfach und kindgerecht geformt, so das die grausamsten Dinge zwar angeschnitten werden, letztlich aber wirklich nur einem Streifzug gleichkommen.
Somit ist das Buch wirklich ab 9 Jahren gut verständlich.

Illustrationen im Buch:
Toll finde ich die Illustrationen, einerseits gibt es immer wieder einzelne Zeichnungen, die das beschriebene wunderbar unterstreichen, andererseits gibt es auch wie in einem Comic einzelne Szenen dargestellt. Finde ich eine tolle Idee und es hilft, schnell noch einmal zurück zu blicken, was bisher geschehen ist.
Die Illustrationen sind übrigens sehr schön, auch und gerade weil sie nur in schwarz weiß gehalten sind.

Niederlande:
Bekannt ist Niederlande ja eher durch den Landnamen Holland. Hier spielt die Handlung und wer zwischen den Zeilen lesen kann, erkennt, dass eigentlich der 5.12. wichtig ist, und nicht wie bei uns der 6.12.
Auch wie Niederlande in den zweiten Weltkrieg gezogen worden ist, wird am Ende des Buches sehr gut erklärt und offenbart, wie Pläne auch scheitern können, und dass das meist mehr Gewinn ist, als an Plänen festzuhalten, die alles andere als gut sind.

Schreibstil:
Es gibt einen allwissenden Erzähler, der mir die Geschichte nahe bringt, dabei wirkt es nicht anstrengend oder schwer, sondern kindgerecht. Einfach und doch drastisch und mit einer Portion Dramatik.

Empfehlung:
Ich finde, dieses Buch ist eine tolle Einstiegslektüre in das Thema Zweiter Weltkrieg, und das kindgerecht und einfach, das macht Lust sich mehr zum Thema anzulesen.
Wer jetzt Angst hat, dass das Buch zu grausam oder traurig ist, dem kann ich gleich sagen, dass es wirklich Kindgerecht ist. Natürlich werden die schweren Themen angerissen aber auf eine angenehme Art.
Deswegen würde ich auch das Buch empfehlen. Auch gerade für den Unterricht in Geschichte kann diese Geschichte helfen zu erkennen, was damals wirklich von statten ging.
Ob diese Geschichte jedoch nur "erfunden" ist, oder ob es eine wahre Geschichte ist, kann ich euch leider nicht sagen, doch ich wünschte es Beatrix irgendwie, dass wirklich ihr Leben so verlaufen wäre, denn so würde man sehen, dass trotz der Härte des Krieges auch schöne Momente und Begegnungen möglich waren.
Falls ihr das Buch "Die Bücherdiebin" kennt, dann könnt ihr hier die Geschichte dazu reihen, nur dass sie für jüngere Leser besser geeignet ist.

Bewertung:
Ich möchte der Geschichte von Beatrix 4 Sterne geben. Obwohl ich gerne fünf Sterne geben würde, gab es dennoch den ein oder anderen Punkt, wo ich mir gewünscht hätte, die Autorin wäre noch einmal näher und tiefer auf die Dinge eingegangen und Sie klärte am Ende über alle Figuren im Buch noch einmal auf, was mit ihnen geschah, nur leider einen erwähnte Sie nicht mehr. Das fand ich schade.