Rezension

Zwiespältiger Eindruck

Der unerbittliche Gegner - Roman Voosen, Kerstin Signe Danielsson

Der unerbittliche Gegner
von Roman Voosen Kerstin Signe Danielsson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das deutsch-schwedische Autorenduo Voosen/Danielsson hat seinen fünften Kriminalroman geschrieben, laut Wolfgang Schorlau "So politisch und spannend wie Mankell", eine Aussage, auf die ich später noch eingehen möchte.

Doch zunächst zum Fall: Innerhalb kurzer Zeit werden zwei Menschen aus zwei völlig unterschiedlichen Lebensbereichen brutal ermordet. Der Modus Operandi und Tatortspuren legen nahe, dass es sich um den gleichen Täter handeln muss. Das Ermittlerteam unter der Leitung von Ingrid Nyström sucht lange Zeit vergebens nach Querverbindungen zwischen den Opfern, findet sogar einen Verdächtigen, doch ein Durchbruch wird nicht erzielt, zumal ein dritter Mord passiert, während der ursprünglich Verdächtige in Untersuchungshaft sitzt. Erst sehr spät kommen die Ermittler auf die Spur einer Racheaktion. So weit, so gut.

Doch nun zur Äußerung Schorlaus. Spannend? Ja, durchaus. Poltisch: ja, ebenfalls. Aber mittlerweile finde ich das Motiv der bösen Rechtsradikalen (die es natürlich tatsächlich gibt) arg strapaziert. Man hat den Eindruck, als ob Kriminalautoren auf einen fahrenden Zug aufspringen möchten und ihren Beitrag zu einem tatsächlich wichtigen Thema leisten wollen, nur manchmal ist es halt des Guten zu viel. Nervend ist auch die Hintergrundgeschichte, die die zweite Hauptfigur, Stina Forss betrifft. Sie wirkt auf mich sehr unsympathisch, doch das ist nicht das Problem. Eine ominöse (natürlich rechte) Geheimgesellschaft hat sie, offensichtlich die Tochter eines Faschisten, auf dem Kieker. Und ebenso offensichtlich hat diese Geheimgesellschaft einen langen Arm. Das alles ist mir ein bisschen viel Verschwörungstheorie, weshalb ich so meine Problem mit dem Roman hatte.