Rezension

Zwischen Tradition und Moderne - fesselnd

Schicksal Schottland - Alicia Jordan

Schicksal Schottland
von Alicia Jordan

Bewertet mit 4.5 Sternen

„…Die Burg wird nicht mehr lange dir gehören, wenn du dein Schicksal nicht akzeptierst…“

 

Der Roman beginnt mit einem Bewerbungsgespräch. Dann geht die Erzählung fünf Jahre zurück.

Anne – Rose wollte ihre Abschlussfahrt mit zwei Freundinnen machen. Doch das hat sich zerschlagen. Deshalb nimmt sie das Angebot an, mit der Schulklasse nach Schottland zu fahren. Es ist die erste von drei Schottlandreisen. Ihr Bruder hatte ihr von seiner Schottlandreise eine Brosche mitgebracht. Die steckt Rose nun in ihr Gepäck. Bei einer Bergbesteigung verunglückt die Lehrerin. Zwei Schotten, Malcolm und sein Cousin Owen, kommen ihr zu Hilfe. Damit beginnt für Rose eine Reihe von Überraschungen.

Die Autorin hat einen interessanten Jugendroman geschrieben. An Schreibstil und Sprache merkt man, dass sie sich in der Gedankenwelt der Jugendlichen auskennt. Die Darstellung der Reise wirkt sehr authentisch. Das liegt zum einen daran, dass die Autorin die Beziehung der Schüler untereinander genau auslotet, aber auch ihre Reaktionen auf die Vorschläge der Lehrer und die angeordneten Unternehmungen wiedergibt.

Die Protagonisten werden ausreichend charakterisiert. Rose sucht noch ihren Weg. Mit ihrem Freund Leo hat sie gerade Schluss gemacht, weil sie sich nicht binden möchte. Zu ihrem Bruder und dessen Freund hat sie ein kameradschaftliches Verhältnis.

Owen hat ein offenes Wesen. Im Gegensatz dazu ist Malcolm ernst und verschlossen. Beide aber bezeichnen ihr Zusammentreffen mit Rose als Schicksal. Damit kann Rose nicht viel anfangen. Sie möchte ihr Leben in die eigene Hand nehmen und hält nichts vom Schicksal. Das macht sie auch deutlich.  

Das Buch lässt sich zügig lesen und hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Dazu beigetragen haben der hohe Spannungsbogen, die geheimnisvolle Atmosphäre und die vielen offenen Fragen, die sich mir gestellt haben. Hinzu kam, dass auch der englische Geheimdienst seine Finger im Spiel hatte. Gleichzeitig erfahre ich im Buch einiges über das Leben in Schottland abseits der Touristenpfade. Geschickt wurde die heutige Lebenseinstellung mit traditionellen Vorstellungen und Verpflichtungen kombiniert. Daraus ergab sich natürlicherweise eine Menge von Konflikten.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich nicht nur ausgezeichnet unterhalten, sondern mir neues Wissen über die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse in Schottland vermittelt. Der leichte und angenehm zu lesende Stil, die gute Darstellung von Emotionen und etliche überraschende Wendungen lassen Das Lesen zum Vergnügen werden.