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Irreparabel unglücklich und extrem gut gelaunt
Tijan Sila erzählt in seinem turbulenten Debütroman "Tierchen unlimited" von einem Jungen im bosnischen Bürgerkrieg, seiner Flucht nach Deutschland und seinem Leben unter deutschen Neonazis. Und von den Tücken der Erinnerung.
Sarajevo in den Neunzigern: Die Stadt steht unter Beschuss. Wie erlebt ein Kind den Krieg? Das Comictauschen wird durch Granatenhagel erschwert, der Strom zum Computerspielen ist ständig knapp, und die amerikanischen Soldaten lassen sich nur mit gestohlenen Sex-Heftchen zum Basketballspielen überreden. Oft gefährlich, aber vor allem aufregend und niemals langweilig. Der junge Ich-Erzähler möchte bleiben, aber seine Eltern halten es nicht mehr aus und hoffen auf einen Neuanfang in Deutschland.
Nach einer verstörenden Flucht in einem Autobus erreicht der Junge mit seiner Familie Rheinland-Pfalz. Seine neuen Freunde sind Neonazis oder wollen zur Polizei, oder beides. Auch seine Schulfreundin Sarah, mit der er zusammen Gewichte stemmt und erste erotische Erfahrungen sammelt, begegnet ihm Jahre später als Polizistin wieder. Als ein Neonazi ihn bei einem Liebesabenteuer nachts aus dem Bett prügelt, nimmt sie für ihn Rache, und weckt dadurch Gespenster seiner traumatischen Vergangenheit.
Wild, bedrückend genau und dabei hoffnungsvoll komisch erzählt "Tierchen unlimited" von einem jungen Mann, für den Grenzen nur existieren, um sie zu übertreten.
„Tierchen Unlimited“ heißt der Debütroman von Tijan Sila. Doch Tierchen Unlimited sieht der Protagonist der Geschichte nur im Traum, wenn er sich eine wohlige Umgebung mit pelzigen Mitbewohnern wünscht. Aber die Gegenwart sieht anders aus. Er lebt in Sarajevo während des bosnischen Bürgerkriegs der 1990er, in dem Sentimentalität bei heranwachsenden Jungen nicht gefragt ist. Im Traum des unbenannten Ich-Erzählers, der autobiographisch viele Gemeinsamkeit mit dem Autor zu haben scheint, blitzt...
Das Buch befindet sich in 5 Regalen.