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„Wenn ich jetzt nicht gehe“ von Maria Duenas führt uns in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Mexiko Stadt. Mauro Larrea hat in der neuen Welt sein Glück gemacht. Durch harte Arbeit und kluge Entscheidungen ist er Besitzer eines Barockpalastes geworden. Von den Minen und Ländereien einmal ganz zu schweigen.
Jende Jonga lebt als als illegaler Einwanderer in New York. Obwohl er einen Asylantrag im Land der begrenzten Möglichkeiten gestellt hat, würde sich Jende sicher nie als Flüchtling betrachten. Denn Kamerun hat es nie besonders schlecht mit ihm gemeint und Jende mag sich auch nicht in der Opferrolle sehen. Amerika ist ein magischer Kontinent, der Zukunft und Glück verheißt.
Fred ist nach einer ziemlich unerquicklichen Ehe auf Sinnsuche und wird Sterbegleiter. Sein erster Einsatz bringt ihn jedoch mit der halsstarrigen Karla zusammen, die von seinen menschlichen Anwandlungen wenig hält. Aber sie braucht Fred nun einmal.
Es ist ein paar Jahre her seit ich mein letztes Buch mit Kurzgeschichten von Anna Gavalda gelesen habe.“Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet“ ist der Titel. Eins sehr unterhaltsames Buch, was man von ihrem Roman „Nur wer fällt, lernt fliegen nun wirklich nicht sagen konnte. Manche Schriftsteller haben ein Händchen für Erzählungen und Kurzgeschichten.
„Sweetgirl“von Travis Mulhauser erinnert mich ein bisschen an Lana del Rey Songs über den amerikanischen Traum, den White Trash und das abgehängt sein in unendlich großen Landschaften, die von Waffenschwingenden Lonesome Wolf Kauzen und drogensüchtigen Wracks nur so wimmelt. Die sechzehnjährige Percy rettet ein halb erfrorenes Baby aus dem Haus eines Drogendealers.
In Elena Ferrantes Buch „Die Geschichte eines neuen Namens“ schlüpft man hinein, wie einen geschmeidigen Schuh, der den Leser nach Neapel trägt. Hinein in die sechziger Jahre Atmosphäre Italiens, in dessen Arbeitervierteln Unverschämtheit eine Art Überlebenstechnik darstellt. Hier sind die beiden Protagonistinnen des Romans aufgewachsen.
Mata Hari, welch ein Name, welch eine Geschichte, was heute selbstverständlich ist, die Selbstverwirklichung der Frau war vor dem 1. Weltkrieg nicht einmal ein frommer Wunsch, eher eine Schreckensvorstellung für die Herrschenden. Ein faszinierendes Leben. Ein fürchterliches Lebensende, als vermeintliche Spionin vor dem Erschießungskommando.
Der hochbegabte Querdenker Isaiah Quintabe hat sich einen Status, als Problemlöser und Detektiv in den Problemvierteln von Los Angeles erarbeitet. Wer zwischen den täglichen Scharmützeln der Drogenbanden überleben will braucht mindestens eine Waffe unter dem Bett und einen Überlebenswillen von Lake Powell Ausmaßen. Isaiah, den alle nur I.Q.
„Das Nest“ von Cynthia D'Aprix Sweeney ist zuallererst einmal ein New York Roman. Hier ist alles eine Nummer größer, die Häuser, der Erfolg, das eigene Ego, ein idealer Hintergrund für die Abgründe der menschlichen Seele und wann entzünden sich innerfamiliäre Konflikte am ehesten? Kaum zu glauben, wenn es eine Erbschaft zu verteilen gibt!
Der Mörder schlägt in dem isländischen Thriller „DNA“ unbarmherzig und voller Brutalität zu. Eine Frau wird sein erstes Opfer und deren Tochter ist die einzige heiße Spur für Kommissar Huldar, der vorne auf dem Buchumschlag, als Kommissar Haldur angekündigt wird. Das Mädchen hat entsetzlich mit ansehen und hören müssen. Auch ich musste bei den gewählten Todesarten wirklich schlucken.
Wenn es noch niemals einen Roman der ganz leisen Töne geschrieben worden ist, dann hat ihn Banana Yoshimoto mit « Lebensgeister » geschrieben. Knapp 160 Seiten zählt das neue Werk der weltweit erfolgsverwöhnten Japanerin. Ausgerechnet der Tod steht im Mittelpunkt. Es gibt leichtere Themen.
Wer zum Teufel ist in diesem Roman eigentlich die Hauptfigur und worum geht es hier eigentlich? Das habe ich mich über weite Strecken der Geschichte gefragt. Gut, irgendwann hatte ich dann begriffen, dass es es Eva Thorwald ist, die im Mittelpunkt der Ereignisse steht. Sie, die ihren Vater früh verloren hat und überhaupt ziemlich alleine dasteht, hat den absoluten Geschmackssinn.
Melanie Rabe erzählt eine ungewöhnliche Geschichte. Es ist sieben Jahre her, dass Sarah ihren Mann das letzte Mal gesehen hat. Philipp ist auf einer Reise nach Kolumbien spurlos verschwunden und taucht nun plötzlich wieder in ihrem Leben auf, doch Sarah steht vor einem Fremden. Wer ist dieser Mann, der behauptet mit ihr verheiratet zu sein?
Das Buch „Meine geniale Freundin“ beginnt mit dem Verschwinden einer alten Dame. Der Sohn sucht seine Mutter und bittet deren liebste Freundin seit Kindheitstagen, um Hilfe. Elena glaubt, dass Lila ein altes Versprechen wahr gemacht hat und erinnert sich an ihre gemeinsame Vergangenheit in Neapel.
Christopher Kloeble ist für mich ein neuer Name im Literaturkosmos. Ich war schon sehr gespannt auf seinen Roman „Die unsterbliche Familie Salz“ einfach weil ich generationsübergreifende Geschichten mag, die in einen geschichtlich interessanten Hintergrund eingebettet sind und es ordentlich im Getriebe des zwischenmenschlichen Miteinanders krachen lassen.
In„Bühlerhöhe“ von Brigitte Glaser entführt uns die Autorin in die Zeit des Nachkriegsdeutschlands. Es ist 1952. Rosa Silbermann reist im Auftrag des israelischen Geheimdienstes in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Ein Ort, den Rosa mit ihrer Vergangenheit verbindet. Das geteilte Adenauer Deutschland ist noch zerfressen von alten Nazi-Seilschaften. Sie traut dort niemandem und niemand traut Rosa.
„The Girls“ von Emma Cline spielt auf ein geschichtliches Ereignis an, dass Charles Manson bekannt machte und Sharon Tate das Leben kostete. Die Autorin führt uns zurück in die Vergangenheit und entwirft ein eigenes Szenario. 1969 ist Evie Boyd vierzehn Jahre alt und lebt in Kalifornien, der kältesten Gegend des Planeten seit sich ihre Eltern voneinander getrennt haben.
In „Und damit fing es an“ von Rose Tremain entführt uns die Autorin in die Schweiz, nach Matzlingen, in die tiefste eidgenössische Provinz, wo sich, wie Gustav Perle von klein auf lernt, die Menschen zu beherrschen wissen. Der Junge wächst in der Nachkriegszeit auf. Seine Mutter Emelie arbeitet in der Käserei, seit ihr Ehemann verstorben ist.
Literarische Überraschungen haben Seltenheitswert in einer Gewinnorientierten und normierten Verlagslandschaft und die amerikanische Literatur ist nicht gerade reich an innovativen Büchern, die jedes Genredenken sprengen.
Mireille Zindels Roman „Kreuzfahrt“ beginnt am Meer, wo alle guten Geschichten anfangen. Die vier menschlichen Inseln Meret, Dres, Jan und Romy treffen an der italienischen Küste aufeinander. Die „Ich“ Erzählerin Meret ist verheiratet mit dem schönen, aber etwas mundfaulen Dres. Die Esoterikerin Romy ist per Trauring mit Jan verbandelt. Es ist klar, was in diesem Buch einfach passieren muss.