Alle Rezensionen von rikai

Die Tochter -

Die Tochter
von Kim Hye-jin

Ein unbequemes, aber wichtiges Buch

Die Tochter ist über 30, arbeitet befristet als Lehrkraft an einer Universität, ist unverheiratet, lebt jedoch seit Jahren in einer lesbischen Beziehung. Mit ihrer Mutter hat sie sich vor Jahren überworfen. Nun aber kann sie sich die Miete nicht mehr leisten und zieht notgedrungen wieder bei der Mutter ein. Und sie bringt ihre Freundin mit.

Die Katzen von Shinjuku -

Die Katzen von Shinjuku
von Durian Sukegawa

Manchmal erweist sich ein Schwachpunkt als Stärke

Menschen mit einem Makel haben es in Japan nicht leicht, denn in der leistungsorientierten Gesellschaft ist für (vermeintlich) Schwache kein Platz. Mit Vorliebe widmet sich Durian Sukegawa in seinen Büchern diesen Menschen. Auch in seinem neuesten Roman "Die Katzen von Shinjuku" finden sich wieder Charaktere, die vom Schicksal gezeichnet sind und ihren Platz im Leben suchen.

Das Geschenk eines Regentages -

Das Geschenk eines Regentages
von Makoto Shinkai

Literaturperle, nicht nur für Katzenliebhaber

Wir alle kämpfen hin und wieder mit dem Gefühl der Einsamkeit - geliebte Menschen verlassen uns auf die eine oder andere Weise - oder damit, den gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden - auf der Arbeit, in Schule oder Uni oder privat. Auch die Protagonisten in diesem Buch kämpfen gegen diese Gefühle an und drohen daran zu zerbrechen.

Japan für die Hosentasche - Francoise Hauser

Japan für die Hosentasche
von Françoise Hauser

Klein und kompakt, aber gehaltvoll

Der Titel „Japan für die Hosentasche“ trifft es bereits sehr gut. Viele teils witzige, teils kuriose, teils interessante Fakten - kompakt in einem kleinen Buch verpackt. Auf den rund 300 Seiten erwarten den Leser Spannendes und Wissenswertes über Klima, Geografie, Politik, Gesellschaft, Sprache, Sport und mehr.

Schlaflos in Seoul - Vera Hohleiter

Schlaflos in Seoul
von Vera Hohleiter

Ein Reiseführer der etwas anderen Art

Für ihre Diplomarbeit verbringt die Autorin eine Menge Zeit in der Berliner Staatsbibliothek am Potsdamer Platz. Über Korea wusste sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als jeder durchschnittliche Deutsche aus den Medien. Als ihr eine junge Asiatin einen Fragebogen in die Hand drückt, eine Umfrage zum Image Koreas im Ausland, setzt sich Korea als Gedanke in ihrem Kopf fest.

Denunziation - Bandi

Denunziation
von Bandi

Das Land der Gesichtslosen

Nicht viel ist bekannt von Nordkorea. Was wir heute über eines der ärmsten und zugleich militarisiertesten Länder der Welt wissen, stammt einzig aus Berichten von Geflüchteten, Journalisten und Touristen oder der offiziellen (und unter staatlicher Kontrolle stehenden) Nachrichtenagentur Nordkoreas KCNA.

Herr Kato spielt Familie
von Milena Michiko Flasar

Wie war doch gleich die Zukunft, die ich mir erträumt habe?

"Herr Katō spielt Familie" ist ein schmales (170 Seiten), sehr stilles und doch gehaltvolles Buch der Autorin Milena Michiko Flašar, das sich hinter einem - auf den ersten Blick - recht unscheinbaren Cover versteckt. Die Geschichte erzählt von verpassten Gelegenheiten, unerfüllten Wünschen und der Frage nach dem, was man sein wollte und was daraus wurde.

Dshamilja - Tschingis Aitmatow

Dshamilja
von Tschingis Aitmatow

Kirgisien, eine Liebeserklärung

Im dritten Jahr des Krieges kämpfen viele Männer an der Front. Die Feldarbeit - vor allem in der Erntezeit - lastet schwer auf den Zurückgeblieben, Kindern und Frauen. Ganze Tage und Nächte verbringen sie auf den Feldern und hoffen immerzu auf die Rückkehr ihrer Männer, Söhne und Brüder oder wenigstens ein Lebenszeichen derer. Das Leben scheint an diesem Ort still zu stehen.

Bitterer Tee - Shan Sa

Bitterer Tee
von Shan Sa

Verschenktes Potential

Vier Kurzgeschichten, vier Paare, die sich finden und wieder aus den Augen verlieren, um sich im nächsten Leben wieder zu begegnen. Shan Sa schickt den Leser auf eine Reise durch verschiedene Epochen der chinesischen Geschichte, von der Ming-Dynastie bis hin zum modernen China, und liefert tiefe, wenn auch nicht immer authentische Einblicke in die entsprechende Zeit.

Ich nannte ihn Krawatte - Milena Michiko Flasar

Ich nannte ihn Krawatte
von Milena Michiko Flasar

Eines der Bücher, die man gelesen haben sollte

Fast schicksalhaft treffen in einem Park auf einer Bank irgendwo in Japan ein junger und ein älterer Mann aufeinander. Zwei Außenseiter, gescheiterte Existenzen, die von den gesellschaftlichen Ansprüchen nach Anpassung überfordert sind.

Am Meer ist es wärmer - Hiromi Kawakami

Am Meer ist es wärmer
von Hiromi Kawakami

Kawakami in ungewohnter Manier

„Manazuru“ (der Name einer kleinen, japanischen Stadt am Meer) ist der letzte Eintrag Reis in seinem Tagebuch. Kurz danach verschwindet er spurlos. „Am Meer ist es wärmer“ erzählt die Geschichte Keis, die versucht, den Verlust ihres Geliebten, 12 Jahre nach dessen Verschwinden, zu verarbeiten.

Der entstellte Held - Munyol Yi

Der entstellte Held
von Munyol Yi

Beugsamkeit und Rebellion

Yi Munyol schuf mit „Der entstellte Held“ ein Werk, das vor allem zum Nachdenken anregen soll und durch charismatische Charaktere besticht.

Der Ginsengjäger - Jeff Talarigo

Der Ginsengjäger
von Jeff Talarigo

Prinzip und Schicksal

Zwischen China und Nordkorea fließt der große Fluss Tumen. Auf der chinesischen Seite lebt - einsam in einer Hütte im Wald - einer der letzten Ginseng-Jäger, bescheiden, aber in Frieden. Sein Lebensinhalt besteht einzig und allein aus der Jagd nach der seltenen, wertvollen Wurzel. Er liebt seine Abgeschiedenheit und schert sich nicht um aktuelle Geschehnisse, wie Kriege oder Krisen.

Die Geschichte des Herrn Han - Sok-yong Hwang

Die Geschichte des Herrn Han
von Sok-yong Hwang

Auswirkungen eines emotional und politisch gespaltenen Landes

Ein verhärmter alter Mann stirbt einsam und verarmt in einem Haus in Seoul. Einst war er, Herr Han, angesehener Professor für Gynäkologie in Pjöngjang - bis 1950 der Koreakrieg ausbricht. Immer wieder sieht sich Han in dessen Verlauf politischen Machtspielen und Verrat durch vermeidlich geglaubte Freunde gegenüber gestellt.

Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß - Hiromi Kawakami

Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß
von Hiromi Kawakami

Die Wichtigkeit der kleinen Dinge

Tsukiko ist Ende 30, nie wirklich erwachsen geworden und hat mit der Hoffnung auf eine glückliche Liebesbeziehung längst abgeschlossen. In einer Kneipe trifft sie auf ihren früheren, etwas schrulligen Japanisch-Lehrer, Harutsuna, den sie jedoch nur Sensei (= Lehrer) nennt. Seit ihm seine Frau vor vielen Jahren "davon gelaufen" ist, lebt er allein.

Bis nächstes Jahr im Frühling - Hiromi Kawakami

Bis nächstes Jahr im Frühling
von Hiromi Kawakami

Szenen einer (unglücklichen) Ehe

Noyuri und Takuya sind seit sieben Jahren verheiratet. Sie leben nebeneinander her, Liebe (falls überhaupt je vorhanden) ist der Tristesse des Alltags gewichen und Sex spielt auch schon lange keine Rolle mehr. Der Schock ist daher nicht all zu groß, als ein anonymer Anrufer Noyuri von dem Verhältnis ihres Mannes berichtet.

Der chinesische Sommer
von Hong Ying

Bedrückende Philosophie des Seins

Eine Studentendemonstration wird auf dem Platz des Friedens in Peking blutig vom Militär niedergeschlagen. Die junge Dichterin Lin Ying entkommt nur knapp. Mit letzter Kraft erreicht sie die Wohnung ihres Freundes Cheng Yus, wo sie sich Sicherheit, Trost und Ruhe verspricht. Doch sie überrascht ihren Geliebten im Bett mit der Frau, die er eigentlich für sie verlassen wollte.

Die chinesische Geliebte - Hong Ying

Die chinesische Geliebte
von Hong Ying

Lesenswert für Liebhaber asiatischer Autoren

Julian – ein junger Dichter aus England – ist nach China gereist, um an der Wuhan-Universität als Professor englische Literatur zu unterrichten und sich eine chinesische Geliebte zu suchen. Er ist ein Lebemann, arrogant, selbstsüchtig und verwöhnt. Stets ist er auf der Suche nach einem neuen, erotischen Abenteuer.

Balzac und die kleine chinesische Schneiderin - Dai Sijie

Balzac und die kleine chinesische Schneiderin
von Dai Sijie

Die Macht des geschriebenen Wortes

China 1971. Unter der Herrschaft Maos und während der „großen proletarischen Kulturrevolution“ (1966 – 1976) finden viele Menschen den Tod, sind psychischen und physischen Misshandlungen ausgesetzt oder werden in Arbeitslager oder Gefängnisse gesperrt. Die jungen Chinesen werden zur „kulturellen Umerziehung“ zu den revolutionären Bauern in entlegene Orte aufs Land geschickt.

Im Laufschritt durch Peking
von Xu Zechen

Authentisch, ehrlich, melancholisch

Nach einer dreimonatigen Haft wird Dunhuang aus dem Gefängnis entlassen. Mit nur 50 Yuan in der Tasche steht er vor dem Nichts. Seine Wohnung ist weg und sein Kumpel Baoding sitzt immer noch. Er trifft auf Xiaorong, die sich mit dem Verkauf von DVD-Raubkopien über Wasser hält und gerade von ihrem Freund sitzen gelassen wurde. Sie gewährt Dunhuang in ihrer Wohnung Unterschlupf.

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