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„Terrorbrecher Christus“ und IM „Bruder“ -

„Terrorbrecher Christus“ und IM „Bruder“

von Martin Naumann

Mit dem Schlesischen Bischof Hans-Joachim Fränkel rückt eine kirchenleitende Persönlichkeit in den Blick, die nur auf den ersten Blick in die zweite Reihe der kirchlichen Amtsträger der DDR-Kirchengeschichte gehörte. Besondere Beachtung verdient Fränkel schon wegen seiner als hartnäckig zu bezeichnenden Kritik an den bestehenden Verhältnissen im SED-Staat. Dies wird besonders an den Zäsuren in der DDR-Kirchengeschichte deutlich, in die Fränkel auf besondere Weise hineingenommen war: 1958 bezeichnete er die Agitationen des Regimes als „Terror“; 1968 sprach er sich deutlich gegen den sozialistischen Charakter der neuen DDR-Verfassung aus. Für den Beginn der 1970er Jahre wird für ihn eine „Wende“ angenommen, die ihn scheinbar vom Regimekritiker zum Zuträger des MfS werden ließ. Die Studie zeichnet diesen Weg der Amtsperson Fränkel nach um zu einer umfassenden Würdigung seiner Person und seines Handelns zu kommen. Zugleich lassen sich in seinem Auftreten und Wirken exemplarisch die Bereiche erkennen, die in der Zeit der DDR von Kirche gestaltet werden konnten.

Rezensionen zu diesem Buch

Versuch einer Geschichtsklittung

Eine wissenschaftliche Studie an der Universität Jena mit "Geschmäckle": Ein DDR-Bischof wird als wackerer Bürgerrechtler dargestellt, letztendlich um die 30 Jahre nach der Wende immer noch nicht aufgearbeiteten Verbrechen eines Großteils der evangelischen Pfarrer und Kirchenfunktionäre ungeschehen zu machen. Das wichtigste Buch zu diesem Thema von 1995 wird in einer kleinen Fußnote als "Betroffeneheitsliteratur" abgewertet, was deutlich zeigt, wie sehr es im 2020 erschienenen "Terrorbrecher...

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Weitere Infos

Art:
Buch
Sprache:
deutsch
Umfang:
405 Seiten
ISBN:
9783525564936
Erschienen:
2020
Verlag:
Vandenhoeck + Ruprecht
2
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 1 (1 Bewertung)

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