Gesang der Kojoten

von Colum Mccann

Jahrelang hat Conor Lyons in Amerika und Mexiko vergeblich nach seiner Mutter Juanita gesucht. Nun, mit dreiundzwanzig Jahren, ist er nach Irland zu seinem alten Vater zu rückgekehrt, der einsam in einem heruntergekommenen Haus lebt und in einem trüben Fluß wie besessen nach den letzten Fischen angelt. Conor, ein manischer Kartograph der Vergangenheit, rekonstruiert weiter die geheimnisvolle Biographie seiner Eltern. Als Leitfaden hat er nur seine Erinnerungen und die vergilbten Bilder, die sein Vater, der Photograph, vor fast einem Menschenleben aufnahm. Die Fotos eröffnen Conor neue Welten voll exotischer, trauriger, wunderschöner Geschichten. Mit Hilfe seines Vaters, der, zögerlich zuerst, nun endlich mit ihm redet, kommt Conor hinter das Rätsel seiner Herkunft. Er erfährt von Verbrechen aus Eifersucht und Liebe. In "Gesang der Kojoten" vibriert die reizvolle Ruhe alter Daguerreotypien, aber sie bricht immer wieder auf in die bunte Lebensfülle eines monumentalen Films. Meisterhaft verwebt McCann die Geschichten seiner Figuren zu einem poetisch- melancholischen Epos über Vergänglichkeit, Liebe und Verlust und über die unstillbare Sehnsucht des Menschen nach seinen Wurzeln und nach einer eigenen Geschichte.