Buch

Der Junge bekommt das Gute zuletzt

von Dirk Stermann

Der Bestsellerautor und Humorist Dirk Stermann hat den traurigsten Roman der Welt geschrieben: Sein Held ist noch nicht vierzehn und schon ganz allein.

Claude ist anders als andere Dreizehnjährige; da muss man gar nicht erst seine Faszination für die Geschichte der Todesstrafe in Wien erwähnen. Sein Vater lehrt Posaune am Konservatorium, die Mutter ist Ethnologin aus Leidenschaft, und das geht so weit, bis eines Tages ein echter Indio in die Wohnung zieht. Eilig wird eine Mauer hochgezogen: Auf der einen Seite wohnt die Mutter mit Claudes Bruder und dem neuem Liebhaber, auf der anderen Claude und sein Vater. Der hat aber schnell auch eine Neue (Flötistin, Veganerin, Deutsche). Bald sind beide Parteien ausgezogen, Claude bleibt allein zurück, warum auch nicht? Überhaupt soll er weniger rumjammern, findet seine dicke Großmutter, und mehr an andere denken. Jetzt hat Claude nur noch Taxifahrer Dirko, der ihn täglich in das Elitegymnasium fährt, wo Claude regelmäßig von den reichen Mitschülern vermöbelt wird.

Dirko kommt aus Serbien, hat eine Hütte an der Donau und eine Schublade voller falscher Ausweise. Er ist mal Däne, mal Armenier und kann Geschichten erzählen ohne Ende. Wie die von dem Biologen Justin Smith, der im Selbstversuch eine Schmerzskala aller Insektenstiche erstellt hat, vom Fruchtwesplein bis hin zur furchtbaren 24-Stunden-Ameise, deren Gift einen Tag lang schmerzt wie eine Schussverletzung. Wer kann so etwas aushalten?

Irgendwann lernt Claude an seiner neuen Schule auf einem alten Donaufrachtschiff ein Mädchen kennen. Liebe erwacht. Claude und Minako machen sich daran, ihre eigene Familie zu gründen, dabei sind sie beide doch noch so jung. Ob das ohne Schmerzen abgeht?

Rezensionen zu diesem Buch

Super, bewegt und ist so gut geschrieben, dass man es nur schlecht weglegen kann.

Der dreizehnjährige Claude - die Hauptfigur dieses Buches - hat ein ziemlich tragisches Schicksal. Die Eltern trennen sich, bleiben aber zunächst im gleichen Haus wohnen - getrennt von einer selbst eingezogenen Mauer. Die Mutter, ein Ethnologin, findet kurz darauf eine neue Liebe, wohnt kurzfristig mit Freund und Claudes Bruder weiterhin in dem Haus. Aber bald zieht sie aus (natürlich mit dem neuen Freund und Claudes Bruder) und kurz darauf auch der Vater mit seiner neuen Freundin (die auch...

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Ein außergewöhnliches, extrem schräges Buch, allerdings mit einer konsequent aufgebauten Geschichte mit etlichen witzigen Bezügen zur Gegenwart, wie sie der Autor, ein Deutscher in Wien, erlebt.

Dirk Stermann, Der Junge bekommt das Gute zuletzt, Rowohlt 2016, ISBN 978-3-498-06438-9

 

Ein Roman, der mit einer Geschichte aufwartet, die auf der Rückseite des Buchumschlags mit der Aussage „ die allertraurigste Geschichte von allen“ beworben wird, erregt zunächst einmal die Aufmerksamkeit des Lesers. Es ist die Geschichte des dreizehnjährigen Claude, die da erzählt wird, eine Geschichte der Ausweglosigkeit, Abgrundstief traurig und ohne jegliche Hoffnung.

 

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Weitere Infos

Art:
Hardcover
Genre:
Romane und Erzählungen
Sprache:
deutsch
Umfang:
224 Seiten
ISBN:
9783498064389
Erschienen:
Oktober 2016
Verlag:
Rowohlt Verlag GmbH
8
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)

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