Buch

Quasikristalle - Eva Menasse

Quasikristalle

von Eva Menasse

"Immer verwechselt man den eigenen Blick mit dem der anderen."

Was wissen wir wirklich über uns selbst? Und was vom anderen? In dreizehn Kapiteln zerlegt Eva Menasse die Biografie einer Frau in ihre unterschiedlichen Aspekte, zeigt sie als Mutter und Tochter, als Freundin, Mieterin und Patientin, als flüchtige Bekannte und treulose Ehefrau. Aus diesem Mosaik tritt auf magische Weise ein kühner Roman hervor, der wie nebenbei die Fragen nach Wahrnehmung und Wahrheit stellt.Zu Beginn ist Xane Molin vierzehn Jahre alt und erlebt mit ihrer besten Freundin einen dramatischen Sommer. Am Ende ist sie Großmutter und versucht, für den Rest des Lebenswegs das Steuer noch einmal herumzureißen. Dazwischen nähern wir uns ihr aus verschiedensten Blickwinkeln: Da ist ihr Vermieter, der sie misstrauisch beobachtet und eigene Geheimnisse hat, da ist der Überlebende eines Bürgerkriegs, der sich in sie verliebt, da ist die ungestüme Jugendfreundin, die Xane nach Jahrzehnten plötzlich nicht mehr zu ertragen glaubt.Eva Menasse hat einen unbestechlichen Blick für Frauen in der Gesellschaft, ihre menschlichen Schwächen und das, was man an ihnen lieben muss. Furchtlos und subtil erzählt sie von einer aberwitzigen Auschwitz-Exkursion, vom Arbeitsalltag einer Kinderwunschärztin oder von den Mutproben der pubertierenden Tochter in der Patchwork-Familie ihrer Heldin. Ein energisches Buch, poetisch, komisch und bestürzend, dessen Titel der Naturwissenschaft entliehen ist. Erst kürzlich wurde entdeckt, dass es nicht nur Kristalle mit klar symmetrischer Struktur, sondern auch gebrochene und scheinbar unregelmäßige gibt. Genauso verhält es sich mit dem Lebensweg: Er ist verschlungen und schwer berechenbar und nur aus der Ferne als Ganzes erkennbar.

"Vom Glück der Lektüre: Eva Menasse schreibt kristallklare Prosa über die Vergeblichkeit des sehnsuchtsvollen Miteinanders - große Literatur!" Die Zeit

Rezensionen zu diesem Buch

blutige Knie

Wir kriechen, wir krabbeln, wir laufen. Wir stürzen und schlagen uns die Knie auf. Wir stehen wieder auf. Wir können nicht anders...

Stolpernder Weise folgt die Geschichte dem Leben einer Frau. Stolpernd deshalb, da aus eben diesem Leben der Frau, nur ein paar, mal mehr mal weniger bestimmende, Szenen dargestellt werden. Und dies auch noch durch die Augen von wechselnden Erzählern betrachtet und mit deren eigenen Geschichten verwoben erzählt.
Aus fein beobachteten und erzählten...

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Ein Frauenleben

Eine interessante Idee, das Leben einer Frau aus völlig unterschiedlichen Perspektiven zu schildern. 13 Kapitel, in denen nur das mittlere aus der Perspektive von Xane Molin, der Hauptprotagonistin, erzählt wird. Darum herum ist ein Chor verschiedener ihr mehr oder weniger nah stehender Menschen gruppiert, der Xane in unterschiedlichen Abschnitten ires Lebens schildern. Das reicht vom Hausmeister ihrer Wohnung bis zur besten Freundin. Auch die Blicke auf Xane sind durchaus disparat. Jeder...

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Facettenreich wie das Leben

Nach den vielen Rezensionen, die in ihrer Einschätzung teilweise sehr voneinander abwichen, war ich natürlich sehr gespannt, wie der Lesegenuss der „Quasikristalle“ für mich ausfallen würde.

In vielen anderen Romanen, in denen eine Lebensgeschichte aus verschieden Perspektiven oder in unterschiedlichen Zeiten geschildert wird, hangelt der Leser sich an einer Art Faden durch das Leben des Protagonisten. Dieser Faden dient sozusagen als Gerüst oder  verbindendes Element; durch ihn...

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Weitere Infos

Art:
Hardcover
Genre:
Romane und Erzählungen
Sprache:
deutsch
Umfang:
432 Seiten
ISBN:
9783462045130
Erschienen:
Februar 2013
Verlag:
Kiepenheuer & Witsch
8.66667
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 4.4 (6 Bewertungen)

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