Buch

Der Narr und seine Maschine - Friedrich Ani

Der Narr und seine Maschine

von Friedrich Ani

Auftritt: Tabor Süden, der unbegreifliche Typ, der zunächst als Polizeibeamter, dann als Privatdetektiv sich zum vielerfahrenen und vielerleidenden Spezialisten für Vermissungen, vulgo: für Vermisstenfälle entwickelte. Eigentlich wollte er seine Ermittlertätigkeit nie wieder aufgreifen, nachdem beim letzten Fall ein Mitarbeiter der Detektei das Leben verloren hatte.

Wie eine aus dem Leben gefallene Erscheinung taucht er dennoch plötzlich am Münchner Hauptbahnhof wieder auf - jedoch nur um aus München für immer zu verschwinden, ohne sich von irgendjemandem zu verabschieden. Ziel und Zukunft: Solche Begriffe liegen für Tabor Süden außerhalb seines Begriffsvermögens. Die Chefin, die meint, ihn zurückhalten zu können mit einem Auftrag der besonderen Art, weiß, dass er den Bahnhof als Startplatz ins Verschwinden nutzt, trifft ihn dort und bringt ihn dazu, sich, zum allerallerletzten Mal, auf Personensuche zu machen.

Vielleicht stimmt Süden nur zu, weil ihm nach kurzer Zeit klar wird: Wenn er den Vermissten aufspürt, wird er dem eigenen Spiegelbild begegnen. Dieser Cornelius Hallig schreibt unter dem Pseudonym Georg Ulrich Romane. Er schrieb Kriminalromane, eine Zeitlang war er sogar eine Berühmtheit, allerdings nicht für immer, und nicht für lange. Er lebte mit seiner Mutter in einem Münchner Hotel, sie starb, er versuchte unablässig in seinem Genre weiter zu tun. Und verschwindet, ohne sich zu verabschieden. Aufenthaltsort: natürlich unbekannt.

Friedrich Ani führt in seinem neuen, an Finsternis nicht zu überbietenden Roman die Lebensläufe des Detektivs und des Autors parallel: Beide versuchen, jeder auf seine Weise, den Tod zu betrügen und eine Zeitlang die Finsternis zu überwinden, die ihnen seit jeher vertraut war. Ihre Erfahrungen, wie sie in den prägnanten, durchdringenden Szenen und Dialogen geschildert werden, lassen nicht den leisesten Hoffnungsschimmer aufkommen. Selbst Pessimismus wird von Ani entlarvt als kaum verschleierter Optimismus. Trotzdem vermag der Roman, durch Empathie, selbst den Fatalismus erträglich zu gestalten.

Bleibt die Frage: Werden sich der Vermisstensucher und der Vermisste, beide verloren für diese Welt, begegnen? Und wie könnte das ausgehen?

Rezensionen zu diesem Buch

Anders

Ein Krimi? Nein. Eine Detektivgeschichte? Schon eher, aber wirklich eine ungewöhnliche. Tabor Süden ist allerdings schon eine eher typische literarische Ermittlerfigur, die Alkohol- und Probleme mit Vorgesetzten zu haben scheint. Seine Vergangenheit bleibt für mich als Ani-Erstleserin etwas unscharf, was aber nichts macht: der Geschichte von "Der Narr und seine Maschine" kann man auch ohne Vorkenntnisse gut folgen. Die Geschichte mit zwei Hauptpersonen - einer Ermittler, der andere der...

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Nicht sehr spannend

Der Titel und Cover haben mein Interesse an dem Buch geweckt. Zumal ich von dem Autoren schon einiges gehört hatte, wollte ich unbedingt einmal ein Buch von ihm lesen.

Zunächst war ich etwas überrascht von dem spärlichen Buch, das nur etwas mehr als hundert Seiten aufweist. Doch am Ende war ich froh darüber.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, sehr langatmig und nicht unbedingt fesselnd. Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich in das Buch reingekommen bin und es mich...

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Der letzte Fall für Tabor Süden?

Der Roman „Der Narr und seine Maschine“ vom bekanntesten deutschsprachigen Kriminalschriftsteller Friedrich Ani ist der neuste Fall um den sehr eigenwilligen Vermisstenfahnder Tabor Süden.
Wie schon das dem Roman vorangestellte Zitat andeutet stellt Anis Geschichte eine Hommage an den amerikanischen Autoren Cornell Woolrich dar, der zahlreiche düstere Kriminalgeschichten in den 1940er und 50er Jahren schrieb und als einer der Väter der Noir-Literatur angesehen wird. Obwohl die meisten...

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Tabor Süden ermittelt

Band 21 der Tabor Süden Reihe und es ist mein Erster. War ich doch sehr überrascht über das handliche Format und die geringe Seitenanzahl, war ich sehr gespannt auf den Inhalt. Ich mag die Art, wie Friedrich Ani sich ausdrückt und muss ganz ehrlich sagen, viele Sätze haben mich formal und von den Worten so gefesselt, das ich hin und wieder das warum verloren habe. Es ist nicht viel passiert auf diesen Seiten und doch habe ich sprachlich dies sehr genossen. Ich bin gespannt, wie die anderen...

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Dunkel

Nach langen Jahren, in denen er Menschen aufzuspüren versuchte, die spurlos verschwunden waren, möchte Tabor Süden jetzt selbst einfach verschwinden. Er hat seine Wohnung aufgelöst, das Handy zurückgelassen.
Seine langjährige Chefin in der Detektei Liebergesell hat aber den richtigen Riecher und passt ihn am Bahnhof ab, ja, kann ihn sogar für einen neuen Fall, den sie übernommen hat, zurückgewinnen.
Es geht um den ehemals sehr bekannten Kriminalschriftsteller Georg Ulrich, einen...

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Auf dem Weg zur Erlösung

Der Detektiv Tabor Süden gilt als Spezialist, wenn es darum geht, Vermisste aufzuspüren. Nach einem Todesfall im Laufe einer Ermittlertätigkeit beschließt er, seinem alten Leben den Rücken zuzuwenden. Er macht sich auf den Weg zum Bahnhof, um alles hinter sich zu lassen. Aber seine Chefin holt ihn zurück mit einem Auftrag: er soll einen vermissten Schriftsteller finden: Cornelius Hallig.
Dieser hat seinen Wohnplatz einfach verlassen, ohne jemandem Bescheid zu geben, und ist einfach...

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Anders, aber empfehlenswert

          Eigentlich wollte Tabor Süden seine Ermittlertätigkeit nie wieder aufnehmen, nachdem bei seinem letzten Fall ein Kollege zu Tode kam. Doch als er ohne Abschied für immer aus München verschwinden will, erteilt ihm seine Chefin in letzter Minute einen Auftrag der besonderen Art, den er nicht abschlagen kann. Zum allerletzten Mal macht Tabor Süden, Spezialist für Vermisstenfälle, auf Personensuche. Vermisst wird der Autor Cornelius Hallig, der unter Pseudonym Kriminalromane...

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Anspruchsvoller Roman, nur stellenweise enttäuschend

Zwei sich in unserer Welt verlierende oder schon verlorene Männer gesetzteren Alters begegnen uns im Roman „Der Narr und seine Maschine“ von Bestseller-Autor Friedrich Ani, im Oktober bei Suhrkamp erschienen. In seinem 21. Krimi um Tabor Süden schickt Ani seinen Ex-Polizeibeamten, Privatdetektiv und Eigenbrötler Süden auf die Spur des seit Tagen vermissten Cornelius Hallig, einen früher erfolgreichen Kriminalschriftsteller. Beide Männer vereint die innere Einsamkeit inmitten der brodelnden...

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naja

Tabor Süden steht am Bahnhof und möchte alles hinter sich lassen. Doch wohin soll er fahren, wohin will er? Ein wenig verloren steht er dort in der Bahnhofshalle. Dann der Schnitt, ein weiterer Verlorener. Erst merkt man gar nicht, dass es sich hier um jemand anderen handelt.
Die Geschichte dreht sich um diese zwei Männer, die so verloren wirken in der heutigen Zeit. Tabor Süden wird von seiner ehemaligen Chefin "abgefangen" und mit der Suche nach dem Schriftsteller Cornelius Hallig....

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Man darf annehmen, dass Tabor Süden nach diesem Buch nie mehr auftauchen wird, oder doch ?

Friedrich Ani, Der Narr und seine Maschine, Suhrkamp 2018, ISBN 978-3-518-42820-7

 

Wohl zum allerletzten Mal lässt Friedrich Ani seinen Tabor Süden nach einem vermissten Menschen suchen. Nachdem Neonazis die Detektei von Edith Liebergesell abgefackelt haben ist Tabor Süden nicht nur beschäftigungslos, sondern es ergeht ihm zunehmend so, wie den Menschen denen er in seiner Berufsleben nachgespürt hat. Er wohnt in „leeren Zimmern“.

 

Edith Liebergesell finden Süden...

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wer ist der Narr

~~Der ehemalige Polizist und inzwischen als Experte für Vermisstenfälle geltende Detektiv Tabor Süden möchte sich aus allem zurückziehen. Er hat seine Wohnung gekündigt und steht auf dem Münchner Hauptbahnhof um irgendwo hinzufahren. Dort erreicht ihn seine Chefin mit einem Suchauftrag. Der Kriminalschriftsteller Cornelius Hallig ist verschwunden. Er hat lange Zeit mit seiner Mutter in einem kleinen Hotel sehr zurückgezogen gelebt und seit dem Tod seiner Mutter ist es auch einsam um ihn...

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Ein Blick in den Spiegel?

Tabor Süden will weg. Er will seinen Job als Ermittler nicht mehr haben und er will einfach nur weg aus München. Wohin weiß er selbst nicht. Aber da hat er nicht mit seiner Chefin gerechnet. Sie kommt an den Hauptbahnhof und hat einen Auftrag zu dem Tabor Süden nicht nein sagen wird. Also will er sich noch einmal auf die Suche nach einer vermissten Person machen, nur noch einmal! Und wen soll er suchen? Cornelius Hallig, ein Mann der schon seit langem in einem Hotel wohnt und sich nach dem...

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Interessantes Buch

Eigentlich wollte Tabor Süden seine Ermittlertätigkeit nie wieder aufnehmen, nachdem bei seinem letzten Fall ein Kollege zu Tode kam. Doch als er ohne Abschied für immer aus München verschwinden will, erteilt ihm seine Chefin in letzter Minute einen Auftrag der besonderen Art, den er nicht abschlagen kann. Zum allerletzten Mal macht Tabor Süden, Spezialist für Vermisstenfälle, auf Personensuche. Vermisst wird der Autor Cornelius Hallig, der unter Pseudonym Kriminalromane veröffentlichte und...

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Zwei verwandte Seelen gegen Ende ihrer Leben

Der Suhrkamp-Verlag hat wohlweislich gut daran getan, dieses kleine Büchlein mit seinen nicht einmal 140 Seiten nicht in irgendeine Genreschublade zu stecken. Zwar ist der Protagonist (unter anderem) Tabor Süden, der frühere Polizist und Privatdetektiv, doch mit einem Kriminalroman hat dieses Buch nun wirklich nichts zu tun.
Eigentlich wollte Süden es seinen 'Fällen' gleich tun: einfach verschwinden. Doch kurz bevor es soweit ist, erwischt ihn seine frühere Chefin und gute Freundin und...

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Kurz aber gehaltvoll

"Wenig Buch für das Geld", dachte ich zunächst, und wenig Handlung dazu. Da wird Süden, der eigentlich aussteigen wollte, von seine Chefin Liebergesell zurückgehalten. Er soll einen Schriftsteller suchen, der verschwunden ist. Süden sucht ihn und findet ihn. Das ist fast schon der gesamte Inhalt. 

Gegen Ende des Buches wird eine eigentlich alltägliche Situation, Süden mit dem gefundenen Schriftsteller in einem Café, zum schriftstellerischen Höhepunkt des Buches. Ich will jedoch nicht...

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Flucht in die allumfassende Unsichtbarkeit

Im neuen Roman von Friedrich Ani geht es wieder einmal und vielleicht zum letzten Mal  um den erfolgreichen Vermisstenfahnder Tabor Süden, der nach seinem Ausscheiden bei der Münchner Polizei als Privatdetektiv arbeitete. Gerade will er wieder einmal verschwinden, als ihn seine Chefin Edith Liebergesell  genau da aufspürt, wo sie ihn vermutet: am Bahnhof. Sie bittet ihn, den Fall des vermissten Schriftstellers Cornelius Hallig zu übernehmen. Der Auftrag kommt von dem Hotelbesitzer, in dessen...

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Dunkel und einsam

Dies ist der 21. Roman über Tabor Süden, den ehemaligen Kommissar, der in einer Detektei als Vermisstensucher gearbeitet hat. 
Nachdem sein Kollege umgekommen ist, hat er sich ganz zurückgezogen und nun will er aus München verschwinden. Doch am Bahnhof holt ihn seine ehemalige Chefin Frau Liebergesell ein und beauftragt ihn, den verschwundenen Kriminalschriftsteller Cornelius Hallig zu suchen, der aus dem Hotel verschwunden ist, in dem er dreißig Jahre lang lebte. Beide sind einsame...

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Düster und bedrückend

Tabor Süden, Ex-Polizist und nun Ex-Privatdetektiv, steht in einer Bahnhofshalle und schaut wie gebannt auf die Anzeigetafel. Die Reisetasche in seiner Hand wird schwer. Zuerst hat er seinen Beruf aufgegeben, jetzt seinen Job und seine Wohnung. Für seine Zukunft wünscht er sich die allumfassende Unsichtbarkeit.

Cornelius „Linus“ Hallig, 64, Trinker, Raucher, ehemals erfolgreicher Schriftsteller unter dem Pseudonym Georg Ulrich, erinnert sich ohne Wehmut an die Zeit, als er mit seiner...

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Eine emotionale Geschichte

Eigentlich wollte Tabor Süden seine Ermittlertätigkeit nie wieder aufnehmen, nachdem bei seinem letzten Fall ein Kollege zu Tode kam. Doch als er ohne Abschied für immer aus München verschwinden will, erteilt ihm seine Chefin in letzter Minute einen Auftrag der besonderen Art, den er nicht abschlagen kann. Zum allerletzten Mal macht Tabor Süden, Spezialist für Vermisstenfälle, auf Personensuche. Vermisst wird der Autor Cornelius Hallig, der unter Pseudonym Kriminalromane veröffentlichte und...

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Bewegender, bedrückender Ermittlerroman

Tabor Süden ist ein Profi, wenn es darum geht, verschwundene Personen zu finden. Nach dem grausamen Tod seines Kollegen beschließt er, ebenfalls alle Brücken hinter sich einzureißen und aus seinem Leben zu verschwinden. Seine Chefin kann den Vermisstenfahnder jedoch noch für einen letzten Auftrag einspannen: Der 64-jährige Krimiautor Cornelius Hallig ist seit einigen Tagen spurlos verschwunden.

Friedrich Ani hat mit diesem Roman einen beeindruckenden und zugleich bedrückenden Roman...

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Zwei Verirrte

Mein erster Gedanke, als ich das Buch zugeklappt habe: Puh, ein Buch wie ein Sack Steine. Düster, schwer, ohne Hoffnung. So wie hier:

„In Wahrheit waren um ihn Stein und Staub und schwarze Zeit. Und schwarze Zeit und Staub und Stein waren in Wahrheit in ihm, keine Kindheit, bloß Knochen eines vor Schmerzen sich windenden, verendenden Mannes.“

Dann habe ich darüber noch zwei Tage nachgedacht – und denke nun, man muss es nicht so düster interpretieren. Die Storyline ist schnell...

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Weitere Infos

Art:
Hardcover
Genre:
Krimis Thriller
Sprache:
deutsch
Umfang:
143 Seiten
ISBN:
9783518428207
Erschienen:
September 2018
Verlag:
Suhrkamp
8.4
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 4.2 (20 Bewertungen)

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