Buch

Ein schönes Paar - Gert Loschütz

Ein schönes Paar

von Gert Loschütz

Beim Ausräumen seines Elternhauses stößt der Fotograf Philipp auf einen Gegenstand, der in der Geschichte seiner Eltern eine entscheidende Rolle gespielt hat. Die beiden, Herta und Georg, waren ein schönes Paar. Philipp erinnert sich an ihr junges Liebesglück, ihre Hoffnungen und Gefährdungen, an die überstürzte Flucht seines Vaters aus der DDR in den Westen. Das hätte, da ihm die Mutter und der Junge ein paar Tage später folgten, der Beginn eines erfüllten Lebens sein können, tatsächlich aber trug die Flucht den Keim des Unglücks in sich. Nach und nach geht Philipp das Paradoxe der elterlichen Beziehung auf: Dass es die Liebe war, die ihre Liebe zerstörte. Damit aber ist die Geschichte, die auch sein Leben überschattet hat, nicht vorbei. Am Ende stellt er fest, dass Herta und Georg all die Jahre über miteinander verbunden waren, auf eine Weise, die sie niemandem, nicht einmal sich selbst, eingestehen konnten.

Ein ergreifender Roman über Liebe und Vergänglichkeit vor dem Hintergrund der deutschen Teilung.

Rezensionen zu diesem Buch

Eine Liebesgeschichte ohne glückliches Ende

Der Ich-Erzähler, der Fotograf Philipp, spürt nach dem binnen kurzer Zeit aufeinanderfolgenden Tode beider Eltern um das Jahr 2000 deren Geschichte nach, mit Fotos, Erinnerungen, Aufsuchen von Orten. Anlass ist der Fund einer Kamera im Nachlass. Beide lernen sich kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs kennen und leben anschließend in einer kleinen Stadt der DDR. Georg ist in leitender Stellung in einem Stahlwerk. Ihr Sohn vervollkommnet die kleine Familie. Das Unglück nimmt seinen Lauf, als...

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Zerplatzte Träume

Die Liebe zwischen Herta und Georg, die einmal wunderbar romantisch begann, zerbrach an der rauen Wirklichkeit. Die Flucht vom Osten in den Westen war daran nicht unbeteiligt – meint Philipp, der Sohn der beiden. Er ist heute Fotograf und erzählt die Geschichte seiner Eltern, die sich kurz nach dem zweiten Weltkrieg in der DDR kennenlernten und später in die BRD auswanderten. Doch die Träume, die sie hatten, zerplatzten wie Seifenblasen.

Gerd Loschütz beginnt seinen Roman mit dem Tod...

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Nicht miteinander, nicht ohne einander

Ein schönes Paar waren sie: Der junge Berufssoldat und die Verkäuferin, die ihre Kleidung selbst schneidert und am liebsten Mannequin wäre. Gegen den Willen der Eltern finden sie sich, heiraten, bekommen einen Sohn. Sie leben in der noch jungen DDR, und die hochfliegenden Pläne der Frau sind hier nicht zu verwirklichen. Fliehen möchte sie - er eigentlich nicht, doch durch eine Verkettung von Zufällen werden sie dazu gezwungen. Nun könnte ein neues Leben beginnen, doch innerhalb kurzer Zeit...

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Was war Realität, was Farce?

Philipp (Fips) Karst erzählt die Geschichte von Herta und Georg, von denen zunächst unklar bleibt, in welchem Verhältnis sie zu ihm stehen. Seine Erzählung ist in einer fernen Zeit angesiedelt, in der Menschen sich offenbar auf zum Leben Wichtiges beschränkten. Sie gingen zu Fuß, schrieben mit Tinte und Füllhalter Briefe, viele Briefe, telefonierten aus der Telefonzelle. Selbstverständlich wurden die Briefschreiber von anderen nach der Sorgfalt ihrer Handschrift beurteilt. Autos gab es...

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Herta und Georg

Mein erster gelesener Roman von der diesjährigen Longlist für den Deutschen Buchpreis. Und ganz sicher nicht der schlechteste Einstieg in diese Liste.
Gert Loschütz erzählt von einer lebenslangen Liebe, einer Liebe, die trotz Trennung nicht endgültig loslassen kann, von zwei Menschen, die auf ewig verbunden bleiben.
Herta und Georg lernen sich kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs kennen, eine junge Verkäuferin und ein Berufssoldat. Obwohl beider Eltern die Verbindung nicht...

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nüchtern und distanziert erzählt, aber dennoch ein Buch, welches Spuren hinterlässt

Fotograph Philipp erzhält die Geschichte seiner verstorbenen Eltern, die einst ein schönes Paar waren. Doch nach der Flucht aus der DDR entfremden sie sich und das Drama nimmt seinen Lauf. Doch ganz aus den Augen verlieren sich Georg und Herta doch nicht...

Zunächst fällt dem Leser die nüchterne Erzählweise auf, die vor allem durch eine starke Distanzierung deutlich wird. Die Eltern werden nicht beim Namen genannt, die Bindung zu ihrem Kind scheint nur gering zu sein. So ist es...

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Ein eindringliches Leseerlebnis...

Erzählt wird dieser Roman aus der Sicht des Fotografen Philipp Karst, dessen Kindheit und Jugend von der Trennung seiner Eltern überschattet wurde. Nach deren Ankunft im Westen geriet alles aus dem Takt, ohne dass der Junge fassen konnte, was zwischen seinen Eltern geschehen war. Auch wenn Philipp lange nicht mehr an seine schwere weil einsame Jugend gedacht hat, ändert sich dies nach dem Tod seiner Eltern. Er findet einen Gegenstand wieder, der für den Zusammenhalt und die Hoffnung seiner...

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Genial aber sehr bedrückend

„Sie hatte Angst um ihn, um sich, um den Jungen, der in seinem Zimmer schlief, um die Zeit, ja, auch um die Zeit hatte sie Angst. Sie hatte ein Gefühl für die Zeit entwickelt, dafür, wie sie verrann.“

 

Inhalt

 

Philipp Karst beschließt nach dem Tod seiner Eltern nicht nur das Haus auszuräumen, sondern sich auch intensiv mit der Lebensgeschichte und Liebesgeschichte von Herta und Georg auseinanderzusetzen. Vielleicht wird es ihm gelingen, aus der Gegenwart heraus...

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Bedrückende Kommunikationslosigkeit

Wenn die Eltern sterben, schauen die Nachkommen in die Vergangenheit, auch in ihre eigene, die so eng mit den Verstorbenen verknüpft ist. So versucht auch der Fotograf Philipp zu verstehen, wie es damals zur Trennung der Eltern kam. Es ist eine unglückliche Verkettung von Ereignissen, die mit der Flucht in den Westen begann, einem neuen Leben dort und falschen Entscheidungen.

Letztendlich ist es die Unfähigkeit, seine Gefühle einzugestehen, zu äußern und mit Partner und Kind zu...

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Weitere Infos

Art:
Hardcover
Genre:
Romane und Erzählungen
Sprache:
deutsch
Umfang:
236 Seiten
ISBN:
9783895611568
Erschienen:
Februar 2018
Verlag:
Schoeffling + Co.
7.8
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 3.9 (10 Bewertungen)

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