Heimliches Begehren

von Ines Rieder Diana Voigt

Wien um die Jahrhundertwende. Die dreiundreißigjährige, berühmt-berüchtigte Baronin Leonie Puttkamer steht eingehüllt in ihren Pelzmantel im Innenhof eines Gefängnisses und wartet. Warum ist diese elegante Frau hier? Der Baronin wird vorgeworfen, sie hätte versucht Ihren Gatten, den angesehenen Geschäftsmann Albert Geßmann umzubringen. Der Ankläger ist der Ehemann selbst und sein Motiv für diese ebenso freche wie fatale Unterstellung ist Eifersucht. Denn Leonie Puttkamer ist eine verführerische Frau, bekannt in der Wiener High Society für ihre guten Manieren und wechselnden Liebhaber. Und Liebhaberinnen. Die junge hübsche Sidonie Cisllag kommt aus einem großbürgerlichen jüdischen Hause und ist fast noch ein Mädchen. Sie hat es der Baronin besonders angetan. Dieses blasse Geschöpf mit den großen dunklen brennenden Augen, macht ihr so reizend und voller schüchterner Verehrung den Hof, dass schon bald die Leute anfangen darüber zu reden. Doch es ist nicht nur die Leidenschaft, die Leonie Puttkamer anzieht, sondern auch die Sensibilität und überdruchschnittliche Intelligenz der jungen Frau. Zwischen den beiden Frauen entspinnt sich langsam und voller Zärtlichkeit eine aufregende Liebesgeschichte, die sich in den Bars und Tanzlokalen des Wiener Nachtlebens voll entfaltet. Die Autorinnen Rieder und Voigt haben Sidonie Cisllag persönlich gekannt und konnten aufgrund der vielen Gespräche mit dieser interessanten und kraftvollen Frau, ein wunderbares Portrait von einem besonderen Leben zeichen, das sich liest wie ein Roman von Arthur Schnitzler.