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Der Justizfall, der zum Medienfall wurde
Jörg Kachelmann wurde am 31. Mai 2011 vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. Nach wie vor jedoch wirft sein Fall viele Fragen auf. Wie geht es einem, der zu Unrecht als Vergewaltiger beschuldigt wird? Den die Ermittlungsbehörden mit allen Mitteln zum Täter machen wollen? Der 132 Tage im Gefängnis sitzt? Der sehr schnell zum Gegenstand einer öffentlichen Vorverurteilung wird? - Zum ersten Mal erzählen Jörg Kachelmann und seine Frau Miriam die Geschichte, die hinter dem "Fall Kachelmann" steckt. Und es wird klar, welche Rolle Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht und Medien dabei spielen.
Was bleibt nach einem höchst fragwürdigen Prozess und einer beispiellosen Medienberichterstattung noch von Recht und Gerechtigkeit? Der "Fall Kachelmann" ist in dieser Hinsicht leider keine Ausnahme - mit dem Unterschied, dass viele Opfer von Falschbeschuldigungen in erster Instanz oft keinen Freispruch bekommen. Jörg und Miriam Kachelmann haben sich entschlossen, aufzudecken, was sich hinter den Kulissen abgespielt hat, und geben erschütternde Einblicke in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Recht und Unrecht nicht mehr existieren. In ihrem Buch schildern sie detailliert die Ereignisse vom Moment der Verhaftung bis zur Urteilsverkündung und der Zeit danach, enthüllen Fehler und Ungereimtheiten und legen die unheilvolle Mechanik bloß, die hinter dem Prozess gegen den Meteorologen steckt - und die offenbar nicht nur hier wirksam wird.
"Nicht schon wieder der Kachelmann, werden Sie sagen" - so beginnt JK ein Buch, von dem man froh sein kann, dass es auf dem Markt ist, sonst blieben einem viele Einblicke und emotionale Eindrücke verwehrt.
Zunächst: Kachelmann kann schreiben! Tiejes Vorwurf bei Jauch, es seien schon bessere Bücher geschrieben worden, läuft ins Leere. Besser als Boulevardzeitungsschreiber formuliert Kachelmann allemal, manchmal verspürt er gar die Lust zur Neuwortschöpfung ("Helmut-Schmidtigkeit" S. 219...
Das Buch befindet sich in 3 Regalen.