Buch

Miroloi - Karen Köhler

Miroloi

von Karen Köhler

"So eine wie ich ist hier eigentlich nicht vorgesehen." - Karen Köhlers erster Roman über eine junge Frau, die sich auflehnt. Gegen die Strukturen ihrer Gesellschaft und für die Freiheit

Ein Dorf, eine Insel, eine ganze Welt: Karen Köhlers erster Roman erzählt von einer jungen Frau, die als Findelkind in einer abgeschirmten Gesellschaft aufwächst. Hier haben Männer das Sagen, dürfen Frauen nicht lesen, lasten Tradition und heilige Gesetze auf allem. Was passiert, wenn man sich in einem solchen Dorf als Außenseiterin gegen alle Regeln stellt, heimlich lesen lernt, sich verliebt? Voller Hingabe, Neugier und Wut auf die Verhältnisse erzählt "Miroloi" von einer jungen Frau, die sich auflehnt: Gegen die Strukturen ihrer Welt und für die Freiheit. Eine Geschichte, die an jedem Ort und zu jeder Zeit spielen könnte; ein Roman, in dem jedes Detail leuchtet und brennt.

Rezensionen zu diesem Buch

Ein Blick auf das Leben in einer Diktatur und dies aus der Sicht einer Ausgestoßenen

Dieses Buch wäre das zweite Buch von der diesjährigen Longlist des Deutschen Bücherpreises, welches ich gelesen habe und ich kann sagen, "Miroloi" lässt mich vollkommen begeistert zurück. Die Tiefe, die in dieser etwas simpel gestrickten Story zu finden ist, wäre atemberaubend zu nennen und das literarische und psychologische Können, das Karen Köhler hier erkennen lässt, ist gewaltig.

Warum bin ich so begeistert, wo es doch sooo viele negative Stimmen gibt. Weil mich die Geschichte...

Weiterlesen

Anders als erwartet, aber gut.

Der Roman entführt auf eine abgelegene Insel im Meer, auf der die Neuzeit noch nicht einziehen konnte. Hannah Arendts Aussage "Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen" gibt die Richtung vor - denn die namenlose Protagonistin ist eine der wenigen, die sich daran hält. Keiner weiß (bzw. keiner sagt) wer ihre Eltern sind, ausgesetzt in einem Karton am Bethaus, aufgezogen vom Bethaus-Vater.
Im Dorf gelten die alten Regeln - Männer haben das Sagen, Frauen dürfen nicht lesen (lernen), die...

Weiterlesen

Wunderschön

Ich wollte das Buch auf Seite 70 bereits aus der Hand legen, als es geschah: Es packte mich, fing mich ein und ließ mich bis zum Ende nicht mehr los. 571 Seiten in 2 Tagen (ok, ich bin für 15 Tage in Thailands Quarantäne weggeschlossen, aber ich hätte auch draußen jede Minute lesen müssen…)

Das Mädchen ohne Namen, die Protagonistin des Buches, wurde als Baby auf die Treppe des Bethauses auf der fiktiven Insel „im schönen Dorf“ (vermutlich in Griechenland) ausgesetzt.
Seitdem ist...

Weiterlesen

Das war anstrengend!

Die Autorin hat eine Welt erschaffen, die sich auf eine einzige Insel bezieht. Man weiß nicht, wo sie liegt. Aber man weiß durch Händler, dass es außerhalb der Insel fortschrittlicher und moderner zugeht. 

Die Erschaffung dieser Welt wirkte auf mich sehr abstrus. Die Autorin hat sich an (uns in der Realität bekannten) verschiedenen (teils vergangenen) Gesellschaften, Kulturen und Subkulturen bedient, um ihre eigene Welt zu schaffen. 

Es entstand ein strenges Patriarchat, das...

Weiterlesen

Mein Miroloi muss ich mir selber singen

Irgendwo auf einer Insel liegt das Schöne Dorf. Dort herrscht ein patriarchales Regime. Die Gesellschaft lebt nach strengen religiösen Regeln. Männer leben dort bequem auf Kosten ihrer Frauen. Frauen haben dort keine Rechte, nur Pflichten. Diese machen die Arbeit, stehen auf dem Feld, kümmern sich um den Haushalt, die Herstellung von Kleidung, Nahrung. Während Männern nur das Singen und Kochen verboten ist, dürfen Frauen nicht einmal Lesen lernen.

In diesem Schönen Dorf lebt die...

Weiterlesen

Wer nicht fragt bleibt dumm?

Es war einmal ein schönes Dorf auf einer schönen Insel. Die Bewohner dieses Dorfes haben nur sich und dieses idyllische Fleckchen Erde. Was wie der Beginn eines Märchens anmutet, ist eigentlich der Beginn eines Totenliedes. Mit diesem Ritual wird das Leben eines verstorbenen Dorfbewohners nacherzählt, Strophe für Strophe. Die namenlose Erzählerin singt es sich selbst, weil für so eine wie sie keiner aus dem Dorf ein „Miroloi“ singen würde. Sie, die einfach ausgesetzt wurde, keine geklärte...

Weiterlesen

miroloi wurde leider abgebrochen

Hmm, ich hab das Buch abgebrochen. Ich konnte mich nicht mit dem Schreibstil anfreunden obwohl sich die Geschichte Interessant angehört hat, aber nachdem ein Tier qualvoll Starb war das Buch für mich beendet.. Also es gab mehrere Faktoren, aber die 2 waren ausschlaggebend.. 

Weiterlesen

Ein hohes Lied auf die Freiheit

Wir befinden uns auf einer Insel, vielleicht irgendwo im Mittelmeer, denn es dominieren die Farben Blau und Weiß. Es ist felsig und heiß, es gibt keinen Strom, keine Technik, und die Männer regieren die Frauen. Hier lebt eine junge Frau, ein Findelkind ohne Namen. Sie kann weder lesen, noch schwimmen, kennt nur die Insel. Sie steckt Schläge ein, leidet, kämpft ums Überleben.

 

Karen Köhlers Ich-Erzählerin schreibt in 128 Strophen das Miroloi, also das Totenlied, der Heldin. Es...

Weiterlesen

Eine Sehnsucht aus Blei

Wo sind wir? Wann sind wir? Dieses Buch ist schwer zu verorten, noch schwerer zeitlich festzulegen.
Anfangs war ich mir sogar unschlüssig: sind wir überhaupt in unserer Welt oder hat Karen Köhler eine dystopische Parallelwelt entworfen? Aber im Laufe der Lektüre stößt man hier und dort auf Versatzstücke, die erahnen lassen, dass der Schauplatz gleichzeitig eine vollkommen in sich geschlossene, quasi zeitlose Gesellschaft beherbergt – und doch nur einen Wimpernschlag von unserer...

Weiterlesen

Über das Außenseitertum

Eine junge Frau wächst als Findelkind auf einer Insel auf. Hier ist alles abgeschottet vom Rest der Welt, die Männer bestimmen das Leben, Frauen dürfen nicht lesen, Traditionen und Gesetze werden heiliggehalten. Die junge Frau bleibt Außenseiterin in der Gemeinschaft, auch wenn ihr Ziehvater einer der großen Männer des Dorfes ist. Er lehrt sie heimlich lesen und schreiben, und bald öffnet sich ihr eine unbekannte Welt, sie macht sich Gedanken – und verliebt sich. Doch wie soll das gehen in...

Weiterlesen

Entwicklungsroman

Ein Mädchen wächst auf einer abgeschiedenen Insel auf, die kaum von Fremden besucht wird. Das Mädchen hat nicht einmal einen Namen, da ihre Eltern unbekannt sind. Sie wurde als Baby in Zeitungen gewickelt vor der Tür des Betvaters gefunden. Als einer der Stammesanführer kümmert er sich liebevoll um das von der Dorfjugend verspottete Mädchen. Doch einen Namen gibt er ihr nicht, da die Gesetze der Insel das verbieten.

Wir Leser lernen die Insel, das „schöne Dorf“ und die dort lebenden...

Weiterlesen

sehr berührend, wenn man sich fallen lässt

Die namenlose Erzählerin singt sich ihr eigenes Miroloi, ihr Totenlied, denn niemand sonst wird es für sie singen. Sie wächst auf einer abgeschiedenen Insel auf, die Bewohner meiden sie, nur ihr Finder der Bethausvater und einige wneige Dorfbewohner nehmen sich ihrer an. Sie lebt als Außenseiterin und muss sich ihre Freiheit mühsam erkämpfen, indem sie anfängt nachzudenken und sich selbst weiter zu bilden.

Karen Köhler schildert in Miroloi eine sehr traurige Geschichte, die...

Weiterlesen

Totenlied für eine Lebende

Ein Miroloi ist ein Totenlied; in ihm wird das ganze Leben des Verstorbenen nacherzählt und so sein Leben und seine Person in Erinnerung gerufen und gewürdigt. Der sechzehnjährigen namenlosen Erzählerin wird niemand ein Totenlied singen: Sie ist ein Findelkind, hat keine Familie und steht außerhalb der Dorfgemeinschaft. Sie darf keinen Besitz haben, erhält noch nicht einmal einen Namen, wird beschimpft, verachtet, misshandelt. Damit steht sie auf der untersten Stufe der Hierarchie, in die...

Weiterlesen

Spezielles Buch mit Luft nach oben

Bei dieser Rezension weiß ich tatsächlich nicht wo ich anfangen soll. Zunächst ist das Cover sehr schön und generell die Aufmachung des Buches hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil ist sehr eigenwillig und wirkt auf den ersten Eindruck sehr naiv und einfach. Je weiter man liest desto mehr wird einem aber klar, dass dieser Stil gut zur Protagonistin des Buches passt. Wir begleiten unsere zunächst namenlose Hauptprotagonistin die in einem autoritären Dorf lebt, in denen...

Weiterlesen

Trotz allem lesenswert

Wie rezensiert man ein Buch, über das gefühlt schon jeder gesprochen hat? Ich könnte jetzt darüber schwafeln, wie sehr oder auch nicht so sehr "Miroloi" wirkliche eine Ode an den Feminismus ist.

Schließlich geht es ja um ein Mädchen, dass sich in einer patriarchalen Gesellschaft auflehnt und für ihre Freiheit kämpft.

Stattdessen muss ich eher sagen, dass Karen Köhler hier ein wirklich umfassendes Gesellschaftsbild geschaffen hat, das mit seinen starren Strukturen nicht nur die...

Weiterlesen

Nicht neu. Mit viel Effekthascherei.

In Miroloi singt die namenlose Icherzählerin, ein sechzehnjähriges Mädchen, ihr eigenes Totenlied in mehreren Strophen, welche die Kapitel darstellen. Das ist Brauch auf der Insel, auf der sie lebt. Eine Insel, die viel Ähnlichkeit mit einer griechischen Insel hat. Im Totenlied besingt man das ganze Leben der verstorbenen Person. Aber für die Icherzählerin singt keiner, denn sie ist die Außenseiterin der Gesellschaft, ihr Sündenbock. Sie hat nicht einmal einen Namen. 

Karen Köhler...

Weiterlesen

Gegen den Strom schwimmen

Miroloi, auch Totenlied genannt, erzählt in 128 Strophen das Leben eines Teenager Mädchens, das als Findelkind auf einer Insel mit einem einzigen Dorf aufwächst und außer ihrem Finder und einer Freundin von ihm ist diesem Mädchen niemand wohlgesinnt. Das Inseldorf mutet archaisch an, wird durch ein sehr strenges patriarchales System beherrscht (Frauen haben kaum Rechte) und die Bewohner*innen leben nach einer Religion, die sich wie ein Mischmasch aus unseren Weltreligionen anhört:...

Weiterlesen

Miroloi

Dies ist eine fiktive Geschichte über eine religiöse Gemeinschaft. Die Protagonistin besitzt keinen Namen und wurde als Findling in der Dorfgemeinschaft gefunden. Sie wird ausgegrenzt und beschimpft, da sie anders ist. Sie humpelt und keiner weiß, wer ihre Eltern sind. Wenn irgendein Unglück geschieht, wird ihr die Schuld in die Schuhe geschoben. Frauen sind in der "dienenden" Rolle und sind dem Manne gefügig. Sie dürfen nicht lesen und schreiben und sie dürfen keine Verantwortung tragen....

Weiterlesen

Die Außenseiterin ohne Namen

In einem kleinen Ort namens Schönes Dorf, gelegen auf einer recht einsamen Insel, ticken die Uhren noch anders. Dort haben die 13 Männer des Ältestenrates das Sagen und die Religion spielt eine zentrale Rolle im Alltag der Bewohner. Im Haus des Geistlichen Prahan lebt eine 15-Jährige, die als Findelkind noch im Babyalter von ihm aufgenommen wurde. Der sogenannte Bethaus-Vater verlangt seinem Pflegekind einiges an Arbeit ab, ist aber gut zu ihr und tut sein Möglichstes, um dem Teenager die...

Weiterlesen

Berührende und intensive Fiktion, die stellenweise an der Realität kratzt

Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch, weil ich die Leseproben der Bücher durchlas, die es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2019 geschafft hatten. Es gab zwar einige, die Lust aufs Weiterlesen machten, aber keine konnte mich auf Anhieb so packen, wie „Miroloi“ von Karen Köhler es tat.

Denn hier schreibt, oder besser gesagt, singt die sechzehnjährige Erzählerin, der es versagt ist einen Namen zu haben, in 128 Strophen ihr Miroloi. In der griechisch-orthodoxen Kirche ist ein...

Weiterlesen

Ausgegrenzt

Miroloi bedeutet „Rede über das Schicksal“ und ist ein von Frauen gedichtetes Totenlied. Es ist also nicht der Name unserer Protagonistin, die nun eine junge Frau ist. Sie wurde als Baby in einem Karton voller Zeitungspapier vor dem Bethaus ausgesetzt. Es war Winter, kalt und nass. Sie kann nur von drüben kommen, wo das Schlechte ist. In dem Dorf mit dem Namen „Schönes Dorf“ bestimmen der Ältestenrat, natürlich alles Männer. Es gibt strenge Regeln. Als Findelkind hat sie keine Rechte und...

Weiterlesen

128 Strophen Miroloi

Mit Miroloi hat die Hamburger Schriftstellerin Karen Köhler einen außergewöhnlichen, parabelhaften Debütroman geschrieben. Es gab vor ihr vorher schon ein erfolgreicher Band mit Erzählungen.

 

Die Handlung von Miroloi wird von einer jungen Frau in einer rückwärtsgewandten, sektenartigen Gemeinschaft, die ihre eigenen Regeln haben und auf einer Insel fern den Rest der Menschheit leben. Da jedoch eine von dieser Gemeinschaft ausgeschlossen erzählt und reflektiert wird, werden die...

Weiterlesen

Sprachlich und stilistisch gelungen, doch bleibt der Inhalt auf der Strecke. Für mich eher eine Enttäuschung.

Karen Köhlers dystopisches Romandebüt „Miroloi“ stand im Jahr 2019 auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis. Dieses hat mich, gemeinsam mit dem interessant klingenden Klappentext, dazu veranlasst, zu diesem Buch zu greifen. Erfüllen konnte dieser 464-seitige Roman, der im August 2019 bei Carl Hanser erschienen ist, meine Erwartungen indes nicht – dazu hat er einfach nicht genug Neues zu bieten.

Die Ich-Erzählerin, eine junge, namenlose Frau, lebt als Aussätzige im „Schönen Dorf“ –...

Weiterlesen

Miroloi

Auf einer kleinen Insel im Meer lebt eine verschworene Gesellschaft. Mit einfachsten Mitteln bestreiten sie ihren Alltag, Frauen haben ihren Männern zu gehorchen, die wiederum halten sich an die hausgemachten Gesetze des Ältestenrats. Dazwischen findet sich ein namenloses Mädchen, das als Sündenbock für die ganze Gesellschaft herhalten muss. Nicht einmal einen Namen gestehen sie ihr zu, und nur ihrem Ziehvater verdankt sie etwas Schutz. Doch eines Tages bröckeln die alten Strukturen;...

Weiterlesen

Begeisternde Sprache, vorhersehbare Handlung

Die zunächst noch namenlose Ich-Erzählerin lebt auf einer Insel in einem Dorf, in dem patriarchalische, archaische Gesetze gelten, gottgegebene Gesetze. Als Findelkind ist sie eine Außenseiterin, dem Misstrauen, der Wut und sogar dem Hass der Dorfbevölkerung ausgesetzt. Nur ihr Ziehvater, der als Bethaus-Vater eine Autorität im Dorf ist, hält seine schützende Hand über die Sechzehnjährige wie auch Mariah, eine ältere Frau. Doch die Aggressionen gegen sie nehmen immer weiter zu, aber statt...

Weiterlesen

Hop oder top

Hop oder top, entweder sehr gut oder sehr schlecht – nur so, denke ich, werden Leser diesen ersten Roman der durch ihren Erzählband „Wir haben Raketen geangelt“ bekannt gewordenen Autorin bewerten. Auf die sehr ungewöhnliche, in wesentlichen Zügen schlichtweg realitätsferne Geschichte muss man sich einlassen können. Dieses Wagnis bin ich eingegangen und rechne mich jetzt zu den positiven Rezensenten.

Fiktiv ist fast alles – eine an den griechischen Mittelmeerraum erinnernde Insel als...

Weiterlesen

Sprache: Top / Story: Flop

„Miroloi“, der erste Roman von Karen Köhler, hat es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2019 geschafft. Erstaunlich, denn wenn man sich die Besprechungen in den diversen Feuilletons anschaut, bietet er jede Menge Ansatzpunkte für Kritik, was mit Sicherheit nicht nur der Thematik geschuldet ist.

Die Ich-Erzählerin, später Alina benamt, ist eine junge Frau, als Säugling auf einer namenlosen Insel ausgesetzt. Sie wächst als Aussätzige in dieser archaischen Gesellschaft auf, die...

Weiterlesen

Eindrucksvoll

Karen Köhler hat mit ihrem Debütroman einen bewegenden und sehr aufwühlenden Roman erschaffen. Zuerst findet man dieses rückständige Dorf seltsam und aus der Zeit gefallen. Nach und nach kommt es einem in den Sinn, dass es auf dieser vermeintlich freien und aufgeklärten Welt wahrscheinlich noch sehr viele dieser „Dörfer“ gibt. Unterdrückung ist dort an der Tagesordnung. Als Legitimation dient wie so oft der Wille der Götter, der natürlich von Männern niedergeschrieben wird. Eine Weltordnung...

Weiterlesen

Seltsam einfach poetisch und berührend

Ich scheine das neuste Skandalbuch vom Hanser-Verlag erwischt zu haben, das mir schon wieder, im Gegensatz zum anerkannten Feuilleton, wirklich gefallen hat. Wie schon bei „Stella“ frage ich mich, wer denn hier für den Skandal verantwortlich ist, das Buch oder das Feuilleton? Sollten nicht gerade professionelle Literaturkritiker dazu in der Lage sein, sich auf Andersartiges einzulassen, statt pauschal zu vernichten, was nicht den gängigen Kriterien für „Literatur“ entspricht? 

Mit...

Weiterlesen

Berührende Geschichte einer Selbstwerdung

Auf einer Insel im Meer, in einem Dorf mit männergemachten Gesetzen, ohne Besitz, ohne Rechte, ohne Namen, da lebt ein Mädchen, eine Außenseiterin. Verachtet von der Dorfgemeinschaft lebt sie unter der Gnade dreier Menschen: Einer jungen Frau, die ihr die körperlichen Freuden beibringt; eines alten Mannes, dem religiösen Vorsteher des Dorfes, der ihr das Lesen beibringt; und einer alten Frau, die ihr zeigt wie man in der Masse schwimmt und nicht auffällt. Ihre erste Liebe gibt ihr einen...

Weiterlesen

Sehnsucht aus Blei

Endlich, endliche, fünf Jahre nach ihrem wunderbaren Kurzgeschichtenband „Wir haben Raketen geangelt“ veröffentlicht Karen Köhler nun ihren ersten Roman. Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut und bin zum Glück nicht enttäuscht worden.

Wir folgen einer namenlosen Icherzählerin die in einem kleinen abgelegenen und archaisch anmutenden Dorf lebt. Dieses Dorf liegt auf einer Insel, die gut und gerne zu Griechenland oder Italien gehören könnte. Berge, Meer, Olivenbäume, Gräser, Sonne...

Weiterlesen

Mein Miroloi muss ich mir selber singen

Auf einer abgeschiedenen Insel lebt eine Dorfgemeinschaft nach ihren eigenen strengen Regeln, die der Ältestenrat basierend auf der heiligen Khorabel vorgibt. Frauen dürfen nicht lesen und schreiben lernen, Männer dürfen nicht kochen und singen. Moderne Geräte gibt es nur wenige, denn der Rat entscheidet, welche vom Händler gebrachten Waren auf der Insel bleiben dürfen. Auch dass die junge Frau, die einst vom Bethaus-Vater gefunden wurde, keinen Namen haben darf, wurde von ihm bestimmt. Die...

Weiterlesen

Weitere Infos

Art:
Hardcover
Genre:
Romane und Erzählungen
Sprache:
deutsch
Umfang:
464 Seiten
ISBN:
9783446261716
Erschienen:
August 2019
Verlag:
Hanser
8.30556
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 4.2 (36 Bewertungen)

Diesen Artikel im Shop kaufen

Das Buch befindet sich in 80 Regalen.

Dieses Buch lesen gerade: