Analyse des Films "Das Cabinet des Dr. Caligari"

von Larissa Berger

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Filmwissenschaft, -, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit analysiert den zeitgeno ssischen Erfolg des deutschen Spielfilms Das Cabinet des Dr. Caligari (1919/20), der am 26. Februar 1920, Premiere im Berliner Marmorhaus feierte und der bis heute zu den bekanntesten expressionistischen Filmen zählt. Allein in seinem Urauffu hrungstheater lief der Film vier Wochen, was für seine Zeit ungewo hnlich lang war, und wurde nach einer kurzen streikbedingten Pause wieder in das Programm genommen. Die zu beantwortende Frage dieser Arbeit ist, wieso gerade dieses Filmwerk in der Weimarer Republik einen derartigen Erfolg im jungen Massenmedium Kino feiern konnte. Begünstigt durch die Restriktionen bei der Einfuhr ausländischer Filme und die Inflation war die deutsche Filmindustrie in der Weimarer Republik zum drittgrößten Industriezweig aufgestiegen und wurde, bei einer durchschnittlichen Jahresproduktion von etwa 200 bis 500 Filmen, nur noch von Hollywood übertroffen. Von diesem Kontingent meist schnell produzierter Serien- und Genrefilmen, welche als Teil der Alltagskultur lediglich Zerstreuung und Unterhaltung bieten wollten, sind nach Schätzungen der Fédération Internationale des Archives du Film (FIAF) nur noch 10% erhalten. Bevor möglichen Gründe für den Erfolg des Films Das Cabinet des Dr. Caligari beim Publikum erörtert werden, soll in Kapitel 2 zunächst sein Produktionshintergrund untersucht werden. In Kapitel 3 soll die der Filmpremiere vorangegangene besondere Publikumswerbung beschrieben werden. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist die in Kapitel 3.1 vorgestellte Legende um die vermeintliche Uraufführung des Caligari-Films. Die subversive Filmwerbung auf Plakaten und in Zeitungsannoncen wird in Kapitel 3.2 und die Besprechung der Werbekampagne in der Film-Fachpresse in Kapitel 3.3 analysiert.Ferner gilt die Aufmerksamkeit auch den Reaktionen des Publikums (Kapitel 4). Die unmittelbaren Reaktionen der Kinobesucher sollen in 4.1 anhand von Kritiker-Rezensionen aus den frühen 1920er Jahren und anhand von Erinnerungen des Skript-Koautors Hans Janowitz erfahrbar gemacht [...]