Leserunde

Leserunde zu "All das zu verlieren" (Leïla Slimani)

All das zu verlieren - Leïla Slimani

All das zu verlieren
von Leila Slimani

Bewerbungsphase: 09.05. - 23.05.

Beginn der Leserunde: 30.05. (Ende: 20.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Luchterhand Verlags – 20 Freiexemplare von "All das zu verlieren" (Leïla Slimani) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

»Die neue Stimme der französischen Literatur.« ZEITmagazin

Kann man sich zu seinem Glück zwingen? Prix Goncourt-Preisträgerin Leïla Slimani erzählt von der Zerrissenheit einer Frau und schafft eine »moderne Madame Bovary« (Libération). 

Nach außen hin führt Adèle ein Leben, dem es an nichts fehlt. Sie arbeitet für eine Pariser Tageszeitung, ist unabhängig. Mit ihrem Ehemann, einem Chirurgen, und ihrem kleinen Sohn lebt sie in einem schicken Viertel, ganz in der Nähe von Montmartre. Sie reisen, sie fahren übers Wochenende ans Meer. Dennoch macht Adèle dieses Leben nicht glücklich. Gelangweilt eilt sie durch die grauen Straßen, trifft sich mit Männern, hat Sex mit Fremden. Sie weiß, dass ihr die Kontrolle entgleitet. Sie weiß, dass sie ihre Familie verlieren könnte. Trotzdem setzt sie alles aufs Spiel.

»Leïla Slimani wird zu Recht gefeiert, denn sie hat einen ganz eigenen Sound, der so dynamisch ist, dass einem ganz schwindelig wird.«

BARBARA (30. April 2019)

ÜBER DIE AUTORIN:

Die französisch-marokkanische Autorin Leïla Slimani gilt als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Frankreichs. Slimani, 1981 in Rabat geboren, wuchs in Marokko auf und studierte an der Pariser Eliteuniversität Sciences Po. Ihre Bücher sind internationale Bestseller. Für den Roman »Dann schlaf auch du« wurde ihr der renommierte Prix Goncourt zuerkannt. »All das zu verlieren«, ebenfalls preisgekrönt, erscheint in 25 Ländern. In den Essaybänden »Sex und Lügen« und »Warum so viel Hass?« widmet Leïla Slimani sich dem Islam und dem Feminismus sowie dem zunehmenden Fanatismus. Seit 2017 ist Leïla Slimani offiziell Botschafterin für Frankophonie. Sie lebt mit ihrer Familie in Paris.

22.06.2019

Thema: Alle

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Hermione kommentierte am 03. Juni 2019 um 10:55

Puh, was für ein drepimierendes Buch. Ich habe den ersten Abschnitt mit den kurzen Kapiteln gestern in einem Haps durchgelesen und fühlte mich danach richtig traurig und bedröppelt. Die Protagonistin macht mich echt drepressiv...

Ich finde auch, dass das Besondere französicher Literatur gut rüber kommt. Ein bisschen erinnert mich die Erzählung auch an Nina George, wobei die Autorin mich nie so melancholisch und depressiv gestimmt hat.

Ich hoffe, wir erfahren noch mehr über Adèles Motive... Bisher kann ich mich noch so gar nicht in sie hineinversetzen.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Hennie kommentierte am 03. Juni 2019 um 12:53

"Die Protagonistin macht mich echt drepressiv..." Da muss ich dir schon nach dem ersten Abschnitt zustimmen. Ich habe das Buch erst einmal weggelegt und widme mich anderen Aufgaben. Irgendwie bin ich gerade nicht in der richtigen Stimmung hier weiter zu lesen...

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Hermione kommentierte am 03. Juni 2019 um 18:58

Ja, das ging mir gestern auch so. Ich wollte auch nicht weiter schlechte Laune bekommen... ;-)

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
marsupij kommentierte am 11. Juni 2019 um 19:12

Ich denke, die Protagonistin ist eben gerade so angelegt, dass wir uns so fühlen. Emma Bovary hat mich allerdings auch ziemlich runtergezogen.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
franzi303 kommentierte am 03. Juni 2019 um 18:03

Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil es so krass ist, und möchte mich jetzt auch dazu äußern. 

Adėle ist eine sehr unzufriedene Frau, die eigentlich ein erfülltes Leben haben sollte:einen gutaussehenden, vermögenden Mann und einen gesunden Sohn, den sie also Last amsieht :( Doch sie geht fremd, versucht sich irgendwie ... zu finden? Ich finde die Stimmung auch sehr depressiv und deprimierend. Ihr Job ekelt sie an, sie hat einen Hang zur Bequemlichkeit. Sie kompensiert das mMn mit Sex, der sie aber auch nicht zu erfüllen scheint. Adèle hat auch einem gewissen Gesellschaftsdruck standzuhalten, denn ihr Mann und ihre Familie will noch ein 2. Kind...

Ich find3 den Schreibstil sehr gut, er ist sachlich und ohne umschweife schonungslos. Er ist flüssig zu lesen, auch wenn der Inhalt schockiert. So, wie Adėle ist, stelle ich mir die typischr Frau vor, die fremdgeht:: ein heimliches zweites Handy, eine Freundin als Alibi... das ist echt krass und schockierend. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
franzi303 kommentierte am 03. Juni 2019 um 18:50

Auch hier passiert wieder viel: Xavier will Adèle wiedersehen. Sie verdreht anscheinend allen Männern den Kopf, was ich nicht so verstehen kann, aber gut.. Toll finde ich den Einblick in ihr 1. Mal, das ja echt merkwürdig war und nicht befriedigend.

Auf jeden Fall merkt man ihren Zwiespalt... sie will nicht sterben, liebt ihr Leben, macht stöndig Schwangerschafts- und Aidstests. Sie möchte irgendwie unabhängig sein, aber irgendwie auch gebunden. Aber nach dem Unfall von Richard hat sie mich sehr sehr schockiert. Sein Körper bedeutet ihr nichts, löst keine Empfindungen in ihr aus... wir krank ist das, wie ... lieblos. Ich kenne das selbst., mein Mann hatte vor mehr als 4 Jahren auch einen Motorradunfall. Seine Handgelenke waren gebrochen und seine Beine waren ... angeknackst, glaube ich. Ich habe mich gesorgt, habe mich über alle Fortschritte gefreut ... nicht, damit er wieder ohne mich zurechtkommt, sondern weil ich ihn liebe, sein Körper ist mir wichtig... Adėles Empfindungrn zu lesen war deshakb für mich sehr schlimm. Und was sie denkt ... er kann auch sterben, damit sie Witwe sein kann und sie eine Ausrede dafür hat, ihre Affären zu haben. Aber andererseits will sie auch nicht, dass er vor ihr stirbt ... aus Egoismus? Sie kann auch nicht damiz umgehen, dass sie ihren Mann pflegen muss ... das ist alles so krass.

Sie rutscht auch irgendwie ab, nimmt Drogen, lässt sich verletzen. Um etwas zu fühlen?  Ich weiß es nicht und bin schockiert. Sie hatre anscheinend auch immer schon Affären mit anderen Männern,  denn wie steht es da, sie hatte zu jedem Ereignis, jedem Geburtstag eine Affäre ... Aber sie verwischt akribisch ihre Spuren. 

Ich war froh, als Richard endlich alles erfahren hat, auch wenn er mir leidtut.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Hermione kommentierte am 03. Juni 2019 um 21:56

Ich weiß nicht, ob sie noch weiter abrutscht. Ich glaube, sie hatte immer schon diese Exzesse...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
franzi303 kommentierte am 04. Juni 2019 um 11:53

Ja, so scheint es. Irgendwie wird es nicht besser mit ihr, und sie scheint schon seit einer langen Zeit diese Exzesse zu haben :( Eine sehr traurige Tatsache.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:02

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie erst jetzt weiter abstürzt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:28

Diese Sexsucht hat sie anscheinend schon seit Jahren, auch den Drang, sich erniedrigen zu lassen. Aber dass sie sich wirklich so verletzten lässt, ist doch vermutlich nicht sehr oft vorgekommen; das hinterlässt doch auffallende Spuren.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
katzenminze kommentierte am 06. Juni 2019 um 13:54

Hmm, warum alle Männer direkt drauf anspringen, wenn sie sie anbaggert verstehe ich auch nicht so ganz. Das ist das Einzige, das für mich nicht ganz rund ist.

Aber den Zwiespalt mit: Es ist ihr egal, wenn Richard stirbt und er darf nicht vor ohr sterben; den verstehe ich in gewiser Weise. Sie betreibt ja einen riesen Aufwand, ihre Affären geheim zu halten. Ohne Richard könnte sie sorgloser sein, sich komplett auf sich konzentrieren und lieben tut sie ihn ja eh nicht wirklich. Andererseits weiß sie ganz genau, dass sie das normale Leben mit Arbeit, Kind, Rechnungen, Miete, Einkaufen, Aufräuen etc pp definitiv nicht auf die Reihe bekommen würde. Auch finanziell ist sie abhängig von ihm. Also will sie ihn einerseits nicht, andererseits ist sie von ihm abhängig. Ob sie nochmal einen finanziell so gutgestellten Mann findet, der sie heiraten würde ist ziemlich fraglich...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:04

Ich fand es auch nicht so nachvollziehbar, warum sie immer noch so anziehend auf Männer wirkt, sie muss doch ein echtes "Klappergestell" sein und vermutlich krank aussehen.

Richard = bequemes Leben, das sie nicht missen möchte.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:31

Auf den ersten Blick wirkt sie wohl attraktiv, aus der Nähe kann ich das auch nicht glauben. Aber ihr aufreizendes Verhalten törnt wohl viele Männer an. Sie lässt ja sehr schnell ahnen, dass mit ihr kein Blümchensex zu erwarten ist. Hier können Männer ihre Phantasie ausleben. Das reizt wohl viele. Nachvollziehen kann ich das z.B. bei Adam, der ja völlig ungebunden ist - aber bei Xavier? Da sollte man doch erwarten können, dass er weiß, was er zu verlieren hat.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 17:53

Also nach Richards Reaktion zu schließen,  wusste er es schon. So interpretiere ich das. Er versucht es zu ignorieren,  aber hat es zumindest geahnt, denke ich.

Und wieder viele unmögliche Sexszenen. Ich hab das Gefühl,  es wird immer schlimmer.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Pocci kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:05

Ich hatte auch das Gefühl, dass Richard es schon längst wusste. Sonst hätte er doch wahrscheinlich gar nicht so gesammelt bleiben können und der Frau von Xavier sofort ausreden, die beiden zu konfrontieren.

Die Sexszenen finde ich teilweise auch hart an der Grenze.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:11

Ja, die Sexszenen bräuchte ich in dieser Form auch nicht wirklich.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:33

Ich stimme dir zu; Richard reagiert anscheinend ganz ungerührt. Entweder hat er schon etwas geahnt oder es ist ihm völlig gleichgültig. Es mag ja sein, dass ihm Adèle im Grunde egal ist, aber es ist ihm nicht egal, wie er und seine Familie nach außen hin wirken. Ich hätte da eine Reaktion erwartet, aber vielleicht kommt sie ja noch. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 10:11

Ich hingegen hatte nicht das Gefühl, dass Richard etwas geahnt hat... hätte er dann nicht schon längst mal etwas angedeutet Adele gegenüber, Fragen gestellt oder ähnliches? Er war doch immer viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
StefanieFreigericht kommentierte am 12. Juni 2019 um 20:38

mh, keiner hier, der den Besuch bei Adèles Eltern kommentiert?

Also,  meine Mutter hat mir nicht geraten, ich solle mich aufreizend verhalten... Und sie redet von meinem Leben auch nicht als "uns/wir", also nicht zu meinem Mann "wir sind froh, Dich gefunden zu haben", so, als hätte man Adèle "gut verkauft".

Aber, ja, der Rest wird immer krasser. Die Antriebslosigkeit, das sich Verstecken vor der Realität, die Ausweichhandlungen - das spricht sehr für Depressionen. Und Xavier wird ihr Sargnagel - oder?

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 12. Juni 2019 um 22:36

Die Mutter ist grauslig. und eine Erklärung. Dass Richard sie ständig besuchen will, sicher eine Strafe für Adèle. Aber warum sagt sie nicht einmal: DAS WILL ICH NICHT. Meinetwegen noch, weil !

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:05

Ich glaube nicht, dass Richard diese Besuche möchte, um Adèle zu bestrafen; so schätze ich ihn nicht ein. Und Adèle ist da viel zu phlegmatisch, um sich zu wehren.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:13

Äh, klar. Hast du recht. Habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Nicht eine von Richard geplante Strafe, aber das blosse Hingehenmüssen und Aushaltenmüssen etwas, worauf sie verzichten hätte wollen. /Doch, hier hätte ich gedacht, dass sie mal den Mund aufmacht.

Also Strafe nicht im wörtlichen, sondern im übertragenen Sinn.

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:43

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass Adèle einerseits so völlig ohne jeden Kommentar alles tut, was von ihr erwartet wird, und auf der anderen Seite genau das Gegenteil auslebt. Sie lässt ihren Mann bestimmen, wann und wohin sie umziehen, wohin sie an den Feiertagen und im Urlaub fahren, was im Restaurant bestellt wird, und lässt sich nie anmerken, dass sie andere Vorstellungen hat? Irgendwann äußert sie, sie habe dem ja nicht zugestimmt, und Richard kontert, sie habe auch nicht abgelehnt, also müsse er entscheiden. Sie bezieht nie Stellung.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 15. Juni 2019 um 13:19

Und das ist das Schlechte am Roman, das Unglaubwürdige. Das, was ich der Autorin nicht abgenommen habe.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 10:17

Firi & Wanda: ich vermute mal, dass sie sich so verhält, weil sie enorme Schuldgefühle hat und weil sie schlicht nicht in der Lage ist Stellung zu beziehen. Es heißt ja auch, sie braucht Richard, könnte ohne ihn nicht leben. Das ist ihr Anker - trotz allem. Sie macht auf mich einen sehr kranken, ihrer Sucht ausgelieferten Eindruck. Es kostet sie alle Kraft, die sie hat, dieses Suchtleben leben und verstecken zu können. Sie ist auf Richard angewiesen und verhält sich entsprechend zurückhaltend. So würde ich das interpretieren.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Wurm200 kommentierte am 19. Juni 2019 um 16:15

"Aber nach dem Unfall von Richard hat sie mich sehr sehr schockiert." Hier hat sich Adéles wahrer Charakter, auch wenn sie irgendwie ja nicht so sein möchte. Wie du schon sagst, sie hat zwei Seiten.

 

"Ich war froh, als Richard endlich alles erfahren hat, auch wenn er mir leidtut." Das hat kch auch erleichtert,allerdings fand ich seine Reaktion, zumindest teilweise, auch etwas überzogen. Betrogen zu werden, rechtfertigt nicht zwingend, unmenschliche Kommentare.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
franzi303 kommentierte am 03. Juni 2019 um 19:40

Das Ende ist da....

Lucien findet das weiße Hand und Richard liest die Nachrichten. Das habe ich erwartet. Immerhin wusste er das schon, aber noch mal all diese Männernamen zu lesen, muss sehr verletzend gewesen sein. Er will nun ein neues Leben, neues Haus, neues Job, abseits der Großstadt. Ich finde es gut, dass nun die Geschichte z.T. auch aus der Erzählersicht aus seiner Perspektive ist. Es sind seine Gefühle, Empfindungen und Gedanken. Endlich kommt alles raus, endlich kann Adèle aufatmen. Dad Geheimnis ist raus, doch die Konsequenzen sind enorm...  Richard ist natürlich mega sauer, er hat bösartige Gefühle Adèle gegenüber, würde sie töten :O  Er ist böse, nennt sie Schlampe und will ihr (verständlicherweise) alles nehmen. Sie hat das verbockt, aber sie bleiben doch zusammen. Und irgendwie muss auch Richard neben Adèle krank sein. Es ist irgendwie eine Hassliebe zwischen den beiden, die echt nicht gesund ist.  Er lässt sie behandeln, sieht ihre Probleme als Krankheit, und es wird ja auch irgendwie.

Mir kommt da ein Gedanke zu dem Buch: Wie lange muss man sich selbst suchen, um sich am Ende doch selbst aufzugeben? Das Ende ist ja ziemlich ... offen, aber sagt doch vieles. Adèle hat keine Freunde, keinen Job, hat die Kontrolle verloren. Und auch der Tod ihres Vates und die  Beerdigung ... es soll sich alles ändern, aber wird es das? Nachdem Adèle sich nicht mehr meldet und unter Kontrolle hat? Das offene Ende ist für mich ziemlich unbefriedigend :(

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Hermione kommentierte am 05. Juni 2019 um 17:21

Du hast Recht, Adèle ist ja auch irgendwie krank...

Mir geht es mit dem Ende wie Dir, ich finde das offene Ende auch sehr unbefriedigend....

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:12

Adèle ist definitiv krank und nicht nur "irgendwie".

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:19

Auch mich hat das Ende ziemlich unbefriedigt zurück gelassen. Ich hätte mir da irgendwie mehr erhofft.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 14:23

Das bleibt jetzt unserer Phantasie überlassen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
marsupij kommentierte am 16. Juni 2019 um 18:20

Davon haben wir doch wohl genug, oder etwa nicht?

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
franzi303 kommentierte am 03. Juni 2019 um 19:57

Ich finde das Cover sehr passend mit der rauchende Frau und ihren zwei Seiten. Es sieht wirklich auch sehr nach Eifelturm aus. Die zwei Farben sind auch echt gut, sie spiegeln die zwei Seiten der Frau wider.

Thema: Deine Meinung zum Buch
franzi303 kommentierte am 03. Juni 2019 um 20:03

Ich weiß nicht, was ich von den Buch halten soll. Es ist nicht das, was ich üblicherweise lese. Es ist die negative Welt einer Frau, die sich selbst sucht und doch irgendwie nicht findet :(

Der Schreibstil ist gut und flüssig und sehr direkt, ohne  etwas zu beschönigen. Die negative Stimmung und depressive Ader der Geschichte war für mich aber etwas ... bedrückend. Aber ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen, also es hat mich schon irgendwie interessiert, wie es mit Adèle und Richard weitergeht. Ich muss erst einmal über das Buch nachdenken, meine Rezension kommt dann später :)

Thema: Deine Meinung zum Buch
Gwendolyn22 kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:37

Mir gefiel der Stil auch, wobei der Inhalt natürlich sehr bedrückend ist.

Ich lasse jetzt alles mal etwas sacken und schreibe dann meine Rezension.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Pocci kommentierte am 03. Juni 2019 um 21:32

Auch mir gefällt der Schreibstil sehr gut und ich finde das Buch sehr flüssig zu lesen. Den ersten Teil hatte ich im Null-Komma-Nichts durchgelesen. Mir fällt es allerdings auch ein bisschen schwer den Überblick über Adèles Männergeschichten zu behalten. Die sammeln sich ja sehr schnell und sind häufig auch noch namenlos.

Adèle wirkt auf mich wirklich verloren und unglücklich. Als Leser würde man aufgrund ihrer Lebensumstände zunächst davon ausgehen, dass sie gar keinen Grund hat, unglücklich und unzufrieden zu sein - ein bisschen erinnert sich mich dadurch an die Protagonistin aus "Untreue" von Paulo Coelho - doch ich kann mir nach den ersten Informationsschnibseln zu ihrer Kindheit auch vorstellen, dass es noch eine tieferliegende Ursache bei ihr gibt.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht und ob ihr Mann früher oder später doch herausfindet, dass sie ihn regelmäßig betrügt.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
katzenminze kommentierte am 04. Juni 2019 um 15:58

Die Männer habe ich gar nicht versucht großartig im Kopf zu behalten. ;) Es sind halt einfach Ventile von denen sie sich Erleichterung erhofft. Ich glaube nicht, dass sie Adele selbst besonders wichtig sind.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Lillymaus kommentierte am 04. Juni 2019 um 18:14

Ich glaube auch, dass die Namen der Männer unwichtig sind, denn mit keinem von ihnen kommt sie wirklich gut aus. Am liebsten möchte sie alle nicht wiedersehen, keiner gibt ihr das, was sie wirklich braucht. Sie gehört in therapeutische Behandlung, denn nur so kann ihr geholfen werden. Ihre Psychose ist so gravierend, dass sie da alleine nicht rauskommt.

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Pocci kommentierte am 03. Juni 2019 um 21:42

Mir gefällt das Cover sehr gut, ich bin allerdings häufig ein Fan von Covern, die mit wenigen Farben, dafür aber mit Kontrasten arbeiten.

Nach dem Lesen des ersten Teils würde ich tatsächlich auch vermuten, dass mit der Zweiteilung auf die unterschiedlichen Welten, in denen Adèle sich bewegt, hindeutet.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Morgenschnecke kommentierte am 03. Juni 2019 um 21:53

In diesem Abschnitt fand ich besonders die Szenen bei den jeweiligen Eltern sehr aufschlussreich.

Die Brosche symbolisiert für Adele wohl alles was ihr zuwider ist, das spießige Leben dem sie eigentlich entfliehen möchte.

Adeles Vater bereut es, kein "richtiges Leben" gehabt zu haben. Alle sind in dieser Geschichte mit ihrem Leben unzufrieden, alles ist so schwer und bedrückend.

Auch wenn Adele alles dafür tut bei ihrem Doppelleben nicht erwischt zu werden, habe ich das Gefühl, daß sie erleichtert wäre, wenn es endlich rauskommt.

Ihre Eskapaden werden immer extremer, Gewalt und Drogen kommen ins Spiel, andererseits hat sie Angst auf der Straße überfallen zu werden, sie will und kann nie alleine sein. Das ist für mich noch immer so unverständlich.

Adele hat keine eigene Meinung, keine Individualität. Ich bin gespannt ob sich jetzt, wo Richard bescheid weiss etwas ändert.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Hermione kommentierte am 03. Juni 2019 um 21:58

Die Brosche zeigt ja auch nur, dass Richard seine Frau überhaupt nicht kennt. Seiner Mutter gefällt das spießige Teil gut und es war sehr teuer, aber es ist so gar nichts für Adèle.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Morgenschnecke kommentierte am 04. Juni 2019 um 17:41

Auf jeden Fall. Ich fand diese Szene irgendwie so aus dem Leben, Adeles ironischer Monolog "nein, zu so einem Kleid passt sie selbstverständlich nicht" ist so traurig und auf den Punkt.

Richard kennt nur den Geschmack seiner Mutter, daran ist aber nicht nur er allein schuld, finde ich.

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Gwendolyn22 kommentierte am 05. Juni 2019 um 13:41

Die Arme, bekommt so einen Schund; ihr Mann und sie scheinen die Bedürfnisse des anderen so gar nicht zu kennen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Lillymaus kommentierte am 05. Juni 2019 um 23:19

Was schenkt Adèle eigentlich Richard? Nichts? Oder hab ich es überlesen? Fänd ich sehr interessant, ob sie versucht, ihm eine Freude zu machen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Lillymaus kommentierte am 05. Juni 2019 um 23:46

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Richard mit Absicht diese langweilige Brosche ausgesucht hat, denn so blind kann ein Ehemann doch nicht sein. Vielleicht möchte er sie vor seiner Familie provozieren, denn er ist sich ja des Beistands seiner Familie sicher, und er möchte sich für ihre Gefühlslosigkeit revanchieren.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:14

Oh, Broschen sind durchaus üblich. Habe selber eine Freundin, die broschengeschädigt ist. Hab sie oft gefragt, warum sie nicht einfach zugibt, dass sie die Dinger nicht mag. (Frauen sind oft blöd).

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:08

Bei der Brosche hatte ich auch noch das Gefühl, dass Richard damit vor seinen Eltern und seiner Schwester angeben wollte, weil er sich so viel Mühe mit einem Geschenk für seine Frau gemacht hat. Die Schwester wirft ja auch direkt ihrem Mann einen anklagenden Blick zu.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:48

Mit dem Geschenk trifft Richard genau den Geschmack seiner Mutter und seiner Schwester. Seine Frau gibt ihm aber keinerlei Rückmeldung. Woher soll er wissen, was ihr gefällt? Sie sagt ja nie etwas. Und im Grunde ist ja nicht nur sie beziehungsunfähig, sondern er auch. Die beiden sprechen nicht wirklich miteinander, sie sind sich noch nicht einmal auf körperlicher Ebene nahe - keiner der beiden weiß, was sich der andere im sexuellen Bereich wünscht, und die Waschszene zeigt, dass sie schon in der einfachen körperlichen Nähe keine Beziehung haben. Schrecklich...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 10:25

Absolut, Firi... so sehe ich das auch. Nicht nur Adele, auch Richard ist im Grunde beziehungsunfähig. Unfähig, Nähe zu zeigen. Das ist wirklich gruselig. Im Prinzip kann Adele ja nur deshalb ihre Exzesse so ausleben, weil Richard sich nicht wirklich für sie interessiert... (was man auch an diesem Geschenk wieder merkt). Ich denke, andernfalls wäre ihm schon deutlich früher etwas aufgefallen. Vielleicht noch vor dem Kind und das wäre dann ein besserer Zeitpunkt. Das Kind wird am Ende sicherlich auch einen Knacks weghaben leider. Traurig.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Hermione kommentierte am 03. Juni 2019 um 22:01

Auch jetzt im zweiten Abschnitt ging das Buch sehr deprimierend weiter...

Besonders eklig fand ich die Beschreibungen, wie Adèle die Wohnung etc. vernachlässigt, als Richard im Krankenhaus ist.

Und er entscheidet einfach über ihren Kopf hinweg, dass sie umziehen und Paris verlassen!

Alles ist so trostlos!

Und Adèle ist wie besessen. Nicht nur ihre Ausschweifungen, auch ihre ständigen Schwangerschaftstests und AIDS Tests.... Das ist so zwanghaft.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
franzi303 kommentierte am 04. Juni 2019 um 11:56

Ja, sie ist wirklich wie besessen mit ihren Tests. Und die Vernachlässigung der Wohnung fand ich auch echt ekelig. Wie kann eine Frau nur so sein? Für mich unerklärlich :(

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
katzenminze kommentierte am 06. Juni 2019 um 14:02

Naja, weil sie krank ist. Die Bescheibung von ihrer Lethargie hat mich stark an Depression erinnert. Sie kann einfach nichts machen.  Ich denke sie hat auch vorher nichts aufgeräumt, da wird das halt ihr Mann gemacht haben.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Hermione kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:18

Vermutlich hast Du Recht. Sie ist krank. Angst und Zwang, eine Depression, auf jeden Fall eine psychische Erkrankung....

Aber sie lässt sich ja auch nicht helfen..

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
StefanieFreigericht kommentierte am 12. Juni 2019 um 20:32

ich halte das auch für eine Depression oder zumindest eine depressive Phase.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:09

Das liegt meiner Meinung nach auch an ihrer Krankheit. Sie kann einfach nicht anders.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:17

Adeles Verhalten bezüglich der Tests und der Wohnung hat mich auch schockiert, ich vermute aber, dass sie eine schwere psychische Erkrankung hat und dringend fachärztliche Unterstützung bräuchte um aus dieser eher depressiven Haltung, den Ängsten udn Zwängen und der Antribslosigkeit wieder heraus zu kommen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:49

Ja, sie braucht dringend Hilfe. Aber solange sie sich das selbst nicht eingesteht, kann das nichts werden.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Mitternachtblau kommentierte am 04. Juni 2019 um 09:52

Irgendwie erscheint mir Adele sehr unfähig zu sein sie kann garnichts werder 

Haushaltsführung noch Kindererziehung,  ihre Arbeit? Hat sie überhaupt Journalistin studiert?  Das geht nicht aus dem Text hervor .

Sie scheint mir lebenuntüchtig zu sein ( vielleicht habe ich ein falsches Wort gewählt,  hoffe doch das ihr versteht was ich meine) 

Sie ist innerlich sehr gerissen und weiß garnicht wie sie damit umgehen soll 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 04. Juni 2019 um 12:23

Doch. Das steht da: Sie hat den Job mit Vitamin B bekommen, hat also nicht dafür studiert. Aber eigentlich ist sie gut darin. Kriegt Interviews, die keiner kriegt. Es ist nicht so, dass sie nichts kann- sie will nur nichts. Und warum- das müssen wir herausfinden.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
stefanb kommentierte am 05. Juni 2019 um 13:40

ja, der Zustand des inneren Zerrissen seins wird hier sehr gut wiedergegeben. Zu der Unfähigkeit von Adele:

„Adèle ist eine verwöhnte Frau, und ihr Mann ist stolz darauf, wie unabhängig sie ist. Sie findet, dass das nicht genügt. Dass dieses Leben klein und erbärmlich ist, ohne jeden Glanz.“ [16]

Ich glaube, dass so eine Depression einen richtig tief runterziehen kann. Danach kommt eins zum anderen. Und zum Schluss hat man einen Scherbenhaufen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Gwendolyn22 kommentierte am 05. Juni 2019 um 13:45

Ich finde, dass der Begriff "innere Zerrissenheit" es sehr gut ausdrückt. Einerseits genießt sie die Sicherheit durch Mann, Kind, Umfeld. Andererseits hat sie ihre Probleme und bestimmte Strategien entwickelt, um ihre Unzufriedenheit zu kompensieren. Und ihre Erlebnisse der Vergangenheit. Und ihre Gefühle der Unzulänglichkeit. Bei ihr geht das auf die Schiene "Körperlichkeit", "Drogen" etc.

Im zweiten Abschnitt hat mich die Lektüre auch etwas deprimiert. So ganz distanziert konnte ich den Abschnitt nicht lesen. Gerade die Szene mit der Verletzung durch die beiden Männer, mit denen sie Drogen konsumiert, ist drastisch und sehr realistisch beschrieben. Ich finde es faszinierend, wie die Autorin mit einer ja doch recht nüchternen Sprache solche emotionalen Achterbahnfahrten kreiert.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 05. Juni 2019 um 14:23

Adèle findet aber an gar nichts Gefallen. Weder am Kind, noch (auf lange Sicht) am Beruf, noch an einem bescheidenen Wohlstand. Wenn sie alles hätte, reich wäre und angesehen - wäre sie genau so leer und unzufrieden. Es sind nicht die äusseren Umstände, das Problem sitzt tiefer. Man wird ja nicht ohne Grund so. Es gibt immer einen Grund.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:52

Genau; die äußeren Umstände sind hier nicht entscheidend. Ich weiß nur nicht, ob für so tiefgreifende Persönlichkeitsprobleme ein Grund zu identifizieren ist; da muss schon einiges zusammenkommen.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
katzenminze kommentierte am 04. Juni 2019 um 16:06

Wie alle anderen finde ich auch, dass es sich super fix lesen lässt. Und ich mag ebenfalls die etwas düstere Stimmung.

Adele finde ich sehr gelungen! Einerseits tut sie mir leid, andererseits ist sie ein Arsch. Sie enttäuscht ihren Mann, ihre Freundin, ihre Verwandten. Und auch ihr Zwang, mit anderen Männern intim zu werden ist großartig beschrieben. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie ein - böse gesagt - notgeiles Miststück ist, sondern dass sie das alles aus einer tiefen Verzweiflung heraus macht. Sie muss. Sie will sich besser fühlen. Und dann wirkt diese Droge noch nicht einmal verlässlich und hinterher geht es ihr noch schlechter.

Ich kann Adele zum Teil auch verstehen. Mutter sein muss keine Erfüllung sein. Umso deprimierender, wenn man sich das von Kinderkriegen erhofft hat. Aber auf eine verquere Art liebt sie ihren Mann und ihren Sohn ja trotzdem.

Ich hoffe, wir erfahren noch mehr aus Adeles Vergangeheit und warum sie sich generell so isoliert.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Hennie kommentierte am 04. Juni 2019 um 19:32

katzenminze: "Ich habe nicht den Eindruck, dass sie ein - böse gesagt - notgeiles Miststück ist, sondern dass sie das alles aus einer tiefen Verzweiflung heraus macht. Sie muss. Sie will sich besser fühlen."

Ich bin sehr gespannt, ob du recht hast mit deiner Vermutung!

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Gwendolyn22 kommentierte am 05. Juni 2019 um 13:39

Deinen Eindruck teile ich, liebe katzenminze.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Naibenak kommentierte am 12. Juni 2019 um 09:00

@Minzi... das kann ich direkt so unterschreiben. Sehe (und hoffe!) ich genauso :)

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
jenvo82 kommentierte am 04. Juni 2019 um 17:48

Vom Schreibstil des Buches bin ich ganz begeistert, gerade die Erzählperspektive in der 3. Person Singular finde ich absolut passend. Denn dadurch wahrt man zur Protagonistin Adele eine gewisse Distanz und bekommt dennoch Zugang zu ihren Gedanken.

Gerade der psychologische Knackpunkt wird hier deutlich hervorgehoben und regt mich zum Nachdenken an. Innere Zerrissenheit, der Wunsch die Normalität zu bewahren und sie gleichermaßen abzustreifen, die Sehnsüchte, die kein Mann erfüllen kann, allerhöchstens für eine Nacht und nur um eine Blindstelle zu hinterlassen und auch die Einsicht, dass sie mit ihrem Verhalten, die Familie zerstören könnte und dennoch nicht davon loskommt, selbst wenn sie sich immer wieder vornimmt, ihre sexuellen Ausschweifungen sein zu lassen.

All das zieht mich in der Gesamtwirkung sehr an, weil es sich auf die Innerlichkeit dieser Person konzentriert und die Gedanken kreisen lässt. Ich glaube, mich stimmt diese Erzählung nicht sonderlich depressiv, einfach weil ich mich mit Adele in keinster Weise verbunden fühle. Und während aus ihr die Verzweiflung schreit, die sie hinter einer aufgesetzten Maske zu verbergen versucht, interessiere ich mich eher wie der Psychologe in der Therapie für ihre Entwicklung und mögliche Ursachen.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Lillymaus kommentierte am 04. Juni 2019 um 18:49

Da geht es mir genau wie dir, ich fühle mich durch Adèles deprimierende Versuche, ihrem Elend zu entkommen, nicht runtergezogen, denn ich lese ja nur über sie und sammle dadurch Fakten und Eindrücke über ihr Leben. Das heißt aber nicht, dass ich mich mit ihr identifiziere. Ich habe den ersten Teil draußen im Sonnenschein gelesen und meine gute Laune behalten...Ich bin gespannt, wie sich diese Psychose weiter entwickelt. Mir gefällt das Buch wirklich gut.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Naibenak kommentierte am 12. Juni 2019 um 09:04

"All das zieht mich in der Gesamtwirkung sehr an, weil es sich auf die Innerlichkeit dieser Person konzentriert und die Gedanken kreisen lässt. Ich glaube, mich stimmt diese Erzählung nicht sonderlich depressiv, einfach weil ich mich mit Adele in keinster Weise verbunden fühle. Und während aus ihr die Verzweiflung schreit, die sie hinter einer aufgesetzten Maske zu verbergen versucht, interessiere ich mich eher wie der Psychologe in der Therapie für ihre Entwicklung und mögliche Ursachen."

----ja!!! Absolut! Genauso geht es mir auch, jenvo :) Mich zieht das Buch überhaupt nicht runter, dennoch ist die Atmosphäre natürlich recht düster. Auch bei mir bleibt die Distanz und das Interesse an der Person Adele im Vordergrund!

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Hennie kommentierte am 04. Juni 2019 um 19:27

Der Schreibstil Leila Slimanis und die kurzen Kapitel machen mir das Lesen leicht, weniger die Verhaltensweisen der Protagonistin. Adèle ist rast- und ruhelos. Warum? Das werde ich im Laufe dieser Geschichte hoffentlich noch herausfinden. Im Moment habe ich nur Fragezeichen im Kopf. Was will diese Frau eigentlich? Was stimmt mit ihr nicht? Sie scheint für nichts im Leben einen triftigen Grund zu haben -  nicht für die Heirat mit Richard, nicht für das Kind, nicht für ihre sexuellen Abenteuer... Ihr ist es lediglich wichtig „dazuzugehören“. Ich lese aus den Zeilen Überdruss für fast alles, keine Linderung für ihr sexuelles Verlangen, eine große Teilnahmslosigkeit. Zu ihrem Mann empfindet sie keine körperliche Nähe, kein Bedürfnis ihn zärtlich zu berühren. Trotzdem liebt sie ihn? Er möchte noch ein Kind. Und was will sie? Für sie ist der Sex mit ihrem Mann Routine, ohne Finesse, keine Empfindungen von ihrer Seite...Nicht nur die Freundin Lauren fragt sich, warum sie geheiratet hat. S. 51 – Ich fragte mich das auch und noch einiges mehr.

 

Bin nun im weiteren gespannt, wie Adèle aus dieser Zwickmühle herauskommen will. Meiner Meinung nach kann ihr Verhalten nur in die Katastrophe führen.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
wandagreen kommentierte am 04. Juni 2019 um 21:35

Sucht führt immer in die Katastrophe: früher oder später.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Dajobama kommentierte am 05. Juni 2019 um 21:21

Ist das nun eine Sucht? So klar wurde das glaube ich,  noch nicht ausgesprochen, oder? Der innere Zwang ist da, auch das schlechte Gewissen...

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
katzenminze kommentierte am 06. Juni 2019 um 13:45

Das ist doch das Schöne: Die Beschreibung ist so gut, dass man es nicht explizit benennen muss. Allein wie sie versucht aufzuhören und nicht kann. Ich finds ziemlich klar.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Naibenak kommentierte am 12. Juni 2019 um 09:07

Für mich ist es klar rübergekommen, dass es sich um eine Sucht handeln muss. Sie WILL ja aufhören. Sie WEIß, was sie anstellt und auf's Spiel setzt, KANN aber NICHT aufhören. Das ist für mich SUCHT.

Thema: Lieblingsstellen
Hennie kommentierte am 04. Juni 2019 um 19:54

Ich habe mir im ersten Leseabschnitt noch Stellen herausgeschrieben, die ich für Adèle bezeichnend fand.

Sie beginnt eine Liste zu schreiben, weil sie Angst hat ihr ruhiges Familienleben zu verlieren.

S. 55

„Dinge, die sie tun will, nachholen vor allem. Sie hat eine ganz genaue Vorstellung davon, was sie vorhat...Sie wird tun, was von ihr verlangt wird.“

S. 63

„Sie kann an nichts anderes mehr denken. Mit Xavier allein sein, nur für fünf Minuten...“

Was für Gedanken sie hat, was sie mit dem Kollegen ihres Mannes anstellen will! Xavier hatte sie vorher noch nicht einmal gekannt!

S. 64 Richard zu Adèle:

“Weißt du, du bist genauso gewöhnlich wie wir, … Wenn du das erst mal akzeptierst, wirst du sehr viel glücklicher sein.”

S. 72

„Sie hat es immer gemocht, Hunger zu haben. Zu spüren, wie man schwächer wird, schwankt,... Sie hat ihre Magerkeit kultiviert wie eine Lebenskunst.“

Thema: Lieblingsstellen
stefanb kommentierte am 05. Juni 2019 um 13:46

Für den ersten Leseabschnitt hatte ich mir noch folgendes markiert:

„Adèle ist eine verwöhnte Frau, und ihr Mann ist stolz darauf, wie unabhängig sie ist. Sie findet, dass das nicht genügt. Dass dieses Leben klein und erbärmlich ist, ohne jeden Glanz.“ [16]

Es lässt auch schon tief blicken, welche Reise das Ganze nehmen wird.

Thema: Lieblingsstellen
Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:23

Sie beginnt eine Liste zu schreiben, weil sie Angst hat ihr ruhiges Familienleben zu verlieren

 

ist auch mein Lieblingszitat aus dem Buch

Thema: Deine Meinung zum Buch
stefanb kommentierte am 05. Juni 2019 um 13:42

Leïla Slimani liefert ein richtig gutes Stück Literatur. Mir hat es gefallen:

https://wasliestdu.de/rezension/eine-puppe-im-garten-eines-ungeheuers

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
wandagreen kommentierte am 05. Juni 2019 um 19:57

Hat mich der Stil im ersten Abschnitt noch bei der Stange gehalten, vermag er es im zweiten LA nicht mehr. Adèle hat keine Entwicklung und keinen Hintergrund. Das wenige, was man von ihr weiß, ist genau das: zu wenig.

Es langweilt mich inzwischen, was sie an banalem Alltag tut, ob sie sich setzt oder steht. Die Szenen im Krankenhaus sind öde.

Absolut unglaubwürdig ist, dass Richard ihre Haltung weder kritisiert noch zu bemerken scheint. Das ist Bullshit. Am Krankenlager, wenns einem wirklich beschissen geht, merkt man, wen man um sich haben will. Und Adèle ist das nicht! Das merkt auch Richard. Das würde jeder merken. Und er ist Arzt und insofern auch ein Menschenkenner. Selbst wenn er ein schlechter Arzt wäre, würde er eine gewisse Menschenkenntnis haben. Unwillkürlich.

Zieht er daraus gar keine Konsequenzen?

Die Weihnachtsszene mit der Brosche finde ich ebenfalls Bullshit. Liebe Leute, man darf nicht immer alles so kritiklos hinnehmen, nur, weil es schwarz auf weiss dasteht.

Warum sollte Richard so einen schlechten Geschmack haben und nicht wissen wollen oder können, was seiner Frau gefällt? Oder zumindest merken, wenn ihm etwas missfällt.

Die beiden reden überhaupt nie miteinander. Richard kann nicht davon ausgehen, dass sie eine gute Beziehung haben. Richard scheint auch keine Beziehung zu seinem Sohn zu haben. Ebenfalls Bullshit. Weil unglaubhaft.

Glaubhaft dagegen, der Unfall wegen Übermüdung.

Warum schläft Adèle ständig? Krankheitsbild?

Nun, da Richard Bescheid weiß, reagiert er merkwürdig. Er kann doch nicht ernsthaft glauben, dass Adèle von selbst geheilt wird, nur weil er sie auch dem Land einsperrt? Wenn sie bereit ist, alles für ihn und sich zu tun, warum drängt er nicht auf eine Therapie?
 

Und was ist das überhaupt für eine Beziehung? Vorher große Liebe und jetzt grenzenlose Abscheu: Das finde ich alles haltlos in der Darstellung. Glaubwürdig wäre gewesen, dass  Richard jetzt für sie da ist, sie weiter liebt, in den Arm nimmt, nachfragt, eine Stütze ist und Rückhalt. Zur Therapie rät. Vllt sogar zur Ehetherapie.

Allerdings ist er natürlich selber geschwächt worden durch den Unfall. Das erklärt ihn ein bisschen. Aber nur ein bisschen

 

 

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 05. Juni 2019 um 21:44

Hat mich der Stil im ersten Abschnitt noch bei der Stange gehalten, vermag er es im zweiten LA nicht mehr. Adèle hat keine Entwicklung und keinen Hintergrund. Das wenige, was man von ihr weiß, ist genau das: zu wenig.

Es langweilt mich inzwischen, was sie an banalem Alltag tut, ob sie sich setzt oder steht. Die Szenen im Krankenhaus sind öde.

Absolut unglaubwürdig ist, dass Richard ihre Haltung weder kritisiert noch zu bemerken scheint. Das ist Bullshit. Am Krankenlager, wenns einem wirklich beschissen geht, merkt man, wen man um sich haben will. Und Adèle ist das nicht! Das merkt auch Richard. Das würde jeder merken. Und er ist Arzt und insofern auch ein Menschenkenner. Selbst wenn er ein schlechter Arzt wäre, würde er eine gewisse Menschenkenntnis haben. Unwillkürlich.

Zieht er daraus gar keine Konsequenzen?

Die Weihnachtsszene mit der Brosche finde ich ebenfalls Bullshit. Liebe Leute, man darf nicht immer alles so kritiklos hinnehmen, nur, weil es schwarz auf weiss dasteht.

Warum sollte Richard so einen schlechten Geschmack haben und nicht wissen wollen oder können, was seiner Frau gefällt? Oder zumindest merken, wenn ihm etwas missfällt.

Die beiden reden überhaupt nie miteinander. Richard kann nicht davon ausgehen, dass sie eine gute Beziehung haben. Richard scheint auch keine Beziehung zu seinem Sohn zu haben. Ebenfalls Bullshit. Weil unglaubhaft.

Glaubhaft dagegen, der Unfall wegen Übermüdung.

Warum schläft Adèle ständig? Krankheitsbild?

Nun, da Richard Bescheid weiß, reagiert er merkwürdig. Er kann doch nicht ernsthaft glauben, dass Adèle von selbst geheilt wird, nur weil er sie auch dem Land einsperrt? Wenn sie bereit ist, alles für ihn und sich zu tun, warum drängt er nicht auf eine Therapie?
 

Und was ist das überhaupt für eine Beziehung? Vorher große Liebe und jetzt grenzenlose Abscheu: Das finde ich alles haltlos in der Darstellung. Glaubwürdig wäre gewesen, dass  Richard jetzt für sie da ist, sie weiter liebt, in den Arm nimmt, nachfragt, eine Stütze ist und Rückhalt. Zur Therapie rät. Vllt sogar zur Ehetherapie.

Allerdings ist er natürlich selber geschwächt worden durch den Unfall. Das erklärt ihn ein bisschen. Aber nur ein bisschen

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 05. Juni 2019 um 23:04

Oh, ich hab mich  verlesen bei der Seitenangabe. Habe den LA bis S. 174 gedacht. Sorry.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
katzenminze kommentierte am 06. Juni 2019 um 14:24

"Und was ist das überhaupt für eine Beziehung? Vorher große Liebe und jetzt grenzenlose Abscheu"

Wo hast du denn da bitte große Liebe und große Abscheu gelesen? Ja, er hat sie geliebt (sie ihn nicht) aber dass er sie jetzt verabscheut geht aus keiner Handlung hervor. Er ist gerade generell unzufrieden mit allem, aber ich habe eher den Eindruck, er schickt diese Sophie weg, weil er von Adeles Betrügereien ahnt aber keine Konsequenzen aus seinem Wissen ziehen will. Schlechte Laune oder Unzufriedenheit sind nicht gleich Abscheu.

Die Beziehung von Richard zu seinem Sohn wird im erstel Teil als gut beschrieben.

Bei den Szenen im Krankenhaus stimme ich dir zu, die waren eher unspannend aber direkt alles als unglaubwürdig hinzudrehen, finde ich übertrieben. Warum sollte ein Artz eine bessere Menschenkenntnis haben als andere Leute? Er ist Chirurg, die Leute schlafen idR wenn er arbeitet... Und in Bezug auf seine Beziehung oder Ehe kann man sich ganz schön viel poritiv reden wenn man das möchte.

 

Edit: Oder kommt die Abscheu im dritten Teil vor? Dann wäre es aber auch verständlich, weil er ja gerade herausgefundeh hat, dass sie ihn betrügt. Andere Voraussetzungen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 15:14

Ja, ich hatte ein bisschen zu weit vorgelesen, weil ich S. 174 gelesen hatte als LA-Abschnitt. Mich überzeugt weder die Darstellung von Richard noch die von Adéle völlig.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Lillymaus kommentierte am 06. Juni 2019 um 15:00

'Nun, da Richard Bescheid weiß, reagiert er merkwürdig. Er kann doch nicht ernsthaft glauben, dass Adèle von selbst geheilt wird, nur weil er sie auch dem Land einsperrt? Wenn sie bereit ist, alles für ihn und sich zu tun, warum drängt er nicht auf eine Therapie?'

Ich denke, er wartet auf einen passenden Moment, um sie mit seinem Wissen über ihren Seitensprung zu konfrontieren. Aber er weiß ja noch nicht alles, warum sollte er ihr deshalb zu einer Therapie raten? Das ganze Ausmaß verschließt sich noch vor ihm, ich nehme an, dass er es im nächsten Abschnitt erfährt. Wenn jeder, der seinen Partner betrügt, direkt zum Therapeuten geschickt wird, würde der Bedarf an Therapeuten in unserer Gesellschaft noch mehr steigen....

Aber vielleicht weißt du schon mehr, weil du weiter gelesen hast....

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Pocci kommentierte am 08. Juni 2019 um 10:30

Nur aufgrund der Affäre braucht er ihr sicherlich nicht zur Therapie raten. Von den weiteren Geschichten weiß er ja noch nichts. Allerdings frage ich mich schon, warum ihr Umfeld sie bisher nicht versucht hat zu einer Therapie zu bewegen. Zum einen weiß Lauren ja mehr über Adeles Sexleben - würde man als beste Freundin nicht hier nachhaken und eine Behandlung empfehlen? Oder erzählt Adele auch ihrer Freundin so wenig, dass diese noch annimmt, es handle sich um ein normales, ausschweifendes Sexleben?

Zum anderen leidet Adele ja auch scheinbar an Magersucht. Die genauen Stellen habe ich gerade nicht zur Hand, aber immer wieder ist die Rede davon, dass sie immer friert, sie furchtbar dünn ist und versucht das Essen zu vermeiden. Auch hier frage ich mich, ob nicht Ehepartner oder beste Freundin einen Punkt haben müssten, wo sie aus Sorge versuchen Adele zu einer Behandlung zu bewegen? Für mich klingt es jedenfalls nicht so, als hätte einer der beiden sie schon mal auf ihre Probleme angesprochen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
MrsFraser kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:52

Ich wusste, dass dieser Beitrag von dir ist, als ich ihn zu 1/3 gelesen hatte, ohne vorher auf den Verfasser zu achten. :D Okay, deine Meinung verfestigt sich. Ich glaube, ich kann wirklich auf diese Lektüre verzichten.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
wandagreen kommentierte am 05. Juni 2019 um 23:11

Ah, was mich noch im 2. LA störte, trifft nun doch ein: A macht Therapie. Allerdings verweigert sie sich auch dabei und die Therapie hat keinerlei Erfolg.

Zuerst dachte ich ja, toll, wir kommen voran. Der 3. Teil wird wieder besser. Aber dann Richard. Ich finde ihn hölzern. Kein Zugang zur eigenen Sexualität? Was liebt er an A? Da er sie ja dann doch liebt, wenn das denn Liebe ist.

Das Ende ist schon folgerichtig. A einmal sich selbst überlassen, reitet sich ins Chaos.

Dennoch: ich finde weder A noch R gut getroffen. Es bleibt alles vage, ohne Erklärungen.

Der wunderbare Schreibstil verstellt den Blick auf ein doch recht schwaches Buch. Dass alle beide Protagonisten so beziehungslos sind, ist m.E. echter Nebbich.

Ich finds im Endeffekt noch schlechter als Ferrantes Die Frau im Dunkeln. Das ist nicht so schön geschrieben, aber es hat wenigstens ansatzweise eine Handlung.

 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Hermione kommentierte am 06. Juni 2019 um 12:22

Also Ferrantes "Frau im Dunkeln" kenne ich nicht, aber in allen anderen Punkten muss ich Dir Recht geben.

Ich finde es total komisch, dass so gar nichts rüberkommt. Was will uns das Buch sagen?

Es bleibt irgendwie alles offen... Die Motive der handelnden Personen kann ich nicht nachvollziehen... Auch wenn ich sie nicht sympathisch finde, wäre es doch schon mal was, wenn ich irgendETWAS nachvollziehbar fände...

Sehr enttäuschend! Sehe ich auch so!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 15:19

Es ist rein beschreibend. Was ist. Und nix drüber. Das ist unspannend. Gefühle gibts auch nicht. Das einzige, was das Buch vor dem totalen Absturz rettet, ist seine Autorin, die wahrscheinlich jeden grottigen Text hochschreiben könnte! So was habe ich noch nie erlebt. Dass mich eine Autor/in so lange "blenden" konnte. Ich musste das Buch weglegen und mich fragen, was habe ich an Infos eigentlich erhalten? Und das war dann ganz ganz wenig.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 20:40

Ja, das kann ich unterschreiben. Kaum hatte ich das Buch weggelegt, waren die Figuren bereits verblasst. Wobei, ganz schlecht fand ich es auch nicht, schon unterhaltsam, aber eben auch nicht gut.

Das Ende ist tatsächlich sehr offen, ein Happy End wäre aber noch schlimmer gewesen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 20:50

Stimmt. Ein Happy End kam nicht in Frage.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Pocci kommentierte am 07. Juni 2019 um 15:20

Ja, ein Happy End hätte auch gar nicht gepasst. Aber ich denke auch, dass einfach zu viele Themen am Ende noch immer unklar und nicht zu Ende erzählt sind. Es gibt ja noch ein Andeutung zu Adeles Kindheit oder Jugend, wo sie mit sich hadert, ob sie ihrer Mutter davon erzählen soll. Es klingt so, als wäre etwas traumatisches passiert, über dass sie bisher nicht reden konnte. Ich frage mich, ob dieses Erlebnis vielleicht eine Erklärung für ihre Erkrankung und ihr Verhalten als Erwachsene liefern würde.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
MrsFraser kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:56

Okay, habe mich jetzt durch die Leserunde gelesen. Ihr habt mich überzeugt - ich bin raus. :)

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 22:08

Anderen hat es gefallen. Es ist sehr polarisierend.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Hermione kommentierte am 09. Juni 2019 um 12:10

Besser ist das! Mit Deiner Zeit kannst Du echt etwas Besseres anfangen... ;-) Die Zeit ist wirklich zu kurz, um sie mit schlechten Büchern zu verschwenden...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Lillymaus kommentierte am 08. Juni 2019 um 00:45

Das ist ein interessanter Vergleich, ich habe Ferrantes 'Frau im Dunkeln' auch gelesen und es gibt Parallelen. Jedoch hat sich mir die innere Zerrissenheit von Leda viel deutlicher erklärt, denn es gab ja viele Rückblicke. Hier gibt es zwar auch Rückblicke, aber das wirklich Gravierende, wodurch solch ein inneres Chaos entstehen kann, habe ich nicht entdeckt. Ich vermute es in ihrer Kindheit, dann scheint es bei der Mutter zu liegen, denn mit ihrem Vater scheint sie sich ja gut verstanden zu haben. Sie erinnert sich an viele schöne Momente mit ihrem Vater und wie er sie gegen ihre Mutter in Schutz genommen hat.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
wandagreen kommentierte am 08. Juni 2019 um 11:27

*rechtgeb* Das Thema ist dasselbe. Der Plot bei Ferrante ist viel ausgefeilter. Hier ist der Stil besser.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:14

Ich sehe immer Madame Bovary; das Buch von Ferrante habe ich nicht gelesen. Und ich denke immer noch, die Parallelen zu Emma sind gewollt.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
wandagreen kommentierte am 15. Juni 2019 um 00:42

ja sicher, die Parallelen zur Bovary sind natürlich nicht zufällig. But: na und? Wertet das Buch nicht auf.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
marsupij kommentierte am 16. Juni 2019 um 18:22

Für mich schon, weil ich immer mehr Verweise auf das Buch finde und in Frankreich muss fast jeder (oder jeder?) das Buch von Flaubert in der Schule lesen und darum sieht man dieses Buch dort sicher anders. Aber Bücher sollen ja auch nicht allen gleich gut gefallen, das wäre ja langweilig.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
StefanieFreigericht kommentierte am 12. Juni 2019 um 21:13

Schreibstil wunderbar, Plot naja? Hm, dem folge ich.

Ich kann da nichts draus ziehen - kein "so ist es, wenn".

Ich hatte irgendwann mit irgendeiner Missbrauchsgeschichte als Kind gerechnet, dieser Spruch der Mutter, sie habe sich schon als achtjährige in den Hüften gewiegt. Aber mir fehlt der Sinn.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 12:43

Es ist ja nicht nur dieser Spruch der Mutter. Sie war doch mit der Kleinen schon in frühester Kindheit auf so einer Art Kiez unterwegs, was tierisch verstörend auf sie gewirkt hat. Und dann sind unmittelbar nach der Aussage der Mutter die Gedanken Adeles: sie hat von jeher Ablehnung durch die Mutter erfahren. Als Konkurrentin hat sie sich behandelt gefühlt. Lieblos. Das die ganze Kindheit und Jugend durchleben -  na danke! Ich denke durchaus, dass dies eine tiefere Ursache für Adeles psychische Krankheit sein kann.

Gleichzeitig wollte die Mutter, dass Adele sich reizvoll kleidet/benimmt, dass sie eine "gute Partie" macht. Den Gefallen hat sie ihr ja dann getan. Um vielleicht Anerkennung von der Mutter zu bekommen? Wie ich hier so schreibe, fallen mir solche Dinge ein ;) Als Kind buhlt man um die Liebe der Mutter. Auch wenn man noch so schlecht behandelt wird. Man versteht den Grund nicht, entwickelt keinerlei Selbstbewußtsein. Ihre Bestätigung sucht sie dann anderweitig wie wir nun wissen... Ich denke, Adele ist in gewisser Hinsicht ein Opfer psychischer Gewalt. Also traumatisiert. Ziemlich!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
ulrike rabe kommentierte am 13. Juni 2019 um 13:16

Ich musste auch an Frau im Dunkeln denken. Wobei mir Ferrantes protagonistein näher war als Adele. Dort ging es ja hauptsächlich um eine unkonvebtionelle Mutterrolle, aber Leda war sonst nicht ganz so schräg drauf wie Adele.

Interessant, vielleicht auch als Parallele, dass sowohl Ferrante als auch Slimani mit Nachfolgern im deutschen Sprachraum so erfolgreich waren, und sowohl die Frau im Dunkeln als auch All das zu verlieren vorher geschrieben wurden.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Lillymaus kommentierte am 05. Juni 2019 um 23:39

Oh, der 2. Teil endet mit einem Cliffhanger, ich bin sehr gespannt, wie Richard seine Frau damit konfrontiert, dass er über ihr Verhältnis zu Xavier Bescheid weiß. Wird er weiterhin zu ihr stehen oder die Beziehung beenden? Das kann ich momentan nicht abschätzen.....

Er scheint nichts von ihren Seitensprüngen geahnt zu haben, denn er scheint mir überrascht. Irgendwie scheint es mir, dass er sie bloßstellen wird. Oder hat er es doch geahnt? Denn am Schluss sagt er ja, dass Xavier ihm leid tut...vielleicht weil Richard weiß, dass Xavier gegen Adèles Annäherung nichts machen konnte? Vielleicht kennt er sie doch besser als es den Eindruck macht....

Ganz makaber fand ich, dass Adèle sich nach Richards Unfall Gedanken darüber macht, wie es sich auswirken würde, wenn er dabei ums Leben gekommen wäre, dass es vieles leichter machte für sie....Oh, oh, wie schändlich! Echt krass.....

 

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
franzi303 kommentierte am 06. Juni 2019 um 10:58

Zu deinem letzten Absatz über Adèles Gedanken nach Richards Unfall - das fand ich auch sehr krass und auch ziemlich grauenvoll.
Ich meine, das ist doch wirklich keine Liebe, das sind irgendwie gar keine Gefühle! Wie kann man so etwas auch nur denken? Absolut schändlich, ein passendes Wort.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Lillymaus kommentierte am 06. Juni 2019 um 14:49

Wahrscheinlich ist sie überhaupt nicht fähig zu lieben. Ich denke, das ist so eine Art Gefühlskälte, denn sie liebt ja wirkich niemanden, auch nicht ihren Sohn oder ihre beste Freundin. Ich hab mal gelesen, dass Gefühlskälte schon in der frühen Kindheit entsteht, wenn dem Kleinkind nicht genügend Zuneigung entgegengebracht wird und sich so kein Vertrauen ausbildet. Und Adèle macht es mit Lucien ja genauso, das arme Kind!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 15:15

Echt? Schade, dass die Abstecher in die Kindheit/Warum so kurz sind. Denn auch die Eltern sind ja so wie sie sind aus einem bestimmten Grund.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Gwendolyn22 kommentierte am 06. Juni 2019 um 17:28

Das kommt m.E. auch echt zu kurz. Da, wo man mehr verstehen könnte, wird es extrem knapp gehalten.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Hermione kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:16

Ich habe die Andeutungen auch nicht vollumfänglich nachvollziehen können. Das hätte man doch wirklich mal ein bisschen länger ausführen können.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Lillymaus kommentierte am 06. Juni 2019 um 23:47

Ich hoffe ja immer noch, dass wir im 3.Teil mehr über ihre Kindheit erfahren....sonst wäre es wirklich schade, weil dann etwas fehlt!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Pocci kommentierte am 08. Juni 2019 um 10:12

Ja, das fehlt mir an dem Buch auch. Es gibt ja immer wieder Andeutungen, dass der Grund für ihr Verhalten in ihrer Kindheit liegt, aber für mich bleiben die Andeutungen leider zu vage, so dass ich den Grund auch nicht erahnen kann. Ich kann mir vorstellen, dass mit ein bisschen zusätzlichem Hintergrund auch die ein oder andere von Adeles Entscheidungen besser nachvollzogen werden könnte.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
jenvo82 kommentierte am 07. Juni 2019 um 17:41

Der kleine Lucien tut mir auch leid, weder der Vater noch die Mutter bringen ihm Wärme entgegen, sein junges Leben steht tatsächlich schon wieder unter keinem guten Stern.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Pocci kommentierte am 08. Juni 2019 um 10:14

Das Gefühl habe ich auch. Ich habe an einem Punkt sogar noch im Buch "Dann Schlaf auch du" nachgesehen, wie dort die Protagonisten heißen, weil ich kurz überlegt hatte, ob dieses Buch hier vielleicht so eine Art Vorgeschichte für dieselbe Familie ist. Das hätte natürlich nicht viel Sinn gemacht, weil das Ende dann schon klar gewesen wäre, aber ich fühlte mich doch sehr daran erinnert.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:22

Lillymaus... ja, so ist es bestimmt! Es wurde ja schon angedeutet, wie es um ihr Elternhaus steht. Ich ahne da was in dieser Richtung. Adele scheint traumatisert und schwer depressiv zu sein. Denk ich.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 18:09

Und der einzige Grund,  warum sie ihm doch nicht den Tod wünscht, ist , dass sie mit dem Papierkram allein nicht zurechtkäme.  Sie kann nicht allein sein, ist lebensunfähig,  irgendwer schrieb es schon. 

Dazu diese ständigen Ängste, vor Krankheit, vor Vergewaltigung.  Und dann lässt sie sich von den beiden Männern derart zurichten,  ist das logisch? Diese Frau müsste wirklich vor sich selbst geschützt werden. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:16

Und das versucht Richard. Ich frage mich bloss warum.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Pocci kommentierte am 08. Juni 2019 um 10:20

"Dazu diese ständigen Ängste, vor Krankheit, vor Vergewaltigung. Und dann lässt sie sich von den beiden Männern derart zurichten, ist das logisch?"

Die Stelle fand ich auch seltsam. Schon vorher passt es meiner Meinung nach nicht gut zusammen, dass Adele sich mit jedem Unbekannten einlässt und mit zu den Männern nach Hause geht, gleichzeitig aber Angst hat abends alleine nach Hause zu laufen. Schon bei den ersten entsprechenden Stellen habe ich mich gefragt, ob sie da auf Dauer nicht auch mal Pech haben muss und ein Psychopath dabei ist.

Aber dass sie dann die Männer zu sich nach Hause einlädt und diese dann zu dazu auffordert mit derartiger Gewalt zu handeln, fand ich dann doch sehr befremdlich. Müsste sie nicht in der Situation noch viel mehr Angst haben? Zumal die Männer ja auch genau wissen, wo sie wohnt, und theoretisch wieder auftauchen können, falls sie Gefallen daran gefunden haben.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:26

Vielleicht hat sie die Angst vor Vergewaltigung etc, weil es etwas wäre, dass sie nicht selbst bestimmt. Von einer Person zu etwas gezwungen werden, bereitet ihr vielleicht trotz allem große Angst. Wenn sie es selbst bestimmt, ist es etwas anderes. So ein psychologisches Ding wohl ;)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Minijane kommentierte am 13. Juni 2019 um 18:42

Das fand ich auch echt gruselig.Adele ist ein echtes Miststück, total empathielos und nur darauf bedacht ihre augenblicklichen Bedürfnisse zu erfüllen. Ohne Richard wäre sie tatsächlich verloren, aber was ist das für eine Basis für eine Beziehung. Richard verstehe ich auch nicht. Eigentlich müsste er seine Frau zwangseinweisen wenn ihm irgendetwas an ihr liegen würde. Und die Ängste die sie hat, Aids , Schwangerschaft, Vergewaltigung stehen auch meiner Meinung nach im krassen Gegensatz zu ihrem Handeln. Ein echtes Suchtverhalten!

 

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
katzenminze kommentierte am 06. Juni 2019 um 17:05

Auch der zweite Teil gefiel mir. Ich finde Adele einfach einen super interessanten Charakter und ich kann ihre Gedanken durchaus nachvollziehen. Ich heiße sie nicht gut, aber in ihrer Welt macht das alles Sinn.

Etwas kritisch sehe ich den Teil im Krankenhaus weil er etwas schwergängig war verglichen mit dem Rest. Wie praktisch zB dass man das Kind komplett zu Oma abschieben kann nur weil sie eine halbe Stunde pro Tag im KHaus ist... Das macht nicht viel Sinn, passte aber besser für die Handlung.

Und die Beziehung mit Xavier... hmm. Warum trifft sie gerade ihn öfter? Ist er besonders toll? Man könnte generell meine, Männer sind alle triebgesteuert. Jeder lässt sich auf Adele ein, egal ob Single oder verheiratet. Das finde ich nicht so rund.

Die Brosche: Ich bin mir nicht sicher, ob das einfach eine Illustration ihres Alltags mit Richard sein soll (er meint es gut, kennt sie aber quasi gar nicht - klar, wenn sie nicht miteinander reden...) oder ob man in sein Geschenk eine gewisse böse Absicht hineininterpretieren soll. Tendiere zu ersterem.

Auf jeden Fall bin ich gespannt wie es weitergeht. Richard macht den Eindruck, als wäre er nicht sonderlich überrascht oder gekränkt nach Sophies Offenbarung...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 18:01

So unwissend kann ein Ehemann doch gar nicht sein. Er WOLLTE vielleicht nichts sehen und hat sich in seine Arbeit gestürzt.  Nun ist er ans Haus gebunden und muss der Wahrheit ins Auge sehen. Der Mann kann einem leid tun... Mit Adele habe ich seltsamerweise so gar kein Mitleid. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:18

Ich schon. Sie tut ständig, was sie nicht will. Was sie will, weiss sie gar nicht. Sie hat keinen Zugang zu sich selber. Das finde ich interessant. Aber die Autorin ist dieser Spur nicht weiter nachgegangen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:28

"Man könnte generell meine, Männer sind alle triebgesteuert. Jeder lässt sich auf Adele ein, egal ob Single oder verheiratet. Das finde ich nicht so rund."

Stimmt... das ist in der Tat etwas unrealistisch. Oder aber, Adele hat tatsächlich einen Blick für genau diejenigen unter ihnen, mit denen etwas geht ;)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 18:04

Nach wie vor habe ich so meine Schwierigkeiten mit der distanzierten Erzählweise.  Ja, dadurch werden diese fürchterlichen Sexszenen überhaupt erst erträglich, auf der anderen Seite erscheint mir die ganze Geschichte dadurch irgendwie blass. Die Begeisterung über den erzählstil kann ich so gar nicht teilen. Es ist schnell und flüssig lesbar, aber sonst?

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 18:11

Ich finde die Erzählweise provozierend aber nicht berührend.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:22

Sie ist nicht berührend, aber schon gut. Willst du Beispiele? S. 69: Für A sind die Weihnachtsferien ein finsterer, klater Tunnel, eine Strafe.

kann es nicht sein, dass du mehr mit dem Plot haderst? So wie ich?

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:40

Beides vermutlich. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Hermione kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:17

Vor allem die Geschichte und die fürchterlichen Szenen gefallen mir nicht, aber die Sprache ist schon nicht so schlecht...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:33

Die fürchterlichen Szenen passen so gut in diese Geschichte und sind irre wichtig, bin ich der Meinung. Weil sie ein ums andere Mal das Ausmaß von Adeles kranken und zerrissenen Seelenleben präsentieren. Sie sind eklig zum Teil, ja. Aber sie widern mich nicht an. Ich verfolge es recht teilnahmslos, aber mit großem Interesse trotz allem.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:53

Stimmt.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Morgenschnecke kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:47

Schade, ich bin  vom letzten Teil enttäuscht. Die Rückblenden in Adeles Kindheit erklären mir nicht ihr Verhalten als Erwachsene.

War der anscheinend regelmäßige Sex mit dem Nachbarn als sie noch Schülerin war Missbrauch?

Auch wenn der Perspektivwechsel ein gutes Stilmittel ist, fand ich es schade, dass wir die Geschichte nun hauptsächlich aus Richards Blickwinkel betrachten.

Zuerst reagiert er ja noch relativ verständlich mit Wut und Fassungslosigkeit. Danach folgen  Diagnose, Beobachtungen, Arrangement, Kontrolle. Er will sie retten, so wie er den Obdachlosen gerettet hat. Aber nicht aus Liebe, denke ich. Nur warum? Um den Schein zu wahren? Ist das für ihn Liebe?

Sehr abstoßend fand ich Adeles Traum über ihren toten Vater. Ich lese daraus,  daß ihr nicht mehr zu helfen ist, dabei dachte ich, es ginge nicht mehr schlimmer, was ihr Verhalten angeht.

Im Ganzen zeichnet diese Geschichte es negatives Bild von Liebe. Liebe als tyrannische Gedult. Wie furchtbar.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:22

Ich bin mit den Rückblenden auch nicht ganz zufrieden. CIh hatte mir ebenfalls gewünscht, dass diese Adeles Verhaltensweisen erklären, aber stattdessen haben die Rückblenden nur noch mehr Fragen aufgeworfen und Adeles Verhalten nicht erklärt.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
katzenminze kommentierte am 08. Juni 2019 um 22:15

Der Perspektivenwechsel hat mir auch gar nicht gefallen. Gerade an der Stelle wären Adeles Gedanken interessant gewesen und wir bekommen nur das klassische Gehörnter-Ehemann-Programm. :(

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
marsupij kommentierte am 16. Juni 2019 um 18:23

Dieser Wechsel gefiel mir auch nicht.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 12:50

Möp :D Ging mir nicht so, Minzi. Ich fand die Gedanken des Ehemannes interessant. Ich habe auch nicht auf Adeles Gedanken gehofft. Ich konnte mir schon so etwa vorstellen, wie es in ihr aussieht. Erleichterung zum Einen, Angst vor den Folgen (verlässt er sie?) zum Anderen...

Seine Gedanken waren interessanter für mich. Er hätte ja auch den mitfühlenden Helfer miemen können z.Bsp ;)

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Hennie kommentierte am 12. Juni 2019 um 12:33

@MrsPlant - "Sehr abstoßend fand ich Adeles Traum über ihren toten Vater. Ich lese daraus,  daß ihr nicht mehr zu helfen ist, dabei dachte ich, es ginge nicht mehr schlimmer, was ihr Verhalten angeht."

Über diese Szene habe ich lange nachgedacht, sie einige Male gelesen. Ich fand es ebenfalls sehr abstoßend, kann beim besten Willen keinen Bezug zu irgendetwas herstellen. Wie kommt man, wenn auch nur im Traum, auf so etwas?

S. 198 "Sie legt sich aufs Bett, nur ein paar Zentimeter von dem Leichnam entfernt. Ihr Vater gehört ihr ganz allein." So weit konnte ich ja noch folgen, aber warum zieht sie sich dann aus? Legt sich nackt neben den Toten? - einfach absurd, sehr befremdlich, irgendwie krank -

Thema: Lieblingsstellen
Morgenschnecke kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:56

Die letzten Sätze hinterlassen ein ungutes Gefühl. Fast bedrohlich. Was für eine Definition von Liebe.

"Es hört nicht auf, Adèle. Nein, es hört nicht auf. Liebe ist nichts als Geduld. Eine devote, ungeheure, tyrannische Geduld. Eine unsinnig optimistische Geduld.

Das mit uns ist noch nicht vorbei." [218]

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 20:43

Dieser Zustand einer Ehe auf dem Land kann ja auch nicht die Lösung sein.  Richard ist scheinbar genauso abhängig von Adele wie umgekehrt. Warum auch immer. Damit tut er ihr aber keinen Gefallen. Isolationshaft heilt keine Sucht, Krankheit, was auch immer. Trotzdem hat Richard mir am Ende leid getan.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Hermione kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:13

Ich bin wirklich sehr enttäuscht von dem Buch. Leider ist so überhaupt nichts rübergekommen beim Lesen, außer dass mich das Buch total depressiv gemacht hat.

Selten hatte ich beim Lesen so schlechte Laune...

Es gibt keine Story, keine nachvollziehbaren Charaktere, keinen Spannungsbogen, keine Message...

Was soll das Buch???

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Gwendolyn22 kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:36

Puh. Also enttäuscht bin ich nicht. Auch der Vorgänger war sehr düster und bedrohlich. Scheinbar hat Slimani dafür ein "Händchen". Ich wusste also durchaus, auf was ich mich einlasse. Aber ich fühle mich nach der Lektüre auch nicht wirklich fröhlich... ;-) Ganz schön deprimierend das Ganze. Und dann diese "Drohung" am Ende... "Das mit uns ist noch nicht vorbei.". Oh ja, sie ist total krank. Und er hat irgendwie eine Obsession. Kann sie nicht loslassen. Was ist jetzt die Message?

Thema: Lieblingsstellen
Hermione kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:14

Lieblingsstellen habe ich leider keine. Ich fand das Buch durchgehend deprimierend...

Thema: Lieblingsstellen
Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:24

Geht mir ähnlich. Ich habe zwar ein Lieblingszitat, aber keine Stelle, die mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist, weil sie mir so gut gefallen hat.

Thema: Lieblingsstellen
Pocci kommentierte am 07. Juni 2019 um 15:22

So geht es mir auch. Einige Stellen waren sprachlich ganz schön oder haben ihren Charakter oder ihre Gedankenwelt gut beschrieben, aber als Lieblingsstellen würde ich keine davon bezeichnen.

Thema: Lieblingsstellen
Hennie kommentierte am 08. Juni 2019 um 18:55

Auch ich habe, obwohl einiges zitiert, keine Lieblingsstellen in diesem Buch gefunden! Das wäre wirklich der unpassendste Begriff für die Zitate.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Pocci kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:19

Ich habe den zweiten Abschnitt eigentlich schon vorgestern beendet, brauchte seitdem aber ein bisschen Pause von dem Buch. Ich finde die Sexszenen zum Teil ganz schön heftig. Zudem ich das Gefühl habe, dass Adele zwar irgendwie einen Kick sucht, dieser aber vor allem darin besteht, sich benutzen zu lassen.

Ihre Gedanken nach Richards Unfall haben mich ganz schön schockiert. Wie Sie einerseits denkt, er wäre besser umgekommen, damit sie sich austoben kann, und dann aber für ihre Lebenshaltungskosten und die Versorgung ihres Sohnes hofft, dass er nach ihr stirbt, finde ich sehr berechnend. Es zeigt außerdem, wie unfähig sie ist, irgendetwas zu entscheiden, weil sie den maximalen persönlichen Vorteil für sich sucht. Ich habe das Gefühl Richard dient nur dazu ihren Lebensstil zu finanzieren und auch ihr Sohn ist nur ein lästiges Anhängsel für sie. Das Kind hat sie bekommen, weil es halt so üblich ist. Mittlerweile finde ich leider nichts mehr an ihr, was mir auch nur im entferntesten sympatisch erscheint.

Ich bin sehr gespannt, was nun zwischen Richard und ihr passiert, nachdem die Affäre aufgeflogen ist. Für mich klang es so, als hätte Richard zumindest gewusst, dass sie ihn regelmäßig betrügt. Auch wenn er sich vielleicht nicht im Klaren darüber ist, mit wievielen Männern und wie häufig es tatsächlich ist. Dieser Cliffhänger ist es auch vor allem, was mich dazu bringt, doch noch weiterzulesen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Lillymaus kommentierte am 06. Juni 2019 um 23:58

'Ich habe das Gefühl Richard dient nur dazu ihren Lebensstil zu finanzieren und auch ihr Sohn ist nur ein lästiges Anhängsel für sie. Das Kind hat sie bekommen, weil es halt so üblich ist.'

Ja, da stimme ich dir zu, denn eine richtige Mutter-Kind Beziehung sehe ich da nicht. Das Kind ist Mittel zum Zweck, leider.....dadurch ist Richard stärker an sie gebunden. Und Richard scheint nur die Harmonie zu suchen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Hennie kommentierte am 06. Juni 2019 um 23:44

Nach diesem Leseabschnitt ist für mich klar, dass Adele eine ausgeprägte Sexsucht entwickelte, die für ihr eigenes Leben bedrohliche Züge angenommen hat und ihre Persönlichkeit zu zerstören beginnt. Sie gehört ganz dringend in eine Therapie, damit sie ein normales Leben führen kann.

Ihr Verhalten bei der bevorstehenden Hausbesichtigung und auch ihre Gedanken danach zeigten mir, dass sie sich krampfhaft konzentrieren musste und diese Art zu leben nicht ihr Ding sein wird.

S. 75 „Sie hat sich unter Kontrolle, bis hin zu ihrem Wimpernschlag.“

 

Es ist für mich schwierig zu verstehen, wie weit Adéle geht, wie weit sie sich als Persönlichkeit verliert. Das muss man wahrscheinlich wie bei jeder anderen Sucht einordnen.

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:01

Mir gefällt das Cover wirklich gut. Die Mischung aus Gelb, grau und Schwarz ist ein richtiger Eyecatcher. Zudem finde ich die Splittung des Covers in Bezug auf die Hadnlung wirklich gelungen.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Dajobama kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:02

Meine Rezi, mit gemischten Gefühlen...

https://wasliestdu.de/rezension/die-zerstoerungskraft-einer-sucht

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:08

Hm, nahc dem ersten Teil bin ich nicht wirklich begeistert. Ich hatte nicht erwartet, dass der Text und die Stimmung so melancholisch udn eher depressiv ist. Ich würde gerne mehr zu Adeles Vergangenheit erfahren udn den Grund wissen, weshalb sie so ist, wie sie eben ist. Adele finde ich im Großen udn Ganzen eine wirklich interessante Protagonistin und ich bin gespannt mehr über sie zu erfahren. Trotz des Interesses bin ich auch etwas genervt von Adeles Verhalten. Sie schient ja z.B. sehr unglücklich mit ihrer Arbeit zu sein, wieso rafft sie sich nicht auf und sucht sich was Neues? Zudem stelle ich mir die Frage, ob sie sexsüchtig ist. ICh denke, dass sich ihr Verhalten mit den Kindheitserlebnissen erklären lässt und bin gespannt mehr dazu zu erfahren. Das Erlebnis in Paris beispielsweise schient ja traumatisch gewesen zu sein und ist m.M. nach Kindesvernachlässigung.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:15

Der zweite Abshcnitt hat mir besser gefallen als der erste.

Ich verstehe aber nciht so ganz, dass jeder Mann, den Adele angräbt sofort darauf einsteigt.

Adele ist ungalublich zerissen. Einerseits will sie unabhäängig sein und ihr Leben so führen, wie sie es will, andereseits sehnt sie sich aber nach einer Beziehung, Halt und Stabilität. Die Autorin kann diese innere Zerissenheit sehr gelungen und wirklich glaubwürdig beschreiben.

Adeles Empfindungen für Richard, nach dessen Unfall haben mich wirklich schockiert. Ich verstehe ja, dass sie die Pflege nciht übernehemen will oder kann, aber dass ihr Richard scheinbar so egal ist, hat mcih wikrlich erschreckt

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:21

Der dritte Abschnitt hat mir recht gut gefallen, bis zum Ende, dieses konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen und hat mich ziemlich unbefriedigt zurück gelöassen. Je lämnger ich darüber nachdenke, umso unglücklicher bin ich mit dem Ende.

Adele udn Richard bleiben trotz der vielen Probleme zusammen. Es schient eine Ko-Abhängigkeit zwischen den beiden zu bestehen, die ich mir nur so erklären kann, dass beide eine psychische Erkankung haben.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
wandagreen kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:37

Er liebt sie. In guten wie in schlechten Tagen. Das ist eigentlich was Gutes. Und sie sagt, er rettet sie. Was er tut. Wenn er kann. Nur warum, das weiss keiner. Ich meine, den Anfang: warum hat er sich in sie verknallt, was findet er an ihr? Ihre angebliche Unabhängigkeit war schließlich nur gespielt, A ist total von R abhängig. // insofern finde ich das Buch nicht toll, da sind viele Unverträglichkeiten.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
wandagreen kommentierte am 07. Juni 2019 um 10:36

Besonders, dass sie nicht da ist, wenn er sie mal braucht (KKH) - da würde doch jeder Konsequenzen draus ziehen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 14:06

Irgendwo in seinen Gedanken stand, er bleibt u.a. bei ihr, weil er sich sonst erklären müsste und sich diese Blöße auf keinen Fall geben will. Ich denke, das ist ein Grund, warum er bleibt.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Hermione kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:30

Mir hat das Buch so überhaupt nicht gefallen, auch der nette Schreibstil konnte es für mich nicht rausreißen. Daher 2 Sterne.

Hier meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/selten-hat-mich-ein-buch-so-heruntergezo...

Thema: Deine Meinung zum Buch
Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:36

Danke für das BUch.

Einerseits fand ich es wirklich interessant und Adeles innere Zerissenheit faszinierend, aber leider konnte mich das Bcuh im Großen und Ganzen nicht ganz überzeugen.

https://wasliestdu.de/rezension/melancholisch-depressiv-aber-interessant

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Naibenak kommentierte am 07. Juni 2019 um 13:17

Dienstag kam das Buch, heute konnte ich aber erst mit Lesen beginnen. Habe die ersten 43 Seiten hinter mir und muss sagen, es liest sich super flüssig weg. Schöne Schreibe, definitiv. Inhaltlich erst einmal okay, aber ich bin gespannt, was mich auch den eigentlich wenigen Seiten noch erwartet. "Passiert" noch was? Oder plätschert es in dieser Weise so weiter vor sich hin? Ich werde es sehen *lach* ;)

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
wandagreen kommentierte am 07. Juni 2019 um 15:59

Ja, es liest sich wirklich leicht!!! Schön, dass du dabei bist.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Naibenak kommentierte am 07. Juni 2019 um 13:27

Adele mag ich bisher nicht wirklich. Ob sie nun psychisch krank ist? Möglich. Aber es heißt ja auch, sie will schon immer im Mittelpunkt stehen, Aufmerksamkeit haben. Gut, das ist das eine. Aber sie will was darstellen, ihr ist nichts genug: ob es nun ihre Ehe ist mit zu wenig Protz oder der Job oder der Fremdsex... Und ihr Mann ist eigentlich kaum besser. Geht in der Arbeit auf, will noch ein Kind und ein Haus auf dem Land. Ergießt sich in Monologen und interessiert sich eigentlich nicht ernsthaft für ihre Meinung. So mein erster Eindruck. Habe den Abschnitt aber noch nicht durch. Mal sehen, ob da noch einiges erklärt wird...

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Naibenak kommentierte am 12. Juni 2019 um 09:13

Inzwischen habe ich den Abschnitt und noch etwas mehr durch und denke: JA, Adele ist definitiv krank/süchtig. Sie quält sich mit dieser Sucht durch ihr Leben. Und es scheint die Ursache wie eigentlich fast immer bei solchen Erkrankungen in ihrer Kindheit/im Elternhaus (Mutter) zu liegen. Mich interessiert nun sehr, ob sie einen Weg heraus finden wird -egal wie (auch eine Katastrophe kann den Beginn der Heilung nach sich ziehen). Und mich interessiert auch das WARUM? Wie kam es dazu, zu dieser durchtbaren Depression und Sucht? Ich hoffe, das erfahre ich noch in den nächsten Abschnitten.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
marsupij kommentierte am 12. Juni 2019 um 19:21

Für mich ist es auch eindeutig, dass Adèle süchtig ist - aber auch deppressiv. Und da ist auch wieder die Parallele zu Emma Bovary.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Pocci kommentierte am 07. Juni 2019 um 15:15

Ich habe das Buch heute Morgen beendet und mich lässt das Ende sehr unzufrieden zurück. Ich hatte zwar nicht wirklich angenommen, dass die vorübergehende Besserung von Dauer und Adele wirklich geheilt ist, aber so ist es mir eindeutig zu sehr in der Schwebe.

Nach der ersten sehr emotionalen Reaktion von Richard zeigt sich meiner Meinung nach ziemlich schnell, dass die Abhängigkeit in beiden Richtungen besteht. Sie ist allerdings sehr unterschiedlich gelagert. Während Adele vor allem von ihm abhängt, um ihren Lebensstil zu halten und weil sie ihr Leben alleine nicht auf die Reihe bekäme, ist Richard vor allem emotional von ihr abhängig. Es scheint ja so, als sei er in seiner Jugend sehr schüchtern gewesen. Adele war die erste Frau, der er nahe kam und sofort wurde sie seine große Liebe. Ich habe das Gefühl, ihm geht es besonders um das Familienleben und weniger um Romantik. Auch deshalb fixiert er sich wahrscheinlich so auf Adele. Wo ihm Romantik und Sexualität nicht zu liegen scheinen, wäre es für ihn wahrscheinlich eine sehr große Herausforderung, eine neue Frau zu finden, um sein Bild von Familie wieder zu vervollständigen.

Zwischendurch wird Adele ja auch als berechnend beschrieben - zumindest schätzt ihre Schwiegermutter sie so ein - ich frage mich, ob diese Einschätzung zutreffend ist. Adele behauptet ja gegenüber dem Therapeuten, sie fühle sich geheilt. Auf der Reise zur Beerdigung trifft sie sich allerdings direkt mit Lauren und geht abends gleich in die Bar. Ich frage mich, ob sie die Behauptung nur aufstellt, um diese Gelegenheit doch zu nutzen, um in ihr altes Leben zurückzukehren.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
jenvo82 kommentierte am 07. Juni 2019 um 17:37

Der zweite Abschnitt nimmt der Erzählung etwas von ihrer Einmaligkeit, gerade weil sich hier alles so zuspitzt. Außerdem entwickelt sich Adele nicht so recht weiter, es zeigt sich nur wie stark und nachhaltig ihre Zwangsstörung ausgeprägt ist. Sehr krass empfand ich z.B. ihre Gedanken, dass es auch nicht schlecht wäre, wenn Richard tödlich verunglückt wäre und sie dann unter dem Schein der traurigen Witwe ihr Doppelleben genießen könnte. Allein dieser Gedanke (den sie selbst gleich wieder verwirft) macht mich regelrecht wütend. Mensch, ist Richard wirklich so blöd, sein Leben mit dieser Frau teilen zu wollen? Mal abgesehen davon, das sie sich im Grunde genommen überhaupt nichts zu sagen haben?

Zugang zum Innenleben von Adele finde ich nur noch schwer, Drogen, wilder Sex, gefolgt von Lügen, Exzessen und Selbstvorwürfen - all das ist für mich durchaus ein Hinweis auf eine gestörte Psyche. Was mir aber nicht ganz klar wird, ist ihre Teilnahmslosigkeit, ihre Leere und der fehlende Antrieb. Einerseits schafft sie es ihr Doppelleben immer wieder in den Alltag zu integrieren, andererseits hat sie schon längst gemerkt, dass ihre Seele verloren ist. Doch Hilfe von außen wünscht sie sich in keinster Weise. An dieser Stelle könnte ich mir mittlerweile sogar einen inszenierten Selbstmord vorstellen ...

Dennoch empfinde ich die Story als absolut lesenswert, sie weckt den Wunsch in mir, mit Hilfe meiner Gedanken den Fortgang des Geschehens beeinflussen zu wollen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 08. Juni 2019 um 11:29

"Mal abgesehen davon, das sie sich im Grunde genommen überhaupt nichts zu sagen haben?" Das ist es, was mich an der Geschichte stört. Woher diese Affenliebe von Richard?

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Minijane kommentierte am 13. Juni 2019 um 18:53

Als Xavier‘s Frau Richard besucht und ihm von der Entdeckung der Affaire erzählt, reagiert Richard nicht sonderlich überrascht finde ich. Man hat das Gefühl, Xavier tut ihm leid. Wieder Einer der Adele verfallen ist! Vielleicht ist er das selber auch, ihr verfallen, warum auch immer.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:42

Das ist allerdings wirklich eine interessante Frage: warum ist ihr Richard so verfallen? Vielleicht hat er eine Schwäche für Schönheit (vorzeigbar!) und Zurückhaltung. Er ist in meinen Augen ein ziemlicher Ego-Typ. Da grätscht sie ihm soweit nicht rein. Er ist so mit sich beschäftigt, dass er nichts merkt. Zumindest denke ich das. Ich finde es gar nicht so unrealistisch...

Thema: Deine Meinung zum Buch
Pocci kommentierte am 07. Juni 2019 um 20:05

Während mir Sprache und Schreibstil sehr gut gefallen haben, konnten mich Charaktere und Story leider nicht wirklich überzeugen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich Adèle mit ihren Affären oft einfach zu krass fand und auch Richard nicht gerade als Sympathieträger herhalten kann. Ich konnte mich leider nicht wirklich mit dem Buch anfreunden und fand einige Entscheidungen der beiden auch kaum nachvollziehbar.

Hier noch der Link zu meiner Rezension: https://wasliestdu.de/rezension/schwierig-15

Mit dieser habe ich mich auch recht schwer getan.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Gwendolyn22 kommentierte am 07. Juni 2019 um 21:27

 

 

Hier kommt meine Rezension.

Ich fand den Stil und die Sprache sehr eindrücklich, das hat mir bereits im Vorgängerroman sehr gefallen. Allerdings ist der Inhalt wirklich sehr harte Kost und ich bin nicht bis zum Kern vorgedrungen.

https://wasliestdu.de/rezension/deprimierend-5

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Lillymaus kommentierte am 08. Juni 2019 um 00:24

Nachdem mir der erste und zweite Teil sehr gut gefallen haben, bin ich vom 3. Teil enttäuscht. Ich hatte mehr Informationen zu den beiden Hauptprotagonisten erwartet. An erster Stelle natürlich, warum Adèle ständig auf der Suche ist, aber auch warum Richard so an ihr hängt und ihr somit alles verzeiht, wenn sie nur bei ihm bleibt. Letzteres fällt mir besonders schwer zu begreifen, denn er hasst sie ja regelrecht, nachdem er alles herausgefunden hat, und trotzdem setzt er alles daran, mit ihr zusammen zu bleiben. Es gibt zwar Andeutungen, aber irgendwie hatte ich mehr erwartet und war enttäuscht, als ich mich der letzten Seite näherte.....

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Pocci kommentierte am 08. Juni 2019 um 10:33

Ja, für mich sind die Andeutungen auch nicht ausreichend. Ich hatte auch die ganze Zeit gehofft, dass es gegen Ende noch Rückblenden gibt, die etwas erklären. Allerdings habe ich das Gefühl, ich sitze am Ende nur mit sehr vielen offenen Fragen hier und kann mir auf das Verhalten der beiden noch immer nicht im geringsten einen Reim machen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Hennie kommentierte am 08. Juni 2019 um 12:10

Ich muss dir zustimmen! Erklärungen für das Verhalten beider Protagonisten, sowohl für Adèle als auch für Richard, liefert das Buch nicht. Die Zerrissenheit A. kommt sehr gut zum Ausdruck. Da gibt es sehr viele selbstzerstörerische Szenen, die das mehr als verdeutlichen. Warum die Beiden aneinander festhalten, werden noch nicht einmal sie selbst wissen.

S. 152 aus der Sichtweise Richards

"Adèle hat die Welt zerrissen...Die Erinnerungen, die Versprechen, all das ist wertlos. Ihr Leben ist nur trügerischer Schein...Vielleicht, wenn er schwieg, würde es trotzdem halten..."

Für mich warf dieses Buch mehr Fragen auf als es beantwortete.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Lillymaus kommentierte am 08. Juni 2019 um 14:05

Ja, es bleiben sehr viele Fragen offen. Und aus deinem Zitat kann man die Verzweiflung Richards spüren, trotzdem sieht er die Chance, dass alles so bleibt....Warum? Er ist bereit, die Wahrheit zu ignorieren und mit den 'Trümmern' zu leben, das stelle ich mir schlimm vor, alles nur Fassade.....

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
StefanieFreigericht kommentierte am 12. Juni 2019 um 21:17

ich kenne ausreichend Leute, die sowas leben oder gelebt haben... Alkoholiker, Ehebruch, alles schön "so tun als ob nicht". Wobei... es waren mehr in meiner Kindheit. Die Zwänge haben dann doch vielleicht nachgelassen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
katzenminze kommentierte am 08. Juni 2019 um 22:18

Das geht mir genauso. Teil 1 und 2 fand ich top aber hier hat sie es vergeigt... Keine Erklärung, abwegiges Verhalten. Schade.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
katzenminze kommentierte am 08. Juni 2019 um 22:23

Ja, shit! Ab Teil 3 ging es für mich bergab. Ich mochte den Perspektivwechsel nicht. Warum muss ich mir den klassischen betrogenen Mann anhören? Interessiert mich nicht, sorry. Und wie kommt Adele von ihren "ich kann nichts fühlen"-Exzessen dazu, ihren Mann zu beknien, zu heulen und zu behaupten, sie könne ohne ihr Kind nicht? Das ihr vorher relativ egal war. Was soll dieser heile Welt Versuch auf dem Land? Was die Beerdigung von ihrem Vater? Ich fand Adeles Zwänge so toll beschrieben aber von ihr ist nichts übrig geblieben. Echt schade, aber der letzte Teil war mist.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Hermione kommentierte am 09. Juni 2019 um 12:11

Ich fand es auch total unglaubwürdig, dass ihr plötzlich ihr Kind total wichtig sein soll... ;-(

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Lillymaus kommentierte am 09. Juni 2019 um 19:42

Genau, vorher hat sie ihr Kind immer weggeschoben, nun ist es Mittel zum Zweck. Sie ist so berechnend.....

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
wandagreen kommentierte am 10. Juni 2019 um 14:49

Sie will gerettet werden, weil sie alleine eine willenlose Qualle ist (aber warum). Und Richard will sie retten (aber warum).

Thema: Deine Meinung zum Buch
jenvo82 kommentierte am 10. Juni 2019 um 10:28

Ich habe großen Gefallen an diesem Buch gefunden, es hat meine Erwartungshaltung komplett erfüllt. Auf weitere Bücher der Autorin bin ich sehr gespannt, die wandern dann umgehend auf die Wunschliste.

https://wasliestdu.de/rezension/sehr-intensiv-und-tiefgruendig-ein-blick...

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
jenvo82 kommentierte am 10. Juni 2019 um 10:30

Das Cover ist ungewöhnlich, also ein Hingucker und in Kombination mit dem Titel ist es einen zweiten Blick wert. Die Teilung die hier die Tür vollzieht findet man auch inhaltlich wieder, deswegen sieht man nach der Lektüre noch mehr Parallelen als zuvor. Die Farbgestaltung hingegen gefällt mir nicht so ganz. Schulnote: 3+

Thema: Deine Meinung zum Buch
Lillymaus kommentierte am 10. Juni 2019 um 12:42

Mich hat das Buch beeindruckt und zum Nachdenken angeregt. Das Bild der Zerrissenheit von Adèle hat mich verfolgt und mir so manches Rätsel aufgegeben, wovon leider nicht alle gelöst werden konnten. Ich werde meine Rezi im Anschluss noch streuen...

https://wasliestdu.de/rezension/aufreibende-und-endlose-suche-nach-sinn

 

Thema: Deine Meinung zum Buch
wandagreen kommentierte am 10. Juni 2019 um 14:51

Also eigentlich, hat mir das Buch gar nicht so schlecht gefallen. Es ist toll geschrieben und man ist ruck-zuck durch, ohne genervt zu sein. Unter literarischen Gesichtspunkt meine ich, dass eine Menge fehlt. Und wie man das beurteilt, ist absolute Geschmacksache.

Meine Rezension und mein Dankeschön:

https://wasliestdu.de/rezension/reduziert-bis-auf-die-knochen

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
marsupij kommentierte am 10. Juni 2019 um 17:58

Ich stoße nun auch endlich dazu. Bin aber noch nicht ganz fertig. Den Schreibstil und auch die Geschichte finde ich "très français".

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
marsupij kommentierte am 10. Juni 2019 um 17:58

Ich stoße nun auch endlich dazu. Bin aber noch nicht ganz fertig. Den Schreibstil und auch die Geschichte finde ich "très français".

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
ulrike rabe kommentierte am 10. Juni 2019 um 19:30

Ich bin nun auch mit dem ersten Abschnitt fertig und muss mich bei sehr vielen Dingen anschließen, die ich hier ind er Runde gelesen habe. Der Schreibstil von Leila Slimani spricht mich an, vollkommen unprätentiös. Sehr lesbar, trotz des schwierigen Charakters der Hauptperson.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Morgenschnecke kommentierte am 10. Juni 2019 um 20:47

Dieses Buch wurde 2 Jahre vor "Dann schlaf auch du" geschrieben, und es kommt mir fast wie eine Schreibübung für das nächste Buch vor. Die Geschichte ist irgendwie nicht ganz erzählt, obwohl ich sie zum größten Teil wirklich nicht schlecht fand.

Ein eher kurzes Vergnügen, ich hätte mir noch 150 Seiten mehr gewünscht, zumal mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat.

Geschichten über Frauen Mitte bis Ende 30, die in emotionalen Krisen stecken, an ihrem bisherigen Leben zweifeln, ihren Partner betrügen sind interessant, aber ob jede direkt als die neue Emma Bovary beworben werden sollte, sei mal dahingestellt.

Vom Thema her erinnert es mich an "Hausfrau" von Jill Alexander Essbaum und "Alexandra" von Natascha Bell. "Frau im Dunkeln" möchte ich mir demnächst vornehmen, und aus der Leserunde habe ich herausgelesen, daß es da Ähnlichkeiten gibt. 

Meine Rezension folgt.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Naibenak kommentierte am 18. Juni 2019 um 11:09

Oh das ist interessant, dass dich das Buch an "Alexandra" erinnert. Das liegt nämlich noch bei mir auf dem SUB. Nun bin ich erst recht gespannt drauf :)

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Morgenschnecke kommentierte am 10. Juni 2019 um 20:49

Etwas merkwürdig, daß die Autorin das Buch ihren Eltern gewidmet hat.

Ob sie sich darüber gefreut haben?

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Pocci kommentierte am 11. Juni 2019 um 20:56

Daran habe ich gar nicht mehr gedacht, das ist schon seltsam. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich freuen, zumindest, falls sie das Buch gelesen haben.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 13:56

Das ist mir auch aufgefallen. Wie mögen die das Buch wohl finden? Wenn einer meiner Söhne ein solches Buch schreiben würde, würde mich das sehr irritieren.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Minijane kommentierte am 10. Juni 2019 um 22:37

So, jetzt komme ich auch dazu. Ich finde den Schreibstil der Autorin auch gut lesbar. Die Protagonistin finde ich sehr emotionslos. Ich kann sie bisher nur ganz schwer einschätzen. Ihr Äußeres scheint ihr wichtig zu sein und sie möchte Aufmerksamkeit und das Gefühl haben begehrt zu sein. Von ihrem Mann bekommt sie dieses Gefühl nicht. Sie hat ihn wegen seines Geldes geheiratet nicht weil sie ihn liebt. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob sie ein Gefühl wie Liebe überhaupt fähig ist zu empfinden. Auch die Beziehung zu ihrem Sohn ist seltsam. Sie meint ihn zu lieben, findet ihn größtenteils aber nur anstrengend. Adele geht ständig fremd, findet aber auch in diesen flüchtigen Begegnungen keinerlei Erfüllung. Ich frage mich was in ihrem Leben schiefgelaufen ist und bekomme bisher aber nur einen Anhaltspunkt, einen Rückblick in ihre Kindheit, wo ihre Mutter sie tagelang im Hotel zurückgelassen hat.Bin gespannt wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Im Moment finde ich Adeles Leben sehr deprimierend und verstehe diese Frau einfach nicht.

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
ulrike rabe kommentierte am 11. Juni 2019 um 13:12

Eigentlich kann ich gut verstehen, dass Adele gegen diese miefige Spießbürgerlichkeit von Richard und vor allem den Schwiegererltern aufbegehrt. Schon wie Odile sie anspricht "...meine kleine Adele..." 

Bei der Brosche dachte ich mir noch über Richard, der ist wie mein Kater: zufrieden wenn er heim kommt, keine Eier und bringt die falschen Geschenke

So borniert kann doch ein Ehemann gar nicht sein, dass er mit so einem geschenk daher kommt.

Ansonsten ist Adele für mich ein sehr weites Land, sie erschließt sich mir so gar niicht. Bei ihrem selbstzerstörerischen Verhalten wird sie sich noch umbringen (lassen). 

Und dass die Männer, die sie angräbt alle so simpel gestrickt sind, das finde ich höchst seltsam.

Ich bin nicht prüde und halte sehr viel von sexueller Selbstbetimmung der Frau, aber Adele ist eine Gefahr für sich selbst und wer weiß wen sie noch aller mitreißt.

Eigentlich tut mir nur das Kind leid. Richard tut mir nicht leid, der sieht offenen Auges weg. Dass Adeles Affaire mit Xavier aufgeflogen ist, lässt ihn ziemlich unbekümmert. Die Info wird ihm nicht neu gewesen sein.

Alles in allem lauter kaputte Typen. Wenn mir das Buch nicht wegen seiner Sprache liegen würde, wäre ich schon sehr genervt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 12. Juni 2019 um 19:30

Sag ich doch: die Frau kann bestimmt alles hochschreiben.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Minijane kommentierte am 13. Juni 2019 um 18:58

Das sehe ich ganz genauso. Mir erschließt sich Adeles Charakter auch überhaupt nicht. Auch die kleinen Passagen aus ihrer Kindheit erklären nicht ihre selbstzerstörerische Zerissenheit.Ich finde die Autorin kann zwar toll mit Sprache umgehen aber die Story ist bisher zutiefst verstörend und deprimierend.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
StefanieFreigericht kommentierte am 12. Juni 2019 um 19:41

Ich finde, Adèle benimmt sich teils wie ein verzogenes Kind und oft ziemlich dumm. Wer ist so dusselig, bei einer Party den Gastgeber, auf dem alle Aufmerksamtkeit ruht, anzubaggern, ohne wenigstens von ihm ermutigt worden zu sein, sogar weiterzumachen, wenn der sich eindeutig entzieht? Wer macht Seitensprünge ohne Kondom? Wer lässt die Kollegen alles mitbekommen? Das ist so extrem gesundheitsgefährdend und so, als wäre ihr völlig egal, ob Richard etwas mitbekommt (was sie ja angeblich nicht will).

Dazu dieses allgemeine Genörgele, wenn sie irgendwo mit hin soll, dieses sich im Bad einschließen, zu spät kommen - das wirkt wie dreijährig und Trotzphase oder Pubertät.

Beschrieben finde ich das aber gut. Ich muss die Hauptpersonen nicht gerne haben.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
StefanieFreigericht kommentierte am 12. Juni 2019 um 20:55

Ich bin noch nicht ganz durch, aber Richard benimmt sich wie ein Co-Alkoholiker. Das hat hier gerade einen Sog, mit dem ich nicht gerechnet hatte, obwohl mich beide irre machen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
StefanieFreigericht kommentierte am 12. Juni 2019 um 21:25

noch Nachschlag: was ist mit der Geschichte mit dem früheren Nachbarn, den sie ja als Teenager ganz genau nackt kannte?

Vorher Sex mit dem Vater, als Konkurrentin für die Mutter - und dann mit allen? Oder ist das zu weit hergeholt? Wenn's ein Krimi im ZDF wäre, wäre das das Erklärung. Jetzt bin ich verstört.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Hennie kommentierte am 12. Juni 2019 um 21:46

An Sex mit dem Vater glaube ich nicht. Auf den Vater hatte ich weiter oben schon mal Bezug genommen wegen der mich verstörenden Traumszene auf S. 198. Mit dem Vater hatte sie wahrscheinlich das Problem, das er sich ihr nie widmete in der Art, wie sie es sich vorstellte, ihr nicht zuhörte. Hat er sie nicht verstanden? Der Vater wird von ihr als schamhaft bezeichnet. Vielleicht hatte sie in Gedanken mit ihm Sex?

Die Geschichte mit dem früheren Nachbarn fand ich auch sehr eklig. Doch auch da habe ich nicht herauslesen können, warum sie es tat. Wo war der Auslöser für ihr krankhaftes, sexuelles Verhalten? Oder muss man das als Leser einfach so hinnehmen? Nach dem Motto: Manche Menschen sind eben so?

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
StefanieFreigericht kommentierte am 13. Juni 2019 um 06:57

ja, das ist alles verstörend. Ich wollte gestern eigentlich nur Abschnitt 1 lesen, dann wurde das wie ein Sog und ich habe alles gelesen. Gefallen hat mir das trotzdem nicht - außer dem Schreibstil. Verstanden habe ich gar nichts - außer, dass die beide ein großes Problem haben. Ich habe dann nach Feuilleton-Rezensionen gesucht - man (oft: Mann) wertet das als Buch über die weibliche Sexualität. Aha. Nein.

Also, ich kenne ein paar Frauen mit Essstörungen - hier wird ja auch eine Anorexie angedeutet. Ich kenne auch ein, zwei Leute, die "nichts anbrennen lassen", wie man so schön sagt, eine davon war damals zumindest verheiratet und parallel recht oft alkoholisiert. Aber dieses komplett selbstzerstörerische ... wobei das mit den Gründen vermutlich einfacher gedacht ist als es in der Realität ist. Warum wird jemand depressiv, anorektisch, säuft etc. - so einfach wird man das dann wirklich wohl nur in der Vorabendsendung "lösen".

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
StefanieFreigericht kommentierte am 13. Juni 2019 um 10:02

Ich hatte dem anderen Slimani-Buch 4 (gute) Sterne gegeben. Sprachlich finde ich das hier gleich gut. Textlich deutlich schwächer. Wobei ich auch nicht wusste, was bei "Dann schlaf auch du" die Aussage sein sollte: überprüfe dein Kindermädchen? Du kannst nicht alles haben, zwei Jobs, zwei Kinder und alles wird gut? Werdet erwachsen und redet miteinander (die nutzten Louise ja aus)?  Auch da blieb dieses bedrückende Gefühl, dieser Einblick in eine Momentaufnahme. Aber man hatte mehr Grunde dazu, wie alle wurden, wer sie sind. 

Dieses Buch hier hätte als Fazit, wahllosen Sex zu haben, gefährt die Beziehung und die Gesundheit. Das wussten wir aber wohl alle schon vorher ;-)

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
wandagreen kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:10

Es ist eine rein beschreibende Geschichte. Sie deutet ein "warum" an. Geht ihm aber nicht auf den Grund. Innere Leere hat ja einen Grund. Ich habe auch einen Missbrauch vermutet - aber wäre dieser nicht irgendwann mal ans Licht gekommen, spätestens beim Tod des Vaters?

Mit Sexualität der Frau hat das Buch rein gar nichts zu tun

Im weitesten Sinne kann man das Ganze unter Kunst (kann das weg? Ja) abtun ;-).

 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 14:13

"Dieses Buch hier hätte als Fazit, wahllosen Sex zu haben, gefährt die Beziehung und die Gesundheit. Das wussten wir aber wohl alle schon vorher ;-)"

Absolut nicht das Fazit, das ich erkenne. Sondern eher: Behandelt eure Kinder mit Liebe und Achtung. Immer. Und wenn dies nicht geht, dann setzt keine in die Welt. Ansonsten werden schwer traumatisierte, totunglückliche Menschen aus ihnen - im schlimmsten Fall, die mit ihrem Leben niemals zurechtkommen werden.

;-)

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
FIRIEL kommentierte am 17. Juni 2019 um 18:25

Genau. Die Kinder sind arm dran. Ich weiß zwar nicht, ob die Kindheit Adèles Verhalten wirklich erklären kann. Aber klar ist für mich, dass Lucien es auch nicht einfach hat.

Thema: Deine Meinung zum Buch
StefanieFreigericht kommentierte am 13. Juni 2019 um 10:14

https://wasliestdu.de/rezension/abhaengigkeiten

Sprachlich: 5 Sterne. Inhaltlich: für mich deutlich schwächer als ihr anderer Roman, entsprechend insgesamt niedriger bewertet. Kein "Wohlfühlbuch", ideal für eine Leserunde.

Ich habe seit Beendigung wirklich nur noch dieses Buch im Kopf - aber ich bin eher verstört, nicht einmal von den Sexbeschreibungen, die waren vielleicht nicht schön, aber wirkten realistisch. Dieses Leben wirkt so leer, so ziellos, so wenig selbstbestimmt, wie die Titanic kurz vorm Eisberg. Aber ich frage mich nach dem Sinn dieses Buches.

Thema: Deine Meinung zum Buch
stefanb kommentierte am 19. Juni 2019 um 10:53

Aber eins hat die Autorin doch geschafft, auch wenn Fragen bei Dir bleiben: Das Buch bleibt Dir im Gedächtnis. Und das finde ich schon besser, als ein Buch wegzulegen und nach ein paar Tagen ist es vergessen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
ulrike rabe kommentierte am 13. Juni 2019 um 13:23

Mir geht es mit diesem Buch sehr ähnlich wie den meisten hier. Sprachlich war es sehr ansprechend, wobei ich gerade im letzten Abschnitt auch nicht mehr so begeistert war. Mir kam es  hier in diesem Teil teilweise sehr unzusammenhängend, sprunghaft vor. Die Handlung führt zu nichts, es gibt überhaupt kein Fazit. Immerhin ist ein offenes Ende besser als ein glückliches für diese Geschichte.

Leila Slimani kann schreiben und vor allem kann sie provozieren. (ein bisschen wie ein weiblicher Houellebecq) 

Ich muss die Hauptfigur nicht mögeb, damit mir ein Buch gefällt, aber hier fehlte der zündende Funke zur Begeisterung.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 13:59

"weiblicher Houellebecq" ist gut!!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:17

Warum es hier einen Perspektivwechsel gab, kann ich nicht nachvollziehen. Das Ende passt für mich hingegen zu dem Buch.

Thema: Lieblingsstellen
marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:18

Ich finde es bei diesem Buch schwierig von "Lieblingsstellen" zu schreibn. Ich glaube, ich hätte es jedoch lieber im Original gelesen, um die Sprache besser genießen zu können.

Thema: Lieblingsstellen
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 14:27

Da habe ich aber ordentlich Respekt vor dir! Mein Französisch würde dafür nicht ausreichen. Ich war nie wirklich gut darin, und es ist schon so lange her...

Thema: Deine Meinung zum Buch
marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:40

Vielen Dank für das Buch. Der letzte Teil gefiel mir nicht mehr so gut, aber insgesamt doch ein Buch, das mich noch weiter beschäftigen wird.

https://wasliestdu.de/rezension/sexsuechtig-und-depressiv

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
FIRIEL kommentierte am 13. Juni 2019 um 21:50

Na ja. 

Aus einer Entfernung kann man nicht viel erkennen; wenn ich das Buch also in einer Buchhandlung gesehen hätte, wäre mir das Motiv nicht aufgefallen, nur das leuchtende Gelb. Man muss das Buch schon näher betrachten, vielleicht auch in die Hand nehmen, damit das Cover wirkt. Ein Eyecatcher ist das für mich nicht. Das Motiv: Eine rauchende Frau, vom Betrachter abgewandt; sie sieht in den Himmel / die Ferne. Das spricht mich nicht an. 

Zum Klappentext passt es aber: Die Zweiteilung durch den Balken und die verschiedene Farbgebung deuten auf die Zerrissenheit der Protagonistin hin.

Vermutlich also inhaltlich passend, aber dennoch graphisch für mich nicht ansprechend.

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Wurm200 kommentierte am 14. Juni 2019 um 18:59

Das Cover gefällt mir auf den ersten Blick recht gut.
Wenn man dann das Buch dazu liest, könnte die farbliche Trennung auf die zwei Seiten der Protagonistin hindeuten. Hier ist also auch ein möglicher Bezug zum Inhalt zu erkennen (was ich persönlich immer sehr mag).

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
Wurm200 kommentierte am 14. Juni 2019 um 19:06

Mich nimmt das Buch von Beginn an mit.
Es liest sich alles recht düster und depressiv und auch im Umgang der Charaktere untereinander, ist kaum Liebe spürbar (und das obwohl sie ja verheiratet sind).
Das Eheleben der Beiden scheint aber allgemein schon nicht zu stimmen. Sie haben keinen Sex und wenn dann doch, spürt sie dabei keinen Spaß und er verhält sich auch nicht wirklich einfühlsam. Den Spaß holt Adéle sich dann bei anderen Männern. Dabei ist sie anfänglich euphorisch aber am Ende fängt sie wieder an zu zweifeln und will ihr Leben eigentlich ändern.
In einer Passage gibt es dann einen Rückblick auf ihre Kindheit und da beginnt man zu verstehen, wieso Adéle sich so verhält.

Das Buch ist bis hier wirklich toll und zieht einen in den Bann. Ich kann es schon jetzt nur empfehlen.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
FIRIEL kommentierte am 14. Juni 2019 um 21:19

Ich tue mich auch schwer mit Adèle. Dass sie in ihrer Ehe nicht glücklich ist, kann ich nachvollziehen. Richard wirkt auf mich sehr selbstbezogen, möchte anerkannt werden, lässt das neue Haus von seiner Mutter begutachten - kein ansprechender Typ. Aber keiner der beiden versucht ernsthaft, sich mit dem Partner auseinanderzusetzen. Sie haben kaum Sex miteinander, kennen die Vorlieben und Wünsche des Anderen nicht. Was hält sie zusammen? Lucien? Der wirkt auf mich nur wie eine schöne Dekoration, die zum angeblich so tollen Leben gehört. 

Aber wenn diese Beziehung so wenig tragend ist, ist das noch lange kein Grund, sich so wie Adèle zu verhalten. Da steckt mehr dahinter. Auf den ersten Blick Sexsucht. Ist sie nymphoman? Aber Sex allein ist es nicht. Auch hier wird alles widersprüchlich geschildert. Adèle will gesehen, begehrt, anerkannt werden, aber wenn das dann so kommt, verachtet sie den Mann - dann will sie geschlagen, missachtet, benutzt werden.

Auf mich wirkt sie psychisch krank. Sie hat keine echte Beziehung, weder zu Richard noch zu Lucien, zu ihrer angeblichen Freundin Lauren, ihren Eltern, Kollegen oder den wechselnden Liebhabern (das ist eigentlich ein völlig falsches Wort). Bisher erfahren wir nicht, wie es dazu kam. Die Episode, als sie mit zehn Jahren von ihrer Mutter vernachlässigt, geht mir nicht nahe genug.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
wandagreen kommentierte am 15. Juni 2019 um 13:11

So ist es. Die Szenen sind nur angerissen und man kommt emotional deshalb nicht rein.

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
FIRIEL kommentierte am 14. Juni 2019 um 21:22

P.S.: Wie versteht ihr den Originaltitel "Dans le jardin de l´ogre"? Ich denke da an den Garten aus dem Märchen "La belle et la Bete". Aber das Ungeheuer aus dem Märchen ist in Wirklichkeit ein verzauberter Prinz; das passt hier gar nicht.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
wandagreen kommentierte am 15. Juni 2019 um 13:11

Was heißt ogre - riese?

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 73
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 15:03

Ein Oger ist ein Ungeheuer - vielleicht so ähnlich wie ein Ork. Manchmal wird es mit Riese übersetzt, manchmal mit Menschenfresser. In jedem Fall ist es gefährlich. Dass Adèle so einem Ungeheuer als Puppe ausgeliefert sein möchte, passt zu ihrem Masochismus.

(Inzwischen habe ich das Buch durch, da kann ich einen Zusammenhang finden oder vielleicht auch nur konstruieren. Erst habe ich da keinerlei Bezug gesehen.)

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Minijane kommentierte am 14. Juni 2019 um 21:46

Ich bin jetzt auch durch und auch mich lässt die Geschichte enttäuscht zurück. Ich habe noch sehr viel offene Fragen. So ganz verstehe ich nicht wie Adele sexsüchtig geworden ist. Ist es diese lieblose Mutter, der sie erst im Weg ist und die sie später als Konkurrentin sieht? Schrecklich wie Simone z.B einfach ihr Tagebuch bei Tisch vorgelesen hat und ihre Tochter versucht hat lächerlich zu machen vor dem Vater. Und der Vater ist auch so teilnahmslos. Adele scheint in ihrer Kindheit keine echte Bezugsperson zu haben, zu Hause nicht und in ihrem Umfeld auch nicht. Das wachsende Interesse der Männer an ihr erscheint ihr als Ausweg. Reicht das aus um eine Sexsucht zu entwickeln? Ich weiß es nicht, scheint mir aber die einzige Erklärung, also Ursache sowas wie seelischer Mißbrauch.

Und Richard, er hat zu Hause erlebt wie der Vater seine Mutter betrogen hat. Das Thema wurde totgeschwiegen. Und ausgerechnet ihm passiert das mit seiner Frau. Er ist schockiert. Im letzten Leseabschnitt dachte ich noch, er hätte was geahnt. Aber das ist wohl nicht der Fall. Beruflich hatte er schon mit Süchtigen zu tun, bei Adele hat er die Sucht übersehen. Ich dachte auch, gut jetzt tut sich was, jetzt gibt er sie in Therapie. Aber eine Sucht ist ein immerwährender Kampf mit dauernder Gefahr eines Rückfalls. Was dann ja auch passiert nach der Beerdigung. Den Perspektivwechsel fand ich ganz gut. Mich interessierte auch Richard's Sicht.

Insgesamt fand ich das Buch total deprimierend und auch das Ende hat mir nicht gefallen. Es fehlen Erklärungen und die Geschichte lässt mich irgendwie ratlos zurück. Sehr schade!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 14:03

"So ganz verstehe ich nicht wie Adele sexsüchtig geworden ist. Ist es diese lieblose Mutter, der sie erst im Weg ist und die sie später als Konkurrentin sieht? Schrecklich wie Simone z.B einfach ihr Tagebuch bei Tisch vorgelesen hat und ihre Tochter versucht hat lächerlich zu machen vor dem Vater. Und der Vater ist auch so teilnahmslos. Adele scheint in ihrer Kindheit keine echte Bezugsperson zu haben, zu Hause nicht und in ihrem Umfeld auch nicht. Das wachsende Interesse der Männer an ihr erscheint ihr als Ausweg. Reicht das aus um eine Sexsucht zu entwickeln?"

-> da würde ich ganz klar behaupten: JA, das reicht. Wenn du mit solch einer Mutter aufwachsen würdest, dich nach Liebe und Bestätigung, Achtung und Respekt sehnst, aber NIE etwas in dieser Art von der eigenen Mutter zu erwarten ist und auch nie kommt (im Gegenteil: es wird sich über dich lustig gemacht - GRUSELIG!!!), dann kann es einen - insbesondere jungen, heranwachsenden - Menschen echt zerstören. Das ist krass. Man hat komischerweise ja dieses sehr ausgeprägte Bedürfnis, von den Eltern gemocht/geliebt zu werden. Das ist wohl den Menschen automatisch eigen. Und wenn es nie befriedigt wird, dann kann es mit Sicherheit sehr krankmachen. Jeder Mensch geht natürlich anders damit um. Andere werden  vielleicht eher gewalttätig. Noch andere verkriechen sich komplett in sich selbst und werden zusätzlich noch organisch krank, weil die Seele diese Qual nicht verarbeiten kann... Sicher kann diesen traumatisierten Menschen ein lieber, fürsorglicher Freundeskreis und/oder Partner helfen. Aber selbst das hat Adele nicht wirklich. Richard ist ja selbst nicht so ganz gesund...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Minijane kommentierte am 18. Juni 2019 um 15:51

Das stimmt ein toller Freundeskreis oder liebevoller Partner kann das Ruder noch rumreißen. Da kenne ich auch einen Fall, wo die Freunde quasi wie eine Erastzfamilie funktionierten. Allerdings müsste man bei seinem eigenen Kind doch mal reflektieren und versuchen es besser zu machen als die eigenen Eltern. Das sehe ich bei Adéle auch nicht. Sehr traurig ihre fehlen halt wirklich gute Freunde und ein Partner, der sie unterstützen könnte. Eine gemeinsame Therapie wäre wohl nicht die schlechteste Idee gewesen.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Minijane kommentierte am 14. Juni 2019 um 22:54

https://wasliestdu.de/rezension/selbstzerstoererische-sexsucht

Vielen Dank für das Buch. Ich fand es allerdings ziemlich deprimierend, Sprache allerdings klasse!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:54

Adèle bleibt mir fremd. Und eigentlich habe ich überhaupt keine Lust mehr darauf, dieses Buch weiterzulesen...

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 14:19

Mal wieder die falsche Stelle, verflixt!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 14:21

Ich bin erstaunt, dass Richard anscheinend doch nichts geahnt hatte; auf die Enthüllung hat er so emotionslos reagiert. Der Versuch eines Neuanfangs ist ja zunächst nicht völlig abwegig: Eine Therapie für Adèle, eine völlig neue Umgebung, das sind ja zwei wichtige Elemente. Allerdings hätte meines Erachtens auch Richard eine Therapie nötig, und die beiden gemeinsam eine Ehetherapie. Nicht nur Adèle allein hat ein Problem.

Dass sie bei der ersten Gelegenheit einen Rückfall hat, verwundert nicht. Wie es nun weitergeht, bleibt völlig offen.

Ich finde es auch nicht glaubwürdig, dass sie sich anscheinend eine ganze Zeit in das neue Leben fügen kann. Auch auf dem Land und ohne Auto gibt es Gelegenheiten, und wenn jemand wirklich süchtig ist, wird er (oder hier sie) sehr findig. Nachbarn, Gärtner, Handwerker... oder der Therapeut. Ein Süchtiger kann nicht aus Einsicht sein Verhalten so umstellen. Mich überzeugt das nicht.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
marsupij kommentierte am 16. Juni 2019 um 18:34

Ohne Rückfall wäre es sehr unglaubwürdig gewesen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 13:53

Oh ja, beide müssten therapiert werden. Allein und gemeinsam. Dass Adele nicht sofort rückfällig wird, zeigt meines Erachtens, dass die Therapie etwas bewirkt. Dass Adele gewillt ist und es versucht. (Gewillt war sie ja auch vorher schon, aber vielleicht ist es mit Hilfe der Therapie etwas länger möglich gewesen durchzuhalten?) Naja... man kennt es nur allzu gut, solange sich nichts an den Umständen ändert, die ihre Sucht verursach(t)en und immer wieder antriggern, wird man rückfällig. So denke ich mir das zumindest... Da braucht dann nur ein Funke zu zünden (während der Bahnfahrt beobachtet sie ein Liebespaar...) und zack!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Minijane kommentierte am 17. Juni 2019 um 18:41

Ja sie hätte nie alleine zu der Beerdigung fahren sollen. So weit war sie noch lange nicht.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Pocci kommentierte am 17. Juni 2019 um 19:55

Ich habe mich auch gewundert, dass sie von ihrem Therapeuten das Okay bekommen hat, alleine zu fahren. Hätte der nicht davon abraten müssen? Außerdem verstehe ich auch nicht so ganz, warum sich Richard nicht die Mühe macht, sie zu begleiten. Er legt doch so viel Wert darauf, dass alle sie für eine heile Familie halten - müsste er nicht schon alleine deshalb zur Beerdigung seines Schwiegervaters fahren? Ganz zu schweigen davon, dass so eine Reise alleine mit dem Zug ja wirklich ein hohes Rückfallpotential bietet. Sie macht ja auch einen Zwischenstopp in Paris.

Thema: Lieblingsstellen
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 14:29

Es fällt mir immer schwer, Lieblingsstellen zu benennen. Wenn ein Buch mich fesselt, lese ich einfach immer weiter... Aber hier gibt es sicherlich viele Stellen; die, die ihr benannt habt, finde ich auch gut. Der Stil nimmt mich mit, und das wirkt auch bei kurzen Ausschnitten. Dass die Charakteristik nicht überzeugt und die Handlung schwächelt, merkt man ja nur im Zusammenhang.

Thema: Deine Meinung zum Buch
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 15:04

Hm. Mein Buch war es leider nicht. Aber da anscheinend viele daran Interesse haben, werde ich es wandern lassen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Hennie kommentierte am 16. Juni 2019 um 18:31

Ich habe das Buch schon einige Zeit zu Ende gelesen und wollte noch ein bißchen in der Leserunde verweilen. Mein Eindruck verstärkte sich immer mehr, dass ihr auch so eure Probleme mit dieser Geschichte hattet. Hier nun meine letzte Zusammenfassung vor der Rezension. Ich reflektiere nochmal das Verhalten von Richard:

Warum er an dem Zusammensein, an der Ehe mit Adèle festhält, erschloß sich mir nicht. Obwohl ich das letzte Drittel meines Lebens schon begonnen habe; daher über eine Menge an Lebenserfahrung verfüge, konnte ich für diese junge Frau und auch für ihren Ehemann kein Verständnis aufbringen. Ich habe keine Ahnung, was Leila Slimani mit ihrer Geschichte vermitteln möchte. Ohne Zweifel besitzt sie ein riesiges Schreibtalent, kann wunderbar mit Worten umgehen. Nachdem mich die Zeilen zu Beginn runterzogen, mich deprimierten, verstand sie es dennoch mich zu faszinieren und die Geschichte zu Ende zu lesen. Darüber kann ich mich im nachhinein nur wundern. Denn welche Aussage liefert der Lesestoff? Ich kam zu der Erklärung, dass dem Leser nur ein klitzekleiner Einblick in ein Leben gewährt wurde, ohne in die Tiefe zu gehen, ohne nur einen Ansatz von Lösungen zu bieten. Eine Schilderung des Istzustandes! Mir blieben Spekulationen und viele offene Fragen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 148 bis 218
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 13:16

Ich habe hier zwischen den Zeilen und teilweise auch direkt sehr viel Tiefe wahrgenommen. Eine Lösung allerdings auch nicht. Und vielleicht ist es das, was Slimani dem Leser sagen will. Es gibt keine. Es ist alles zu vertrakt, zu zerrissen und gleichzeitig festgefahren auf beiden Seiten (Adele und Richard). Sie finden den Ausweg nicht. NOCH jedenfalls nicht ;)

Edit bzw Zusatz: Wieviele bspw Alkoholabhängige werden nach Therapien immer wieder rückfällig? Eine Menge. Weil ein Grund für ihre Sucht wahrscheinlich noch nicht behoben ist. Und sie immer wieder antriggert. So ist es ja auch bei Adele ein wenig. Richard interessiert sich nach wie vor nicht ernsthaft für sie. Kaum jemand nimmt sie wahr. Es ist wie früher. Immer schon. Sie muss Bestätigung für sich, für ihr Selbstwertgefühl anderweitig finden. Tja... (das sind so die Überlegungen einer Hobbypsychologin^^)

Thema: Deine Meinung zum Buch
Hennie kommentierte am 16. Juni 2019 um 18:45

Nachdem ich im Teil III meine abschließende Meinung kundgetan habe, ist hier die Rezension zu der widersprüchlichen Geschichte:

https://wasliestdu.de/rezension/ein-verstoerender-soghafter-roman

Thema: Deine Meinung zum Buch
ulrike rabe kommentierte am 16. Juni 2019 um 19:54

Mein Fazit und die Rezension zu dem Buch findet sich hier: https://wasliestdu.de/rezension/ein-tanz-am-abgrund

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:52

Nun, da es aufgeflogen ist, bin ich extrem gespannt, wie es weitergeht. Vor allem für Adele. Kann ihr geholfen werden? Verzeiht Richard? Was macht diese Offenbarung mit der Beziehung, die ja ohnehin nicht auf festem Fundament steht? Der Charakter "Adele" interessiert mich enorm. Dieser Suchttrieb, diese alle Energie verzehrende Obsession... sie ist tierisch krank, glaube ich. Sie will es immer mal wieder versuchen zu entbehren, aber sie schafft es nicht. Im Gegenteil. Sie wird immer leichtsinniger bei allem. Und immer selbstzerstörerischer. So als müsste sie diese Schmerzen spüren, um das Gefühl zu haben, dass sie lebt... Ich glaube nicht, dass Richard etwas in dieser Art schon vorher bemerkt hat. Er hat sich nie sonderlich für sie interessiert, ist ein Ego-Typ.... da ist es für mich am Ende nicht verwunderlich.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Naibenak kommentierte am 18. Juni 2019 um 10:48

So liebe Leute, ich fand das Buch ziemlich großartig. Ein riesiges Dankeschön noch einmal, dass ich mitlesen durfte!!! <3

Hier meine Rezi:
https://wasliestdu.de/rezension/verstoerend-raetselhaft-anekelnd-ein-spr...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Wurm200 kommentierte am 19. Juni 2019 um 16:11

Eigentlich sollte Weihnachten etwas schönes sein, allerdings scheint das in Adéles Leben nicht so zu sein. Sie bekommt von ihrem Mann, ein tolles Geschenk überreicht, allerdings scheint sich die Schwiegermutter (diese wirkt auf mich allerdings etwas unsympathisch) mehr darüber zu freuen, als Adéle selbst. Sie kann ihrem Mann nichtmals in die Augen schauen. Selbst als dieser einen schweren Unfall hat, schafft sie es nicht, mit ihren Affären aufzuhören und sich um ihren Mann zu kümmern.

Außerdem gibt es in diesem Kapitel wieder weitere Hinweise auf ihre Vergangenheit, die das Bild über Adéle noch genauer machen. Hier möchte ich eine Stelle von Seite 86 nennen: "Ich hab nie so ein Getue um dich gemacht". Dies deutet ein wenig darauf hin, dass Adéle nicht sonderlich viel Liebe bekommen hat von Ihrer Mutter. Neben diesen Hinweisen im Text selbst, gibt es auch ein weiteres "Kapitel" über die Jugend von Adéle.

Thema: Lieblingsstellen
Wurm200 kommentierte am 19. Juni 2019 um 16:36

Das mit den Lieblingsstellen gestaltet sich bei mir etwas schwierig. Klar gibt es einige Stellen die ein wenig herausgestochen haben, allerdings auch nur für den Moment des Lesens. Wirklich 100% überzeugend und vorallem nachhaltig, ist keine der Stellen herausgestochen.

Außerdem ist der gesammte Grundton des Buches recht traurig und da ist es ebenfalls schwer, eine Lieblingsstelle zu finden, da für mich keine der vorkommenden Situationen erstrebenswert wären.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Wurm200 kommentierte am 19. Juni 2019 um 18:33

Am Ende des Buches bin ich hin und hergerissen. Auf der einen Seite hatte das Buch durchaus seine Momente, auf der anderen hätte es aber auch ruhig mehr sein dürfen/müssen.

meine komplette Rezension gibt es hier zu lesen: https://wasliestdu.de/rezension/all-das-zu-verlieren-befriedigend

Thema: Deine Meinung zum Buch
franzi303 kommentierte am 30. Juni 2019 um 13:52

Ich weiß, es hat lange gedauert, aber hier ist sie nun: meine Rezension zu 'All das zu verlieren':

https://wasliestdu.de/rezension/deprimierende-geschichte-einer-unzufried...

Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte und danke für das kostenlose Leseexemplar, das ich meiner Freundin geschenkt habe :)

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Rezensionen zu diesem Buch