Leserunde

Leserunde zu "All das zu verlieren" (Leïla Slimani)

All das zu verlieren - Leïla Slimani

All das zu verlieren
von Leila Slimani

Bewerbungsphase: 09.05. - 23.05.

Beginn der Leserunde: 30.05. (Ende: 20.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Luchterhand Verlags – 20 Freiexemplare von "All das zu verlieren" (Leïla Slimani) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

»Die neue Stimme der französischen Literatur.« ZEITmagazin

Kann man sich zu seinem Glück zwingen? Prix Goncourt-Preisträgerin Leïla Slimani erzählt von der Zerrissenheit einer Frau und schafft eine »moderne Madame Bovary« (Libération). 

Nach außen hin führt Adèle ein Leben, dem es an nichts fehlt. Sie arbeitet für eine Pariser Tageszeitung, ist unabhängig. Mit ihrem Ehemann, einem Chirurgen, und ihrem kleinen Sohn lebt sie in einem schicken Viertel, ganz in der Nähe von Montmartre. Sie reisen, sie fahren übers Wochenende ans Meer. Dennoch macht Adèle dieses Leben nicht glücklich. Gelangweilt eilt sie durch die grauen Straßen, trifft sich mit Männern, hat Sex mit Fremden. Sie weiß, dass ihr die Kontrolle entgleitet. Sie weiß, dass sie ihre Familie verlieren könnte. Trotzdem setzt sie alles aufs Spiel.

»Leïla Slimani wird zu Recht gefeiert, denn sie hat einen ganz eigenen Sound, der so dynamisch ist, dass einem ganz schwindelig wird.«

BARBARA (30. April 2019)

ÜBER DIE AUTORIN:

Die französisch-marokkanische Autorin Leïla Slimani gilt als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Frankreichs. Slimani, 1981 in Rabat geboren, wuchs in Marokko auf und studierte an der Pariser Eliteuniversität Sciences Po. Ihre Bücher sind internationale Bestseller. Für den Roman »Dann schlaf auch du« wurde ihr der renommierte Prix Goncourt zuerkannt. »All das zu verlieren«, ebenfalls preisgekrönt, erscheint in 25 Ländern. In den Essaybänden »Sex und Lügen« und »Warum so viel Hass?« widmet Leïla Slimani sich dem Islam und dem Feminismus sowie dem zunehmenden Fanatismus. Seit 2017 ist Leïla Slimani offiziell Botschafterin für Frankophonie. Sie lebt mit ihrer Familie in Paris.

22.06.2019

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147

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franzi303 kommentierte am 03. Juni 2019 um 18:50

Auch hier passiert wieder viel: Xavier will Adèle wiedersehen. Sie verdreht anscheinend allen Männern den Kopf, was ich nicht so verstehen kann, aber gut.. Toll finde ich den Einblick in ihr 1. Mal, das ja echt merkwürdig war und nicht befriedigend.

Auf jeden Fall merkt man ihren Zwiespalt... sie will nicht sterben, liebt ihr Leben, macht stöndig Schwangerschafts- und Aidstests. Sie möchte irgendwie unabhängig sein, aber irgendwie auch gebunden. Aber nach dem Unfall von Richard hat sie mich sehr sehr schockiert. Sein Körper bedeutet ihr nichts, löst keine Empfindungen in ihr aus... wir krank ist das, wie ... lieblos. Ich kenne das selbst., mein Mann hatte vor mehr als 4 Jahren auch einen Motorradunfall. Seine Handgelenke waren gebrochen und seine Beine waren ... angeknackst, glaube ich. Ich habe mich gesorgt, habe mich über alle Fortschritte gefreut ... nicht, damit er wieder ohne mich zurechtkommt, sondern weil ich ihn liebe, sein Körper ist mir wichtig... Adėles Empfindungrn zu lesen war deshakb für mich sehr schlimm. Und was sie denkt ... er kann auch sterben, damit sie Witwe sein kann und sie eine Ausrede dafür hat, ihre Affären zu haben. Aber andererseits will sie auch nicht, dass er vor ihr stirbt ... aus Egoismus? Sie kann auch nicht damiz umgehen, dass sie ihren Mann pflegen muss ... das ist alles so krass.

Sie rutscht auch irgendwie ab, nimmt Drogen, lässt sich verletzen. Um etwas zu fühlen?  Ich weiß es nicht und bin schockiert. Sie hatre anscheinend auch immer schon Affären mit anderen Männern,  denn wie steht es da, sie hatte zu jedem Ereignis, jedem Geburtstag eine Affäre ... Aber sie verwischt akribisch ihre Spuren. 

Ich war froh, als Richard endlich alles erfahren hat, auch wenn er mir leidtut.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Hermione kommentierte am 03. Juni 2019 um 21:56

Ich weiß nicht, ob sie noch weiter abrutscht. Ich glaube, sie hatte immer schon diese Exzesse...

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franzi303 kommentierte am 04. Juni 2019 um 11:53

Ja, so scheint es. Irgendwie wird es nicht besser mit ihr, und sie scheint schon seit einer langen Zeit diese Exzesse zu haben :( Eine sehr traurige Tatsache.

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marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:02

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie erst jetzt weiter abstürzt.

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FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:28

Diese Sexsucht hat sie anscheinend schon seit Jahren, auch den Drang, sich erniedrigen zu lassen. Aber dass sie sich wirklich so verletzten lässt, ist doch vermutlich nicht sehr oft vorgekommen; das hinterlässt doch auffallende Spuren.

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katzenminze kommentierte am 06. Juni 2019 um 13:54

Hmm, warum alle Männer direkt drauf anspringen, wenn sie sie anbaggert verstehe ich auch nicht so ganz. Das ist das Einzige, das für mich nicht ganz rund ist.

Aber den Zwiespalt mit: Es ist ihr egal, wenn Richard stirbt und er darf nicht vor ohr sterben; den verstehe ich in gewiser Weise. Sie betreibt ja einen riesen Aufwand, ihre Affären geheim zu halten. Ohne Richard könnte sie sorgloser sein, sich komplett auf sich konzentrieren und lieben tut sie ihn ja eh nicht wirklich. Andererseits weiß sie ganz genau, dass sie das normale Leben mit Arbeit, Kind, Rechnungen, Miete, Einkaufen, Aufräuen etc pp definitiv nicht auf die Reihe bekommen würde. Auch finanziell ist sie abhängig von ihm. Also will sie ihn einerseits nicht, andererseits ist sie von ihm abhängig. Ob sie nochmal einen finanziell so gutgestellten Mann findet, der sie heiraten würde ist ziemlich fraglich...

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marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:04

Ich fand es auch nicht so nachvollziehbar, warum sie immer noch so anziehend auf Männer wirkt, sie muss doch ein echtes "Klappergestell" sein und vermutlich krank aussehen.

Richard = bequemes Leben, das sie nicht missen möchte.

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FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:31

Auf den ersten Blick wirkt sie wohl attraktiv, aus der Nähe kann ich das auch nicht glauben. Aber ihr aufreizendes Verhalten törnt wohl viele Männer an. Sie lässt ja sehr schnell ahnen, dass mit ihr kein Blümchensex zu erwarten ist. Hier können Männer ihre Phantasie ausleben. Das reizt wohl viele. Nachvollziehen kann ich das z.B. bei Adam, der ja völlig ungebunden ist - aber bei Xavier? Da sollte man doch erwarten können, dass er weiß, was er zu verlieren hat.

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Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 17:53

Also nach Richards Reaktion zu schließen,  wusste er es schon. So interpretiere ich das. Er versucht es zu ignorieren,  aber hat es zumindest geahnt, denke ich.

Und wieder viele unmögliche Sexszenen. Ich hab das Gefühl,  es wird immer schlimmer.

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Pocci kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:05

Ich hatte auch das Gefühl, dass Richard es schon längst wusste. Sonst hätte er doch wahrscheinlich gar nicht so gesammelt bleiben können und der Frau von Xavier sofort ausreden, die beiden zu konfrontieren.

Die Sexszenen finde ich teilweise auch hart an der Grenze.

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Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:11

Ja, die Sexszenen bräuchte ich in dieser Form auch nicht wirklich.

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FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:33

Ich stimme dir zu; Richard reagiert anscheinend ganz ungerührt. Entweder hat er schon etwas geahnt oder es ist ihm völlig gleichgültig. Es mag ja sein, dass ihm Adèle im Grunde egal ist, aber es ist ihm nicht egal, wie er und seine Familie nach außen hin wirken. Ich hätte da eine Reaktion erwartet, aber vielleicht kommt sie ja noch. 

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Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 10:11

Ich hingegen hatte nicht das Gefühl, dass Richard etwas geahnt hat... hätte er dann nicht schon längst mal etwas angedeutet Adele gegenüber, Fragen gestellt oder ähnliches? Er war doch immer viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt...

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StefanieFreigericht kommentierte am 12. Juni 2019 um 20:38

mh, keiner hier, der den Besuch bei Adèles Eltern kommentiert?

Also,  meine Mutter hat mir nicht geraten, ich solle mich aufreizend verhalten... Und sie redet von meinem Leben auch nicht als "uns/wir", also nicht zu meinem Mann "wir sind froh, Dich gefunden zu haben", so, als hätte man Adèle "gut verkauft".

Aber, ja, der Rest wird immer krasser. Die Antriebslosigkeit, das sich Verstecken vor der Realität, die Ausweichhandlungen - das spricht sehr für Depressionen. Und Xavier wird ihr Sargnagel - oder?

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wandagreen kommentierte am 12. Juni 2019 um 22:36

Die Mutter ist grauslig. und eine Erklärung. Dass Richard sie ständig besuchen will, sicher eine Strafe für Adèle. Aber warum sagt sie nicht einmal: DAS WILL ICH NICHT. Meinetwegen noch, weil !

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marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:05

Ich glaube nicht, dass Richard diese Besuche möchte, um Adèle zu bestrafen; so schätze ich ihn nicht ein. Und Adèle ist da viel zu phlegmatisch, um sich zu wehren.

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wandagreen kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:13

Äh, klar. Hast du recht. Habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Nicht eine von Richard geplante Strafe, aber das blosse Hingehenmüssen und Aushaltenmüssen etwas, worauf sie verzichten hätte wollen. /Doch, hier hätte ich gedacht, dass sie mal den Mund aufmacht.

Also Strafe nicht im wörtlichen, sondern im übertragenen Sinn.

 

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FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:43

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass Adèle einerseits so völlig ohne jeden Kommentar alles tut, was von ihr erwartet wird, und auf der anderen Seite genau das Gegenteil auslebt. Sie lässt ihren Mann bestimmen, wann und wohin sie umziehen, wohin sie an den Feiertagen und im Urlaub fahren, was im Restaurant bestellt wird, und lässt sich nie anmerken, dass sie andere Vorstellungen hat? Irgendwann äußert sie, sie habe dem ja nicht zugestimmt, und Richard kontert, sie habe auch nicht abgelehnt, also müsse er entscheiden. Sie bezieht nie Stellung.

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wandagreen kommentierte am 15. Juni 2019 um 13:19

Und das ist das Schlechte am Roman, das Unglaubwürdige. Das, was ich der Autorin nicht abgenommen habe.

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Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 10:17

Firi & Wanda: ich vermute mal, dass sie sich so verhält, weil sie enorme Schuldgefühle hat und weil sie schlicht nicht in der Lage ist Stellung zu beziehen. Es heißt ja auch, sie braucht Richard, könnte ohne ihn nicht leben. Das ist ihr Anker - trotz allem. Sie macht auf mich einen sehr kranken, ihrer Sucht ausgelieferten Eindruck. Es kostet sie alle Kraft, die sie hat, dieses Suchtleben leben und verstecken zu können. Sie ist auf Richard angewiesen und verhält sich entsprechend zurückhaltend. So würde ich das interpretieren.

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Wurm200 kommentierte am 19. Juni 2019 um 16:15

"Aber nach dem Unfall von Richard hat sie mich sehr sehr schockiert." Hier hat sich Adéles wahrer Charakter, auch wenn sie irgendwie ja nicht so sein möchte. Wie du schon sagst, sie hat zwei Seiten.

 

"Ich war froh, als Richard endlich alles erfahren hat, auch wenn er mir leidtut." Das hat kch auch erleichtert,allerdings fand ich seine Reaktion, zumindest teilweise, auch etwas überzogen. Betrogen zu werden, rechtfertigt nicht zwingend, unmenschliche Kommentare.

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Morgenschnecke kommentierte am 03. Juni 2019 um 21:53

In diesem Abschnitt fand ich besonders die Szenen bei den jeweiligen Eltern sehr aufschlussreich.

Die Brosche symbolisiert für Adele wohl alles was ihr zuwider ist, das spießige Leben dem sie eigentlich entfliehen möchte.

Adeles Vater bereut es, kein "richtiges Leben" gehabt zu haben. Alle sind in dieser Geschichte mit ihrem Leben unzufrieden, alles ist so schwer und bedrückend.

Auch wenn Adele alles dafür tut bei ihrem Doppelleben nicht erwischt zu werden, habe ich das Gefühl, daß sie erleichtert wäre, wenn es endlich rauskommt.

Ihre Eskapaden werden immer extremer, Gewalt und Drogen kommen ins Spiel, andererseits hat sie Angst auf der Straße überfallen zu werden, sie will und kann nie alleine sein. Das ist für mich noch immer so unverständlich.

Adele hat keine eigene Meinung, keine Individualität. Ich bin gespannt ob sich jetzt, wo Richard bescheid weiss etwas ändert.

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Hermione kommentierte am 03. Juni 2019 um 21:58

Die Brosche zeigt ja auch nur, dass Richard seine Frau überhaupt nicht kennt. Seiner Mutter gefällt das spießige Teil gut und es war sehr teuer, aber es ist so gar nichts für Adèle.

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Morgenschnecke kommentierte am 04. Juni 2019 um 17:41

Auf jeden Fall. Ich fand diese Szene irgendwie so aus dem Leben, Adeles ironischer Monolog "nein, zu so einem Kleid passt sie selbstverständlich nicht" ist so traurig und auf den Punkt.

Richard kennt nur den Geschmack seiner Mutter, daran ist aber nicht nur er allein schuld, finde ich.

 

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Gwendolyn22 kommentierte am 05. Juni 2019 um 13:41

Die Arme, bekommt so einen Schund; ihr Mann und sie scheinen die Bedürfnisse des anderen so gar nicht zu kennen.

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Lillymaus kommentierte am 05. Juni 2019 um 23:19

Was schenkt Adèle eigentlich Richard? Nichts? Oder hab ich es überlesen? Fänd ich sehr interessant, ob sie versucht, ihm eine Freude zu machen.

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Lillymaus kommentierte am 05. Juni 2019 um 23:46

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Richard mit Absicht diese langweilige Brosche ausgesucht hat, denn so blind kann ein Ehemann doch nicht sein. Vielleicht möchte er sie vor seiner Familie provozieren, denn er ist sich ja des Beistands seiner Familie sicher, und er möchte sich für ihre Gefühlslosigkeit revanchieren.

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wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:14

Oh, Broschen sind durchaus üblich. Habe selber eine Freundin, die broschengeschädigt ist. Hab sie oft gefragt, warum sie nicht einfach zugibt, dass sie die Dinger nicht mag. (Frauen sind oft blöd).

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marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:08

Bei der Brosche hatte ich auch noch das Gefühl, dass Richard damit vor seinen Eltern und seiner Schwester angeben wollte, weil er sich so viel Mühe mit einem Geschenk für seine Frau gemacht hat. Die Schwester wirft ja auch direkt ihrem Mann einen anklagenden Blick zu.

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FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:48

Mit dem Geschenk trifft Richard genau den Geschmack seiner Mutter und seiner Schwester. Seine Frau gibt ihm aber keinerlei Rückmeldung. Woher soll er wissen, was ihr gefällt? Sie sagt ja nie etwas. Und im Grunde ist ja nicht nur sie beziehungsunfähig, sondern er auch. Die beiden sprechen nicht wirklich miteinander, sie sind sich noch nicht einmal auf körperlicher Ebene nahe - keiner der beiden weiß, was sich der andere im sexuellen Bereich wünscht, und die Waschszene zeigt, dass sie schon in der einfachen körperlichen Nähe keine Beziehung haben. Schrecklich...

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Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 10:25

Absolut, Firi... so sehe ich das auch. Nicht nur Adele, auch Richard ist im Grunde beziehungsunfähig. Unfähig, Nähe zu zeigen. Das ist wirklich gruselig. Im Prinzip kann Adele ja nur deshalb ihre Exzesse so ausleben, weil Richard sich nicht wirklich für sie interessiert... (was man auch an diesem Geschenk wieder merkt). Ich denke, andernfalls wäre ihm schon deutlich früher etwas aufgefallen. Vielleicht noch vor dem Kind und das wäre dann ein besserer Zeitpunkt. Das Kind wird am Ende sicherlich auch einen Knacks weghaben leider. Traurig.

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Hermione kommentierte am 03. Juni 2019 um 22:01

Auch jetzt im zweiten Abschnitt ging das Buch sehr deprimierend weiter...

Besonders eklig fand ich die Beschreibungen, wie Adèle die Wohnung etc. vernachlässigt, als Richard im Krankenhaus ist.

Und er entscheidet einfach über ihren Kopf hinweg, dass sie umziehen und Paris verlassen!

Alles ist so trostlos!

Und Adèle ist wie besessen. Nicht nur ihre Ausschweifungen, auch ihre ständigen Schwangerschaftstests und AIDS Tests.... Das ist so zwanghaft.

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franzi303 kommentierte am 04. Juni 2019 um 11:56

Ja, sie ist wirklich wie besessen mit ihren Tests. Und die Vernachlässigung der Wohnung fand ich auch echt ekelig. Wie kann eine Frau nur so sein? Für mich unerklärlich :(

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katzenminze kommentierte am 06. Juni 2019 um 14:02

Naja, weil sie krank ist. Die Bescheibung von ihrer Lethargie hat mich stark an Depression erinnert. Sie kann einfach nichts machen.  Ich denke sie hat auch vorher nichts aufgeräumt, da wird das halt ihr Mann gemacht haben.

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Hermione kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:18

Vermutlich hast Du Recht. Sie ist krank. Angst und Zwang, eine Depression, auf jeden Fall eine psychische Erkrankung....

Aber sie lässt sich ja auch nicht helfen..

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StefanieFreigericht kommentierte am 12. Juni 2019 um 20:32

ich halte das auch für eine Depression oder zumindest eine depressive Phase.

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marsupij kommentierte am 13. Juni 2019 um 16:09

Das liegt meiner Meinung nach auch an ihrer Krankheit. Sie kann einfach nicht anders.

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Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:17

Adeles Verhalten bezüglich der Tests und der Wohnung hat mich auch schockiert, ich vermute aber, dass sie eine schwere psychische Erkrankung hat und dringend fachärztliche Unterstützung bräuchte um aus dieser eher depressiven Haltung, den Ängsten udn Zwängen und der Antribslosigkeit wieder heraus zu kommen.

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FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:49

Ja, sie braucht dringend Hilfe. Aber solange sie sich das selbst nicht eingesteht, kann das nichts werden.

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Mitternachtblau kommentierte am 04. Juni 2019 um 09:52

Irgendwie erscheint mir Adele sehr unfähig zu sein sie kann garnichts werder 

Haushaltsführung noch Kindererziehung,  ihre Arbeit? Hat sie überhaupt Journalistin studiert?  Das geht nicht aus dem Text hervor .

Sie scheint mir lebenuntüchtig zu sein ( vielleicht habe ich ein falsches Wort gewählt,  hoffe doch das ihr versteht was ich meine) 

Sie ist innerlich sehr gerissen und weiß garnicht wie sie damit umgehen soll 

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wandagreen kommentierte am 04. Juni 2019 um 12:23

Doch. Das steht da: Sie hat den Job mit Vitamin B bekommen, hat also nicht dafür studiert. Aber eigentlich ist sie gut darin. Kriegt Interviews, die keiner kriegt. Es ist nicht so, dass sie nichts kann- sie will nur nichts. Und warum- das müssen wir herausfinden.

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stefanb kommentierte am 05. Juni 2019 um 13:40

ja, der Zustand des inneren Zerrissen seins wird hier sehr gut wiedergegeben. Zu der Unfähigkeit von Adele:

„Adèle ist eine verwöhnte Frau, und ihr Mann ist stolz darauf, wie unabhängig sie ist. Sie findet, dass das nicht genügt. Dass dieses Leben klein und erbärmlich ist, ohne jeden Glanz.“ [16]

Ich glaube, dass so eine Depression einen richtig tief runterziehen kann. Danach kommt eins zum anderen. Und zum Schluss hat man einen Scherbenhaufen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Gwendolyn22 kommentierte am 05. Juni 2019 um 13:45

Ich finde, dass der Begriff "innere Zerrissenheit" es sehr gut ausdrückt. Einerseits genießt sie die Sicherheit durch Mann, Kind, Umfeld. Andererseits hat sie ihre Probleme und bestimmte Strategien entwickelt, um ihre Unzufriedenheit zu kompensieren. Und ihre Erlebnisse der Vergangenheit. Und ihre Gefühle der Unzulänglichkeit. Bei ihr geht das auf die Schiene "Körperlichkeit", "Drogen" etc.

Im zweiten Abschnitt hat mich die Lektüre auch etwas deprimiert. So ganz distanziert konnte ich den Abschnitt nicht lesen. Gerade die Szene mit der Verletzung durch die beiden Männer, mit denen sie Drogen konsumiert, ist drastisch und sehr realistisch beschrieben. Ich finde es faszinierend, wie die Autorin mit einer ja doch recht nüchternen Sprache solche emotionalen Achterbahnfahrten kreiert.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 05. Juni 2019 um 14:23

Adèle findet aber an gar nichts Gefallen. Weder am Kind, noch (auf lange Sicht) am Beruf, noch an einem bescheidenen Wohlstand. Wenn sie alles hätte, reich wäre und angesehen - wäre sie genau so leer und unzufrieden. Es sind nicht die äusseren Umstände, das Problem sitzt tiefer. Man wird ja nicht ohne Grund so. Es gibt immer einen Grund.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:52

Genau; die äußeren Umstände sind hier nicht entscheidend. Ich weiß nur nicht, ob für so tiefgreifende Persönlichkeitsprobleme ein Grund zu identifizieren ist; da muss schon einiges zusammenkommen.

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wandagreen kommentierte am 05. Juni 2019 um 21:44

Hat mich der Stil im ersten Abschnitt noch bei der Stange gehalten, vermag er es im zweiten LA nicht mehr. Adèle hat keine Entwicklung und keinen Hintergrund. Das wenige, was man von ihr weiß, ist genau das: zu wenig.

Es langweilt mich inzwischen, was sie an banalem Alltag tut, ob sie sich setzt oder steht. Die Szenen im Krankenhaus sind öde.

Absolut unglaubwürdig ist, dass Richard ihre Haltung weder kritisiert noch zu bemerken scheint. Das ist Bullshit. Am Krankenlager, wenns einem wirklich beschissen geht, merkt man, wen man um sich haben will. Und Adèle ist das nicht! Das merkt auch Richard. Das würde jeder merken. Und er ist Arzt und insofern auch ein Menschenkenner. Selbst wenn er ein schlechter Arzt wäre, würde er eine gewisse Menschenkenntnis haben. Unwillkürlich.

Zieht er daraus gar keine Konsequenzen?

Die Weihnachtsszene mit der Brosche finde ich ebenfalls Bullshit. Liebe Leute, man darf nicht immer alles so kritiklos hinnehmen, nur, weil es schwarz auf weiss dasteht.

Warum sollte Richard so einen schlechten Geschmack haben und nicht wissen wollen oder können, was seiner Frau gefällt? Oder zumindest merken, wenn ihm etwas missfällt.

Die beiden reden überhaupt nie miteinander. Richard kann nicht davon ausgehen, dass sie eine gute Beziehung haben. Richard scheint auch keine Beziehung zu seinem Sohn zu haben. Ebenfalls Bullshit. Weil unglaubhaft.

Glaubhaft dagegen, der Unfall wegen Übermüdung.

Warum schläft Adèle ständig? Krankheitsbild?

Nun, da Richard Bescheid weiß, reagiert er merkwürdig. Er kann doch nicht ernsthaft glauben, dass Adèle von selbst geheilt wird, nur weil er sie auch dem Land einsperrt? Wenn sie bereit ist, alles für ihn und sich zu tun, warum drängt er nicht auf eine Therapie?
 

Und was ist das überhaupt für eine Beziehung? Vorher große Liebe und jetzt grenzenlose Abscheu: Das finde ich alles haltlos in der Darstellung. Glaubwürdig wäre gewesen, dass  Richard jetzt für sie da ist, sie weiter liebt, in den Arm nimmt, nachfragt, eine Stütze ist und Rückhalt. Zur Therapie rät. Vllt sogar zur Ehetherapie.

Allerdings ist er natürlich selber geschwächt worden durch den Unfall. Das erklärt ihn ein bisschen. Aber nur ein bisschen

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 05. Juni 2019 um 23:04

Oh, ich hab mich  verlesen bei der Seitenangabe. Habe den LA bis S. 174 gedacht. Sorry.

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katzenminze kommentierte am 06. Juni 2019 um 14:24

"Und was ist das überhaupt für eine Beziehung? Vorher große Liebe und jetzt grenzenlose Abscheu"

Wo hast du denn da bitte große Liebe und große Abscheu gelesen? Ja, er hat sie geliebt (sie ihn nicht) aber dass er sie jetzt verabscheut geht aus keiner Handlung hervor. Er ist gerade generell unzufrieden mit allem, aber ich habe eher den Eindruck, er schickt diese Sophie weg, weil er von Adeles Betrügereien ahnt aber keine Konsequenzen aus seinem Wissen ziehen will. Schlechte Laune oder Unzufriedenheit sind nicht gleich Abscheu.

Die Beziehung von Richard zu seinem Sohn wird im erstel Teil als gut beschrieben.

Bei den Szenen im Krankenhaus stimme ich dir zu, die waren eher unspannend aber direkt alles als unglaubwürdig hinzudrehen, finde ich übertrieben. Warum sollte ein Artz eine bessere Menschenkenntnis haben als andere Leute? Er ist Chirurg, die Leute schlafen idR wenn er arbeitet... Und in Bezug auf seine Beziehung oder Ehe kann man sich ganz schön viel poritiv reden wenn man das möchte.

 

Edit: Oder kommt die Abscheu im dritten Teil vor? Dann wäre es aber auch verständlich, weil er ja gerade herausgefundeh hat, dass sie ihn betrügt. Andere Voraussetzungen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 15:14

Ja, ich hatte ein bisschen zu weit vorgelesen, weil ich S. 174 gelesen hatte als LA-Abschnitt. Mich überzeugt weder die Darstellung von Richard noch die von Adéle völlig.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Lillymaus kommentierte am 06. Juni 2019 um 15:00

'Nun, da Richard Bescheid weiß, reagiert er merkwürdig. Er kann doch nicht ernsthaft glauben, dass Adèle von selbst geheilt wird, nur weil er sie auch dem Land einsperrt? Wenn sie bereit ist, alles für ihn und sich zu tun, warum drängt er nicht auf eine Therapie?'

Ich denke, er wartet auf einen passenden Moment, um sie mit seinem Wissen über ihren Seitensprung zu konfrontieren. Aber er weiß ja noch nicht alles, warum sollte er ihr deshalb zu einer Therapie raten? Das ganze Ausmaß verschließt sich noch vor ihm, ich nehme an, dass er es im nächsten Abschnitt erfährt. Wenn jeder, der seinen Partner betrügt, direkt zum Therapeuten geschickt wird, würde der Bedarf an Therapeuten in unserer Gesellschaft noch mehr steigen....

Aber vielleicht weißt du schon mehr, weil du weiter gelesen hast....

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Pocci kommentierte am 08. Juni 2019 um 10:30

Nur aufgrund der Affäre braucht er ihr sicherlich nicht zur Therapie raten. Von den weiteren Geschichten weiß er ja noch nichts. Allerdings frage ich mich schon, warum ihr Umfeld sie bisher nicht versucht hat zu einer Therapie zu bewegen. Zum einen weiß Lauren ja mehr über Adeles Sexleben - würde man als beste Freundin nicht hier nachhaken und eine Behandlung empfehlen? Oder erzählt Adele auch ihrer Freundin so wenig, dass diese noch annimmt, es handle sich um ein normales, ausschweifendes Sexleben?

Zum anderen leidet Adele ja auch scheinbar an Magersucht. Die genauen Stellen habe ich gerade nicht zur Hand, aber immer wieder ist die Rede davon, dass sie immer friert, sie furchtbar dünn ist und versucht das Essen zu vermeiden. Auch hier frage ich mich, ob nicht Ehepartner oder beste Freundin einen Punkt haben müssten, wo sie aus Sorge versuchen Adele zu einer Behandlung zu bewegen? Für mich klingt es jedenfalls nicht so, als hätte einer der beiden sie schon mal auf ihre Probleme angesprochen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
MrsFraser kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:52

Ich wusste, dass dieser Beitrag von dir ist, als ich ihn zu 1/3 gelesen hatte, ohne vorher auf den Verfasser zu achten. :D Okay, deine Meinung verfestigt sich. Ich glaube, ich kann wirklich auf diese Lektüre verzichten.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Lillymaus kommentierte am 05. Juni 2019 um 23:39

Oh, der 2. Teil endet mit einem Cliffhanger, ich bin sehr gespannt, wie Richard seine Frau damit konfrontiert, dass er über ihr Verhältnis zu Xavier Bescheid weiß. Wird er weiterhin zu ihr stehen oder die Beziehung beenden? Das kann ich momentan nicht abschätzen.....

Er scheint nichts von ihren Seitensprüngen geahnt zu haben, denn er scheint mir überrascht. Irgendwie scheint es mir, dass er sie bloßstellen wird. Oder hat er es doch geahnt? Denn am Schluss sagt er ja, dass Xavier ihm leid tut...vielleicht weil Richard weiß, dass Xavier gegen Adèles Annäherung nichts machen konnte? Vielleicht kennt er sie doch besser als es den Eindruck macht....

Ganz makaber fand ich, dass Adèle sich nach Richards Unfall Gedanken darüber macht, wie es sich auswirken würde, wenn er dabei ums Leben gekommen wäre, dass es vieles leichter machte für sie....Oh, oh, wie schändlich! Echt krass.....

 

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
franzi303 kommentierte am 06. Juni 2019 um 10:58

Zu deinem letzten Absatz über Adèles Gedanken nach Richards Unfall - das fand ich auch sehr krass und auch ziemlich grauenvoll.
Ich meine, das ist doch wirklich keine Liebe, das sind irgendwie gar keine Gefühle! Wie kann man so etwas auch nur denken? Absolut schändlich, ein passendes Wort.

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Lillymaus kommentierte am 06. Juni 2019 um 14:49

Wahrscheinlich ist sie überhaupt nicht fähig zu lieben. Ich denke, das ist so eine Art Gefühlskälte, denn sie liebt ja wirkich niemanden, auch nicht ihren Sohn oder ihre beste Freundin. Ich hab mal gelesen, dass Gefühlskälte schon in der frühen Kindheit entsteht, wenn dem Kleinkind nicht genügend Zuneigung entgegengebracht wird und sich so kein Vertrauen ausbildet. Und Adèle macht es mit Lucien ja genauso, das arme Kind!

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wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 15:15

Echt? Schade, dass die Abstecher in die Kindheit/Warum so kurz sind. Denn auch die Eltern sind ja so wie sie sind aus einem bestimmten Grund.

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Gwendolyn22 kommentierte am 06. Juni 2019 um 17:28

Das kommt m.E. auch echt zu kurz. Da, wo man mehr verstehen könnte, wird es extrem knapp gehalten.

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Hermione kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:16

Ich habe die Andeutungen auch nicht vollumfänglich nachvollziehen können. Das hätte man doch wirklich mal ein bisschen länger ausführen können.

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Lillymaus kommentierte am 06. Juni 2019 um 23:47

Ich hoffe ja immer noch, dass wir im 3.Teil mehr über ihre Kindheit erfahren....sonst wäre es wirklich schade, weil dann etwas fehlt!

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Pocci kommentierte am 08. Juni 2019 um 10:12

Ja, das fehlt mir an dem Buch auch. Es gibt ja immer wieder Andeutungen, dass der Grund für ihr Verhalten in ihrer Kindheit liegt, aber für mich bleiben die Andeutungen leider zu vage, so dass ich den Grund auch nicht erahnen kann. Ich kann mir vorstellen, dass mit ein bisschen zusätzlichem Hintergrund auch die ein oder andere von Adeles Entscheidungen besser nachvollzogen werden könnte.

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jenvo82 kommentierte am 07. Juni 2019 um 17:41

Der kleine Lucien tut mir auch leid, weder der Vater noch die Mutter bringen ihm Wärme entgegen, sein junges Leben steht tatsächlich schon wieder unter keinem guten Stern.

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Pocci kommentierte am 08. Juni 2019 um 10:14

Das Gefühl habe ich auch. Ich habe an einem Punkt sogar noch im Buch "Dann Schlaf auch du" nachgesehen, wie dort die Protagonisten heißen, weil ich kurz überlegt hatte, ob dieses Buch hier vielleicht so eine Art Vorgeschichte für dieselbe Familie ist. Das hätte natürlich nicht viel Sinn gemacht, weil das Ende dann schon klar gewesen wäre, aber ich fühlte mich doch sehr daran erinnert.

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Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:22

Lillymaus... ja, so ist es bestimmt! Es wurde ja schon angedeutet, wie es um ihr Elternhaus steht. Ich ahne da was in dieser Richtung. Adele scheint traumatisert und schwer depressiv zu sein. Denk ich.

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Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 18:09

Und der einzige Grund,  warum sie ihm doch nicht den Tod wünscht, ist , dass sie mit dem Papierkram allein nicht zurechtkäme.  Sie kann nicht allein sein, ist lebensunfähig,  irgendwer schrieb es schon. 

Dazu diese ständigen Ängste, vor Krankheit, vor Vergewaltigung.  Und dann lässt sie sich von den beiden Männern derart zurichten,  ist das logisch? Diese Frau müsste wirklich vor sich selbst geschützt werden. 

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wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:16

Und das versucht Richard. Ich frage mich bloss warum.

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Pocci kommentierte am 08. Juni 2019 um 10:20

"Dazu diese ständigen Ängste, vor Krankheit, vor Vergewaltigung. Und dann lässt sie sich von den beiden Männern derart zurichten, ist das logisch?"

Die Stelle fand ich auch seltsam. Schon vorher passt es meiner Meinung nach nicht gut zusammen, dass Adele sich mit jedem Unbekannten einlässt und mit zu den Männern nach Hause geht, gleichzeitig aber Angst hat abends alleine nach Hause zu laufen. Schon bei den ersten entsprechenden Stellen habe ich mich gefragt, ob sie da auf Dauer nicht auch mal Pech haben muss und ein Psychopath dabei ist.

Aber dass sie dann die Männer zu sich nach Hause einlädt und diese dann zu dazu auffordert mit derartiger Gewalt zu handeln, fand ich dann doch sehr befremdlich. Müsste sie nicht in der Situation noch viel mehr Angst haben? Zumal die Männer ja auch genau wissen, wo sie wohnt, und theoretisch wieder auftauchen können, falls sie Gefallen daran gefunden haben.

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Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:26

Vielleicht hat sie die Angst vor Vergewaltigung etc, weil es etwas wäre, dass sie nicht selbst bestimmt. Von einer Person zu etwas gezwungen werden, bereitet ihr vielleicht trotz allem große Angst. Wenn sie es selbst bestimmt, ist es etwas anderes. So ein psychologisches Ding wohl ;)

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Minijane kommentierte am 13. Juni 2019 um 18:42

Das fand ich auch echt gruselig.Adele ist ein echtes Miststück, total empathielos und nur darauf bedacht ihre augenblicklichen Bedürfnisse zu erfüllen. Ohne Richard wäre sie tatsächlich verloren, aber was ist das für eine Basis für eine Beziehung. Richard verstehe ich auch nicht. Eigentlich müsste er seine Frau zwangseinweisen wenn ihm irgendetwas an ihr liegen würde. Und die Ängste die sie hat, Aids , Schwangerschaft, Vergewaltigung stehen auch meiner Meinung nach im krassen Gegensatz zu ihrem Handeln. Ein echtes Suchtverhalten!

 

 

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katzenminze kommentierte am 06. Juni 2019 um 17:05

Auch der zweite Teil gefiel mir. Ich finde Adele einfach einen super interessanten Charakter und ich kann ihre Gedanken durchaus nachvollziehen. Ich heiße sie nicht gut, aber in ihrer Welt macht das alles Sinn.

Etwas kritisch sehe ich den Teil im Krankenhaus weil er etwas schwergängig war verglichen mit dem Rest. Wie praktisch zB dass man das Kind komplett zu Oma abschieben kann nur weil sie eine halbe Stunde pro Tag im KHaus ist... Das macht nicht viel Sinn, passte aber besser für die Handlung.

Und die Beziehung mit Xavier... hmm. Warum trifft sie gerade ihn öfter? Ist er besonders toll? Man könnte generell meine, Männer sind alle triebgesteuert. Jeder lässt sich auf Adele ein, egal ob Single oder verheiratet. Das finde ich nicht so rund.

Die Brosche: Ich bin mir nicht sicher, ob das einfach eine Illustration ihres Alltags mit Richard sein soll (er meint es gut, kennt sie aber quasi gar nicht - klar, wenn sie nicht miteinander reden...) oder ob man in sein Geschenk eine gewisse böse Absicht hineininterpretieren soll. Tendiere zu ersterem.

Auf jeden Fall bin ich gespannt wie es weitergeht. Richard macht den Eindruck, als wäre er nicht sonderlich überrascht oder gekränkt nach Sophies Offenbarung...

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Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 18:01

So unwissend kann ein Ehemann doch gar nicht sein. Er WOLLTE vielleicht nichts sehen und hat sich in seine Arbeit gestürzt.  Nun ist er ans Haus gebunden und muss der Wahrheit ins Auge sehen. Der Mann kann einem leid tun... Mit Adele habe ich seltsamerweise so gar kein Mitleid. 

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wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:18

Ich schon. Sie tut ständig, was sie nicht will. Was sie will, weiss sie gar nicht. Sie hat keinen Zugang zu sich selber. Das finde ich interessant. Aber die Autorin ist dieser Spur nicht weiter nachgegangen.

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Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:28

"Man könnte generell meine, Männer sind alle triebgesteuert. Jeder lässt sich auf Adele ein, egal ob Single oder verheiratet. Das finde ich nicht so rund."

Stimmt... das ist in der Tat etwas unrealistisch. Oder aber, Adele hat tatsächlich einen Blick für genau diejenigen unter ihnen, mit denen etwas geht ;)

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Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 18:04

Nach wie vor habe ich so meine Schwierigkeiten mit der distanzierten Erzählweise.  Ja, dadurch werden diese fürchterlichen Sexszenen überhaupt erst erträglich, auf der anderen Seite erscheint mir die ganze Geschichte dadurch irgendwie blass. Die Begeisterung über den erzählstil kann ich so gar nicht teilen. Es ist schnell und flüssig lesbar, aber sonst?

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Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 18:11

Ich finde die Erzählweise provozierend aber nicht berührend.

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wandagreen kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:22

Sie ist nicht berührend, aber schon gut. Willst du Beispiele? S. 69: Für A sind die Weihnachtsferien ein finsterer, klater Tunnel, eine Strafe.

kann es nicht sein, dass du mehr mit dem Plot haderst? So wie ich?

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Dajobama kommentierte am 06. Juni 2019 um 19:40

Beides vermutlich. 

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Hermione kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:17

Vor allem die Geschichte und die fürchterlichen Szenen gefallen mir nicht, aber die Sprache ist schon nicht so schlecht...

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Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:33

Die fürchterlichen Szenen passen so gut in diese Geschichte und sind irre wichtig, bin ich der Meinung. Weil sie ein ums andere Mal das Ausmaß von Adeles kranken und zerrissenen Seelenleben präsentieren. Sie sind eklig zum Teil, ja. Aber sie widern mich nicht an. Ich verfolge es recht teilnahmslos, aber mit großem Interesse trotz allem.

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wandagreen kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:53

Stimmt.

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Pocci kommentierte am 06. Juni 2019 um 21:19

Ich habe den zweiten Abschnitt eigentlich schon vorgestern beendet, brauchte seitdem aber ein bisschen Pause von dem Buch. Ich finde die Sexszenen zum Teil ganz schön heftig. Zudem ich das Gefühl habe, dass Adele zwar irgendwie einen Kick sucht, dieser aber vor allem darin besteht, sich benutzen zu lassen.

Ihre Gedanken nach Richards Unfall haben mich ganz schön schockiert. Wie Sie einerseits denkt, er wäre besser umgekommen, damit sie sich austoben kann, und dann aber für ihre Lebenshaltungskosten und die Versorgung ihres Sohnes hofft, dass er nach ihr stirbt, finde ich sehr berechnend. Es zeigt außerdem, wie unfähig sie ist, irgendetwas zu entscheiden, weil sie den maximalen persönlichen Vorteil für sich sucht. Ich habe das Gefühl Richard dient nur dazu ihren Lebensstil zu finanzieren und auch ihr Sohn ist nur ein lästiges Anhängsel für sie. Das Kind hat sie bekommen, weil es halt so üblich ist. Mittlerweile finde ich leider nichts mehr an ihr, was mir auch nur im entferntesten sympatisch erscheint.

Ich bin sehr gespannt, was nun zwischen Richard und ihr passiert, nachdem die Affäre aufgeflogen ist. Für mich klang es so, als hätte Richard zumindest gewusst, dass sie ihn regelmäßig betrügt. Auch wenn er sich vielleicht nicht im Klaren darüber ist, mit wievielen Männern und wie häufig es tatsächlich ist. Dieser Cliffhänger ist es auch vor allem, was mich dazu bringt, doch noch weiterzulesen.

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Lillymaus kommentierte am 06. Juni 2019 um 23:58

'Ich habe das Gefühl Richard dient nur dazu ihren Lebensstil zu finanzieren und auch ihr Sohn ist nur ein lästiges Anhängsel für sie. Das Kind hat sie bekommen, weil es halt so üblich ist.'

Ja, da stimme ich dir zu, denn eine richtige Mutter-Kind Beziehung sehe ich da nicht. Das Kind ist Mittel zum Zweck, leider.....dadurch ist Richard stärker an sie gebunden. Und Richard scheint nur die Harmonie zu suchen.

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Hennie kommentierte am 06. Juni 2019 um 23:44

Nach diesem Leseabschnitt ist für mich klar, dass Adele eine ausgeprägte Sexsucht entwickelte, die für ihr eigenes Leben bedrohliche Züge angenommen hat und ihre Persönlichkeit zu zerstören beginnt. Sie gehört ganz dringend in eine Therapie, damit sie ein normales Leben führen kann.

Ihr Verhalten bei der bevorstehenden Hausbesichtigung und auch ihre Gedanken danach zeigten mir, dass sie sich krampfhaft konzentrieren musste und diese Art zu leben nicht ihr Ding sein wird.

S. 75 „Sie hat sich unter Kontrolle, bis hin zu ihrem Wimpernschlag.“

 

Es ist für mich schwierig zu verstehen, wie weit Adéle geht, wie weit sie sich als Persönlichkeit verliert. Das muss man wahrscheinlich wie bei jeder anderen Sucht einordnen.

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Gerhard kommentierte am 07. Juni 2019 um 09:15

Der zweite Abshcnitt hat mir besser gefallen als der erste.

Ich verstehe aber nciht so ganz, dass jeder Mann, den Adele angräbt sofort darauf einsteigt.

Adele ist ungalublich zerissen. Einerseits will sie unabhäängig sein und ihr Leben so führen, wie sie es will, andereseits sehnt sie sich aber nach einer Beziehung, Halt und Stabilität. Die Autorin kann diese innere Zerissenheit sehr gelungen und wirklich glaubwürdig beschreiben.

Adeles Empfindungen für Richard, nach dessen Unfall haben mich wirklich schockiert. Ich verstehe ja, dass sie die Pflege nciht übernehemen will oder kann, aber dass ihr Richard scheinbar so egal ist, hat mcih wikrlich erschreckt

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
jenvo82 kommentierte am 07. Juni 2019 um 17:37

Der zweite Abschnitt nimmt der Erzählung etwas von ihrer Einmaligkeit, gerade weil sich hier alles so zuspitzt. Außerdem entwickelt sich Adele nicht so recht weiter, es zeigt sich nur wie stark und nachhaltig ihre Zwangsstörung ausgeprägt ist. Sehr krass empfand ich z.B. ihre Gedanken, dass es auch nicht schlecht wäre, wenn Richard tödlich verunglückt wäre und sie dann unter dem Schein der traurigen Witwe ihr Doppelleben genießen könnte. Allein dieser Gedanke (den sie selbst gleich wieder verwirft) macht mich regelrecht wütend. Mensch, ist Richard wirklich so blöd, sein Leben mit dieser Frau teilen zu wollen? Mal abgesehen davon, das sie sich im Grunde genommen überhaupt nichts zu sagen haben?

Zugang zum Innenleben von Adele finde ich nur noch schwer, Drogen, wilder Sex, gefolgt von Lügen, Exzessen und Selbstvorwürfen - all das ist für mich durchaus ein Hinweis auf eine gestörte Psyche. Was mir aber nicht ganz klar wird, ist ihre Teilnahmslosigkeit, ihre Leere und der fehlende Antrieb. Einerseits schafft sie es ihr Doppelleben immer wieder in den Alltag zu integrieren, andererseits hat sie schon längst gemerkt, dass ihre Seele verloren ist. Doch Hilfe von außen wünscht sie sich in keinster Weise. An dieser Stelle könnte ich mir mittlerweile sogar einen inszenierten Selbstmord vorstellen ...

Dennoch empfinde ich die Story als absolut lesenswert, sie weckt den Wunsch in mir, mit Hilfe meiner Gedanken den Fortgang des Geschehens beeinflussen zu wollen.

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wandagreen kommentierte am 08. Juni 2019 um 11:29

"Mal abgesehen davon, das sie sich im Grunde genommen überhaupt nichts zu sagen haben?" Das ist es, was mich an der Geschichte stört. Woher diese Affenliebe von Richard?

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Minijane kommentierte am 13. Juni 2019 um 18:53

Als Xavier‘s Frau Richard besucht und ihm von der Entdeckung der Affaire erzählt, reagiert Richard nicht sonderlich überrascht finde ich. Man hat das Gefühl, Xavier tut ihm leid. Wieder Einer der Adele verfallen ist! Vielleicht ist er das selber auch, ihr verfallen, warum auch immer.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:42

Das ist allerdings wirklich eine interessante Frage: warum ist ihr Richard so verfallen? Vielleicht hat er eine Schwäche für Schönheit (vorzeigbar!) und Zurückhaltung. Er ist in meinen Augen ein ziemlicher Ego-Typ. Da grätscht sie ihm soweit nicht rein. Er ist so mit sich beschäftigt, dass er nichts merkt. Zumindest denke ich das. Ich finde es gar nicht so unrealistisch...

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ulrike rabe kommentierte am 11. Juni 2019 um 13:12

Eigentlich kann ich gut verstehen, dass Adele gegen diese miefige Spießbürgerlichkeit von Richard und vor allem den Schwiegererltern aufbegehrt. Schon wie Odile sie anspricht "...meine kleine Adele..." 

Bei der Brosche dachte ich mir noch über Richard, der ist wie mein Kater: zufrieden wenn er heim kommt, keine Eier und bringt die falschen Geschenke

So borniert kann doch ein Ehemann gar nicht sein, dass er mit so einem geschenk daher kommt.

Ansonsten ist Adele für mich ein sehr weites Land, sie erschließt sich mir so gar niicht. Bei ihrem selbstzerstörerischen Verhalten wird sie sich noch umbringen (lassen). 

Und dass die Männer, die sie angräbt alle so simpel gestrickt sind, das finde ich höchst seltsam.

Ich bin nicht prüde und halte sehr viel von sexueller Selbstbetimmung der Frau, aber Adele ist eine Gefahr für sich selbst und wer weiß wen sie noch aller mitreißt.

Eigentlich tut mir nur das Kind leid. Richard tut mir nicht leid, der sieht offenen Auges weg. Dass Adeles Affaire mit Xavier aufgeflogen ist, lässt ihn ziemlich unbekümmert. Die Info wird ihm nicht neu gewesen sein.

Alles in allem lauter kaputte Typen. Wenn mir das Buch nicht wegen seiner Sprache liegen würde, wäre ich schon sehr genervt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
wandagreen kommentierte am 12. Juni 2019 um 19:30

Sag ich doch: die Frau kann bestimmt alles hochschreiben.

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Minijane kommentierte am 13. Juni 2019 um 18:58

Das sehe ich ganz genauso. Mir erschließt sich Adeles Charakter auch überhaupt nicht. Auch die kleinen Passagen aus ihrer Kindheit erklären nicht ihre selbstzerstörerische Zerissenheit.Ich finde die Autorin kann zwar toll mit Sprache umgehen aber die Story ist bisher zutiefst verstörend und deprimierend.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
FIRIEL kommentierte am 15. Juni 2019 um 12:54

Adèle bleibt mir fremd. Und eigentlich habe ich überhaupt keine Lust mehr darauf, dieses Buch weiterzulesen...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Naibenak kommentierte am 17. Juni 2019 um 11:52

Nun, da es aufgeflogen ist, bin ich extrem gespannt, wie es weitergeht. Vor allem für Adele. Kann ihr geholfen werden? Verzeiht Richard? Was macht diese Offenbarung mit der Beziehung, die ja ohnehin nicht auf festem Fundament steht? Der Charakter "Adele" interessiert mich enorm. Dieser Suchttrieb, diese alle Energie verzehrende Obsession... sie ist tierisch krank, glaube ich. Sie will es immer mal wieder versuchen zu entbehren, aber sie schafft es nicht. Im Gegenteil. Sie wird immer leichtsinniger bei allem. Und immer selbstzerstörerischer. So als müsste sie diese Schmerzen spüren, um das Gefühl zu haben, dass sie lebt... Ich glaube nicht, dass Richard etwas in dieser Art schon vorher bemerkt hat. Er hat sich nie sonderlich für sie interessiert, ist ein Ego-Typ.... da ist es für mich am Ende nicht verwunderlich.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 74 bis 147
Wurm200 kommentierte am 19. Juni 2019 um 16:11

Eigentlich sollte Weihnachten etwas schönes sein, allerdings scheint das in Adéles Leben nicht so zu sein. Sie bekommt von ihrem Mann, ein tolles Geschenk überreicht, allerdings scheint sich die Schwiegermutter (diese wirkt auf mich allerdings etwas unsympathisch) mehr darüber zu freuen, als Adéle selbst. Sie kann ihrem Mann nichtmals in die Augen schauen. Selbst als dieser einen schweren Unfall hat, schafft sie es nicht, mit ihren Affären aufzuhören und sich um ihren Mann zu kümmern.

Außerdem gibt es in diesem Kapitel wieder weitere Hinweise auf ihre Vergangenheit, die das Bild über Adéle noch genauer machen. Hier möchte ich eine Stelle von Seite 86 nennen: "Ich hab nie so ein Getue um dich gemacht". Dies deutet ein wenig darauf hin, dass Adéle nicht sonderlich viel Liebe bekommen hat von Ihrer Mutter. Neben diesen Hinweisen im Text selbst, gibt es auch ein weiteres "Kapitel" über die Jugend von Adéle.

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