Leserunde

Leserunde zu "Bis die Sonne scheint" (Christian Schünemann)

Bis die Sonne scheint -

Bis die Sonne scheint
von Christian Schünemann

Bewerbungsphase: 06.03. - 20.03.2025

Beginn der Leserunde: 27.03. (Ende: 17.04.2025)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diogenes Verlags – 20 Freiexemplare von "Bis die Sonne scheint" (Christian Schünemann) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. Es gelten unsere Nutzungsbedingungen

// Bei diesem Beitrag handelt es sich um bezahlte Werbung, da der Diogenes Verlag uns für die Leserunde Freiexemplare zur Verfügung gestellt hat. Diese Werbung wird allen Mitgliedern von "Was liest Du?" angezeigt. //

ÜBER DAS BUCH:

Es ist das Jahr 1983. Daniel steht kurz vor seiner Konfirmation und träumt von blauem Samtsakko und grauer Flanellhose. Doch seit er die Eltern belauscht hat, schwant ihm, dass daraus nichts wird. Hormanns sind pleite und wissen nicht mehr, wie sie diesechsköpfige Familie über die Runden bringen sollen. So erfinderisch die Eltern auch sind, eines können sie nicht: mit Geld umgehen. Was sie dagegen beherrschen: den Schein wahren, selbst als der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht.

ÜBER DEN AUTOR:

Christian Schünemann, geboren 1968 in Bremen, studierte Slawistik in Berlin und Sankt Petersburg, arbeitete in Moskau und Bosnien-Herzegowina und schrieb als Storyliner und Drehbuchautor. Bei Diogenes erschienen bislang seine Krimiserie um Starfrisör Tomas Prinz sowie die zusammen mit Jelena Volic verfassten Kriminalromane um die serbische Amateurdetektivin Milena Lukin. Christian Schünemann lebt in Berlin.

17.04.2025

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 78 bis 155

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 78 bis 155
Elchi130 kommentierte am 31. März 2025 um 19:39

Besonders die Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, finde ich von der Atmosphäre her sehr gelungen. Das Leben der beiden Großmütter, die Eltern und deren Geschwister ist so spannend.

Die kleinen Verweise auf die 80er Jahre sorgen immer wieder für Flashbacks. "Dalli Dalli", Wim Thoelke, Falco... hach, wie schön.

Daniels Eltern bleiben für mich ein Rätsel. Wenn man Kinder hat, trägt man Verantwortung und kann doch nicht den Traumtänzer geben. Die Szene mit dem Kuckuck auf dem Fernseher und Klavier, den man sich auch noch schön redet. Geld, das reinkommt, wird dann erst einmal im Restaurant ausgegeben. Absolut unverantwortlich.

Beim Lesen mache ich mir immer wieder Gedanken darüber, aus welchem Leben Daniels Großeltern kommen. Krieg, Flucht, NS-Treue usw. Die Kinder werden in schwierigen Zeiten aufgezogen, dann folgt das Wirtschaftswunder. In den 80ern kommt es zu einem Kipppunkt. Wirtschaftskrise, persönliches Versagen, aber auch eine ruhige, friedliche Zeit. Das alles führt uns bis ins Jshr 2025 und es fällt mir schwer, die kausalen Zusammenhänge herzustellen. Also von der Kriegsgeneration zu der Generation meiner Eltern, dann meine Generation, von denen viele gescheitert sind, aber auch viele ein gutbürgerliches Leben führen und jetzt?!? Na ja, das schwebt mir beim Lesen im Kopf herum.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 78 bis 155
florinda kommentierte am 01. April 2025 um 11:46

"...aber auch eine ruhige, friedliche Zeit"

Ähnliche Gedanken gingen auch mir durch den Kopf. Trotzdem... die Wirtschaftskrise erwähntest du ja bereits, dazu der "Kalte Krieg", die Anti-Atomkraft-Bewegung, Anschläge der RAF, so ganz "ohne" war es damals auch nicht, selbst, wenn es uns im Rückblich manchmal so vorkommen mag. Natürlich kein Vergleich mit heute. Ich fürchte nur, dass man, wenn es so weitergeht, in 40/50 Jahren die jetzige Zeit als die "gute, alte" bezeichnen wird - wenn es dann überhaupt noch Leben hier gibt. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!

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Elchi130 kommentierte am 01. April 2025 um 13:44

"Ich fürchte nur, dass man, wenn es so weitergeht, in 40/50 Jahren die jetzige Zeit als die "gute, alte" bezeichnen wird"

Das wird wahrscheinlich der Fall sein. Ich kann mich noch daran erinnern, dass mich das Gerede von "früher war alles besser" immer genervt hat. Aber irgendwann kommt der Tag, andem ich denke, dieses und jenes war früher besser...

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florinda kommentierte am 04. April 2025 um 08:55

"Ich kann mich noch daran erinnern, dass mich das Gerede von "früher war alles besser" immer genervt hat. Aber irgendwann kommt der Tag, an dem ich denke, dieses und jenes war früher besser..."
Kommt mir sehr bekannt vor!
Meine - zugegeben etwas kesse Antwort - war dann, je nach dem Grad des Genervtseins, oft "Jaja. ich weiß. früher hatten wir auch noch 'nen Kaiser!"
:-) 
 

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bobbember kommentierte am 12. April 2025 um 22:53

Ich erwische mich auch immer öfter, so zu denken :D

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Pusteblümchen kommentierte am 03. April 2025 um 21:00

Ich fürchte nur, dass man, wenn es so weitergeht, in 40/50 Jahren die jetzige Zeit als die "gute, alte" bezeichnen wird -

Das wird wohl immer so sein, das Schlechte wird verdrängt und die guten Erinnerungen bleiben. 

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florinda kommentierte am 04. April 2025 um 08:56

Stimmt!

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Antoniella kommentierte am 16. April 2025 um 12:13

"Trotzdem... die Wirtschaftskrise erwähntest du ja bereits, dazu der "Kalte Krieg", die Anti-Atomkraft-Bewegung, Anschläge der RAF, so ganz "ohne" war es damals auch nicht, selbst, wenn es uns im Rückblich manchmal so vorkommen mag. Natürlich kein Vergleich mit heute."

Ich habe neulich mit meiner Tochter eine mehrteilige Doku gesehen, wo es u.a. auch um genau die Zeit ging. Bis dahin fand sie auch, dass es früher besser und leichter war. Danach war sie sehr nachdenklich, insbesondere Jugendarbeitslosigkeit und Berufsverbote haben sie erschreckt. Und natürlich die Bilder aus Brokdorff, sie konnte sich nicht vorstellen, welche Gewalt auch von der Polizei ausging. Das erlebt sie heute auf Demos ganz anders.

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buecherwurm1310 kommentierte am 16. April 2025 um 15:04

Ähnliche Gedanken gingen auch mir durch den Kopf. Trotzdem... die Wirtschaftskrise erwähntest du ja bereits, dazu der "Kalte Krieg", die Anti-Atomkraft-Bewegung, Anschläge der RAF, so ganz "ohne" war es damals auch nicht, selbst, wenn es uns im Rückblich manchmal so vorkommen mag.

Zeiten, die nicht so angenehm waren, "vergisst" man gerne mal.

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florinda kommentierte am 17. April 2025 um 09:26

Ich besaß das Buch ja bereits vor Beginn dieser Leserunde und mochte es gern. Es freut mich, dass es soviel Diskussionsinteresse weckt!

Frohe Ostern!

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Tara kommentierte am 01. April 2025 um 21:42

Die kleinen Verweise auf die 80er Jahre sorgen immer wieder für Flashbacks.

Total, mir gefällt das richtig gut.

Daniels Eltern bleiben für mich ein Rätsel. Wenn man Kinder hat, trägt man Verantwortung und kann doch nicht den Traumtänzer geben.

Traumtänzer, ja, das trifft es, ich kann das Verhalten der Eltern so gar nicht nachvollziehen.

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buecherwurm1310 kommentierte am 16. April 2025 um 15:05

Traumtänzer, ja, das trifft es, ich kann das Verhalten der Eltern so gar nicht nachvollziehen.

Das kann wohl keiner von uns nachvollziehen.

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Maria_21 kommentierte am 03. April 2025 um 16:28

"Besonders die Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, finde ich von der Atmosphäre her sehr gelungen. Das Leben der beiden Großmütter, die Eltern und deren Geschwister ist so spannend."

Die Vergangenheit konnte mich auch regelrecht packen, besonders Henriettes Leben. Was muss das für eine Frau gewesen sein!

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Ryria kommentierte am 01. April 2025 um 12:34

Anders als erwartet, aber gefällt mir sehr, dass wir quasi die ganze Familiengeschichte erzählt bekommen und es nicht nur in 1983 spielt. So bekommt jedes Familienmitglied direkt mehr Kontext.
Mütterlicherseits ist es ja halbwegs normal, nur traurig, dass der Vater so kurz nach dem Wiedersehen stirbt.
Nur was ist das bitte bei Henriette alles? Sie hält sich für eine super Mutter, aber "verkauft" die Kinder in alle Richtungen, isst alleine das gute Essen, hat vermutlich eine Affäre mit diesem Hans-Hermann und denkt im Alter noch, sie hat nur zum Besten der Kinder gehandelt. Ja, ihre Kindheit mit diesem Vater war auch sehr schlimm, aber trotzdem...

In der Gegenwart mag ich weiterhin Daniels aufmerksame Beobachtungen seiner Umwelt, die sich in den Vokabeln widerspiegeln.
Nur warum kam das goldene Feuerzeug schon in Kapitel 8 als Vokabel vor, aber wurde erst jetzt erwähnt?
Die Eltern sind auch lustig, die Pfändung droht und sie gehen erstmal mit der Familie fein essen. Kein Wunder, dass es ihnen finanziell nicht gut geht.
Gab es damals wirklich so eine Art Faszination für die DDR? Also im Sinne von "hast du gehört, die kommen aus dem Osten!" :'D

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Elchi130 kommentierte am 01. April 2025 um 13:50

"Gab es damals wirklich so eine Art Faszination für die DDR? Also im Sinne von "hast du gehört, die kommen aus dem Osten!" :'D"

Bei uns war es als ich Kind/Jugendliche war so. Es hieß immer, dass die Menschen in der DDR viel mehr Geld haben. Sie könnten sich alles kaufen, wenn es denn dort etwas zum Kaufen gäbe. In der BRD könnte man alles kaufen, wenn man denn genug Geld hätte... Wir waren regelmäßig in Ungarn im Urlaub und es gab diese Faszination gegenüber Menschen aus dem Ostblock...

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Ryria kommentierte am 01. April 2025 um 15:36

Ohh, das ist echt spannend, danke für deine Erzählung!

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Tara kommentierte am 01. April 2025 um 21:44

Das ist wirklich interessant und habe ich nie so mitbekommen/empfunden.

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florinda kommentierte am 04. April 2025 um 09:42

Oja, das war bei uns zeitweilig auch ein "heißes" Thema! Einerseits hatten die Menschen in der DDR oft viel mehr als wir (zB ein eigenes Haus) und bei ihnen war vieles billiger als bei uns (v. a. die Artikel des täglichen Bedarfs/Grundnahrungsmittel), andererseits baten uns die Verwandten oft um Dinge wie Waschmittel, Seife ("Das Billigste bei Euch im Westen ist immer noch besser als das Teuerste bei uns!"). Wir schickten außerdem ohnehin zu Geburts- und Feiertagen Päckchen mit Schoki, Kaffee, etc. Aber als dann um Raufasertapete gebeten wurde... oder um einen Pelikanofüller, der ein Vielfaches des bei uns üblichen Laurinos kostete, wunderte uns das schon.  Es stellte sich heraus, dass sie im heimlich geschauten Westfernsehen Werbespots gesehen und dabei irgendwie den Eindruck gewonnen hatten, wir lebten im Schlaraffenland.

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Winterzauber kommentierte am 12. April 2025 um 13:01

Ich hatte einen Onkel in der DDR, der kam zur Beerdigung seiner Mutter zu uns, er hatte tatsächlich eine Liste mit Dingen, die wir für ihn kaufen sollten, darauf war Lederjacken für alle und einige andere Luxusartikel, wir waren zu drei Kindern zu Hause, sind gut über die Runden gekommen, aber Luxus und Urlaube war nicht drin. Wir selbst hatten keine Lederjacke und auch keine Pelikan-Füller.

Das Problem war, dass sie gedacht haben, wir können alles kaufen, aber das Geld dafür musste ja auch erstmal verdient werden, daran haben sie nicht gedacht.

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florinda kommentierte am 12. April 2025 um 14:11

Stimmt genau!

(Ich hatte, ehrlich gesagt, schon ein wenig Angst, mit meinem Kommentar jetzt irgendwie "ein Fass"  "Ossi ./. Wessi" aufgemacht zu haben. Das wollte ich nämlich auf gar keinen Fall. Aber da wir hier ja weder Ton noch Mimik oder Gesten haben, weiß man ja nie... Ich wollte weder geizig noch herablassend wirken oder den Eindruck erwecken, dass bestimmte Dinge zu gut für die Verwandten sein, nein, aber wie du sagst, auch wir mussten das ja erst einmal verdienen. Und sie sollten jetzt nicht unbedingt schlechtere Waren erhalten als wir selbst, aber halt auch nicht teurere als wir uns selbst gönnen konnten.)

Aber wie schon gesagt, sie sahen die Werbung im Fernsehen und dachten, alles dort Gezeigte sei hier Standard.

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Winterzauber kommentierte am 12. April 2025 um 14:15

Oh je, da hast du Recht, daran habe ich gar nicht gedacht, ich wollte auf keinen Fall jemanden verletzten. Ich denke einfach, dass sie es damals nicht anders wußten und auch falsche Infos bekommen haben, wie das im Westen so alles abläuft und gar nichts für ihre falsche Erwartungshaltung konnten.

Meine Mutter ist damals mit dem Onkel in einen Second-Hand-Laden gegangen und hat tatsächlich für die Tante eine günstige Lederfjacke gekauft, das fand ich sehr nett von meiner Mutter.

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Maria_21 kommentierte am 03. April 2025 um 16:47

"Nur was ist das bitte bei Henriette alles? Sie hält sich für eine super Mutter, aber "verkauft" die Kinder in alle Richtungen, isst alleine das gute Essen, hat vermutlich eine Affäre mit diesem Hans-Hermann und denkt im Alter noch, sie hat nur zum Besten der Kinder gehandelt. Ja, ihre Kindheit mit diesem Vater war auch sehr schlimm, aber trotzdem..."

Über Henriette konnte ich auch nur den Kopf schütteln und stelle mir die Frage: Mit welchem Recht, hat sie sich auf irgenwas eingebildet. Sie hatte eine Familie und Verantwortung, die sie einfach mal so ablegte!

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Winterzauber kommentierte am 12. April 2025 um 13:02

Über Henriette kann ich auch nur den Kopf schütteln, sie hat ihre eigene Wahrheit.

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Tara kommentierte am 01. April 2025 um 21:39

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir so viel über die Vergangenheit der Familie erfahren, finde das aber durchaus interessant.

Daniels Eltern kann ich nicht nachvollziehen. So nebenbei zu fragen, was die Kinder davon halten nach Spanien zu gehen, um dort zu leben, überfordert diese doch total. So eine Überlegung erfordert eine Menge Zeit und sollte weder nebenbei noch spontan beschlossen werden.
Ansonsten habe ich allerdings auch den Eindruck, dass sie nicht unbedingt überlegt handeln.
Muss man unbedingt essen gehen, wenn man kein Geld mehr hat?

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meg kommentierte am 02. April 2025 um 22:23

Genauso geht es mir auch. Die Eltern finde ich seltsam, sind sie so oder wollen sie ihren Kinder eine heile Welt vorspielen?

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Elchi130 kommentierte am 03. April 2025 um 12:42

"Genauso geht es mir auch. Die Eltern finde ich seltsam, sind sie so oder wollen sie ihren Kinder eine heile Welt vorspielen?

Den Kindern spielen sie ja keine heile Welt vor. Ansonsten hätte Daniel ja seine Wunschkleidung zur Konfirmation bekommen.

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meg kommentierte am 03. April 2025 um 12:45

Das stimmt schon, aber das Essen gehen nachdem der Gerichtsvollzieher da war, sagt doch, alles ist kein Problem.

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Maria_21 kommentierte am 03. April 2025 um 16:38

"Daniels Eltern kann ich nicht nachvollziehen. So nebenbei zu fragen, was die Kinder davon halten nach Spanien zu gehen, um dort zu leben, überfordert diese doch total."

Mir kam in den Sinn, dass die Eltern Spanien als die beste Lösung für ihre Probleme halten und das Ganze eher wie eine Flucht vor den Gerichtsvollziehern, ist. So können wirklich nur Traumtänzer, denken!

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Maria_21 kommentierte am 03. April 2025 um 16:41

"Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir so viel über die Vergangenheit der Familie erfahren, finde das aber durchaus interessant."

Ich finde die Vergangenheit der Familie ausgesprochen lesenswert, denn so kann man vielleicht das Verhalten von Daniels Eltern, irgendwie noch verstehen.

 

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Tara kommentierte am 03. April 2025 um 17:03

Ja, das wird so in jedem Fall nachvollzieh(barer).

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Pusteblümchen kommentierte am 03. April 2025 um 20:55

Mir kommt das Handeln der Eltern teilweise sehr unüberlegt vor.

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buecherwurm1310 kommentierte am 16. April 2025 um 15:10

Daniels Eltern scheinen sich über nichts intensivere Gedanken zu machen.

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Kochmicha kommentierte am 02. April 2025 um 11:29

Ich finde es sehr gut das man auch etwas von den Großeltern erfährt,das Buch ist richtig gut geschrieben

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meg kommentierte am 02. April 2025 um 22:27

Ich finde es sehr interessant auch über die Vergangenheit der Eltern und ihrer Familien etwas zu erfahren und auch das Zeitgeschichtliche gefällt mir gut. 

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Maria_21 kommentierte am 03. April 2025 um 16:24

Mein Wunsch nach mehr Vergangenheit erfüllt sich hier im 2. Teil. Ich bin begeistert was es alles über die Großeltern aus der Vergangenheit zu erzählen gibt und auch, wie der Autor, dies in die Erzählung von Daniel einfügt. Richtig toll.

Über Siegfrieds Mutter Henriette, konnte ich nur staunen, was sie so alles in der Vergangenheit unternommen und ihrer Familie vorgelebt hat. Ist Siegfried deshalb so in sich gekehrt und wartet ab, bis jemand für ihn das Zepter in die Hand nimmt?

Die Auffassungsgabe von Daniel ist bemerkenswert und mitunter auch erschreckend. Was nimmt er aus dieser Kindheit für seine Zukunft mit?
Das die Eltern sich nicht um ihre Finanzen kümmern ist schon tragisch aber dass sie den Kindern noch vermitteln, ein Kuckkuck ist nicht schlimm, denn man sieht ihn ja nicht ist erschreckend.

Auf den 3. Teil bin ich sehr gespannt besonders, ob sie als Familie auswandern oder wie sie mit ihrem Leben klar kommen.
 

 

 

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Pusteblümchen kommentierte am 03. April 2025 um 20:53

Mir gefiel es auch mehr über die Vergangenheit zu erfahren, das macht die Familie für mich greifbarer.

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buecherwurm1310 kommentierte am 16. April 2025 um 15:13

Das die Eltern sich nicht um ihre Finanzen kümmern ist schon tragisch aber dass sie den Kindern noch vermitteln, ein Kuckkuck ist nicht schlimm, denn man sieht ihn ja nicht ist erschreckend.

Ihre Situation scheint sie ja nicht zu belasten, sonst würden sie ja Versuche unternehmen, aus dem Schlamassel herauszukommen. Wie sollen sie da den Kindern was anderes erzählen?

 

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Perle26 kommentierte am 17. April 2025 um 23:19

Ich hab die Situation mit dem Kuckkuck auch nicht nachvollziehen können. Mir wäre es als Elternteil wahnsinnig peinlich vor meinen Kindern und ich würde es wohl versuchen zu vestecken und schauen, dass die Aufkleber schnellstens wieder abkommen. Also die Dinger auslösen bzw. es gar nicht erst soweit kommen zu lassen. Wie man dann noch fein Essen gehen kann, ist mir wirklich schleierhaft. So abgebrüht kann man doch nicht sein. Auch machen sie keinerlei Anstalten, etwas gegen ihre Schuldenmisere zu tun. 

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Pusteblümchen kommentierte am 03. April 2025 um 20:43

Die Atmosphäre und der Flair der 1980er Jahren bleiben und es gibt weiterhin viele Momente und Hinweise auf diese Zeit, dass ich ganz nostalgisch werde, obwohl meine Lebenssituation in dieser Zeit eine komplett andere war.

Neben den 1980er Jahren tauchen wir aber in die Vergangenheit anderer Familienmitglieder ein und erfahren mehr über die Hintergründe der Familie. Das ist sehr aufschlussreich.

Bei Daniels Eltern fehlt mir ein wenig das Verantwortungsbewusstsein. Sie haben vier Kinder, da kann man doch nicht so weltfremd die Augen verschließen, weiter Geld ausgeben und hoffen, dass alles gut wird.

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leseleucht kommentierte am 06. April 2025 um 17:05

Die Exkurse in die Vergangenheit sind interessant und auch erschütternd. Sie tragen zu dem Bild bei, dass Familien ein schwieriges Konstrukt sind und immer schon waren. Durch die Umstände von Krieg und Nachkrieg und den Verstrickungen in schuldhaften Zusammenhängen werden die Konstrukte von Familie nicht gerade einfacher. Besonders heftig finde ich die Familiengeschichte von Siegfried,seine Mutter, die nachher zwar noch mit ihrer Familie in einem Haus wohnt, aber ein gänzlich eigenes Leben führt, das soweit geht, dass sie in ihrem Zimmer Delikatessen verspeist,während die anderen Steckrübeneintopf essen darf.

In der Gegenwart des Erzählers nehmen die finanziellen Schwierigkeiten der Familie existentielle Formen an. Allerdings scheint keiner der Erwachsenen ein Konzept dagegen zu haben. Der Erzähler weiß nicht um die Ausmaße, aber sie sind schon zu erahnen. Diese Ahnung macht sich bedrückend breit. Die Versuche der Familie, Normalität vorzutäuschen, endet immer wieder schnell in der Ernüchterung. Aber dass Geld auch nicht alles ist, macht die Familie von Zoe deutlich, deren Mutter unter starken Depressionen litt und deren Vater schon eine Neue am Start hat, die Zoe ablehnt. 

Der Schreibstil ist gut lesbar. Und die Ausflüge in die jüngere Geschichte der BRD und DDR spiegeln gut die Mentalität der Jahre nach dem 2. Weltkrieg bis in die 80er hinein deutlich. Die FIgurenkonstellationen sind sehr vielschichtig. Allerdings habe ich mit den verschiedenen Zeitsprüngen so meine Probleme, nicht aus den Augen zu verlieren, wer wer ist.

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Elchi130 kommentierte am 07. April 2025 um 17:07

"Besonders heftig finde ich die Familiengeschichte von Siegfried,seine Mutter, die nachher zwar noch mit ihrer Familie in einem Haus wohnt, aber ein gänzlich eigenes Leben führt, das soweit geht, dass sie in ihrem Zimmer Delikatessen verspeist,während die anderen Steckrübeneintopf essen darf."

Ich finde es zum einen sehr ungewöhnlich, dass es hier die Mutter, also die Frau, ist, die für sich die Delikatessen, die Ruhe und Abgeschiedenheit sowie ein extra Zimmer in Anspruch nimmt. Üblicher war ja, dass der Mann das beste und größte Stück Fleisch bekommt, ein Herren- oder Arbeitszimmer hat, in das er sich zurück zieht.

Zum anderen frage ich mich, was Daniels Vater für sich davon mitnimmt. Denn bei ihm bestimmt ja auch eher die Ehefrau. Kinder laufen eher nebenher.

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Perle26 kommentierte am 12. April 2025 um 00:04

Es geht interessant weiter im 2. Abschnitt. Man erfährt einiges aus der damaligen BRD, genauso wie aus der damaligen DDR. Da werden Erinnerungen wach, seufz.

Die Eltern sind schon sehr merkwürdige Leute. Kein Geld, aber dennoch hin und wieder den Großkotz raushängen und fein Essen gehen. Auch die Situation beim Einkauf in diesem "Tante Emma"-Laden.. geschickt wird die Verkäuferin mit einem Thema abgelenkt und am Ende ruft man ihr einfach zu, ich zahle dann beim nächsten mal... Schon krass, woher will sie denn wissen, ob sie da genug Geld hat? Aber für Zigaretten hat es auf jeden Fall gereicht, wenn auch andere Dinge dableiben mussten. Da kann man nur den Kopf schütteln. Die Sache mit den Pfändungsaufklebern wurde ja mit einer Leichtigkeit abgetan, da fehlen einem echt die Worte. Denen scheint zu dem Zeitpunkt immer noch nicht klar zu sein, wie schlimm die Situation schon ist. 

Die Rückblenden der Oma fand ich sehr spannend.

Was mir aber irgendwie entfallen sein muss, wieso haben sich die Eltern mit diesem nun verstorbenen Herrn Starke verkracht? Hat er die Eltern ebenso dreist abgezockt? 

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Winterzauber kommentierte am 12. April 2025 um 13:05

Als ich das mit dem Tante-Emma-Laden gelesen habe, habe ich auch gedacht. Sie zahlt jetzt doch bestimmt nicht und dann kam, ich zahle beim nächsten Mal - haha, gibt es ein nächstes Mal ??

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Dimity74 kommentierte am 12. April 2025 um 19:40

Der zweite Teil war weiter schön und unaufgeregt zu lesen, obwohl ich mich schon das ein, oder andere mal gern aufgeregt hätte. Also auf jeden Fall bei Oma Henriette. Die Frau ist ja echt Hardcore. Erst total auf Deutsches Reich und dann soll ihr Mann beim Senat auf die Tränendrüse drücken, von wegen er wollte ja gar nicht in die Partei eintreten etc, etc. Klar wollte er nicht und wer hat ihm deswegen die Hölle heiß gemacht? Richtig, eben jene Henriette. Und das mit dem extra Zimmer und den leckeren Feinkostsalaten, während Mann und Kinder von Kartoffeln leben. Aber die ist ja eine gute Mutter. Ja nee, is klar. 

Daniels Eltern sind aber auch gut im Tatsachen schön reden. Der Kuckuck klebt doch hinten am Fernseher, ist doch fast nicht zu sehen und die Birne Helene macht den Kohl jetzt auch nicht mehr fett. Und nun soll es die Auswanderung nach Spanien richten. Na ich weiß nicht.

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buecherwurm1310 kommentierte am 16. April 2025 um 15:20

Aber die ist ja eine gute Mutter. Ja nee, is klar.

Man kann sich alles schönreden.

Daniels Eltern sind aber auch gut im Tatsachen schön reden.

Das mit dem Schönreden scheint ein Familiending zu sein.

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Antoniella kommentierte am 17. April 2025 um 22:14

Henriette finde ich zwar extrem unsympathisch, aber als Charakter sehr realistisch. Ich glaube, es gab / gibt gar nicht so wenige Frauen und auch Männer, die sehr geschickt darin sind, ihren Vorteil durchzusetzen und sich hinterher zum Unschuldslamm zu erklären. Dazu muss man nur egoistisch und rücksichtslos genug sein.

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kirsche98 kommentierte am 13. April 2025 um 10:53

Anfangs habe ich mir die Frage gestellt, inwiefern die Familie ihr Leben ohne finanzielle Mittel genauso weiterleben kann, doch mittlerweile ergibt es alles total Sinn. Die Geschichten aus der Vergangenheit, wie die verschiedenen Personen aufgewachsen sind, es ist alles rund. Gefällt mir. 

Christian Schünemann verdeutlicht bestimmte Verhaltensmuster und bestätigt, dass es wirklich ein Generationsding zu sein scheint. Das Leben nach außen hin ist wichtiger, mehr Schein als Sein. 

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buecherwurm1310 kommentierte am 15. April 2025 um 15:50

Daniels Eltern verhalten sich wirklich komisch. Da steht die Pfändung an, aber sie gehen ins Restaurant. Dann tragen Fernseher und Klavier versteckt einen Kuckuck, so dass niemand ihn sieht. Also kann man sich vormachen, es sei alles gut. Wenn Geld reinkommt, ist es schneller wieder weg, als man schauen kann.

Dann gibt es Pläne nach Spanien zu gehen. Mir scheint das eine ziemlich spontane Idee zu sein. Wie die Kinder das finden würden, scheint nicht zu interessieren.

Dieses Eintauchen in die Vergangenheit der Familien gefällt mir gut. Henriette war ja auch eine sehr spezielle Frau, die nur an sich dachte.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 78 bis 155
Antoniella kommentierte am 17. April 2025 um 22:08

Ich hatte nicht erwartet, dass ich so viel über die ganze Familiengeschichte erfahren würde. Tatsächlich mag ich es sogar lieber, wenn ich mehr Hintergrundinformationen habe. Wirklich sympathisch sind mir die Eltern auch nicht, dafür ist mir ihr Verhalten einfach zu fremd. Trotzdem fnde ich es realistisch beschrieben, ich kenne aus beruflichen Zusammenhängen Menschen, die hochverschuldet trotzdem weiter konsumiert haben, als wären sie immer noch wohlhabend. Der Schein wird gewahrt, und die Umwelt macht es ihnen auch leicht. Dazu passt auch die Idee, dann eben nach Spanien zu ziehen. Über die Konsequenzen für die Kinder wird überhaupt nicht nachgedacht.

 

 

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