Leserunde

Leserunde zu "Bournville" (Jonathan Coe)

Bournville -

Bournville
von Jonathan Coe

Bewerbungsphase: Bis zum 14.09.

Beginn der Leserunde: 21.09. (Ende: 12.10.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Folio Verlags – 20 Freiexemplare von "Bournville" (Jonathan Coe) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Ein großes Familienepos, das Erinnerungen weckt und uns lachen lässt – humorvoll, melancholisch und berührend. 
Die Krönung Elizabeths II., Wembley 1966, der „Schokoladenkrieg“ zwischen England und der EU, James Bond und Prinzessin Diana, Brexit und Pandemie – das sind einige der Fixpunkte im langen Leben der Mary Lamb und ihrer weitverzweigten Familie. Mary ist Herz und Zentrum dieses Romans, als Tochter, Mutter und Großmutter. Das Beispiel von Marys Familie zeigt die Zerrissenheit Englands und gleichzeitig dessen Fähigkeit, in Krisensituationen zusammenzustehen. Nationalismus, latenter Rassismus, Tories oder Labour – die politischen Konflikte ziehen sich auch quer durch die Familie Lamb. Vielstimmig hören wir von Träumen, Enttäuschungen, aber auch vom Glück und der Liebe, die von Mary und den Ihren in der Kleinstadt Bournville gelebt werden. 

Der neue Roman von Bestsellerautor Jonathan Coe

"So wärmend, gehaltvoll und tröstend wie eine Tasse heiße Schokolade." The Times

ÜBER DEN AUTOR:

Jonathan Coe, 1961 in Birmingham geboren, studierte in Cambridge und Warwick, lebt in London. Er zählt zu den wichtigsten und witzigsten zeitgenössischen britischen Autoren. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Prix Médicis, Ordre des Arts et des Lettres. Seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt.

12.10.2023

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 113 bis 256

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 113 bis 256
TochterAlice kommentierte am 25. September 2023 um 00:38

Mary hat sich ganz anders entwickelt, als es in ihrer Kindheit den Anschein hatte - sie ist sehr intuitiv und auch verständnisvoll und alle Männer (jetzt auch vor allem die kleinen, die erst zu welchen werden) fahren immer noch auf sie ab. Ich glaube, inzwischen ist sie es, die die Familie zusammenhält. Interessant, wie ihr Neffe David sie sieht!

Geoffrey ist nicht gerade der Supervater, ich fand ja vor allem sein Verhalten Martin gegenüber absolut unmöglich! Raffiniert, wie der Autor erst spät damit rausrückt, was es mit Bridget auf sich hat, also aus mancher Sicht  (aus Marys und auch aus der meinigen ist mit ihr alles ganz normal, sie scheint eine besonders nette Frau zu sein, die sich - ebenso wie Martin in sie - mehr oder weniger auf den ersten Blick verliebt hat. Wie schön!

Ich habe mich köstlch amüsiert über den deutschen Besuch zur Fußball-WM, normalerweise höre ich das alles aus deutscher Sicht und jetzt mal aus der englischen ist es sehr interessant. Jack scheint schnell mit seinem Urteil zur Hand zu sein, als Junge ebenso wie als Erwachsener. Er ist mir von den drei Söhnen am wenigsten sympathisch.

Jonathan Coe ist wirklich ein großartiger Autor, ich lese das Buch mit großem Genuss!

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 113 bis 256
Quilly kommentierte am 05. Oktober 2023 um 11:45

"Was es mit Bridget auf sich hat" wird schon ganz früh beschrieben, allerdings nur in einem kleinen Nebensatz auf Seite 198, wo Martin bei ihrem ersten Anblick mit Verzücken auffällt, dass ihre Augen und ihre Wangenknochen die Farbe von Milchschokolade haben. Ich finde es spannend, dass dies dann erst näher thematisiert wird, als Personen ins Spiel kommen, die Probleme mit verschiedenen Hautfarben haben, vorher war es - wie es auch ist und sein sollte - völlig uninteressant, welche Hautfarbe Bridget hat. Hier finde ich, wird dem Leser ganz leise gezeigt, wie unsinnig solche Vorurteile sind.

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Martina Suhr kommentierte am 11. Oktober 2023 um 12:24

Das mit Bridget hatte ich auch nicht so präsent auf dem Schirm, allerdings hätte ich dem keine große Bedeutung zugemessen. Aber ja, Geoffrey ist da anders, war es schon immer. Ich bin immer noch fassungslos, wie sie ihn dem doch so charmanten und weltoffenen Kenneth vorziehen konnte. 

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Readaholic kommentierte am 25. September 2023 um 14:37

Ich finde das Buch auch genial. Mir gefällt dieses Revuepassierenlassen der Zeitgeschichte sehr gut. An manches erinnere ich mich auch noch, zur Zeit des Silver Jubilee war ich als Au Pair in London. Wie vermutet, taucht Kenneths Name wieder auf. Er hat sich als Journalist einen Namen gemacht und Mary sinniert wahrscheinlich darüber, wie viel anders ihr Leben verlaufen wäre, wenn sie sich damals für ihn entschieden hätte. Jack ist wirklich ein ziemlich unsympathischer Zeitgenosse. Wie Geoffrey Martin behandelt, ist das Letzte. Will seinen eigenen Sohn verkuppeln, nur weil ihm dessen Partnerin nicht passt! Überhaupt hat Geoffrey nach wie vor diesen Standesdünkel. Mary dachte, sie kann ihn verändern, aber dieser Plan ist nicht aufgegangen. Die Kapitel rund um die Fußballweltmeisterschaft 66 fand ich auch sehr interessant. Es ging um viel mehr als Sport, die Mannschaften fühlten sich in ihrem Nationalstolz verletzt. 

 

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Quilly kommentierte am 05. Oktober 2023 um 11:47

Deinen Ausführungen kann ich nur voll und ganz zustimmen.
 

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Martina Suhr kommentierte am 11. Oktober 2023 um 12:28

Viele denken, sie könnten ihren Partner ändern. Aber das ist ja von vornherein falsch. Wieso lasse ich mich auf jemanden ein, den ich ändern will? Muss das nicht direkt passen? Ja, Mary wird nun mit ihren Entscheidungen konfrontiert und das ist sicher nicht einfach. Gefühle waren da, das wurde davor schon deutlich. Umso weniger verstehe ich ihre Wahl. Auch wenn Geoffrey sie unbeholfen umgarnt hat, er war schon immer langweilig und ohne Reiz. Hat sie echt geglaubt, sobald sie verheiratet sind, startet die Rakete und er bekommt Pepp in den Hintern? 

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Galladan kommentierte am 25. September 2023 um 19:58

Das Wembley Spiel hatte ich jetzt gar nicht auf dem Schirm. Das da deutsche Verwandtschaft da ist, ist natürlich genial. 

Geoffrey entwickelt sich wie erwartet nicht gerade zum Übervater, wobei gegen Mary hätte vermutlich auch ein besserer Vater keine wirkliche Chance gehabt. Er hat den zuziehenden Nachbarn gegenüber Standesdünkel und möchte weg. Mich würde interessieren, was genauer er da auszusetzen hat. Bei der Hochzeit merkt man, dass zumindest die Älteren der Familie noch nicht auf internationale Küche eingestellt sind. Peter hat mich etwas genervt mit seinen Kommentaren. Ich bin der Meinung, dass man, wenn man so was partou nicht sehen will, sich bitte schön einfach fern halten sollte. 

Sioned legt glaube ich einen wirklich wichtigen Baustein für Peter zu seinem erwachsen werden dazu. Das mit dem versunkenen Dorf wird er vermutlich für immer im Gedächnis behalten. 

Ja, nun kommt der Schokoladenkrieg ins Spiel, welcher bis heute Einfluss auf das was wir Schokolade nennen hat. Wie das ausgeht kann man an der Zutatenliste von Schokolade sehen. 

Martin hat so Glück eine Freundin wie Bridget zu haben, Männer sind einfach zu drollig, wenn es um die Frage des Zusammenziehens geht. Was sein Vater dann mit Penny versucht hat ist eine reine Unverschämtheit. 

Ich fand am Schluss des Abschnitts die geistige Zusammenfassung der einzelnen Personen interessant. 

 

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Emswashed kommentierte am 04. Oktober 2023 um 17:52

Er hat den zuziehenden Nachbarn gegenüber Standesdünkel...

Als ehemalige Kolonialmacht,haben die Briten mit sehr vielen "Ausländern" zu kämpfen, die alles britische Recht hatten, auch in Großbrittanien ihr Glück zu suchen. Das haben viele Briten vergessen und wollen von ihren ehemaligen Untergebenen nichts mehr wissen. Ich bin froh, dass Coe nicht auch noch dieses Fass aufgemacht hat, denn das hätte mit Sicherheit keinen Boden.

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Quilly kommentierte am 05. Oktober 2023 um 11:49

"Ich fand am Schluss des Abschnitts die geistige Zusammenfassung der einzelnen Personen interessant."

Ich auch. Es war mal ein ganz anderer Schreibstil, der einen schönen Überblick gegeben hat.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 113 bis 256
Lesebiene kommentierte am 26. September 2023 um 12:58

Ein toller Abschnitt. Viele Erinnerungen kamen hoch. Ja, die WM 66 und das Wembley-Tor. Das war ja noch Jahrzehnte ein, das Thema. Interessant, es aus englischer Sicht zu lesen. Auch die Heirat von Charles und Diana. Hat mich nie interessiert, aber wir waren zum Hochzeitstag auf einem Zeltplatz in Frankreich und dort waren sehr viele Engländer. Es ging nicht anders, wir mussten mitfeiern und Torte essen. War lustig. Die Charaktere sind weiter gewachsen. Das wird wunderbar beschrieben, diese Entwicklung. Nur Geoffrey scheint stehen zu bleiben. Ändert sich nicht. Das Schokoladenthema wird auch erklärt. Wusste ich nicht. Die gedankliche Zusammenfassung am Ende des Abschnittes ist sehr gelungen. Ein Buch, was ich nicht aus der Hand legen mag!

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Lesebiene kommentierte am 26. September 2023 um 12:58

Ein toller Abschnitt. Viele Erinnerungen kamen hoch. Ja, die WM 66 und das Wembley-Tor. Das war ja noch Jahrzehnte ein, das Thema. Interessant, es aus englischer Sicht zu lesen. Auch die Heirat von Charles und Diana. Hat mich nie interessiert, aber wir waren zum Hochzeitstag auf einem Zeltplatz in Frankreich und dort waren sehr viele Engländer. Es ging nicht anders, wir mussten mitfeiern und Torte essen. War lustig. Die Charaktere sind weiter gewachsen. Das wird wunderbar beschrieben, diese Entwicklung. Nur Geoffrey scheint stehen zu bleiben. Ändert sich nicht. Das Schokoladenthema wird auch erklärt. Wusste ich nicht. Die gedankliche Zusammenfassung am Ende des Abschnittes ist sehr gelungen. Ein Buch, was ich nicht aus der Hand legen mag!

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 113 bis 256
Galladan kommentierte am 26. September 2023 um 21:10

Ich glaube, dass ich zu der Hochzeit die Schule geschwänzt habe. Inzwischen wird im britischen Königshaus ja global terminiert, aber damals war das noch so ein echtes Ding. 
 

Auch jetzt noch sind in Frankreich viele Engländer im Urlaub. 

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wandagreen kommentierte am 29. September 2023 um 12:16

Und Deutsche.

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schnaeppchenjaegerin kommentierte am 26. September 2023 um 23:12

Der Roman ist zwar gut geschrieben, aber wirklich fesselnd empfinde ich ihn nicht. Ich finde es jedoch nach wie vor interessant, einen Geschichtsabriss aus der Sicht der Familie Lamb zu erleben. Für mich - erst in den 1980ern geboren - macht der Autor damit Geschichte lebendig. Auch gefällt mir, dass die Konflikte immer ein wenig ironisch dargestellt werden: die Rivalität zwischen England und Deutschland, aber auch England und Wales, diejenigen, die die Royals ablehnen und die, die sie verehren. 

Ich habe allerdings das Gefühl, dass man keinem Charakter wirklich nahe kommt. Dazu gibt es für meinen Geschmack zu viele verschiedene Perspektiven, die häufig wechseln. Hier hätte ich mir dann doch einen stärkeren Fokus auf Mary gewünscht, um anhand einer Person das Familienleben und die Einordnung in den historischen Hintergrund dargestellt zu bekommen. 

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 113 bis 256
Lesebiene kommentierte am 27. September 2023 um 09:34

Ich habe allerdings das Gefühl, dass man keinem Charakter wirklich nahe kommt. Dazu gibt es für meinen Geschmack zu viele verschiedene Perspektiven, die häufig wechseln. Hier hätte ich mir dann doch einen stärkeren Fokus auf Mary gewünscht, um anhand einer Person das Familienleben und die Einordnung in den historischen Hintergrund dargestellt zu bekommen. 

Das sehe ich auch so. Bei diesem Buch stört mich das aber nicht. Ich nehme die Charaktere an und brauche keinen einzelnen. Warum auch immer. Vielleicht kann ich es am Ende besser formulieren :-)

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Galladan kommentierte am 27. September 2023 um 09:50

Für mich ist das so, weil es verschiedene Generationen sind und aus deren Blickwinkel erzählt wird. Es ist ein Teil von Marys Leben, aber auch wieder nicht da die Personen sich entwickelt haben. Ich finde, dass es sehr für die Erziehung von Mary spricht, dass sich ihre Kinder so entwickelt haben, dass sie Persönlichkeiten geworden sind. 

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Lesebiene kommentierte am 28. September 2023 um 10:58

Das sehe ich genauso. Marys Kinder sind recht wohlgeraten. Mary selbst wird ja immer so naiv dargestellt.

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Emswashed kommentierte am 28. September 2023 um 12:03

Abbruch! Abbruch! ... aber dann dachte ich mir, dass es vielleicht an einer schlechten Übersetzung liegt, als ich las: "Mary und Sylvia sind inzwischen nicht nur Cousinen, sondern ..." (S.115) OMG! Sie sind Cousinen, schon von Anfang an gewesen, aber inzwischen gute Freundinnen!

Hätte ich das Buch entnervt in die Ecke gefeuert, hätte ich die deutsche Verwandtschaft aus Gütersloh verpasst, GT ist hier gleich um die Ecke. Aber hilft ja alles nix.

Peter erfährt von seinem Vater, dass "Solche Männer das Letzte sind." und markiert Geoffreys Position, die er gleich auf Martins Frauenwahl erweitert. Schlimm, wie er versucht zu intrigieren, aber da passiert gleich der nächste große Lektoratsfehler.

Bei diesem ganzen Hin und Her im Hochzeitskapitel wird auf Seite 239 einfach mal der 19. Juli angegeben, als alle zu den Feierlichkeiten vor der Glotze hängen und am 23. Juli fädelt Geoffrey das Kinodate zwischen Martin und der Sekretärin ein. .... wäre ja auch nicht so schlimm, aber auf S.251 wird kein Datum angegeben und ich war wieder beim 19., als Bridget das Gespräch zwischen Vater und Sohn mitbekommt.

Alles sehr unglücklich erzählt. Ich MUSS ständig zum Stammbaum zurückblättern und die Namen zuordnen, weil alles dermaßen verhackstückelt wird. Darf man ja, aber dann bitte mit mehr Sorgfalt.

Der schönste Moment war allerdings das Kapitel in Wales, als Sioned die Geschichte "Das versunkene Dorf" auseinandernimmt und entsprechend reagiert. Mehr solcher Szenen hätten dem Buch gutgetan und auch mal abseits der bekannten Tatsachen Leben in die Bude gebracht.

So, und nun hoffe ich einfach mal, dass das so sein wird und lese weiter.

 

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wandagreen kommentierte am 28. September 2023 um 15:29

Oh, schauderhaft! Aber manchmal trinken ja auch Übersetzer - denk einfach; ole Jastrau hätte die Translation vorgenommen.

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Emswashed kommentierte am 01. Oktober 2023 um 09:46

Ich muss mich korrigieren, Peter erfährt von seiner Mutter, dass solche Männer das Letzte sind. Ein Gespräch im 3.LA ließ mich jetzt noch mal zurückblättern. Eigentlich dachte ich, ich würde aufmerksamer lesen, aber... wenn ich böse wäre, würde ich ja behaupten, dass mich der Autor nicht zur Ruhe kommen lässt. ;-))

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Birte kommentierte am 03. Oktober 2023 um 00:23

Für mich war das Buch im ersten Abschnitt noch nicht so fassbar, der zweite Abschniit hat mich dann irgendwie mehr erreicht - vielleicht, weil es allmählich auch persönliche Erinnerungen zu den geschichtlichen Daten gibt? 

 
 Mir gefällt einerseits die Abwechslung im Schreibstil - häufig ja zeitlich linear, beim Hochzeitskapitel dann zeitlich hin- und herspringend. Dann nimmt der Autor aber auf sich selbst Bezug, indem er die Szene der vielen Gäste bei der Krönung zu Hochzeit von Charles und Diana wieder aufleben lässt. 
Die drei Brüder sind ja Stellvertreter verschiedener politischer Richtungen, und wenn Peter nicht zum  Ende, wenn Homosexualität nicht mehr unter Strafe steht, sein Coming Out hat, würde mich das wundern.

Insgesamt freue ich mich jetzt auf den dritten Abschnitt.

 

 

 

 

 

 

 

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Fornika kommentierte am 04. Oktober 2023 um 16:28

Mit Peters Coming Out rechne ich auch ganz fest, seine ganze Figur scheint darauf angelegt zu sein.

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Tsubame kommentierte am 03. Oktober 2023 um 08:50

Ich bin noch nicht ganz durch mit diesem Abschnitt, hoffe aber dass ich heute zum Lesen komme.

Ich kann mich der allgemeinen Begeisterung nicht so ganz anschließen. Ich finde die Geschichte und ihre Charaktere nach wie vor recht oberflächlich und dass man bei wichtigen Ereignissen immer noch gemeinsam vor dem Fernseher hockt, macht es auch nicht gerade spannend.

Als der Autor in Kapitel 5 dann auch noch anfing, in der Zeit hin und her zu springen, musste ich erst einmal eine Pause einlegen.

Dann habe ich mich noch gewundert, dass Mary mit einem Male als Lehrerin auftritt. Vorher ist sie doch nur als Ehefrau und Mutter in Erscheinung getreten, oder? Ich konnte diese Entwicklung nicht ganz nachvollziehen, obwohl sie ja in ihrer Jugend Klavier gespielt hat und sehr sportlich war. Wurde denn irgendwo erwähnt, welche Fächer sie studiert hat?

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Birte kommentierte am 03. Oktober 2023 um 12:44

Im zweiten Kapitel wird ab S. 83 erzählt, was Mary am "College für Leibeserziehung" erlebt.

Und in den "Erinnerungen von David Foley" zu Capel Celyn findet sich ab S. 160 eine Beschreibung, wie David Mrs. Lamb als Lehrerin erlebt.

(Die Ausbildung in zwei Fächern für Lehrkräfte ist international wohl nicht unbedingt üblich.)

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 113 bis 256
Tsubame kommentierte am 03. Oktober 2023 um 15:53

Oh, stimmt. Danke! Da steht tatsächlich, dass sie Sportlehrerin werden will.

Bin jetzt mit dem Absatz durch, aber leider immer noch kein Fan von der Geschichte ...

Das mit der Schokoloade fand ich immerhin interessant. War mir bisher nicht bekannt.

Die Hochzeit von Charles und Diana habe ich als Jugendliche im Fernsehen verfolgt. Dass die da aber schon so viele Patzer gemacht haben, war mir definitiv entfallen.

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PMelittaM kommentierte am 03. Oktober 2023 um 22:28

Schade, ich werde leider nicht wirklich warm, weder mit dem Buch, noch mit der Familie.

Die Geschichte schwenkt jetzt auf Mary, die Geoffrey geheiratet hat, und ihre Familie. 3 Söhne haben die beiden. Erstmals lernen wir hier auch Teile der deutschen Verwandtschaft kennen.

Interessant und lustig fand ich, die „Erlebnisse“ diverser Fußballmannschaften während der WM, mich erstaunt, dass sogar Nordkorea dabei ist.

Wer wohnt in Marys altem Haus und ist schwul? Namen wurden nicht genannt, oder? Ich schätze, dass auch Peter schwul ist.

Der fünfte Teil wird von David Foley als Erinnerung verfasst, eigentlich keine schlechte Idee. Ich finde, dass hier das Ereignis, also die Investitur, ziemlich in den Hintergrund rückte. Ich musste dabei an die entsprechende Folge von „The Crown“ denken, der junge, Charles spielende Schauspieler hat eine beeindruckende Leistung hingelegt.

Mary arbeitet als Sportlehrerin, und David ist einer ihrer Schüler, so dass auch sie mehr in den Mittelpunkt rückt. David wiederholt Dolls Eindruck der Kinderstimmen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich mag dieses Bild.

Die Hochzeit von Charles und Diana, heute weiß man ja, wie das ausging, damals setzte man große Hoffnungen in die Verbindung.

Martin, Marys mittlerer Sohn arbeitet bei Cadbury, er hat anscheinend recht wenig Ehrgeiz. Hier erfahren wir davon, dass die EWG Cadbury Schokolade nicht als Schokolade anerkennt, und sie deshalb dort nicht verkauft werden darf. Zu viel Pflanzenfett klingt auch nicht so lecker. Man könnte ja nun darüber nachdenken, die Rezeptur zu ändern, hatte man ja offenbar schon einmal, doch noch ist es nicht so weit.

Jack ist mir sehr unsympathisch, und er scheint genauso rassistisch zu sein, wie sein Vater. Wie der reagiert hat, nachdem er erfahren hat, dass Bridget farbig ist, geht gar nicht.

Der arme Sam tut mir leid.

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Fornika kommentierte am 04. Oktober 2023 um 16:33

Auch der zweite Abschnitt hat mich nicht so recht für sich gewinnen können. Der Stil ist leicht lesbar, aber gerade zu Beginn wirkt alles so aufgezählt und abgearbeitet. Ich habe ein paar Tage Lesepause gemacht und prompt kann ich die vielen Namen noch schlechter zuordnen; woran ich natürlich selbst schuld bin, was mir aber auch zeigt, dass die Figuren für mich nicht so recht greifbar sind. Den Konflikt Martin/Geoffrey finde ich in diesem Abschnitt mit am interessantesten; ich glaube nicht, dass Geoffrey seine Einstellung wirklich ändern wird (dafür ist er prinzipiell viel zu eingefahren), aber ich denke, dass die Wogen um des lieben Friedens Willen geglättet werden und das Thema fallengelassen.

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Emswashed kommentierte am 04. Oktober 2023 um 17:56

Ich habe ein paar Tage Lesepause gemacht und prompt kann ich die vielen Namen noch schlechter zuordnen;

Haha, so erging es mir auch! Vielleicht war der Familienstammbaum gleich zu Beginn eine Warnung.... ;-))

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Quilly kommentierte am 05. Oktober 2023 um 11:52

Ich gehöre zu denen, die das Buch mögen: allgemein ein schöner abwechslungsreicher Schreibstil, ab und zu kleine Spitzen, die häufig als typisch britischer Humor bezeichnet werden, und einige Infos über die Zeit, genau mein Geschmack. Mich stört es nicht, dass die Figuren eher etwas oberflächlich dargestellt werden, ich finde, dadurch stehen sie einzeln jeweils mehr für einen Typus, als für eine einzelne Person und so gibt es einen guten Einblick in die Gesellschaftsstruktur der Zeit.

Dachte ich zu Beginn von Kapitel 3 zunächst, jetzt wird es langatmig, da mich Fußball wenig interessiert, war ich angenehm überrascht, wie unterhaltsam die englische Sichtweise auf das Geschehen war. Interessant fand ich auch die Darstellung wie die Kinder Feindbilder nachspielten und sich dementsprechend prügelten. Dies ist, wie ich finde, typisch für die Zeit, in der nicht viel mit den Kindern über politische Dinge geredet wurde und diese sich ihr Wissen zusammenreimten oder eben aus Comics und Filmen ‚besorgten‘.

Das in Kapitel 4 die Feierlichkeit zur Investitur Charles dann völlig in den Hintergrund geraten ist, hat mir auch gefallen. Zumal stattdessen die unterschiedlichen Haltungen zu dieser Zeremonie erörtert wurden. Dies weitestgehend aus der Sicht der Kinder zu tun war auch ein geschickter Schachzug, so konnte zunächst vieles – der Unwissenheit der Kinder geschuldet, die gar nicht an dem Grund für den Untergang des Dorfes interessiert waren und  sich aus Unwissenheit eine Geschichte aus Comic und Film zusammenreimten – dargestellt wurden, bevor die Auflösung am Ende umso beklemmender wirkte.

Was mir in Kapitel 5 gut gefallen hat, ist, dass viele kleinere Themen angesprochen werden, die nicht viel mit der eigentlichen Handlung zu tun haben, die aber ein schönes Bild der britischen Gesellschaft zu dieser Zeit zeigen.

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nikomiko kommentierte am 11. Oktober 2023 um 16:51

Ich finde ganz toll, wie subtil beschreibt der Autor wie in der Gesellschaft mit den Vorurteile umgegangen wird. 
Die Episode um die Fußballweltmeisterschaft war auch ganz besonders. Im Fußball geht vor allem um die Nation, Zugehörigkeit usw., das Spiel ist meistens nur einen schönen Hintergrund dafür. Außerdem interesant was diese Episode ein Mal nicht auf der deutsche Sicht zu betrachten :)
Das ganze Buch finde ich sehr schön, weil es so aktuell ist, bzw. eine nicht so alte Vergangenheit in Errinerung zurückruft, wie zB die Heirat von Charles und Diana.

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Martina Suhr kommentierte am 12. Oktober 2023 um 12:47

Ja, es wurden sehr signifikante Punkte der Zeitgeschichte aufgegriffen, die das Land auch heute noch spalten. Fußball, die Monarchie ... das sind Streitthemen, die sich natürlich bestens eignen, zumal auch die Leserschaft zumeist auch etwas mit den Daten verbindet oder sie zumindest aus dem historischen Kontext kennt.

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Martina Suhr kommentierte am 12. Oktober 2023 um 12:45

Ein spannender Abschnitt, der meine Meinung zu diesem Buch tatsächlich nach oben gezogen hat. Gut, ich denke noch immer, dass Mary mit ihrer Entscheidung, Geoffrey zu heiraten, echt in die Grütze gegriffen hat, aber nun gut. Tatsächlich mag ich von ihren Kindern auch nur Martin. Der hat zwar auch etwas nen Stock im Hintern, aber im Vergleich zu Peter und Jack ist er tatsächlich noch der "Normalste", "Angenehmste". Was bei Jack schiefgelaufen ist, weiß ich nicht so ganz. Ja, sein Vater hat auch gewisse Allüren und ist dem Fremden/Andersartigem sehr ablehnend gegenüber, doch ich finde bei Jack kommt noch ein großes Maul und zu viel Machogehabe hinzu. Im Grunde ist er unsicher, kann das aber nicht zeigen. Alle sind an seinem Unvermögen Schuld, er selbst immer nur ein Opfer der äußeren Umstände.Typischer Prolet.

Bei Peter ist das Problem meiner Meinung nach auch in seiner Sexualität begründet, denn ich werde das Gefühl nicht los, er ist schwul, aber kann nicht dazu stehen, weil ja in der einen Szene das Schwulsein als absolut falsch/kriminell dargestellt wurde. Das prägt natürlich. Ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, ist nicht belegt, aber ich finde sein Verhalten aus den Erzählungen von ihm und seinem Cousin David irgendwie verdächtig. Es würde auch seine pentrante Art erklären, gewisse Dinge abzulehnen und grundsätzlich jeden zu belehren, der seiner Meinung nach falsch handelt. Das wirkt bei ihm ja fast schon übertrieben. Selbst Geoffrey ist da nicht so extrem. Der ist einfach ruhig und intrigiert aus dem Hinterhalt. Das mit seiner Sekretärin und Martin ... Holla, die Waldfee. Da kann einem Bridget nur leid tun. 

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 113 bis 256
her_favourite_books kommentierte am 26. Oktober 2023 um 10:33

Der zweite Abschnitt hat mir ein wenig besser gefallen, jedoch werde ich mit der Geschichte nicht warm. Das Kapitel über die Fußball WM fand ich sehr gut gelungen. Mary rückt hier in den Hintergrund und es wird mehr über ihren Söhne erzählt. Jack mag ich überhaupt nicht. Und Geoffrey hat sich gar nicht entwickelt. Irgendwie habe ich was anderes von dem Roman erwartet. Mal schauen, was und der letzte Abschnitt mit sich bringt. 

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 113 bis 256
Gartenliebhaber kommentierte am 05. November 2023 um 20:24

Ich mochte die Beschreibungen zu Mary  und auch die ihres Neffen, der ,wie er schon Peter schreibt, einen völlig anderen Blick auf sie hat.Schade, dass sie nicht Kenneth geheiratet hat, denn ich glaube, dass sie mit ihm mehr Spaß gehabt hätte. Geoffrey ist schon sehr engstirnig, was sich besonders bei Bridget zeigt.

Auch, dass er überhaupt für die Interessen seiner Söhne wenig Verständnis hat bzw. von ihnen weiß, das finde ich eher einen unsympathischen Zug an ihm.

Gut fand ich, dass viele verschiedene Facetten offenbar wurden, wenn Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn aufeinandertreffen. Ich konnte mir alle Protagonisten, obwohl es viele waren, ziemlich gut vorstellen.

Eindeutig negativ besetzt ist bei mir Jack, der mir zu großspurig daherkommt und außerdem den deutschen Besuch wirklich schäbig behandelt, obwohl ich verstehe, dass er eifersüchtig war.

Witzig, wie wichtig die Hochzeit von Charles und Diana war bzw. wie alle im "Rausch" waren. Tatsächlich erinnere ich mich auch noch an die Zeremonie und die Fahrt, die auch von meiner Familie verfolgt wurde, nur nicht in dem Ausmaß.