Leserunde

Leserunde zu "Darktown" (Thomas Mullen)

Darktown (Darktown 1) - Thomas Mullen

Darktown (Darktown 1)
von Thomas Mullen

Bewerbungsphase: 25.10. - 08.11.

Beginn der Leserunde: 15.11. (Ende: 06.12.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Dumont Verlags – 20 Freiexemplare von "Darktown" (Thomas Mullen) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

»Faszinierend, düster und aufrüttelnd.« THE GUARDIAN

1948 ist Atlanta eine geteilte Stadt: auf der einen Seite die reichen, weißen Viertel. Auf der anderen Seite »Darktown«, das Viertel der schwarzen Einwohner, »beschützt« von der ersten schwarzen Polizeieinheit. Die Situation für die acht Männer dieser Einheit ist alles andere als einfach: Ihre weißen Kollegen begegnen ihnen mit tiefer Feindseligkeit, sie haben keine Erlaubnis, weiße Verdächtige zu verhaften, sie dürfen noch nicht einmal das Polizeipräsidium durch den Hauptgang betreten. 
Als eine junge schwarze Frau tot aufgefunden wird, scheint das niemanden weiter zu interessieren – bis auf Lucius Boggs und Tommy Smith, zwei schwarze Cops dieser Einheit, die sich gemeinsam auf die Suche nach der Wahrheit machen. Zwischen zwielichtigen Alkoholschmugglern, scheinheiligen Puffmüttern, korrupten Gesetzeshütern und unter permanenter rassistischer Unterdrückung riskieren Boggs und Smith ihre neuen Jobs – und ihr Leben –, um den Fall zu lösen. 
›Darktown‹ ist ein hochatmosphärisches, komplex erzähltes und mitreißendes Krimi-Epos, eine kluge literarische Erkundung der Themen Rassismus, Korruption und Gerechtigkeit.

»A brilliant blending of crime, mystery, and American history. Terrific entertainment.« Stephen King
»Dieser Roman wird Sie umhauen!« THE NEW YORK TIMES BOOK REVIEW

ÜBER DEN AUTOR:

Thomas Mullen wurde 1974 in Rhode Island geboren. Er ist der Autor mehrerer Romane, darunter ›The Last Town on Earth‹ (2006), für den er den James Fenimore Cooper Prize erhielt. ›Darktown‹ stand auf der Shortlist für den Los Angeles Times Book Prize, den Southern Book Prize und den Indies Choice Book Award, außerdem war der Roman für zwei CWA Dagger Awards nominiert. Thomas Mullen lebt mit seiner Familie in Atlanta.

08.12.2018

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
Elisabeth Bulitta kommentierte am 18. November 2018 um 08:34

Ich stückle meine Beiträge ein wenig, da ich doch auch selbst immer nur häppchenweise lese. Hier nun meine Eindrücke bis S. 220:

Auch die farbigen Cops, vor allem Smith, vergessen also manchmal ihre gute Erziehung: Der Umgang mit den Männern auf der Decatur Street lässt darauf schließen, ebenso Smiths Verhalten in der Nachtbar.

Das ganze Polizeisystem kommt hier sehr schlecht weg.

Die Szene mit Rakes neuem farbigem Nachbarn erinnert mich doch ein bisschen an das Dritte Reich.

Dunlow glaubt jetzt auch noch, Smith und Boggs wegen Mordes an Poe drankriegen zu können.

Lilys Tod spielt doch eher immer im Hintergrund eine Rolle.  

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Elchi130 kommentierte am 25. November 2018 um 10:06

Smith ist wohl auch ein Mensch, der unbedingt seine Macht ausleben muss bzw. andere durch Macht  beherrscht.

Schon allein dieses, das ist jetzt nicht mehr Dunlows Viertel, sondern unser Viertel. Erinnert mich daran, wenn ein Tyrann durch den nächsten abgelöst wird.

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Elisabeth Bulitta kommentierte am 25. November 2018 um 10:28

So extrem sehe ich es nicht, aber eben so, dass es kein Schwarzweiß auf der Welt gibt.

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marsupij kommentierte am 29. November 2018 um 16:27

Und das ist gut, denn es gibt eben immer Schattierungen.

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Lelu kommentierte am 29. November 2018 um 09:46

Dass es Smith um Macht geht, glaube ich eigentlich auch nicht unbedingt. Es geht ihm mehr um die Begfreiung von dem Einfluss und den Übergriffen der Weißen, die, selbst wenn sie nicht anwesend sind, durch Schmuggler wie Poe, ja immer noch die Kontrolle behalten. Und das im Prinzip über ein Viertel, in das sie nicht gehen wollen, in dem die Farbigen sich ansonsten selbstüberlassen sind...Wenn man bei Rakes Gedanken bleibt, geht es ja auch um eine vollständige Trennung (wie auch immer man das wiederum als realistisch betrachten kann).

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wandagreen kommentierte am 25. November 2018 um 21:55

So war das mit der Rassentrennung. Erinnert euch: Es gab keine "weißen" Schulen, auf die die Schwarzen auch gegen konnten, es gab keine gemischtrassige Gesellschaft. In den Bussen mussten Schwarze hinten sitzen und natürlich wollte man nicht, dass sie ins eigene Viertel ziehen. Das ist nicht Drittes Reich, das ist Amerikas Geschichte!

Zuerst haben sie die Indianer umgebracht ....

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marsupij kommentierte am 29. November 2018 um 16:26

Auch die farbigen Polizisten waren eben nicht alle Helden und ohne Makel. Dafür finde ich diese Szene gut. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass das Verhalten von Smith zeigt, dass die Arbeit auch manchmal wirklich frustrierend sein kann.

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Gina1627 kommentierte am 06. Dezember 2018 um 16:37

Genauso habe ich es auch empfunden. Smith ist eben auch impulsiver wie Boggs, er handelt eher und denkt später erst nach.

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Elisabeth Bulitta kommentierte am 19. November 2018 um 05:30

Der Tod von Poe zieht Schatten nach sich: Nun werden Smith und Boggs verdächtigt, doch McInnis steht noch hinter ihnen. Zwar weniger, weil er die beiden mag, viel mehr aus verletztem Stolz, aber immerhin … Auch er scheint Dunlow und seine Machenschaften kritisch zu betrachten.

Boggs lügt, um seinen Partner wegen des Todesfalls zu schützen. Man merkt förmlich, wie unrecht ihm das ist. Das widerspricht wohl total seiner christlichen Prägung, aber letztlich bleibt ihm nichts anderes übrig, um seinen Job und seinen Ruf zu wahren. Mich interessiert auch, wer hinter dem Tod steckt.

Nicht nur die farbigen Polizisten, auch Rake ermittelt weiter im Fall Lily/Underhill. Dabei oberserviert  Letzterer Underhill. Nach einem Kampf wird Underhill getötet, auch hier ist die Frage nach dem Täter noch offen. Hier stellt sich die Frage, von was für einem „Wir“ und „Uns“ Underhill während der Auseinandersetzung gesprochen hat. Steckt Dunlow mit dahinter? Um Was für illegale Machenschaften geht es? Momentan tendiere ich sehr zum Rotlichtmilieu.

Sehr gefallen hat mir Percys Satz auf S. 283: „Wir haben die Faschisten in Europa besiegt, aber hier sind sie noch an der Macht.“ Ähnliches habe ich auch schon gedacht.

Fraglich ist immer noch, woher Lily ihr Geld hatte. Die Motive für ihren Tod führen momentan in zwei Richtungen: Rotlichtmilieu und Engagement für die Rechte der Farbigen. Im Zusammenhang mit der Szene im Haus des Reverend wird deutlich, dass auch die Farbigen unterschiedlicher Meinung sin, was den Einsatz für ihre Rechte angeht.

Interessant fand ich die Schilderung der Oberschicht von „Darktown“.

Die „Frau vom Amt“, die Boggs schon einmal geholfen hat, meldet sich wieder bei ihm. Sie scheint zu wissen, dass es einen Zusammenhang zwischen Underhills und Lilys Tod gibt – oder zumindest sieht sie ihn und verfügt über Informationen, die Boggs verblüffen. Ich bin sehr neugierig, wer dahinter steckt. Aber immerhin: Die acht Cops scheinen auch außerhalb ihrer  Gruppe Menschen zu haben, die hinter ihnen stehen.

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Fornika kommentierte am 24. November 2018 um 19:42

Bei Underhills "wir" dachte ich in Richtung KKK oder eine Art geheimer Untereinheit der Polizei. Sehr mysteriös auf jeden Fall.

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Lelu kommentierte am 29. November 2018 um 12:55

Ich dachte zuerst auch an ein generelles "wir" im Sinne von "wir, die gegen euch sind" und dann speziell eine Gruppe innerhalb der Polizei bzw. "hohen Tieren" (oder Ehemaligen), die verdeckt bestimmte Strippen ziehen.

Oh ja, stimmt, McInnis! Seine Haltung fand ich sehr interessant, vor allem mit Blick auf Rake und der Ambivalenz, die er bei vielen (bei mir auch) hervorruft. Denn wenn man es mal genau nimmt, hätte McInnis zwar nicht den Kontakt zu Farbigen gesucht, er wollte die Aufgabe auch nicht und darüberhinaus würde er sich auch nicht weiter für ihr Gemeinwohl einsetzen, aber schon, als er zum Leichenfundort gerufen wurde und jetzt wieder in der Szene, in der er sich für sein Team eingesetzt hat: Für ihn spielt in Hautfarbe jetzt, in diesem Fall, keine Rolle mehr, es ist sein Team! Natürlich sind die Gründe nicht ganz uneigennützig, aber er könnte wie Rake auch den Mund halten und zustimmen bzw. diplomatischer mit seinem Boss reden, als ihm so offensichtlich die über den Mund zu fahren.

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wandagreen kommentierte am 30. November 2018 um 22:54

Wer hätte gedacht, dass McInnis der "wahre Gute" ist? Gut gemacht.

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Gina1627 kommentierte am 06. Dezember 2018 um 16:41

Ja, zum Glück gibt es auch solche Menschen.

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Worttaenzerin kommentierte am 04. Dezember 2018 um 17:40

McInnis hat mich mit seiner Einstellung auch sehr überrascht. Er kann zwar seine Vorurteile nicht komplett zur Seite legen, aber ich fand es dennoch klasse, wie wichtig ihm der Erfolg seiner Polizisten war und wie sehr er sich vor sie gestellt hat. Selbst wenn er zu seinem eigenen Nutzen handelt, tut er doch moralisch gesehen das Richtige.

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marsupij kommentierte am 29. November 2018 um 16:28

an den KKK musste ich auch denken. Vor allem, da vorher ja darauf angespielt wurde mit dieser Begrüßung.

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wandagreen kommentierte am 30. November 2018 um 20:09

@Elisabeth: das Wir und Uns bedeutet wohl Kukluxklan.

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Elisabeth Bulitta kommentierte am 19. November 2018 um 06:21

Welche Rolle spielt Hurst?

Otis ist (angeblich) tot: Er wurde erschossen.

Dass Rake sich an Boggs wendet, finde ich gut. Hoffentlich klappt die Kooperation, auch wenn beide unterschiedliche Ziele verfolgen. Obwohl: Sind sie so unterschiedlich?    

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Elisabeth Bulitta kommentierte am 21. November 2018 um 20:26

Das Wörtchen "angeblich" muss ich streichen. Nun ja, ich hatte beim Lesen gedacht und gehofft, es sei vielleicht nur eine Finte.

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marsupij kommentierte am 29. November 2018 um 16:29

Das deutete sich ja schon vorher an und ich dachte auch, hm, komisch, dass die Polizisten ihn so einfach entkommen lassen. Aber woher stammte das Geld? Es muss ja einiges gewesen sein.

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wandagreen kommentierte am 25. November 2018 um 21:57

Ja. Sind sie. Sehr unterschiedlich. Rake ist ein Feigling. Boggs sind die Hände gebunden.

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Lelu kommentierte am 29. November 2018 um 12:59

Wobei der Tod des Mädchens Rake von Anfang an keine Ruhe gelassen hat, also zumindest so viel muss man ihm zugestehen. Natürlich ist sein Ziel jetzt vorrangig, seinen Partner loszuwerden, indem er ihm eine Beteiligung nachweist...andererseits, könnte man Boggs nicht ebenso eigennützige Ziele unterstellen? Er will beweisen, dass ihre Polizeieinheit fähig ist und "Darktown" allein beschützen kann, oder sehe ich das falsch?

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wandagreen kommentierte am 29. November 2018 um 21:17

Doch. Wohl schon. Aber: er und seine Kolegen werden jeden Tag blamiert, schikaniert und richtig böse angegangen. Deshalb hätte ich für einen Ausrutscher von ihm viel mehr Verständnis. Während Rake eigentlich alles hat.
 

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Lelu kommentierte am 01. Dezember 2018 um 19:46

Aber umso deutlicher werden doch auch Rakes "gute Absichten", oder nicht? Er hat alles: einen Job, er wird akzeptiert und durchaus auch respektiert, er könnte einfach Augen und Ohren zumachen und seinen Partner hinnehmen, vielleicht noch bitten, einem anderen Viertel zugeteilt zu werden, um diesen loszuwerden...aber er macht sich stattdessen Feinde.

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marsupij kommentierte am 02. Dezember 2018 um 17:05

So sehe ich das auch. Rake könnte sich einfach zurücklehnen und sich nicht engagieren.

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wandagreen kommentierte am 02. Dezember 2018 um 18:49

Überraschenderweise durchläuft er tatsächlich eine gewisse Entwicklung. Aber so richtig toll ist sie nicht.

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karin1966 kommentierte am 22. November 2018 um 12:16

Mir gefällt es auch gut, dass Rake sich an Boggs wendet und die beiden gemeinsam ermitteln.

Die Zustände werden irgendwie immer krasser, sogar Poe muss daran glauben.

Underhill ist wird mir immer noch mehr unsympathisch.

Ich bin gespannt, wie sich nun alles auflösen wird.

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Fornika kommentierte am 24. November 2018 um 19:43

Rake und Boggs also endlich als Team, zumindest eines auf tönernen Füßen. Ich bin gespannt, ob Rake sich traut zu Boggs zu stehen; ich fürchte nicht. Aber vielleicht bringen sie gemeinsam Licht in die Angelegenheit. Spannend bleibt es auf alle mal.

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kommentierte am 24. November 2018 um 20:26

Dass Rake und Boggs mal zwischendurch zwei, drei Sätze miteinander wechseln und Rake endlich ein wenig aktiver wird, fällt doch recht lau aus, finde ich.

Irgendwie habe ich mir von dem Mittelteil mehr erhofft.

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Elisabeth Bulitta kommentierte am 25. November 2018 um 08:49

Was das Verhältnis zwischen Rake und Boggs angeht, sehe (oder sah) ich es ähnlich. Dennoch denke ich: Auch mit kleinen Schritten kommt man voran. Und ich denke, wenn man die Zeit, in der der Krimi spielt, im Blick behält, ist dieser kleine Schritt doch schon ein "großer".

Ich gebe zu, an Spannung lässt dieser Mittelteil missen, aber sehr lesenswert fand ich ihn allemal.

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Lelu kommentierte am 29. November 2018 um 15:29

Und aus Figurenperspektive würde ich mich auch fragen: Kann ich dem anderen vertrauen bzw. wird er mir vertrauen?

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marsupij kommentierte am 29. November 2018 um 16:32

Ich finde auch, man muss diese Annäherung in den historischen Kontext setzen und dafür ist es ein guter Schritt und für beide auch ein großer. Dennoch bleibt natürlich ein Misstrauen und eine offene Zusammenarbeit bleibt aus.

Ich fand diesen Teil sehr interessant zu lesen, vor allem als eine Darstellung der Zustände.

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Lelu kommentierte am 29. November 2018 um 15:39

@Naddiwise: "Lau" im Sinne von "die Idee zum Teamwork ist irgendwie unmotiviert"? Dem würde ich zustimmen. Mit viel Wohlwollen könnte man argumentieren, dadurch dass Boggs die Leiche gefunden hat und auf dem Polizeipräsidium angetroffen wurde, könnte Rake vermuten, dass Boggs im Fall Lily Ellsworth ermittelt, und das Nützliche mit dem Guten verbinden...es bleibt damit trotzdem etwas weit hergeholt.
Oder meintest du mit "lau", dass selbst dieser "Aktionismus" irgendwie verhalten und wenig aktiv wirkt? (Zumal Rake ja eher passiv zuarbeitet.)

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marsupij kommentierte am 29. November 2018 um 16:30

Zumindest eine Annäherung. Und wenn sofort alles super laufen würden, dann hätte ich das unwahrscheinlich gefunden. Dafür sind die Gräben einfach zu tief.

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wandagreen kommentierte am 30. November 2018 um 20:10

"Ein Team auf tönernen Füssen" , das gefällt mir.

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kommentierte am 24. November 2018 um 20:24

Bin jetzt mit dem zweiten Teil fast fertig, der sich leider als recht langatmig erweist. Die Handlung plätschert so vor sich hin, tatsächliche Ermittlungen finden kaum statt und wirklich neues passiert auch nicht. Keiner der Charaktere entwickelt sich wirklich weiter und selbst die Rassenfrage wirkt mittlerweile ein wenig durch und durch und durchgekaut.

Schade eingentlich, nach dem wirklich starken ersten Teil.

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Elchi130 kommentierte am 25. November 2018 um 15:41

Komisch, ich empfinde den Abschnitt ganz anders. Mir ist gerade durch den Kopf gegangen, dass ich es, totalen  Hohn finde, dass die beiden  Cops, die zum Mord an Lily ermitteln, dies beide heimlich tun müssen - Rake und Boggs. Selbst der weiße Ermittler muss zusehen, dass ihn niemand dabei erwischt. Und die Schwarzen trauen sich nicht einmal Atlanta zu verlassen, weil die Zustände da noch übler sind. Dabei sind sie für mich in Atlanta schon unerträglich.

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marsupij kommentierte am 29. November 2018 um 16:34

Als Hohn empfinde ich es nicht, sondern als traurige historische Realität.

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Lelu kommentierte am 29. November 2018 um 15:33

Es stimmt schon, dass der Fall etwas dahinplätschert, auch, weil er jetzt die Dimensionen eines "einfachen" Mordfalles sprengt und ein wenig zu einer Verschwörung aufgebauscht wird...Aber Tiefe gewinnt der Roman schon noch, allein weil Perspektiven relativiert werden und das Schwarz-Weiß/Gut-Korrupt/Böse-Schema aufgebrochen wird, wie ich finde.

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stefanb kommentierte am 03. Dezember 2018 um 08:20

Mich persönlich hat der zweite Leseabschnitt noch mehr überzeugt als der erste. Ich finde die Entwicklung spannend. Auch zu sehen wie die ganzen Verknüpfungen sind, wer mit wem unter einer Decke steckt.

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Elchi130 kommentierte am 25. November 2018 um 22:25

Ich habe nun ebenfalls den zweiten Abschnitt beendet und im Gegensatz zu euch fand ich ihn spannend. Wir haben jetzt 5 Tote, oder? Und ich finde die Zusammenhänge immer verzwickter. Okay, die Toten haben nicht alle etwas miteinander zu tun, das ist mir schon klar. Aber ich bin sehr gespannt, was letztendlich hinter den Morden steckt. Rassismus, politische Motive, sexuelle Gründe oder etwas ganz anderes...

Ich finde es gut, dass es nicht wieder ständig darum ging, wie weiße Bullen Farbige schikanieren.

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Elisabeth Bulitta kommentierte am 26. November 2018 um 06:13

Ich fand ihn auch klasse.

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marsupij kommentierte am 29. November 2018 um 16:33

Ich mochte den Abschnitt und der Schreibstil gefällt mir sehr.

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Lelu kommentierte am 29. November 2018 um 15:37

5 Tote? Also wenn ich jetzt mal Triple James ausklammere, weil ich nicht glaube, dass sein Tod Handlungsrelevanz besaß (außer um diese Gratwanderung auch innerhalb der farbigen Gemeinschaft hervorzuheben), zähle ich Underhill, Poe, Lily und Otis, oder? Wen habe ich denn überlesen?

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marsupij kommentierte am 30. November 2018 um 16:17

Ich finde auch nicht mehr.

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Leapunch kommentierte am 26. November 2018 um 12:38

Also ich habe jetzt dann auch den zweiten Teil beendet, den ich auch wirklich spannend fand aber ich hatte zwischendurch eine kleine Flaute, weil ich es doch recht langweilig fand. Die Länge im Zwischenteil war nicht so toll für den Lesefluss aber es war jetzt auch nicht so schlimm, dass ich mich durch den Abschnitt quälen musste.

Trotzdem muss ich irgendwie zwischendurch ertsmal sacken lassen auch wenn ich es interessant finde. Bei manchen Stellen muss ich mich immer noch zusammen reißen ...

Die Rassentrennung ist einfach unfassbar, die ganze Zeit wird es verdeutlicht und es gibt keine Situation in der eben nicht daraufhin gewiesen wird. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie man sich fühlen muss so zu leben.

Ich bin echt gespannt wie es weiter gehen wird!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
Lelu kommentierte am 29. November 2018 um 09:39

Sooo die Perspektiven werden ausdifferenziert und erhalten meines Erachtens mehr Tiefe. Dieses schwarz-weiß-Denken (buchstäblich) wird stellenweise grau eingefärbt. Die Farbigen sind nicht mehr nur durchweg die Helden, während Rake beginnt, aktiv gegen die weißen Cops zu arbeiten (auch wenn wir noch nicht wissen, wie genau sich diese Zusammenarbeit entwickeln und gestalten wird).
Ich mag die Entwicklung, besonders, dass die farbigen Cops nicht durchweg positiv dargestellt werden - Boggs sieht genauso weg, Smith ist ebenso gewaltbereit. Und auch hier kann man wieder einen gewissen Grad an Verständnis aufbringen: Irgendwann reicht der gute Wille einfach nicht mehr, oder die Hoffnung, dass man durch seinen Posten unmittelbar was verändern kann. Und es zeigt dass sich z.B. Boggs und Rake, stellvertretend, eben nur durch die Hautfarbe unterscheiden.

Was den Fall betrifft, so scheint er jetzt ja erst so richtig Gegenstand zu werden. Mich schreckt die Tatsache etwas ab, dass es ja nicht "bloß" eine Ermittlung ist, sondern  fast eine ganze Verschwörung aufgedeckt werden soll...ich war überzeugt davon, dass Underhill der Mörder ist/war und es nur noch darum geht, ihn zu überführen, welche Mittel und Möglichkeiten es gibt. So wie sich der Fall jetzt gestaltet, scheint das gar nicht der wesentliche Punkt zu sein, der Mord ist quasi nur noch Mittel zum Zweck...
Im Zusammenhang damit finde ich die Dame aus dem Archiv ziemlich verdächtig...ich bin mal gespannt, was es damit noch auf sich hat und generell, wo das alles noch hinführt, denn letztlich bleiben ja nur noch gute 150 Seiten, um die Geschichte zu einem Abschluss zu bringen...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
marsupij kommentierte am 29. November 2018 um 16:36

Ich empfand die Frau aus dem Archiv nicht verdächtig, sondern eher hilfsbereit, aber sie traut sich nicht, dies offen zu zeigen.

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Fornika kommentierte am 01. Dezember 2018 um 11:47

Das denke ich auch. Sie verheimlicht ihre Hilfe ja sogar vor den Kollegen, da muss sie ja versteckt tun. Im Endeffekt lief doch jeder der helfen wollte Gefahr, selbst an den Pranger zu geraten.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
Lelu kommentierte am 01. Dezember 2018 um 19:50

Was die heimliche Mithilfe betrifft, gebe ich euch beiden Recht. Das auch hier vorsichtig vorgegangen werden muss, ist ganz klar. Aber woher hat sie so viele Informationen? Vielleicht empfinde ich das Misstrauen auch nur, weil sie mir etwas zu konstruiert erscheint, ein wenig wie der aus dem Ärmel geschüttelte Joker, damit der Fall überhaupt voran kommt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
marsupij kommentierte am 02. Dezember 2018 um 17:07

Als Mitarbeiterin des Archivs wird sie wohl an die Informationen kommen oder sie vielleicht sogar abtippen müssen. So stelle ich mir das vor.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
wandagreen kommentierte am 02. Dezember 2018 um 18:51

:DDD Autorentrickkiste! (Ist erlaubt).

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
marsupij kommentierte am 02. Dezember 2018 um 17:06

Und sie hat sicherlich viel riskiert für diese Anrufe und Informationen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
stefanb kommentierte am 03. Dezember 2018 um 08:33

Tja, die farbigen Cops sind auch nur Menschen und nicht anders als die weißen Cops. Das und der Umstand, dass Rake auf eigene Faust loszieht, ermittelt und gegen seinesgleichen arbeitet, finde ich sehr spannend. Ich bin sehr gespannt was die weitere Entwicklung wohl bringen wird.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
buecherwurm1310 kommentierte am 04. Dezember 2018 um 15:56

Boggs weiß wohl, wenn die schwarzen Polizisten nicht zusammenhalten, werden sie es noch schwerer haben.

Als er zur Arbeitsstelle des toten Mädchens fährt, kommt er durch Viertel, die er zuvor nie gesehen hat und wohl fühlt er sich nicht in seiner Haut. Dabei ist es seine Stadt und er ist Polizist. Aber tief in seinem Innern sind da noch Minderwertigkeitsgefühle, die ihm anerzogen sind.

Auch Rake ermittelt weiter und observiert Underhill. Dabei entdeckt er, dass Dunlow viel tiefer in der Sache drinsteckt.

Dann ist auch Underhill tot. Aber wer war es?

Die Frau, die Boggs schon mal Informationen gegeben hat, hat wieder welche und Boggs ist erstaunt. Es gibt anscheinend doch Menschen, die wollen, dass Verbrechen geklärt werden und nicht durch Korruption und Rassenprobleme ungeklärt bleiben.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
Worttaenzerin kommentierte am 04. Dezember 2018 um 17:35

Underhills Tod hat mich sehr verwundert. Irgendwie hatte ich damit überhaupt nicht gerechnet und ich frage mich, wer es denn nun war. 

Ich würde mich freuen, wenn wir noch erfahren wer die Frau ist, die Boggs heimlich hilft. Ich mag sie und ihre Unterstützung, auch wenn ich das Gefühl habe das sie nur da ist um zu zeigen, dass es auch andere gibt, die nicht schlecht von den farbigen Polizisten und ihre Arbeit denken.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
luna81de kommentierte am 04. Dezember 2018 um 21:37

Endlich bin auch ich mit diesem Abschnitt durch. Rake und Boggs arbeiten endlich zusammen. Auch wenn auf beiden Seiten viel Misstrauen herrscht, eine gute Entscheidung, denn ich denke, nur gemeinsam können sie tatsächlich etwas erreichen.

Ich denke auch, dass Underhill mit "wir" eine KKK-Gruppe innerhalb der Polizei meinte. Das erleichterte sicher auch den Zugang zur Polizei in Peacedale, die ja mit Sicherheit auch alle im KKK sind. Dass Underhill aus dem Weg geräumt werden musste, zeigt, für wieviel Unruhe Rake, Boggs und Smith schon gesorgt haben.

Die Anruferin aus der Zentrale hat mich auch neugierig gemacht. Woher weiß sie von dem Zusammenhang zwischen Underhill und Lily Ellsworth, obwohl das aus den Akten gelöscht wurde? Bin gespannt, ob die anderen Unterstützer, die sie erwähnt hat, noch in Erscheinung treten.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
Worttaenzerin kommentierte am 05. Dezember 2018 um 14:00

Der zweite Abschnitt hat mir definitiv noch besser gefallen als der erste. Es kam mehr Tempo in die Geschichte und die Charaktere haben eine gute Entwicklung durchgemacht. 

Das McInnis sich so für seine Leute einsetzt hat mich positiv überrascht. Auch wenn es nicht ganz eigennützig von ihm ist, so handelt er doch richtig und zeigt den Zusammenhalt der auch zwischen weißen und farbigen Polizisten möglich ist. 

Das Rake endlich aufgewacht ist und seinen Mut zusammengenommen hat, hat mir gut gefallen. Ich hatte ja schon gehofft, dass er sich an Boggs wendet. Hoffentlich können sie gemeinsam an mehr Informationen kommen. 

Es ist immer noch sehr deutlich, wie schlecht das Polizeisystem damals gearbeitet hat und wie korrupt es in dieser Story auch noch ist. Hier weiß man wirklich nicht, welchen weißen Polizisten man überhaupt trauen kann. Natürlich macht das die Sache für die aufklärung des Mordes auch noch einmal spannend. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 159 bis 323
Gina1627 kommentierte am 06. Dezember 2018 um 16:34

Gestern habe ich in einer Nachtschicht den Rest des Buches verschlungen und es gibt heute noch die Kommentare dazu.

Auch der zweite Leseabschnitt hat die damalige Zeit und die Probleme der Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben wieder sehr gut rübergebracht. 

Beklemmung kam bei mir auf, als Rake bei seinem Nachtspaziergang mit James Calvin ins Gespräch kam. Es ist schon traurig, wozu Menschen bereit. Die Methode erinnert einen an die Machenschaften des Ku-Klux-Clans? Die Gedanken in Rakes Kopf sind aber auch nicht besser.

 

Überall bauen sich für Boggs und Smith Hindernisse bei ihrer Arbeit auf. Für sie ist es gefühlt nur noch frustrierend. Kein Wunder, wenn sie zwischendurch auch schon mal ausrasten. Hier sind Schwarz und Weiß wieder gleich. Auch Rake und Bogs beim Weggucken. Chandler Poe’s Tod bringt wieder Unruhe ins Geschehen. Zum Glück scheint McInnis hinter den beiden zu stehen, aber Dunlow hat die beiden jetzt noch mehr auf dem Kieker. Was und wer steckt hinter diesem Mord? 

 

Gut gefallen hat mir, dass Rake langsam aufzuwachen scheint und Dunlow immer mehr in Frage stellt. Dieser scheint ganz schön tief verstrickt in alles zu sein. Das Rake sich jetzt an Boggs wendet fand ich sehr gut. Ich war gespannt darauf, wie sich die Sache entwickelt. 

 

Total überrascht hat mich auch der Tod von Underhill. Wer steckt da wohl hinter. 

Ich konnte nicht aufhören zu lesen.