Leserunde

Leserunde zu „Das Damengambit" (Walter Tevis)

Das Damengambit -

Das Damengambit
von Walter Tevis

Bewerbungsphase: 13.05. - 27.05.

Beginn der Leserunde: 03.06. (Ende: 24.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diogenes Verlags – 20 Leseexemplare von „Das Damengambit" (Walter Tevis) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Leseexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage.

ÜBER DEN AUTOR:

Walter Tevis (1928–1984) studierte nach seinem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg Literatur an der University of Kentucky und arbeitete lange Jahre als Lehrer und Universitätsdozent, ehe er freier Schriftsteller wurde. Er ist der Autor von sechs Romanen, von denen mehrere hochkarätig verfilmt wurden (›Die Haie der Großstadt‹ mit Paul Newman, ›Die Farbe des Geldes‹ mit Tom Cruise, ›Der Mann, der vom Himmel fiel‹ mit David Bowie). Nach dem weltweiten Erfolg der Netflix-Serie ›Das Damengambit‹ mit Anya Taylor-Joy wird sein Werk wiederentdeckt.

26.06.2021

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144

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Aline Kappich kommentierte am 09. Juni 2021 um 14:30

Dorothea Esser kommentierte am 04. Juni 2021 um 09:44:

Gestern war hier bei uns Feiertag und da mein Buch schon vorgestern ankam musste ich die Gelegenheit nutzen und einfach schonmal anfangen. Was soll ich sagen? Die ersten 4 Kapitel (144 Seiten) sind wirklich wie im Fluge vergangen. Ich könnte mir vorstellen, dass die erste Einteilung bis hierhin geht, darum lege ich einfach mal los.

Das Buch gefällt mir vom Schreibstil und der Erzählweise sehr. Die Kapitel sind zwar relativ lang, doch immer in viele kleine Abschnitte unterteilt, was einen zügig vorankommen lässt. Mir gefällt es, wie in Beths Kindheit wichtige Dinge beleuchtet werden, aber weniger ihr kompletter Alltag im Kinderheim. Dadurch bleibt es einfach immer interessant und es ist dem Erzähler möglich auch Zeitsprünge einzubauen. In diesen ersten 4 Kapiteln erleben wir Beth im Alter von 8 bis 13. Sie ist ein ganz besonderes Kind mit einer wahnsinnigen Auffassungsgabe. Dadurch ist sie generell eine gute Schülerin und ihr fällt das Erlernen der Schachregeln sehr leicht. Da sie sonst keine Freunde und auch wenig zu tun hat, geht sie total im Schachspielen auf. Leider kann sie sich dafür immer nur kurz wegschleichen. Zum Glück erkennt der Hausmeister (ihr Schachlehrer) ihre Brillianz und versorgt sie auch mit Schachlektüre.

Es könnte für Beth jetzt so gut laufen, doch nun kommt die Zeit und die äußeren Umstände dazu. Generell ist es selten, dass ein Mädchen Schach spielt, geschweige denn ein so junges und dann wird von individueller Förderung im Weisenhaus nichts gehalten. Darum läuft alles im Geheimen ab und wird Beth später ganz verboten, was sie sehr stark trifft.

Besonders tragisch finde ich die Verwendung der Beruhigungspillen im Kinderheim. In der Beschreibung wie Beth sie nimmt und wie sie sich dabei fühlt wird schnell klar, dass sie süchtig ist und weiß, dass es ihr durch die Einnahme der Pillen besser geht. Man kann jetzt schon erahnen, dass sie dieses Suchtproblem noch lange begleiten wird (siehe das Cover des Buches!).

Doch Beth ist ein toller, starker Charakter und sie macht in diesen 4 Kapiteln einen tollen Weg und weiß vor allen Dingen ganz genau was sie will. Ich bin sehr gespannt darauf, was bei ihren Adoptiveltern noch für Geheimnisse lauern und ob sie mit ihren ersten Siegen einen richtigen Einstieg in die Schachwelt geschafft hat.

medsidestories kommentierte am 08. Juni 2021 um 23:18:

Ich stimme dir mit allem zu. Ich finde es auch schön, dass die langen Kapitel dank der Absätze nie zu lang werden. 

medsidestories kommentierte am 08. Juni 2021 um 23:30:

Ich melde mich jetzt auch einfach schon einmal zu Wort. Ich habe bisher auch die ersten vier Kapitel gelesen. Also bis zum Ende von Beths erstem Schachturnier.

Ich habe die Serie bereits gesehen und bin vom Buch sogar noch einen Tick mehr begeistert. Ich finde es wirklich außergewöhnliuch, wie der Autor es schafft, das Schachspiel so ultra spannend zu erzählen. Und das sage ich, obwohl ich wirklich nicht den leisesten Schimmer einer Ahnung von Schach habe! Beth als Protagnoistin mag ich sehr. Ich bin überhaupt ein Fan von Büchern, die kluge Frauen in den Mittelpunkt stellen. Dass sie so früh in die Sucht abgerutscht ist, finde ich schrecklich, aber auch sehr eindrücklich dargestellt. Sie ist eine willensstarke Protagonistin, die für ihre Ziele kämpft. Dass sie auf dem Weg dorthin stielt (das war in der Serie nicht der Fall), ist natürlich moralisch verwerflich, aber menschlich nachvollziehbar. Beth ist irgendwo ein Opfer ihrer Umstände und dass sie ihren Verstand nutzt, um sich daraus zu befreien, finde ich bemerkenswert. Wirklich ein toller Plot für eine Geschichte. Das Stehlen gefällt mir irgendwo sogar gut. Also das soll keine moralische Rechtfertigung sein, ich meine es auf literarischer bzw. erzählerischer Ebene, weil es Beths Charakter ambivalenter und tiefer macht.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings. Auch im Vergleich zur Serie. Dort gab es die Missbrauchsszene, die sich relativ am Anfang zwsichen Jolene und Beth abspielt, nämlich nicht. Mich hat diese Stelle des Buchs ziemlich verstört und ich hätte gut darauf verzichten können. Ich finde, die Geschichte hat dieses Erlebnis nicht gebraucht. Für Beths Charakterentwicklung und selbst für ihre Sucht hat sich dadurch wenig getan. Ich habe zumindest nicht herauslesen können, welchen Sinn und Zweck der Autor damit verfolgt hat. Ihr vielleicht?

Verrückt, dass die Geschichte eigentlich schon so alt ist und erst heute wiederentdeckt und auf deutsch übersetzt wurde. Ich finde sie wirklich großaritg und bin ganz verliebt in das Buch.

Dorothea Esser kommentierte am 09. Juni 2021 um 13:21:

Die Szene mit Jolene kam für mich auch aus dem Nichts und ich konnte sie gar nicht nachvollziehen. Was ich aber interessant fand: ich dachte jetzt macht Jolene ihr das Leben zur Hölle und sie beschimpfen sich ja auch, aber irgendwie renkt sich ihre Freundschaft ja dann auch wieder ein. Auch später denkt sie an Jolene als ihre Freundin zurück, was ich schön finde und dadurch denke, dass sie das Ganze nicht traumatisiert hat.

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lillywunder kommentierte am 10. Juni 2021 um 11:46

Den starken Willen von Beth finde ich auch beeindruckend. Er wird so  nebenbei geschildert, ganz unreflektiert von ihr, als wäre es das selbstverständlichste der Welt für das Schachspiel (und leider auch für die Pillen) gegen jegliche Widerstände anzugehen, ob es Verbote sind, Geldmangel, verschlossene Räume, Erwartungen der Erwachsene an Mädchen und die Männerdominanz in der Schachwelt.

Die Szene zwischen Beth und Jolene fand ich auch verstörend und hatte schon befürchtet, hier würde sich ein weiterer Handlungsstrang draus entwickeln, aber da das bislang nicht so ist (ich kenne die Serie nicht), kann ich es auch nicht einordnen. 

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wusl kommentierte am 22. Juni 2021 um 09:40

Ich hatte ja den Eindruck, dass es nicht alleine ein starker Wille ist, sondern schon eine Art Autismus. Diese Art von "Behinderung" ist ja in Romanen inzwischen stark vertreten und ich mag auch nicht immer jede Sonderbarkeit einer Person darauf zurückführen, aber mir kommt es vor, dass Beth zum einen Zwischenmenschlich sehr zurückhaltend und andererseits intelligenzmäßig weit über dem Durchschnitt ist. Da würde eine leichte Form von Autismus o.ä. ihr Verhalten schon erklären.

Mich wundert, wie wenig sie trauert und wie leicht sie ihr Leben im Heim akzeptiert.

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gagamaus kommentierte am 11. Juni 2021 um 09:53

Ich habe die Serie bereits gesehen und bin vom Buch sogar noch einen Tick mehr begeistert.

Ich habe die Serie extra noch nicht geguckt. Meine Maxime immer erst das Buch und dann den Film. Damit bin ich bis jetzt immer super gefahren. :-)

 

Die Szene mit Jolene kam für mich auch aus dem Nichts und ich konnte sie gar nicht nachvollziehen. Was ich aber interessant fand: ich dachte jetzt macht Jolene ihr das Leben zur Hölle und sie beschimpfen sich ja auch, aber irgendwie renkt sich ihre Freundschaft ja dann auch wieder ein. Auch später denkt sie an Jolene als ihre Freundin zurück, was ich schön finde und dadurch denke, dass sie das Ganze nicht traumatisiert hat.

Als Freundin habe ich Jolene nicht gesehen. Beth tut sich schwer mit Nähe und anderen Menschen. Sie hat gar keine Freunde - überhaupt keinen Menschen. Das berührt mich sehr. Jolene ist eher eine Leidensgenossin, die sich zu ihr hingezogen fühlt. Aber Beth kann ihr nicht geben, was sie möchte. Weder Freundschaft noch Sex.

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medsidestories kommentierte am 12. Juni 2021 um 21:58

Da hast du recht. Beth hat gar keine richtigen Freunde und keine tiefergehenden emotionalen Beziehungen.  

Jolene ist eine Leidensgenossin, die sich zu ihr hingezogen fühlt. 

Die Formulierung finde ich schwierig gewählt. Dass ein achtjähriges Mädchen niemandem Sex geben kann, sollte nämlich klar sein. Auch eine Teenagerin(?) wie Jolene. 

 

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PeWie kommentierte am 12. Juni 2021 um 12:49

ich glaube das der Autor nicht den Missbrauch sondern den Wunsch nach Nähe, etwas schönes fühlen in den Vordergrund gestellt hat, das aber diese Gefühle bei jedem durch etwas anderes hervor gerufen werden. Für mich macht diese Szene die Abhängigkeit von den Beruhigungsmitteln noch deutlichen. Beth wartet bis die Spannung in ihrem Körper fast unerträglich ist erst dann nimmt sie eine Pille und dann  kommt die Ruhe und der Schlaf.

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Tiuri kommentierte am 18. Juni 2021 um 12:19

Wirklich interessanter Ansatzpunkt.Finde ich total nachvollziehbar.

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milkshake kommentierte am 13. Juni 2021 um 11:12

Die Vergewaltitungsszene war sehr unangenehm. Ich habe daraus gelesen, dass Beth zwar kein Kind mehr war/sein wollte, aber ihr Körper war eben doch noch Kind, egal wie reif der Geist und wie weit voraus er dem Körper ist.

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Tiuri kommentierte am 18. Juni 2021 um 12:17

Meine Meinung zu Jolene/ dem Missbrauch:

Sie hat keine Freunde oder enge Vertraute, bis auf Jolene. Sie ist ein älteres Mädchen aus dem Kinderheim, dass Beth die Sexualität näher bringt. Beth ist noch ziemlich jung und überfordert damit. Eines Nachts versucht Jolene sogar Beth zu missbrauchen. Das hat mich auch wirklich schockiert. Ich könnte mir vorstellen, dass Beth dadurch ein ungesundes Bild von Sexualität und Liebe entwickelt. Was mich auch verwundert ist die Tatsache, dass Beth trotz allem, was Jolene tut, auf ihrer Seite steht und auch nach ihrer Adoption oft an sie denkt. Vielleicht ist Jolene ja auch eine Art Vorbild für Beth, denn sie sagt, was sie denkt, ist sehr aufgeschlossen und furchtlos.
Anders kann mir die Beziehung zwischen den beiden nicht richtig erklären.

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wusl kommentierte am 22. Juni 2021 um 09:45

Ich habe es nicht wie einen Missbrauch gesehen, auch wenn natürlich Jolene älter ist. Es war für mich ein Ausprobieren zweier Kinder und ja, die Suche nach Nähe und Liebe spielte auch eine Rolle. Jolene tut immer so reif und klug und erfahren aber im Grunde ist sie genau so ein einsames Kind ohne Erfahrungen und sie ist wohl auch fasziniert davon, wie Beth sich gibt. So klug und überhaupt nicht auf der Suche nach Freundinnen. Ich denke, irgendwie bewundert Jolene auch Beth ein wenig.

Ich fand wohltuend, dass keines der Kinder Beth wirklich unterdrückt oder schikaniert. So was erwartet man ja gleich bei Kindern, die auffällig sind.

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Lesedrache kommentierte am 09. Juni 2021 um 17:27

Ich habe das Buch auch in einem Rutsch gelesen, da es durch die kleinen Abschnitte gut und flüssig zu lesen ist. Anfangs hatte ich Sorge, dass die detaillierten Schachpartien (da habe ich nämlich keine Ahnung von) die ganze Geschichte langweilig machen würden, aber dem war nicht so. Im Gegenteil, das erhöhte sogar die Spannung und man konnte richtig mit Beth mitfiebern.

Der erste Teil der Geschichte beschreibt Beths Übergang von der Kindheit zur Pubertät, daher auch wahrscheinlich die Szene mit Jolene, die aber tatsächlich entbehrlich gewesen wäre.

Geschockt war ich auch über das Verabreichen der grünen Pillen im Heim und die unglückliche Fügung, dass die Adoptivmutter sich ebenfalls damit das Leben erträglicher macht. So entstand für Beth eine zusätzliche Bestätigung, dass man in gewissen Situationen durchaus darauf zurückgreifen kann. Mrs. Wheatley ist Beth zwar sehr zugetan, bietet ihr aber meines Erachtens nicht die Geborgenheit, die sie gebraucht hätte. Es verwundert mich schon ein wenig, dass zur damaligen Zeit, in der diese Story spielt, man sich von Fertigerichten und Alkohol ernährt. Hier hätte ich eigentlich eine fürsorglichere Ersatzmutter erwartet. Durch dieses Verhalten geprägt, rutscht Beth immer wieder in die Sucht hinein. 

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lillywunder kommentierte am 10. Juni 2021 um 11:50

Es ist eindrücklich, wie unmittelbar diese Erfahrungen in der Adoptivfamilie geschildert werden, so nüchtern und unreflektiert erzählt, ohne dass man die Gedanken und Gefühle von Beth dazu kennenlernt. Lediglich ihre Sehnsucht nach einem eigenen Zimmer, mit abschließbarer Tür, Ruhe und keinen Streiterein im Flur...

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labbelman kommentierte am 13. Juni 2021 um 10:15

Sie ist da halt sehr bescheiden unterwegs und auch wenn wir als Leser denken, dass sie es nicht wirklich gut hat in ihrer Adoptivfamilie, so ist es wohl noch allemal besser als im Heim.

Dadurch, dass man Beth ihre Gefühle nicht lesen kann, hat man sehr viel Interpretationsspielraum und kann seine eigenen Gefühle da rein legen. Wie würde es mir an ihrer Stelle gehen.

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dj79 kommentierte am 13. Juni 2021 um 21:35

In meiner Wahrnehmung geht es ihr bisher in der Adoptivfamilie am Besten. Ausreichend finanzielle Mittel und liebevoll zubereitetes Essen aus frischen Zutaten sind dabei nicht so entscheidend. Bei ihr zu Hause gab es oft Streit. Der Vater ist an seinem Lebensstil gestorben. Was heißt das wohl? Das Heim kam mir vor wie eine Verwahrstelle. Damit die Kinder möglichst wenig Arbeit machen, gab es die Pillen. Ich glaube Beth und Mrs. Wheatley müssen sich noch ein bisschen zusammenraufen. Irgendwie passen sie schon zu einander.

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wusl kommentierte am 22. Juni 2021 um 09:47

Mrs. Wheatley ist eine einsame Seele. Für Beth ist ihre Art gar nicht schlecht. Sie erwartet nicht, dass sie mit Liebe überschüttet wird. Das eher nüchterne gefällt Beth sicher. Und Mrs. Wheatley behandelt Beth auf ihre Art gut.

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gagamaus kommentierte am 11. Juni 2021 um 10:00

Geschockt war ich auch über das Verabreichen der grünen Pillen im Heim und die unglückliche Fügung, dass die Adoptivmutter sich ebenfalls damit das Leben erträglicher macht. So entstand für Beth eine zusätzliche Bestätigung, dass man in gewissen Situationen durchaus darauf zurückgreifen kann. Mrs. Wheatley ist Beth zwar sehr zugetan, bietet ihr aber meines Erachtens nicht die Geborgenheit, die sie gebraucht hätte. Es verwundert mich schon ein wenig, dass zur damaligen Zeit, in der diese Story spielt, man sich von Fertigerichten und Alkohol ernährt. Hier hätte ich eigentlich eine fürsorglichere Ersatzmutter erwartet. Durch dieses Verhalten geprägt, rutscht Beth immer wieder in die Sucht hinein. 

Ich bin ja schon fast froh, dass im Heim die Pillen das Schlimmste sind. Nach einigen Büchern mit Heimerlebnissen, in denen die Kinder schwer misshandelt, vergewaltigt und sogar mal getötet wurden, sind die Pillen schrecklich aber naja. Es gab wohl damals gar keine Heime mit glücklichen Kindern. Diese Erkenntnis erschüttert mich sehr. Erst diese Woche einen Bericht gesehen über die Menschen, die als Pflegeheim-Kinder von Priestern und Nonnen missbraucht wurden. Unfassbar, was im letzten Jahrhundert in Heimen überall auf der Welt ablief.

Mrs. Wheatley behandelt Beth von Anfang an mit großem Respekt. Das hat mir sehr gefallen. Zwar fehlt ihr das Mütterliche, ja das stimmt, aber sie nutzt Beth nie aus. (In Abschnitt zwei kommt das  noch besser raus, was ich meine.) Die Frau tat mir leid. Sie ist einsam und vom Mann verlassen und deshalb nimmt sie Beth zu sich. Und wegen des Geldes, dass sie für Beth bekommt. Das ist zwar traurig, aber für Beth entwickelt sich alles gar nicht so schlecht. Und wie gesagt, sie hätte es viel schlechter treffen können.

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medsidestories kommentierte am 12. Juni 2021 um 22:02

Ich mag Mrs. Wheatly auch sehr gerne. Sie ist ähnlich verloren wie Beth. Die beiden sind eigentlich zwei Seiten der gleichen Münze. Sie hatte sicherlich in gewisser Weise egoistische Motive, um ein Waisenkind auzunehmen. Aber sie und Beth fangen sich gegenseitig irgendwie auf. 

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dj79 kommentierte am 13. Juni 2021 um 21:38

Gut zusammengefasst. Das sehe ich ganz genau so.

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PeWie kommentierte am 12. Juni 2021 um 12:50

Ich sjpiele Schach und für mich sind diese Beschreibungen auch sehr spannend, ich kann mir die Szenen gut vorstellen.

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Hilou kommentierte am 15. Juni 2021 um 14:12

Ich spiele zwar gerne Schach, aber selbst ich konnte den beschriebenen Schachzügen stellenweise kaum folgen. Ich wünschte, ich hätte das Gehirn von Beth und auch ihre Phantasie, wie sie die Schachpartien nachts vor dem geistigen Auge immer wieder durchgespielt hat. Das ist schon sehr beeindruckend, insbesondere auf Grund ihres Alters.

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Hilou kommentierte am 15. Juni 2021 um 14:12

Ich spiele zwar gerne Schach, aber selbst ich konnte den beschriebenen Schachzügen stellenweise kaum folgen. Ich wünschte, ich hätte das Gehirn von Beth und auch ihre Phantasie, wie sie die Schachpartien nachts vor dem geistigen Auge immer wieder durchgespielt hat. Das ist schon sehr beeindruckend, insbesondere auf Grund ihres Alters.

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Gaenseblume kommentierte am 09. Juni 2021 um 20:29

Ich bin heute mit dem ersten Teil fertig geworden und musste mich echt bremsen nicht direkt weiterzulesen.

Durch die Schachpartien und die Innensicht in Beth hat das Tempo am Ende richtig angezogen und es war ein unglaublicher Sog!

Ich habe die Serie schon durchgeschaut, bevor ich das Buch gelsen habe - und ich bin echt überrascht, wie nah die Setie an dem Buch ist! Das hatte ich schon lange nicht mehr.

Dennoch ist es nicht langweilig, weil ich (wie ich es mir erhofft habe) viel mehr Einsicht in die Gedanken und die Persönlichkeit des Charakters von Beth bekomme. Das fand ich in der Serie immer sehr schwierig, weil man Menschen eben nur vor den Kopf gucken kann. 

Ich hätte mir ein bisschen mehr Details zu Methuen gewünscht und ein bisschen mehr Beschreibungen, aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich durch die Serie schon Input hatte. 

Ich bin sehr gespannt auf ihre weitere Reise aus ihrer Perspektive und muss jetzt einfach weiterlesen!

LG *-

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gagamaus kommentierte am 11. Juni 2021 um 10:02

Durch die Schachpartien und die Innensicht in Beth hat das Tempo am Ende richtig angezogen und es war ein unglaublicher Sog!

Ich kann nicht Schachspielen und bin überrascht, dass mich die vielen Schachszenen gar nicht stören sondern eher fesseln. Überhaupt dieser reduzierte Schreibstil und Beth, die so reduziert in ihren Gefühlsregungen scheint, das ist eine faszinierende Mischung. Ich bin begeistert von dem Buch.

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Magnolia-sieben kommentierte am 11. Juni 2021 um 10:17

Das hast du perfekt ausgedrückt. Es passiert nicht wirklich viel und trotzdem fesselt das Buch ungemein. So schreibt einer, der sein Metier beherrscht.

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vielleser18 kommentierte am 13. Juni 2021 um 11:09

Ja ! Genauso sehe ich das auch....es fesselt ungemein, auch ohne "Action"

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PeWie kommentierte am 12. Juni 2021 um 12:52

Ich fühle für Beth, bzw. ich übertrage meine Gefühle auf sie. Ich denke beim Lesen so würde ich mich an ihrer Stelle in dieser Situation fühlen. Die Tabletten hätte ich auch versucht zu stehlen.

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labbelman kommentierte am 13. Juni 2021 um 10:13

Ich kann zwar Schach, aber von vielen Begriffen habe ich auch noch nie etwas gehört. Ich dachte auch erst, dass mich das auf Dauer stören wird, aber es ist einfach nur spannend.

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dj79 kommentierte am 13. Juni 2021 um 21:44

Ich denke schon, das Beth Gefühlregungen präsentiert. Zwei der Schachspieler waren recht attraktiv, was sie vorübergehend leicht verunsichert hat. Faszinierend finde ich, wie sie ihre Gefühle wieder unter Kontrolle bekommt, wie sie diese teilweise einfach abstellt. Sie lenkt ihre Konzentation auf das Wesentliche. Lustig finde ich, dass sie ihre Gefühle nicht mehr im Griff hat, wenn sie sicher ist, dass sie gewinnt. Dann wird es körperlich für Beth. Sie wird dann einfach rot.

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labbelman kommentierte am 17. Juni 2021 um 09:38

Das hast du echt gut beobachtet, denn darüber hatte ich bisher noch nicht nachgedacht.

Sie kann sehr konzentriert sein, müsste dies aber länger beibehalten, auch wenn sie am gewinnen ist. Hat manchmal fast etwas unmenschliches, eher was von einem Computer, dass sie das so kann.

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PeWie kommentierte am 13. Juni 2021 um 22:09

Ich habe die Serie schon durchgeschaut, bevor ich das Buch gelsen habe - und ich bin echt überrascht, wie nah die Setie an dem Buch ist! Das hatte ich schon lange nicht mehr.

Das finde ich interessant das die Serie so nah am Buch ist, das ist ja eher selten. Meistens erkennt man das Buch nicht wieder.

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lillywunder kommentierte am 10. Juni 2021 um 11:36

Wow, ich habe gerade den ersten Abschnitt zu Ende gelesen und bin fast noch atemlos. Was für ein Tempo, ich hätte nie gedacht, dass es hier so spannend zugehen wird! Mir gefällt das Buch bis jetzt unheimlich gut! Man springt von einer wichtigen Szene zur nächsten, ist mit dem ersten Satz eines Absatzes sofort mittendrin und ich hatte manchmal sogar das Gefühl, der Autor hätte schon etwas  vorgespult, sodass man das verpasste erst einmal nachholen muss, was aber ganz im Nebenbei gelingt, während die Geschichte schon weitergetragen wird. Alles was für die Geschichte unwichtig ist, wird ausgelassen und so schraubt sich die Geschichte in windeseile immer weiter nach oben.

Ich fand es großartig, wie Beths Wahrnehmung des Schachspielens beschrieben wurde, die Wirkung der Kräfte, die sie auf dem Schachbrett wahrnimmt, die Eleganz der Züge, die "knisternde Energie ihres glasklaren Verstandes". Unvorstellbar, wie sie nachts im Bett die komplexsten Spielzüge ersinnen kann. Das Schachspiel wirkt bei Beth wie eine harte Droge und dieser Vergleich wird durch ihre tatsächliche Medikamentenabhängigkeit noch verstärkt, nach beidem entwickelt sie diese (Sehn-)Sucht und Seeligkeit oder Entzugserscheinungen und durch das Verlangen danach auch kriminelle Energie. Die Leichtigkeit mit der sie als Kind von den Pillen abhängig wird und auch nach etwas Abstinenz wieder zugreift als wäre es überhaupt keine Frage, ist tief tragisch und ständig will man ihr zurufen "Tu es nicht!". Auf der Spannungskurve geht es immer nur bergauf und dabei sind wir erst bei einem Drittel...

Ich kann absolut verstehen, wenn dieses Buch neue Schachspieler/innen hervorbringt, ich hätte fast Lust auf eine Partie, aber mehr noch auf das Weiterlesen. :)

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milkshake kommentierte am 13. Juni 2021 um 11:16

"Das Schachspiel wirkt bei Beth wie eine harte Droge und dieser Vergleich wird durch ihre tatsächliche Medikamentenabhängigkeit noch verstärkt, nach beidem entwickelt sie diese (Sehn-)Sucht und Seeligkeit oder Entzugserscheinungen und durch das Verlangen danach auch kriminelle Energie." Das hast du sehr schön beschrieben :)

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labbelman kommentierte am 10. Juni 2021 um 21:08

Die Hälfte des Abschnittes ist geschafft und ich bin bereits hin und weg von dem Buch, auch wenn ich nicht der große Schachspieler bin.

Elizabeth ist ja wirklich ein bemerkenswertes Kind mit acht Jahren, sie kann sich immens viel merken und deswegen auch so gut Schach spielen. Sich so viele Züge zu merken hat schon etwas für sich, so eine Gehirnleistung hätte ich nicht.

Das raue Miteinander im Heim und die sexuellen Übergriffe durch andere Kinder sind schon nicht ohne. Hier musste ich oft schlucken. Auch über die Gabe von Pillen. Wen wundert es da noch, dass die Kinder süchtig davon werden?

Der Hausmeister wirkt zwar sehr kauzig, aber hinter der harten Schale ist bestimmt ein weicher Kern, sonst würde er ihr ja nicht alles beibringen.

Ich hoffe sehr für sie, dass sie auch ohne grüne Pillen zurecht kommt. Die Überdosierung hatte es echt in sich. Ob das Heim dafür noch Ärger bekommen wird?

Der Schreibstil des Autors ist schon etwas besonderes. Irgendwie abgehakt und dennoch sorgt es für Spannung.

Mal sehen was der Rest des Abschnittes noch zu bieten hat.

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dj79 kommentierte am 13. Juni 2021 um 21:51

Der Hausmeister wirkt zwar sehr kauzig, aber hinter der harten Schale ist bestimmt ein weicher Kern, sonst würde er ihr ja nicht alles beibringen.

Ja genau, ich glaube er mag sie. Sie ist genau wie er ein Einzelgänger, der seine Ruhe möchte. Obwohl er bestimmt auch nicht so viel Geld hat, schickt er ihr die Teilnahmegebühr.

Ich hoffe sehr für sie, dass sie auch ohne grüne Pillen zurecht kommt. Die Überdosierung hatte es echt in sich. Ob das Heim dafür noch Ärger bekommen wird?
An Konsequenzen für das Heim glaube ich nicht. Das wird einfach unter den Teppich gekehrt. Die Kinder machen einen kalten Entzug und fertig. Schlimm, würde für mich aber ins Bild passen.

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labbelman kommentierte am 17. Juni 2021 um 09:41

Ja das fand ich auch klasse, dass er sie unterstützt, obwohl er bestimmt selbst sehr wenig hat. Sie sind sich als Einzelgänger so ähnlich, dass sie das irgendwie zusammengeschweißt hat. Ich hätte ihnen noch mehr gemeinsame Zeit gegönnt, auch wenn er ihr nichts mehr beibringen konnte.

Kalter Entzug trifft es. Interessant wäre nur gewesen, ob der Aufwand mit den Kindern ohne Drogen jetzt wirklich so anders ist? Generell macht das Heim jetzt nicht so den Eindruck als würden sich die Leute dort besonders kümmern wollen.

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Magnolia-sieben kommentierte am 11. Juni 2021 um 00:43

Es ist zwar schon spät, aber ich musste einfach weiterlesen, obwohl ich nur mal "anlesen" wollte. Spricht schon mal für das Buch.

Arg nüchtern fand ich, wie leicht Beth über den Tod ihrer Mutter hinwegkam. Und dann das Heim - okay, ist halt so. Schnell hat sich Beths Intelligenz herausgefiltert, aber hätte sie nicht diese brillante Auffassungsgabe, könnte sie all die meisterlichen Züge nie nachvollziehen. Im Bett. Anstatt der grünen Pillen und dann doch mit ihnen.

Diese Sucht und die damit einhergehende Abhängigkeit hat das Waisenhaus gefördert. Herrlich die Szene,  als Beth alle Pillen stehlen will. Wenn schon, denn schon. Ihr erster Förderer in Sachen Schach war der Hausmeister,  der mit seiner schroffen, aber doch sehr menschlichen Art ihr die erste Tür geöffnet hat. Er hat ihr Potential gesehen und ich denke, er wird immer auf ihrer Seite sein. 

Was ich mich frage ist, warum die Wheatleys sie adaptiert haben. Es war wohl eher ihr Wunsch, dadurch die Ehe zu retten. Ihr Ehemann ist von Anfang an passiv und dann taucht er nicht mehr auf, taucht vielmehr unter. 

Beth tut alles, um dieses Schachturnier spielen zu können. Dass sie stiehlt - naja. Sie ist besessen, da ist jedes Mittel recht. Mit dreizehn alle zu schlagen, da gehört schon was dazu. Die Besten der Besten haben gegen sie keine Chance, da erwarte ich noch ganz viel.

Die Netflix-Serie kenne ich nicht, werde diese auch nie kennenlernen. Zu Anfang dachte ich schon, ob ich als Schach-Anfänger, der ich auch immer bleiben werde, einen Zugang zum Buch finden werde, dieses "Damengambit" genießen kann, hiermit klarkommen werde. Und ja - ich werde das, muss dringend weiterlesen. 

 

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vielleser18 kommentierte am 13. Juni 2021 um 11:08

Eigentlich verschwindet Mr. Wheatley direkt nach dem er Beth abgeholt hat. Ob er Beth geholt hat, damit seine Frau Gesellschaft hat? Ich glaube, dass die Adoption schon direkt mit dem VErschwinden zu tun hat. Er wollte wohl einfach sein Gewissen beruhigen.

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Magnolia-sieben kommentierte am 13. Juni 2021 um 21:21

Mr. Wheatley war schon sehr unbeteiligt, steril direkt. Man hat gespürt, dass er hiermit nichts zu tun haben will. Diese Adoption geht wohl ausschließlich von Mrs. Wheatley aus, obwohl auch sie ganz schön unterkühlt rüberkommt. 

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dj79 kommentierte am 13. Juni 2021 um 21:57

Unterkühlt finde ich Mrs. Wheatley eigentlich nicht so sehr, noch etwas unbedarft im Umgang mit Kindern und irgendwie hilflos. Ich befürchte, sie weiß nicht einmal, wie man einen Haushalt führt, zumindest gehört kochen nicht zu ihren Stärken. 

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Magnolia-sieben kommentierte am 13. Juni 2021 um 22:13

Unbedarft ist besser ausgedrückt und hilflos, ja. Auch wenn kochen nicht ihre Stärke ist, so gehört putzen doch dazu. Bringt sie nicht das ganze Haus auf Hochglanz, als sich wegen der Adoption die Verantwortlichen anmelden? Mir kommt Mrs. Wheatley vor, als ob sie schon lange wüsste, dass ihr Ehemann gehen will oder schon lange gedanklich weg ist. Und so holt sie sich ein Adoptivkind. 

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Morgenschnecke kommentierte am 11. Juni 2021 um 21:04

Ich war sehr auf das Buch gespannt, auch ich kenne die Serie und bin überrascht, daß die meisten Szenen  eins zu eins aus dem Buch übernommen wurden. Es ist aber auch interessant zu lesen was weggelassen wurde.

Zuerst war ich etwas über die Form des Textes enttäuscht, ich hätte mir einen zusammenhängenden Text gewünscht und nicht solche kurzen Abschnitte. Aber nun gefällt es mir gut, die Abschnitte werden auch immer länger und machen die Geschichte abwechslungsreich.

Auch ich fand die Szene mit Jolene verstörend und sie hat mich sehr überrascht. Hätte es nicht gebraucht, zumal der Missbrauch in dem Kinderheim sonst auch nur am Rande angesprochen wurde. Vielleicht sollte es zeigen, daß solche Zustände damals zum Alltag in Einrichtungen dieser Art gehörten.

Ansonsten bin ich positiv überrascht wir spannend die Schachpartien beschrieben werden. Ich spiele kein Schach, aber hier kann ich mir ein gutes Bild von den Partien selbst und auch von Beths Entwicklung machen.

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PeWie kommentierte am 12. Juni 2021 um 21:19

Ich kenne die Serie nicht, daher ist für mich alles neu. Ich finde es nur spannend das ihr sagt das es fast eins zu eins verfilmt wurde, das ist ja äußerst selten. Interessant ist auch das es für uns erst die Serie gab und dann das Buch.

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Morgenschnecke kommentierte am 12. Juni 2021 um 22:48

Eigentlich soll es hier ja um das Buch gehen, deswegen wollte ich die Serie eigentlich nicht erwähnen, da ja nicht alle hier sie gesehen haben oder sehen wollen. Aber man hat die Szenen dann doch noch im Kopf, das beinflusst das Leseerlebnis doch sehr.

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PeWie kommentierte am 12. Juni 2021 um 23:31

Umgekehrt ist es doch genau so, man hat das Buch im Kopf wenn man die Verfilmung sieht. Selten sehe ich mir einen Film an wenn ich das Buch gelesen habe, er kann nie so gut sein wie mein Kopfkino. Ich denke ich werde mir diese Serie auch nicht ansehen, auch wenn bis jetzt jede nur positive Meinungen dazu hatte.

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labbelman kommentierte am 13. Juni 2021 um 10:12

Ich hatte bisher nur die erste Folge gesehen und sie hält sich wirklich immens gut ans Buch. Jetzt möchte ich dann aber lieber peu a peu lesen und dann im Nachgang die Folgen gucken.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich schon Anya Taylor-Joy (die Schauspielerin der Serie) als Figur sehe und mir Beth nicht anders vorstelle.

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dj79 kommentierte am 13. Juni 2021 um 22:01

Ich kenne die Serie überhaupt nicht. Dabei werde ich es auch belassen, mindestens bis ich das Buch ausgelesen habe. Für mich ist Beth im Moment eine jüngere, etwas blassere Person als die Dame auf dem Cover.

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labbelman kommentierte am 13. Juni 2021 um 10:08

Nun habe ich den kompletten Abschnitt durch und ich bin entsetzt wie Beth bei ihrer Adoptivfamilie behandelt wird. Sie ist ja fast so etwas wie eine Haushaltshilfe und bekommt nichts dafür. Wohlfühlen sieht da echt anders aus.

Als rauskommt, dass Mrs Wheatley die grünen Pillen nimmt, da war mir klar, dass sich Beth daran bedienen wird. Das wird sicher dauerhaft kein gutes Ende nehmen mit dem Zeug.

Die Klauaktionen lassen auch tief blicken, aber was soll sie machen?

Die Tunierspiele habe ich als immens spannend empfunden, das hatte fast was von Kriegsführung. Toll wie sie da jeden einzelnen zerlegt hat.

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milkshake kommentierte am 13. Juni 2021 um 11:21

Ich finde es interessant, wie unterschiedlich Beths Adoptivmutter hier wahrgenommen wird. Einige haben sie ins Herz geschlossen und als Bereicherung für Beth gesehen und du bist entsetzt bezüglich der ganzen Situation (ich zähle mich eher zum Zweiten, wenn auch vielleicht nicht ganz so extrem). Aber auch das ist eine große Kunst des Autors.

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dj79 kommentierte am 13. Juni 2021 um 22:06

Ich finde es interessant, wie unterschiedlich Beths Adoptivmutter hier wahrgenommen wird.

Stimmt, ich stehe Mrs. Wheatley zwar noch etwas ambivalent gegenüber, kann mir aber eine positive gemeinsame Entwicklung vorstellen. Da können wir gespannt sein, wie sich die "Mutter-Tochter-Beziehung" entwickelt.

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vielleser18 kommentierte am 13. Juni 2021 um 11:05

Der Roman hat mich schnell begeistern könnne, ich mag die ruhig Erzählweise und auch wenn ich kein Schach spiele, hat mich die Geschichte rund um Beth gepackt. Ihre Zeit im Kinderheim, die Beruhigungspillen, das Schachspielen im Keller, der Wechsel zu Alma Weathly. Die neue Schule, die geklaute Schachzeitschrift und nun das gewonne Turnier......mich berührt die Geschichte und ich kann mir Beth gut vorstellen. Sie hat einen messerscharfe Verstand und weiß was sie will. Sie denkt analytisch, weniger emotional und hat Pläne. Für ihr Alter ist sie schon erstaunlich reif und - vielleicht auch durch die Lebensumstände - sehr zielstrebig.

Walter Trevis hat das Buch schon 1983 geschrieben, kaum zu glauben, dass es jetzt erst wieder entdeckt wurde. Kennt ihr die Serie? Ich schaue sie mir erst nach dem Lesen an.

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milkshake kommentierte am 13. Juni 2021 um 11:22

Zum Glück wurde das Buch wieder entdeckt und hat durch die Serie einen Hype erfahren, ansonsten wäre uns wirklich eine Perle entgangen (wer weiß, was einem noch so alles entgeht!)

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milkshake kommentierte am 13. Juni 2021 um 11:07

Ich finde es spannend, wie der Autor Beth durch das Schachspielen charaterisiert, vorallem ihre Besessenheit, Kontrolle zu haben, sowohl über sich selber, was auch nochmal dadurch deutlich wurde, dass dieses kleine intelligente Mädchen sich selber die Drogen verabreichte, statt sich von der Heimaufsicht stilllegen zu lassen, wann diese es wollte, und zum anderen über andere Menschen und das Spiel ("Sie liebte die Macht, die die Figuren über die Linien und Diagonalen hatten" S. 29). Aber nicht nur Macht und Kontrolle ("sie konnte ihre eigene Präsenz im Raum spüren, klein und kompakt und gebieterisch" S. 57) sind wichtige Faktoren, das Schachspielen hilft ihr auch, sich bedeutsam und wichtig zu fühlen, ein Gefühl, was ihr vermutlich immer verwehrt blieb und sie sich stattdessen "in der Falle" und "empfindungslos" (S. 65), also ausgefliefert, fühlte. Beth ist wahnsinnig überlebens- und willensstark, eine Fähigkeit, die sie womöglich durch ihren massiv erschwerten Start ins Leben erworben hat. Sie hat sich schon früh geweigert, Kind zu sein. Vermutlich auch aus der Not heraus. Das wird in einer Szene ganz deutlich, als ihr eine Puppe geschenkt wird und Beth überhaupt kein Interesse daran hat, sie sogar umgehend in den Müll befördert und die Kindheit komplett hinter sich lässt. Es ist natürlich im Grunde eine tief traurige Geschichte und selbst wenn ihre Eltern nicht weg wären, wären diese ihr vermutlich niemals gerecht geworden ("Auf den Bildern waren überall Kinder zu sehen, oft an Erwachsene geschmiegt. Das erschien ihr recht seltsam, denn sie war in ihrem Leben selten von Erwachsenen berührt worden, höchstens gezüchtig" S. 69), schon garnicht in intellektueller Hinsicht. 

Ich finde Beth einen wahnsinnig interessanten Charakter, resolut und tough, aber auch mit Vorsicht zu genießen. Der Schreibstil gefällt mir unglaublich gut und schon jetzt hat der Autor für mich einen unvergesslichen Protagonisten erschaffen, dem man Empathie gegenüberbringt, aber auch nicht immer unbedingt über den Weg traut. 

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PeWie kommentierte am 13. Juni 2021 um 12:34

Weil Beth jemanden darstellt der sehr verschieden zu anderen Menschen ist, fast emotionslos, ein analytischer Verstand zusammen mit einem herausragenden Gedächtnis. Ihr braucht niemand zu erklären wie gefährlich die grünen Pillen oder Alkohol für sie sind, sie weiß es instinktiv. Aber sie will immer und überall die Kontrolle, daher Pillen ja und Alkohol nein. Das Schachspiel fordert sie heraus und gibt ihr gleichzeitig Macht. Sie ist eine der wenigen Frauen die öffentlich herausragend Schach spielt.

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lillywunder kommentierte am 14. Juni 2021 um 20:07

Sehr gut in Worte gefasst! :) Diese Erfahrungen von Macht sind mir auch aufgefallen, die Stärke, die sie durch das Schachspielen und die Kraft der Figuren und Züge erfährt, die dann nach dem Ende des Spiels plötzlich wieder in sich zusammenfällt... sehr eindrücklich...

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dj79 kommentierte am 13. Juni 2021 um 22:27

Wow, was für ein Start ins Buch. Ich bereue sofort, dass ich mir so viel Zeit gelassen habe, anzufangen.
Ich mag die Einteilung der Kapitel und die vielen Sternchen dazwischen. Man kann kurz innehalten, ohne den Punkt fürs Weiterlesen zu verlieren und sich dann wieder ganz der rasanten Handlung hingeben. Die Sprache ist locker, sehr kurzweilig, schreckt vor Schimpfwörtern nicht zurück. Das ist ja auch in der echten Jugendsprache so.

Beth hat mich das erste Mal beeindruckt, als sie mit den Pillen experimentiert und für sich eine bedarfsgerechte Einnahme als beste Version herausfindet. Sie ist erst acht. Das hätte ich mir im Leben nicht getraut. Natürlich machen die Pillen süchtig und sind nicht gut für Beth, aber allein auf den Gedanken zu kommen, finde ich bemerkenswert.

Begeistern tut mich auch ihr fotografisches Gedächtnis, das Schachbrett mit den Figuren darauf und wie sie die Züge ihrer Gegner vorhersieht. Interessant auch ihre Konzentrationsfähigkeit. Gefühlschaos und körperliche Schmerzen schiebt sie einfach beiseite, teilweise sogar ohne Pille. Das lässt mich hoffen, dass Beth am Ende auch ohne die grünen Dinger klarkommen kann. Mal sehen.

 

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lillywunder kommentierte am 14. Juni 2021 um 19:57

Ihr Vorstellungsvermögen, dass sie sich mehrere Bretter gleichzeitig vorstellen kann und die Züge der einzelnen Spiele planen kann, das hat mich auch einfach umgehauen...

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dj79 kommentierte am 13. Juni 2021 um 22:32

Lasst Eich dieses Zitat von S. 80 unten mal auf der Zunge zergehen:

"Mr. Wheatley hatte sie schweigend nach Lexington gefahren und war sofort ins Obergeschoss gegangen. Nach ein paar Minuten kam er mit einem Koffer herunter, küsste Mr. Wheatley flüchtig auf die Wange, nickte Beth zu und verließ das Haus."

Ich frage mich, wie Mr. Wheatley das geschafft hat? Ein lustiger Vertipper ;)

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Magnolia-sieben kommentierte am 13. Juni 2021 um 22:43

Lach... Ich hab mir diese Stelle nochmal gesucht. Naja - Mr. Wheatley hat wohl ausschließlich sich selbst geliebt ;) 

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Greta Siwula kommentierte am 14. Juni 2021 um 12:46

Also mir hat der erste Abschnitt super gefallen und wir ihr schon gesagt habt, finde ich es gut, dass die Kapitel nochmal so eingeteilt sind. Das lässt sich leicht lesen. Insgesamt bin ich noch nicht so in den Bann gezogen, aber das kommt hoffentlich noch. Mir ist aufgefallen, dass sich der Schreibstil mit Beth entwickelt. Am Anfang ist er sehr sprunghaft und emotionsbetont und wird immer "erwachsener"

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Lenchen2707 kommentierte am 16. Juni 2021 um 01:07

Jetzt wo du es sagst, fällt es mir auch auf. 

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xx_yy kommentierte am 15. Juni 2021 um 20:33

Ich möchte gar nicht so viel zum ersten Abschnitt hier schreiben, weil ich unbedingt weiterlesen möchte.
Beth ist eine wirklich unglaubliche Protagonistin. Zu was sie in so jungen Alter fähig ist, ist wirklich faszinierend. Die Zeit im Waisenhaus war für sie wahrlich nicht leicht und doch hat sie etwas gefunden, was ihr Freude macht. Jolene ist ihr ja gegen Ende hin doch wirklich etwas wie eine Freundin geworden - wobei ich den Zwischenfall in der Nacht bewusst ignoriere.
Die Art, wie in dem Buch Beth's anbahnende Sucht nach Beruhigungsmitteln dargestellt wird, finde ich persönlich wirklich gut. Man merkt richtig, dass ihr diese Abhängigkeit gar nicht bewusst ist, aber man versteht auch die Gründe, weshalb sie die Pillen nimmt.
Mrs. Wheatley finde ich bis jetzt noch etwas komisch wenn ich ehrlich bin. Ich frage mich die ganze Zeit, wo ihr Mann ist, warum er sie irgendwie nie meldet und warum sie Beth überhaupt adoptiert hat, denn so wie es aussieht, haben sie ja nicht allzu viel Geld. Das Ganze ist mir noch etwas unschlüssig, aber dennoch freut es mich für Beth, dass sie so nun wieder die Möglichkeit hat, Schach zu spielen.

Ansonsten wollte ich noch anmerken, dass ich es faszinierend finde, wie leicht es mir fällt bei den Schachszenen dabei zu bleiben. Ich versteh zwar nicht wirklich warum genau welcher Zug gemacht wird oder was die einzelnen Situationen zu bedeuten haben. Dennoch finde ich diese Szenen wirklich unglaublich spannend. Und das muss was heißen, schließlich habe ich keinen Plan von Schach und finde es eigentlich super langweilig.

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PeWie kommentierte am 15. Juni 2021 um 22:05

Ich denke deshalb finden wir alle das Buch gut. Jedenfalls diejenigen die hier geschrieben haben. Der Autor  hat in einer Art und Weise geschrieben die mich in den Bann gezogen hat. Die Filme aufgrund seiner anderen Bücher habe ich gesehen und fand sie sehr spannend. Er war ein herausragender Schriftsteller wenn auch die Filme die auf seine Bücher basieren von vielen Menschen als gut befunden werden.

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Lenchen2707 kommentierte am 16. Juni 2021 um 01:06

Ich finde Schach zwar a sich spannend, dachte aber auch, dass meine Konzentration bei den genauen Szenen mit vielen Details aussteigt. Tatsächlich habe ich es aber genossen ;)

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Claudia Si kommentierte am 16. Juni 2021 um 01:03

Entschuldigt, ich wollte mal in die Leserunde reinstöbern und bin versehentlich auf den Beitragbutton gekommen. 

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Lenchen2707 kommentierte am 16. Juni 2021 um 01:05

Heute bin ich ebenfalls mit dem ersten Abschnitt fertig geworden.

Bis jetzt gefällt er mir wahnsinnig gut. Ich habe mir zuerst sorgen gemacht, da ich normalerweise immer zuerst das Buch lese und dann die Serie schaue. Da die Serie aber faste1 zu 1 das Buch bloß in aufgeführter From ist, finde ich das die Reihenfolge so fast besser ist. Denn jetzt habe ich zu den visuellen Bildern der Serie auch noch genaue Gefühlsbeschreibungen und Schach Innsichten. Viele Sachen kamen nämlich in der Serie nicht allzu deutlich rüber und dafür ist das Buch jetzt wirklich super geeignet.

Der Schreibstil gefällt mir überraschend gut, normalerweise habe ich lieber die Ich-Perspektive, doch hier passt der Er- Erzähler sehr gut ins Geschehen. Die kurzen Abschnitte machen die Szenen immer bedeutungsvoller und man kann sich das Gelesene noch einmal durch den Kopf gehen lassen, das gefällt mir. Allerdings muss ich sagen, dass das Buch kurz davor steht, dass dies nicht so bleibt, denn wenn alle Szenen sehr  kurz gehalten werden fehlt eben leider der Effekt.

Ich bin mit Beth in die Welt des Schachs eingetauct und auch wenn ich nicht wirklich viel von den Begriffen oder Spielzügen verstehe, gefallen sie mir dennoch. Das Feeling is einfach hautnah und man kann sich kaum losreissen. Durch ihren außergewöhnlchen stillen und phänomenalen Charakter sticht Beth auf jeden Fall aus der Mege heraus. Sie lässt sich selbst von dem ständigen Druck der anderen nicht unterkriegen seien es die Schüler an der Schule oder sogar Jolene. Von der ich diese raue, gemeine Art gar nicht kenne. 

Ich bin gespannt, wie es auch im familiären Sinne weitergeht, denn Mrs. Wheatley scheint auch mehr als genug Probleme zu haben und ich denke die Beiden sind sich unfassbar ähnlich. Ich bin gespannt, wie das sich auf ihre Beziehung auswirkt. 

Außerdem hat es mich gefreut Charaktere wie Townes wiederzusehen ;)

Bis Bald! 

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Tiuri kommentierte am 18. Juni 2021 um 13:17

Im ersten Teil begleitet man Beth von ihrer Aufnahme ins Kinderheim bis zu ihrer Adoption durch ein verheiratetes Paar.

Sie ist ein sehr ruhiges und in sich gekehrtes Kind. Dafür ist sie jedoch außergewöhnlich intelligent, was ihre Lernfähigkeit beim Schach zusätzlich beweist. Schon im Alter von 6 Jahren beginnt sie mit dem Hausmeister des Kinderheims im Keller Schach zu spielen und wird schnell immer besser. Sie ist fasziniert von dem Spiel und auch seinen Spieltaktiken.

Ein wichtiger Aspekt in Beth´s jungen Leben sind zudem die Beruhigungspillen, die alle Kinder anfangs täglich im Heim ausgeteilt bekommen. Sie fängt an die Pillen zu sammeln und mehrere pro Tag zu nehmen. Es hilft ihr sich zu konzentrieren und sich besser zu fühlen. Es ist mega traurig, dass die Kinder im Heim damit ruhig gestellt werden und, dass Beth dadurch eine Abhängigkeit entwickelt ist nicht ihr Verschulden, meiner Meinung nach.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und anschaulich. Es wird aus der Sicht von Beth erzählt. Ich finde es toll, dass man den Roman auch lesen kann, wenn man keine Ahnung von Schach hat. Es werden eher ihre Gedankengänge beim Spiel beschrieben und nicht der genaue Spielablauf.

Auch interessant finde ich die Erinnerungen von Beth zu ihren Eltern. Es bleibt noch einiges über ihre Kindheit unklar.

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Hilou kommentierte am 21. Juni 2021 um 22:28

Beth ist ein absolutes Wunderkind. Sie kann sich die verschiedensten und komplexen Schachzüge einprägen, in Gedanken nachspielen und anwenden. Ein bisschen bin ich neidisch auf ihre "Gabe". Ich spiele zwar auch gerne Schach, aber ich war nie besonders gut, wenn es darum ging, besondere Züge zu merken und im richtigen Moment zu spielen. Ich bewundere Menschen, die das wirklich gut können. Und Beths Gehirn ist bemerkenswert, sie sieht alles glasklar. Ob die Pillen sie nun dabei gepusht haben oder nicht. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was sie für Nachwirkungen auf ihren jungen Körper haben bzw. noch haben werden. Eine Sucht scheint ja bereits im erheblichem Maße vorhanden zu sein. 

Ich hatte mir erstmal vorgenommen, die Serie nicht zu schauen, bevor ich nicht das Buch beendet habe. Aber das Buch ist so gut geschrieben, dass mich nun die Neugier gepackt hat, ob die Verfilmung der Geschichte gerecht geworden ist. Und außerdem bin ich auch gespannt auf die Darstellerin von Beth. Vielleicht werde ich ab der Mitte des Buches begleitend in die Serie reinschauen. Mal sehen...

Ich weiß noch nicht so recht, was ich von den Wheatleys halten soll. Mrs. Wheatley hat sich da mit Beth eher eine kleine Haushaltshilfe ins Haus geholt und keine Adoptivtochter. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Beth ihrem eigenen Kopf folgt.