Leserunde

Leserunde zu „Das Damengambit" (Walter Tevis)

Das Damengambit -

Das Damengambit
von Walter Tevis

Bewerbungsphase: 13.05. - 27.05.

Beginn der Leserunde: 03.06. (Ende: 24.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diogenes Verlags – 20 Leseexemplare von „Das Damengambit" (Walter Tevis) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Leseexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage.

ÜBER DEN AUTOR:

Walter Tevis (1928–1984) studierte nach seinem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg Literatur an der University of Kentucky und arbeitete lange Jahre als Lehrer und Universitätsdozent, ehe er freier Schriftsteller wurde. Er ist der Autor von sechs Romanen, von denen mehrere hochkarätig verfilmt wurden (›Die Haie der Großstadt‹ mit Paul Newman, ›Die Farbe des Geldes‹ mit Tom Cruise, ›Der Mann, der vom Himmel fiel‹ mit David Bowie). Nach dem weltweiten Erfolg der Netflix-Serie ›Das Damengambit‹ mit Anya Taylor-Joy wird sein Werk wiederentdeckt.

26.06.2021

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende

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Dorothea Esser kommentierte am 12. Juni 2021 um 21:30

Puh, also der Start in diesen letzten Abschnitt ist wirklich schwer. Denn nun kommt es zu dem, was man auf Grund ihrer Suchtvergangenheit immer befürchten musste: sie stürzt richtig ab. 

Das Turnier in Paris hat sie total aus der Bahn geworfen. Daher kehrt sie auch nicht zurück nach New York um mit Benny weiter zu trainieren, sondern fährt nach Hause ihre Wunden lecken. Es gilt noch Probleme mit dem Anwalt zu klären und als das geschehen ist, ist sie die nächste Zeit erstmal allein und ich denke diese Einsamkeit ist es, die ihr zusammen mit dem Frust wirklich schadet. Der Alkohol knockt sie über Wochen richtig aus. Dass der Alkohol aber zum echten Problem geworden ist, merkt sie bei der nächsten Kentucky-Meisterschaft und zieht daraus zum Glück die richtigen Schlüsse.

Sie braucht Hilfe und findet sie auch in ihrer (einzigen) Freundin und dem Sport. Als sie wieder klarer im Kopf ist, bereitet sie sich wieder intensiv auf Moskau vor, allerdings ohne Hilfe.

Dann kommt es zu einer ganz starken Szene, als sie auf das Geld der "Christian Crusade" verzichtet, weil es einfach ihren Prinzipien wiederspricht und obwohl es sie schwächt, da sie nun Benny nicht mitnehmen kann.

Aber diese Gradlinigkeit, mit der sie auch immer ihr Schachspiel vorangetrieben hat und sich auch aus ihren Tiefs herausgekämpft hat, ist denke ich ihre große Stärke.

Ich habe mich mit Beth gefreut und gelitten und würde so gerne weiter an ihrem Werdegang teilnehmen. Ich habe mich sehr über das versöhnliche Ende gefreut und liebe diese letzte Szene im Park!

Danke, dass ich dabei sein durfte, das Buch ist ein Jahreshighlight für mich.

 

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Lenchen2707 kommentierte am 17. Juni 2021 um 20:16

Ich fand es auc unfassbar stark und passend zu ihrem Charakter, dass sie das Geld abgelehnt hat. Alles andere hätte auch nicht wirklich zu ihr gepasst. 

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dj79 kommentierte am 21. Juni 2021 um 20:33

Den Absturz im Zusammenhang mit Alkohol hatte ich die ganze Zeit schon erwartet. Beth hat ohnehin einen Hang dazu, dann noch der Druck gewinnen zu müssen, weil wegen des Hauses langsam das Geld knapp wird. Was ich so nicht erwartet hatte, war ihr Bewusstsein dabei. Kontrollverlust ja klar, aber genau zu wissen, dass die aktuelle Aktion Mist ist, trotzdem weiter zu trinken, finde ich extrem. Ob das von ihrer Intelligenz herrührt.

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medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:08

Das stimmt. Beth ist ein Charakter, der ganz schwer mit Nierelagen umgehen kann. 
Ich glaube die meisten Süchtigen wissen sehr genau, wie sehr sie sich selbst schaden und sie tun es trotzdem. Weil der Drang, sich in den Alkohol zu flüchten einfach zu groß ist. Beth ist sehr willensstark, aber auch trotzig und dickköpfig.

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lillywunder kommentierte am 24. Juni 2021 um 19:57

Ich habe ehrlich gesagt überhaupt nicht damit gerechnet, dass der Roman noch so ein gutes Ende nimmt... So wie sich ihre Abhängigkeiten entwickelt hatten, war ich schon auf ein tragisches Ende gefasst...

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Greta Siwula kommentierte am 16. Juni 2021 um 15:53

Wow, der letzte Abschnitt ist wirklich nochmal sehr emotional und eine spannende Achterbahnfahrt!

Dass Beth so richtig abstürzt, finde ich schade, als ihre Freundin und weil ich sie wirklich mag aber als Leserin ist das genau der Input der noch mehr thematisiert werden sollte! Auch ihr Weg aus der Sucht und ihre Konsequenz finde ich sehr bestrebenswert und toll geschrieben.

Insgesamt gefällt mir das Ende gut auch der Zwiespalt zwischen dem Remis und dem Risiko war super beschrieben!

Die letzte Szene im Park ist wirklich ein perfektes Ende, obwohl ich eigentlich noch nicht bereit war Beth gehen zu lassen. Ich hätte gerne noch mehr mit ihr erlebt!

Naja, dann muss ich jetzt wohl mal die Serie gucken.

Insgesamt ein wirklich tolles Buch und danke, dass ich dabei sein durfte.

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Lenchen2707 kommentierte am 17. Juni 2021 um 20:14

Die Serie kann ich wirklich nur empfehlen, vor allem wenn dir das Buch gefallen hat, denn sie ist fast 1 zu 1 die visuelle Form davon. Ich war selber perplex wie stark sich uch und Serie ähneln.

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Iokaste14 kommentierte am 19. Juni 2021 um 11:02

Wie war es denn für dich, das Buch zu lesen, da du die Serie schon kanntest? Ich war nämlich ein bisschen enttäuscht, ich habe die Serie schon mehrmals durchgesehen, weil sie mir auch unglaublich gut gefallen hat. Da Verfilmungen ja meist etwas schlechter geraten als die Vorlage, habe ich mir vom Roman sehr viel erwartet, aber das Leseerlebnis war natürlich dann sehr schlicht, fast ein bisschen langweilig...

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Lenchen2707 kommentierte am 19. Juni 2021 um 18:10

An manchen Szenen hat es mich tatsächlich auch etwas genervt, dass alles tatsächlich fast 1 zu 1 die selbe Handlung war, aber für Leute die zuerst das Buch gelesen haben, wird es sicherlich toll sein.

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medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:11

Ehrlich? Deine Wahrnehmung verwundert mich total. Ich habe die Serie auch schoin vor dem Buch gesehen. Zwar nicht mehrmals, aber es ist noch nicht allzu lange her. Und ich habe das Buch unglaublich genossen! Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, es war das beste Buch, das ich 2021 gelesen habe. 

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Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:24

Na klar das Buch ist toll genau wie die Serie, aber manchmal waren es eben auch Szenen, die ich immer noch in und auswendig kannte und ich bin normalerweise auch nicht der Typ, der Bücher mehrmals liest. Ich weiß auch nicht ich denke ich mag einfach neue erfrischende Sachen besser. 
Das heißt aber keinesfalls, dass ich das Buch deshalb nicht genossen habe. Im Gegenteil es war ein 5 Sterne Buch für mich und ich werde es auch defintiv weiterempfehlen, nur bin ich eben der Meinung, dass man zuerst das Buch lesen sollte (so mache ich es ja eigentlich normalerweise auch). 

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Magnolia-sieben kommentierte am 17. Juni 2021 um 22:51

Ich finde auch, dass diese letzte Szene diese perfekte Geschichte nochmal abgerundet hat. Das Sahnehäubchen oben drauf. Alles andere wäre zuviel gewesen.

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Lenchen2707 kommentierte am 17. Juni 2021 um 20:13

Ehrlich gesgt muss ich gestehen, dass es in der Mitte des letzten Abschnitts meiner Meinung nach eine kleine Flaute gab. Irgendwie zog sich alles. Das wurde aber wieder gut gerettet durch viele Ereignisse.

Mr. Shaibels Tod war für mich ja nichts Neues aber trotzdem frage ich mich jedes Mal, warum sie ihn nicht einmal besucht oder geschrieben hat. Vor allem, da er wohl ein großer Fan on ihr war, tut es besonders weh. Ich meine immerhin, dass er sie erst zum Schach gebracht hat und das war doch eine der wenigen Sachen, die sie nicht VOLLENDS allein lernen musste. Auch wenn er eher der stille Typ war, hat er sie doch unterstützt. Ehrlich gesagt fand ich seinen Tod fast berührender als Mrs. Wheatleys. Es hat mich gewundert, dass außer ein paar Tränen auch dieser keine allzu große Reaktion vaus Beth hervorrufen konnte. Andererseits, ist das aber eben auch typisch sie. 

Das Schachtunier in Paris hat sie wirklich zerstört. Deshalb finde ich es umso schöner wie ihr Spiel mit Borgov endet. Denn das gibt ihr wirklich einen guten grund so ehrfürchtig zu ihm auzublicken. er hat seine Niederlage wie ein wahrer Gewinner hingenommen und ich denke seine Anerkennung bedeutet Beth mehr als man denkt. 

Das Ende mit Benny finde ich irgendwie traurig, da es kein richtiges Ende ist, aber irgendwie passt es eben perfekt zu den Beiden. Das Schach vereinigt sie und so ist es auch in der letzten Partie und obwohl man von Beths Gedanken manchmal annehmen könnte, dass da mehr ist, bezweifle ich das so langsam ein wenig. Ihnen Beiden fehlt da glaube ich einfach die Empathie und die Bereitschaft so eine Verbindung einzugehen, Schade, denn ich denke das sie vom sonstigen Charakter her ein tolles Paar abgegebn würden.

Im Gegensatz zu Beth bin ich froh, dass das Waisenaus sie nicht schon so jung für Publicit Zwecke gefördert/ ausgenutzt hat. Auch wenn es in ihren AUgen als richtig erscheint, denke ich, dass sie dem Druck wirklich nicht Stand halten hätte können. Schon so fällt es ihr schwer endgültig von den Pille und dem Alkohol wegzukommen, schon in jungen Jahren so unter Druck zu stehen hätte ihr vermutlich nicht gut getan. 

Das letzte Spiel war noch einmal richtig spannend und man merkte, dass Borgov ein durchaus würdiger Gegner ist. 

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gagamaus kommentierte am 19. Juni 2021 um 17:07

Das Ende mit Benny finde ich irgendwie traurig, da es kein richtiges Ende ist, aber irgendwie passt es eben perfekt zu den Beiden. Das Schach vereinigt sie und so ist es auch in der letzten Partie und obwohl man von Beths Gedanken manchmal annehmen könnte, dass da mehr ist, bezweifle ich das so langsam ein wenig. Ihnen Beiden fehlt da glaube ich einfach die Empathie und die Bereitschaft so eine Verbindung einzugehen, Schade, denn ich denke das sie vom sonstigen Charakter her ein tolles Paar abgegebn würden.

Ich mochte Benny irgendwie nicht. Auch wenn ich es toll fand, dass er dann zum Hörer gegriffen hat und ihr geholfen hat. Als Schachpartner war er Klasse, als Freund eine Niete.

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Lenchen2707 kommentierte am 19. Juni 2021 um 18:12

Hmmm, also ich denke dieser Eindruck kommt irgendwie davon, dass er in gewisser Art eben Beth so ähnlich ist. Das Buch ist aber eben aus Beths Sicht und deshalb wird sie als sympathsicher empfunden, in der Serie als es neutral gespielt wurde, waren die zwei sich unfassbar ähnlich und trotzdem ein tolles Paar. Da mir Benny in der Serie wirklich gut gefalle hat, war es aber fast klar das ich ihn im Buch auch mochte. 

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PeWie kommentierte am 20. Juni 2021 um 21:00

ich glaube die beiden sind sich von der Persönlichkeit her sehr ähnlich deshalb können sie kein Paar sein sondern Partner im Schach

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Lenchen2707 kommentierte am 20. Juni 2021 um 22:46

Da stimme ich zu manchmal sieht man in seinem Partner dann genau diese Dinge die man schon an sich selbst nicht mag. Das verläuft meistens nicht gut, aber im Schach sind die beiden ein tolles Duo: Great minds think alike. 

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medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:19

Ich kann deinen Eindruck total nachvollziehen! Mir war der Serien-Benny auch sympathischer als der Buch-Benny. Wobei ich sowohl in der einen als auch in der anderen Version zu der Ansicht gekommen bin, dass Benny und Beth genau das sind, was der jeweils andere braucht. Natürlich ist es das Schach, das die beiden maßgeblich verbindet. Aber sie füllen ihr Leben eben beide auch so exzessiv mit Schach, dass das mit jemandem, dem dieser Sport vollkommen fremd ist, wohl schlecht zu vereinbaren wäre. 

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Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:25

Da stimme ich dir zu 100% zu da hast du genau meine Gedanken zusammengefasst! 

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Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:25

Da stimme ich dir zu 100% zu da hast du genau meine Gedanken zusammengefasst! 

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lillywunder kommentierte am 24. Juni 2021 um 20:04

Ich habe die Serie nicht gesehen und nur durch Lesen des Buches fällt es mir schwer, Benny wirklich einschätzen zu können. Wie wir ihn sehen ist durch die Wahrnehmung von Beth gefiltert und da zwischen Beth und Benny meistens eine Schutzschicht zu sein scheint, habe ich auch als Leserin das Gefühl, nicht wirklich nah an ihn heranzukommen, um herauszufinden, was er für ein Mensch ist...

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Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:27

Ich denke das ist ein Stück weit auch gewollt/ der Sinn. Benny ist eben wie Beth eher ein distanzierter Mensch, die Beiden werden sich nie so lieben wie man es vielleicht in einem Roman liest. Aber trotzdem ist da eben diese Verbindung und ich finde das kommt in der Serie eben auch durch Blicke und die Chemie der Schauspieler nochmal besser zur Geltung. 

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dj79 kommentierte am 21. Juni 2021 um 20:41

Die Flaute habe ich auch so empfunden. Nach zwei Tagen Lesepause hatte ich mich an den dritten Abschnitt gemacht und fand die fortwährenden Zugbeschreibungen etwas drüber. Zum Glück wurde die Flaute recht schnell aufgelöst.

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Lenchen2707 kommentierte am 21. Juni 2021 um 23:31

Ja der Rest hat es wieder gerettet dennoch war meine Konzentration da mal öfters abgeschweift...

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wusl kommentierte am 22. Juni 2021 um 10:13

Es waren teilweise sehr lange Schachbeschreibungen. Aber irgendwie fand ich es okay. Ich vermute mal, wenn ich Schach spielen könnte, hätte mich das mehr interessiert, so habe ich es einfach hingenommen und versucht, die Spannung aus dem Spiel nachzuempfinden.

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Lenchen2707 kommentierte am 22. Juni 2021 um 22:25

Anfangs haben die mich auch immer echt gepackt, aber mit der Zeit.. war es nicht mehr ganz soo.

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dj79 kommentierte am 23. Juni 2021 um 18:55

Dafür, dass es technische Beschreibungen waren, fand ich es schon sehr spannend. Ich kann Schach (aus Sicht von Beth wahrscheinlich nur nach den Grundregeln ohne Strategie), aber ich konnte die Züge gut nachvollziehen. Nur in diesem Dritten Abschnitt war ich irgendwie satt davon. Vielleicht war die Darstellung nicht mehr so ausgefeilt in Sachen Spannung.

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medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:20

Ich habe wirklich überhaupt keine Ahnung von Schach und habe die Schachbeschreibungen sehr gerne gelesen. Ich fand es sehr beeindruckend, wie es der Autor schafft, dieses komplizierte Spiel in ansprechende Worte zu verpacken. 

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Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:31

Dafür, dass Schach sonst immer eher als langweiliges Hobby gefällt, hat es meine Nerven tatsächlich auch ordentlich strapaziert. ;)

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Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:30

So ging es mir auch, ich kann gar nicht so genau sagen warum aber es stimmt definitiv. 

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Magnolia-sieben kommentierte am 17. Juni 2021 um 23:06

Hier durchlebt Beth nochmal die unschönen Seiten. Sei es ihr Alkoholexzess, den sie mit Mühe in den Griff bekommen hat oder den unsäglichen Mr. Wheatley, dem es nur ums Geld ging.

In Kentucky hielt sie sich für unschlagbar, für den Star. Und trotzdem kam ihre exzessive Lebensweise dazwischen, hat sie auf den Boden der Tatsachen gebracht. Mit Jolene war wieder sowas wie ein durchgetakteter Tagesablauf möglich.

Paris - vorbei. Moskau - ja, hier kommt wieder Benny ins Spiel. Letztendlich erweist er sich als sehr zuverlässiger Freund. Hätte er sonst die Besten herbeigeholt, um Beth zur Seite zu stehen?

Sie sind jung, haben viel erreicht. Das Leben vor sich.

Die Schlußszene ist nicht zu überbieten.

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gagamaus kommentierte am 19. Juni 2021 um 17:04

Der letzte Abschnitt war auch für mich ein Wechselbad der Gefühle. Die Abstürze, der Alkohol.... das war schwer zu lesen weil ich gar nicht wusste, wie sie da alleine wieder raus kommen sollte. Aber dann die glorreiche Idee Jolene zu treffen und die hilft ihr. Das war endlich ein emotionaler Lichtblick für Beth - und für mich.

Die Schachspiel werden sehr intensiv beschrieben. Auch wenn ich wenig kapiert habe, hat es in der Geschichte total gepasst und ich habe den Wunsch, mehr über Schach zu lernen. ;-)

 

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PeWie kommentierte am 20. Juni 2021 um 21:06

So ausführlich der Autor die einzelnen Züge und ihre Folgen beschreibt, hatte ich den Eindruck das war seine Absicht die Leser für Schach zu interessieren

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dj79 kommentierte am 21. Juni 2021 um 20:45

Ich glaube, ein bisschen Interesse an Schach und ein paar Grundkenntnisse sind schon notwendig, um das hier wirklich zu mögen.

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wusl kommentierte am 22. Juni 2021 um 10:15

Nein, war bei mir nicht nötig. Ich weiß gar nichts von Schach. Habe es noch nie im Leben gespielt. Aber ich weiß, dass es ein Strategie-Spiel ist welches ein wenig wie ein Krieg daherkommt. Das kam gut rüber.

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dj79 kommentierte am 23. Juni 2021 um 18:56

Okay, gut zu wissen. Ich war froh, ein bisschen Schach zu können.

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medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:23

Bei mir auch nicht nötig gewesen. Ich fand's genial und ich habe bis heute nicht den leistesten Schimmer von Schach.

Aber nach dem Buch hätte ich defintiv Interesse daran das zu ändern. 

 

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lillywunder kommentierte am 24. Juni 2021 um 20:11

Durch das Lesen des Buches nehme ich das Schachspielen auch anders wahr. Durch Beth' Gedanken nimmt man, finde ich, die Schachwelt ganz anders wahr, die "Unendlichkeit" des Schachspiels, seine Genialität, Eleganz, diese Spannung, ... von außen mag es zunächst aussehen wie jedes andere Spiel, aber durch Beth lernt man kennen, wie die Innensicht ist und was sich zwischen den Spielern abspielen kann...

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labbelman kommentierte am 23. Juni 2021 um 14:44

Ich habe es eher so gedeutet und so war es auch im Vorwort zu erkennen, dass sollte jemand den Roman lesen, der sich mit Schach auskennt, dass dieser  keine Fehler erkennt und alles stimmig ist.

Ich glaube nicht, dass es unbedingt darauf abzielen sollte, dass jeder danach Schach spielen möchte, denn ich schätze mal, dass der ein oder andere auch durchaus gelangweilt ist von den Schachzügen.

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PeWie kommentierte am 20. Juni 2021 um 21:12

Jolene war schon im Waisenhaus eine Stütze für sie. Sie hat erkannt das Beth im wirklichen Leben noch nicht angekommen ist, das sie für den normalen Alltag Hilfe braucht.

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labbelman kommentierte am 23. Juni 2021 um 14:40

Aber es ist trotzdem schon eine große Kunst, dass sie sich Hilfe anfordert, denn vieles hat sie ja lange nur mit sich alleine ausgemacht. Das rechne ich ihr hoch an. Sie hätte sich auch einfach nur in ein tiefes Loch fallen lassen können.

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Morgenschnecke kommentierte am 20. Juni 2021 um 12:40

Im letzten Abschnitt gab es Höhen und Tiefen.
Beth hat sich dann doch noch selbst Hilfe gesucht, indem sie Jolene ausfindig gemacht hat.
Ein bisschen traurig fand ich nur, daß sie keinen Kontakt zu Mr Shaibel gesucht hat. Die Info der Direktorin, daß er noch immer in Methuen arbeitet hat ihr ausgereicht? Das war schon sehr schwach.
Ansonsten fand ich den letzten Teil in Moskau sehr spannend und die Partien gegen die Russen sehr anschaulich dargestellt.
Beth hat eine tolle Entwicklung hinter sich und weiß nach Bennys Anruf auch, daß sie nicht ganz alleine ist. Das „richtige“ Leben hat sie vielleicht noch nicht ganz so im Griff wie Schach, trotzdem hat sie auch da weiter entwickelt, ist erwachsener geworden. Sie hat sich gegen Mr. Wheatley durchgesetzt und auch gegen die Christian Crusaders. Am Ende ist es aber doch wieder das Schachspielen, was sie am meisten lockt und bei dem sie sich am besten fühlt.

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PeWie kommentierte am 20. Juni 2021 um 21:08

Aber sie wird menschlicher. Die letzte Szene im Park, da ist sie sanft und freundlich.  

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medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:27

Ich fand es auch sehr traurig, dass sie keinen Kontakt zu Mr. Shaibel gesucht hat. 
Ich glaube aber, dass das im richtigen Leben häufig in dieser Art passiert. Dass man Menschen im Laufe des Lebens kennenlernt und dann wieder verliert, die einem auf eine bestimmte Art sehr viel bedeutetet haben, aber irgendwo bleibt da so eine innere Hemmung, aufgrund der man sich dann davor scheut, wieder Kontakt zu suchen. Vielleicht liegt es daran, dass dieses "viel bedeutet haben" nie ausgeprochen wird und dann eben nicht an der Oberfläche, sondern mehr im Unterbewusstsein exisitiert. 

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Morgenschnecke kommentierte am 25. Juni 2021 um 23:43

Stimmt, leider ist das sehr aus dem Leben. Und man darf nicht vergessen wie jung Beth hier noch ist. Sie scheint es später auch bereuen, ihn nicht kontaktiert zu haben, und betont ja noch extra wie gut er gespielt hat.

Schon amüsant wie so eine Person heute behandelt werden würde. Ein Wunderkind, da würde die Presse das Umfeld erstmal auf den Kopf stellen. :)

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vielleser18 kommentierte am 21. Juni 2021 um 16:40

Auch der dritte, oder besonders der dritte Abschnitt, hat mich wieder sehr gefesselt. Es war ein wunderbares Buch, dass ohne große Action, in einer ruhigen Erzählweise, so viel packendes und fesslendes zu erzählen hatte. Auch wenn ich kein Schach spiele, dieser Roman hat mir so viel über das Spiel beigebracht (nicht, dass ich es jetzt spielen könnte), sondern von allem, was eigentlich dahinter steckt, dass es so viel Vorausblick, Weitblick und Kreativität bedarf.

Beth´s Leben und ihr Werdegang hingen kurzfristig an einem seidenen Faden, beinahe hätte es sie so jung zerrieben. Das Alleinsein, der Erwartungsdruck, das so schnelle Berühmtwerden, hatte schon damals seinen Preis und Beth konnte dem ganzen (inneren und äußeren) Druck nicht standhalten ohne die (antrainierten) Pillen und dem Alkohol. Durch Jolene, Sport, neuem Ehrgeiz hat sie es am Ende geschafft.

Ein Lesehighlight auch für mich

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Lesedrache kommentierte am 21. Juni 2021 um 20:20

Im letzten Teil macht Beth einige schwierige Phasen durch. Der Streit mit Mr. Wheatley, der sie nie als Tochter gesehen hat und ihr nun auch noch Steine in den Weg legt. Dann der komplette Absturz in den Alkohol und der Albtraum Paris. In Ihrer Verzweiflung sucht sie nach ihrer früheren Freundin Jolene, die es geschafft hat, nach dem Heimaufenthalt beruflich und sportlich in der normalen Welt Fuß zu fassen. Sie  hilft Beth wieder in ein strukturiertes Leben zurückzufinden. 

Berührend finde ich vor allem, dass Beth nach der Nachricht von Mr. Shaibels Tod zum Heim fährt, den Keller aufsucht, wo alles begann und dort feststellt, dass Mr. Shaibel alle Berichte über sie gesammelt hat und sie scheinbar sehr verehrt hat. Es ist für Beth schwer zu verdauen, dass dieser oft mürrische Mann einer ihrer größten Fans war. Schade, dass in all den Jahren kein Kontakt wieder zustande gekommen war.

Die letzte Szene im Park ist einfach nur schön. Gerne hätte ich Beth, die zwischenzeitlich durch das Durchleben von Höhen und Tiefen erwachsen geworden ist, noch ein wenig weiter begleitet, um zu sehen, ob sie auch ihr privates Glück findet.

Das Buch war für mich eines der besten, die ich in der letzten Zeit gelesen habe und ich freue mich, dass ich in der Runde mitlesen durfte. Ganz herzlichen Dank.

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dj79 kommentierte am 21. Juni 2021 um 21:10

Der letzte Leseabschnitt konnte mich nicht sofort überzeugen. Irgendwie waren mir kurzzeitig die Beschreibungen der Spielzüge etwas zu viel. Dann kam der Alkoholabsturz, genau der richtige Aufhänger, und den Roman rund zu machen. Mit diesem Problem wendet sich Beth an Joline, die im Heim die Pilleneinnahme wohl ähnlich selbstgesteuert nach eigenem Bedarf genommen hat. Ich hatte mich schon gewundert, warum dieser Heimkontakt so ausgiebig beschrieben war, wenn Joline später keine Rolle mehr spielt. Dann kam der Anruf, ein gemeinsames Essen und der Sport. Gut, dass Joline Beth helfen konnte.

Schön Rund ist das Buch auch in Bezug auf Mr. Shaible. Beth hat all die Jahre den Kontakt vernachlässigt, hat ihm nicht einmal die versprochenen 10 Dollar zukommen lassen. Als er dann verstorben ist und Beth seinen Fan-Schrein entdeckt, bereut sie sofort. Dafür erzählt sie später den Reportern von ihm als ihren "Schachlehrer". Dadurch erlangt dieser wenig be-und geachtete Mann postum auch ein bisschen Ruhm. Beth gibt ihm also ein Stückchen Ruhm ab. Das hat mir sehr gefallen.

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labbelman kommentierte am 23. Juni 2021 um 14:34

Die Sache mit Mr. Shaible war schon erste Sahne. So bekommt er wirklich noch ein wenig Verdienst ab, wenn auch vielleicht etwas spät. Dennoch wahrscheinlich seine best investierten 10 Euro.

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wusl kommentierte am 22. Juni 2021 um 10:18

Das Finale und das stimmige Ende waren für mich perfekt. Ich habe das Buch schnell gelesen und fand es schön, mal ein Thema zu haben, welches ich so noch nie hatte. Die Faszination aber auch das KOmplexe vom Schach kam ebenso gut rüber wie der komplexe ungewöhnliche Charakter von Beth. Besonders schön fand ich, dass sie in Jolene tatsächlich eine Freundin findet und dass sie Mr. Shaibel und seine Leistung würdigt.

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PeWie kommentierte am 24. Juni 2021 um 00:03

Stimmt, einen Roman der so intensiv sich mit Schach beschäftigt ohne das es für den Leser langweilig wird gab es meines Wissens noch nicht. Genauso wie Beth eine ungewöhnliche Protagonistin ist

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Tiuri kommentierte am 22. Juni 2021 um 17:47

Beth spielt in Paris gegen Borgov und verliert.
Durch die Niederlage entmutigt fliegt sie zurück nach Hause, anstatt zu Benny nach New York.

Sie muss Mr. Wheatley Das Haus abkaufen, denn laut ihm hat sie kein Anrecht darauf. An dieser Stelle offenbart Mr. Wheatley noch einmal sein wahres Gesicht. Er wollte sie nie apotieren und ist nur auf das Geld aus. Nachdem diese Angelegenheit geklärt ist, nimmt sie sich eine Auszeit vom Schach. Sie kümmert sich um das Haus, geht shoppen und schön essen. Dann entdeckt sie das Trinken für sich und wird in den Teufelskreis der Sucht hineingezogen.
Als sie ein kleineres Schachtunier in Kentucky verliert, realisiert sie, dass die Alkoholsucht sie zerstören wird. Beth kontaktiert daraufhin ihre alte Freundin Jolene aus dem Waisenhaus und kommt mit ihrer Hilfe wieder auf die Beine.

Mr. Shaibel verstirbt und sie geht auf seine Beerdigung. Sie erkennt, dass er sie nach all den Jahren immer noch verfolgt und an sie geglaubt hat. Das ist eine wichtige Erkenntnis für sie.

Beth bereitet sich nun wieder auf das Schachtunier in Russland vor. Benny wird sie nicht begleiten können, da sie eine Reisefinanzierung durch eine christliche Organisation abgelehnt hat. Also ist sie auf sich allein gestellt.

In Russland schlägt sie alle Gegner. Das Endspiel gegen Borgov wird zur Hängepartie. In der Nacht ruft Benny sie an, um mit ihr gemeinsam das Spiel zu analysieren. Der Anruf ist sehr bedeutsam, denn dadurch merkt sie, dass sie nicht allein ist und gewinnt das Spiel.

Was für ein Finale. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

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labbelman kommentierte am 23. Juni 2021 um 14:28

Ich konnte das Buch nun auch beenden und bin noch völlig hin und weg. Dass es am Ende so dramatisch wird und dennoch die Geschichte so rund endet, dass hatte ich nicht erwartet.

Der Absurz durch den Alhokol habe ich kommen sehen. Da ist zum einen die Sucht, die sich über die Jahre entwickelt hat und der dauernde Druck gewinnen zu müssen, führte natürlich automatisch dazu, dass der Absturz hart ausfallen muss.

Das Wiedersehen mit Jolene fand ich richtig klasse, denn ich hatte nicht erwartet, dass wir die nochmal wiedersehen. Dann leuchtet ein, dass sie zu Beginn des Buches so eine große Rolle gespielt hat.

Mr. Shaible und sein Schrein für Beth, das fand ich so zuckersüß, da war ich wirklich sehr gerührt. Ich hatte komplett vergessen, dass sie ihm ja noch Geld schuldet.

Auch wenn der Roman schon einige Jahre auf dem Buckel hat, so fühlte sich das Lesen nicht altbacken an, sondern als käme er aus unserer Zeit.

Nun freue ich mich erst recht darauf die letzten Folgen der Serie nun auch noch zu schauen.

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dj79 kommentierte am 23. Juni 2021 um 19:01

Stimmt, altbacken wirkt der Roman keinesfalls. Für mich ist er zeitlos. Das gefällt mir sehr.

Was glaubt ihr? Könnte es heute noch vorkommen, dass Kinder im Heim mit Pillen ruhig gestellt werden? Also, so pauschal wie hier im Roman?

Ich hoffe nein, aber wahrscheinlich ist das falsch.

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PeWie kommentierte am 24. Juni 2021 um 00:04

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber ich glaube die Versuchung auf diese Art für Ruhe und Ordnung zu sorgen ist zu groß.

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labbelman kommentierte am 25. Juni 2021 um 12:06

Ich hoffe doch sehr, dass das nicht der Fall ist und kann mir auch vorstellen, dass dies zumindest in Deutschland nicht zutrifft.

In anderen Ländern, gerade in der 3. Welt jedoch würde ich schon denken, dass das noch gängige Praxis ist.

Und ja ich gebe dir Recht: absolut zeitlos. Zum Glück hat Diogenes den tollen Roman auf Deutsch herausgebracht, denn soweit meine Recherche stimmt, ist er erst jetzt erstmalig auf Deutsch erschienen.

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milkshake kommentierte am 27. Juni 2021 um 23:57

Also ich habe jahrelang in Kinder- und Jugendwohnheimen gearbeitet und kann dir sagen, dass das je nach Krankheitsbild durchaus vorkommt, aber nicht generell. Allerdings ist es auch schwierig, stark seelisch beeinträchtigen jungen Menschen in irgendeiner Art und Weise gerecht zu werden ohne Medikation (was auf Beth aber nicht zutrifft...)

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MariePraun kommentierte am 24. Juni 2021 um 11:08

Ich bin jetzt auch endlich dazu gekommen den letzten Teil zu lesen.

Ihren Absturz hatte man ja so die ganze Zeit erwartet und befürchtet aber dennoch irgendwie gehofft, dass es nicht passiert. Der Teil hat mich wirklich mitgenommen und ich habe bei jedem Satz mitgefiebert und gehofft, dass jetzt die große Wendung kommt. Wie der Autor dann die Folgen ihrer Sucht beschrieben hat und dann schlussendlich wie sie sich hervor kämpft, hat mich wirklich stolz werden lassen auf Beth. Auch wenn Beth ein fiktiver Charakter hat, habe ich eine Bindung zu ihr aufgebaut und das nicht zuletzt, da man ihre Geschichte von einem sehr jungen Alter miterleben durfte und der Autor eine sehr direkte aber auch mitreisende Art hat zu schreiben. 

Die Szene im Park war für mich ein schöner Abschluss. Beth hat friedlicher gewirkt und mehr mit sich selbst im reinen. Hier bleibt aber natürlich noch so viel offen...  Ich würde wirklich gerne wissen, wie es mit Beth weitergeht und ob sie es auch über die Jahre hinweg schafft nicht wieder in ihre Sucht zu fallen. 

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medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:34

Die SchEs war ein wundervolles Buch, von dem ich nachhaltig schwer begeistert bin.
Bisher mein absolutes Lieblingsbuch 2021. 
Ich hätte nie gedacht, dass eine Geschichte über's Schachspielen mich so faszinieren kann. Ich fand es super spannend, auch wenn ich die Serie bereits kannte. Die Figuren und ihre Beziehungen waren wunderbar Komplex. Ich bin ein großer Fan von Beth und Mrs. Wheatley, aber auch von Beth und Benny. Die Schlussphase hat mit besonders gut gefallen. Als Benny dann nochmal alle um sich versammelt hat, um Beth in Russland anzurufen. Da hat man gemerkt, was sie ihm bedeutet und dass da etwas ist, was auf sie wartet, wenn sie nach der Weltmeisterschaft wieder zurück in die USA geht. In welcher Form das dann sein wird, lasse ich dahingestellt. Beth und Benny sind ja sehr unemotionale und gehemmte Menschen. 
Überhaupt habe ich nach Ende der Geschichte erstmal darüber nachgedacht, wie es jetzt nun eigentlich für Beth weitergehen könnte. Sie hat ja nun in der Schachwelt alles erreicht, was es zu erreichen gibt und ich gleichzeitig noch so jung. Es ist mir sehr schwer gefallen ihren Charakter loszulassen. Weil ich sie mit dem Buch irgendwie nochmal mehr lieb gewonnen habe. 
DIe Schlussszene fand ich dennoch genial. Genau der richtige Cut an einer Stelle, an der es beim Lesen noch wehtut. Gute Bücher müssen ja immer dann aufhören, wenne es am schönsten ist!

 

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lillywunder kommentierte am 24. Juni 2021 um 20:32

Ein sehr schönes Leseerlebnis für mich. Der flotte Schreibstil, die gekonnte Vermittlung der Schachspiel-Faszination, die spannenden Charaktere, die so schön und manchmal auch etwas tragisch zusammenfinden, allen voran natürlich Beth, die mich einfach begeistert hat. Im dritten Teil lernt man noch einmal eine andere Seite von ihr kennen. Wie sie mit 18 Jahren schon Schachmeisterin der USA ist, durch die Straßen von Paris läuft und fühlt, dass sie Möglichkeiten ohne Ende hat - zum ersten Mal erwischt sie der Übermut und der Fall folgt sofort. Sie verliert die Kontrolle, steigt aus, verfällt dem Alkohol und lässt sich gehen. Ich habe ehrlich gesagt ein dramatisches Ende befürchtet, fast war ich mir sicher, dass diese Geschichte nicht gut ausgehen kann. Aber die Panik, sie hätte ihr Talent durch den Alkohol verspielt, lässt sie sich wieder zurückkämpfen - und wie. Sie bahnt sich einen Weg durch die russische Schachwelt mit ihrem Establishment der Männer in Anzügen (ich fand hier den Vergleich zu Churchill und Co. beim Ausklügeln der nächsten Schritte im 2. Weltkrieg so einprägsam und Beth' Wahrnehmung einer "Selbstsicherheit, die ihr vollkommen unerreichbar schien"). Sie kämpft sich durch das alles durch und ist am Ende erfolgreich. Und dieses Mal steigt ihr nicht einmal der Erfolg zu Kopf, sondern sie setzt sich in den Park und spielt mit einem alten Mann eine Runde. Wirklich toll erzählt, ich mochte es sehr!

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xx_yy kommentierte am 25. Juni 2021 um 20:09

Ich bin absolut begeistert!

Der letzte Abschnitt hat mir nochmal richtig gut gefunden. Beth's Sucht hat ihren Höhepunkt erreicht, der für ihren eigenen Absturz gesorgt hat. Es tat fast schon weh zu lesen, als sie immer wieder zum Weinglas gegriffen hat. Ich war einfach nur erleichtert, als sie sich in Form von Jolene endlich Hilfe gesucht hat. Jolene war immer noch so toll, wie ich sie auch am Anfang des Buchs fand. Ihre selbstbewusst Art ist einfach beeindruckend, auch wenn wir in diesem Abschnitt auch ihre unsichere Seite kennen gelernt haben. 

Benny's Reaktion auf die Nachricht, dass Beth nicht nach New York kommen würde, fand ich ein bisschen übertrieben. Er hätte wirklich nicht so kalt reagieren müssen. Nichtsdestotrotz stand er ihr im wohl schwierigsten Moment zur Seite, was das einzige ist, was zählt. 

Beth's letztes Turnier in diesem Abschnitt war definitiv der absolute Höhpunkt. Ich war noch nie so aufmerksam, um ja nichts zu verpassen oder zu überlesen. Es war wirklich Nervenkitzel pur für mich. Der Punkt, dass Borgov erst das Remis wollte und letztendlich sogar verloren hat, war einfach unglaublich. 

Und dennoch fand ich es gut, dass Beth irgendwo wieder zu sich selbst gefunden hat und bodenständig geblieben ist. Sie wollte sich nicht von allen feiern lassen, sondern einfach nur in Ruhe mit einem älteren Mann Schach spielen. Denn genau das war es ja, was ihr damals im Waisenhaus zum ersten Mal eine Art Hoffnung gegeben hat. Das war ihr Ausweg aus dem öden Alltag, zu dem sie dort verpflichtet wurde. Einfach ein tolles Ende, auch wenn ich gerne noch mehr von Beth gelesen hätte. 

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milkshake kommentierte am 27. Juni 2021 um 23:42

Ich hatte immer das Gefühl, dass Beth' Sucht zum einen damit zu tun hat, dass sie einsam und entwurzelt ist, aber auch damit, dass ihr Geist schlichtweg unterfordert und gelangweilt ist. Beides bestätigte sich hier zunehmend. Dass sie ein gewaltiges Problem damit hat, Gefühle einzuordnen und auszuleben kommt natürlich noch stark hinzu. Die Abschlussszene war wunderbar, Beth setzt sich zu einem älteren Herren (wahrscheinlich ein laienhafter Hobbyspieler), einfach um die Schönheit des Spiels mit ihm auszukosten, ohne Machtspiele, internationales Ansehen und Hintergedanken. Die Leidenschaft hat sie sich trotz allem also bewahrt, wunderschön.

Nur eine Frage hat mich nicht losgelassen, als ich die Buchdeckel zuklappte: Und jetzt? Ich erinnerte mich an die Szene, als Beth auf den kleinen Jungen traf, der ganz hohe Schachambitionen hatte und sie fragte ihn, was ihm für sein Leben vorschwebe. Als er sagte, er wolle Weltmeister sein und überhaupt keinen Bezug zu einem "danach" hatte, war Beth erstaunt. Nun ist sie fast in der selben Situation. Die Weltmeisterschaft steht ihr noch bevor, wenn sie die erreicht hat, dann hat sie keine Ziele mehr, nichts mehr wofür sie kämpfen muss und sieht sich vermutlich sehr stark mit ihren Suchtmustern konfrontiert. Das ist natürlich reine Spekulation, aber das hat bei mir einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.

Alles in Allem fand ich das Buch toll, sowohl die Spannung, die durch ein Spiel erzeugt wird, zu dem ich überhaupt garkeinen Bezug habe und trotzdem funktioniert, als auch Beth und die Nebencharaktere und die Entwicklung der Ereignisse. Ich würde wirklich gern mehr des Autoren lesen, allerdings hat meine Recherche ergeben, dass es da kaum was abzugreifen gibt, schon garnicht neu. Vielleicht erbahnt der Diogenes Verlag sich ja jetzt, wo so ein Hype generiert wurde :)

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Hilou kommentierte am 04. Juli 2021 um 17:38

Wenn man dieses Buch nur auf die Schachpartien begrenzen würde, müsste man tatsächlich sagen, es ist ein reines Schachbuch. Dann wäre es sicher nicht so interessant für Leute, die überhaupt keinen Bezug zu Schach haben. Aber dieser Roman beinhaltet so viel mehr. Ich war sehr gefesselt von der Entwicklung des kleinen Waisenkindes zu einer genialen Schachmeisterin. Mit Jolene zusammen hat der Autor hier zwei starke junge Frauen gezeichnet, die ihrer Zeit zum Trotz etwas aus ihrem Leben machen und sich selbst verwirklichen. Dass Tevis hier zudem eine Weiße und eine Schwarze gewählt hat, zeigt nochmal ganz deutlich, wie schwer es Frauen in den 50ern/60ern hatten, insbesondere wenn sie auch noch die 'falsche' Hautfarbe aufwiesen.

Ich habe jede Seite dieses Buches genossen und mitgefühlt. Und habe nun auf Grund der großartig erzählten Geschichte von Beth nun auch mit der Miniserie auf Netflix begonnen. Die gefällt mir genauso gut wie das Buch.

Das Ende fand ich absolut passend. Zumal man als auch das Gefühl hat, dass Beth endlich angekommen ist und ihren Seelenfrieden erlangt hat.
Ich habe gelesen, dass der Autor ein Jahr nach Veröffentlichung dieses Buches verstorben ist. Viele Romane hat er wohl nicht veröffentlicht. Aber ich werde definitiv nach den anderen demnächst mal Ausschau halten.