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Bewerbungsphase: Bis zum 31.08.
Beginn der Leserunde: 07.09. (Ende: 21.09.)
Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Steidl Verlags – 20 Freiexemplare von "Das Dritte Licht" (Claire Keegan) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.
Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.
ÜBER DAS BUCH:
Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein. So findet sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella wieder. An einem ungewohnt schönen und behaglichen Ort, wo es Milch und Rhabarber und Zuwendung im Überfluss gibt. Aber auch ein trauriges Geheimnis, das einen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft, in denen das Mädchen lernt, was Familie bedeuten kann.
Das dritte Licht (»Foster«) wurde mit dem renommierten Davy Byrnes Award ausgezeichnet und in Irland als The Quiet Girl, ebenfalls preisgekrönt, verfilmt. Nun ist diese meisterhaft komponierte Geschichte über wirkliches Zusammenleben, Zuneigung und Zärtlichkeit endlich wieder in der deutschen Übersetzung von Hans-Christian Oeser bei Steidl erhältlich – in einer neuen, von der Autorin überarbeiteten Fassung.
Rezension
»Die Drastik des Bandes ist stilecht, erschütternd, und ich finde, das ist ein überragendes Werk.«
ÜBER DIE AUTORIN:
Claire Keegan, geboren 1968, wuchs auf einer Farm in der irischen Grafschaft Wicklow auf. Sie hat in New Orleans, Cardiff und Dublin studiert. Im Steidl Verlag sind von der vielfach ausgezeichneten Autorin bereits die Erzählungsbände Wo das Wasser am tiefsten ist und Durch die blauen Felder (in einem Band: Liebe im hohen Gras, 2017) erschienen. Das dritte Licht (2013) wurde mit dem renommierten Davy Byrnes Award ausgezeichnet, und gehört für die englische Times zu den 50 wichtigsten Romanen des 21. Jahrhunderts. Claire Keegan lebt in Irland und unterrichtet zurzeit an der Universität Cambridge.
Hans-Christian Oeser, 1950 in Wiesbaden geboren, lebt in Dublin und Berlin und arbeitet als Literaturübersetzer, Herausgeber und Autor. Er hat u.a. John McGahern, Mark Twain, Ian McEwan, F. Scott Fitzgerald, Anne Enright, Maeve Brennan und Sebastian Barry übersetzt. Für sein Lebenswerk wurde er 2010 mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet. 2020 erhielt er den Straelener Übersetzerpreis der Kulturstiftung NRW.
28.09.2023
Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 42
Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 42
newra kommentierte am 08. September 2023 um 20:00
Ich gestehe, ich habe es heute aufgeschlagen und direkt in einem Rutsch weggelesen. Die Sprache hat mich gefesset und ich wollte mehr darüber erfahren, wie es dem Mädchen bei den Kinsellas ergeht.
Über die Familie des Mädchens erfährt man nicht viel. Allein die Tatsache, dass das Mädchen abgeschoben wird, spricht Bände. Auch die Abschiedsszene lässt erahnen, dass es nicht allzu herzlich zuhause zu geht. Der Vater ist Farmer, scheint sich aber mehr der Spielerei hinzugeben, als der Feldarbeit. Interessant fand ich auch, dass scheinbar die Mutter für einige der Arbeiten zuständig ist (Heu mähen zum Beispiel).
Ich rätsel, wie alt das Mädchen sein wird. Vielleicht so 4 oder 5 Jahre, oder was meint ihr?
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Adelebooks kommentierte am 09. September 2023 um 14:06
Ich habe es so verstanden, dass die Mutter sich quasi um alles kümmert, ohne jedoch alles selbst zu machen, also sie kümmert sich um Leute für das Heu, wie auch um sonst alles, da der Vater offensichtlich zu nicht viel zu gebrauchen ist.
Ich vermute sie ist 6-8 Jahre alt.
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Fornika kommentierte am 10. September 2023 um 12:26
Der Vater ist wirklich nicht so der Brauchbarste. Als Vaterfigur und als Farmer. Wobei die Heuernte ja eher am Geld scheitert, wenn ich das richtig verstanden habe. Daran fehlt es sicherlich auch wegen seiner Spielsucht.
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Rebecca1120 kommentierte am 10. September 2023 um 21:08
Ja der Vater muss eine Taugenicht sein. Der zwar viele Kinder in die Welt setzt, ohne für deren Unterhalt zu sorgen.
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Naibenak kommentierte am 11. September 2023 um 08:16
Beim Alter des Mädchens habe ich auch gerätselt. Ich habe eher 7-10 geschätzt, weil sie schon so erwachsene Gedanken hat ;) Allerdings weiß ich nicht, ob man in dem Alter noch Bettnässerin ist. Auszuschließen wäre es jedoch nicht wegen der Umstellung und Aufregung und so. Andererseits glaube ich, dass sie auch zu Hause Bettnässerin war, weil sie ja noch unbedingt den Nachttopf heimlich nutzen wollte. So als hätte sie Angst vor den Folgen. Als dann Mrs Kinsella aber alles so wunderbar überspielt hat, war das Mädchens quasi geheilt. Sie musste keine Angst mehr haben.
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GaudBretonne kommentierte am 11. September 2023 um 08:29
Genau diese Gedanken hatte ich auch!
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Adelebooks kommentierte am 11. September 2023 um 11:54
Ich habe es auch so verstanden, dass sie zu Hause auch ins Bett genässt hat. Ich habe das unabhängig vom Alter als körperliche Reaktion auf die psychische Anspannung durch die Situation in ihrer Ursprungsfamilie gesehen.
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jutsi kommentierte am 12. September 2023 um 12:50
Ich habe sie auch auf etwa dieses Alter geschätzt - da sie ja schon sehr reflektierte Gedanken hat. Die Angst etwas falsch zu machen und die psychische Ausnahmesituation kann ja auch bei älteren Kindern zu Bettnässen führen.
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nicigirl85 kommentierte am 11. September 2023 um 17:52
Zumindest scheint der Vater nicht sonderlich zuverlässig.
Ja das arme Mädel wird ohne Abschied einfach zurückgelassen. Das muss enorm wehtun.
Ich denke auch, dass das Mädchen noch sehr jung ist, habe so auf 5 oder 6 getippt.
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Lelu kommentierte am 15. September 2023 um 02:34
Ich fand diesen Moment auch so unerträglich. Gar nicht so sehr, weil sie nicht verabschiedet wird und ihr das wehtun muss. Sondern weil sie es scheinbar nicht sonderlich überrascht... Und die Scham, die sie empfindet!
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ysmn kommentierte am 13. September 2023 um 11:22
Es ging mir genauso wie dir! Ich konnte das Buch auch nicht zur Seite legen und habe es bei einem Mal gelesen. Dabei war es schon spät und ich wollte eigentlich nur kurz reinlesen!
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Lelu kommentierte am 15. September 2023 um 02:32
Ich finde eigentlich, dass man eine Menge über die Familie erfährt, immer als kurzer Flash, im Satz des Mädchens, und dann umso mehr zwischen den Zeilen.
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GaudBretonne kommentierte am 27. September 2023 um 08:57
Ja, gerade diese "Flash-Technik" löst beim Leser ganz viele Assoziationen aus!
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Adelebooks kommentierte am 09. September 2023 um 14:03
Ich schließe mich dem "Geständnis" an, auch ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Bereits auf den ersten Seite fand ich die Sprache unglaublich eindringlich, es wurde viel nicht gesagt, zum Teil nur angedeutet, was letztlich noch mehr in die Geschichte hineinzieht, man möchte einfach mehr über das Mädchen erfahren. Ihre Ursprungsfamilie scheint ziemlich lieblos im Umgang zu sein, offensichtlich gab es nicht einmal eine wirkliche Verabschiedung, weder von Mutter noch dem Vater. Es ist nur schwer vorstellbar, wie ein Kind sich dabei fühlen muss. Das Mädchen scheint von der Ewartung begleitet, nur nichts falsch zu machen, nicht aufzufallen, weil sie es offensichtlich so vermittelt bekommen hat. Das muss unglaublich anstrengend, gerade für ein Kind sein.
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Fornika kommentierte am 10. September 2023 um 12:27
Das habe ich auch so aufgefasst: Kinder soll man am besten gar nicht sehen und nicht hören, aber richtig machen sollen sie alles. Wie viele sind es letztendlich?
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nicigirl85 kommentierte am 11. September 2023 um 17:55
Ja genau das habe ich auch gespürt. Schon lästig, dass Kinder überhaupt so viel essen. Dann sollen sie sich wenigstens ordentlich bewegen, helfen und nicht stören.
Das Mädchen merkt, dass es bei den Kinsellas anders zugeht, liebevoller und mit mehr kümmern als bei ihr Zuhause, allerdings überfordert sie auch genau das. Wahrscheinlich ist das wie so ein kleiner Traum endlich mal wahrgenommen und beachtet zu werden. Gerade die Zuwendung mit Haare sanft waschen und kämmen, die Küsse, das auf den Schoss nehmen und das Streicheln der Füße sind ja alles positive Zuwendungen.
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ysmn kommentierte am 13. September 2023 um 11:24
Das Mädchen merkt, dass es bei den Kinsellas anders zugeht, liebevoller und mit mehr kümmern als bei ihr Zuhause, allerdings überfordert sie auch genau das. Wahrscheinlich ist das wie so ein kleiner Traum endlich mal wahrgenommen und beachtet zu werden.
Ja! Sogar ich als Leserin habe es wie eine Befreiung wahrgenommen, dass sie jetzt dort ist, dass sie respektiert und wertgeschätzt wird.
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heike_e kommentierte am 13. September 2023 um 13:32
Ja! Sogar ich als Leserin habe es wie eine Befreiung...
Obwohl man nicht so viel über das Kind erfährt, habe ich das Gefühl dabei zu sein, es zu kennen, die Gefühle zu teilen. Das Buch ist sehr eindringlich.
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nicigirl85 kommentierte am 13. September 2023 um 16:47
Wertschätzung und eben auch wahrgenommen wird und nicht einfach so nebenher läuft und ein nerviger zusätzlicher Esser ist. Bei ihrer Familie hat man generell das Gefühl, zumindest vermittelt der Vater das, dass da einfach jeder stört.
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darkola77 kommentierte am 14. September 2023 um 17:54
Und doch ist der Vater stolz, dass bald schon ein weiteres Kind auf die Welt kommt.
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Lelu kommentierte am 15. September 2023 um 08:51
Ich frage mich ob er wirklich stolz ist... Oder ob das "befriedigt zurücklehnen" nicht eine Überlegenheitsgeste gegenüber Frau kinsella war.
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darkola77 kommentierte am 15. September 2023 um 13:42
Mit Blick auf die "Enthüllungen" im zweiten Leseabschnitt ist natürlich auch das gut denkbar.
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GaudBretonne kommentierte am 27. September 2023 um 09:00
So ist es!
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TochterAlice kommentierte am 10. September 2023 um 14:08
Zu der nicht vorhandenen Verabschiedung: ich kann mir vorstellen, dass die Eltern meinten, so sei es für das Mädchen am wenigsten schmerzhaft - wenn sie vielleicht auch eher von sich selbst ausgingen.
Ich glaube auch, dass sie unter großem Druck stand, nichts falsch zu machen. Wenn einem sowas eingetrichtert wird, ist es schwer, sich davon zu lösen.
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Fornika kommentierte am 10. September 2023 um 15:26
Ich finde es schwierig rauszulesen, ob die Kinder/das Mädchen wirklich geliebt werden. Es wirkt auf den ersten Blick nicht so, andererseits kümmern sie sich um eine gute Unterbringung für sie; gerade die Mutter zeigt ja Zärtlichkeiten und Zuneigung, aber sie muss die halt auf viele Kinder verteilen und sie hat viel zu tun. Mir bleibt das noch unklar. Der Vater wirkt, als würde er auf alle Kinder nur zu gerne verzichten.
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jutsi kommentierte am 12. September 2023 um 12:48
Das geht mir genauso, auch ich finde es schwer, die wahren Gefühle der Ursprungsfamilie zu lesen. Ihr Leben ist geprägt von Not und Armut. Der Vater scheint unfähig, seine Gefühle auszudrücken - seine Tochter bemerkt das ja auch, als die beiden Männer miteinander sprechen.
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jutsi kommentierte am 12. September 2023 um 12:49
Das geht mir genauso, auch ich finde es schwer, die wahren Gefühle der Ursprungsfamilie zu lesen. Ihr Leben ist geprägt von Not und Armut. Der Vater scheint unfähig, seine Gefühle auszudrücken - seine Tochter bemerkt das ja auch, als die beiden Männer miteinander sprechen.
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ysmn kommentierte am 13. September 2023 um 11:25
Der Vater wirkt auf mich auch sehr lieblos. Und die Mutter scheint am Ende ihrer Kräfte zu sein beziehungsweise vielleicht auch einfach überfordert mit den Kindern.
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Lelu kommentierte am 15. September 2023 um 02:39
Ich glaube nicht, dass es bei dem abrupten Aufbruch um die Gefühle des Kindes ging, sondern darum, der Situation zu entfliehen. Der Vater hat sich maximal unwohl in Gegenwart der Kinsellas gefühlt.
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GaudBretonne kommentierte am 27. September 2023 um 09:04
Ja, ich nehme ihn als wenig selbstbewusst wahr. Seine "Scham" ist Auslöser für sein Verhalten. Deshalb spielt er auch seine Macht gegenüber dem Mädchen aus. Hier ist er der "Stärkere".
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Rebecca1120 kommentierte am 10. September 2023 um 21:11
Mir ging es gauso. Aber bei 95 Seiten, habe ich nicht wirklich ein schlechtes Gewissen gehabt.
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darkola77 kommentierte am 14. September 2023 um 17:59
Und wenn dann noch der Seitenrand derart großzügig bemessen ist...
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GaudBretonne kommentierte am 27. September 2023 um 09:05
Die Erzählung wirkt fasst wie eine Kurzgeschichte....
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Fornika kommentierte am 10. September 2023 um 13:39
Die Atmosphäre finde ich bisher wirklich großartig, obwohl gar nicht viele Worte gebraucht werden. Die Tristesse und Hilflosigkeit springt einen von jeder Seite an.
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Adelebooks kommentierte am 10. September 2023 um 15:21
Das hast du wirklich treffend ausgedrückt! Ich finde es ist literarisch eine große Kunst mit wenig Worten eine derart dichte Atmosphäre zu erschaffen!
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GaudBretonne kommentierte am 11. September 2023 um 08:30
Dichte Atmosphäre ist der passende Begriff für den ersten Teil!
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nicigirl85 kommentierte am 11. September 2023 um 17:57
Ich finde es auch richtig heftig wie mit so wenigen Worten doch so viel gesagt werden kann. Man kann sich ja nicht nur alles gut vorstellen, man spürt es ja regelrecht.
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Adelebooks kommentierte am 12. September 2023 um 08:14
Das stimmt, man fühlt mit jedem Wort die Stimmung mit. Wirklich ein beeindruckendes Buch!
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Adelebooks kommentierte am 12. September 2023 um 08:14
Das stimmt, man fühlt mit jedem Wort die Stimmung mit. Wirklich ein beeindruckendes Buch!
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Lelu kommentierte am 15. September 2023 um 02:42
Das ist auch das, was ich an "Kleine Dinge wie diese" mochte: Da ist so viel Ungesagtes, das dich regelrecht anspringt.
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ysmn kommentierte am 13. September 2023 um 11:27
Ja! Das ist so gekonnt erzählt: Mit wenigen Worten wird nicht nur die ganze Umgebung wiedergegeben, sondern auch eine Atmosphäre geschaffen, die sehr greifbar wirkt. Toll!
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TochterAlice kommentierte am 10. September 2023 um 14:05
Was für ein wunderbares, berührendes Buch. Die Sprache empfinde ich als karg und poetisch zugleich. Eine Geschichte, die in knappen Worten so viele Emotionen rüberbringt, oft nur angedeutet, Zwei Familien auf dem Lande in Irland, dabei so unterschiedlich, wie es nur sein kann,
Die Eltern haben die Kinder spüren lassen, dass sie eine Last sind, aber ganz ohne Liebe und Warmherzigkeit lief es wohl auch nicht ab. Trotzdem ist das Mädchen unglaublich überrascht darüber, wie es bei den anderen läuft..
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darkola77 kommentierte am 14. September 2023 um 18:00
Bei der Sprache bin ich sehr neugierig auf das englische Original. Vielleicht werfe ich da auch mal einen Blick rein...
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liebesBuch kommentierte am 20. September 2023 um 21:11
Deine Worte sprechen mir aus der Seele. Genauso habe auch ich den ersten Teil empfunden.
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Rebecca1120 kommentierte am 10. September 2023 um 21:14
Ic hfand es furchtbar, wie lieblos der Vater das Kind bei den Verwandten abgeliefert hat. Ja abgeliefert, wie einen Sack Kartoffeln. So habe ich das empfunden. Um so mehr hat es mich gefreut, dass sie dort so liebevoll aufgenommen wurde. Wenn ich das richtig interpretiere, hat sie aber gerade damit ihre Probleme. Von zu Haus so einen liebevollen Umgang nicht gewohnt, weiß sie damit gar nciht umzugehen. Armes Kind:
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Adelebooks kommentierte am 11. September 2023 um 11:58
Das finde ich auch sehr interessant und sehr gut erzählerisch umgesetzt: das Kind ist einen liebevollen Umgang ohne Scham überhaupt nicht gewohnt, und kann diesen zunächst gar nicht richtig annehmen... sie muss sich erst an die Nachsicht, positive Aufmerksamkeit und das Umsorgen gewöhnen. Eigentlich ganz natürlich, denn was man nicht kennt, erzeugt zunächst Skepsis. Ungewöhnlich/Unnatürlich ist jedoch, dass für ein Kind all diese Dinge und eine liebevolle Familie fremd sind.
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heike_e kommentierte am 12. September 2023 um 19:58
"Ungewöhnlich/Unnatürlich ist jedoch, dass für ein Kind all diese Dinge und eine liebevolle Familie fremd sind." Da hast du recht, unnatürlich und sehr traurig und auch grausam. Das hat kein Kind verdient.
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nicigirl85 kommentierte am 11. September 2023 um 18:00
Oh weh du hast so recht mit dem Sack Kartoffeln.
Und ja das Mädel ist komplett überfordert. Natürlich genießt sie die Aufmerksamkeit, traut aber dem Braten einfach nicht ob das echt ist, lange anhält und ob sie das überhaupt genießen kann und darf.
Sie ist es schlichtweg nicht gewohnt und das macht ihr Angst. Eigentlich traurig.
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darkola77 kommentierte am 14. September 2023 um 18:02
Dem "Braten" konnte ich auch nicht so recht trauen, aber inzwischen denke ich, dass kein großer Umschwung mehr kommt.
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heike_e kommentierte am 11. September 2023 um 07:31
Was für eine dichte, atmosphärische Sprache. Auf so wenigen Seiten, so wenigen Sätzen so eine Stimmung zu schaffen und so eine Geschichte zu erzählen. Das ist große Kunst.
Auch ich war in Versuchung, das ganze Buch in einem Rutsch wegzulesen, habe mich aber dazu entschlossen es langsam und jeden Tag nur ein paar Seiten zu lesen.
Ich fällt mir auch schwer, es zu lesen. Das Kind und auch die Geschwister tun mir sehr leid. Das Mädchen spürt genau, dass es vom Vater nicht erwünscht und für die Mutter eine zusätzliche Last ist. Die Mutter versucht das Richtige zu tun, gibt dem Mädchen mit, was sie kann und hofft wohl, dass es ihr bei ihrer Schwester besser geht. Das zeugt von Liebe. Auch dass sie ihren Stolz hintenanstellt, wenn es um die Kinder geht, zeugt davon. Das Mädchen meint ja, dass die Mutter das Geld der Schwester schon annehmen würde, der Vater aber nicht.
Nur ein paar Gedanken/Sätze des Kindes und ich kann mir das schwere Leben der Frau bildhaft vorstellen.
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Lelu kommentierte am 15. September 2023 um 08:48
So habe ich das noch gar nicht betrachtet, aber ist natürlich gut möglich. Die Beschreibung des Mädchens, dass die Mutter von dem gewonnenen Geld Eiscreme gekauft hat, spricht dafür...
Ich fand den Brief, den die Eltern geschrieben haben (oder zumindest das, was das Mädchen aufgeschnappt hat) , dafür zu lieblos ... Und ob sie ihren Stolz ihren Kindern zuliebe hinunter schlucken würde - möglich, manche Menschen sehen aber auch kein Problem darin, Geld zur Unterstützung anzunehmen.
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Naibenak kommentierte am 11. September 2023 um 08:30
Wie alle anderen empfinde auch ich diese Erzählung sehr bewegend in ihrer Knappheit. Vieles wird auf den wenigen Seiten vermittelt. Die Mutter des Mädchens scheint mit dem Kindersegen überfordert, gleichzeitig hat sie große finanzielle Probleme, was wohl dem Vater zuzuschreiben ist. Leider scheint er nicht richtig zum Arbeiten und Geld zusammenhalten zu taugen. Ich denke mal, die Familie hat Angst, das Neugeborene durchzubekommen, wenn es da ist. Deshalb haben sie sich zu diesem Schritt durchgerungen und das Mädchen zur Verwandschaft gebracht.
Viele kleine Szenen haben mich bereits in diesem ersten Leseabschnitt sehr berührt. Als das Mädchen das Brunnenwasser trinkt zum Beispiel. Und die Szene, wie Mrs Kinsella mit dem nassen Bett umgeht - wow, da hatte ich beinah einen Kloß im Hals. Und nicht zuletzt die frühere Szene, als Mrs Kinsella erklärte, dass es keine Geheimnisse und keine Scham bei ihnen gibt. Da war dem Mädchen zum Weinen zumute. Und das wiederum zeigte mir, dass es nicht mehr allzu jung sein dürfte. Ich habe den Eindruck, dass die Kinsellas keine eigenen Kinder haben/bekommen können. Beide sind so liebevoll und fürsorglich dem Mädchen gegenüber.
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Naibenak kommentierte am 11. September 2023 um 08:34
So richtig erfahren wir nicht, wie sich die Familie des Mädchens eigentlich verabschiedet hat. Der Vater nicht besonders herzlich, das haben wir gelesen. Aber wie war es zu Hause? Da wurde immerhin ihre Tasche mit Sachen gepackt. Was wurde dem Mädchen denn genau erzählt, was auf sie zukommt? Oder hab ich da was übersehen? ;)
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Adelebooks kommentierte am 11. September 2023 um 12:02
Ich finde es ist eine Stärke des Buchs, dass so vieles nicht erzählt wird, und damit trotzdem gesagt. Wir erfahren nicht, wie die Verabschiedung zu Hause tatsächlich war, aber wir haben regen Anteil an den Gedanken des Mädchens, und ich finde es sehr auffällig, dass sie zwar das Kofferpacken erinnert, aber keinerlei liebevolle Geste, Verabschiedung oder auch nur ein Gespräch, dass sie auf die Zeit bei den Kinsellas vorbereitet hätte.
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Naibenak kommentierte am 11. September 2023 um 12:15
Ja, da hast du total Recht. Ich habe überlegt, ob ich etwas überlesen habe ;) Aber tatsächlich erfahren wir diese Dinge nur über die Gedanken des Mädchens und können uns zusammenreimen, wie es wohl abgelaufen sein mag. Auf jeden Fall wird sichtbar, was alles gefehlt hat.
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nicigirl85 kommentierte am 11. September 2023 um 18:02
Aus den Gedanken des Mädchens lese ich, dass auch die Verabschiedung zu Hause nur pragmatisch ablief. Sprich das Wichtigste: ein paar Sachen zusammen werfen, das war es. Mehr scheint es nicht gegeben zu haben. Und da dem Mädchen so viel auffällt und sie für sich wichtiges beschreibt, gehe ich fest davon aus, dass sie ihre Priorität auf liebevolle Gesten gelegt hätte, wenn es die gegeben hätte als nun ausgerechnet auf das Kofferpacken.
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Lelu kommentierte am 15. September 2023 um 08:55
Das sehe ich auch so. Stattdessen erinnert sie sich daran, wie die Eltern den Brief verfassen und dass es ihnen egal ist, wie lange das Mädchen wegbleibt. Dabei muss man sich sehr bedeutungslos fühlen.
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darkola77 kommentierte am 14. September 2023 um 18:07
Immerhin hat die Mutter ihrer Tochter noch die Haare geflochten. Körperlich vernachlässigt scheint sie wohl nicht zu sein.
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GaudBretonne kommentierte am 11. September 2023 um 08:36
Tief berührt blicke ich auf den ersten Teil zurück und muss erstmal meine Gedanken sortieren. Um alles aufzunehmen, werde ich diesen Teil erneut lesen, bevor es weitergeht. Teilweise konnte ich die Situation kaum ertragen. Auf der anderen Seite ist die sprachliche Gestaltung wirklich ein "Augeneschmaus". Schon jetzt DANKE an das WLD-Team für diese Lektüre!
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jutsi kommentierte am 12. September 2023 um 12:53
Ich habe auch schon gedacht, dass es ein Buch ist, das man nicht nur einmal liest!
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Hobee77 kommentierte am 11. September 2023 um 11:30
Ein Mädchen, das aus seiner leiblichen Familie gerissen wird, da diese sehr arm sind und ein Geschwisterchen nach dem anderen zur Welt kommt.
Es wird zu einem Paar gesteckt, das anscheinend selbst keine Kinder bekommen kann und sich liebevoll um das Mädchen sorgt, es bekommt Aufmerksamkeit, die es vorher nie hatte. Sie darf Kind sein, nicht nur eine Haus- und Hofhilfe, wie sie es in ihrer leiblichen Familie war.
Der Schreibstil gefällt mir bis jetzt sehr gut, ich bin gespannt, wie es weiter geht.
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nicigirl85 kommentierte am 11. September 2023 um 18:04
Vor allem ist es so wichtig selber Kind sein zu dürfen und ein liebevoller Umgang, denn nur so weiß sie später, wenn sie vielleicht selbst mal Kinder hat, wie es richtig geht.
Ich fand toll wie die Frau gesagt hat: Wärst du mein Kind, würde ich dich niemals zu fremden Leuten geben. Das sagt so enorm viel aus.
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darkola77 kommentierte am 14. September 2023 um 18:10
Und das sagt sich sicherlich deutlich leichter für die Tante, da sie nicht mit Hunger und Armut zu kämpfen hat.
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Lelu kommentierte am 15. September 2023 um 08:58
Ich fand den Satz ganz furchtbar! Als würde man noch Salz in die Wunde streuen. Aber Kinsella hat immerhin wieder genug Rücksicht gezeigt und es für das Mädchen ungehört geflüstert.
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nicigirl85 kommentierte am 11. September 2023 um 17:45
Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Hier haben sich ganz klar Leser und Geschichte gefunden. Ich hatte heute so einen blöden Arbeitstag und dachte mir: ach lese ich doch mal rein. Und siehe da ich bin emotional wieder geerdet und fühle mich angekommen.
Ich kann nicht genau schätzen wie alt das kleine Mädchen ist, tendiere aber zu 5 oder 6, auf keinen Fall älter. Was meint ihr? Mit 10 Jahren sitzt man ja eher nicht mehr auf dem Schoss von jemanden.
Offenbar hatte sie es nicht sonderlich leicht bei ihren Eltern, die ein Kind nach dem anderen bekommen und die Mutter scheint total überlastet.
Die Kinsellas sind da anders, vor allem Frau Kinsella. Sie bemüht sich um das Mädchen, zeigt ihr viel und strahlt so eine immense Geborgenheit aus, dass selbst ich mich sehr wohl gefühlt habe. Genau solche Momente brauchte ich heute.
Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 42
Fromme Helene kommentierte am 11. September 2023 um 18:28
Sehr berührend erzählt, mit viel Spannung zwischen den Zeilen.
Das Mädchen schätze ich auf 6-8 Jahre. Ich habe mich gefragt, warum sie von den Kindern ausgewählt und forstgeschickt wurde, konnte dazu aber nichts finden. Auch nicht welche Position sie unter den Geschwisterkindern einnimmt. Oder habe ich das überlesen? Bei der Hitze bleibt nicht alles hängen. Ich hatte den Eindruck, die Leute sind mir der Familie verwandt. Eine Schwester der Mutter vielleicht? Oder habe ich etwas misgedeutet?
Man spürt wie ungewohnt die Zuwendung für das Mädchen ist und auch die Aufwand an Hygiene und Pflege scheint es in Umfang und Regelmäßigkeit nicht gewohnt.
Die Dauer des Aufenthalts wird von keinem der Erwachsenen ausgesprochen. Von Seiten des Vaters am besten möglichst lang. Vielleicht rührt daher auch ihr Bemühen alles richtig zu machen. Mich berührt auch, dass sie versucht ihre Eltern und ihr zu Hause nicht im schlechten Licht darstehen zu lassen. Je weniger sie erzählt, desto einfacher fällt es ihr.
Ich finde es schön, dass sie Aufgaben bekommt und gleichzeitig darauf geachtet wird, sie nicht zu überfordern. Das miteinander Sprechen muss wohl noch geübt werden, auch die "Pflegeeltern" empfinde ich sehr still.
Ich bin gespannt, wie die weitere Entwicklung ist.
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Lelu kommentierte am 15. September 2023 um 09:09
Die Kinsellas (bzw. Frau Kinsella) sind "die Leute ihrer Mutter", die Verwandtschaft bemerkt das Mädchen durch das gleiche Haar... Also ich denke auch, dass es vielleicht die Schwester ist oder eine Cousine/Tante?
Ich hatte den Eindruck, dass das Mädchen die Älteste ist, wahrscheinlich wurde sie deshalb ausgewählt (die anderen scheinen noch bedürftiger zu sein).
Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 42
jutsi kommentierte am 12. September 2023 um 12:46
Auch ich bin bewegt und berührt von dem ersten Leseabschnitt und habe ich mich bewusst dafür entschieden, hier eine Pause zu machen um zu kommentieren.
Wirklich beeindruckt bin ich vom Stil der Autorin, die mit so wenigen Worten eine so dichte, fast erdrücktende Atmosphäre schafft. Ihre Auswahl - was wird erzählt, was wird weggelassen - macht das Buch besonders spannend.
Ich habe mir einige Sätze notiert, die ich besonders schön und aussagekräftig fand für die Lieblingsstellen - aber in diesem Buch hätte ich fast auf jeder Seite einen Satz gefunden.
Jetzt freue ich mich auf den zweiten Teil.
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TochterAlice kommentierte am 12. September 2023 um 15:05
Da bin ich ganz bei Dir - ich finde auch, dass hier in wenigen Worten so ungeheuer viel gesagt und eben auch nicht gesagt wird. Was für eine brillante Form des Ausdrucks! Es ist ein absoluter Hochgenuss, dieses große kleine Buch zu lesen.
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darkola77 kommentierte am 14. September 2023 um 18:12
Ich habe ebenfalls ganz bewusst nach dem ersten Leseabschnitt gestoppt - um zu kommentieren und auch, um länger etwas von dem Büchlein zu haben.
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Lelu kommentierte am 15. September 2023 um 09:07
Die Lesepause ist schon allein deshalb ganz praktisch, um alles mal sacken und wirken zu lassen. So dachte ich mir das auch, aber ich kann es nicht erwarten, weiter zu lesen. :)
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darkola77 kommentierte am 15. September 2023 um 13:34
Schade nur: Der zweite Abschnitt war auch ganz schnell gelesen. :-)
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alasca kommentierte am 12. September 2023 um 17:03
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen - es hat nur 95 Seiten. Diese Seiten entsprechen, wenn man den kleinen Schriftblock auf der großen Seite mit lediglich 25 Zeilen bedenkt, etwa 50 normalen Seiten. Kein Roman, keine Kurzgeschichte - eine Erzählung.
Aber eine, die es in sich hat. Die Autorin beherrscht die Kunst des Weglassens. Die Auslassungen sind ebenso wichtig wie das Erzählte. Ein Bild des Mangels entsteht - an Liebe, an Zuwendung und materiell. Der Vater des Mädchens ist eine Nullvariante, von Arbeit hält er nichts. Stattdessen verspielt er wichtige Ressourcen. Diese Färse, die er verliert, ist ein konkreter Verlust an Lebensqualität für die Familie. Man erfährt nicht so genau, wieviele Kinder es schon gibt; ich komme auf 4, die Protagonistin scheint die Älteste zu sein. Die Mutter ist überfordert mit der Verantwortung für alles und jeden, ihr Mann schwängert sie offenbar nur, aber unterstützt sie nicht.
Der Text hat einen unglaublichen Sog, obwohl nicht viel passiert. Dennoch konnte ich nicht aufhören zu lesen.
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heike_e kommentierte am 12. September 2023 um 20:00
"Die Autorin beherrscht die Kunst des Weglassens. Die Auslassungen sind ebenso wichtig wie das Erzählte." Die Kunst des Weglassens, so genial, so schwierig und so beindruckend.
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GaudBretonne kommentierte am 27. September 2023 um 09:30
Da sind wir uns alle einig. Das ist das Besondere an dieser tollen Erzählung.
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ysmn kommentierte am 14. September 2023 um 12:08
"Ein Bild des Mangels" trifft es sehr gut!
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Lelu kommentierte am 13. September 2023 um 16:19
Hab ich gelitten bei diesem Leseabschnitt. Alles darin schreit förmlich Distanz und Einsamkeit, bezeichnenderweise hat unsere Protagonistin nicht einmal einen Namen (zumindest erfahren wir in bis zum Ende von Teil 1 nicht).
Dafür erfahren wir eine Menge über die beiden Familien. Es ist erstaunlich, wie es Keegan schafft, mit wenigen Worten so klar Atmosphäre zu schaffen und eine Ahnung davon heraufzubeschwören, wie die Dinge liegen. Unsere Protagonistin war eine von vielen Kindern, die Eltern permanent mit anderen Dingen zugange und in ihrer Überforderung bereit, ihr Kind scheinbar leichtfertig wegzugeben. Die Kinsellas sind da ganz anders, sich scheinbar liebevoll zugetan und trotzdem – sehr wahrscheinlich ungewollt – kinderlos. Ich finde es rührend, wie sie sich auf die Kleine einlassen und mit kleinen Gesten versuchen, ihr die Angst vor der fremden Umgebung und den fremden Menschen zu nehmen. Und es zeigt sofort Wirkung. Wie muss ein Kind aufwachsen, wenn es sich nach einem Tag (den Tag ihrer Ankunft nicht mitgerechnet) von ihrer Familie gelöst hat?!
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ysmn kommentierte am 14. September 2023 um 12:07
Das mit den wenigen Worten und der sehr greifbaren Atmosphäre habe ich auch so empfunden! Wirklich bemerkenswert.
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darkola77 kommentierte am 14. September 2023 um 18:14
Ob die Mutter ihr Kind tatsächlich "leichtfertig" weggeben hat? Ich bin mir da nicht so sicher. Zudem weiß sie, dass ihre Tochter bei ihrer Schwester und ihrem Schwager in den besten Händen ist.
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Lelu kommentierte am 15. September 2023 um 09:14
Stimmt, leichtfertig mag es wahrscheinlich nicht gewesen sein, ich finde aber, das ist aber der Eindruck, den das Kind ein bisschen gewonnen hat, als sie an das Schreiben des Briefes erinnert.
Davon aber mal abgesehen: Weiß die Mutter, dass ihr Kind in besten Händen ist? Es klingt so, als ständen sich die Familien nicht sehr nahe. Frau Kinsella hat die Kleine zuletzt gesehen, als diese im Kinderwagen lag...
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darkola77 kommentierte am 15. September 2023 um 13:40
Das stimmt natürlich. Die Mutter des Kindes scheint mit ihrer Schwester und Schwager jedoch durchgehend in Kontakt zu stehen. Die Kinsellas wussten etwa, dass die Mutter wieder schwanger ist. So vermag es die Mutter wahrscheinlich oder hoffentlich einzuschätzen, dass ihre Tochter bei den engen Verwandten gut umsorgt und behütet wird.
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forti kommentierte am 21. September 2023 um 22:20
Die Rolle der Mutter finde ich auch interessant und bin gespannt,ob wir noch etwas über sie erfahren. Wie schwer ihr der Abschied von der Tochter gefallen ist z.B. Dem Vater ist er ja entweder nicht schwer gefallen oder er hat sich verstellt, um es der Tochter leichter zu machen.
Ich fand es auch krass, dass die Tochter weiß, dass die Mutter kein weiteres Kind möchte (habe ich dich richtig verstanden, oder? - S. 30 unten). Dass sie trotzdem schwanger ist und sich anscheinend kein bisschen aufs Baby freut ist schon sehr traurig.
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ysmn kommentierte am 14. September 2023 um 12:07
Mir ging es so wie scheinbar vielen von euch: Ich wollte nur reinlesen und dann konnte ich mich von der Geschichte nicht mehr loslösen. Ich finde sie erzählerisch und sprachlich äußerst gelungen. Mit wenigen Worten hat es die Autorin geschafft, eine sehr dichte und greifbare Atmosphäre zu erzeugen. Alles erscheint einem so klar vor dem geistigen Auge, die Umgebung, die Szenen, die Figuren.
Gleichzeitig bewegt und berührt einen das Erzählte. Ich konnte mich sehr in die Situation des Mädchens hineinversetzen. Die Unsicherheit in der neuen Situation, nicht zu wissen, was auf sie zukommt, ganz neue Menschen, mit denen sie plötzlich zusammenleben soll... Und dann die Erfahrung von Fürsorglichkeit, von Empathie und Wärme. Auch das war bewegend.
Für mich ein großartiger erster Leseabschnitt, der einen in die Geschichte eintauchen lässt!
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darkola77 kommentierte am 14. September 2023 um 17:49
Wie trostlos das bisherige Leben der kleinen Ich-Erzählerin war! Aufgewachsen mit vielen Geschwistern und in ärmlichen Verhältnis hat sie bislang nur wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung ihrer Eltern erfahren und scheint in weiten Teilen sich selbst überlassen worden zu sein. Doch das ändert sich, als diese beschließen, sie zu ihrer Tante und ihrem Onkel nach Wexford zu schicken - ein kinderloses Paar mit Zeit, Liebe und Geduld für die kleine Nichte. Im Vergleich zu ihrem Elternhaus erscheint das Anwesen denn auch sehr gepflegt und gut ausgestattet, das kleine Mädchen wird zum Mittelpunkt des Alltags ihrer Tante.
Fast wünsche ich der Ich-Erzählerin, dass sie bei ihren Verwandten dauerhaft leben und aufwachsen darf - auch, wenn es sicherlich Spuren in einer Kinderseele hinterlässt, von den eigenen Eltern weggegeben worden zu sein. Doch möglicherweise ist das Leben in Wexford ihre einzige Chance und Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten und Talente zu entfalten und sich damit selbst dauerhaft aus der Armut zu befreien.
Gerade erst angefangen, verbleiben nur noch wenige Seiten. Ich werde sie mit Genuss lesen.
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heike_e kommentierte am 15. September 2023 um 17:45
Nach dem Lesen des zweiten Teiles habe ich eine neue Sichtweise auf einige Dinge im ersten Teil gewonnen. Ich werde das Buch noch einmal lesen, da fallen mir bestimmt wieder andere Dinge als beim ersten Mal auf.
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forti kommentierte am 21. September 2023 um 22:07
Oho, ich bin gerade mit Teil 1 durch und das klingt spannend. Für einen zweiten Durchgang ist die Länge des Buches natürlich optimal.
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liebesBuch kommentierte am 20. September 2023 um 23:15
Im ersten Teil lernen sich das Mädchen, Tante und Onkel vorsichtig kennen. Sie legen die Grundlagen sich näher zukommen. Das Mädchen lernt seine neue Umgebung kennen, geprägt von der Armut und den Entbehrungen in ihrem Elternhaus und mit der relativen Unbeschwertheit ihres neuen Zuhauses für einen Sommer.
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forti kommentierte am 21. September 2023 um 22:06
Hallo, sorry, ich bin etwas spät dran, aber jetzt lese ich endlich mit. Und es liest sich gut! Man ist gleich drin in der Geschichte auch wenn vieles unklar bleibt - z.B. wann die Geschichte spielt, auch wenn man sich ein bisschen was zusammmenreimen kann. Auch die genauen Familienumstände bleiben wage - es ist schon ganz schön krass, aus Armut sein Kind weg zu geben. Und wer profitiert hier am meisten? Im Moment scheint es für alle eine win-win-Situation zu sein, immerhin. Ich hoffe, das bleibt so. Die Kinsellas scheinen gute Menschen zu sein. Ich nehme an, auf das was hinter dem angekündigten Geheimnis steckt, wurde mit der Tapete im Kinderzimmer schon angedeutet. So nett die Kinsellas sind, ist es vielleicht auch vor allem bei der Frau eine Traurigkeit zu spüren.