Leserunde

Leserunde zu "Der mexikanische Fluch" (Silvia Moreno-Garcia)

Der mexikanische Fluch -

Der mexikanische Fluch
von Silvia Moreno-Garcia

Bewerbungsphase: Bis zum 06.10.

Beginn der Leserunde: 07.11. (Ende: 28.11.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Limes Verlags – 20 Freiexemplare von "Der mexikanische Fluch" (Silvia Moreno-Garcia) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Ein entlegenes Herrenhaus in den mexikanischen Bergen. Eine mutige junge Frau. Und ein dunkles Geheimnis.

Mexiko, 1950: Ein verstörender Brief führt die junge Noemí in ein entlegenes Herrenhaus in den mexikanischen Bergen: Dort lebt ihre frisch vermählte Cousine Catalina, die behauptet, ihr Mann würde sie vergiften. Sofort tauscht Noemí die Cocktailpartys der Hauptstadt ein gegen den Nebel des gespenstischen Hochlands. High Place ist der Sitz der englischen Familie Doyle, in die Catalina überstürzt eingeheiratet hat. Doch das Ansehen der Doyles ist längst verblasst und ihr Herrenhaus zu einem dunklen Ort geworden. Gut, dass Noemí keine Angst hat – weder vor Howard Doyle, dem widerwärtigen Patriarchen der Familie, noch vor Catalinas eitlem Ehemann Virgil. Aber als Noemí herausfindet, was auf High Place vor sich geht, ist es zu spät: Sie ist längst in einem Netz aus Gewalt und Wahnsinn gefangen …

Der internationale Sensationsroman »Mexican Gothic« endlich in deutscher Übersetzung!

»Eine temperamentvolle Protagonistin trifft auf ein uraltes Haus voller unheimlicher Geheimnisse: Ein unglaublich intelligenter Roman, der tiefe Abgründe in eine außergewöhnliche Geschichte eröffnet.« ("New York Times")
»›Der mexikanische Fluch‹ ist ein Meisterwerk.« ("Bookreporter")
»Fesselnd! Als würden übersinnliche Kräfte uns zwingen, die Seiten umzublättern.« ("The Washington Post")
»Dieser Schauerroman, der in den 1950er Jahren in Mexiko spielt, wird Sie in seinem eisigen Griff gefangen halten und wie ein Albtraum überwältigen.« ("Daily Mail")
»Liebhaber von Klassikern wie Rebecca werden außer sich sein.« ("Kirkus")
»Unwiderstehlich! Eine düstere und feministische Wiedererweckung des Schauerromans.« ("Vanity Fair")
»Dieser perfekte und hypnotisierende Roman kennzeichnet Moreno-Garcia als eines der aufregendsten neuen Talente des Genres.« ("Nerdist")
»Ein historischer Thriller voller Spannung und reich an überbordender Atmosphäre der 50er Jahre.« ("Entertainment Weekly")
»Moreno-Garcia schreibt in der Tradition von Daphne du Maurier, Emily Brontë, Mary Shelley, sogar Anne Radcliffe. Doch sie fügt ihnen einen uralten und zugleich hochaktuellen Schrecken hinzu.« ("Los Angeles Times")
»Ein neuer Genreklassiker: verführerisch, unheilvoll, vieldeutig und wunderschön. Diesen Roman darf niemand verpassen.« ("Chicago Review of Books")

ÜBER DIE AUTORIN:

Die in Mexiko geborene Kanadierin Silvia Moreno-Garcia ist als höchst vielseitige Autorin bekannt. Mit jedem ihrer Romane, darunter der Überraschungsbestseller »Mexican Gothic« (zu Deutsch »Der mexikanische Fluch«), erfindet sich Moreno-Garcia neu und haucht Leben in angestaubte Genres – unter anderem den Schauerroman, den Noir-Krimi und die Science Fiction sowie die Fantasy. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem World Fantasy Award, dem Sunburst Award, dem Locus Award und dem British Fantasy Award. Sie lebt in Vancouver, British Columbia, und schreibt als Kolumnistin für die Washington Post.

04.11.2022

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 146

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Tine kommentierte am 08. November 2022 um 20:47

Ich mag Noemí sehr, sie ist sehr lebendig und klug und würde das Haus ganz schön aufwirbeln, wenn sie dürfte. Bisher finde ich es noch nicht allzusehr gruselig, aber die Andeutungen und seltsamen Geschehnisse lassen mich schon grübeln, was dort vor sich geht und hinter der seltsamen Familie steckt. Das alte Familienoberhaupt ist mir sehr unsympathisch, wie er mit Noemí umgeht ist irgendwie unangenehm, auch die zwei Schwestern als seine Frauen... mag damals zwar üblich gewesen sein, aber ich finde sein Verhalten seltsam. Florence ist so steif und streng, da ist ihr Sohn bisher der sympathischste (und einziger sympathische für mich) aus der Familie. Francis ist zwar total brav und da er nie aus dem Haus gekommen ist, vielleicht sogar naiv, aber ich denke, wenn es nötig werden wird, würde er Noemí und ihrer Cousine helfen und Regeln brechen. Virgil kann ich noch nicht ganz einschätzen, aber seine Familie geht ihm mit Sicherheit über die Gesundheit seiner Frau, wo er doch ständig abwiegelt, dass Catalina weitere medizinische Hilfe braucht.

Mit ihren Regeln, dass ständig Ruhe herrschen muss und es auch kein Musikinstrument im Haus gibt, könnte ich mir vorstellen, dass das Haus sonst zurückschlägt und sich die Familie mit ihrer Zurückgezogenheit arrangiert hat, damit nichts schlimmes passiert. Ich hab mir auch schon überlegt, dass auf der Familie ein Fluch liegt bzw. dem Haus und ihr Blut sie immun macht, weshalb Catalina nun als einzige Beschwerden dadurch hat. Aber da die Tochter des Alten ihre Mutter etc. umgebracht hat, habe ich das wieder verworfen. Oder aber der Schimmel überall wirken wie halluzigene Pilze. Ich finde das ja so ungemütlich *schüttel. Wissen die nicht, dass das ungesund ist? Ich finde es außerdem total schade, dass sie das Haus und das Gewächshaus so herunterkommen lassen. Schließlich wohnen sie da doch und könnten es sich etwas schön machen, aber das Haus wirkt wie hunderte Jahre alt ohne jemals gepflegt worden zu sein. Dass es kein elektrisches Licht gibt, ständig Nebel herrscht und die Fenster nicht aufgehen, umgibt dem Haus schon genug düstere Atmosphäre und etwas geheimnisvolles. Der Friedhof hat mich in der letzten Szene, als Noemí jemanden gesehen hat, schon gegruselt. Die Mischung des düsteren Settings mit der Rationalität von Noemí, zB einen weiteren Arzt zu holen, finde ich richtig gut und macht die Geschichte so spannend. Es gibt diese Grandwanderung zwischen einfach seltsamen Geschehnissen, die man erklären kann und nur durch den Nebel etc. gruselig werden, und der Möglichkeit, dass es dort wirklich etwas Übernatürliches gibt. Hach, ich war so gehypt auf das Buch und jetzt richtig im Lesesog.

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jackiistz kommentierte am 09. November 2022 um 08:10

Da stimme ich dir zu, was die Charaktere angeht!

Bisher sind sie alle recht unsympatisch, kalt und haben etwas Düsteres an sich. Bis auf Noemé natürlich. Sie strahlt für mich und bringt etwas Farbe in diesen tristen Flecke, der sich High Place nennt. Virgil schätze ich jedoch auch eher kalt und streng ein. Auch ihm haftet etwas Düsteres an. Ich glaube nicht, dass er etwas Gutes im Schilde führt. Da steckt ein ganz dunkles Familiengeheimnis dahinter und ich bin sehr gespannt, ob sich die eigenartigen Vorkommnisse im Haus noch steigern werden... Ich hoffe sehr, dass Noemí rechtzeitig merkt, was es damit alles auf sich hat und fliehen kann. Vielleicht wird sie dann wirklich von Francis unterstützt. Er scheint zwar recht schüchtern zu sein, aber vielleicht ist das der Stoff, aus dem die Helden in dieser Geschichte gemacht sind :).

Ich bin auch sehr gespannt, was hier noch kommen wird. Gerade grusele ich mich schon ein klein bisschen und kann die dunkle und graue Stimmung total nachempfinden. 

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LaNasBuchclub kommentierte am 09. November 2022 um 18:33

Stimmt, Francis scheint der Einzige in diesem Haus zu sein, der einen guten Kern haben könnte. Es kann auch an meiner permanenten Suche nach Romanzen liegen, aber ich habe auch das Gefühl, dass sich bis zum Ende des Buches was zwischen ihm und Noemí anbahnen könnte *grins. Aber mit oder ohne sie, für ihn würde es mich echt freuen, wenn er die Chance bekäme diesem Haus zu entkommen. Mit seiner Unsicherheit und Angst (?) vor Howard und Konsorten, der blassen Erscheinung und den dunklen Ringen unter den Augen, scheint ihm das Leben dort jedenfalls nicht gut zu tun.

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lesesafari kommentierte am 10. November 2022 um 20:46

Und dann wären da noch die Albträume von Onkel Howi bzw. Virgil, die ja auch beide sehr flirty sind. Und so leichenblass wir Graf Dracula persönlich. 

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herr_stiller kommentierte am 10. November 2022 um 22:13

Wobei ich mir auch - Horrorfilme haben mich da geprägt - mir auch vorstellen kann, dass in Francis das düsterste aller Geheimnisse schlummert. Nicht nur nach der Friedhofsepisode zum Ende des ersten Leseteils. Das wäre mir von der Charakterverteilung sonst fast schon zu simpel, zu schwarz-weiß. 

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LaNasBuchclub kommentierte am 11. November 2022 um 12:26

Ja, er wirkt immer so ein wenig zuu nett um wahr zu sein... und dann gibt es immer wieder diese kleinen Momente in denen er sowas düsteres/ bedrücktes durchblicken lässt.

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lefra kommentierte am 11. November 2022 um 23:20

Den Gedanken hatte ich auch schon. Er mag ungeschickt im Umgang mit anderen Menschen sein, aber man sollte nicht vergessen unter welchen Umständen er aufgewachsen ist. Das muss schon eine sehr gebrochene Seele sein und was leert uns unser Horrorwissen? Die unglückliche Kindheit macht die Monster.

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Lesehorizont kommentierte am 23. November 2022 um 18:07

Oha - zum Glück wohl steckt keine Zwangsläufigkeit dahinter. Sonst würden da draußen sehr viele Monster umher irren... 

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Lesehorizont kommentierte am 23. November 2022 um 18:08

Oha - zum Glück wohl steckt keine Zwangsläufigkeit dahinter. Sonst würden da draußen sehr viele Monster umher irren... 

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Tine kommentierte am 11. November 2022 um 18:03

LaNasBuchclub: "ich habe auch das Gefühl, dass sich bis zum Ende des Buches was zwischen ihm und Noemí anbahnen könnte *grins"

Stimmt, Francis könnte sich wirklich in Noemí verlieben, vor allem weil sie überhaupt mal Kontakt zum weiblichen Geschlecht ist, aber sie in Francis, hmm, weiß nicht... aber würde dazu passen, dass ihr Liebesleben am Anfang thematisiert wurde. Vielleicht ermuntert sie ihn auch nur in Mexico City zu studieren? Würde es mir für ihn sehr wünschen, dass er mehr außerhalb seiner Familie sieht und erlebt.

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lefra kommentierte am 11. November 2022 um 23:26

Ich hätte eher den Arzt aus dem Dorf (hab seinen Namen leider vergessen) als love interest gesehen, sofern es überhaupt eines geben wird. Ich glaube nicht, dass Noemi sich Francis gegenüber öffnen wird, zumindest erschiene es mir aktuell doch eher unlogisch. Andersrum glaube ich schon, dass Francis eine gewisse Obsession gegenüber Noemi entwickeln könnte, die vermutlich auch nicht viel Gutes verheißen würde. Ich würde Noemi allerdings auch zutrauen es genau darauf anzulegen, um ihn für sich bzw. ihr Vorhaben nutzen zu können.

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lesesafari kommentierte am 12. November 2022 um 19:26

Ich fänd den Arzt auch interessanter. :D Obwohl er dann doch gar keine Rolle spielt, nachdem er nicht weiterhelfen kann. Hm.

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Elchi130 kommentierte am 15. November 2022 um 14:35

"Ich hätte eher den Arzt aus dem Dorf (hab seinen Namen leider vergessen) als love interest gesehen, sofern es überhaupt eines geben wird"

An den denke ich auch eher.

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Elchi130 kommentierte am 15. November 2022 um 14:33

"... aber würde dazu passen, dass ihr Liebesleben am Anfang thematisiert wurde."

Ich habe an den Doktor denken müssen, den Noemi für eine zweite Meinung geholt hat. Vielleicht rettet er sie am Ende...

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LaNasBuchclub kommentierte am 09. November 2022 um 18:28

Ich kann mich deiner Charakter Einschätzung zu 100% anschließen. Im ersten Kapitel war ich ja ein wenig unsicher, ob mir Noemí als Hauptfigur gefällt. Sie hatte was sehr Großmütiges, vielleicht sogar bisschen Selbstgefälliges an sich, aber paar Seiten weiter war das komplett verflogen. Wie du sagst, sie ist sehr lebendig und klug, aber gleichzeitig auch sehr selbst-reflektiert. Ich mag wie ungefiltert sie darüber spricht, was sie bei Männern/ Kleidung/ Autos gerne mag und auch nicht schüchtern ist das einzufordern; auch dass sie sich ihrer eigenen Vorzüge so bewusst ist und diese auch ganz gezielt (bei Männern) einsetzt, aber eben weil sie sich dessen so bewusst ist, blitzt immer wieder dieses "Klar ich bin eitel, na und?" durch. Das find ich echt cool, besonders für eine Frau in den 50er Jahren. (Hab übrigens erst recht spät gecheckt, dass das Buch in der Zeit spielt *seufz)

MIt Francis und Virgil bringst du es auch gut auf den Punkt. Virgil scheint einfach immer die Wogen glätten zu wollen, aber das wirkt alles wie eine gut einstudierte Fassade. Eigentlich wirkt nichts an diesem Haus und seinen Bewohnern bisher durchschaubar..

Uff und dieser Schimmel *schüttel* ein Alptraum für sich. Dass die das auch so gar nicht stört, dass es üüüüberall ansetzt. Und erst die armen Bücher!! Aber wenn alle Fenster im Haus fest verschlossen sind, wird selbst der gute alte Lüften-Tipp hier wohl nichts ausrichten.

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lesesafari kommentierte am 10. November 2022 um 20:43

Noemí mag ich auch, nur ihr dauerndes Geflirte nervt mich.Soll wohl ihr junges, südländisches Temperament und ihre Weltoffenheit darstellen.

Um Francis mache ich mir schon Sorgen.Der typische Helfertyp, der am Ende selbst draufgeht. ABER dann kommt seine seltsame Leidenschaft für giftige Pilze.

Also diese Schimmelei und die ganzen Pilze machen mich auch schon wahnsinnig. :D

Was dieses ganze Rassismus- Thema und die Silbermine damit zu tun haben, frag ich mich auch. Vllt stecken da auch wieder Leichen in den hohlen Wänden.

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lesesafari kommentierte am 08. November 2022 um 21:57

oh,ich hatte mir teil 1 bis seite 132 eingeteilt, dann lese ich mal noch keine kommis. aber morgen sollte ich die letzten seiten noch schaffen.

freu mich schon, mit euch zu diskutieren. :)

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LaNasBuchclub kommentierte am 09. November 2022 um 18:05

Ich hab gerade den Abschnitt beendet und in meinem Kopf wirbeln alle möglichen Fragen und Vermutungen umher. Mir gefällt aber ganz gut, dass ich bisher noch keine Ahnung habe, in welche Richtung uns die Geschichte führen wird und welche - falls es den eine gibt - Erklärung sich hinter den Sonderbarkeiten von High Place und der Doyle-Familie verbirgt.

Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich eine Weile gebraucht habe, um in das Buch hineinzufinden und mich auch auf den Schreibstil einzulassen. Eingangs bin ich immer wieder über kleinere Wörter oder Formulierungen gestolpert, daher war das Lesen nicht ganz so flüssig. Inzwischen fliegen die Seiten aber nur so dahin. Die Autorin hat eine sehr spannende Art sich auszudrücken, alles sehr erzählerisch und bildhaft. Das mag ich sehr.
Das führt mich auch gleich zum nächsten Punkt, nämlich die Atmosphäre der Geschichte. Das vom Klappentext versprochene Ambiente war für mich ein Hauptgrund, dieses Buch unbedingt lesen zu wollen und die Autorin enttäuscht nicht. Es ist faszinierend wie innerhalb weniger Kapitel ein so greifbares Bild von High Place entstanden ist. Die Atmosphäre in ihrer ganzen Düsternis und dem Geheimnissvollend ist absolut einnehmend und das Haus wirkt nahezu wie ein lebendes, atmendes Geschöpf.
Wirklich gruselig ist es bisher nicht, obwohl ich sagen muss, die Szene in Howards Zimmer vor dem Gemälde seiner Frauen, als er Noemí so unangenehm auf die Pelle rückt und dieser zweite Alptraum, waren schon eeeecht unangenehm. Bei einem Schauerroman denke ich aber auch eher so an Frankenstein oder Dracula, die sind auch nicht gruselig sondern hat schaurig :D da fügt sich der mexikanische Fluch eigentlich prima ins Genre ein.

Ich bin wirklich gespannt, wie sich die Handlung jetzt weiter entwickelt. Nach dem aktuellen Stand gibt es ja so viele Hinweise und Sonderbarkeiten, aber wie man es dreht oder wendet, nichts scheint einen Sinn zu ergeben. Was ist mit Catalania los? Befällt sie dasselbe, wie all die Leute bei den "Epidemien"? Ist es das Haus, das alle so merkwürdig macht, oder ist es die Familie an sich? Fragen über Fragen...  Ich frag mich auch, worauf diese ganzen Andeutungen zu "rassenbiologischen Theorien" von Seiten Howards hinauslaufen sollen. Dass die Familie für sich bleibt und es wohl auch normal ist, Cousin und Cousine zu verheiraten und dergleichen deutet vielleicht darauf hin, dass sie großen Wert auf ihre Abstammung legen, aber Howard kehrt mit einer Wehemenz und Eindringlichkeit auf diese Themen zurück, dass es wirklich irritierend ist. Ich frag mich also, warum kommt die Autorin immer wieder darauf zurück?
Ich mag ja ganz gerne, wenn man herauslesen kann, dass AutorInnen ihre Recherchearbeit gemacht haben und das Gefühl hab ich hier definitiv. Mein Kriminologiekurs hat sich damals mit Lombroso, Beccaria und Co befasst und viel davon kommt beim Lesen dieser Stellen wieder :D

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LaNasBuchclub kommentierte am 09. November 2022 um 18:38

Ah und vergessen hab ich zu erwähnen, dass es auch sehr interessant ist zu lesen, was so die Folgen der Kolonialvergangenheit des Landes sind. Besonders der Unterschied zwischen Stadt und Land ist doch sehr extrem und wie man in der Gegend um High Place sehen kann, ist viel nach wie vor von den Doyles abhängig. Ist für die Handlung eher nebensächlich, aber ich finde trotzdem gut, dass Geschichte da einen Platz findet.

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lesesafari kommentierte am 10. November 2022 um 20:52

Die Sprache stört mich beim Gruseln. Diese Beschreibungen bis ins allerletzte Detail und dazu immer diese besonders "ästehtischen" Wörter lenken so ab. Aber ich gewöhne mich auch langsam daran und lass es so stehen.

Ohja, ich hab mein Kriminologieseminar so geliebt und hätte gerne noch mehr besucht, aber da ich eigentlich was anderes studierte, hat es so nicht mehr geklappt.

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Tine kommentierte am 11. November 2022 um 18:18

Ich hab gruselig und schaurig bisher nicht unterschieden und mal im Duden geguckt, ist aber sehr ähnlich beschrieben. Meinst du mit "gruselig", eher Angst hervorrufend, und "schaurig", dass es unangenehm ist? Dann ist es bisher definitiv eher schaurig für mich und "Frankenstein" fand ich auch nicht unbedingt gruselig, aber großartig ("Dracula" hab ich noch nicht gelesen).

Ich finde es auch toll, wenn Autor/innen recherchieren und es dadutch realistisch beschreiben. Also danke für die Info :) So ein Kurs/Seminar klingt spannend

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lesesafari kommentierte am 12. November 2022 um 19:29

Unheimlich, unangenehm, ekelig. Angst hat bisher noch nie ein Buch bei mir ausgelöst.

Dracula hatten wir hier letztes Jahr? in einer privaten Leserunden gelesen, war super. Also besser auch als Frankenstein. ;)

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Elchi130 kommentierte am 15. November 2022 um 14:42

"Das führt mich auch gleich zum nächsten Punkt, nämlich die Atmosphäre der Geschichte. Das vom Klappentext versprochene Ambiente war für mich ein Hauptgrund, dieses Buch unbedingt lesen zu wollen und die Autorin enttäuscht nicht. Es ist faszinierend wie innerhalb weniger Kapitel ein so greifbares Bild von High Place entstanden ist. Die Atmosphäre in ihrer ganzen Düsternis und dem Geheimnissvollend ist absolut einnehmend und das Haus wirkt nahezu wie ein lebendes, atmendes Geschöpf."

 

Das finde ich sehr spannend, denn das ist genau das, was ich gar nicht finde. Auch ich habe mich auf ein Buch gefreut, das mich aufgrund der Atmosphäre in den Bann zieht. Doch beim Lesen frage ich mich die ganze Zeit, wieso die Autorin so gefühllos erzählt. Ich finde den Schreibstil sehr kühl und unnahbar.

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LaNasBuchclub kommentierte am 15. November 2022 um 15:08

Hast recht, das ist wirklich spannend. Mir ist in dieser Runde aufgefallen, dass die Meinungen teilweise schon sehr auseinander driften und vorallem hab ich hier noch keine einzige restlos begeisterte Stimme gefunden. Dafür, dass es international so enorm gefeiert wird, hat das Buch es hier nicht so leicht.

Dieses gefühllose bzw. kühle und unnahbare, das du ansprichst, hab ich zB nicht bei der Atmosphäre empfunden, dafür aber bei den Figuren. Ich bezieh mich eher aufs Buch im Gesamten und will nichts vorweg nehmen, das nicht in diesen Abschnitt gehört, aber beispielweise Noemí fand ich gerade am Anfang recht interessant als Protagonistin, schaffe es aber bis zum Ende nicht wirklich eine Bindung (und ehrlich gesagt auch keine große Symphatie) zu ihrer Figur zu entwickeln. Im Gegensatz dazu hatte ich nach kurzer Zeit sehr lebendige Vorstellungen von High Place und Umgebung und auch von der Atmosphäre im Haus.
Ich find wirklich mit am interessantesten an dieser Runde, wie unterschiedlich die Abschnitte aufgenommen werden.
 

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lesesafari kommentierte am 15. November 2022 um 16:31

Die Umgebung und das Haus wurden für mich im ersten Abschnitt sehr atmosphärisch und stimmig zum Genre beschrieben. Verspricht schon mal spannend zu werden...

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Elchi130 kommentierte am 15. November 2022 um 17:09

"Dieses gefühllose bzw. kühle und unnahbare, das du ansprichst, hab ich zB nicht bei der Atmosphäre empfunden, dafür aber bei den Figuren."

Ich beziehe es auf die Atmosphäre, aber auch auf die Figuren. Wobei ich zu denen noch eher einen Zugang finde. Was nicht bedeutet, dass ich sie mag - auch Noemi nicht. Sie wirkte zu Beginn auf mich wie ein verzogenes Mädchen aus reichem Hause. Im Laufe der Zeit wirkt sie auf mich jedoch eher hilflos. Sie läuft ins Leere mit ihren Versuchen. Egal, ob es um ihre Cousine geht, die Gespräche bei Tisch oder den Versuch, einen Zugang zu den Bewohnern des Hauses zu finden.

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E-möbe kommentierte am 15. November 2022 um 19:17

Zum Glück stehe ich mit dieser Meinung nicht allein da. Ich finde es zwar gut geschrieben, aber so distanziert und ich fühle absolut keine schaurige Atmosphäre, nur Widerwillen gegen den Patriarch der Doyles - allgemein gegen alle Doyles mit Ausnahme von Francis vielleicht. 

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cosmea kommentierte am 09. November 2022 um 20:49

Auch für mich ist Francis die einzige wirklich sympathische Figur der Familie Doyle. Er lehnt sich nicht offen auf, bricht aber schon einige Regeln iim Haus, wenn Noemi ihn darum bittet.

Am beeinruckendsten finde ich bis jetzt die Atmosphäre im vernachlässigten, heruntergekommenen Anwesen der Doyles: die Dunkelheit, der Schimmel an den Wänden, der nachts zu leben scheint, die unnatürliche Stille. Der Autorin gelingt es sehr gut zu zeigen, wie Noemi sich schon bald zu verändern beginnt. Sie hat schlimme Träume, beginnt schlafzuwandeln und muss sich anstrengen, selbstbewusst aufzutreten, wenn Florence oder Virgil ihr mit Verachtung und Aggressivität begegnen. Als Leserin frage ich mich vor allem, was mit der Cousine nicht stimmt. Eine Tuberkulose ist anders. Die mysteriösen Elemente werden sicher noch zunehmen.

 

 

 

 

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cosmea kommentierte am 09. November 2022 um 20:49

Auch für mich ist Francis die einzige wirklich sympathische Figur der Familie Doyle. Er lehnt sich nicht offen auf, bricht aber schon einige Regeln iim Haus, wenn Noemi ihn darum bittet.

Am beeinruckendsten finde ich bis jetzt die Atmosphäre im vernachlässigten, heruntergekommenen Anwesen der Doyles: die Dunkelheit, der Schimmel an den Wänden, der nachts zu leben scheint, die unnatürliche Stille. Der Autorin gelingt es sehr gut zu zeigen, wie Noemi sich schon bald zu verändern beginnt. Sie hat schlimme Träume, beginnt schlafzuwandeln und muss sich anstrengen, selbstbewusst aufzutreten, wenn Florence oder Virgil ihr mit Verachtung und Aggressivität begegnen. Als Leserin frage ich mich vor allem, was mit der Cousine nicht stimmt. Eine Tuberkulose ist anders. Die mysteriösen Elemente werden sicher noch zunehmen.

 

 

 

 

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LaNasBuchclub kommentierte am 10. November 2022 um 07:17

Als Leserin frage ich mich vor allem, was mit der Cousine nicht stimmt. Eine Tuberkulose ist anders.

Ja, das passt alles irgendwie nicht wirklich zusammen. Ich mein, gemessen an der Tatsache, dass im Grunde das ganze Haus ein einziger Schimmelpilz ist, könnte sie nach meinem Verständnis auch deshalb so husten. Erklärt aber alles nicht ihre psychischen "Ausfälle". Vorallem nachdem man von der Geschichte von Virgils Schwester und den "Epidemien" gelesen hat, wirkt die Tuberkulose-Erklärung noch unglaubwürdiger. Bin gespannt, was wir im nächsten Abschnitt herausfinden...

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lesesafari kommentierte am 10. November 2022 um 20:58

In dem Haus dampft es doch vor Pilzen. :D Vllt steigen die Dämpfe aus Francis Labor alle durch die Wände und in Catalinas Zimmer. Aber die essen die Pilze ja auch aus jedem Grund, Aphrodisiakum, Geimschaft, Kult... interessant war ja, dass der eine Giftpilz auch "das Fleisch der Götter" genannt wird.

Von den halluzinogenen Pilzen und Säften mit ihrer angeblichen Heilkraft hört man ja in letzter Zeit sehr viel in den Medien. Mal sehen, ob das eine Rolle spielt.

Möglicherweise ist da auch Giftiges aus den Silberminen im Spiel, Quecksilber, Blei oder sonst was. Sie sind ja auch alle soooooooooooooooo blass, als hätten sie etliche Jahre im Berg gelebt. 

Nur wie konnte Catalina sich damit infizieren. Für mich haben die alle irgendeine Kramkheit. ;)

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LaNasBuchclub kommentierte am 11. November 2022 um 12:36

Ja, wirklich gesund wirken sie alle nicht. Aber spekulieren wir mal weiter: Wenn es tatsächlich der Schimmel oder Halluzinogene Pilze sind, denen man überall im Haus ausgesetzt ist oder aber irgendwas, das in den Mienen zu finden ist, warum reagiert Catalania dann so außergewöhnlich? Kann sein, dass sich da noch was ändert, aber bisher wirken die anderen nicht so, als hätten sie ähnliche "psychotische" Phasen..
Vielleicht täte es ihnen einfach gut mal an die Sonne zu kommen :D bei dem ganzen Schimmel und Nebel kann man ja nur krank werden

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lesesafari kommentierte am 11. November 2022 um 16:30

weil sie so klischeehaft durch ihre zarte weibliche phantasie und das "groschenromanelesen" so empfindlich geworden ist?
also irgendeine medizin hat sie ja noch von der heilerin bekommen.

genau. die sollen alle mal einen ausflug in die stadt machen. aber sie haben wohl angst.

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Tine kommentierte am 11. November 2022 um 18:28

Vielleicht weil Catalina von außen kommt und noch nicht daran gewöhnt ist (etwa wie ein Antigen) oder die Genetik der Doyles darauf wirkt. Es wurden zwar auch die Kinder des Alten verrückt, aber alle die jetzt noch leben scheinen miteinander verwandt und kein Eingeheirateter mehr dabei zu sein.

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lefra kommentierte am 11. November 2022 um 23:33

Bei den Pilzen musste ich auch direkt an Catalina denken. Vermutlich sind die ein Teil ihrer tollen Arznei?

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Tine kommentierte am 11. November 2022 um 18:23

Schlafwandeln? Ich hatte bisher den Eindruck, dass sie nur träumt, das aber sehr lebendig, da sie immer unversehrt in ihrem Bett aufwachte.
Ja, da steckt noch mehr dahinter und die Doyles wollen Noemí mit der Diagnose Tuberkulose abspeisen.

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lefra kommentierte am 11. November 2022 um 23:36

Ich weiß nicht, ob man Alpträume mit Schlafparalyse als lebendiges Träumen bezeichnen kann. Scheint mir etwas verherrlicht :-D

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Tine kommentierte am 12. November 2022 um 18:17

"lebendig" in dem Sinne, dass sich die Träume für Noemí echt anfühlen. Ich hab hier nicht die Albträume verharmlost ;)

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Elchi130 kommentierte am 15. November 2022 um 14:49

"Als Leserin frage ich mich vor allem, was mit der Cousine nicht stimmt."

 

Nach der Szene mit den Pilzen auf dem Friedhof frage ich mich, ob Catalina und Noemi einen Rausch von halluzinogenen Pilzen haben. Ich glaube, Pilze sind im Essen schon erwähnt worden, oder?

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Lektorat kommentierte am 10. November 2022 um 11:07

Von einer inhaltlichen Zusammenfassung möchte ich absehen, da das Lesen des Buches ja Voraussetzung dieser Diskussionsrunde ist und wir somit den Inhalt kennen sollten. Ich möchte kurz einige meiner Eindrücke des ersten „Leseteils“ zusammenfassen.

Der Schreibstil des Buches ist m. E. relativ einfach, sodass man im Text schnell vorankommt und sich auch nach Leseunterbrechungen rasch wieder in die Geschichte einfindet. Man merkt früh durch die Art der Formulierungen, dass hier eine Geschichte einer anderen Zeitperiode erzählt wird, obwohl (sofern man das Zitat der Entertainment Weekly auf dem vorderen Klappentext überlesen hat) die erste konkretere Zeitangabe erst auf Seite 36 gemacht wird, konkretisiert auf Seite 54, woraus sich der August 1950 ergibt. Vor diesen Angaben hätte ich die Erzählung zeitlich sogar noch etwas früher eingeordnet.

Hier kommt nun für mich eine „Lesestörung“ zum Tragen, die mir bereits beim ersten Lesen des Wortes in Auge sprang, die ich aber eher der Übersetzung als der Autorin anlaste. In einem sprachlich m. E. ausgeglichenen Text wird plötzlich das Wort „schnappt“ anstelle von packt, greift, ergriff oder nahm schnell verwendet. Dies passt meiner Meinung nach nicht in die Erzählperiode (wobei ich nicht weiß, ob e 1950 schon in dieser Form gebräuchlich war). Es scheint sich um ein Lieblingswort der Übersetzerin zu handeln, denn es taucht vermehrt auf und springt mir immer wieder ins Auge (z.B. Seiten 25, 47, 116, 119, 168). Ähnlich geht es mir mit der Formulierung „die Treppe herunterrasen“ auf Seite 116.

Was mir gut gefällt ist, dass sich die Schilderungen und Überlegungen der Protagonistin meiner Ansicht ihr jugendliches Alter widerspiegeln und daher gewisse Überlegungen, die aus Lebenserfahrung resultieren könnten außer Acht lässt. Das passt. Was mir nicht gefällt ist eine gewisse Fixierung von Noemí auf ihr Äußeres, auch wenn dies vielleicht in jener Zeit bei schönen Frauen gewisser Kreise üblicher war als es heute sein sollte. Meines Erachtens steht der „relativierende“ 2. Textabsatz auf Seite 54 hier im Widerspruch z. B. zum 1. Textabsatz auf Seite 68 und dem 3. Absatz auf Seite 88. Insofern ist es völlig richtig, dass zumindest Virgil Ihr gegenüber klar zum Ausdruck bringt, dass andere - insbesondere Männer - tun, was sie sich wünscht.

Ob tatsächlich noch in 1950 in gewissen Kreisen/Schichten die vermehrte intrafamiliäre Eheschließung üblich oder akzeptiert war, ist mir nicht bekannt. Dies ist aber auch etwas, dass ich rein gefühlsmäßig zeitlich früher angesiedelt hätte.

Wie man meinen Ausführungen vielleicht entnehmen kann, entführt mich das Buch bislang leider nicht in die Welt der erzählten Geschichte. Auch die verschiedenen Charaktere fesseln mich noch nicht. Eine „Gruselstimmung“ kam bislang nicht auf.

Interessant ist die bisher nur gestreifte Thematik der Eugenik, auch in Verbindung mit dem „Familienwappen“ Ourobos. Hierzu finde ich aber die Beschreibung „Unendlichkeit“ etwas flach. Im Zusammenhang mit der bisher bekannten Familiengeschichte der Doyles, deren Abgeschiedenheit und Bindung an High Place und die nur Notfalls nach außen stattfindende Öffnung zur Suche eines geeigneten Partners zur Sicherung des Fortbestandes der Sippe, würde eher ein Teil der Wikipedia-Erläuterung greifen: Der Ouroboros, wird als autarkes Wesen beschrieben: Autark deshalb, weil es als in sich geschlossen, ohne Bezug zu oder Bedarf nach einem Außen oder einem Anderen vorgestellt wurde. Ouroboros braucht keine Wahrnehmung, da außerhalb seiner nichts existiert; keine Ernährung, da seine Nahrung die eigenen Ausscheidungen sind, und er bedarf keiner Fortbewegungsorgane, da außerhalb seiner kein Ort ist, zu dem er sich begeben könnte.

Ich hoffe, dass hier die Zusammenhänge noch differenzierter dargestellt werden.

Auch bin ich gespannt auf die Auflösung des zweiten Traumes von Noemí, der sich um die Geburt des „Etwas“ dreht. Ist Agnes die Mutter und weist der Mord an dieser durch das Mädchen auf ihre jüngere Schwester hin, die daraufhin die Rolle der Ehefrau von Howard Doyle übernimmt?

Ich hoffe, dass sich der Mystizismus noch verstärkt und dann auch die erwartete Gänsehaut eintritt.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 146
lesesafari kommentierte am 10. November 2022 um 21:06

Sehr interessant noch einmal die zusammenfassende Beschreibung von Ouroboros. Ich dachte mir, dass die Autorin dieses Symbol einfach nur von der unendlichen Geschichte ausborgte, wie so viele andere Elemente im bisherigen Abschnitt.

Mit deinen doch sehr ausführlichen Kommentaren kann ich leider nicht sehr viel anfangen, da ich keine Freude daran habe, Seiten und Abschnite nachzuschlagen und die Stellen noch einmal nachzulesen. Ein Kurzzitat oder eine kleine Zusammenfassung wäre daher sehr nützlich, wenn du gerne KOmmentare zu deiner Meinung hättest.

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Tine kommentierte am 11. November 2022 um 18:34

Der Wikipedia-Eintrag ist interessant, danke. Die sich in den Schwanz beißende Schlange kam bisher schon so oft vor und ist im ganzen Anwesen zu finden, deswegen denke ich, dass sie irgendetwas zu bedeuten hat.

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Elchi130 kommentierte am 15. November 2022 um 14:59

Die Erklärung des Ouroboros auf Wikipedia lässt sich tatsächlich perfekt auf das Leben der Sippe in diesem Buch übertragen. Schade, dass das Buch uns dies nicht so treffend erläutert hat.

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lefra kommentierte am 11. November 2022 um 23:46

Danke für die Informationen zu Ourobos. Hoffentlich lesen wir noch mehr darüber. Vielleicht geht es in dem Fluch darum, dass die Familie das Anwesen nicht verlassen kann und niemand von außen Teil der Familie werden darf (um das Blut nicht zu "verunreinigen")? Vielleicht hat jemand so seine Wut über die vermutlich aus Rassismus begangenen Gräueltaten der Familie rausgelassen? Es würde erklären, warum Catalina in so einem schlechten Zustand ist und auch Noemi beginnt unter dem Ort zu leiden.

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Elchi130 kommentierte am 15. November 2022 um 14:55

"Wie man meinen Ausführungen vielleicht entnehmen kann, entführt mich das Buch bislang leider nicht in die Welt der erzählten Geschichte. Auch die verschiedenen Charaktere fesseln mich noch nicht. Eine „Gruselstimmung“ kam bislang nicht auf."

Das kann ich unterschreiben.

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karin1966 kommentierte am 10. November 2022 um 15:08

Ich habe jetzt auch diesen Teil durchgelesen und es gefällt mir bis jetzt sehr gut.

Noemi ist mir sehr sympathisch. Sie geht recht forsch voran und lässt sich so leicht nicht aufhalten.

Die Zustände in dem Herrenhaus sind wirklich beängstigend, dass man wen man dort lebt fast krank werden muss ist irgendwie auch verständlich.

Florence finde ich ganz schrecklich. Sie ist eine so strenge lieblose Frau.

Francis ist mir auch ein wenig sympathisch. Er ist zwar sehr beengt in seinen Verhältnissen und tut alles um ja nicht aufzufallen und zu gefallen, doch er verhält sich Noemi gegenüber sehr loyal.

Von Catalina hat man bis jetzt noch nicht so viel erfahren. Ihr Verhalten, als der andere Doktor da war, war komsich, wie wenn sie von jemanden gezwungen worden wäre, sich so zu verhalten.

Ich bin gespannt, wie es nun weitergeht.

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lesesafari kommentierte am 10. November 2022 um 21:25

Ich habe den Abschnitt auch fertig. Vieles habt ihr schon erwähnt oder habe ich auch in meinen KOmmentaren hinterlassen.

Was mir noch auffiel, war die große Liebe der Autorin zu Gothic Novels/ Schauerliteratur/ Phantastischer LIteratur von den Grimms bis zur Jahrhundertwende. Als hätte sie echt alles gelesen oder zumindest alle, was ich auch gelesen habe. :D

Der Weg zum Anwesen hat mich so sehr an die FAhrt in Dracula erinnert. Bei High PLace, das so sehr im Nebel verborgen ist, klingelte es gleich "Wuthering Heights" und kurz darauf wurde es schon erwähnt. Dann diese AHnengalerie an der Wand, alles im "Oval Portrait". DIe Silberminen und Bergwerke erinnerten mich ein wenig an "Die Bergwerke zu Falun". Dann kommt noch diese ganze Wasser-/Schimmelgeschichte dazu, was wohl sehr typisch für das südamerikanische Genre des phantastischen Realismus`ist, da spielt ein Wassergott immer die Rolle (mich erinnert es an Chac Mool von CArlos Fuentes) Die hohlen Wände sind auch ein typischen Motiv bei LOvecraft z.B. Fäulnis und Schimmel und diese vergammelten Pflanzen im Gewächshaus erinnerten mich sehr an A Rebours, wo der Protagonist durch seine ganzen Dämpfen und Düften und Schimmeleien krank wird. Und Tuberkulose ist ein typisches Motiv aus der LIteratur der JAhrhundertwende, wo ich vor allem an Thomas Manns "Zauberberg" denke.

--- Korrektur: Das Symbol der sich in den Schwanz beißenden Schlange könnte sich auch noch aus Michael Endes "Die unendliche Geschichte" übernommen haben. Somit ist das BUch im ersten Teil schon eine tolle Hommage an das Genre und ich hoffe, das BUch wird richtig gut. ---

 

Und Catalina liebt diese Schauerromantik anscheinend sehr. Vllt bildet sie sich im ZUsammenhang mit dem "Gift" irgendwas ein.

DIe Stelle mit dem Besuch bei der Heilerin fand ich auch sehr interessant. Sie scheint ja eine weiße Hexe zu sein, so mit einem bunten Papageien statt eines schwarzen Rabens auf der Schulter. :D

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lesesafari kommentierte am 10. November 2022 um 21:30

Und damit nicht genug.

Als ich den Titel las und nichts über den Inhalt erinnerte er mich direkt an meinen Spanischunterricht und den "Fluch der Malinche", der aus der Geschichte der Eroberung Südamerikas durch Hernan Cortes stammt. Ich glaube, da bekamen die Angreifer alle Durchfall und landeten anschließend im Meer, aber das weiß ich nicht mehr. ;)

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LaNasBuchclub kommentierte am 10. November 2022 um 22:48

Was für super Beispiele, Danke! Manche Parallelen sind mir auch aufgefallen, zB zu Dracula. Das was du zu Fäulnis und Schimmel Motiven sagst find ich auch sehr spannend. Dass das im phantastischen Realismus ein präsentes Motiv ist, war mir so auch noch nicht bekannt. Jedenfalls nicht bewusst.

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lesesafari kommentierte am 11. November 2022 um 16:34

Arabesken/Ornamente sind sehr präsent und führen immer zu Hallus. Sie gelten als eine Art Schwelle zwischen den Welten (hier/Transzendenz).
Und dazu fällt mir wieder eines meiner Lieblingsbücher ein: Bruno Schulz- "Die Zimtläden". Aber das kennt fast niemand.

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LESERIN kommentierte am 15. November 2022 um 11:18

Das gab`s auch schon bei Poe...Der Untergang des Hauses Usher...nicht unbedingt Schimmel, aber die Grundstimmung. Wie ihr schon alle angemerkt habt, kann die Autorin aus den Vollen schöpfen bzw auf verschiedene literarische Traditionen zurückgreifen...

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Tine kommentierte am 11. November 2022 um 18:38

Wow, faszinierend wie viele Verbindungen du zu anderen Geschichten gefunden hast! :D Kenne nur einige davon.

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lesesafari kommentierte am 12. November 2022 um 19:32

Und hast du schon Lust bekommen, die anderen alle zu lesen? ;D

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E-möbe kommentierte am 13. November 2022 um 18:52

Das Symbol der sich selbst in den Schwanz beißenden Schlange ist wohl eher der Ourobouros, nichts von Michael Ende, den in Südamerika wahrscheinlich niemand kennt. 

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lesesafari kommentierte am 13. November 2022 um 19:47

Also ja, kann sein, dass sie allgemein an das Symbol dachte.

Das Siegel der "Unendlichen Geschichte" ist es aber auch und die wurde ja auch in sehr viele Sprachen übersetzt.
Zudem wurde es ja verfilmt.

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E-möbe kommentierte am 14. November 2022 um 16:58

Einerseits hast du recht, andererseits denke ich, dass Ende ein ganz anderes Genre bedient und hier nicht an ihn gedacht wurde. 

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lesesafari kommentierte am 14. November 2022 um 19:31

Hm hm... schwierig zu sagen. Ich hab das Buch ja schon durch. ;) Aber hey, der Rundumschlag im Genre beginnt ja von den Ursprüngen bei den Märchen der Grimms, kommt zu Schauerromanen/phantastischen Romanen der Romantik und landet irgendwo.....

Letztendlich ist es nicht wichtig. :D

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lex kommentierte am 24. November 2022 um 00:04

Wow, lesa. Du hast ja mal richtig Ahnung! Chapeau.

Für mich ist es das erste Schimmel-hohle-Wände-Tuberkulose-Buch. :-)  Bis ich deinen Kommentar gelesen hab, hätte ich gedacht, dass die Ausgangssituation hier erstmal recht originell ist. Offenbar nicht.

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herr_stiller kommentierte am 11. November 2022 um 08:07

Meine erste Theorie war ja diese: Durch die ganzen Einlassungen von Howard Boyle zum Thema Rasse sollten die Boyles zu einer immer besseren, hübscheren, stärkeren Familie/Rasse werden. Um den Fortbestand der Familie zu sichern, wurde Virgil mit Catalina verheiratet. Aber dann ist etwas schief gelaufen - vielleicht gab es eine Affäre oder Vergewaltigung mit/durch Francis oder gar Howard und eine Schwangerschaft, die in einem toten Kind mündete, dass nun auf dem Friedhof beerdigt ist.

Aber: Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen und auch hier noch einmal die Erläuterung zum Ouroboro gelesen habe, ist es wahrscheinlicher, dass Howard in irgendeiner Form durch frisches Blut am Leben gehalten wird. Dafür spricht einerseits der Zustand seiner Zähne im Vergleich zum restlichen Verfall, zum anderen auch die Tatsache, dass er niemals isst und selten zu sehen ist. Vielleicht hat Catalina etwas zu ihm auf dem Friedhof entdeckt - sein Grab vielleicht? Wurde er erweckt, wurde er verflucht, so dass er keine Ruhe findet? Es bleibt mysteriös.

Ich mag diesen unterschwelligen Horror, der durch das Buch und durch das Haus zieht. Es liest sich sehr gut, sehr schnell, die Figuren sind sicherlich nicht so schwarz-weiß wie es noch scheint und ich bin gespannt, wie all das aufgelöst wird.

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lesesafari kommentierte am 11. November 2022 um 16:37

Die erste Theorie finde ich am wahrscheinlichste.
Howie möchte ja unbedingt diese höhere, goldige Rasse züchten.
Und mir fehlt noch ein Bezug zu "The Picture of Dorian Gray". ;D

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lex kommentierte am 23. November 2022 um 23:58

Der unsterbliche Dorian-Howard, ja, daran habe ich auch schon gedacht. Nur bitte keine Vampire.

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Tine kommentierte am 11. November 2022 um 18:43

Uhh, spannende Ideen. Bei Howards Alter und Zustand haben auch schon meine Alarmglocken geschrillt. Er wäre bestimmt gerne unsterblich. Blut wäre mir zu nah an Vampiren, aber finde deine 2. Theorie sehr wahrscheinlich.

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E-möbe kommentierte am 13. November 2022 um 18:53

Deine Rassentheorie gefällt mir. (Also zum Buch, nicht im wahren Leben.)

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PeWie kommentierte am 11. November 2022 um 12:24

Alle Horrorelemente lassen sich rational erklären, trotzdem bleibt die Stimmung erhalten. Der Nebel tut sein Übriges. Es ist einfach so, wenn es nebelig ist, kippt die Stimmung, dadurch das man icht weit sehen kann wird alles etwas unheimlicher, die Formen verschwinden der Phantasie kann freien Lauf gelassen werden.l

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lex kommentierte am 23. November 2022 um 23:56

Den Nebel habe ich erfreut zur Kenntnis genommen. Nebel muss sein!

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PeWie kommentierte am 11. November 2022 um 20:36

Die einzelnen Details sind sehr ausufernd beschrieben. Beispiel Howard. Noemi erwartet ein schlechtes, verfärbtes Gebiss passend zu seinen sonstigen Zustand, dann macht er den Mund auf und die Zähne sind sehr schön fast passend für einen sehr viel jüngeren Mann. 

Genauso ist es mit seinen rassistischen Äußerungen, wie gut das Noemi Anthropologie studieren will sie hat immer die passenden Antworten.

Die Geschichte erinnert an die Bücher der Bronté Schwestern nicht nur weil eins davon Catalinas Lieblingsbuch ist Die ganzen Verwandten in einem Haus das kurz vor dem Verfall in einer nebeligen einsamen Gegend steht.

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lefra kommentierte am 11. November 2022 um 23:14

Bevor ich die anderen Kommentare lese erstmal ganz unvoreingenommen meine Meinung zum ersten Abschnitt.
Noemi ist wirklich ein Energiebündel, beeindruckend, wie mutig sie scheinbar ist. Bei doesem seltsamen Haushalt und dem düsteren Szenario hätte ich sofort Catalina gepackt und wäre auf und davon.
Die gesamte Familie Doyle birgt scheinbar viele sehr düstere Geheimnisse. So viel Elend, Leid und Tod an einem Ort in Kombination mit der Ideologie, die scheinbar in der Familie herrscht lässt ja bereits vermuten, dass das kein Zufall ist. Mich wundert wie Catalina dort geendet ist.
Besonders die Gespräche mit dem Arzt aus dem Dorf waren interessant. Hoffentlich hat Noemi in ihm einen Verbündeten gefunden. Ich drücke die Daumen, dass ihm nicht "zufällig" etwas zustößt.
Was die Träume wohl zu bedeuten haben? Schon furchterregend.
Ich fand den ersten Abschnitt wirklich sehr spannend und werde sofort weiter lesen.

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Elchi130 kommentierte am 15. November 2022 um 15:08

"Bei doesem seltsamen Haushalt und dem düsteren Szenario hätte ich sofort Catalina gepackt und wäre auf und davon."

Den Gedanken hatte ich auch schon mehrfach. Aber dann wäre das Buch sehr kurz geworden. ;)

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lex kommentierte am 23. November 2022 um 23:54

Offenbar hatten diese Idee alle hier. War auch mein erster Gedanke. Bloß weg!

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E-möbe kommentierte am 13. November 2022 um 18:49

Also, ich muss sagen, so einen richtigen Sog entwickelt das Buch bisher für mich nicht. Ich finde den Schreibstil irgendwie anstrengend, kann aber auch nicht richtig sagen, worauf ich den Finger legen sollte. 

Noemi ist mir sympathisch, besonders wenn man bedenkt, in welcher Zeit sie lebt. Das Haus ist nicht wirklich unheimlich, aber mega ungemütlich und verströmt Kälte. Diese Ruheregeln sind echt seltsam. Allgemein ist die ganze Familie Doyle mehr als seltsam. Und ganz ehrlich? Ich an Noemis Stelle hätte ja schon längst ein Telegramm an meinen Vater geschickt, mit ein paar starken Männern und einem Wagen aufzutauchen und sie und ihre Cousine abzuholen. Egal, was da wirklich ist, gesund ist die Atmosphäre echt nicht. 

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Elchi130 kommentierte am 15. November 2022 um 15:13

"Und ganz ehrlich? Ich an Noemis Stelle hätte ja schon längst ein Telegramm an meinen Vater geschickt, mit ein paar starken Männern und einem Wagen aufzutauchen und sie und ihre Cousine abzuholen."

Gute Idee. Ich habe auch schon gedacht, dass sie mit ihrem Vater wiederkommen sollte...

"Also, ich muss sagen, so einen richtigen Sog entwickelt das Buch bisher für mich nicht. Ich finde den Schreibstil irgendwie anstrengend, kann aber auch nicht richtig sagen, worauf ich den Finger legen sollte."

Ich komme nicht richtig vorwärts, weil ich es weder gut zu lesen finde noch gespannt darauf bin, wie es weitergeht.

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E-möbe kommentierte am 15. November 2022 um 19:23

Ja, es ist ein eher seltsames Buch. Wobei mir Noemi tatsächlich gut gefällt, aber allein das reicht ja nun mal nicht. 

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Ellaliest kommentierte am 20. November 2022 um 19:24

Ich mag Noemi bisher auch sehr :)

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Ellaliest kommentierte am 20. November 2022 um 19:25

Ja...Ich frage mich die ganze Zeit, ob sie sich keine Sorgen macht und warum sie niemanden zu sich holt um selbst etwas sicherer zu sein. Aber wahrscheinlich ist das nicht de Sinn eines Horrorbuches :D

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lex kommentierte am 23. November 2022 um 23:52

Das ist für mich bisher auch der Bruch in der Geschichte und beim Charakter Noemi. Die ganze Situation ist von Beginn an so irre seltsam, dass man doch instinktiv abhauen würde. Eigentlich beginnt es sogar schon viel früher bei Noemis Vater, der seine Tochter ins Nirgendwo schickt, zu einem Typen, dem er selbst nicht vertraut, zu einer Cousine, von der er glaubt, dass sie wahnsinnig geworden ist.

Und Noemi... sie schüttelt diese unangenehmen Gespräche und Begegnungen immer wieder ab. Träumt vergewaltigt zu werden (wenn ichs richtig verstanden habe), hat komische Erscheinungen, ganz zu schweigen von dem besorgniserregenden Zustand der Cousine und dem fiesen Haus.

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E-möbe kommentierte am 28. November 2022 um 11:07

Ja, du hast recht. Eigentlich stimmt doch mit dem Vater schon was nicht. Es sei denn, er glaubt wirklich, seine Nichte sei einfach hysterisch. 50iger Jahre und so, da konnten Frauen ja auch gar keine sachliche und vernünftige Meinung haben. ^^

Mich ekelten diese Vergewaltigungssachen übrigens mega an. Mehr als Pilze und Schimmel und alte Häuser und stinkende alte Männer.

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Elchi130 kommentierte am 15. November 2022 um 13:57

Für den ersten Leseabschnitt habe ich wirklich lange gebraucht. Ich kann mit der Geschichte nichts anfangen. Die Figuren empfinde ich als unangenehm. Die vielen Beschreibungen von Haus und Umgebung sind langweilig. Ein Schauerroman sollte doch vor allem atmosphärisch sein, oder? Das ist dieses Buch jedoch nicht.

Die Personen benehmen sich ausnahmslos alle eigenartig. Noemis Träume erscheinen eher wie Erlebnisse im (Pilz)rausch. Die Rassendiskussion stößt mich ab. Ich weiß, dass solches Denken früher verbreitet war., aber das macht es nicht besser. Blutleere Personen, die am Ende angekommen sind, sich jedoch immer noch für besser als alle anderen halten.

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E-möbe kommentierte am 15. November 2022 um 19:31

Ich kann das alles so unterschreiben. Es ist kein schlechtes Buch, aber ich hatte (mehr) Atmosphäre und Schauer erwartet. Und vielleicht eine größere Nähe zu den Charakteren. 

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LESERIN kommentierte am 19. November 2022 um 12:28

Das kann ich so unterschreiben. Der Grund für meine Bewerbung war die Hoffnung auf Grusel & Atmosphäre.

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Ellaliest kommentierte am 20. November 2022 um 19:23

Ich als sehr unerfahrene Leserin in dem Genre finde die Atmosphäre tatsächlich ganz interessant und düster, auch wenn die Charaktere mir etwas zu blass sind, zu klar "gut" oder "Böse" (wenn ich das jetzt schon beurteilen kann). Nachdem ich die Triggerwarnungen gelesen habe, denke ich, dass das Bch noch mehr in Schwung kommen wird.

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lex kommentierte am 23. November 2022 um 23:41

In der Tat, es liest sich gut, aber es könnte tatsächlich einen Tacken atmosphärischer sein.

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Cellissima kommentierte am 16. November 2022 um 21:27

Der Schreibstil ist toll, der gefällt mir wirklich sehr! 

Die Atmosphäre ist schön düster und mysteriös, Längen gibt es nicht (obwohl ja noch nicht allzu viel passiert ist), offene Fragen dagegen genug.

Was es wohl mit diesem Fluch auf sich hat? Wie ist es zu erklären, dass Catalina sich so gewandelt hat? Was macht dieses Haus, was macht diese Familie mit ihr, warum hat sie es nicht rechtzeitig erkannt? Es kommt ja mehrfach zum Ausdruck, dass sie weg will, aber nicht weg kann. Sie schien bspw. daran gehindert worden zu sein, ihre Cousine zu besuchen, die Heilerin musste den Brief für sie abschicken usw. Auf mich wirkt es so, dass etwas oder jemand sie daran hindert, High Place zu verlassen - erst recht dauerhaft.

Alle Bewohner wirken kalt, düster, geheimnisvoll, irgendwie auch böse. Halten diese Menschen, allen voran Virgil und Florence, sie davon ab, High Place zu verlassen? Verabreicht man ihr bspw. absichtlich Medikamente, um sie in diesem Zustand zu halten? Es scheint fast so, denn Catalinas Brief war ein Hilferuf. Sie scheint Angst vor diesen Leuten zu haben. Sie schrieb ja, dass sie vergiftet wird. Auch der Arzt der Familie scheint Bescheid zu wissen und verhindern zu wollen, dass Noemí die Wahrheit erfährt. 

Noemí merkt ja auch schon, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Man mag sich nicht vorstellen, wie es sein muss, in diesem Haus zu sein an ihrer Stelle ... Ich habe auch dauernd den Gedanken, dass sie sich zu weit aus dem Fenster lehnt, zu viel zu offensichtlich unternimmt in Sachen Catalina. Ich könnte mir gut vorstellen, dass jemand sie zum Schweigen bringen will (und wird?), bevor sie zu tief gräbt und es zu heikel wird für diese Familie ... Aber ich bin auch gespannt, was sie noch alles herausfinden wird. Diese Heilerin scheint ja auch mehr zu wissen!

Bisher kann man nur Vermutungen anstellen, was tatsächlich Sache ist und in welche Richtung die Geschichte sich entwickeln wird. Das gefällt mir aber ganz gut; insgesamt möchte ich unbedingt weiterlesen und erfahren, was da wirklich vor sich geht ...

Ich hoffe nur, dass die Figuren nicht ganz so blass und distanziert bleiben (wobel das teilweise sicher beabsichtigt war).

 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 146
lex kommentierte am 23. November 2022 um 23:39

Ich stimme in allem zu.

Bei blass und distanziert überlege ich noch. Die Charaktere habe ja durchaus hervorstechende Eigenschaften. Keine guten in den meisten Fällen. Glaube, einige halten auch sehr angestrengt eine Fassade aufrecht. Also mal sehen, was sich da noch entwickelt.

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Chris-Drache kommentierte am 18. November 2022 um 16:12

So nun mein erster Eindruck nach dem ersten Leseabschnitt.
Ich bin zwar etwas hinterher, habe aber noch etwas Zeit und kann die Geschichte noch auf mich wirken lassen.
Um ehrlich zu sein, finde ich es schade, dass einige das Buch ohne Pause verschlingen und dann solche negativen Kommentare hinterlassen und dann enttäuscht sind.

Ich finde den Einstieg sehr gut. Die Südamerikanischen Namen sind noch etwas ungewohnt, aber man kommt doch schnell damit klar.

Die detaillierten Beschreibungen von High Place und den Figuren bringt ein deutliches Bild vor Augen, als ob man selbst da wäre.
Die düstere Stimmung kommt super zur Geltung.

Die Familie Doyle erinnert sehr an Vampire, auch durch die Beschreibung der blassen Haut.
Irgendwie könnte man sich auch die Addams Family vorstellen, nur etwas böser.

Einige Familienmitglieder sind für mich eindeutig in ihrer Charakterisierung, doch auch wenn alle ihre Geheimnisse zu haben scheinen, wirken ein paar viel komplizierter.

Die grausamen Morde bringen viel düstere Spannung für die Story, da es wohl wichtig sein wird.

Noemí hat einen ziemlich herausfordernden wenn nicht schon rebellischen Charakter, der ihr noch einige Probleme mit der Familie einbringen wird, doch um so spannender für uns Leser:innen.

Die kurze und direkte Darstellung von Catalinas Wahnvorstellungen vor ihrer Cousine und dem jungen Arzt sind echt gespenstisch. Ich bin gespannt, ob Noemí ihr helfen kann.

Das Potenzial für eine Geistergeschichte ist zwar da, aber noch frage ich mich, ob da noch etwas Übernatürliches eine Rolle spielt oder ob es doch eine natürliche Verschwörung gibt. Ich bin sehr gespannt.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 146
Ellaliest kommentierte am 20. November 2022 um 19:21

Ach, ich weiß nicht.

Ich muss ehrlich sagen, vielleicht hätte ich mich vorher mehr mit dem Buch ausseinandersetzen sollen, bevor ich mich dafür bewerbe, aber irgendwie habe ich mich so auf das wunderschöne Cover und den mexikanischen Touch bzw. das "gothic" konzentriert, dass ich ein bisschen vergessen habe, was sich sonst so zwischen den Buchseiten verstecken könnte.

Aber von vorne: Der Einstieg ist mir relativ leicht gefallen. Das Buch ist sofort sehr stark atmosphärisch, was sicherlich an dem detaillreichen und etwas schweren Schreibstil liegt. Noemi war mir tatsächlich ebenfalls schnell sympathisch. Sie wirkt selbstbewusst, klug, emanzipiert, ehrlich und zielstrebig - alles Eigenschaften, die ich generell mag und die eine Protagonistin in meinen Augen sympathischer machen. So mochte ich sowohl ihr Gespräch mit ihrem Vater, als auch ihre Reise und Ankunft bei den Doyles.

Das Haus ist sehr düster, irgendwie eklig und somit genau wie seine Bewohner sehr passend für einen Horrorroman. Ich muss ehrlich sagen, dass ich besonders den ältesten Mann sehr abstoßend und unheimlich finde, dazu tut mir Catalina wahnsinng Angst und ich habe wirklich Angst um Noemi - nicht, dass sie auch "abrutscht". Ich bewundere sie für ihren Mut und frage mich die ganze Zeit, ob sie nicht auch darüber nachdenkt, ob ihre Cousine in dem Brief nicht einen klaren Moment hatte. Was, wenn Virgil ihr tatsächlich irgendwas in die Getränke gemischt hat? Auch die Wände scheinen ja irgendeine Bedeutung zu haben, wobei ich im Moment mir eher Gedanken über die alten Farben mache. Wenn wirklich in manchen Arsen enthalten ist, wäre das eher ... ungünstig. Oder ein Pilz aus den Träumen?

Tatsächlich haben mich einige Stellen ziemlich aufgewühlt (die wenigen, in denen etwas passiert ist) und ich habe mir viel Gedanken über die Epidemien und die Warnungen des Arztes und der Heilerin gemacht. Sogar so, dass ich letztendlich Triggerwarnungen gegoogelt habe.

Trigger Warnings: Racism, Eugenics, Murder, Cannibalism, Suicide, Attempted Sexual Assault, Incest, Drugging, Body Horror

Ja, vielleicht hätte ich das früher machen sollen, aber ich bin ehrlich gesagt eher unerfahren in dem Genre. bei Thrillern oder Mysterys mit Horrorelementen komme ich meistens sehr gut ohne klar. Wenn ich mir das jetzt so anschaue muss ich ehrlich sagen, dass mich manche davon wirklich abschrecken. Kanibalismus, nein, danke.

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen, denn ich bin tatsächlich etwas ratlos. Im Moment ist alles okay, aber ich habe wirklich Respekt vor einigen Elementen und würde das Buch eigentlich gerne abbrechen. Da mir das noch nie so drastisch passiert ist, bin ich etwas unschlüssig. Kann ich die Leserunde abbrechen? Eventuell Rezension dazu schreiben?

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 146
Chris-Drache kommentierte am 23. November 2022 um 12:12

Also das der erste Leseabschnitt so auf dich wirkt ist erstaunlich. Aber klar, eine Horrorstory soll ja auch unangenehme Gefühle also quasi Horror auslösen. Dann wurde das Buch sein Versprechen schon einhalten.
Wenn es dir zu viel ist, denke ich, wird es kein Problem sein, eine kurze Rezension zu schreiben und das Buch unfertig wegzulegen und vielleicht zu einen späteren Zeitpunkt weiterlesen.
Ich hatte auch schon Bücher, die ich aus emotionalen Gründen nicht weiterlesen konnte.
Gesundheit geht vor und auch die seelische Gesundheit zählt dazu.
Du kannst es ja vorher versuchen in einer entspannteren und vielleicht nicht gerade gespenstischen Atmosphäre weiterzulesen. Ansonsten legst du es wirklich zur Seite.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 146
Ellaliest kommentierte am 24. November 2022 um 08:45

Danke für die Antwort :)

Ich habe das Buch jetzt mal ein paar Tage weggelegt und es mir durch den Kopf gehen lassen. Wahrscheinlich versuche ich es heute oder morgen nochmal mit dem nächsten Leseabschnitt - falls es dann wirklich etwas in mir triggert, was ich ungern aufgewühlt haben möchte, breche ich es wirklich ab.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 146
Lesehorizont kommentierte am 23. November 2022 um 18:16

Ich bin verspätet nun endlich auch zum Lesen des ersten Abschnittes gekommen und habe erst mal hier die Kommentare gesichtet. Tatsächlich tue ich mich noch schwer mit dem Buch, finde irgendwie nicht richtig hinein. Ich hatte etwas Gruseliges und eine gespenstische Atmosphäre erwartet. Bisher hat sich eine solche für mich nicht eingestellt, was ja aber auch noch kommen mag.

Was die einzelnen Charaktere betrifft, habe ich bislang eigentlich weder starke Sympathien noch Antipathien. Ich kann die Protas noch nicht so gut einschätzen und würde mich erst mal in den zweiten Abschnitt hineinfallen lassen, um dann hoffentlich die ein oder andere Überraschung zu erleben. 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 146
lex kommentierte am 23. November 2022 um 23:27

Keine Antipathien? :-)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 146
lex kommentierte am 23. November 2022 um 23:30

Ich habe keine Entschuldigung. Ich bin spät dran. Dafür ziehe ich es bis morgen Abend durch.

Teil eins also. Unser (Schlangen)Haus Slytherin ist herrlich gemütlich mit all seinen Pilzen und dem Schimmel, der Kälte, der Nässe. Ich würde Catalina unterhaken und schleunigst das Weite suchen. Noemi kommt das alles offenbar noch nicht seltsam genug vor. Aber ich mag sie. Sie ist direkt, emanzipiert, mutig und resolut. Ihre Jugend und Schönheit weiß sie einzusetzen und tut es auch (oft). Abgesehen von Francis bewegen sich alle auf dem Sympathielevel von Michael Myers. Dieses Eugenik-Geschwafel!

Aber kann man Francis trauen? Immer wieder diese Pilze. Und was ist da in den Wänden?

Speziell irgendwie, trotzdem lese ich es bisher gerne.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 146
E-möbe kommentierte am 28. November 2022 um 11:12

Musste so lachen bei deinem "herrlich gemütlich". Genau so. Wer würde nicht gern in Feuchtigkeit, Schimmel, zwischen Pilzen, blutleeren Gastgebern und einem stinkenden alten Mann schlafen? :D