Leserunde

Leserunde zu "Der mexikanische Fluch" (Silvia Moreno-Garcia)

Der mexikanische Fluch -

Der mexikanische Fluch
von Silvia Moreno-Garcia

Bewerbungsphase: Bis zum 06.10.

Beginn der Leserunde: 07.11. (Ende: 28.11.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Limes Verlags – 20 Freiexemplare von "Der mexikanische Fluch" (Silvia Moreno-Garcia) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Ein entlegenes Herrenhaus in den mexikanischen Bergen. Eine mutige junge Frau. Und ein dunkles Geheimnis.

Mexiko, 1950: Ein verstörender Brief führt die junge Noemí in ein entlegenes Herrenhaus in den mexikanischen Bergen: Dort lebt ihre frisch vermählte Cousine Catalina, die behauptet, ihr Mann würde sie vergiften. Sofort tauscht Noemí die Cocktailpartys der Hauptstadt ein gegen den Nebel des gespenstischen Hochlands. High Place ist der Sitz der englischen Familie Doyle, in die Catalina überstürzt eingeheiratet hat. Doch das Ansehen der Doyles ist längst verblasst und ihr Herrenhaus zu einem dunklen Ort geworden. Gut, dass Noemí keine Angst hat – weder vor Howard Doyle, dem widerwärtigen Patriarchen der Familie, noch vor Catalinas eitlem Ehemann Virgil. Aber als Noemí herausfindet, was auf High Place vor sich geht, ist es zu spät: Sie ist längst in einem Netz aus Gewalt und Wahnsinn gefangen …

Der internationale Sensationsroman »Mexican Gothic« endlich in deutscher Übersetzung!

»Eine temperamentvolle Protagonistin trifft auf ein uraltes Haus voller unheimlicher Geheimnisse: Ein unglaublich intelligenter Roman, der tiefe Abgründe in eine außergewöhnliche Geschichte eröffnet.« ("New York Times")
»›Der mexikanische Fluch‹ ist ein Meisterwerk.« ("Bookreporter")
»Fesselnd! Als würden übersinnliche Kräfte uns zwingen, die Seiten umzublättern.« ("The Washington Post")
»Dieser Schauerroman, der in den 1950er Jahren in Mexiko spielt, wird Sie in seinem eisigen Griff gefangen halten und wie ein Albtraum überwältigen.« ("Daily Mail")
»Liebhaber von Klassikern wie Rebecca werden außer sich sein.« ("Kirkus")
»Unwiderstehlich! Eine düstere und feministische Wiedererweckung des Schauerromans.« ("Vanity Fair")
»Dieser perfekte und hypnotisierende Roman kennzeichnet Moreno-Garcia als eines der aufregendsten neuen Talente des Genres.« ("Nerdist")
»Ein historischer Thriller voller Spannung und reich an überbordender Atmosphäre der 50er Jahre.« ("Entertainment Weekly")
»Moreno-Garcia schreibt in der Tradition von Daphne du Maurier, Emily Brontë, Mary Shelley, sogar Anne Radcliffe. Doch sie fügt ihnen einen uralten und zugleich hochaktuellen Schrecken hinzu.« ("Los Angeles Times")
»Ein neuer Genreklassiker: verführerisch, unheilvoll, vieldeutig und wunderschön. Diesen Roman darf niemand verpassen.« ("Chicago Review of Books")

ÜBER DIE AUTORIN:

Die in Mexiko geborene Kanadierin Silvia Moreno-Garcia ist als höchst vielseitige Autorin bekannt. Mit jedem ihrer Romane, darunter der Überraschungsbestseller »Mexican Gothic« (zu Deutsch »Der mexikanische Fluch«), erfindet sich Moreno-Garcia neu und haucht Leben in angestaubte Genres – unter anderem den Schauerroman, den Noir-Krimi und die Science Fiction sowie die Fantasy. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem World Fantasy Award, dem Sunburst Award, dem Locus Award und dem British Fantasy Award. Sie lebt in Vancouver, British Columbia, und schreibt als Kolumnistin für die Washington Post.

04.11.2022

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 147 bis 287

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LaNasBuchclub kommentierte am 10. November 2022 um 16:30

Wooow also dieser Abschnitt hinterlässt mich gefühlt ratloser als vorher. Es ist nicht unbedingt negativ, ich habe regelrecht an den Seiten geklebt und gelbättert und gelesen, aber doch nicht das Gefühl wesentlich weiter gekommen zu sein als im ersten Abschnitt. Haus und Bewohner sind nach wie vor ein eigentümliches und befremdliches Rätsel, Catalania verkommt immer mehr zu einer unbedeutenden Puppe, die man immer mal wieder hervorholt, um an den Grund von Noemís Aufenthalt in High Place zu erinnern, aber einen wirklichen Beitrag leistet sie in meinen Augen nicht. Der Doktor im Dorf ist eine Sackgasse, ebenso die alte Frau. Es war schon spannend etwas mehr in die Familiengeschichte einzutauchen und die düstere und blutige Vergangenheit zu erfahren, aber am Ende verrät auch das nicht viel.
Die einzige Entwicklung, eine Beunruhigende dazu, ist dass Noemí allmählich die Wirkung der Umgebung zu spüren bekommt. Ich finde es bisweilen ein wenig verwirrend, aber auch genial umgesetzt von der Autorin, dass man als LeserIn quasi selbst in die irritierende Lage gebracht wird, nicht wirklich ausmachen zu können, ob eine Szene Traum oder Wirklickeit darstellt. Zum Ende dieses Leseabschnitts hat sich das nur weiter zugespitzt. Die letzte Szene, in der Noemí zur "Verabschiedung" hinauf zu Howard gebracht wird, war so verstörend beschrieben, dass ich wiederum am Zweifeln war, ob das nun real ist, oder nur ein weiterer Traum Noemís. Ich glaube, das war eine "reale" Situation, was es alles in allem nur noch verstörender macht, aber das wird hoffentlich das nächste Kapitel enthüllen. Hoffentlich erfahren wir bald endlich etwas Konkretes darüber, was in diesem Haus passiert.

Zu den Charakteren kann ich irgendwie nicht so viel Neues sagen. Florence finde ich nach wie vor schrecklich unangenehm. Virgil bleibt undurchschaubar wie eh und je. Ich fand die Unterhaltung zwischen ihm und Noemí kurz nach Catalanias Anfall sehr interessant. Da blitzte zum ersten Mal etwas annähernd Gefühls-artiges durch, als läge ihm das Wohl seiner Frau tatsächlich am Herzen, aber wie alles an Virgil wirkte auch das sehr kalkuliert und manipulativ. Er bereitet mir durchweg unbehagen. In mir hat sich auch das Gefühl breitgemacht, dass er auf welche Art auch immer vielleicht tatsächlichen Einfluss auf Noemís Träume haben könnte.
Francis ist und bleibt der einzig symphatische Doyle. Erstaunlich, dass er in einem so lieblosen, kalten und dunklen Umfeld eine so freundliche Person werden konnte, deren größte Sonderbarkeit - wenn man denn so will - in seiner Affinität für Pilze und Botanik besteht. Da wünscht man sich doch umso mehr, dass er diesem Haus irgendwann entkommt..

Noemí schließlich wundert mich auch. Sie ist nach wie vor eine spannende und einnehmende Protagonistin, aber sie 'schwimmt' finde ich etwas ziellos umher. Vielleicht hätte ich bei ihrer forschen Art mehr erwartet, ich weiß es nicht, aber bei all ihrer Entschlossenheit ihrer Cousine zu helfen und ihren Vater nicht zu enttäuschen, hat sie nur schrecklich wenig Fortschritte bei ihren Bemühungen gemacht. Ich hoffe ihr gelingt eine Art Durchbruch, bevor sie in denselben apathischen Zustand wie ihre Cousine verfällt, aber wer weiß, wie es nach dieser grotesken letzten Begegnung mit Howard mit ihr weitergeht... ich bin sehr gespannt.
 

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jackiistz kommentierte am 11. November 2022 um 08:57

Was Noemís Stimmung angeht, bin ich ganz bei dir. Das Wort "schwimmen" passt auch total gut! Sie kommt nicht so richtig an und blickt nicht hinter das Geheimnis der Doyles (wie wir auch :)). Ich bin auf jeden Fall gespannt, was hier am Ende rauskommt. Howard ist wirklich ein Ekel :D. Ich kann es nicht anders sagen... Der Mann hat etwas an sich, das mich gruseln lässt und mir ein mulmiges Gefühl gibt. Und auch bei Virgil sehe ich das immer noch so. Die Sorge um Catalina habe ich ihm auch nicht wirklich abgekauft. Sie scheint zwar ehrlich und aufrichtig, allerdings vermute ich einfach, dass er Catalina nur am Leben halten möchte, damit sie einen bestimmten Zweck erfüllt... Wie auch immer dieser aussehen mag. 

Diese Gradwanderung zwischen Traum und Relaität finde ich auch äußerst verwirrend und total erschreckend. Selbst wir als Lese sind uns da manches Mal gar nicht so sicher, denke ich... Womöglich seinen Versand zu verlieren und nicht mehr zu wissen, was real ist und was nicht, ist echt beängstigend. 

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lefra kommentierte am 13. November 2022 um 21:56

"Schwimmen" ist durchaus eine gute Bemerkung, aber ich fände es wesentlich seltsamer, wenn Noemi die Geheimnisse der Familie schon am 2. Tag alle gelüftet hätte und genau wüsste was zu tun ist. Wir vergessen glaube ich beim Lesen, dass sie nach wie vor erst wenige Tage auf High Place verbracht hat.

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Tine kommentierte am 12. November 2022 um 18:38

 aber doch nicht das Gefühl wesentlich weiter gekommen zu sein als im ersten Abschnitt.

Nicht? Ich finde schon, dass man mittlerweile mehr weiß und es klarer wurde, welches Geheimnis die Doyles verbergen.

Catalania verkommt immer mehr zu einer unbedeutenden Puppe, die man immer mal wieder hervorholt, um an den Grund von Noemís Aufenthalt in High Place zu erinnern

"Puppe" ist ne wirklich gute Beschreibung für Catalinas Rolle. Ich hab in diesem Abschnitt auch immer mehr das Gefühl gehabt, dass die Familie Noemí von ihrer Cousine fernhalten. Immer "ruht sie", wenn Noemí sie besuchen will.

 als LeserIn quasi selbst in die irritierende Lage gebracht wird, nicht wirklich ausmachen zu können, ob eine Szene Traum oder Wirklickeit darstellt.

Das finde ich auch! Die Autorin beschreibt das Grauen sehr gut und anschaulich. Wobei ich mittlerweile denke, dass an den Träumen sehr viel wahres dran ist.

 

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lesesafari kommentierte am 12. November 2022 um 20:54

Neue ERkenntnisse: Catalina soll das Geld für die Neueröffnung der MIene hergeben.

Virgil führt dazu, dass Noemí in den alten griechischen Mythen von Vergil liest, danach ist nur noch WIrrwarr im Buch. Soll die Unterwelt ein Symbol für die Silbermine sein? Hat Howi eine "Untertanin" geehelicht und geschwängert, um ... irgendwas zu heilen, ewiges Leben zu erreichen? War seine erste Frau seine Schwester oder diese "Untertanin"? 

Das Ende des zweiten Abschnitts macht mich nicht glücklich.

Und jetzt befürchte ich noch, dass Francis ein ganz schlimmer Heuchler ist.... aber hoffentlich wird es nicht allzu draculaesk. 

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lex kommentierte am 24. November 2022 um 14:10

Wer die Untertanin war, habe ich auch nicht ganz verstanden. In der Tat wird es sehr undurchsichtig. Aber nun wird sich ja hoffentlich bald alles lichten. Oh Mann Francis, eine totale Enttäuschung. Ja, er scheint da in irgendwas mit drin zu stecken.

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lesesafari kommentierte am 12. November 2022 um 20:49

Dieser Abschnitt hinterlässt mich auch ratlos. Anders als bei dem ersten Abschnitt, weiß ich schon nicht mehr, was eigentlich passiert ist.

Und das letzte Kapitel war komplett verstörend, dazu die kursiv gedruckten Abschnitte... ich habe keine Ahnung, womit ich es zu tun habe.

Bei Virgil glaube ich auch, dass er irgendwas ins Essen mischt oder Florence. Irgendwas aphrodisierendes. Hätte die AUtorin es nciht selbst erwähnt, hätte ich in diesem Abschnitt auch gefragt, wie wohl Freud diese ganzen Pilze, Schlangen und den Schimmel gedeutet hätte. :D Was will uns die Autorin sagen? Dass Noemí endlich heiraten muss? ;)

Dass man so gar nicht weiterkommt mit Noemís Träumen, Schlafwandel und Halluzinieren stört mich gerade und ich befürchte, das BUch könnte einen doofen AUsgang nehmen.

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herr_stiller kommentierte am 14. November 2022 um 12:56

Ich bin da ziemlich bei dir. Catalina spielt kaum eine Rolle, sie dient nur als die Figur, die Noemi ins Haus geholt hat.

Überhaupt ein sehr ruhiger Abschnitt, der zwar gemeinsam mit Noemi daran kratzen lässt, was unter der Fassade (oder der schimmligen Tapete) verborgen ist, ohne wirklich etwas aufzudecken. Eine Figurenentwicklung findet praktisch nicht statt, trotzdem bleibt die Spannung da.

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LaNasBuchclub kommentierte am 15. November 2022 um 15:18

Genau, an der Oberfläche kratzen ohne wirklich was zu finden trifft es für mich auf den Punkt. Darauf wollte ich auch irgendwie hinaus. Das man in 100-sonstwas Seiten ein paar neue Informationsbrocken zugespielt bekommt ist selbstverständlich, aber ich hab dennoch das Gefühl, das man dem Kern des ganzen nicht wirklich näher kommt.

Leider muss ich dir in puncto Figurenentwicklung auch absolut recht geben, da tut sich echt gar nichts. Und wirklich überraschende Entwicklungen bei ihnen gibt es bis hierhin auch nicht. Die Charaktere wirken alle klar aufgeteilt in gut und böse.
 

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E-möbe kommentierte am 23. November 2022 um 11:29

Ja, und das finde ich langweilig. Man hat nicht das Gefühl, dass hier irgendeine Figur mal vielschichtig ist. Alle sind schwarz oder weiß, dazwischen gibt es nichts. 

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LESERIN kommentierte am 23. November 2022 um 21:59

So hatte ich es auch empfunden beim Lesen, ein ruhiger Fluss ohne billige Effekthascherei, ein Anti - Stephen - King sozusagen (nicht, dass ich was gegen ihn hätte).

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E-möbe kommentierte am 23. November 2022 um 11:19

Du hast alles irgendwie perfekt zusammengefasst, besonders das mit Virgil und Noemis Schwimmen gefällt mir gut. 

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lex kommentierte am 24. November 2022 um 14:17

Toll zusammengefasst. Ich glaube, das ist es, was mich etwas stört. Die Autorin kann mir dieses "Schwimmen" von Noemi nicht 100 Prozent plausibel erklären. Ja, sie möchte den Vater nicht enttäuschen, ja der Gesundheitszustand der Cousine ist wie er ist  und noch dazu diese aufkeimenden Gefühle für Francis. Trotzdem ist da auf der anderen Seite soviel Beunruhigendes, dass  ich Noemis zögerliche, abwartende Haltung nicht immer nachvollziehen kann.

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E-möbe kommentierte am 28. November 2022 um 11:13

Nicht immer nachvollziehen: eigentlich kann ich ihr Verhalten gar nicht nachvollziehen. :D 

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cosmea kommentierte am 11. November 2022 um 19:19

Es geht nicht wirklich voran mit der Handlung. Für mich als Leserin ist nicht abzusehen, wie das alles endet. Wer wird sich dem Einfluss der Finsternis entziehen, sich retten können Der Klappentext lässt erwarten, dass es auch für Noemí zu spät ist: "Sie ist längst iin einem Netz aus Gewalt und Wahnsinn gefangen."

Der Autorin gelingt es, den Horror in diesem Haus anschauliich darzustellen - mit ekligen Details, nicht nur Schimmel und allgemeinem Verfall. Das hat sicherlich dazu beigetragen, "Mexican Gothic" zu einem Sensationsroman zu machen. Um diese Seite wirklich zu schätzen, muss man das Genre mögen. Das ist bei mir nicht wirklich der Fall. Mir gefällt, wie sie den Wechsel und die unklaren Übergänge zwischen Realität einerseits und Visionen und Halluzinationen andrerseiit handhabt. Ich bin trotz allem gespannt, wie es weitergeht und endet.

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lesesafari kommentierte am 12. November 2022 um 20:56

Bis jetzt hat die Autorin alles feinsäuberlich wiedergegeben, was ihre Genrevorgänger vorgaben. ABer damit es ein Sensationsroman wird, muss sie nun auch irgendwas Eigenes in die Geschichte einweben.

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LESERIN kommentierte am 23. November 2022 um 22:03

Das hast Du schön gesagt!

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Tine kommentierte am 12. November 2022 um 18:29

Wow, die Geschichte ist mittlerweile sehr verstörend, etwas faszinierend, oft eklig und überwältigend, mehr als gruselig, versprüht Horror!

Also erstmal, die Grenze zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt ist wunderbar gewählt, Aline, auch wenn du hier wahrscheinlich gar nicht mitliest. Es ist krass, wie sehr im ersten alles noch in Nebel schwimmt und einem einen leichten Schauer über den Rücken jagt und zu Beginn des zweiten Abschnitts dann direkt Noemís Traum so eklig wird, wie das ganze Haus aus Organen besteht und lebt, wuäh. Diese Abschnitte finde ich eklig, auch jetzt am Ende die sabbernde Leiche mit Schwulsten namens Howard, aber es stört mich (noch?) nicht, weils nur ein paar Abschnitte sind und der Horror der Geschichte immer noch aus dem Haus und der seltsamen Familie selbst kommt. Die Autorin hat das Buch wirklich  gut aufgebaut, dieser langsam aufkommende Horror, dass es nicht ständig so eklig ist, sondern nur gezielt in manchen Situationen und diese Träume, wo man oft nicht mehr weiß, was genau nun Traum und Wirklichkeit ist. Eine fesselnde Geschichte, die nicht gänzlich abstoßend, aber sehr grauenvoll ist.

Ich hatte schon länger befürchtet, dass die Familie Catalina ins Haus geholt haben, weil sie ihnen irgendwie als Lieferantin für Jugend oder was auch immer dienen soll. Hab bisher aber immer noch nicht den Eindruck, dass sie sie dazu benutzen, aber so wie sie Noemí von ihrer Cousine fernhalten, wer weiß, was sie den lieben langen Tag mit ihr machen. Und ihr Verhalten ist mit Sicherheit weder eine Depression noch andere Krankheit, die Familie selbst macht sie krank. Entweder damit sie schwach ist und nicht aufbegehren kann oder sie muss auch regelmäßig das Monster (Fankensteins Kreation finde ich hübsch dagegen^^) „küssen“, was sie schwächt. Langsam kristallisierte sich klar heraus, dass der Alte unsterblich ist und seine Familie Sklaven, die sich ach so liebevoll um den „gebrechlichen Greis“ kümmern. Als Noemí den Albtraum hatte und geschlafwandelt ist, wo ein seltsames Wesen mit Schwulsten die Hände nach ihr ausgestreckt hat, ich glaube, genau dieses seltsame Wesen war wirklich Howard. Außerdem bin ich nun davon überzeugt, dass alle ihre Albträume wahr sind, sie sie also wirklich erlebt hat oder aber „Erinnerungen“ von früher sind. Virgil scheint durch seine Blicke auch geahnt zu haben, dass Noemí geträumt hat, dass er sie verführt und danach hatte er genau den gleichen Streifenanzug an. Ob er sie tatsächlich vergewaltigt hat? Braucht die Familie ein neues Kind, hats bei Catalina nicht geklappt? Und diesen Traum, dass eine Frau auf dem Friedhof einen Tumor geboren hat, finde ich auch sehr wahrscheinlich. Neomí hat sich doch gewundert, dass die erste Frau von Howard eine Inschrift mit „Mutter“ erhalten hat (hieß es nicht, sie ist bei der Geburt eines Kindes gestorben? Oder wurden nur Fehlgeburten erwähnt, weiß nicht mehr genau), ich glaube, sie ist die Frau aus dem Traum gewesen und dieser Tumor lebt nun im Haus bzw. Howard und ist ebenfalls der Anfang von seiner Unsterblichkeit, seine erste Frau also somit die Mutter bzw. der Anfang von diesem Pakt/Fluch oder was genau das ist. Ob der Rest der Familie auch unsterblich ist? Alle fügen sich und kümmern sich um Howard, aber Francis ist der einzige, der aus diesem Fluch und der Familie ausbrechen will, aber dies wahrscheinlich auch nicht kann. Er sagte ja, dass Ruth das ganze Haus hätte niederbrennen sollen. Dann wäre dieses lebende Etwas gestorben, Howard auch und sie alle frei. Ich hoffe so sehr, dass die eklige und gefügige Familie Noemí jetzt nicht auch unter Drogen setzen und einsperren, sondern sie mit ihrer Cousine und Francis flüchten kann. Oder wirklich das Haus, den Tumor und das alte Monster unschädlich machen, sonst sucht sich Virgil noch eine neue „Braut“. Der Kerl ist wie ne Schlange, er windet sich überall durch und verhält sich Noemí gegenüber wie ein Wetterhahn, je nachdem mit welcher Stimmung er sie am besten beeinflussen kann. Wie der Tumor nun aber mit dem Ritual und Tod in der Höhle bei Noemís letzten Traum zusammenhängen, weiß ich noch nicht. Und was wohl mit Howards mexikanischer Frau passiert ist? Dass sie die „falsche“ ist, zeigt wieder Howards Ansichten über Rassen, genauso dass er von der Gruppe in der Höhle angeblich als höherwertig angesehen wurde.

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lesesafari kommentierte am 12. November 2022 um 21:03

Für mich klang es ja so, als sei die mexikanische Frau die erste Frau und Gebärende gewesen. Das hat aber nicht geklappt. Und somit könnte Howi auch nicht unsterblich sein. So wie dieser Pilz anscheinend nur Mexikaner heilt, aber eben den schwer kranken Howi nicht. Er ist eben von keiner edlen Rasse. Das Heilmittel wirkt bei ihm nicht. ... Noemis Ausschläge und Geschwülste hingegen verfliegen sehr schnell. Und überall wachsen ja die Pilze im Haus.

Ich hoffe wirklich, das Buch geht gut aus.

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lesesafari kommentierte am 12. November 2022 um 21:22

Versuch ich nochmal ein paar neue Erkenntnisse/Fragen zusammenzufassen:

- Der Stammbaum wird immer verwirrender. Ich befürchte es wurde extrem viel Inzest zwischen Geschwistern betrieben. AUch die Verwandschaftsgrade werden ausgelassen. Tante und Onkel von Ruth sind FRancis Großeltern. Aber Ruth ist Francis Cousine. Dementsprechend könnten FRancis Eltern, Onkel und Tante von Ruth sein.

- Ruth wurde von Howi geschlagen. Francis ebenfalls. Sie sollten stark werden. Ruth verliebte sich in einen Arbeiter, Benito, war aber schon einem Cousin Michael versprochen. Kam es soweit, dass Ruth eventuell schwanger wurde und Francis ihr Sohn ist? Er ist ja so anders als die anderen. Und ich kann mir nciht mehr vorstellen, dass Florence irgendwo einen anderen Mann außerhalb der Familie gefunden hat. SIe rettete ja auch einst Virgil vor seiner Schwester. ABer vllt schützte sie auch das KInd von Ruth.

- Florenece verbietet Francis glücklich zu sein, weil sie selbst unglücklich im Haus/ zum Haus zurückkehrte.

- Noemi hat schon als KInd geschlafwandelt. Der Arzt sagt, Angst könnte dies auslösen. Hat Catalina ihr zu viel Horrormärchen vorgelesen?

- Während der ersten Epidemie sind zuerst die Hausbauer, dann die MInenbauer und schließlich die Ehefrau gestorben. DIe Mine wurde wiedereröffnet, Howi heiratete ein 2. Mal, ABER mit der 2. Frau kam erst das große Unglück. Was hat die Frau damit zu tun???

- Aurelio führte einen Arbeiterstreik an. Plötzlich wurde er tot aufgefunden und in seinem Gesicht stand die Angst, als hätte er den Teufel gesehen. - Und dann: sein Neffe Benito wird Gewächshausgärtner und mit Ruth verbindet ihn die große Liebe. Eines Tages verschwindet er plötzlich und Ruth muss heiraten. Aber vorher vergiftet sie die ganze Familie mit einem SCHLAFTRUNK und ERSCHIEßT DEN VATER ZUERST. Der Vater lebt!!!!!!!!!!!!!!!????????????? Warum??

- Und dann: Catalina schluckt die Medizin löffelweise bis sie einen Anfall bekommt. Ist sie süchtig? WIll sie sich wirklich umbringen?- Und vor allem, was ist in der Medizin, wenn gar kein Mohn in Mexiko wächst, um OPium herzustellen?

- Was es heißt es, dass, wenn Noemi Catalina schadet auch Virgil Schaden hinzufügt?

- Warum will Francis plötzlch, dass Noemi so schnell wie möglich flüchtet?

- Träume: Haus aus Fleisch, Haus aus Pflanzen, die komische Geburt des Goldstaub-Tumors, die Badewannenszene, "der Tapeten-LSD-Trip", diese komische Howi-Abschiedskuss-Szene und die Höhlen-Hochzeit

- DIe Familie lebt nur zu Howis Vergnügen. Virgil soll Familie gründen vor Ableben des Vaters. Er war schon einmal verheiratet, aber die FRau gebar keine KInder und ließ sich scheiden. Wer war sie??

- Francis spricht plötzlich Spanisch, als die Quecksilberdämpfe und Parapsychologie zur Sprache kommen.

- der alte Arzt CORONA war ein Kartenspielfreund von Francis VAter, der wohl ein Trinker war und in einer Schlucht gefunden worden ist- stimmt das??????????

----------> schlau werde ich daraus nicht. jetzt möchte ich eine Aufklärung! sonst wird das leider nichts, wenn noch 3 verwirrende träume auftauchen.

 

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PeWie kommentierte am 12. November 2022 um 23:25

Für mich liest es sich als ob alle zuviel Pilze geraucht oder gegessen hätten. Zum  einen wird es immer absurder, es gibt soviele Wenn und Aber. Ich dachte bisher Florence sei die Mutter von Francis, in diesem Abschnitt klingt es als ob es auch andere Möglichkeiten gibt. 

Irgendjemand will die Cousinen unbedingt wahnsinng machen. Ob es ums Geld geht oder das keine Geheimnisse nach außen dringen. 

Ich muss aber für mich sagen, Grusel ist nicht mein Genre, mir ist nicht gruselig, ich fühle mich eher veralbert. Noemi ist doch eine so taffe Frau, warum lässt sie sich diese verbalen Angriffe gefallen. Auch ihre Cousine wusste doch vorher was sie wollte jetzt leidet sie nur noch. 

Wenn sie sich nicht mehr wehren können dann ist Gift im Spiel, also ist das Buch eher ein Krimi.

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lesesafari kommentierte am 13. November 2022 um 18:25

;D erster satz: genau meine meinung.

mit grusel hat es für mich auch nichts mehr zu tun. vor allem im letzten kapitel nicht mehr. das driftet mir zu viel in fantasy ab.

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Elchi130 kommentierte am 20. November 2022 um 23:38

"Noemi ist doch eine so taffe Frau, warum lässt sie sich diese verbalen Angriffe gefallen."

Das nervt mich in der Tat teilweise. Sie darf nur zu ihrer Cousine, wenn Florence das erlaubt. Als Noemi dann darum bittet, benachrichtigt zu werden, wenn ihre Cousine wieder wach ist, heißt es von Florence, dass sie nicht Noemis Bedienstete ist. Und Noemi sagt dazu nichts. Solche Stellen gibt es im Buch immer wieder. Beim Lesen merke ich dann, dass mich das wütend macht.

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karin1966 kommentierte am 13. November 2022 um 09:05

Ich habe jetzt auch diesen Abschnitt beendet und mein Kopf ist voll Fragezeichen.

Gerade die letzte Szene im Schlafzimmer von Howard ist so unreal und ich weiß nicht, wieviel davon Wahrheit und wieviel Traum ist.

Etwas komisch finde ich es schon, dass Naoemi, die eigentlich immer so stark und tuff auftritt, sich nun doch relativ schnell und kampflos zurückziehen möchte.

Catalina zeigt extrem wenig Eigeninitiative. Ich meine, von ihr könnte auch mehr kommen. Sie hat ja schließlich um Hilfe gebeten.

Das Haus ist irgendwie total schrecklich. Auch Florence verbucht bei mir in diesem Abschnitt keine Sympathiepunkte. Ich bin sehr gespannt, wie nun alles weiterverläuft.

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lesesafari kommentierte am 14. November 2022 um 19:33

Catalina ist auf jeden Fall viel zu wehrlos. Als würde sie von den Personen eingeschläfert, aber warum will sie dann noch ihre eigene Meidzin von der Heilerin?

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lefra kommentierte am 13. November 2022 um 21:48

Was für ein spannendes Buch! Obwohl ich krank bin und es mir den Großteil der Zeit schwer fällt überhaupt wach zu bleiben, bin ich gerade durchgeflogen durch den zweiten Abschnitt.
Die Annäherung zwischen Noemi und Francis finde ich gleichzeitig rührend und zutiefst besorgniserregend. Ich habe nach wie vor die Vermutung, dass er eher ihr Untergang wäre, als ihr Retter.
Stück für Stück erfahren wir mehr über die Doyles und trotzdem bin ich weiterhin ratlos. Ursprünglich war meine Vermutung, dass Catalina schwanger ist (von Virgil oder Howard) und deshalb so krank wird. Im Hinblick auf die Geschichten der anderen Frauen sind Schwangerschaften scheinbar eher Problem als Segen. Da Noemi aber ähnlich leidet wie Catalina bin ich davon etwas abgerückt.
Noemis Träume, besonders der Badewannen-Traum waren in ihrer Unaufgeregtheit erschütternd. Die Szenen sind so bildlich beschrieben und dennoch mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, als wäre das Geschehen das Natürlichste auf der Welt.
Wie ich vermutet habe ich der Arzt weiterhin Ansprechpartner für Noemi geblieben, wobei ich mir da eigentlich noch mehr gewünscht hätte. Genauso wie ich mich über mehr Szenen mit Catalina freuen würde.
Ich muss weiterlesen. Bis später. :D

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lefra kommentierte am 13. November 2022 um 21:51

Ups aus Versehen mehrfach kommentiert. Keine Ahnung, wie man löscht

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lefra kommentierte am 13. November 2022 um 21:51

Ups aus Versehen mehrfach kommentiert. Keine Ahnung, wie man löscht

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Lektorat kommentierte am 16. November 2022 um 15:03

Leider entwickelt sich die Geschichte nicht weiter. "Zustandsbeschreibungen" wiederholen sich. Auch die Charaktere behalten Ihren bisherigen Stand. Etwas Fahrt scheint plötzlich in das Geschehen zu kommen, als Noemí abreisen will, also so ca. ab Seite 275. Dann scheint es ja zunächst etwas heftiger zu werden, als Noemí bei der "Verabschiedung" von Howard gezwungen wird, ihn zu küssen und dabei seine schwarze Absonderung zu schlucken. Aber kann mir einmal jemand erklären, warum der gute Mann dazu nackt auf seinem Bett liegen muß. Die Beschreibung wäre auch angezogen brutal und ekelerregend genug. Die Beschreibung seines nackten Körpers bleibt dann auch eher allgemein. Seine Genitalien finden keine Beachtung.

Ich empfinde die Abschnitte mit sexuellen respektive erotischen Ansätzen an sich eher "unausgereift" und sind i.d.R. ja praktisch ausschließlich auf Vergewaltigungsphantasien beschränkt, die wie gesagt, aber nur im Ansatz angesprochen werden. Ich denke, diese Passagen hätte die Autorin lieber einer/einem in diesem Genre erfahreneren Schriftsteller/in überlassen sollen. Ebenso hätte ich auch aus der Sicht des althergebrachten hypnotischen Dracula-Bezuges gerne darauf verzichtet.

Gruselstimmung kommt bei mir leider nach wie vor nicht auf.

Leider werden in der Übersetzung, wie ich bereits zu Teil I schrieb, Wörter bzw. Formulierungen  verwendet die für mich subjektiv nicht in die Art der sonstigen Erzählung passen und mir unangenehm ins Auge springen. Die Übersetzerin verwendet weiterhin gerne das Wort "schnappen" ("schnappte sich den Schreibtischstuhl" auf Seite 242 und "schnappte sich das Tablett" auf Seite 343). Auch "Mumm in den Knochen" auf Seite 200 statt z.B. "sie sind viel mutiger" oder "seine Hand landete auf Ihrer Schulter" auf Seite 210 statt z.B."seine Hand berührte ihre Schulter" oder "und legte seine Hand auf ihre Schulter" stören mich und damit meinen Lesefluss.

In Erwartung auf ein "gutes Ende" für die Protagonistin, das meiner Meinung nach zu 100% eintreten wird. Vermutlich brennt High Placve ja ab, sonst gäbe es nicht dauernd diesen Bezug zum Rauchen von Noemí.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 147 bis 287
LaNasBuchclub kommentierte am 17. November 2022 um 15:22

Ich denke, diese Passagen hätte die Autorin lieber einer/einem in diesem Genre erfahreneren Schriftsteller/in überlassen sollen.

Aber wenn SchriftstellerInnen anfangen so zu denken, wie können sie sich dann je weiter entwickeln? Ist nicht eigentlich eine gute Sache sich beim Schreiben neuen Herausforderungen zu stellen? Wie sonst soll man lernen?
Mich würde an dieser Stelle interessieren was genau Du mit unausgereift meinst, denn deiner Ausführung hier kann ich nicht ganz folgen. Was hätte jene Szenen Deiner Meinung nach 'besser' gemacht?

Mit Blick auf die Übersetzung kann ich Dir zustimmen, wobei es so einigen in dieser Runde in diesem Punkt ähnlich zu gehen scheint. Inzwischen wundere ich mich, ob das Buch nicht im englischen Original einen besseren Eindruck hinterlassen hätte.

Vermutlich brennt High Placve ja ab, sonst gäbe es nicht dauernd diesen Bezug zum Rauchen von Noemí.

Auch eine spannende Vermutung, wobei ich persönlich die Bezugnahme auf Noemis Zigaretten Konsum nicht ganz nachvollziehen kann.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 147 bis 287
Lektorat kommentierte am 18. November 2022 um 19:06

Vielleicht ist "unausgereift" nicht das treffende Wort. Aber ich mag es nicht, wenn ein Thema, das als erwähnenswert in eine Story eingebaut wird, dann nur gestreift wird. Bei der Dynamik bzw. der Intensität der "Traumbegegnungen" mit Virgil wäre es bestimmt nicht nur bei einen "Streifen" der Schenkel von Noemí geblieben, insbesndere, da der "Traum" durch Virgil aktiv mitgestaltet wurde, wie man seinen späteren Andeutungen entnehmen kann. Auch hätte ich mir eine stärkere Selbstreflexion von Noemí zu Ihren Gefühlen respektive Ihren Begierde für Virgil gewünscht und etwas mehr schlechtes Gewissen ihrer Cousine (und Virgils Ehefrau) gegenüber, das sie dies für Virgil bzw. dessen sexuelle Aktivitäten ihr gegenüber empfindet.

Zum Rauchen: Es wird ja wiederholt angesprochen, dass Rauchen im Haus nicht erwünscht ist. Rauchen steht im unmittelbaren Zusammenhang mit Feuer und dies scheint somit vermutlich eine Gefahr - auch für den Pilz - darzustellen. Ich glaube kaum, dass die Ursache hierfür darin zu suchen ist, dass die Familie eingeschworen Nichtraucher sind, da ja im Haus auch Alkohol getrunken und sonstigen Lastern nachgegangen wird. Hier mußte es einen anderen Grund geben und so habe ich angenommen, dass dies zu einem Abbrennen des Hauses führern wird. Ich habe hier irgendwie an "Der Untergang des Hauses Usher" oder einer ähnlichen Geschichte von Edgar Allan Poe gedacht. Ich meine mich zu erinnern, dass da zum Schluß auch der Familiensitz abbrannte.

Beim Schreiben lernen: Ja, da hast du prinzipiell recht. Trotzdem denke ich das diese Erfahrungen im Vorfeld vor der Veröffentlichung eines Buches gesammelt werden sollten. Viele Autoren lassen Ihre Werke ja vorher von anderen Personen lesen und man kann nur hoffen, dass diese dann ehrlich sind (wobei Geschmack ja immer subjektiv ist). Sehr Polemish gesprochen kann ein Arzt nach schiefgegangener OP auch nicht sagen, Sorry, mit der Herz-OP, ich lerne ja noch. Bisher habe ich nur Endoprothesen eingesetzt.

 

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Elchi130 kommentierte am 20. November 2022 um 23:46

Ich für meinen Teil bin sehr froh, dass die sexuellen Szenen nicht ausführlicher bzw. expliziter sind. Sie sind so schon abstoßend genug.

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Cellissima kommentierte am 19. November 2022 um 22:00

Wirklichkeit und Traum bzw. sonstige Zustände verschwimmen hier wirklich extrem ... teilweise bin ich zunächst wirklich nicht sicher, was nun was ist. 

Die Nähe und Zeit zwischen Francis und Noemí scheint ja gewissen Personen ein extremer Dorn im Auge zu sein ... zusätzlich vermute ich noch stärker als im ersten Abschnitt, dass sie einfach zu viel zu offensichtlich unternimmt. Und ich glaube, dass Catalina das auch tat und auch aus dem Verkehr gezogen, daran gehindert wurde - und nun ergeht es Noemí ebenso. Ich glaube, dass dieser unerklärliche Ausschlag von einer Vergiftung herrührt - vornehmlich durch Florence und/oder Virgil beigebracht? Bei den beiden gehen bei mir alle Alarmglocken an. Zusätzlich weiß sie ja, dass sie überwacht wird, es gibt so viele Hinweise mehr ... irgendwie ist mir schleierhaft, warum Noemí sich nicht schon längst abgeseilt hat, abgehauen ist, abgereist ist, Hilfe und Zuflucht in der Stadt, bei dem Arzt, der Heilerin oder wem auch immer gesucht, ihren Vater benachrichtigt hat ... was auch immer. Stattdessen bleibt sie auf High Place und sieht weiter zu und agiert weiter äußerst offensichtlich und unklug, bis alles zu spät ist ... Sie wird ja völlig offensichtlich von Catalina ferngehalten (eben damit sie nicht mehr rausfindet, eben damit Catalina ihr nichts mehr sagen kann, was sie ihr nicht sagen soll), sie wird selbst observiert ... Sie unterschätzt die Gefahr und handelt weiter unklug. Sie weiß nun bspw., wozu Catalina u.a. dienen soll (finanziell), flieht aber immer noch nicht (andererseits: wer weiß, ob sie das nun überhaupt noch könnte?), sondern hängt ihre Abreise auch noch an die große Glocke.

Auch aus Catalinas Verhalten wird man nicht so recht schlau. Und ob sie Francis wirklich trauen kann?

Man hat nach diesem Abschnitt immerhin eine deutlich genauere Vorstellung davon, was da wirklich vor sich geht. Es zeugt vom Können der Autorin, dass auch für den Leser alles verschwimmt, er sich nicht mehr sicher ist, alles hinterfragt und überdenkt. Man will auch unbedingt weiterlesen, weil man herausfinden will, ob es ein gutes Ende für Noemí/Francis/Catalina gibt; ob eine oder alle drei da lebend wieder rauskommen; was mit dem Rest und diesem Anwesen letztlich passieren wird. Aber ich muss mich anderen Lesern anschließen und feststellen, dass mir gerade der letzte Teil dieses Abschnittes einfach too much war. Man muss es wohl mögen. 

Ich bin nun sehr gespannt auf den letzten Abschnitt!

 

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Elchi130 kommentierte am 20. November 2022 um 23:51

"Die Nähe und Zeit zwischen Francis und Noemí scheint ja gewissen Personen ein extremer Dorn im Auge zu sein ..."

 

Francis steht wahrscheinlich in der Rangordnung zu weit unten und der Hausherr oder Catalinas Mann haben Anspruch auf Noemi erhoben. Ansonsten finde ich die Tändelei zwischen Francis und Noemi jedoch vollkommen unglaubwürdig und daher nervt sie mich auch.

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Elchi130 kommentierte am 20. November 2022 um 23:24

Nach etwa 200 Seiten ist das Buch spannender geworden. Allerdings ist es auch verstörrend. Vor allem, weil ich oft nicht verstehen kann, was Realität und was Halluzination ist. Leider wird es nach und nach abstoßend. 

Für mich ist es einfach ein seltsames Buch.

Beim Lesen stört mich immer wieder, dass im Grunde die gesamte Handlung aus Andeutungen und Geheimnissen besteht. An Naomis Stelle wäre ich längst völlig genervt abgehauen. Dann würde ich meinem Vater sagen, er soll mit einem Überfallkommando überraschend dort auftauchen und meine Cousine mit Gewalt nach Hause holen.

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lex kommentierte am 24. November 2022 um 14:28

Es ist im Grunde klassisch aufgebaut. Natürlich entrollen sich die Geheimnisse erst nach und nach. Aber ja, es wirkt insgesamt zu stark gedehnt. Und den Szenen, die spannend sind, fehlt es an Atmosphäre. Ich lese neugierig, aber nicht fingernägelkauend.

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Lesehorizont kommentierte am 27. November 2022 um 23:32

Gute Beschreibung. Mir geht es ähnlich. Etwas mehr Nervenkitzel hatte ich schon auch erwartet. 

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E-möbe kommentierte am 23. November 2022 um 11:24

Ich muss zugeben, dass ich viel, viel mehr von diesem Buch erwartet habe. Mehr Schauer, weniger Ekel. Ich empfinde null Horror, eher langweilt mich das Dahinplätschern und das, wie es oben ausgedrückt wurde, ziellose Dahinschwimmen von Noemi. Einerseits mag ich sie als Protagonistin, andererseits hat sie manchmal was Flatterhaftes an sich, das mich stört. 

Und wie es ebenfalls schon mal zur Sprache kam: Es wurde viel von anderen Schauerromanen übernommen - meiner Meinung nach leider ohne das Schaurige abrufen zu können - aber nichts Eigenständiges hinzugefügt. 

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E-möbe kommentierte am 23. November 2022 um 11:24

Ich muss zugeben, dass ich viel, viel mehr von diesem Buch erwartet habe. Mehr Schauer, weniger Ekel. Ich empfinde null Horror, eher langweilt mich das Dahinplätschern und das, wie es oben ausgedrückt wurde, ziellose Dahinschwimmen von Noemi. Einerseits mag ich sie als Protagonistin, andererseits hat sie manchmal was Flatterhaftes an sich, das mich stört. 

Und wie es ebenfalls schon mal zur Sprache kam: Es wurde viel von anderen Schauerromanen übernommen - meiner Meinung nach leider ohne das Schaurige abrufen zu können - aber nichts Eigenständiges hinzugefügt. 

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lex kommentierte am 24. November 2022 um 14:24

Die fehlende Atmosphäre ist nach wie vor ein Manko... was hätte man aus der Badewannenszene nicht alles machen können. Ich meine: BADEWANNE!

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Lesehorizont kommentierte am 27. November 2022 um 23:30

Fehlende Atmosphäre - da bin ich weitgehend bei Dir. Ich vermisse eine gespenstische, gruselige Stimmung. Alles plätschwert mehr oder weniger dahin. Ich weiß gar nicht, auf was das Ganze zusteuert. Ich lese, durchaus auch am Stück. Aber ich finde nicht richtig hinein ins Geschehen. 

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E-möbe kommentierte am 28. November 2022 um 11:15

Ja, eben! BADEWANNE! Wenigstens ein Quietscheentchen hätte doch drin sein müssen! :D 

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lex kommentierte am 24. November 2022 um 14:23

Teil zwei und ich lese die Geschichte nach wie vor gerne und gespannt, auch wenn ich Längen wahrnehme. Man hätte kürzen können. Einiges wiederholt sich, sogar manche Gespräche hat man ähnlich schon gelesen. Egal. Der Leseabschnitt endet, bevor wir zum Geheimnis der Doyles und des Hauses vorgedrungen sind. Es wird auf jeden Fall bizarr. Und etwas unübersichtlich. Das mit der Untertanin habe ich nicht bis ins Detail verstanden. Wer ist sie? Erklärung folgt hoffentlich.

Francis ist nicht so unschuldig, wie ich es mir gewünscht hätte.

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E-möbe kommentierte am 28. November 2022 um 11:16

Francis ist blutleer. Aber was will man von einem Kerl verlangen, der im Inneren ein Nerd ist und in einem solchen Haus aufwächst? 

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Chris-Drache kommentierte am 25. November 2022 um 10:52

Wow nun hat der zweite Leseabschnitt ordentlich Fahrt in die Geschichte gebracht.
Die detaillierten Beschreibungen ergeben doch eine gute gruselige Stimmung, doch ich bin immer noch sehr gespannt, was es hier für eine Erklärung geben wird.
Nach Geistern oder einen wirklichen Fluch sieht es mir noch nicht aus.
Ich verstehe auch nicht, wo der Fluch herkommen soll. Die Morde in High Place lassen zwar die Luft wirklich mystischer erscheinen, aber da entsteht doch nicht gleich ein Fluch.

Die häufigen Hinweise auf die Pilze und den Schimmel an den Wänden, Büchern und überall im Haus sind auffällig und mich würde es nicht wundern, wenn die Stimmen und Halluzinationen daher kommen.
Allerdings fand ich einige von Noemìs "Träumen" schon ziemlich heftig.
Ihre Halluzinationen sind schon sehr wirklichkeitstreu, wenn sie die Personen sieht beziehungsweise sieht es fast wie ein Blick in die Vergangenheit aus.

Es war sogar etwas schwer zu wissen, was sie nun wirklich erlebt.

Catalinas Reaktion auf die Medikamente die Noemì ihr besorgt hat, hätte man erahnen können, aber hätte sie nicht viel öfter darauf reagieren sollen.

Noemìs Ergeiz und Durchhaltevermögen sich gegen die Doyles durchzusetzen ist verblüffend. Ich dachte, sie würde eher kleinbeigeben, aber sie fühlt sich doch mehr ihrer Cousine verpflichtet, will sich nicht die Blöße geben zu versagen.
Da war es etwas schokierend, dass ihr Standhaftigkeit bröckelt, auch wenn man es ihr nachempfinden kann.

Bei den Doyles bin ich auch immer noch nicht schlüssig, wie ich alle einschätzen soll.

Nun bin ich auf den letzten Abschnitt gespannt und auf die Auflösung und natürlich auch, ob Noemì ihrer Cousine helfen kann oder doch ein übernatürlicher Fluch hier sein Wesen treibt.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 147 bis 287
Lesehorizont kommentierte am 27. November 2022 um 23:28

Ich tue mich mit dem Buch schwer, finde irgendwie nicht richtig ins Geschehen. Sehr gruselig finde ich das Buch auch nicht. Es gab vielleicht so ein, zwei Szenen, wo ich dachte, jetzt geht es los.

Mmh. Catalina hat ja fast eine Staistenrolle, wie mir scheint. Francis und Virgil wirken auf mich recht unsympathisch. Noemi - was haben sie mit ihr vor?

Ich hoffe, dass der letzte Abschnitt noch etwas herausreißen kann. Irgendwie habe ich von dem Buch weit mehr erwartet.