Leserunde

Leserunde zu "Der Verdacht" (Ashley Audrain)

Der Verdacht
von Ashley Audrain

Bewerbungsphase: 18.03. - 01.04.

Beginn der Leserunde: 15.4. (Ende: 06.05.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Penguin Verlags – 20 Leseexemplare von "Der Verdacht" (Ashley Audrain) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Leseexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Wenn auf das größte Glück sofort die Angst folgt ...

Violet ist ein Wunschkind, und Blythe möchte die liebevolle Mutter sein, die ihr selbst so sehr fehlte. Doch als man ihr das Neugeborene in den Arm legt, fühlt sich alles falsch an. Da ist nur Ablehnung, und je älter das Mädchen wird, desto mehr wächst die Angst vor Violet und ihrem feindseligen Verhalten, das sich Blythe nicht erklären kann. Alles nur Einbildung? Oder ist das Mädchen tatsächlich absichtsvoll böse? Fox, der seine Tochter von ganzem Herzen liebt, beobachtet seine Frau mit wachsendem Misstrauen. Bis eines Tages das größtmögliche Unglück über die Familie hereinbricht – und Blythe sich ihrer Wahrheit stellen muss.

Wenn man sein Kind bedingungslos lieben möchte, aber die Angst das überwältigendere Gefühl ist. »Der Verdacht« erzählt von schicksalhaften Familienbanden, von Obsession und der Zerbrechlichkeit von Glück – ein zutiefst aufwühlender Roman von großer Sogkraft, erschütternder Klarheit und stilistischer Brillanz.

»Man kann diesen durch und durch originellen Roman nicht mehr weglegen - ›Der Verdacht‹ zeigt uns die dunkelsten Momente von Mutterschaft auf.« Bestsellerautorin Kristin Hannah (14. August 2020)

ÜBER DIE AUTORIN:

Ashley Audrain wuchs außerhalb von Toronto auf, studierte Medienwissenschaften und arbeitete viele Jahre im Bereich Public Relations unter anderem im Verlagswesen. Heute lebt sie als freie Autorin mit ihrer Familie in Toronto. Ihr Debütroman »Der Verdacht« begeisterte Lektorinnen und Lektoren in aller Welt; lange vor Erscheinen verkauften sich die Übersetzungsrechte in über 30 Länder.

08.05.2021

Thema: Lektüre, Teil l

Thema: Lektüre, Teil l
Tina M. kommentierte am 17. April 2021 um 14:36

Ich fange einfach mal an, ich habe bis Seite 82 gelesen, also bei  einer 3er Einteilung nicht über den ersten Abschnitt. Falls ich zu vorschnell bitte löschen.

Das erste Kapitel habe ich als bedrückend empfunden , Weihnachten eine Familie beobachten, man kann nicht dabei sein , und dann mit der Gewissheit die eigene Tochter weiß ganz genau , man ist da.

Mitleid hatte ich zu Begimm mit Etta, so jung schon Witwe zu werden , und schwanger . Ein Kind das seinen Vater nie kennenlernen kann. Louis scheint Etta sehr geliebt zu haben, statt Arzt wird er aus Liebe zu ihr Farmer. Und arbeitet sich zu Tode? Wäre der Unfall bei weniger Arbeit erst gar nicht geschehen , ist Unachtsamkeit aus Müdigkeit die Schuld ? Waren so meine ersten Gedanken.

Cecilia ist Ettas Kind und Blythes Mutter , erlebt eine harte Kindheit , und handelt an ihrem eigenen Kind genau so. Vererben sich solche Handlungen über drei Generationen ? Davon bin ich ziemlich verunsichert. Eine "normale" Familie lernt Blythe kennen, die Familie Ellington. Cecilia verbietet ihr bald den Umgang, weil es sich um eine schwarze Famile handelt , oder hat Cecilia Angst , Blythe könnte den großen Unterschied bemerken ? Ich denke das letzte.

19 + 20 Kapitel war ich richtig erleichert und dacht nur, geht doch besser .

Ich warte jetzt auf euch....

 

Thema: Lektüre, Teil l
schnaeppchenjaegerin kommentierte am 17. April 2021 um 15:01

Ich habe mich beim Lesen auch immer wieder gefragt, ob man das Muttersein im Blut hat oder was eine gute Mutter ausmacht. Ich denke nicht, dass es vererbt wird, keine gute Mutter zu sein, glaube vielmehr dass die Sozialisation prägend ist, das was das Kind erlebt. Ich hatte damit auch die Hoffnung, dass Blythe durch den Kontakt mit den Ellingtons diese Debakel durchbricht, Mutterliebe erlebt und auch weitergeben kann. 

Thema: Lektüre, Teil l
Elchi130 kommentierte am 22. April 2021 um 13:04

Vielleicht überträgt sich Blythes Unsicherheit auf die Tochter. Denn das Verhalten der Tochter ist ja eigenartig. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich da nicht manchmal autoritär durchgreifen würde. 

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CynthiaM kommentierte am 23. April 2021 um 08:03

Gefühlt lässt Fox das ja aber gar nicht zu. 

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CynthiaM kommentierte am 19. April 2021 um 07:05

Ich denke nicht, dass eine schlechte Mutter sein, vererbbar ist. Ich denke wir alle sind das Produkt äußerer Umstände und Einflüsse und auch wer selbst dramatische sin seiner Kindheit erlebt hat, kann ein erfogreiches und glückliches Leben führen. Vielleicht sind einige nur "anfälliger" für negative Einflüsse, weil sie denken es nicht ebsser zu verdienen...

Ich fand gerade aber auch den Beginn des Buches sehr beklemmend. Die eigene Familie quasi zu "stalken" finde ich total heftig. 

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Bookflower173 kommentierte am 04. Mai 2021 um 15:46

Ic kan mir vorstellen, dass sie diese Mutterliebe nicht kennt, weil sie von ihrer eigenen Mutter keine Liebe erfahren hat. Sie liebt und begeht nur Fox.

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Anna625 kommentierte am 22. April 2021 um 12:58

Ich schließe mich euch an, vermutlich ist es eher eine Art tiefsitzende Angst, genauso zu versagen wie die eigene Mutter. Teilweise vielleicht auch unbewusst, sodass sich diese Angst im Verborgenen dem Wunsch, alles besser zu machen, und der Überzeugung, das auch zu können, entgegenstellt. Wobei diese Familie schon sehr anfällig dafür zu sein scheint...

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Curin kommentierte am 23. April 2021 um 12:35

Ich fand es auch schön, dass sich die Familie Ellington so lieb um Blythe kümmert. Das war wahrscheinlich für Cecilia einfach ein Dorn im Auge. So wie du denke ich auch, dass Rassismus nicht der Grund war.

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schnaeppchenjaegerin kommentierte am 17. April 2021 um 14:57

Ich fange einfach mal an, auch wenn es noch eine konkrete Aufteilung der Abschnitte gibt. 

Mich hat der Prolog bereits sehr mitgenommen. Was muss nur passiert sein, dass Blythe so über ihre Tochter denkt? Aber das möchte sie nun offenbaren, was wie eine Rechtfertigung für eigene Fehler klingt, die sie offenbar gemacht hat. 

Die unterschiedlichen Erzählstränge waren für mich anfangs nicht ganz zu durchschauen, inzwischen habe ich die verschiedenen Mutter-Tochter-Beziehungen aber durchdrungen. Blythe hatte wirklich keine schöne Kindheit und so kann man auch verstehen, dass sie selbst unentschlossen ist, ob sie eine gute Mutter sein kann. Mit Violet gibt sie ihr Bestes, aber offenbar reicht es nicht. Ihr Mann ist dabei keine große Hilfe, lässt sie zu sehr allein. Vor der Geburt war sie noch ganz euphorisch, aber danach wird sie zunehmend unsicherer. Vielleicht hat sie auch mit einer postnatalen Depression zu kämpfen und nicht nur mit den Dämonen der Vergangenheit? 

Da die Abschnitte aus Blythes Sicht geschildert sind, bin ich mir unsicher, inwieweit wir ihr als Ich-Erzählerin trauen können. Ist Violet wirklich so schlimm? 

 

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Leawin kommentierte am 18. April 2021 um 22:12

Ich bin mir auch noch unsicher, inwieweit man Blythe trauen oder ob sie durch ihre negativen Erfahrungen und die fehlende Liebe in ihrer Kindheit einen Knacks weg hat. Ihre Ehe wirkt zwar zunächst glücklich, aber es scheint schon zu bröckeln. Auf den Frauen der Familie scheint ja ein regelrechter Fluch zu liegen. Bin mal gespannt, wie sich die Geschichte mit Violett weiterentwickelt.

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Anna625 kommentierte am 22. April 2021 um 13:04

Ihr Mann geht tatsächlich sehr wenig auf Blythe ein. Natürlich verhält sie sich an vielen Punkten nicht richtig und da darf man auch mal wütend sein. Aber er leugnet ja komplett, dass Violet sich Blythe gegenüber anders verhält (von wem das ursprünglich ausging, sei mal dahingestellt). Wenn es auch selten in seiner Gegenwart geschieht, könnte er zumindest in Erwägung ziehen, dass an den Worten seiner Frau etwas dran ist. Denn dass seine Tochter ihn deutlich bevorzugt, muss ihm doch wohl trotzdem aufgefallen sein? Und gerade in Hinblick auf die schwierige Kindheit Blythes verhält er sich da in meinen Augen eher unsensilbel und uneinsichtig. Statt nur Blythe zu einem besseren Verhalten aufzufordern, wäre vielleicht ein gemeinsamer Ansatz sinnvoll...

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Elchi130 kommentierte am 22. April 2021 um 13:14

Ich könnte mit einem Mann nicht leben, der mir ständig erzählt, dass ich mir nur alles einbilde. Zum einen nimmt er sie nicht ernst und zum anderen haben ihre Gefühle dadurch keine Berechtigung. Außerdem muss er sich so nicht mit dem Problem auseinandersetzen.

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CynthiaM kommentierte am 23. April 2021 um 08:07

Ja das Gefühl habe ich auch. Auch wenn man als Eltern ja eigentlich eine Einheit bilden sollte, stellt er sich erstaunlich stark auf Seite seiner Tochter. Ihre starke Fixierung auf ihn finde ich auch etwa seltsam. Klar tendieren Kinder eher mal zu einem Elternteil, ich bin auch ein typisches Papa-Kind, aber bei Violet ist es ja klare Abneigung ihrer Mutter gegenüber.

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Elchi130 kommentierte am 23. April 2021 um 19:07

Selbst, wenn man nicht das Gefühl hätte als Leserin, dass Violet ihre Mama nicht mag, sollte es für Blythe unabhängig von ihrer Tochter möglich sein, mit dem Partner über Ängste und Sorgen zu reden und ernst genommen zu werden. 

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CynthiaM kommentierte am 19. April 2021 um 07:09

Ich hab einfach auch schonmal mit dem Lesen gestartet. Und der erste Abschnitt hatte es ja wirklich in sich... Wie Blythe an Weihnachten vor dem Haus ihres Exmannes und seiner Familie parkt und die Szene durchs Fenster beobachtet. Man fragt sich da doch total was schiefgelaufen ist, in der anfangs doch so glücklichen udn harmonischen Beziehugn, das Blythe nun eine Fremde ist. 

Wie sie über ihr eigenes Kind sprciht finde ich total heftig, fast so als wäre ihre Tochter wirklich bösartig. Da ich keine Kinder habe, kann cih das nciht wirklich nachvollziehen. Denken Eltern wirklich so über eigene Baby? Ich bmein, dass nicht immer alles heiter Sonnenschein ist, kommt doch in jeder guten familie mal vor aber Mythe wirkt teilweise regelrecht hysterisch...

Wir erfahren ja schon auch einiges über ihre eigene Kindheit. Sie kann einem eigentlich echt nur leid tun. Ich hatte für sie wirklich gehofft, dass sie in ihrer eigenen Familie mehr Liebe findet.

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gaby2707 kommentierte am 19. April 2021 um 14:45

Ich kann Blythe auch gar nicht verstehen. Ich habe zwei Kinder und klar, war nicht jeden Tag eitel Sonnenschein. Gerade bei meiner ersten, als alles noch neu war und ich als Mutter natürlich alles top machen wollte. Aber Blythe empfinde ich hier genau wie Du schon als sehr hysterisch.

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Bookflower173 kommentierte am 04. Mai 2021 um 15:47

Ich fand den Beginn des Romans auch sehr spannund und stark. Blythes Gedanken sind wirklich heftig, aber man hat nicht das Gefühl, dass es konstruiert ist.

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gaby2707 kommentierte am 19. April 2021 um 14:41

Ich habe das Ende meines 1. Leseabschnitts bei S. 103 gesetzt.

Durch die verschiedenen Zeitebenen hatte ich anfangs etwas Schwierigkeiten mich zurecht zu finden. Aber ich denke, nun habe ich die Großmutter-Tochter-Kind Konstellationen begriffen.

Den ersten Gänsehautmoment hatte ich, als Blythe vor dem Haus ihres Ex-Mannes steht, die Familie bei ihrer Weihnachtsfeier beobachtet und sich vorstellt, wie alles im Zimmer brennt. Was ist da passiert, dass Blythe so aus dem Leben dieser Familie ausgeschlossen ist.

Wie schreckich muss es für Etta gewesen sein, als ihr Liebster Louis, der für sie und die Landwirtschaft ihres Vaters sein Studium aufgegeben hat, auf dem Feld verblutet.

Ich kann Blythe, die selbst keine Bilderbuchkindheit hatte, sehr gut verstehen wenn sie sich fragt, ob sie eine gute Mutter sein kann. Vielleicht ist es gerade diese Unsicherheit, die Violet bei ihr zu einem Schreikind werden lässt.

Da Blythe ja ihre Geschichte selbst erzählt, bin ich mir nicht sicher, ob Violet sich wirklich so gegen sie sträubt oder ob sie das nur so empfindet.

Obwohl mich die Geschichte fesselt, bin ich noch nicht angekommen. Ich hoffe, ich bekomme beim Weiterlesen einen Draht zu den Protagonisten.

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CynthiaM kommentierte am 20. April 2021 um 14:38

Das empfinde ich ähnlich. Eine Bezihung konnte ich bisher nicht aufbauen und ich weiß auch nicht, ob das mit Blythe möglich sein wird...

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Bookflower173 kommentierte am 04. Mai 2021 um 15:49

Das Buch übt auf mich eine starke Sogwirkung aus. 

Ich kann auch mit Blythe mitfühlen. Sie hatte keine leichte Kindheit und hat selbst nie Liebe von ihrer Mutter erfahren.

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FancyPhillis kommentierte am 20. April 2021 um 13:54

Der Auftakt des Romans, der beschreibt, wie Blythe die neue Familie ihres Ex Mannes und ihrer Tochter heimlich beobachtet, hat direkt mein Interesse geweckt. Ich wollte unbedingt wissen wie es zu dieser Situation gekommen ist. In diesem Rahmen hat mir gut gefallen, dass eine Überleitung zu dem weiteren Verlauf des Buches geschaffen wurde, indem Blythe ihrem Exmann die Vergangenheit aus ihrer Perspektive beschreibt. Ich kam erstaunlicherweise gut in die Geschichte rein, obwohl die "Du"-Formulierung anfangs etwas ungewohnt war.

Mir gefällt bereits sehr gut, dass die Kapitel recht kurz und übersichtlich sind, sodass man sich gut in der Geschichte und dem Ablauf der Geschehnisse zurechtfinden kann. Jedoch ist es mir anfangs schwer gefallen die drei Zeitstränge auseinanderzuhalten. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Abschnitte zu Blythes Kindheit eventuell auch wie die zur Kindheit ihrer Mutter Cecilia durch eine Jahreszahl oder ähnliches kenntlich gemacht werden.

Ich fand es unglaublich spannend Blythes Gedanken zur Geburt von Violet und ihrem Muttersein zu verfolgen und die auch von ihr wahrgenommenen Diskrepanzen zu den Aussagen und Verhaltensweisen anderer Mütter zu sehen. Hier hat sich mir die Frage gestellt, ob sie mit ihren Gedanken wirklich so alleine ist oder ob es doch vermehrt Mütter gibt, die ähnlich denken wie Blythe, es jedoch öffentlich nie zugeben würden. Eine einfacherer Erklärung wäre hier, dass die Empfindungen von Blythe aus den scheinbar weit zurückreichenden Familiengeschehnissen und diesbezüglichen Erfahrungen beziehungsweise der Vererbung herrührt. Spannend bleibt, ob Blythes Wahrnehmung und Bindung zu Violet aufgunddessen so problematisch und vielleicht sogar fehlerhaft ist oder ob sie Recht behält mit ihrem Verdacht...

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Tina M. kommentierte am 20. April 2021 um 20:05

Nachdem es zwischendurch besser ging, erfolgt im Beisein von Blythes Schwiegermutter eine ziemlich erschreckende Szene , in der Violet zubeißt. Selbst die Schwiegermutter scheint ziemlich geschockt. Aber warum Violet so reagiert, ist mir auch noch unklar, fühlt sie mit einem Jahr die Ablehnung , oder bildet sich Blythe nur vieles ein ? Ich kann es auch noch nicht richtig einschätzen. Auf jeden Fall gab es einige Szenen in der Blythe , für meinen Geschmack sich nicht richtig verhalten hat. Z. B. um schreiben zu können , lässt sie Violet stundenlang sich selbst überlassen , Fläschen bereitet man möglichst frisch zu .u.sw.

Im realen Leben sind Kinder auch nicht immer die reine Freude, klar, aber auf negative Tage kommen bei den meisten auch fröhliche .Übermüdung und Trotzanfälle kennen wahrscheinlich auch fast alle Eltern.

 

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gaby2707 kommentierte am 20. April 2021 um 21:37

Mir kommt es so vor, als wenn Violet sehr empfindsame Sensoren dafür hat, wie sie ihre Mutter reizen kann. Sie scheint zu spüren, wie unsicher Blythe ihr gegenüber ist. Das nutzt sie schamlos aus. Und Blythe suhlt sich in ihrer Vorstellung keine gute Mutter sein zu können, weil das alle Frauen in ihrer Vergangenheit nicht waren.

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FancyPhillis kommentierte am 21. April 2021 um 18:06

Ich stimme dir vollkommen zu, dass Violet bereits im sehr jungen Alter genau weiß wie sie ihre Mutter aus der Fassung bringen kann. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass Blythe sich ausschließlich als schlechte Mutter sieht und den Bezug zu ihrer Vergangenheit stellt sie für mein Empfinden eher selten her. Vielmehr wird dies indirekt durch die Rückblicke impliziert. Blythe ist zwar anfangs unsicher, versucht aber immer wieder eine Bindung zu ihrer Tochter aufzubauen, was die Mütter in ihrer Vergangeheit kaum bis gar nicht gemacht haben. Hinweise hierauf gibt auch der weitere Verlauf im zweiten Teil des Romans, den ich aber an dieser Stelle natürlich nicht spoilern möchte. :-)

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Elchi130 kommentierte am 22. April 2021 um 13:23

Ich denke, Blythe hätte wesentlich mehr Unterstützung benötigt. Sich Kopfhörer aufzusetzen, damit man das Geschrei des Kindes nicht hört, ist schon ein deutlicher Hilferuf. Ich habe mich geärgert, dass sie so duckmäuserisch war, als ihr Mann sie dabei ertappt hat. Das wäre der richtige Moment gewesen, um klarzumachen, dass sie Hilfe braucht.

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coffee2go kommentierte am 22. April 2021 um 07:58

Bythe kann einem richtig leid tun. Sie hat natürlich aufgrund ihrer Vorgeschichte Probleme mit Bindungen bzw. hat die Mutterrolle nicht so kennengelernt, wie es schön gewesen wäre und auch selbst eine unglückliche Kindheit gehabt. Ich glaube aber, dass bei Blythe zusätzlich zum Schlafmangel auch noch dazu kommt, dass sie eigentlich gar kein Kind wollte, zumindest zu einem so frühen Zeitpunkt, sondern nur ihrem Ehemann zuliebe Mutter geworden ist. Sie scheint da ein ganz gutes Gefühl dafür gehabt zu haben, nur hat sie nicht darauf vertraut. Sie geht nicht in der Mutterrolle auf, wie wahrscheinlich viele andere Mütter auch, die es aber oft nicht zugeben können oder es sich eingestehen trauen. Blythe wäre viel lieber Schriftstellerin, könnte so wie früher in den Tag hineinleben und ihr Leben nach ihren Bedürfnissen gestalten.

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Elchi130 kommentierte am 22. April 2021 um 13:28

Es ist für die Frau ja auch ein Dilemma. Ein Leben lang wird einem eingetrichtert, dass Ehefrau und Mutter die wichtigsten Rollen im Leben einer Frau sind. Es gehört schon die Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnissen dazu, um hier bewusst "Nein" zu sagen. Noch schwieriger ist es, wenn man einen Mann liebt, für den Kinder selbstverständlich zum Leben gehören, und zwar hauptsächlich im Verantwortungsbeteich der Frau.

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Bookflower173 kommentierte am 04. Mai 2021 um 15:50

"Ich fand es unglaublich spannend Blythes Gedanken zur Geburt von Violet und ihrem Muttersein zu verfolgen und die auch von ihr wahrgenommenen Diskrepanzen zu den Aussagen und Verhaltensweisen anderer Mütter zu sehen. Hier hat sich mir die Frage gestellt, ob sie mit ihren Gedanken wirklich so alleine ist oder ob es doch vermehrt Mütter gibt, die ähnlich denken wie Blythe, es jedoch öffentlich nie zugeben würden."

Das fand ich auch sehr spannend. Ich glaube, ihr würde es gut tun, mit anderen Müttern darüber zu sprechen.

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jutsi kommentierte am 21. April 2021 um 13:05

Ich habe den ersten Teil gerade durch und bin noch etwas zwiegespalten wie ich das Buch finde, bzw. weiß noch nicht so richtig, in welche Richtung es sich entwickeln wird.

Auf jeden Fall entsteht beim Lesen eine bedrückende, intensive Atmosphäre. Das 3 Generationen betrachtet werden, finde ich sehr spannend, denn was wir in unserer Kindheit erleben , prägt natürlich unsere Vorstellung von uns selbst. Blythe ist fest davon überzeugt dass sie keine gute Mutter sein kann und fühlt sich oft alleine. Dabei sind viele ihrer Gedanken am Anfang (wenn aich nicht so extrem!) vielen Müttern so auch bekannt. Ich kann mich noch gut an die erste Phase der Schlaflosigkeit, dem plötzlichen erdrückenden Gefühl der Verantwortung und an die Wunden Brustwarzen erinnern. An vielen Stellen habe ich gehofft dass jemand Blythe hilft. Denn wirklich ehrliche Gespräche hätten ihr bestimmt gut getan. Aber selbst vor ihrem Mann scheint sie eine Rolle zu spielen. Genauso habe ich aber auch gedacht, dass Violet Hilfe braucht, denn ihre Mutter vernachlässigt sie.

Dass etwas mit Violet nicht stimmen konnte dachte ich an zwei Stellen- als sich die Nachtschwester verabschiedet (sie schien etwas sagen zu wollen?) und an der Stelle mit dem Biss.

Jetzt kann es in verschiedene Richtungen gehen. Hat Blythe wirklich nur ein Selbstwertproblem in Kombination mit einer Postnatalen Depression und stammen alle Probleme daher oder stimmt wirklich etwas mit Violet nicht?

Ich bin gespannt wie es weiter geht!
Zum Stil muss ich sagen dass mich die Vergangenheitsform in der Blythe mit ihrem Mann spricht manchmal irritiert beim Lesen: Du sagtest , du gabest...

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Leawin kommentierte am 22. April 2021 um 11:49

Ich fand es zunächst auch etwas befremdlich, dass der Mann von Blythe direkt angesprochen wird, allerdings ist es auch mal etwas anderes, was sich von anderen Büchern abhebt und erleichtert es mir teilweise, mich in der richtigen Generation zurechtzufinden. Die Geschichte der drei Generationen finde ich jedenfalls auch total spannend und leitet bestimmt auf das Ereignis hin, weshalb Blythe Familie letztendlich auch zerbrach 

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Anna625 kommentierte am 22. April 2021 um 12:54

Ich finde die Perspektive tatsächlich sehr interessant - nur ganz am Anfang ein bisschen verwirrend bis man sich sicher sein konnte, wer "Du" ist. Inzwischen hilft mir das auch sehr dabei, die Kapitel auf der richtigen Zeitebene einzuordnen.

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Anna625 kommentierte am 22. April 2021 um 12:52

Bei dem, was du zu Violet sagst, bin ich mir auch noch unsicher. Sie scheint sich ja nur Blythe gegenüber so zu verhalten, bei allen anderen, besonders ihrem Vater, benimmt sie sich mustergültig. Allerdings hat mich der Abschied von der Nachtschwester auch stutzig gemacht. Auf die Aussage von Blythe, was ihre Tochter doch für ein liebes Kind sei (hier sieht man auch wieder wie sehr sie anderen ein normales Mutter-Tochter-Verhältnis vorspielen möchte), hat die Nachtschwester erst gar nicht und dann nur sehr zögerlich reagiert. Es wirkt wirklich so, als wäre ihr irgendetwas an dem Mädchen aufgefallen, was ansonsten niemand zu bemerken scheint.

Die große Frage ist, was zuerst da war - Blythes Unsicherheit oder Violets Ablehnung ihr gegenüber.

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Bookflower173 kommentierte am 04. Mai 2021 um 15:51

Ich fand die Aussage der Nachtschwester auch sehr merkwürdig. Das hörte sich so an, als wäre das Baby wirklich böse.

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Elchi130 kommentierte am 22. April 2021 um 13:31

Ja, aber durch diese Vergangenheitsform bekommt das Erzählte diese deprimierende Schwere, die mir die Luft zum Atmen nimmt. Denn dadurch wird noch einmal klar, wie schief diese Ehe, diese Familie gegangen ist.

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Curin kommentierte am 21. April 2021 um 18:58

Zu Beginn habe ich ein Bisschen gebraucht um mich einzulesen und um mich an den Schreibstil zu gewöhnen.

Blythe hatte eine schlimme Kindheit und keine Liebe von ihrer Mutter erfahren. Auch zum Vater hat sie ja keine gute Beziehung. Bei ihrem Ehemann erlebt sie das totale Gegenteil. Seine Familie hält zusammen und scheint fast schon zu perfekt zu sein.

 

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SunshineBaby5 kommentierte am 24. April 2021 um 20:50

Das hat mich verwundert, dass der Ehemann so ganz anders ist. Schade, dass nicht noch mehr dazu geschrieben wurde wie Blythe erwachsen wurde, nach den schlimmen Erfahrungen.

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Elchi130 kommentierte am 21. April 2021 um 21:46

Ich habe erst etwas mehr als 70 Seiten gelesen, muss mich jetzt aber kurz melden. Leider kann ich das Buch kaum lesen, weil ich es so beklemmend finde. Vielleicht, weil es in der Vergangenheitsform geschrieben ist. Blythe macht sich so viele Vorwürfe, sie macht sich so klein, entfernt sich völlig von sich selbst und ist unehrlich ihrem Mann und sich selbst gegenüber. Mir ist nicht ganz klar, ob ihr Mann wirklich erwartet, dass sie sich, ihr Leben und ihre Person komplett hinter dem Muttersein und dem Kind zurückzustellen hat oder ob sie das nur denkt. Mir erscheint Blythes Leben nicht sehr lebenswert. Es ist doch ein Mythos, dass eine Mutter komplett in ihrem Kind aufzugehen hat. 

Ich denke eigentlich nicht, dass es ein Gen gibt, über das vererbt wird, ob wir eine gute oder schlechte Mutter sind. Doch dieser Gedanke löst in Blythe viel Unsicherheit aus. 

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Blintschik kommentierte am 23. April 2021 um 12:06

Ich glaube mit diesem Mutter und Frauenbild kämpfen eine Menge Menschen, weil es traditionell so in den meisten Köpfen verankert ist, sass das Kind wichtiger ist als alles andere und die Frau dafür verantwortlich ist. Ich finde gut, dass das in dem Buch deutlich wird auch wenn Blythes Leben hier sehr extrem dargestellt wird.

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CynthiaM kommentierte am 23. April 2021 um 15:16

Hast du gut zusammengefasst. Mir kommt Blythes Leben auch absolut beklemmend und nciht lebenswert vor. Ihr Mann nimmt sie nciht ernst, ihre Tochter verachtet sie, sie macht sich für das schlechte Verhältnis in der Familie schwere Vorwürfe. Die ganze Situation ist so festgefahren.

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Elchi130 kommentierte am 22. April 2021 um 13:01

Die Mutterschaft, wie Blythe sie erlebt, muss ein Albtraum sein. Und ihre Kindheit war auch kein Zuckerschlecken. Ich möchte nicht mit ihr tauschen.

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SunshineBaby5 kommentierte am 24. April 2021 um 20:49

Mir tut sie auch sehr leid. Wie schlimm es sein muss wenn man sein Kind nicht mag.

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sunshine-500 kommentierte am 23. April 2021 um 11:45

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht so leicht, ich musste mich erst zurecht finden, zwischen den verschiedenen Mutter - Tochter Beziehungen.

Ich denke ebenfalls nicht, das es vererbbar ist eine schlechte Mutter zu sein. Es wird meiner Meinung nach von außen beienflusst, durch Erziehung, dramaitische Ereignisse die nicht verarbeitet wurden.

Den Prolog fand ich, wie einige andere, sehr beklemmend, die eigene Familie zu "stalken". Was ist da vorgefallen?

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Blintschik kommentierte am 23. April 2021 um 12:04

Ich glaube auch, dass es eher an der Erziehung liegt und nicht vererbt wird. Irgendwo ist es auch verständlich, Blythe hat nie erfahrwn wie sich eine gute Mutter verhält und hat deswegen kein Vorbild nsch dem sie sich richten kann, weshalb sie jetzt schwierigkeiten hat und nicht weiß wie alles funktioniert oder sich anfühlen sollte.

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CynthiaM kommentierte am 23. April 2021 um 15:18

Ich glaube "Vorbilder" hat Blythe schon gehabt, z.B. die nette Nachbarin (habe grade ihren namen vergessen) und auch die Mutter von Fox. Natürlich ersetzt das alles nicht die eigene Mutter aber Blythe hat ja durchaus erfahren, wie sich Geborgenheit und Liebe anfühlen kann.

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Blintschik kommentierte am 23. April 2021 um 12:02

An den Schreibstil musste ich mich erstmal etwas gewöhnen. Diese Du-Anrede ist ziemlich ungewöhnlich, aber mittlerweile finde ich den Stil super, weil er einfach zu der etwas bedrückenden und melancholischen Stimmung passt. So klingt es als ob die Protagonistin ihre Geschichte erzählt um sich zu rechtfertigen. Die Geschichte an sich ist ziemlich spannend, aber auch irgendwie traurig. Dennoch mal eine ehrliche Geschichte, dass Muttersein nicht immer so einfach ist. Ich habe erwartet, dass das Buch ein krasserer Psychothriller wird, aber bis jetzt ist es noch in einem mehr oder wenigen normalen Rahmen. Und ich finde es gut, dass auch die Vergangenheit beleuchtet qird, so kann man Blythe besser verstehen und nachvollziehen wieso sie sich so verhält.

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Elchi130 kommentierte am 23. April 2021 um 19:15

Es könnte ja auch heilbar sein, die ganze Geschichte einmal aufzuschreiben, mit alles Gefühlen und Gedanken. Damit es einfacher wird, an die andere Person adressiert, die dies miterlebt hat. Trotzdem muss sie ihm das Geschriebene ja nicht geben. Daher finde ich den Stil gut, nur manchmal schwer zu ertragen, weil ich ihn so beklemmend finde.

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Blintschik kommentierte am 24. April 2021 um 13:37

Ja schwer zu ertragen beschreibt es gut. Es ist auf jeden Fall keine leichte Lektüre für Nebenbei.

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nellsche kommentierte am 30. April 2021 um 19:24

"An den Schreibstil musste ich mich erstmal etwas gewöhnen. Diese Du-Anrede ist ziemlich ungewöhnlich, aber mittlerweile finde ich den Stil super, weil er einfach zu der etwas bedrückenden und melancholischen Stimmung passt. So klingt es als ob die Protagonistin ihre Geschichte erzählt um sich zu rechtfertigen."

Ich finde das super passend für diese Geschichte, auch wenn es eher ungewöhnlich ist....oder gerade deswegen....

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SunshineBaby5 kommentierte am 24. April 2021 um 14:44

Ich fand es zu Beginn erstmal schwierig durchzublicken wer wessen Tochter ist und welche die Protagonistin ist, usw. Das hat sich für mich erst nach mehreren Kapiteln geklärt und ich fand schade, dass das nicht deutlicher vermittelt wurde. So musste ich häufiger urückblättern.

Die Szenen, z.B. das Weihnachtsfest oder die Rückblicke empfand ich auch als bedrückend. Irritierend finde ich, dass es ja eigentlich immer wieder positive Momente gibt zwischen Blythe und ihrer Tochter. Für mich ist das nicht wirklich konsistent und nachvollziehbar was da genau mit der Tochter los ist. Das hätte man noch detaillierter herausarbeiten sollen. Die Sprünge sind für meinen Geschmack zu groß.

Die Entwicklung allerdings finde ich gut dargestellt; wie sie als Säugling war, dann später das ärgern der anderen Kinder, usw. Auch die Befürchtungen der Mutter, die ja passend sind. Am schlimmsten finde ich den Vater, den das ja alles gar nicht interessiert.

Insgesamt habe ich bei dem Buch allerdings das Gefühl das Buch "wir müssen über Kevin reden" in einer etwas umgeschriebenen Kopie zu lesen.

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Tina M. kommentierte am 24. April 2021 um 16:23

Der Wechsel zwischen guten und schlechten Tagen mit Violet haben mich auch stutzig gemacht , spiegelt Violet wirklich   Blythes Verhalten wieder?

Mal ist sie weniger ablehnend, dann mal wieder überzeugt, Violet , würde sie abgrundtief hassen. 

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nellsche kommentierte am 30. April 2021 um 19:22

"Ich fand es zu Beginn erstmal schwierig durchzublicken wer wessen Tochter ist und welche die Protagonistin ist, usw. Das hat sich für mich erst nach mehreren Kapiteln geklärt und ich fand schade, dass das nicht deutlicher vermittelt wurde. So musste ich häufiger urückblättern."

​Ja, so ging es mir auch. Ich habe erstmal nicht durchgeblickt....

 

 

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Morlin kommentierte am 25. April 2021 um 07:59

Ich habe gestern den kompletten ersten Abschnitt gelesen und fand es sehr emotional und beklemmend. Für Cecilia ist es so unendlich schwer. Sie will ja Muttergefühle erleben, empfindet es aber so, als würde Violet sie ablehnen. Was ja – zumindest in den ersten Jahren – gar nicht sein kann. Mir scheint, sie überträgt ihre Kindheitserlebnisse auf ihre Tochter. Wobei sie selber, ihre Mutter Etta nicht unbedingt abgelehnt hat – sie war nur ständig enttäuscht von ihr und hat ihre Erwartungshaltung extrem nach unten gedreht. Hat sich aber wiederum gefreut, wenn Etta doch einmal Interesse an ihr gezeigt hat. Wobei sich dann leider immer herausgestellt hat, dass Etta dies nur gemacht hat, weil ihr Umfeld (ihr Mann, ihre Nachbarin) sie dazu gedrängt hat.

Mit den Männern in der Geschichte hadere ich prinzipiell etwas. Beide nehmen die Problem ihre Partnerin zwar wahr – aber nicht ernst. Eine wirkliche Hilfe bieten sie ihnen nicht an.

Ich finde das Buch wirklich gut geschrieben und spannend – aber zum Teil auch schwer zu ertragen.

Thema: Lektüre, Teil l
Elchi130 kommentierte am 26. April 2021 um 22:06

Beklemmend und schwer zu ertragen sind auch meine Gedanken, mit denen ich den Großteil des Buches beschreiben würde.

Thema: Lektüre, Teil l
Berge 2013 kommentierte am 26. April 2021 um 19:34

Ich hatte anfangs etwas Probleme zu erkennen, in welcher Zeitebenen ich mich grade befinde. Ich habe etwas Zeit gebraucht, bis ich verstanden habe, dass Etta die Großmutter, Cecilia die Mutter und Blythe die Tochter ist. Bei einigen Kapiteln bin ich mir gar nicht sicher, ob ich da die richtige zeitlich Zuordnung gefunden habe. 

Schon der Einstieg war erschreckend. Blythe steht vor dem Haus ihres Ex-Mannes und schaut von außen zu, wie die Familie beisammen sitzt. Natürlich kam hier gleich die Frage auf, was ist hier passiert?

Erschreckend ist auch, wie Cecilia mit ihrer Tochter umgeht. Ich kann mir schon vorstellen, dass Blythe das Schaden genommen hat und  auch die Bindung zu ihrer Tochter dadurch schwerer wird. Auch Etta war keine gute Mutter und hat wiederum durch ihr Verhalten Cecilia geprägt. Ich glaube nicht, dass sich das Schlechte-Mutter sein vererbt, aber die jeweilige Erziehung prägt die Frauen.

Bei der Beziehung von Blythe zu ihrer Tochter hatte ich immer wieder das Gefühl, dass die Tochter sich auch sehr seltsam verhält. Aber eigentlich heißt es ja immer, dass Baby noch nicht zu so einem Verhalten fähig sind, das Violett an den Tag legt. Es ist schon sehr seltsam. Besonders schockiert hat mich die Szene, in der sie Blythe in die Wange beißt. 

Ich bin auf jeden Fall

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Bookflower173 kommentierte am 04. Mai 2021 um 15:53

"Ich glaube nicht, dass sich das Schlechte-Mutter sein vererbt, aber die jeweilige Erziehung prägt die Frauen."

Genau! Das denke ich auch.

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leseratte54 kommentierte am 27. April 2021 um 21:13

Bin sofort reingekommen in das Buch. Keine langen Landschaftsbeschreiben, sondern eindrucksvoll beschriebene Charaktere, die mir teilweise Angst machen. Etta hat in meinen Augen etwas grausames. Ihre Tochter auch. Und Blythe? Irgendetwas scheint mit ihr auch nicht zu stimmen. Die ganze Zeit lese ich aus Ihrer Sicht, bekomme Einsicht in ihre Gedanken. Keine Dialoge, kein Austausch unter den  Beteiligten. Krasses Buch. Einige Textteile fand ich einfach nur grausam. Ein schönes Kleid - endlich der Anfang...ist etwa Besserung in Sicht? Und dann harte kurze Sätze die ein jähes Ende schaffen.. puh..hoffentlich ist nicht alles vererbar und Blythe schafft es Violet zu lieben! 

Thema: Lektüre, Teil l
nellsche kommentierte am 30. April 2021 um 19:13

So, nachdem ich nochmals gestartet bin, kann ich nun was schreiben....

Mir fiel der Einstieg nicht leicht. Zum einen der ungewöhnliche Schreibstil, der letztlich aber gut passt, zum anderen die verworrenen Verhältnisse. Ich hatte echt Schwierigkeiten, die Verhältnisse zu unterscheiden. Das hätte gerne eindeutiger beschrieben werden können.

Ein Gen für schlechte Mutterschaft? Ich denke (oder hoffe), dass es sowas nicht gibt....

Ich bin nach dem ersten Abschnitt auf jede Fall neugierig, wie es weitergeht.

Thema: Lektüre, Teil l
Bookflower173 kommentierte am 04. Mai 2021 um 15:42

Auf den ersten Seiten war das bei mir auch so. Ich wusste nicht, wer mit "Du" gemeint ist und wer wen beobachtet. Aber diese Erzählweise gefällt mir mittlerweile richtig gut und erzeugt viel Spannung.

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Bookflower173 kommentierte am 03. Mai 2021 um 19:09

Ich habe den Abshcnitt noch nicht ganz fertig gelesen, aber WOW, ist das Buch spannend. Wie sie die Familie aus ihrem Auto heraus beobachtet. Es dauerte ein Weile, bis man verstanden hat, dass mit dem Du ihr Ex-Mann gemeint ist und dass ihre leibliche Tochte rist. Atmosphärisch ist das Buch auf jeden Fall. Auch die Geschichte ihrer Großmutter ist wirklich traurig und schokierend gewesen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Aber die Liebe zwischen den beiden schien sehr besonders gewesen zu sein. Sie hat ihn vergöttert.

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becca kommentierte am 03. Mai 2021 um 22:42

Ich habe nun auch endlich Zeit gefunden den ersten Abschnitt zu lesen. Gar nicht so einfach, mit einem Kleinkind zu Hause. Zu dem der Anfang schon sehr beklemmend ist, wie viele ja auch schon geschrieben haben. Den Druck von Blythe und das Ausgelaugt sein sowie das Gefühl nicht gut genug zu sein, kenne ich nur zu gut: die Geburt meines Kindes ist erst zweieinhalb Jahre her. Allerding habe ich dieses Gefühl es nur an einzelnen Tagen, bei ihr ist es fast dauerhaft. Das muss schrecklich sein, was ja auch durch den Schreibstil auch gut transportiert wird.

Nach den neuesten Forschungsergebnissen werden die Zellen nach Traumata verändert und somit könnte durchaus etwas davon vererbt werden. Zumal die Großmutter Etta sowie die Mutter Cecilia Traumen erlebt haben. Eine traurige Vorstellung und ich hoffe, dass es für Blythe noch Hilfe gibt.

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