Leserunde

Leserunde zu „Der Wortschatz“ (Elias Vorpahl)

Der Wortschatz
von Elias Vorpahl

Bewerbungsphase: 22.11. - 06.12. 

Beginn der Leserunde: 13.12. (Ende: 03.01.) 

Begleite ein Wort auf der fantastischen Suche nach sich selbst!

»Elias Vorpahl erzählt eine Geschichte vom Suchen und Finden, von Mut, Neugier und Selbstvertrauen. Er erzählt davon, über sich selbst hinauszuwachsen und seine eigene Welt mit anderen Augen zu sehen. Diese Geschichte erzählt er nicht nur mit wunderbaren Worten, sondern auch mit viel Humor und Fantasie. Wer ein Buch sucht, das glücklich macht und ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, liegt mit "Der Wortschatz" goldrichtig.« 

>> Hier geht es direkt zur Leseprobe für den ersten Eindruck 

Nach dem großen Erfolg des Taschenbuchs, das aktuell für den LovelyBooks Leserpreis 2018 nominiert ist, vergibt der Buchblatt Verlag 20 handsignierte Exemplare von "Der Wortschatz" als bibliophile Sonderausgabe im Hardcover. 

Was ihr tun müsst, um dabei zu sein? Bewerbt euch bis einschließlich 06.12. und beantwortet folgende Frage: 

Was ist dein Lieblingswort und warum möchtest du in die Welt der Sprache eintauchen? 

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

Wenn euch die Leseprobe bereits gefallen hat, könnt ihr bis einschließlich 27.11. hier für „Der Wortschatz“ beim Leserpreis abstimmen. 

ÜBER DAS BUCH:

»Ein literarisches Kunstwerk über die Sprache - fantasievoll, bewegend und wunderbar originell!« - Empfehlung der tolino select Redaktion. 

In diesem Buch begegnest Du »einem Wort«, das seine Bedeutung verloren hat. Auf seiner fantastischen Reise durch die Welt der Sprache versucht es, ganz auf sich allein gestellt, diese wiederzufinden. 

»Es gibt Tausende Wege, die du einschlagen kannst. Den Weg zu erkennen, der dir Sinn gibt, ist die größte Herausforderung.« 

Die Suche nach dem eigenen Sinn - davon erzählt dieser kluge, bewegende und liebevoll gestaltete Roman. 

Ein Buch für Erwachsene, als sie noch Kinder waren. 

ÜBER DEN AUTOR:

Elias Vorpahl, *1985, studierte nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Südafrika Mathematik in Münster und Christchurch, Neuseeland. Er ist Mitglied der Autorengruppe Prosathek. 

›Der Wortschatz‹ ist sein Debütroman.

06.01.2019

Thema: Lektüre, Teil IV; Seite 121 bis Ende

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Susi kommentierte am 18. Dezember 2018 um 21:31

Ich finde den Namen des Wortes so passend wie kein anderes. Trotzdem bin ich nicht drauf gekommen. Und besonders bezaubernd finde ich die Umstellung zu dem Wort scheu. So sanft, zart und liebevoll ist es fast so, als würde der Autor das Wort mit seinen Worten streicheln und ihm Mut machen. Zauberhaft !

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milkshake kommentierte am 20. Dezember 2018 um 18:56

Ganz zu Anfang hatte ich auf Liebe getippt, aber irgendwann kam es mir doch zu abgedroschen vor und hat auch nicht mehr zur Geschichte gepasst. Die Suche ist, nicht nur auf das Buch bezogen, ein sehr großes und bedeutsames Wort. 

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flowers.books kommentierte am 30. Dezember 2018 um 10:51

Ja, das war auch meine Idee zu Beginn gewesen - umso mehr hat es mich gefreut und gleichzeitig überrascht, dass es die Suche war.

 

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schwadronius erwähnte am 30. Dezember 2018 um 22:46

Ich dachte bei der permanenten Erwähnung des "Sinnes" an "Suche", fand das aber zu "einfach". Gut, es ist "Suche". Es passt. Kurz vorm Ende kam auch "Poesie" in den Sinn. (Kommt die eigentlich von Edgar? ;).). Das hätte etwas gehabt ...

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Martina Suhr kommentierte am 02. Januar 2019 um 12:08

Wie genial ist der Gedanke, Poesie mit Edgar zu verknüpfen. Daran hab ich noch nie gedacht :-) Ob das wohl tatsächlich zusammengehört?

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lese-esel fragte am 02. Januar 2019 um 16:31

@Martina Suhr   "Wie genial ist der Gedanke, Poesie mit Edgar zu verknüpfen. Daran hab ich noch nie gedacht :-) Ob das wohl tatsächlich zusammengehört?"

und @schwadronius

Edgar? Muss man den kennen? Oder ist das etwas für Insider?

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Lelu kommentierte am 02. Januar 2019 um 22:47

Ich bin auch überfragt, reden wir von Edgar Allan Poe? (Nein, oder?)

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Martina Suhr kommentierte am 02. Januar 2019 um 13:02

Mir war bewusst, dass es sich um ein Wort handeln musste, das man umstellen kann :-) Ganz zu Beginn dachte ich, wie traurig muss das Wort "Wort" sein, denn man kann es so gar nicht umstellen ... Die Suche ... Schön, passend und wirklich gut. Auch wenn es zum Ende hin immer offensichtlicher wurde, finde ich dennoch, dass der Weg dorthin viel wichtiger war, als das Wort an sich. Selbst wenn der Überraschungseffekt nicht sehr groß war, passt es doch stimmig ins Bild und hat mir sehr gut gefallen.

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lese-esel wunderte sich am 02. Januar 2019 um 16:21

Dass es ein Wort sein muss, das man umstellen kann, das hatte ich nicht im Kopf. Am Ende war ich etwas irritiert, da aus 'Suche' 'scheu' wurde. Aber scheu ist für mich eher nicht so positiv. Aber hin Hinblick auf den Anfang der Geschichte, als Zeig sich zu Geiz verwandelt hat, um negativ zu werden, passt das ganze schon. Denn wenn Suche sich gleich am Anfang umgestellt hätte, da wäre er vielleicht erstmal gar nicht ausgesprochen worden.

Nun bin ich aber zudem verwundert, dass Zeig (als Geiz) dennoch auf die Lichtung zum Teekränzchen gekommen ist. Es heißt doch "Geiz wurde vom Menschen nicht ausgesprochen" (S. 157)....

Hat jemand eine Idee?

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Lelu kommentierte am 02. Januar 2019 um 22:55

Ich glaube nicht, dass die "Welten" bzw. die Teile davon so stark voneinander getrennt sind, sodass Geiz/Zeig nicht auch zur Lichtung gelangen könnte. Es hat ja nur den Ort gewechselt (in die Hütte), weil Geiz aus Sparwahnsinn freiwillig seinen alten/eigentlichen Wohnort ablehnt. Oder was meinst du, @lese-esel? Unser Wort wurde durch das Aussprechen quasi "nur" an einen anderen Ort teleportiert und musste durch den Gedächtnisverlust seinen Weg zurück (zu sich selbst) finden, wahrscheinlich hätte sie sich auch einfach zur Lichtung begeben können...

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lese-esel kommentierte am 03. Januar 2019 um 21:22

Danke, da ist was dran. Es liegt vielleicht auch daran, dass "Suche" (als sie noch nicht wusste, wer sie ist) und Zeig/Geiz quasi zu unterschiedlichen Zeiten unterwegs waren. Und Zeig wollte einfach mal nur bockig sein, und beweisen, dass er auch anders (sein) kann.

Aber jedenfalls gefällt mir die Idee, sich umstellen um quasi seine Ruhe zu haben. Gefallen hätte mir aber auch, wenn Suche bei der Rückkehr zur Lichtung, wo sie erkennt, dass Esel ein Lese ist, auch seinen Freund Zeig wiedergetroffen hätte. Und alle wären froh und stolz, dass sie in der letzten Zeit viel gelernt haben, über sich und andere.

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lesesafari kommentierte am 03. Januar 2019 um 19:01

Aber Wortgewandt sagte ja: Gerade du musst ganz besonders mutig sein! (Für das Erlebnis am nächsten Morgen.) Und es wurde nie aufgeklärt warum. Das Erlebnis war ja total schön und Wort hatte große Freude dran. "Scheu" braucht für sowas selbstverständlich viel Mut.

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Lelu kommentierte am 04. Januar 2019 um 13:39

Doch, doch, das wird schon aufgeklärt, denn Suche merkt ja dann doch ziemlich schnell, dass auf sie eine erneute Begegnung mit den Stimmbändern bzw. einem Menschen zukommt. Aber sie traut sich, diese Erfahrung zu machen und den Fluchtreflex zu überwinden. Wortgewandt konnte diese Furcht erahnen.

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lesesafari kommentierte am 05. Januar 2019 um 22:17

Wortgewandt konnte sie lesen oder durchschauen. Er sah "Scheu" bevor er mit "Suche" zum Stimmbänderort gegangen ist, nur der Leser nicht. Der schlaue Leser ja. Aber ich hab es erst auf der letzten Seite bemerkt. ;)

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Hennie antwortete am 02. Januar 2019 um 22:50

Auf die Liebe war ich auch kurzzeitig gekommen, was ich aber dann wie du auch recht bald wieder verworfen hatte.

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Muschelschubser kommentierte am 22. Dezember 2018 um 11:04

Absolut! und auch hier wieder ein Wortumdrehen möglich ... zu "scheu" .. Klasse!!! und tolle Illustration dazu.

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Pusteblümchen kommentierte am 23. Dezember 2018 um 22:33

Ich bin auch nicht darauf gekommen, finde es aber total perfekt.

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Lelu kommentierte am 02. Januar 2019 um 22:50

An das Umstellen habe ich auch nicht mehr gedacht und auch nicht damit gerechnet, obwohl Zeig uns ja schon verraten hat, dass es bei Wort möglich sein muss. Ich fand diesen Kniff sehr schön, vor allem die Art und Weise, wie uns das noch verraten wurde. Für mich hat Suche und ihre buchstäbliche Suche nach ihrem Sinn noch mehr Sinn ergeben (ach herrje...!): Unser Wort hat sich ja quasi die ganze Zeit vor ihren Lesers versteckt, hatte gar Angst vor ihnen. Sehr schön!

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Michelly kommentierte am 19. Dezember 2018 um 16:21

Im Nachhinein hätte ich als Leser eigentlich auf den Namen kommen können, bin ich aber nicht! Also hat der Autor alles richtig gemacht.

Besonders schön fand ich im letzten Teil, als Leser(in) selbst angesprochen zu werden. Plötzlich war ich Teil der Handlung, da ich das Wort und seine Geschichte gelesen habe. Eine sehr schöne Idee.

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Galladan kommentierte am 19. Dezember 2018 um 20:39

Dachte ich es mir doch. Das Esel sich wandeln konnte hätte ich wissen können. Als die ersten Taschenrechner auf den Markt kamen, hatten wir damit immer aus Lese Esel gemacht. 

Was mir komisch vorkam ist, dass das Wort als es in Babel angekommen ist (was für ein passender Name für den zweiten Friedhof des Buches) wurde sie auf den Gestank angesprochen, konnte aber nichts riechen. Auf Seite 145 stank es dann noch immer, aber das Wort verschwendete keinen Gedanken daran. 

Die Klammern sollten nützliche Worte von Unnützen trennen. Ist ein Wort ohne Namen unnütz? Es kann doch offensichtlich zum Singen genutzt werden. Wie kann es da unnötig sein. Ich kenne da Worte die viel überflüssiger sind: Prolongation, Nachsitzen, versalzen und Teuerungsrate. Die sind nicht nur überflüssig, die sind sogar hässlich. Warum sollte ein Wort mit menschlich verursachter zeitweiliger Demenz auf den Müll, wenn es doch etwas tut was Sinnvoll ist. Nach dem Sinn zu suchen macht immer Sinn.

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Susi kommentierte am 19. Dezember 2018 um 22:43

wir haben mit dem Taschenrechner aus 7353 Esel gemacht.

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Muschelschubser kommentierte am 22. Dezember 2018 um 10:29

jaaaa, stimmt!!! wir auch ... die Kinder heutzutage kennen das vermutlich gar nicht mehr... geht das mit dem iPhone auch?  :( leider nein, hab's grad prbiert

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dj79 kommentierte am 27. Dezember 2018 um 20:57

Hi, hi, wie toll. Das war auch bei uns voll der Brüller. Könnte sich heute noch jemand wirklich darüber lachen? Naja, vielleicht schon, unsere Kinderwitze und trivialen Sprachrätsel sind immer noch aktuell. Vielleicht kennt ihr das hier: „Es sieht aus wie eine Katze, bewegt sich wie eine Katze und miaut wie eine Katze. Es ist aber keine Katze.“ Na?

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Susi kommentierte am 30. Dezember 2018 um 11:19

Ein KAter

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dj79 kommentierte am 30. Dezember 2018 um 11:53

So ist es, einfach gestrickt und trotzdem liebenswürdig, insbesondere, wenn einem ein Kind so ein Rätsel eröffnet.

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schwadronius antwortete am 30. Dezember 2018 um 22:48

Ein garstiges Ungetier! ;).

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Lelu kommentierte am 02. Januar 2019 um 22:57

Och komm! Schüler benutzen immer noch Taschenrechner...obwohl ich zugeben muss, dass sind heute mehr kleine Mini-Computer...Und wahrscheinlich finden sie solche Spielerein dumm...ach Mensch waren das Zeiten...man hat alle möglichen Worte zu schreiben versucht!

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milkshake kommentierte am 20. Dezember 2018 um 19:00

Ich freue mich sehr, dass das Buch so viel Anerkennung erhalten hat und immernoch erhält, da es auf mich wie keines wirkt, dass für jeden Leser geeignet ist. 

Ich habe es sehr genossen, in die Welt der Worte einzutauchen und diese Welt noch mehr schätzen zu lernen. Die Sprache, die Tiefgründigkeit, die Botschaft und die Aufmachung haben es zu etwas ganz Besonderem gemacht. Vielen Dank, das ich Teil davon sein durfte. 

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La Tina kommentierte am 25. Dezember 2018 um 20:09

Ich denke, es gibt kein Buch, was für jedermann geeignet wäre - ein Notizbuch mal ausgenommen.

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lese-esel kommentierte am 28. Dezember 2018 um 22:37

Selbst ein Notizbuch ist für viele überflüssig, denn da müsste man ja selber schreiben......

Viele nehmen das Smartphone und machen eine Sprachmemo......

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Muschelschubser kommentierte am 22. Dezember 2018 um 09:23

oooh, ich verstehe (bin gerade am Anfang von diesem Teil)... die Welt der Worte "Sprachen" liegt also unter der Erde...

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Muschelschubser kommentierte am 22. Dezember 2018 um 11:03

ich muss sagen, dass mir dieser letzte Teil am besten gefallen hat.

Hier ein paar Stellen, die mich wirklich gepackt haben bzw. beschäftigen:

S. 129 "Die Menschen haben sich verändert. Sie bringen nicht mehr die Geduld auf, auf Worte zu warten. ... Sie sprachen uns aus, wenn es besser gewesen wäre, zu schweigen. Viele Worte wurden falsch betont..."

S. 137 ff sehr passend, dass der Ort, der vermeintlich sinnlosen Worte "Babel" heisst.

S.143 "Worte kommen nicht einfach so zur Welt. Sie werden zur Sprache gebracht. Ein Mensch muss sie zur Sprache bringen." mich freut, dass wir Menschen doch nicht so böse sind und nicht so schlecht für die Worte.. puuuh,.. Erleichterung! und "zur Sprache bringen" ist hier auch ganz toll eingesetzt, mal eine ganz andere (die tiefe, wahre?) Bedeutung?

An dieser Stelle fallen mir auch viele Worte ein, die Kinder erfinden, wenn sie sprechen lernen. z.B. Pizzerei, statt Pizzeria oder Luftbonbon statt Luftballon. Ach, Mist.. mir fällt der Rest nicht ein, aber das ist sooo lustig und manchmal so richtig logisch, wie sie die Worte bilden.

S.144 "In den Wirren Babels inmitten der Tausenden von Worten, die schon längst zu keiner Geschichte mehr gehörten, schrieb dieser Mensch eine Geschichte." - wir Menschen also WICHTIG für die Worte, das ist schön und tröstlich.

es geht sogar so weit, dass WIR MENSCHEN eine große Macht haben über die Worte, denn "Wenn ich jetzt meine Feder für immer niederlege, würdest du aufhören zu existieren und es nicht einmal merken." (S. 151) ... da sind sie wieder die bösen Klammern... ach, ich nutze sie aber so gerne!!!

Und wir, die Leser kommen auch im Buch vor, S. 152: "Er ist bei uns. Jetzt liest er jede Zeile, und ich bete, dass er bis zum Ende liest." das hat mir gut gefallen, denn Vorpahl schafft es den Leser anzusprechen, ohne es direkt zu tun, indem er "Du" sagt. Ganz gut!!!

 

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Susi kommentierte am 22. Dezember 2018 um 12:11

Genau, das mit BAbel hat mir auch gut gefallen, weil es so super passte. Ich finde es toll, was sich der Autor für Gedanken gemacht hat und wie zutreffend seine Spitzfindigkeiten sind.

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lese-esel kommentierte am 28. Dezember 2018 um 23:00

Ja, Worte zu Sprache bringen und klingen.

Manche Wörter entstehen einfach neu aus einem eigenen Verständnis heraus.

Ich meine mal gehört zu haben, dass sich das rheinische "Tschö" aus dem französchen Adieu entwickelt hat. Es wurde im "Sprachwirrwarr" anders verstanden und so hat sich was Neues entwickelt, ein neues - regionales - Wort ist geboren. Das zeigt, wie lebendig Sprache ist und dass Sprache auch ein irgendwie ein Eigenleben hat. Sprache wird durch den Gebrauch durch uns Menschen am Leben erhalten. Und dann gibt es Wörter, die nicht mehr verwendet werden dürfen/sollen, da sich im Laufe der Zeit mit negativen Assoziationen verbunden werden. Und schwup, landen sie auf dem Wort-Friedhof.

Es macht auch etwas Angst, wenn der Autor schreibt, dass das Wort/dass Wörter aufhören würden zu existieren, wenn er nicht mehr schreibt..... Tja, denn Schrift ist ja auch irgendwann mal im Laufe der Evolutionsgeschichte entstanden. Was wäre, wenn sie verschwinden würde? Man denke daran, dass es alte Schriften in Höhlen gibt, mit denen Forscher sich schwer tun, sie zu entziffern, dieser Bedeutung auf die Spur zu kommen. Und wenn alles von einem Kommen und Gehen diktiert wird, was wäre, wenn auf einmal unsere Schrift unser Wort von der Welt verschwinden würde.....

Und als dann der Leser die Geschichte einbezogen wird: "Jetzt liest er jede Zeile", da komme ich mir fast vor wie Bastian bei der "Unendlichen Geschichte", der von der Kindlichen Kaiserin angesprochen wird, damit er Fantasien retten kann. Man fühlt sich echt gut bei diesem Absatz, da einem vermittelt wird, wichtig zu sein, wenn es darum geht, Sprache am Leben zu bewahren.

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Lelu kommentierte am 02. Januar 2019 um 23:08

@Susi: Du hast dir wirklich schöne Stellen notiert! Die Stellen auf S. 129 und S. 143 haben mich auch sehr und besonders berührt, denn über die Wechselwirkung und die Verantwortung, die wir unserer Sprache bzw. der Sprache allgemein gegenüber haben, darüber habe ich mir noch nie so intensiv Gedanken gemacht. Aber es stimmt ja, häufig wird so daher geredet (ich muss z.B. immer an diese Beleidigung denken, die Jugendliche verwenden/verwendet haben, um jemanden als Trottel o.Ä. zu bezeichnen: Lauch - was soll das überhaupt?), statt dass man sich mal darauf besinnt, wie viel Macht das Wort hat, positiv wie negativ. Und was passiert, wenn man sie derart zerstückelt, dass Sprache nicht zum verbindenden Moment, sondern zum Hindernis wird (obwohl man dieselbe spricht!)...

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Susi kommentierte am 22. Dezember 2018 um 18:55

gggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggg

So, erstmal die Katze von der Tastatur gescheucht.

Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist, warum es einem Wort so schlecht geht, wenn es ausgesprochen wird und so gut, wenn es gesungen wird. Es gibt sowohl gehässige Spottlieder, als auch  Kriegslieder oder Lieder in denen gegen andere gehetzt wird (Propagandalieder). Und auf der anderen Seite gibt es liebevoll ausgesprochene Worte, sei es Lob oder Freudebekundungen. Oder wie Eltern mit ihrem Baby sprechen oder frisch Verliebte miteinander. 

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Lelu kommentierte am 02. Januar 2019 um 23:09

Ich hätte jetzt vermutet, dass es um die Bedeutung geht, die man einem Wort bewusst und durchdacht gibt, wenn man es in ein Lied einbaut (unabhängig von der Art des Liedes), während Menschen im Gespräch ganz unbedenklich mit Worten um sich werfen...

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lesesafari kommentierte am 03. Januar 2019 um 19:05

ein versteckter hinweis zu diesem echo-skandal? war das der echo, wo diese Gangsta einen preis bekommen sollten?

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lese-esel kommentierte am 03. Januar 2019 um 21:27

Gerade mal in Hinblick auf Lieder denke ich, dass oft Wörter benutzt werden, um zu reimen oder um einen bestimmten Rhythmus zu wahren. Da werden dann Wörter verwendet, die man im normalen Gespräch nicht verwendet. Und beim Lied achtet man oft auch auf den "Sound" und passt micht auf, was der Text beinhaltet......

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Lelu kommentierte am 04. Januar 2019 um 13:41

Auch, aber man will ja in der Musik unter anderem auch bestimmte Gefühle und Erfahrungen mitteilen und dafür brauch es die "richtigen" Worte.

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Pusteblümchen kommentierte am 23. Dezember 2018 um 22:29

Der letzte Abschnitt hat mir sehr gut gefallen, dass ich auf einmal mitten in der Geschichte war, fand ich sehr gelungen – eine tolle Idee des Autors.

Auf das Wort bin ich nicht gekommen, obwohl man es im Grunde die ganze Zeit vor Augen hatte, das ist einfach wunderbar stimmig.

Ich bin total fasziniert von diesem wortgewaltigen Buch und muss es erst einmal auf mich wirken lassen.

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La Tina kommentierte am 25. Dezember 2018 um 20:06

Ich fragte mich: Wenn Wortgewandt Echsenform hat, welche Form hat dann unser Wort? Da kam nie eine Andeutung diesbezüglich . Und warum sieht Wortgewandt wie eine Echse aus? Steckt da eine Bedeutung hinter oder liegt es einfach an der Gewandtheit des Wortes?

Die Beschreibung des Gesanges und was dahinter steckt war sehr schön. Warum die Klammern unser Wort abholten, wenn es doch die ganze Zeit seiner Bedeutung entsprechend handelte kann ich nicht so recht nachvollziehen.

Der Bereich um Babel war mir zu... speziell. Hatte auch keine Lust, das erste Buchstabenwirrwarr komplett zu entziffern, wenn Anfangs- und Endbuchtsabe nicht an ihrer Stelle bleiben. Hatte ich nicht den Kopf für. Ich hätte den Ort auch nicht zwingend Babel genannt, aber kann schon den Grundgedanken dahinter verstehen.

Die Bedeutung des Schreibers/Autors und seinem Buch fand ich wiederum sehr schön, die Fantasie wurde beim Leser (in diesem Fall bei mir) angeregt. Mission geglückt.

Mir gefiel, dass das Buch seinen Sinn er-leben musste. Auch die Namen der Eltern passen, erläutert nochmal die Idee hinter den Wort-Familien.

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Susi kommentierte am 26. Dezember 2018 um 20:59

"Auch die Namen der Eltern passen, erläutert nochmal die Idee hinter den Wort-Familien."  genau !  das gefiel mir auch

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Lelu kommentierte am 02. Januar 2019 um 23:12

Auf die Art wird die Familie bildlicher.
Das habe ich mir auch schon bei Verrückt gedacht! Und wie einfach es ist durch das Hinzufügen oder Wegnehmen eines oder mehrerer Buchstaben(s) die Bedeutung zu verändern. 

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lesesafari kommentierte am 26. Dezember 2018 um 22:58

Mit dem "Babel" hatte ich auch meine Probleme. Das gefällt mir irgendwie nicht. Für mich ist das ein Ort der Sprachenvielfalt. Na klar, nicht jeder versteht jede Sprache, aber deshalb ist Babel ja nicht der Müllberg der unverstandenen / nicht mehr brauchbaren Wörter. irgendwer versteht sie doch immer. Zwischendurch musste ich dabei an die "babbel"-App denken. Und dann redet Babel auf einmal wie der Gott der Wörter. Hmm... Schwierig.

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Galladan kommentierte am 30. Dezember 2018 um 13:23

Vielleicht machst du dir mal die Mühe und liest das mit der babylonischen Sprachverwirrung. Da kommt Gott selbst und macht ein Wunder und so verstehen sich die Menschen nicht mehr (dafür gibt es heute die EU). Die Babbel-App kommt, ich vermute hier mal da ich sie nicht kenne, vom Babbel-Fisch aus „Per Anhalter durch die Galaxis“ und wird ins Ohr als universeller Übersetzer eingesetzt. 

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lesesafari kommentierte am 30. Dezember 2018 um 22:23

kenn ich zugenüge. trotzdem ist es kein müllberg. mir kam die szene auch viel zu spaceig vor. ich hätte mich nicht gewundert, wenn einer plötzlich gesagt hätte: "wort, ich bin dein vater!"
babbel hingegen vllt. schon. verwendete ich nie.

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lese-esel kommentierte am 30. Dezember 2018 um 22:43

Ich dachte immer, das kommt vom Verb 'babbeln', also reden, wie es kleine Kinder tun - eine noch recht unverständliche Artikulation einzelner Wörter ggf. Sätze.

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schwadronius erwähnte am 30. Dezember 2018 um 22:58

Wer hat's erfunden? Wir Hessen. :D.

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lesesafari kommentierte am 01. Januar 2019 um 01:46

passt doch zu babel, wo alle in einer anderen sprache durcheinander brabbeln.

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Lelu kommentierte am 02. Januar 2019 um 23:16

Und Worte die keiner versteht, werden auch nicht mehr genutzt und dadurch überflüssig - wenn man es mal ganz krass auf die Spitze treiben will. Also passt der Name schon...Auch wenn ich dieses Nichts, das kein Nichts ist, auch schwer vorstellbar fand...da gingen mir die Bilder im Kopf durcheinander, sodass der Ort formlos blieb, bis die Tür der Hütte zuging - insofern passt die Beschreibung des Ortes dann doch wieder, denn dort gehen die Geschichten und Worte durcheinander und werden zu einem unlösbaren Knäul.

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lesesafari kommentierte am 03. Januar 2019 um 19:09

Nichts, das kein Nichts ist... das verstehen nur die erleuchteten Zen-Buddhisten. Ich meine, Ende hatte auch eine Affinität zum Buddhismus, aber den haben ja viele Autoren seit dem 19. Jh.

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Lelu kommentierte am 02. Januar 2019 um 23:19

@La Tina: Ich hätte vermutet, dass die Klammern das Wort deshalb jagen, weil es nicht bewusst ihrem Sinn entsprechend handelt, sondern intuitiv und damit willkürlich. Wobei es das Nicht-Wissen ja brauchte, wie der Esel erklärt hat, sonst hätte sie nicht gesucht... - das ist die Logik der fiktiven Realität ;)

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Zenzi kommentierte am 26. Dezember 2018 um 11:28

In diesem Abschnitt gabs wieder wunderbare Orte zu eindecken - Babel  mit seinem Sprachenwirrwarr - lustig zu lesen! Oder die Blumenwiese zum Tanzen - ein Gesang!

überhaupt gibt es im ganzen Buch so viel zum Entdecken - ich glaube, ich muss nocheinmal vor vorne zu lesen beginnen und mehr zubegreifen.

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Pusteblümchen kommentierte am 26. Dezember 2018 um 18:48

Ich denke auch, dass man beim erneuten Lesen noch einiges entdecken kann, was einem beim ersten Mal entgangen ist.

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lese-esel kommentierte am 28. Dezember 2018 um 23:09

Beim 'kleinen Prinzen' entdecke ich auch immer was Neues und sehe manche Dinge auf einmal anders. Ich denke auch, dass man beim erneuten Lesen wieder neue "Aha-Effekte" hat. Ich bin auch froh, dass es hier eine Leserunde gibt. Durch den Austausch mit anderen Lesern, die unterschiedlichste Erfahrungshintergründe haben, entdeckt man unwahrscheinlich viel. So was ist genial. Gemeinsam sind wird starkt, weil sich viele ergänzen können.

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Susi kommentierte am 29. Dezember 2018 um 12:47

Ich kann Deinem Statement "Durch den Austausch mit anderen Lesern, die unterschiedlichste Erfahrungshintergründe haben, entdeckt man unwahrscheinlich viel." nur zustimmen. Gernauso sehe ich das auch. Immer wieder eine Bereicherung und es macht Spaß, das Buch immer wieder neu zu entdecken durch andere Sichtweisen oder auf Stellen aufmerksam zu werden, über die man hinweg gelesen hat.

Thema: Lektüre, Teil IV; Seite 121 bis Ende
Lelu kommentierte am 02. Januar 2019 um 23:21

Deswegen mag ich diese Leserunden auch! Man wird dazu angeregt, direkt über Dinge nochmals mit einem anderen Blick nachzugrübeln, was sonst vielleicht erst sehr viel später passiert, wenn man das Buch ein weiteres Mal liest und mit einem erweiterten Erfahrungsschatz in die Buchwelt eintaucht.

Thema: Lektüre, Teil IV; Seite 121 bis Ende
Hennie antwortete am 02. Januar 2019 um 23:04

@Zenzi: Da kann ich dir nur zustimmen. Dieses Buch ist insgesamt eine Entdeckung und es steckt noch viel mehr drin in den Zeilen. Deshalb finde ich deine Idee gut, noch einmal von vorn zu beginnen, um "mehr zu begreifen."

Thema: Lektüre, Teil IV; Seite 121 bis Ende
Anchesenamun babbelte am 26. Dezember 2018 um 12:37

Und endlich wissen wir, wie unser wort heißt, juhu!!! Ich hatte ungefähr 20-30 Seiten vorher den Verdacht, dass es die Suche ist, kam dann aber auch noch auf das Wort "Reise" (Hat ja auch fünf Buchstaben und ist feminin.). Aber auf die Umstellung zu "scheu" kam ich gar nicht, erst, als ich die Illustration ganz hinten gesehen habe. Manchmal dauert's halt, bis es KLICK macht. ;-) Aber das Wort "scheu" hat ja gut zum Verhalten gepasst.

Auf S. 139 muss man sich ein bisschen anstrengen mit dem 1. Absatz. Ich gehe davon aus, dass hier der Autor von sich selbst spricht - in der Fragen-Antwort-Rubrik hat er ja auch geschrieben, dass er 12 Jahre an der Geschichte gearbeitet hat. Clever, solche Details in der Geschichte zu verarbeiten!

Der 2. Absatz war dann recht leicht zu lesen. Es gibt ja im Internet diesen Text, der auch so geschrieben ist und in dem steht, dass das menschliche Gehirn es leicht schafft, Wörter zu lesen, wenn Anfangs- und Endbuchstabe richtig stehen, der Rest allerdings durcheinander ist.

Puh, jetzt muss ich mal tief in mich gehen, um die Rezension zu schreiben. "Der Wortschatz" ist auf jeden Fall mal was ganz Anderes im Vergleich zu dem, was ich sonst so lese.

Thema: Lektüre, Teil IV; Seite 121 bis Ende
Susi kommentierte am 26. Dezember 2018 um 21:03

ja, ich lese sonst Krimis. Aber dies Buch ist was besonderes

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flowers.books kommentierte am 30. Dezember 2018 um 10:52

Ich auch überwiegend  - aber dieses Buch ist einfach einzigartig und eine tolle Abwechslung

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lese-esel kommentierte am 28. Dezember 2018 um 23:20

@Anchesenamun: "dass es die Suche ist, kam dann aber auch noch auf das Wort "Reise" (Hat ja auch fünf Buchstaben und ist feminin.)"

Wenn ich mir das so recht übrlege, dann sind aber Reise und Suche nicht so weit voneinander entfernt. Bei der Suche ist das Wort ja ständig auf einer Reise durch die Wortwelt. Und wer reist, der sucht ja auch Erholung, Abwechslung, neue Eindrücke......

Ich bin nicht auf Suche gekommen. Irgendwie hatte ich im Kopf gehabt, dass es was sei, was man vergessen habe. Ich habe ständig gesucht, war mit der Suche beschäftigt. Und weil ich daran gedacht habe, habe ich nicht daran gedacht..... Klingt irgendwie blöd, ich weiß. Ist vielleicht wie mit der Brille auf der Nase, man hat sie im Blick, sieht sie aber nicht / nimmt sie nicht wahr.

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Anchesenamun kommentierte am 29. Dezember 2018 um 11:17

@lese-esel: Ja, ich finde auch, dass beides gepasst hätte. Suche ist natürlich noch viel treffender. Und man hat das Wort ja auch die ganze Zeit im Endeffekt vor der Nase, weil das Wort ja permanent auf der Suche ist. Trotzdem kommt man nur sehr spät oder gar nicht auf die Idee. :-D

Dein Username passt ja auch wie die Faust aufs Auge zu dieser Leserunde. ;-)

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lese-esel kommentierte am 29. Dezember 2018 um 18:31

Danke, @Anchesenamun.... als ich mit dem Wort am Anfang bei der Teeparty aufgekreuzt bin, habe ich mich schon gefreut, dass dort (m)ein Esel am Tisch sitzt. Bei der zweiten Runde, als Wort zurückkehrte und sich dann so richtig herausstellte, dass der Esel sehr belesen ist und eigentlich ein LESE ist, ist mein Herz höher geschlagen und mir wurde richtig warm. Ich musste gleich ein wenig verweilen und eine Tasse Tee in meinem Teekesselchen aufbrühen, um diese beim Weiterlesen zu genießen.

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lesesafari kommentierte am 30. Dezember 2018 um 00:05

lese-esel, hast du das buch eigentlich schon vorab gelesen?? :D neben der suche nach dem wort, wobei ich nicht auf suche kam, habe ich mich die ganze zeit gefragt, warum esel plötzlich so viel reden kann und so weise ist.

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lese-esel antwortete am 30. Dezember 2018 um 21:22

@lesesafari, jetzt fühle ich mich fast entlarvt.  Ich verfolge (aktiv) parallel zu dieser Leserunde auch eine andere. Das Buch und die Wortspielereien sind so fantastisch, da man immer Neues und immer mehr entdeckt. Manchmal ist es wie vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen, und manchmal hat man das Gefühl, dass Ideen exponentiell wachsen. Aus einer Erkenntnis reifen zwei neue, dann sind es auf einmal vier etc.

Beim Esel heißt es ja im Buch, dass die Umstellung geschieht, indem das L von hinten nach vorne geschoben wird. Bei meinem lese-esel habe ich ans vorwärts wie rückwärts gedacht.

Ich hoffe, es ist kein Problem, wenn ich quasi zweigleisig fahre. Aber es gibt doch auch noch andere, die das Buch schon länger in ihrem Bücherregal haben, egal ob gelesen oder ungelesen oder 'gerade dabei'. Ich finde diese Leserunde auf jeden Fall absolut genial. Bei so einem Buch ist ein Austausch recht tiefsinnig. Ich habe das Gefühl, dass nicht alle Bücher so ein Potential haben.

Ach, ja, das mit "Suche" war/ist echt so eine Sache. Ich dachte auch an Liebe oder Würde. Würde, das war echt mal für mich das A und O, da ich glaube, dass in der heutigen Zeit "Würde" oftmals im Umgang miteinander verloren geht.

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lesesafari kommentierte am 30. Dezember 2018 um 22:27

keine Sorge, ich hab dich bestimmt noch nicht gestalkt. ;)
das finde ich an leserunden auch am schönsten.
nein, nicht alle bücher sind so. sie gehen vob der eindeutigkeit der wörter aus. hier können wir komplett in alle richtungen philosophieren. wörter verdrehen, zerschneiden, zusammenkleben, ganz aberwitzige dinge anstellen.

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lese-esel kommentierte am 30. Dezember 2018 um 22:56

keine Bange, lesesafari, da habe ich echt keine Bedenken. Aber ich sehe auch, wie viel Freude Dir der Wortschatz hat.

(Und es sind ja wahnsinnig viele Statements, die hier eintrudeln. Herr Vorpahl kann sich glücklich schätzen, dass das Buch einen solch grandiosen Anklang findet.)

Oh, ja! Solche Bücher sind so perfekt für Leserunden, da so viel zwischen den Zeilen steht. Hier traut man sich auch teilweise zwischen den Buchstaben nach fantastischen Hinweisen und Ideen zu kramen.

Man sieht Wörter und sortiert die Buchstaben auf einmal neu.....

Bei Geiz, das zu Zeig wurde habe ich an einige Wörter gedacht, die durch Verdrehen und Verstellen neue sinnhafte Wörter ergeben. Ich wurde nach so einem Kapitel zum Wort-Spieler. Mir fiel das Wort Frucht ein. Frucht ist schön, aber Furcht.

Krapfen und Karpfen - beides ist lecker.

Und der Dekan kann Danke werden......

Sarg und Gras.....

Vielleicht hat jemand von Euch noch andere "Verstell-Dich-Wörter"?

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lesesafari kommentierte am 01. Januar 2019 um 01:49

ich hab den "konrad" vom Duden-Verlag auf der Buchmesse eingesamnelt und da standen versch. Wortspiele drin. Manche sind mir noch nie aufgefallen. Kann ich später mal raussuchen.

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schwadronius kommentierte am 30. Dezember 2018 um 23:02

"Irgendwie hatte ich im Kopf gehabt, dass es was sei, was man vergessen habe."

Ich auch. Die "Liebe" zu Wörtern / Sprachen.

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lesesafari kommentierte am 01. Januar 2019 um 01:51

Ur-sprung, Un-end-lich-keit, Sinn-suche...

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lese-esel kommentierte am 02. Januar 2019 um 16:37

Etwas, was auch in Vergessenheit geraten ist, wäre für mich auch das Wort "Treue".

Treue zu anderen und sich selbst, so nach dem Motto: "Was interessiert mich mein/das Geschwätz von gestern".

Treue kann man auch umstellen. Aber das was bei mir rauskommt, ist eher was Tierisches und gäbe hier keinen großartigen Sinn.

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lesesafari kommentierte am 03. Januar 2019 um 19:16

Und noch viel mehr "Glaube", was weiter oben schon zum Nicht-Wissen und doch suchen gepasst hätte. Dazu passt dann auch "blind vertrauen" und zwar darauf, dass etwas gut ist und ausgeht, ohne dass man es irgendwie vorher abwägen könnte.

An Geschichten muss man glauben, damit sie existieren. Noch so eine Weisheit aus "Die unendliche Geschichte".

Und dafür muss man wiederum mutig sein! :D

Und deshalb hätte Wort "Unendlichkeit" heißen sollen. ;)

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schwadronius meinte am 30. Dezember 2018 um 23:01

"Reise" gefällt mir besser, leider sucht unser Wort seinen Sinn.

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lesesafari kommentierte am 26. Dezember 2018 um 23:09

Ich tue mich echt schwer mit dem letzten Absatz. 

Mir gefiel sehr gut, wie Wortgewandt das Wort mit zu der Blumenwiese genommen hat und dann dort die Stimmbänder wieder auftauchten. "Es ist nicht alles schwarz und weiß, es gibt auch Grautöne." - Vllt passt das grad ganz gut zu meiner Meinung zum Buch.- Das der kleine Kolibri (kam mir so vor) Gesang hieß, war sehr passend, und das Worte gerne in ein gesungenes Lied springen und dabei eine wunderschöne Fantasiereise machen, super. Meistens sind Lieder ja schön und aus tiefstem, reinstem Herzen. Und man singt ja eher laut mit, wenn es fröhlich ist. 

Das Buchstabenverdrehspiel fand ich auch mal interessant in einem Buch. Eine neue Fassette. Es sah vor allem erst s aus, als sollte es ein lateinischer Text sein. Aber ich habe mich KONZENTRIERT. Da wurde doch direkt die Stimme des außerbuchlichen Schreibers laut, noch eine weitere Erzählebene. 

Diese ganzen Ebenen im letzten Teil kamen mir dann aber sowas von bekannt vor, dass ich dachte, ich wäre wirklich in dieser vorher erwähnten Geschichte von Michael Ende gewesen. Irgendwie war das nichts Besonderes mehr, sondern nur noch das zu erwartende Ende, was gar auch nicht mehr hätte anders werden können. Das auf der letzten Seite dann noch das Wortspiel mit "scheu" aufkam, konnte mir aber noch ein letztes Augenzwinkern abgewinnen.

Schade war, dass jemand schon ziemlich früh auf das Wort gekommen ist und es im vorherigen Abschnitt mitgeteilt hat. Da war meine Spannung natürlich nicht mehr so groß und ich fragte mich, ob das vorgeschlagene Wort passt.

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schwadronius meinte am 30. Dezember 2018 um 23:10

"Diese ganzen Ebenen im letzten Teil kamen mir dann aber sowas von bekannt vor, dass ich dachte, ich wäre wirklich in dieser vorher erwähnten Geschichte von Michael Ende gewesen. Irgendwie war das nichts Besonderes mehr, sondern nur noch das zu erwartende Ende, was gar auch nicht mehr hätte anders werden können."

Mir erging's ähnlich. Und bei "Aber ich würde es gerne noch etwas spannend machen." wollte ich schon aufhören zu lesen. Unnötig. Cliffhanger und ich - nein!

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Lelu kommentierte am 02. Januar 2019 um 23:29

Oh...hat jemand das Worrt wirklich verraten oder spekuliert? Ist natürlich Schade, wenn die "Spannung" in der Hinsicht verloren geht, aber die Wendungen, die der Weg von Suche genommen hat, die waren immerhin nicht unbedingt vorhersehbar. Ich fand das Ende an sich ganz schön, eeeetwas arg kitschig, aber doch irgendwie süß. Aber ich kann deinen Eindruck nachvollziehen.

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lesesafari kommentierte am 03. Januar 2019 um 19:18

ich denke, spekuliert und dem haben sich dann welche angeschlossen.
kitschige enden sind eben schön und einfach. die figuren verleiten einen einfach dazu, auch wenn man nicht will.

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dj79 kommentierte am 27. Dezember 2018 um 21:02

Wow, Nach dem Abschluss des Buches war ich erst einmal total geflashed. Dieser letzte Abschnitt war nochmal eine Steigerung. Begeistert bin ich von der Idee, sowohl Autor, Leser und auch Protagonistin gleichzeitig handeln zu lassen. Ich war noch nie Bestandteil eines Buches bzw. Hatte eine Rolle darin. Sehr gut gefallen haben mir auch die Schüttelwörter, die trotzdem gut lesbar waren. Die wollten sich wohl gerade umstellen. 

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flowers.books kommentierte am 30. Dezember 2018 um 10:58

Ja verrückt, dass das menschliche Auge die Worte so ins Gehirn transportieren kann dass man sie erkennt und das ja noch relativ schnell.

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well_ireadaboutit kommentierte am 30. Dezember 2018 um 11:02

Oh wie schön. Dieser letzte Abschnitt hat mir am besten gefallen vom gesamten Buch. Der Gesang und wie unser Wort gesungen wird, das wurde einfach wunderschön beschrieben. Auch unser Ausflug nach Babel war ja mal spannend. Die Stelle, bei der die Worte verdreht waren, hat mir so gut gefallrn, auch wenn es in den ersten Zeilen erstmal schwierig war, das richtig zu lesen. Aber wirklich cool, wie unser Gehirn selbst so noch lesen kann!

Genauso interessant fand ich das Aufeinandertreffen von unserem Wort und dem Geschichtenerzähler in seiner Hütte. Wie da die theoretische Geschichte mit der Realen, gerade Stattfindenden verwoben wird, war faszinierend. Auch die Erklärung der Geschichte war meiner Meinung nach gelungen. Dass wir als Menschen dadurch die Welt der Worte entdecken sollten und das Wort deshalb erst seinen Sinn verlieren musste. Lediglich wie die Aufklärung über den Namen des Wortes immer noch einmal hingezogen wurde, war mir ein wenig zu langwierig. Aber dass es sich um die Suche handelt, war eine wirklich schöne Aufklärung, weil, wenn man mal zurückdenkt, die Suche immer wieder erwähnt wird, eine große Rolle in dieser Geschcihte spielt. Schön verwebt, muss ich schon sagen :)

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Hennie kommentierte am 02. Januar 2019 um 22:52

Auch der letzte Leseabschnitt hat mir sehr gefallen. Es machte mir wieder deutlich, wie einfach es ist, das Gehirn zu täuschen. Ich meine den Wortsalat bzw. Buchstabensalat. Es ist egal in welcher Reihenfolge die Buchstaben eines Wortes stehen, wenn sie nur alle drin enthalten sind, die reingehören.

Das Wort habe ich vor dem letzten Leseabschnitt geahnt und siehe es war „Die Suche“. Ein Wort, dass sich auch umstellen läßt. Kurzzeitig hatte ich auch mal angenommen, dass es sich um „Die Liebe“ handeln könnte, das habe ich aber dann als unpassend wieder verworfen.
Für das Buch habe ich mir, ungewöhnlich für mich, viel Zeit gelassen. Es ist ein anspruchsvolles Werk, dass sich auf viele Weisen interpretieren und weiterentwickeln ließ in meinen Gedankengängen. Es ist kein Buch, dass man einfach so runterliest. Ich habe mich sehr gern auf diesen „Wortschatz“ eingelassen! Und: Es hat mir viel Freude bereitet!