Leserunde

Leserunde zu "Die Mitternachtsbibliothek" (Matt Haig)

Die Mitternachtsbibliothek -

Die Mitternachtsbibliothek
von Matt Haig

Bewerbungsphase: 21.01. - 04.02.

Beginn der Leserunde: 11.02. (Ende: 04.03.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Droemer Knaur Verlags – 20 Freiexemplare von "Die Mitternachtsbibliothek" (Matt Haig) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können.

Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?

Matt Haig ist ein zauberhafter Roman darüber gelungen, dass uns all die Entscheidungen, die wir bereuen, doch erst zu dem Menschen machen, der wir sind. Eine Hymne auf das Leben – auch auf das, das zwickt, das uns verzweifeln lässt und das doch das einzige ist, das zu uns gehört.

ÜBER DEN AUTOR:

Matt Haig, Jahrgang 1975, ist ein britischer Autor. Seine eigenen Erfahrungen mit Depressionen und Angststörungen sind auch stets ein zentrales Thema in seinen Büchern. Bei dtv sind von ihm zuletzt die Romane "Ich und die Menschen" (2014) und "Wie man die Zeit anhält" (2018), sowie die Sachbücher "Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben" (2016) und "Mach mal halblang" (2019) erschienen. Matt Haig lebt mit seiner Familie in Brighton.

06.03.2021

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 107 bis 214

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 107 bis 214
Juliet17 kommentierte am 13. Februar 2021 um 23:34

Der zweite Abschnitt hat mir nochmal besser gefallen als der erste. Ich habe schon geduldig gewartet, wann Nora das Leben als Schwimmerin leben wird und fand es ebenso enttäuschend wie sie. Es war schon eine schreckliche Erkenntnis zu wissen, dass eine ganz persönliche Entscheidung zu einer Welt führte, in der Noras Vater länger und ihre Mutter kürzer lebte. Irgendwie verrückt darüber nachzudenken, dass unsere Entscheidungen so einen Effekt auf das Leben der Menschen, die wir lieben, haben kann. 

Das Szenario in Norwegen hat mir bis jetzt am besten gefallen. Ich mochte die Beschreibung der Umgebung und das Nora plötzlich keine Angst mehr hatte zu leben, sondern zu sterben. Weil sie eine Tätigkeit gefunden hat, die sie erfüllt hat, bei der es um das größere Wohl der Menschheit geht und nicht "nur" um die Verfolgung eigener Pläne. Jetzt musste ich mich aber fragen: Was passiert mit der Nora aus der Ausgangsgeschichte, wenn sie in einer anderen Welt stirbt? Geht dann die Nora aus der anderen Welt in den Körper der Ausgangsnora? Wo ist eigentlich die Nora aus der aktuellen Welt, solange die Ausgangsnora in ihrem Körper ist? 

Die Begegnung mit Hugo fand ich auch klasse. Damit, dass die "Slider" öfter vorkommen, habe ich gar nicht gerechnet. Super interessant, dass die Bibliothek bei anderen eine Videothek oder eine Menükarte oder sonst was sein kann. Ich gehe stark davon aus, für uns alle hier würde es sich wahrscheinlich auch um eine Bibliothek handeln. 

Ich war total froh, dass endlich das Gedankenexperiment Schrödingers Katze erwähnt wurde, weil ich die ganze Zeit an die Viele-Welten-Theorie denken musste, fand aber, dass es ziemlich knapp untergebracht wurde und man sich fragen musste, ob der Autor es nur vereinfacht darstellen wollte oder selbst nicht genau verstand, was die Theorie wirklich besagt. Dass Nora aus dieser Welt rausgerissen wurde, nachdem sie schlechten Geschlechtsverkehr hatte, obwohl sie sich vorher gut vorstellen konnte, dort weiter zu leben fand ich irgendwie so abstrus, dass ich laut loslachen musste.

Nora als Musikerin zu sehen war ebenso spannend wie traurig. Das Leben hat wohl immer negative Aspekte. Bin sehr gespannt, wie das Ende des Buches sein wird!

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maraAngel2107 kommentierte am 15. Februar 2021 um 18:27

@Juliet17: das muss ich auch zugeben, man leidet und empfindet tatsächlich mit Nora. Man durchlebt, genau wie sie die einzelnen Leben und Situationen und ist auch irgendwie genauso "überfordert" damit. Das hat der Autor gut hinbekommen, das man mittendrin ist im Geschehen und alles so sehr vor Augen hat, das man das Gefühl bekommt mitten drin und dabei zu sein. Neben Nora zu schwimmen, beim Frühstück mit Hugo zu sitzen, die einzelnen Gespräche sind sehr detailliert beschrieben, das gefällt mir tatsächlich richtig gut!

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wandagreen kommentierte am 16. Februar 2021 um 19:08

Mir würde das Buch noch besser gefallen, wenn Nora in den jeweiligen Leben auch die jeweiligen Fähigkeiten hätte. Dann wäre das Ganze recht spannend. So ist sie eigentlich nur eine Zuschauerin. Die zudem nicht viel zu melden hat. Wie soll sie wissen, wie sie sich wirklich fühlen würde, wenn sie Nory2.0. Nora3.0 wäre, wenn sie keinen Menschen dort kennt, auch die nicht, mit denen sie eine echte Beziehung dort hat. Das ist nicht ganz durchdacht.

 

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Juliet17 kommentierte am 16. Februar 2021 um 20:35

ja das stimmt. ich finde es auch wenig glaubwürdig, dass Hugo der erste gewesen sein soll, der ihr Versteckspiel erkannt hat und das auch nur, weil er selbst so war wie sie. im echten Leben stelle ich mir andere Reaktionen vor, wenn jemand den man sonst gut kennt, sich plötzlich ganz anders verhält

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einhorn4444 kommentierte am 18. Februar 2021 um 14:34

Nora muss ihren Namen immer erst mal googeln, um zu erfahren, was in ihrem Leben bisher passiert ist. Was würde die bloß ohne Internet machen?

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maraAngel2107 kommentierte am 18. Februar 2021 um 19:22

@wandagreen: das stimmt, wäre tatsächlich eine gute Idee und ziemlich spannend, hier kommt es einem manchmal so langweilig vor und Nora tut einem schon leid, da sie nicht weiß wer wie wen sie kennt und fühlt sich ziemlich unsicher und fehl am Platze.....

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Galladan kommentierte am 19. Februar 2021 um 21:27

Ich leide fast unter fremdschämen, wenn Nora wieder im nächsten Leben völlig verpeilt ist. Das hätte man sicher besserlösen können, aber ich habe das Gefühl, dass die möglichen Leben nur eine Unterrichtsstunde in Sachen wer bin ich sind.

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Hundenärrin kommentierte am 02. März 2021 um 22:45

Genau das hat mich tatsächlich auch gestört. Es hätte ja so ein Unterbewusstsein zu den Erlebnissen in diesem Leben vorhanden sein können. So eine latente Ahnung, die hervor tritt, sobald man sich erinnern muss. 

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Ronja kommentierte am 05. März 2021 um 19:36

Da stimme ich dir total zu, wandagreen! So ist Nora ja dazu prädestiniert, in unangenehme Situationen zu geraten, das Leben nicht vollständig zu genießen und letztlich in die Bibliothek zurückzukehren...

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einhorn4444 kommentierte am 18. Februar 2021 um 14:31

Ich habe mich auch schon gefragt, was mit der "echten" Nora oder ihrem Körper gerade passiert? Liegt sie im Koma, während ihre Seele/ihr Geist andere Leben ausprobiert?

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Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 17:40

Ich kann dir in allem nur zustimmen. Ich fand diesen Abschnitt auch noch mal viel besser, vor allem ihr Leben als Gletscherforscherin. Das Zusammentreffen mit Hugo war sehr unterhaltsam. Schade, dass es zwischen Hugo und Nora doch nicht wirklich gefunkt hat.

Ich bin auch schon sehr gespannt, wie es jetzt weitergehen wird.

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Lapidar kommentierte am 14. Februar 2021 um 20:05

So in der Mitte finde ich die Sache mit der Eisschollenerforschung doch sehr interessant, auch das Treffen mit dem "Slider".

Aber dann schwächelt es ein wenig.

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HistoryCat kommentierte am 15. Februar 2021 um 10:19

Ja, ich fand es auch interessant, dass Nora wohl nicht die einzige ist, die in verschiedene Leben eingetaucht ist. 

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maraAngel2107 kommentierte am 15. Februar 2021 um 18:17

@Lapidar: Also das mit dem Slider fand ich dann doch irgendwie gewöhnungsbedürftig....komischer Typ auch vor allem....

Hugo....nicht unbedingt vertrauenswürdig und ich finde es sehr schade das Nora sich hier hat dazu hin reißen lassen, mit ihm Sex zu haben, zudem noch enttäuschend, obwohl.... somit ist sie der Kälte entflohen:-) auch eine Möglichkeit:-) 

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einhorn4444 kommentierte am 18. Februar 2021 um 14:35

Auf dieses ganze Physik-Gequatsche hätte ich verzichten können... ;-)

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maraAngel2107 kommentierte am 18. Februar 2021 um 19:23

@einhorn4444 : ich tatsächlich auch:-):-):-) unnötig und uninteressant*gg*

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Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 17:42

Ich fand es tatsächlich sehr interessant, mehr über die Quantenphysik zu erfahren.

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wandagreen kommentierte am 20. Februar 2021 um 00:01

@Mara: Also, ich liebe solche Bücher: Slider, zeitreisende, etc. Das wäre dann natürlich ein ganz anderes Buch geworden. Vllt sollte man Haigs Idee einfach stehlen.

Mara, dies Eisbärhelikopterjagden sind natürlich verboten, aber ich habe gelesen, dass sie trotzdem noch manchmal durchgeführt werden von superreichen A.... na, gut, ich will es nicht aussprechen.

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Anna625 kommentierte am 16. Februar 2021 um 11:38

An für sich fand ich die Vorstellung auch spannend, dass es mehrere Menschen gibt, die durch die verschiedenen Leben reisen. Ich fand die Umsetzung aber irgendwie fast schon ein bisschen plump... Komisch, dass Hugo da so unvorsichtig ist und Nora einfach so darauf anspricht, hätte ja auch sein können, dass sie wirklich nur durcheinander war von der Bärenbegegnung und dem Wodka. Dann wäre er in einer unangenehmen Situation gewesen, wenn man beginnt ihn auf einer Forschungsreise in einem 2000-Seelen-Ort für nicht ganz zurechnungsfähig zu halten...

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wandagreen kommentierte am 16. Februar 2021 um 19:10

Na ja, er hat aber schon einige Slider getroffen und weiß, woran man sie erkennt.

Ich hätte liebend gerne ein Buch nur über Slider gelesen.

 

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Anna625 kommentierte am 17. Februar 2021 um 07:09

Okay, auch wieder wahr!

Stimmt, ein Buch nur über Slider wäre bestimmt auch spannend gewesen.

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Galladan kommentierte am 19. Februar 2021 um 21:31

Hugo scheint aber ein speziell gelagerter Sonderfall zu sein. Hich vermute eher, dass er so eine Art Lockes In hat und sein Geist rücksichtslos auf Welttournee geht.

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Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 17:44

So ein Buch wäre auch sehr spannend gewesen, haha!

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Rotschopf kommentierte am 15. Februar 2021 um 10:09

Im zweiten Teil haben mir Noras "Abenteuer" als Gletscherforscherin und die Idee, dass es doch einige Leute wie sie gibt, ganz gut gefallen. Wenn ich das mal so sagen darf, dann muss der Sex aber ganz schrecklich gewesen sein - Noras Enttäuschung darüber ist groß genug, um sie aus diesem Leben zu reißen und scheinbar ähnlich wie die Enttäuschung, die sie empfindet, wenn ein Familienmitglied in ihrem Leben bereits tot ist. Das Leben als Rockstar liest sich auch interessant und  bei der Joanne/Joe-Sache kann ich Noras Gefühle nachvollziehen. Ich kann mit dem abgedruckten Songtext aber so gar nichts anfangen. Überhaupt ist der Stil teilweise nicht meins, beispielsweise diese Wiederholung von "Fuck" und "Ich. Habe. Keine. Angst." bei der Bärenbegegnung. Noras "BÄR! BÄR! BÄR!" wirkte auf mich (unfreiwillig?) komisch. Vielleicht passe ich als Leser nicht ganz zu diesem Buch.

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Anna625 kommentierte am 16. Februar 2021 um 11:33

Stimmt, die Stellen die du erwähnst (Songtext, Fuckfuckfuck etc) haben bei mir auch irgendwie den Lesefluss gestört. Bei dem BÄR! musste ich lachen, das war an der Stelle sicher nicht beabsichtigt... :D

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Rotschopf kommentierte am 16. Februar 2021 um 12:31

Immerhin wurde Nora nicht gefressen, das wäre auch mal ein Ende für ein alternatives Leben gewesen :D

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maraAngel2107 kommentierte am 16. Februar 2021 um 13:48

Das ist auch wieder wahr:-) 

Das hätte aber auch nicht zum Buch gepasst, das der Bär sie frisst:-):-):-)*gg*

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Rotschopf kommentierte am 16. Februar 2021 um 13:51

Nein, passend wäre es nicht gewesen, dafür ist das Buch insgesamt zu sehr auf Kuschelkurs. Die Leben, die vielleicht nicht so schön waren (schwere Krankheit, permanent arbeitslos oder so) , werden ja nur im Zeitraffer dargestellt.

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wandagreen kommentierte am 16. Februar 2021 um 19:12

Nein. Dann wäre es aus gewesen. Und sie wäre im wirklichen Leben Nora1.0 gestorben. Das hat die Bibliothekarin erklärt. ich mag es nicht, dass dieses Buch gendert.

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Rotschopf kommentierte am 16. Februar 2021 um 20:01

Es sollte auch kein ernst gemeinter Vorschlag sein, viel zu brutal ;) Aber gelacht hätte ich :D

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wandagreen kommentierte am 17. Februar 2021 um 00:07

:DDDDDD

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Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 17:46

Genau! Das Leben als Gletscherforscherin und das Gespräch mit Hugo fand ich auch richtig gut. Schade, dass es zwischen ihnen doch nicht so richtig gefunkt hat.

Den abgedruckten Songtext habe ich auch nur  überflogen, aber er soll wohl wie die Gedichte zeigen, was in Nora in diesem Leben als Star vor sich ging.

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HistoryCat kommentierte am 15. Februar 2021 um 10:16

Ich empfand diesen Leseabschnitt als sehr interessant und lehrreich. Es war gut zu lesen und irgendwie einleuchtend, dass egal, wen Nora es recht machen wollte, es immer Opfer gab mit denen sie dann letztendlich nicht leben wollte und immer wieder zurück in die Bibliothek kam. Es zeigt eindrucksvoll, dass kein Leben perfekt ist und es immer Stationen geben wird, die man bereut und die Konsequenzen nach sich ziehen mit denen man nicht leben möchte, es jedoch muss. Bei jedem Leben, in das Nora eingetaucht ist, war jemand tot, der für sie sehr wichtig ist. Einmal Izzy, dann die Mutter, dann ihr Bruder … . Es gibt einfach kein perfekt. Ähnlich wie meine MitleserInnen empfinde ich den Part auf dem Gletscher als "besonders" und der Grund, weshalb er vorbei war, naja, unklar. Lapidar. Warum deswegen? 
Ich bin auf das Ende des Buches gespannt. Und wo Nora letztendlich landet.

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wandagreen kommentierte am 16. Februar 2021 um 19:15

"Es gibt einfach kein perfekt. Ähnlich wie meine MitleserInnen empfinde ich den Part auf dem Gletscher als "besonders" und der Grund, weshalb er vorbei war, naja, unklar. Lapidar. Warum deswegen? 
Ich bin auf das Ende des Buches gespannt. Und wo Nora letztendlich landet"

Irgendeinen Grund braucht der Autor doch, um zurückzukommen. Aber er ist schwach auf der Brust.

Ich denke, sie wird in ihrem alten Leben landen. Weil ja alle anderen auch ihre Nachteile hatten und das ist natürlich das, was wir mitnehmen sollen, egal, was wir gemacht hätten, unser jetztiges Leben passt zu uns. Wir haben noch alle Chancen auf unsere Träume. Jeden Tag neu. Solange wir leben. Ein bisschen ist das ein Märchen, weil es nur eine Teilwahrheit ist. Aber das ist die Botschaft des Buches.

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einhorn4444 kommentierte am 18. Februar 2021 um 14:45

Nora muss erkennen, dass sie an vielen Dingen keine Schuld hat: An der Enttäuschung ihres Vaters, dem Tod ihrer Mutter, dem Unfall ihrer Freundin, dem Suizid ihres Bruders. Sie muss nicht für alles Reue empfinden, denn diese Menschen führen ihre eigenen Leben, treffen Entscheidungen und tragen die Konsequenzen dafür.

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kleine_welle kommentierte am 19. Februar 2021 um 21:49

Ja, genauso empfinde ich auch. Wie du schon sagst, es gibt immer im Leben einen Moment wo man irgendwas bereut. Vielleicht muss Nora einfach nur lernen nicht immer anderen Menschen es recht machen zu wollen, sondern einfach nur für sich selbst mal zu entscheiden. 

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Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 17:50

Ja, ich hab auch nicht ganz verstanden, warum das Leben als Gletcherforscherin beendet wurde.

Noras Entwicklung wird in diesem Abschnitt aber sehr gut deutlich. Mir hat auch ihre Rede als Schwimmerin gefallen und die Einsicht nach dem Vorfall mit dem Eisbären war auch sehr schön.

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maraAngel2107 kommentierte am 15. Februar 2021 um 18:24

Nun habe ich den zweiten Teil beendet und bin ein wenig enttäuscht....

Die Gletscherforscherin hatte ich mir sensationeller vorgestellt, die Begegnung mit dem Bären auf dem Eis, war irgendwie komisch, nicht glaubwürdig und sehr grenzwertig.

Ich habe mir Nora als Forscherin ein wenig anders vorgestellt als in solch einer Position, dann noch dazu Hugo, der unvermeintliche Slider, der auch die Welten, Universen seit mehreren 100 "Leben" durchforstet, ich finde hier gerade nicht das richtige Wort dafür.... eine merkwürdige Geschichte, die man lebhafter hätte gestalten können. Nun denn sind wir im Reichtum und Ruhm gelandet, Nora als Leadsängerin der Traumband, ihr Bruder, der hier nicht mehr lebt, was sie wiederrum sehr traurig stimmt. Ist nicht schlecht dargestellt, aber auch irgendwie nicht meines, besonders das Interview, bei dem sie nicht weiß, warum es tatsächlich statt findet, sie nicht weiß, was sie sagen soll oder kann und letztendlich ihren Emotionen freien Lauf lässt......

Alles in allem lese ich aus den einzelnen Kapiteln heraus, das letztendlich Nora lernt, sie spürt sich selber wieder und sie merkt, das sie tatsächlich leben will und nicht sterben wie in ihrem tatsächlichen Dasein. Nora empfindet Reue, sie bereut viele Dinge, die sie getan oder auch nicht getan hat, ein Gespräch mit ihrem toten Vater bringt sie völlig durcheinander.....

Hmmm, ich weiß gerade nicht, was ich wirklich hiervon halten soll, darf, kann, für mich als Leserin gerade ein wenig schwieirg einzuordnen, daher lasse ich mich vorerst überraschen, was da weiterhin auf mich zukommt.

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wandagreen kommentierte am 18. Februar 2021 um 00:05

Wir haben wohl alle erwartet, dass Nora diese neue Person dann auch tatsächlich ist, und nicht nur als ahnungslose Doppelgängerin in die jeweilige Situation hineinstolpert. Ich nehme diese dem Autor auch übel, denn er hätte dann mehr investieren müssen. und davor hat er sich gescheut und gedrückt. Mit ein paar Banalitäten kommt nicht nur Nora aus den ungewohnten Situationen heraus, auch der Autor.

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maraAngel2107 kommentierte am 18. Februar 2021 um 19:25

Ja sieht wohl so aus. Wäre wirklich spannender und für den Leser auch flüssiger gewesen, wenn Nora diese neue Person auch ist und nicht so wie ohne Gedächtnis....

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jutsi kommentierte am 15. Februar 2021 um 22:06

Ich bin nun auch fertig mit Teil 2 und habe noch gemischte Gefühle. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich an dieses Buch sooo hohe Erwartungen hatte.

Irgendwie gehe ich nun schon fast davon aus, dass Nora am Ende nur in ihrem alten Leben landen kann. Denn für die neuen Leben wird ihr ja immer irgendwie Hintergrundwissen fehlen, bzw. sie wird immer eine "Fremde" bleiben? Man kann sich Expertenwissen als Polarwissenschaftlerin ja nicht plötzlich anlesen. Daher denke ich dass Nora lernt , dass sie jederzeit ALLES aus ihrem Leben machen kann und das Spiel nie ganz aus ist , auch wenn es schon verloren scheint (um mal bei der Schachgeschichte zu bleiben).

Oft hätte ich mir die einzelnen Geschichten noch etwas mehr ausgearbeitet gewünscht. Aber das Lesen macht mir Spaß. Bei dem Gedanken daran dass die "echte" Polarforscherin Nora nun eventuell verwirrt neben Hugo aufwacht tat sie mir aber schon etwas leid!

Manche Lehren von Nora werden für meinen Geschmack etwas zu explizit erklärt.

So, das war jetzt aber auch genug gemeckert, denn generell mag ich das Buch eigentlich!

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Anna625 kommentierte am 16. Februar 2021 um 11:29

Ich glaube auch, dass Nora am Ende wieder in ihrem alten Leben landen wird. Erstens weil ihr, wie du schon sagst, in allen anderen immer das Hintergrundwissen fehlt und es eine ganze Weile dauern würde, das wieder aufzuarbeiten ohne dass jemand etwas merkt. Und zweitens, weil es in jedem Leben etwas zu geben scheint, das sie so sehr stört, dass es dann doch schlechter als das Originalleben ist - sonst käme sie ja nicht immer wieder zurück in die Mitternachtsbibliothek. Und am Ende wird sie daran dann vermutlich erkennen, dass zwar alle Alternativen (oder zumindest viele...) durchaus ihren Reiz haben, dass ihr aber letztendlich immer irgendetwas fehlen wird, was sie im alten Leben hatte (zB ihren Vater) oder das sie noch irgendwie erreichen kann (zB. eine bessere Beziehung zu ihrem Bruder).

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maraAngel2107 kommentierte am 16. Februar 2021 um 16:11

@Anna625 : auch ich denke das Nora in ihrem ursprünglichen Leben weiter gehen wird, denn das macht am meisten Sinn, mit dem Wissen von heute, kann sie dort vieles anders machen und hat ein komplett anderes Lebensgefühl und andere Gedanken:-) Würde mich persönlich jedenfalls freuen!

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einhorn4444 kommentierte am 18. Februar 2021 um 14:48

Nora wird einige "Leben" ziemlich durcheinander gebracht haben, da sie nur - mehr schlecht als recht - eine Rolle spielen konnte und ihr Gegenüber ziemlich verwirrt zurück gelassen hat.

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Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 17:54

Ja, ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie ihr altes Leben zurück haben will. Etwas anderes hätte mich auch sehr gewundert. Das Buch hat eine klare Message und ich finde es auch nicht schlimm, dass das Ende vorhersehbar ist, weil ich die Veränderung von Noras Denken toll finde.

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wandagreen kommentierte am 16. Februar 2021 um 19:26

Das Buch wäre tiefgründiger gewesen, wäre Nora wirklich immer verwandelt gewesen.

Dann hätte Matt Haig allerdings etwas weiter ausholen müssen und uns nicht mit leichter Lebensphilosophie vertrösten können. Alles wird gut.

Bei der Gletscherforscherin hat er das meiste Potential verschenkt. Das hätte ein tolles Abenteuer werden können. Der Bär ist auch nur ein Tier, das Überleben will. Man muss diese Tiere nicht töten. Es gibt übrigens noch immer Eisbärhelikopterjagden!

 

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maraAngel2107 kommentierte am 18. Februar 2021 um 19:28

"Bei der Gletscherforscherin hat er das meiste Potential verschenkt. Das hätte ein tolles Abenteuer werden können. Der Bär ist auch nur ein Tier, das Überleben will. Man muss diese Tiere nicht töten. Es gibt übrigens noch immer Eisbärhelikopterjagden!"

Dem kann ich nur zustimmen, denn dies war ja ursprünglich ein absoluter Wunsch von Nora und hier leider nur so hoppladihopp erzählt, sehr schade, hätte der Autor um einiges mehr raus holen können.

"Eisbährhelikopterjagden"????? Unfassbar und so unmenschlich, wie darf so etwas heute noch sein???? Da darf man wirklich nicht darüber nachdenken!!!!

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Galladan kommentierte am 19. Februar 2021 um 21:38

Eigentlich ist sie ja nicht wirklich in dem Leben. Jedes Leben hat Höhen und Tiefen. Leider kratzt sie nur an der Oberfläche da ihr z.B. als Gletscherforscherin das Wissen fehlt und der eigentliche Thrill mit Sicherheit anderswo liegt als sie es sich als Kind vorgestellt hat. Ich kenne mehr als eine Person die studierte und dann „was mit Delfinen“ machen wollte. 

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wandagreen kommentierte am 19. Februar 2021 um 23:58

Das ist der Teil, er mich enttäuscht. Hätte Haig es so gemacht, dass Nora jeweils das Wissen auch gehabt hätte, hätte er viel spannendere Sachen erzählen können und auch emotionaler sein können, da Nora ja wirklich tolle Sachen machte. Dass jedes Leben auch etwas  hat, was nicht so toll ist, wäre viel besser rübergekommen. Es wirkt so platt, wenn Nora nur eine Zuschauerin ist. Ich füchte fast, ich muss noch einen Stern abziehen.

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Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 17:58

In vielen Leben gibt es doch Sachen, die nicht so toll sind. Ich kann verstehen, dass die Kürze der Geschichten kritisiert wird, ich hätte mir manchmal auch mehr Tiefe gewünscht. Aber Haig hat es für mich persönlich ganz gut gelöst, man erfährt das Wesentliche und erfährt trotzdem, was Nora darüber denkt und wie sie sich verändert.

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vanimelda kommentierte am 18. Februar 2021 um 08:08

Ich muss sagen, dass mich dieses Buch wirklich begeistert. Ich kann es einfach nicht weglegen. 

Noras Gedankengänge sind sehr nachvollziehbar und die ganzen verschiedenen Leben, die sie hätte Leben können, faszinieren mich immer wieder. Ich bin gespannt, welche Leben ihr noch gezeigt werden. 

Das Kapitel Insel hat mir besonders gefallen:

Es war der Schock der Erkenntnis, dass sie eigentlich leben wollte.

Dieses sehr kurze Kapitel hat mich nachdenklich gestimmt. Ich habe mich gefragt, ob man in dieser Situation einfach anders über den Tod denkt, weil es schmerzen würde und mit Angst einher geht oder ob sich wirklich Noras Einstellung zum Tod geändert hat. Ich muss sagen ich war genauso erstaunt wie sie selbst. 

Ein weiterer spannender Aspekt war die Begegnung mit einem weiteren Slider. Ich bin stark davon ausgegangen in diesem Buch nur Nora mit diesem "Schicksal" zu treffen, war dann aber angenehm überrascht über diese Begegnung zu lesen. Auch, wenn es schnell wieder vorbei war. 

Der Monolog von Nora für das Interview im Kapitel Der Podcast der Offenbarungen hat mir wirklich sehr gefallen, weil sie die Erfahrungen, die sie erlebt hat rekapituliert und mit sich selbst immer mehr ins Reine kommt. Mein Lieblingszitat: 

Man kann sich gut vorstellen, dass es leichtere Wege gibt [...] Aber vielleicht gibt es gar keine leichten Wege. Sondern nur Wege. [...] Und wir vergeuden zu viel Zeit damit, dass wir uns ein anderes Leben wünschen [...] wo es doch in fast jedem Leben gute und schlechte Zeiten gibt. (s.203)

Ich werde jetzt weiter lesen, bin mir aber schon sicher, dass ich nicht enttäuscht werde! 

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Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 18:01

Dieses sehr kurze Kapitel hat mich nachdenklich gestimmt. Ich habe mich gefragt, ob man in dieser Situation einfach anders über den Tod denkt, weil es schmerzen würde und mit Angst einher geht oder ob sich wirklich Noras Einstellung zum Tod geändert hat. Ich muss sagen ich war genauso erstaunt wie sie selbst. 

Das ist eine gute Frage. Ich glaube, es die Stelle ist trotzdem besonders, weil Nora immer dachte, dass der Tod ihr einziger Wunsch ist und sie ganz überrascht war, dass es mal nicht so ist, egal in welcher Situation. Der Vorfall hat etwas mit ihr gemacht.

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verbuechert kommentierte am 19. Februar 2021 um 13:36

Auch der zweite Abschnitt des Buches hat mich total begeistert! Nora macht so eine starke Entwicklung in den verschiedenen Leben durch! Auch, wenn alle Leben durch die sie geht, enttäuschend sind und sie nicht glücklich machen können, merkt Nora, dass sie leben will. Vor allem die Stelle, in der Nora klar wird, dass es kein einfaches Leben gibt, hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Kein Leben ist jemals einfach oder perfekt und trotzdem gibt es wundervolle Zeiten. Es ist wunderschön zu lesen, wie Nora das langsam klar wird und, dass sie weniger in ihrem Leben bereut. 

Auch das Leben, indem Nora Hugo kennengelernt hat, fand ich sehr interessant. Ich habe nicht erwartet, dass Nora auf ihrer Reise auch weitere "Slider" kennenlernen wird. Deshalb hat mir das Gespräch mit Hugo und seine Theorien sehr gut gefallen. Ich freue mich sehr gleich den nächsten Abschnitt zu lesen und bin gespannt, was Nora noch erwarten wird!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 107 bis 214
Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 18:09

Das Gespräch mit Hugo hat mir auch sehr gefallen. Ich lese jetzt auch gleich weiter und freue mich darauf zu erfahren, wie der Roman ausgeht.

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Lilli33 kommentierte am 19. Februar 2021 um 15:54

 Auch der 2. Leseabschnitt hat mir gut gefallen. Gerade als ich dachte, hm, geht das jetzt einfach so weiter mit einem Leben nach dem anderen, tauchte Hugo auf und brachte mit den anderen Slidern noch mal einen weiteren Aspekt in den Roman. Das fand ich ganz nett. Ich finde es auch schön, dass eigentlich kein Leben dem anderen gleicht, alle Höhen und Tiefen aufweisen. Ich bin gespannt, ob Nora irgendwann noch das perfekte Leben finden wird, aber ich glaube es eigentlich nicht. 

Sehr berührend fand ich das Telefongespräch zwischen Nora und ihrem (sonst) toten Vater. Auch wenn der Vater nicht gerade super ist, war dieses Gespräch für Nora doch sehr emotional. 

Die Begegnung mit dem Eisbär war auch klasse. Nora erkennt, dass sie gar nicht sterben möchte :-) Ich denke, so geht es vielen Menschen, die an Selbstmord denken. Es ist nicht so dass sie sterben wollen, sie fühlen sich einfach unfähig zu leben, würden aber eigentlich schon lieber am Leben bleiben, natürlich unter bestimmten Umständen.

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kleine_welle kommentierte am 19. Februar 2021 um 21:43

Sehr interessant fand ich den Teil als Hugo Nora erzählt, dass er genauso dasselbe durchmacht wie sie. Damit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet. Nun habe ich mich gefragt, was denn mit Noras bzw. Hugos Körper in der "realen" Welt ist. Wenn alles ja um Mitternacht stattfindet, ist dann die Zeit angehalten für Nora? Oder ist sie in einer Art Koma? Und wie kann es dann zeitgleich mehrerer solcher Mitternachtsbibliotheksbesucher geben? 
Ich glaube ich verstehe zu wenig von dieser ganzen Materie um das ganz zu durchschauen. :D
Aber interessant ist es trotzdem.

Irgendwie haben Noras Leben, die sie ausprobiert immer etwas an sich, was aus einer guten Idee für Nora etwas negatives macht finde ich. Entweder ist ihre Freundin gestorben oder ihr Bruder. Oder sie ist trotz Erfolg überhaupt nicht glücklich. Irgendwas ist immer. So als wären diese Leben nur dazu da um Nora zu zeigen, dass ihr richtiges Leben nicht so furchtbar ist wie sie denkt und sie wieder mit Lebensmut ausgestattet wird. 
Das ist auch meine Vermutung übrigens, dass sie am Ende wieder in ihrem Leben aufwacht und dort dann versucht etwas zu verändern. Ich bin auf den letzten Abschnitt gespannt. :) 

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Galladan kommentierte am 19. Februar 2021 um 21:44

Matt Haig spielt mit dem Feuer. Bisher passt Nora aus verschiedenen Gründen nicht was ihr da angeboten wird, aber irgendwie vermittelt er unterschwellig, dass man mit Suizid in ein ganz tolles Leben entfliehen kann. In wem von uns steckt ein Philosoph, Olympiasieger, Star und Wissenschaftler und man muss nur die richtige Kurve bekommen. 

Ja, auch bei mir ist die unterschwellige Botschaft angekommen. Dafür hätte weniger pompös auch gereicht. 

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Hundenärrin kommentierte am 02. März 2021 um 23:14

Tatsächlich habe ich auch überlegt, ob eine Triggerwarnung dem Buch vorangestellt werden sollte. Die ersten zwei Leseabschnitte sind da dem Suizid doch etwas zu positiv eingestellt...

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Babycake kommentierte am 27. Februar 2021 um 17:07

Dieser Abschnitt hat mir schon viel besser gefallen. Ab da konnte ich das Buch kaum noch weglegen.

Schade fand ich, dass Noras Schwimmerleben doch nicht so toll war, wie sie es sich erhofft hatte. Aber ich fand es auch interessant, dass ihr Vater noch lebte. Schon heftig, wie sich einzelne Entscheidungen auswirken können.

Norwegen fand ich super. Es wurde so gut beschrieben, dass ich fast dachte, ich bin mittendrin.

Und dann kam Hugo. Er war mir gleich sympatisch. Dass er so ist, wie Nora, hätte ich nicht gedacht. Ich fand es interessant. Auch dass er sich seine Leben nicht in einer Bibliothek, sondern in einer Videothek aussucht.

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Gaenseblume kommentierte am 28. Februar 2021 um 09:59

Hallo ihr Lieben!

es wurde schonnsoviel in den Kommentaren diskutiert,was mir auch aufgefallen ist. 

Dieser Abschnitt war bidlich sehr stark, vorallem, weil Nora in einem großen Teil so nah an der Natur war. Außerdem habe ich das Gefühl, dass sie sich selbst auch näher kommt. Die Erkenntnis, dass sie tief in sich doch Leben will im angesicht des Todes und der puren Natur ging mir sehr nah. Ich hatte selber schon oft mit dieser Suizidthematik zu tun und ich finde dieses Buch schärft teilweise den Blick auf die essentiellen Dinge im Leben. Und zeigt, dass persönliche Probleme, die in manchen Situationen übermächtig scheinen mögen, relativ sind.

Ich bin sehr interessiert, wie es weiter geht und würde gerne wissen, was Hugo denn von Nora unterscheidet. Vielleicht liegt er im Koma und kann deshalb so oft Sliden. Mal schauen :) 

LG,

Gaenseblume :)

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Hundenärrin kommentierte am 02. März 2021 um 23:17

Er sagt, er liege mit einem Hirnaneurysma im Krankenhaus.

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Martinchen kommentierte am 28. Februar 2021 um 15:12

Nora probiert verschiedene Leben aus. In den ersten Beiträgen zu diesem Abschnitt wurde ja diskutiert, dass Nora als Fremde in ihr Leben kommt und erst goggeln muss, wer was ist und macht. Das kritisiere ich auch, weil ich denke, da hätte es eine Art "Vorspann" für Nora geben können.

Hugo finde ich als Slider interessant, er fühlt sich in keinem Leben richtig wohl und probiert immer wieder ein neues. Also ehrlich, in jedem Leben gibt es doch Zeiten, in denen es nicht läuft und einem die Probleme über den Kopf zu wachsen drohen. Weglaufen ist für mich da keine Lösung.

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Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 18:08

Das stimmt. Ich hätte auch gerne mehr über Hugo gelesen, weil ich es komisch finde, dass er immer wieder reist und das genießt, während Nora von jedem Leben enttäuscht ist und am Ende wahrscheinlich wieder in ihr Leben zurückkehren wird.

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Hundenärrin kommentierte am 02. März 2021 um 22:58

Je weiter Nora von ihrem alten Leben abweicht, desto interessanter scheinen die Alternativen zu werden. Und dass sie dann in einem dieser Leben sogar auf einen anderen "Slider" trifft, fand ich hochspannend. Darüber hatte ich auch nicht nachgedacht, dass diese Option überhaupt bestehen könnte. Was sich aber letztendlich doch zeigt: Irgendwie ist es vorherbestimmt, dass man einen gewissen Kreis von Personen in seinem Leben bzw. seinen vielzähligen Leben immer wieder trifft oder auf die ein oder andere Weise mit ihnen in Relation steht.

Dass Nora Hugos Auffassung vom Ausprobieren der anderen Leben nicht so ganz teilt, verstehe ich. Aber vielleicht ergibt es sich einfach mit der Zeit so? Es entsteht ja möglicherweise eine andere Art von Lebenshunger - ein Abenteuerjunkie der anderen Art irgendwie.

Die Unwissenheit über das Leben, in das Nora hineingeschlüpft ist, empfinde ich als wirklich schwierig und auch unangenehm. Oder ob die Erinnerungen erst mit der Zeit und dem Einfinden in das Leben kommen? Ansonsten dürfte sich das Ganze ziemlich schwierig gestalten, oder? Zudem würde es mich persönlich erschöpfen und vermutlich ist man irgendwann auch ziemlich durcheinander, bei so vielen gelebten Leben, in denen oft alles und doch nichts anders ist.

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Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 18:06

Ich war auch sehr überrascht, als da noch ein weiterer "Slider" vorkam. Aber ich mochte das und ihr Gespräch über die Quantenphysik. Interessant ist auch, dass Hugo das Reisen mag und überhaupt nicht den Sinn des Lebens hinterfragt. Ich hätte gerne mehr über ihn erfahren.

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Bookflower173 kommentierte am 04. März 2021 um 17:36

Ich mochte diesen Abschnitt sehr! 

Man merkt, dass sich Noras Denken verändert und sie einsieht, dass zu jedem Leben Gutes und Schlechtes dazugehört. Vor allem an der Stelle mit dem Eisbären. 

Ich fand es interessant, als Hugo dazugekommen ist und Nora als Slider erkannt hat. Ich mochte ihr Gespräch und den Bezug zur Quantenphysik.

Schön war auch der Vergleich mit dem Schachspiel und der Bauernfigur. 

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Sanni77 kommentierte am 07. März 2021 um 16:39

Den zweiten Teil fand ich noch besser als den ersten. Was mir allerdings seltsam vorkommt, ist, wie schnell sich Nora teilweise in ihre neuen Leben einfindet. Speziell das Leben in der Band. Kaum im neuen Leben, singt sie vor tausenden von Leuten, obwohl sie früher immer Panikattacken hatte. Das es noch andere "Slider" gibt finde ich sehr interessant, aber eigentlich auch logisch. Ich bin gespannt wie es weitergeht.

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Tine kommentierte am 30. April 2021 um 17:25

Ich bin überrascht, dass nun die Quantenphysik und Parallelleben eine Rolle spielen. Natürlich ist es das, was Nora erlebt, aber von einem eher Wohlfühlroman nimmt die Geschichte nun eine wissenschaftliche Wendung. Denn ich mag die vielfältigen alternativen Leben von Nora sehr. Es ist spannend, was sie verwirklichen konnte und wie diese Nora dabei empfindet.

Mir gefällt Noras Prozess und die Entwicklung ihrer Gefühle. Sie erkennt, dass es in jedem Leben irgendetwas gibt, das auch schlechter sein kann. Dass ihr etwas fehlt, auch wenn sie einen ihrer Träume verwirklicht hat.

Ich bin auch überrascht, dass Nora noch andere ihrer Art trifft, die in unterschiedliche Leben schlüpfen können. Warum war Hugo da? Welche Rollen werden andere Slider noch spielen?

Die Geschichte ist bisher wirklich toll. Ich mag es, wie Matt Haig Noras Empfindungen darstellt. Aber die Bibliothekarin hat doch gesagt, dass Nora wieder aus einem Leben verschwindet, wenn sie wieder dieses abgrundtiefe verzweifelte Gefühl verspürt, dass sie zu ihrem Selbstmord geführt hat.  Als sie in ihrem alternativen Leben in Australien war, hat man ihre Trauer über Izzy z. B. gespürt. Aber in manchen Leben findet sie es nur schade, dass z. B. jemand eher gestorben ist oder das Leben für denjenigen „schlechter“ verlief als in ihrem Ursprungsleben. Das finde ich schade, dass Matt Haig hier nicht mehr Gefühl reingebracht hat, damit die Situation seiner Logik folgt.

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