Leserunde

Leserunde zu "Draußen die Welt" (Janet Lewis)

Draußen die Welt -

Draußen die Welt
von Janet Lewis

Bewerbungsphase: Bis zum 16.02.

Beginn der Leserunde: 23.02. (Ende: 16.03.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des dtv Verlags – 20 Freiexemplare von "Draußen die Welt" (Janet Lewis) zur Verfügung. Eine Leserprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Über Würde und Standhaftigkeit in Zeiten des Aufruhrs

Mary Perrault, Anfang fünfzig, führt mit ihrem Mann und den vier Kindern ein beschauliches Leben im ländlichen Kalifornien. Aber dann bricht 1929 die New Yorker Börse zusammen: Der Kampf ums nackte Überleben bringt das Fundament der Gesellschaft ins Wanken und bedroht auch das innere Gleichgewicht der Familie Perrault. Immer wieder gerät Mary in Situationen, in denen sie entscheiden muss, ob sie zum eigenen Vorteil oder zum Wohle anderer handeln soll. In leuchtend klarer Sprache und mit unwiderstehlich sanftem Sog erzählt Janet Lewis am Beispiel des scheinbar unspektakulären Lebens einer Frau, wie der Mensch sich im Angesicht von Krisen sein moralisches Wertesystem und seine Würde erhalten kann.

ÜBER DIE AUTORIN:

Janet Lewis (1899-1998) lebte zumeist in Kalifornien mit ihrem Mann, dem Dichter Yvor Winters. Neben Lyrik schrieb sie vier Romane, darunter eine viel beachtete Trilogie um berühmte historische Justizfälle. Lewis war ihr Leben lang vehemente Kriegsgegnerin und Fürsprecherin der indigenen und schwarzen Bevölkerung.. Sylvia Spatz arbeitet als freie Lektorin und Übersetzerin aus dem Englischen, Italienischen und Französischen. Sie lebt mit ihrer Familie in Italien.

18.03.2023

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
westeraccum kommentierte am 02. März 2023 um 16:00

Nachdem mir der erste Teil sehr gut gefallen hat, bin ich gleich in den zweiten gestolpert und habe ihn auch in einem Rutsch weggelesen.

Hier geht es vorwiegend um die Tochter der Perraults, Melanie, die nach dem Schulabschluss einen Job in einer Eisdiele annimmt und dabei Sylvie kennenlernt. Melanie sorgt sich ebenso um ihre Mitmenschen wie ihre Mutter und so bringt sie Sylvie dazu keinen Zucker mehr zu essen, denn sie ist Diabetikerin. Allerdings ist sie auch eigenwilliger und geht ihren Weg sehr selbständig.

Den zweiten Abschnitt fand ich insgesamt ruhiger als den ersten, in dem man erst einmal alle Personen kennenlernen musste. Mich hat es etwas erstaunt, dass sich Mrs. Perrault so wenig in die Angelegenheiten ihrer Kinder einmischt. Das wäre heute sicher anders, wenn man an all die Erziehungsratgeber und Helikoptereltern denkt. Aber sie lässt ihre Kinder an der "langen Leine" und gibt ihnen so Selbstvertrauen und Sicherheit. Sie dürfen sich ausprobieren, Fehler machen, werden aber trotzdem immer geliebt und sind sicher im Schoß der Familie. Das ist wirklich ideal.

Mrs. Perrault ist eine ganz starke Persönlichkeit, ich mag sie sehr. Ganz selbstverständlich nimmt sie neben ihrer Arbeit auf der Farm noch zwei Putzjobs an, ohne sich zu beklagen. Sie tut das, was nötig ist, um die Familie über Wasser zu halten. Aber wie's drinnen aussieht, das geht keinen was an.

Ich mag dieses Buch!

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
TochterAlice kommentierte am 02. März 2023 um 22:18

Ich mag das Buch auch und ich finde es sehr angenehm, dass Mrs. Perrault - eine sehr starke Persönlichkeit, da bin ich ganz bei Dir - sich nicht so in Angelegenheiten der Kinder einmischt. Mein Eindruck ist, sie wartet auf ein Signal und wenn eins kommt, ist sie da.

Auf S. 231 sagt sie zu Melanie (es geht um Sylvies Schwangerschaft) "Ich bin froh, dass Du Dich so blind auf mich verlassen hast." Typisch Mary Perrault, finde ich.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Biene101 kommentierte am 05. März 2023 um 16:24

Das ist es auch was Mary ausmacht, jeder weiß, dass man sich auf sie blind verlassen kann.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
herbsandhexes kommentierte am 08. März 2023 um 14:36

Das nehme ich auch so wahr. Ich frage mich manchmal, wie es ihr damit wirklich geht. Finde es bewundernswert, gleichzeitig stelle ich es mir in diesem Umfang sehr herausfordernd vor. Es ist ja nicht nur der "innere Kreis". 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ysmn kommentierte am 03. März 2023 um 20:31

Stimmt, ich nehme Mrs Perrault auch als starke Persönlichkeit wahr. Sie hält die Familie zusammen, ohne sich ständig in den Vordergrund zu drängen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Langeweile kommentierte am 04. März 2023 um 10:28

Da stimme ich dir zu,Mary ist eine starke Frau. Als das Geld knapper wird, nimmt sie ohne zu klagen zwei Putzstellen an und organisiert ihrem Haushalt dementsprechend um.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Langeweile kommentierte am 04. März 2023 um 10:28

Da stimme ich dir zu,Mary ist eine starke Frau. Als das Geld knapper wird, nimmt sie ohne zu klagen zwei Putzstellen an und organisiert ihrem Haushalt dementsprechend um.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ullap64 kommentierte am 11. März 2023 um 17:24

Für damals bestimmt sehr modern gedacht. Damit würde sie durchaus in die heutige Zeit passen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Birte kommentierte am 14. März 2023 um 21:43

Das habe ich zwischendurch auch gedacht - eigentlich ein ganz modernes Frauen- und Familienbild.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ullap64 kommentierte am 11. März 2023 um 17:26

Das Familuenbild gefällt mir insgesamt erstaunlich gut, jeder tut das, was zu tun ist und bringt sich ein. Nur die Männer lassen sich ein wenig zu viel bedienen...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
SunshineBaby5 kommentierte am 12. März 2023 um 17:59

Ich finde auch, dass man in den Schreibstil immer besser reinfindet. Die Figuren sind sehr unterschiedlich, das ist klasse gemacht. Weiterhin erstaunt mich der Erziehungsstil. Das finde ich für die Zeit ungewöhnlich, besonders bei Melanie.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Chuckipop kommentierte am 14. März 2023 um 16:42

Ich mag es auch und bin jetzt über den zweiten Leseabschnitt hinausgeraten, bin fast durch.

Definitiv ist das kein Buch, wo man so durch die Seiten fliegt, aber es ist toll geschrieben und fängt die Atmosphäre der damaligen Zeit perfekt ein, mit allen Werten und den Rollen der Personen und Geschlechter in der Gesellschaft.

Vermutlich ist es hier so kontrovers beliebt, weil es die jüngeren Leute evtl. als langweilig empfinden, während die Ü 50 Leserinnen da vermutlich ein etwas anderes Gefühl haben...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
TochterAlice kommentierte am 02. März 2023 um 22:13

Zunächst tritt Mary Perrault etwas in den Hintergrund und gibt die Bühne frei für Melanie, ihre Älteste - ein reizendes Mädchen und ähnlich gesellig wie ihre Mutter. Ich habe mich zunächst ein wenig geärgert, dass sie diese leichtlebige Sylvie nicht nur in ihr eigenes Leben, sondern auch in das ihrer Familie gelassen hat und dass dadurch Walters Ehe mit der sympathischen und begabten Rose zerstört wurde, doch dann habe ich weiter überlegt, dass es so bestimmt das Beste ist.

Und es spricht sehr für die Perraults, dass sie auch Sylvie, die ja wirklich schwer dran ist, unterstützen, vor allem Mary, sie ist wirklich unglaublich empathsch.

Von daher tut es mir sehr leid, dass sie von den Reindls so abgefrühstückt wird. Die sind ja echt heftig drauf, dass sie nach alledem, was die Nachbarn für sie tun, ihnen Tomaten verkaufen wollen! Ganz schön kaltblütig. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir über sie noch das ein oder andere lesen werden.

Dass Melanie und Eustace heiraten werden, glaube ich auch nicht so recht. Andererseits denke ich auch nicht, dass sie sich Terry zuwenden wird. Wie schade, dass nun schon zwei Drittel des Buches gelesen sind. Ich genieße den ruhigen, klaren Stil der Autorin sehr - schlicht, aber keineswegs anspruchslos. Man erfährt so viel über die Perraults und ihre Welt, auch zwischen den Zeilen!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Bajo kommentierte am 03. März 2023 um 11:12

Diese Reindls sind eine sehr spezielle Familie, die nicht mit der Nachbarschaft harmoniert, im Gegenteil. Sehr gut beschrieben fand ich, wie Mrs. Perrault sich mit der Schwiegermutter Reindl und mit der jungen Mrs. Reindl auseinandersetzt: wie soll sie mit diesen Menschen umgehen und beurteilt sie sie richtig?

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ysmn kommentierte am 04. März 2023 um 12:59

Stimmt, die Szene fand ich auch interessant. Die Beschreibung der Reflexion, des Hunterfragens...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Biene101 kommentierte am 05. März 2023 um 16:23

Ich bin auch gespannt, ob es nur Vorurteile sind gegenüber den Reindels oder ob an den "Vorwürfen" etwas dran ist. Nach den bisherigen Schilderungen mag ich sie nicht

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
westeraccum kommentierte am 06. März 2023 um 10:17

In einer Gesellschaft, in der man aufeinander angewiesen ist, sind die Reindls Außenseiter, denn sie passen sich nicht an und sind nicht so selbstverständlich hiflsbereit wie die anderen Familien. Eher vom Stamme "Nimm"! Dass das Unmut bei den anderen erzeugt kann ich gut verstehen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
joy67 kommentierte am 05. März 2023 um 08:40

" Ich genieße den ruhigen, klaren Stil der Autorin sehr - schlicht, aber keineswegs anspruchslos. Man erfährt so viel über die Perraults und ihre Welt, auch zwischen den Zeilen!" damit triffst du genau mein Empfinden. Mittlerweile ist es genau das, was mir besonders an dem Buch gefällt. Dabei war das auch anfangs der Grund, warum ich zweifelte, ob mir das Buch gefällt. Ich musste mich erst darauf einlassen. Für mich ist das Buch eine gelungene Entschleunigung. Alles passiert ohne Hektik, ohne besondere Aufregung. Was geschieht, geschieht. Ohne großes Aufheben ohne Geschrei und Gezeter. Ich glaube, das passt auch in die Zeit. Man war viel pragmatischer, nahm die Dinge, wie sie waren, und tat, was getan werden musste. Mir gefällt wie die Perraults wie selbstverständlich Menschen in ihren Kreis aufnehmen, ob Familie oder nicht. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
herbsandhexes kommentierte am 14. März 2023 um 10:41

Mir gefällt wie die Perraults wie selbstverständlich Menschen in ihren Kreis aufnehmen, ob Familie oder nicht. 

Das hat mir auch richtig gut gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass ihr Haus der sichere Hafen für sehr viele Menschen ist – egal, ob sie ein Problem haben, das einer Lösung bedarf, oder einfach Zuspruch benötigen. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ysmn kommentierte am 03. März 2023 um 20:29

Ehrlich gesagt, es geht nur schleppend weiter mit der Lektüre. Ich bin nicht ganz bei der Sache. Diese ganzen Beziehungen zwischen Walter, Rose, Sylvie und allen anderen interessieren mich nicht richtig. Ich wünschte, es wäre ein bisschen lebendiger. Ein kleines bisschen Tempo würde der Geschichte auch nicht schade. Zumindest ist das meine Ansicht. Aber ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass es von einem anderen Leser ganz anders wahrgenommen wird, wie auch die beiden bisherigen Kommentare zeigen. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
westeraccum kommentierte am 06. März 2023 um 10:19

Man hat 1943 ganz anders erzählt als heute. Wenn man Bücher von damals liest, dann merkt man schnell, dass die Erzählweise ruhiger ist. Das ist heute sehr ungewohnt.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Quilly kommentierte am 06. März 2023 um 18:03

Das stimmt. Was auch auffällt ist, dass im Vergleich zu heutigen Romanen wesentlich weniger Dialoge zu finden sind, die die Stimmungslage der Personen zeigen oder deren Handlungen untermalen. Die Autorin beschreibt und erzählt die Gemütslagen der Personen und deren Handlungen eher, als das sie sie darstellt. Ich glaube daher wirkt der Roman auch nicht so schnell und spritzig wie Romane aus der heutigen Zeit.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ysmn kommentierte am 07. März 2023 um 20:29

Gute Beobachtung mit den Dialogen! Obwohl ich nicht weiß, ob man das so pauschal sagen kann. Ich denke es gab damals auch Bücher, die weniger beschreibend waren. Aber klar, Lesegewohnheiten ändern sich und damit die Anforderungen an Literatur. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Langeweile kommentierte am 04. März 2023 um 10:24

Zu Anfang hatte ich so meine Probleme mit diesem Buch und dachte nicht, dass es mich wirklich gefangen nehmen könnte. Das hat sich zum Glück geändert und obwohl die Geschichte manchmal ein bisschen mehr Spannung vermissen lässt, bin ich inzwischen ziemlich begeistert. Vor allen Dingen Mary habe ich in mein Herz geschlossen, was für eine tolle Frau. mit welcher Leichtigkeit sie scheinbar die Geschicke der Familie, manchmal nur aus dem Hintergrund, meistert, nötigt mir Respekt ab. Obwohl mir das hin und her bei den Liebesbeziehungen manchmal etwas viel ist, gefällt es mir. Mittlerweile erschließt sich der Titel des Buches, bei dem ich erst vergebens einen Zusammenhang gesucht habe, die Familie, sowie die enge Nachbarschaft und die Freunde, erscheint mir als ein eigener kleiner Kosmos, der sich von der übrigen Welt abgrenzt.Gleich geht es zum Endspurt.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ysmn kommentierte am 04. März 2023 um 13:00

Vor allen Dingen Mary habe ich in mein Herz geschlossen, was für eine tolle Frau

Für mich ist sie auch die "Heldin" der Geschichte.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
TochterAlice kommentierte am 05. März 2023 um 11:23

Für mich auch, ihre Tochter Melanie ist ja noch sehr jung, sie könnte sich aber durchaus zu einer ähnlich faszinieren Person entwickeln (wenn es sie "in echt" gäbe)

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Biene101 kommentierte am 05. März 2023 um 16:22

Das hast du gut formuliert. Der kleine Kosmos und draussen die Welt. Gefällt mir sehr

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ullap64 kommentierte am 11. März 2023 um 17:43

"Mittlerweile erschließt sich der Titel des Buches, bei dem ich erst vergebens einen Zusammenhang gesucht habe, die Familie, sowie die enge Nachbarschaft und die Freunde, erscheint mir als ein eigener kleiner Kosmos, der sich von der übrigen Welt abgrenzt."

Schön, dass Du darauf hinhinweist, das ist eine tolle Erklärung. Da ich mich mit dem Roman ja sehr schwer tue, hatte ich den Titel ganz aus den Augen verloren und hätte ihn nach einer einwöchigen Lesepause wohl gar nicht mehr gekannt...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Biene101 kommentierte am 05. März 2023 um 16:21

Obwohl nicht wirklich etwas passiert, entwickelt das Buch einen Sog, dem ich mich schwer entziehen kann. Normalerweise sind solche handlungsarmen Bücher so gar nicht meins.
Mary Perrault rückt ja in diesem Abschnitt etwas in den Hintergrund, ist aber trotzdem immer präsent. Melanie wird ihren Weg gehen, wenn auch, meiner Meinung nach, nicht mit Eustace.
Die Familie Reindl kann ich überhaupt nicht einschätzen. Bin gespannt,ob wir im letzten Abschnitt noch die Wahrheit erfahren.
Ich hoffe, Melanie fällt nicht auf Terry rein.
Die wirtschaftliche Situation von allen, wird immer nur kurz thematisiert,ist aber allgegenwärtig.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ullap64 kommentierte am 11. März 2023 um 17:28

"Mary Perrault rückt ja in diesem Abschnitt etwas in den Hintergrund, ist aber trotzdem immer präsent"

Für mich ist sie auch der heimliche "Star" in diesem Roman, leise, aber unverzichtbar.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Biene101 kommentierte am 05. März 2023 um 16:26

Was mag Lem so aus der Bahn geworfen haben ?

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Quilly kommentierte am 06. März 2023 um 17:58

Meinst du die Szene, wo Eustace Mary erzählt, sie hätten lem betrunken am Boden gefunden?

Ich gebe zu, ich habe die Szene nicht ganz verstanden, aber ich habe es so für mich interprtiert, dass Mary davon ausgeht, dass Lem sich nur betrunken hat, um seinen Neffen eine Lektion zu erteilen und um ihnen vorzuführen wohin Alkoholkonsum führen kann, zumal die beiden in letzter Zeit selber vermehrt getrunken haben. Ich glaube nicht, dass Lem aus der Bahn gefallen ist.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
herbsandhexes kommentierte am 08. März 2023 um 14:40

Ich habe mich an der Stelle gefragt, ob es nicht möglicherweise eine Erkrankung ist, die sich entsprechend zeigt. Es könnte ja z. B. auch ein Schlaganfall sein, zumindest der Teil mit der Gangunsicherheit und den Sprachstörungen hat mich daran erinnert. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Quilly kommentierte am 09. März 2023 um 18:35

Auch gut möglich! Vielleicht liefert der dritte Teil ja noch eine Antwort.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Quilly kommentierte am 06. März 2023 um 18:23

Ich finde die Story immer noch recht interessant, aber finde es zugleich schade, dass alles recht oberflächlich und unterm Strich auch zu harmonisch bleibt. Ich finde im Buch wird das ganze einmal kurz auf den Punkt gebracht mit dem Satz "Dieser Impuls zum Wohlverhalten allein wirkte auf Melanie schon berauschend." (S. 158)

Die ganze Familie Perrault ist immer darauf ausgerichtet, Schwierigkeiten zu umgehen, z. B. als Rose Walter zurückgewinnen will, sind alle megalieb zu Sylvie, als Oma Reindl (mit schwarzen Augen "wie Brandlöcher in einem Bettlaken" (super Formulierung)) Mary angiftet, als sie Stangensellerie vorbeibringt und Melanie schlecht dastehen lässt und so weiter, nie wird ein Konflikt ausgesprochen oder angegangen, alles wird ausgeschwiegen oder sich wieder schöngedacht oder -geredet. Und am Ende dieses Abschnittes denkt Mary dann, man sollte die Dinge nehmen wie sie kommen und sie nicht beeinflussen wollen.

Ich frage mich, ob das das Gebot der Zeit war? Nur nicht anecken, alles tun, um es nett zu haben. DIese Einstellung wäre für einen heutigen Roman wohl eher nicht tragfähig. Ich bin gespannt, wie sich der dritte Teil des Buches entwickelt und ob es da noch einen Umbruch gibt.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ysmn kommentierte am 07. März 2023 um 20:30

Du hast so recht damit, dass alles sehr harmonisch bleibt. Ich habe die ganze Zeit auch dieses Gefühl gehabt. Das macht es auf Dauer irgendwie irritierend. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ullap64 kommentierte am 11. März 2023 um 17:31

Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass aufgrund der harten Arbeit vielleicht gar keine Kraft für weitere Konflikte da ist, die heutzutage ja zum Teil auch manchmal künstlich aufgebauscht werden.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Theaterfreundin kommentierte am 08. März 2023 um 18:22

Ich lese dieses Buch eher schleppend und kann immer noch nicht sagen woran es genau liegt. Der Schreibstil ist sehr ausführlich, manche Situationen könnten um einiges kürzer sein. Ein anderes Buch fange ich lieber nicht an, sonst gerät dieses ins Hintertreffen.

So ganz langsam merkt man, dass die Wirtschaftskrise in dem Ort ankommt. Aber alle bemühen sich, den Alltag vollkommen normal zu gestalten, doch kleine Risse werden sichtbar. Mary Perrault kümmert sich weiter hingebungsvoll um ihre Familie und Freunde. Gespannt bin ich, ob Melanie wirklich Eustace heiratet und wie ihre Beziehung zu Terry sich weiterentwickelt.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Quilly kommentierte am 09. März 2023 um 18:37

Tapfer, nebenbei kein anderes Buch zu beginnen.

Ich verstehe Dich gut.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
herbsandhexes kommentierte am 09. März 2023 um 21:29

Mir ging es mit dem Lesen recht ähnlich. Die Geschichte ist doch ungewöhnlich ruhig. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
ullap64 kommentierte am 11. März 2023 um 17:38

Jetzt habe ich das Buch erst mal einige Tage aus der Hand gelegt, um etwas lustig-romantisches zu lesen.

Leider musste ich feststellen, dass es mir jetzt noch schwerer gefallen ist, weiterzulesen, weil ich ja bekanntermaßen an keine laufende Handlung weiter anknüpfen konnte. Einige Namen konnte ich schon gar nicht mehr direkt zuordnen und habe erst mal wieder eine Weile gebraucht, um dem Ganzen zu folgen. 

Positiv sind für mich nach wie vor der Charakter von Mary, auch Melanie gefällt mir, sie kommt sehr auf ihre Mutter. Mal sehen, was mich zum Ende noch erwartet, aber viel Hoffnung habe ich nicht...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
SunshineBaby5 kommentierte am 22. März 2023 um 00:48

Die fehlende Handlung ist wohl das Hauptmerkmal von diesem Roman. Mir gefällt genau das an dem Roman. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Caro01 kommentierte am 13. März 2023 um 22:14

Auch ich mag Mary Perrault und ihren Familiensinn. Auch dass alle in dieser ländlichen Gegend einander helfen und zusammenhalten. Ja, auch ich glaube, dass die schwere Arbeit und das fehlende Geld Konflikte klein hält. Hier geht es ums Überleben. Ob die Reindls die anderen nur ausnützen, wahrscheinlich! Die Erzählkunst der Autorin beeindruckt mich sehr, man kann die Atmosphäre förmlich spüren. Ein mit Worten gemaltes Gemälde der damaligen Zeit.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Chuckipop kommentierte am 14. März 2023 um 17:11

So, ich bin jetzt über den zweiten Leseabschnitt hinausgeraten, bin fast durch.

Mir gefallen die Perraults sehr, allen voran Mary. Ihre klare Art, ihre Aufgaebn selbstverständlich zu erledigen und für ihre Familie da zu sein, wann immer sie gebraucht wird - dabei aber zugleich Freiräume zu geben und Gelegenheit zur freien Entfaltung, das alles gelingt ihr bestens. Sie bringt alles unter einen Hut und ist wirklich eine starke und bewundernswerte Persönlichkeit.

Die Reindls fallen aus dem Rahmen, sie halten sich nicht an die Sitten, Gebräuche und Gepflogenheiten, das fällt natürlich negativ auf.

Definitiv ist das kein Buch, wo man so durch die Seiten fliegt, aber es ist toll geschrieben und fängt die Atmosphäre der damaligen Zeit perfekt ein, mit allen Werten und den Rollen der Personen und Geschlechter in der Gesellschaft. Mir gefällt der unaufgeregte Schreibstil, es entschleunigt wunderbar von der heutigen Schnellebigkeit!

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Birte kommentierte am 14. März 2023 um 21:41

Im zweiten Teil passiert sehr viel mehr als im ersten, und der Blick auf den moralischen Kompass wird vertieft. Da ist Melanie, die sich viele Gedanken um Rose und Silvie macht (weniger um Eustace), und Mary, die mit ihrer Beziehung zu den neuen Nachbarn hadert, sich von den Reindls aber auch nicht ausnutzen lassen will. Die Wirtschaftskrise kommt weiter nur in Andeutungen vor - dass es jetzt schwierig ist, einen Job zu finden, und dass man gut beraten ist, wenn man Lebensmittel selbst erzeugen kann.

Melanie genießt das Leben in der Stadt, bleibt die Frage für mich, ob die Verlobung mit Eustace Bestand haben wird. Gespannt bin ich auch auf die Weiterentwicklung der Beziehung Silvie/Walter.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Hans Eidig kommentierte am 17. März 2023 um 09:09

Dieser Leseabschnitt kam mir etwas lebendiger vor. Melanie ist eine interessante Figur. Man erfährt etwas über ihre Gedankenwelt. Ich denke, dass sie, wenn sie Erwachsen ist, ein anderes Leben führen wird als ihre Mutter. Sie macht sich über ihre berufliche Zukunft Gedanken, plant. Das macht mir etwas Hoffnung für die nächsten Seiten.

Sylvies Verhalten ist ein einziges Ärgerniss. Sie ist einfach nur dreist in ihrer Art, wie sie Walter manipuliert. 

Insgesamt ist dieses Buch allerdings für mich noch immer nicht überzeugend. Ich muss mich immer wieder selber erinnern, weiter zu lesen. Ohne Leserunde würde es bei mir im Bücherregal verschwinden, ohne, dass ich bis zum Schluss durchhalten. würde. Aber wenn ich es hier richtig verstanden haben, geht es anderen genauso.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
SunshineBaby5 kommentierte am 22. März 2023 um 00:46

Spannend, dass Melanie hier die Hauptperson zu sein scheint, im Gegensatz zum Anfang. Das finde ich interessant gestaltet. Es ist insgesamt auch unaufgeregt, so richtig weiß man nicht worum es eigentlich geht. Und genau das gefällt mir.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 129 bis 255
Xana kommentierte am 26. März 2023 um 16:54

Obwohl ich im ersten Leseabschnitt ziemliche Startschwierigkeiten hatte, habe ich den zweiten und dritten Abschnitt mühelos direkt hintereinander gelesen. Mir gefällt die gelassene und ruhige Art des Buchs. Es passiert so viel Schreckliches, und dennoch schafft es die Protagonistin, das Leben weiterlaufen zu lassen. In diesem Abschnitt habe ich mir ziemliche Sorgen um Melanie gemacht.