Leserunde

Leserunde zu „Drei Kameradinnen“ (Shida Bazyar)

Drei Kameradinnen -

Drei Kameradinnen
von Shida Bazyar

Bewerbungsphase: 15.04. - 29.04.
Beginn der Leserunde: 11.05. (Ende: 01.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Kiepenheuer & Witsch Verlags – 20 Freiexemplare von „Drei Kameradinnen“ (Shida Bazyar) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

In ihrem neuen Roman erzählt Shida Bazyar voller Wucht und Furor von den Spannungen und Ungeheuerlichkeiten der Gegenwart – und von drei jungen Frauen, die zusammenstehen, egal was kommt. Seit ihrer gemeinsamen Jugend in der Siedlung verbindet Hani, Kasih und Saya eine tiefe Freundschaft. Nach Jahren treffen die drei sich wieder, um ein paar Tage lang an die alten Zeiten anzuknüpfen. Doch egal ob über den Dächern der Stadt, auf der Bank vor dem Späti oder bei einer Hausbesetzerparty, immer wird deutlich, dass sie nicht abschütteln können, was jetzt so oft ihren Alltag bestimmt: die Blicke, die Sprüche, Hass und rechter Terror. Ihre Freundschaft aber gibt ihnen Halt. Bis eine dramatische Nacht alles ins Wanken bringt. 

Shida Bazyar zeigt in aller Konsequenz, was es heißt, aufgrund der eigenen Herkunft immer und überall infrage gestellt zu werden, aber auch, wie sich Gewalt, Hetze und Ignoranz mit Solidarität begegnen lässt. »Drei Kameradinnen« ist ein aufwühlender, kompromissloser und berührender Roman über das außergewöhnliche Bündnis dreier junger Frauen – und das einzige, das ein selbstbestimmtes Leben möglich macht in einer Gesellschaft, die keine Andersartigkeit duldet: bedingungslose Freundschaft. 

»Uns gibt es in dieser Welt nicht. Hier sind wir weder Deutsche noch Flüchtlinge, wir sprechen nicht die Nachrichten und wir sind nicht die Expertinnen. Wir sind irgendein Joker, von dem sie noch nicht wissen, ob sie ihn einmal zu irgendetwas gebrauchen können.« Aus: »Drei Kameradinnen«

ÜBER DIE AUTORIN:

Shida Bazyar, geboren 1988 in Hermeskeil, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und war, neben dem Schreiben, viele Jahre in der Jugendbildungsarbeit tätig. Ihr Debütroman »Nachts ist es leise in Teheran« erschien 2016 und wurde u.a. mit dem Bloggerpreis für Literatur, dem Ulla-Hahn-Autorenpreis und dem Uwe-Johnson-Förderpreis ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt.

05.06.2021

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 144 bis 249

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Lesehummel kommentierte am 18. Mai 2021 um 15:39

Die Aggressivität ist teilweise zurückgegangen, dafür verliert sich die Erzählung immer häufiger in Belanglosem. Kasih schweift zunehmend ab, springt von einem Thema zur nächstbesten Anekdote, die sie zynisch zum Preis gibt. Puh, irgendwie anstrengend zu lesen, aber schon etwas angenehmer, als der erste Leseabschnitt.

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lillywunder kommentierte am 18. Mai 2021 um 18:37

Ich habe es auch so empfunden, dass Kasih in diesem Abschnitt viel mehr Themen einbringt, die nicht so nah an den drei Freundinnen sind. Es geht um Tierwohl, Fertighäuser, Design des ÖPNV für Männer, Kaffeevorlieben ... ist ja alles in Ordnung, war mir aber in dem Abschnitt auch teilweise too much, gerade da die Themen teilweise nur durch einen prägnanten Spruch von Kasih vertreten wurden oder durch eine Nebenperson, die gefühlt nur dafür eingeführt wird. Der Tag, den Kasih beschreibt, besteht aus dem Arbeitstag von Hani und dem Treffen von Kasih und Lukas (irgendwie passen für mich diese Lukas-Emotionen nicht so 100% hier rein), dabei will ich doch eigentlich merken, dass sich die Geschichte um Saya zuspitzt oder zumindest irgendwie weitergeht und nebenbei auch gerne Gründe für ihr Handeln erzählt bekommen. Gerne gelesen habe ich es dennoch. :)

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Gelinde kommentierte am 19. Mai 2021 um 09:58

ja genau, die Beispiele ( des Abschweifens) habe ich mir auch notiert : Tierwohl, 'Fertighäuser etc.

'Was soll das ?

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Glüxklaus kommentierte am 21. Mai 2021 um 13:56

Es wird sehr viel kategorisiert. Vordergründig gehts ums Tierwohl, hintergründig ist aber sich fürs Tierwohl zu engagieren eine Lebenseinstellung, genau wie Fertighäuser abzulehnen. So habe ich das interpretiert, in meiner ganz subjektiven Einschätzung. Einerseits sind diese "Kreise" extrem tolerant, andererseits werden aber Lebensentwürfe, die da nicht reinpassen, überhaupt nicht akzeptiert....Ich fand Hanis Überlegungen ganz erfrischend: "Was sollte das bitte schön bringen, dass es jemandem gut geht, bevor er gegessen wird?" Ich wäre ja gerne dabei, wenn sie das im Büro mal laut ausspricht ;-)

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lesesafari kommentierte am 24. Mai 2021 um 14:11

Die Frage ist toll. Ich fand das auch mal besonders irritierend, wie Bekannte ihre Kaninchen im Garten verhätschelt haben, die Kinder mit ihnen spielten und ihnen Namen gaben und an Weihnachten wurde dann der Braten gereicht. 

Tja, tot ist tot.

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Glüxklaus kommentierte am 24. Mai 2021 um 21:35

Au weia. Haben die Kinder das denn gewusst? 

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lesesafari kommentierte am 24. Mai 2021 um 21:56

Ja, die waren schon Teenies.

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LySch kommentierte am 19. Mai 2021 um 12:32

Lukas ist meiner Meinung nach ein Stilmittel und hat die Funktion inne, "Normalität" aufzuzeigen. Den Durchschnitts-Deutschen, den netten Schwiegersohn von nebenan.
Dazu kommt Kasih als krasses Kontrastprogramm, was Familie, Umgang usw. angeht. Kasih versucht meiner Meinung nach auserdem, über Lukas sowas wie Normalität für ihr Leben herzustellen.

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lillywunder kommentierte am 19. Mai 2021 um 18:55

Ja, ich habe mir auch gedacht, dass etwas Inhaltliches fehlen würde, wenn Lukas nicht Teil der Geschichte wäre, als engste weiße Bezugsperson und durch die Beschreibung, wie sie mit ihm an seiner Seite ganz anders wahrgenommen wurde, das fand ich sehr eindrücklich... Trotzdem kann ich nicht umhin, dass ich dieses erneute Date mit ihm irgendwie etwas fehl am Platz fand...

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lesesafari kommentierte am 24. Mai 2021 um 14:13

Es kommt am Ende des Abschnitts ja auch. Lukas hat Kasih "farblos" bzw. wie sie das selbst immer schreibt "weiß" gemacht.

Jetzt ist er weg und ihr fällt alles wieder auf, worüber sich Saya in ihrem Alltag aufregt. Und sie als Einzelperson, die dann dann nicht mal Teil des langweiligen Paares ist, erhält wieder mehr Aufmerksamkeit.

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lesesafari kommentierte am 24. Mai 2021 um 14:08

Ja, in diesem Abschnitt war zu viel Belangloses und Zeitkritik. Gutmenschen, Kaffee-Hipster, Serien-Junkies, Tierwohl-Schützer, die sich aber 0 für Menschen interessieren und alles, was grad so ein Trend bei jungen Leuten ist. Abgestumpfte Life-Work-Balance, wo man sich selbst immer am nächsten ist und die Arbeit an andere abschieben kann.

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Gelinde kommentierte am 19. Mai 2021 um 09:55

Ja dieses Abschweifen fällt mir hier auch auf, sie kommt vom einen zum andern

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Sursulapitschi kommentierte am 18. Mai 2021 um 23:42

Das Buch plätschert an mir vorbei. Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ja, sie hat recht, alles sehr schlimm, aber sie verpasst so rings herum der ganzen Gesellschaft Schläge, dass man aus den Augen verliert, was sie überhaupt erzählen will.

Ob nun Robin das recht hat, sich zu beklagen, wenn seine Mitbewohnerin zu laut ist oder nicht, das kann man natürlich philosophisch diskutieren, aber ehrlich, es ist mir egal. Ganz und gar.

Ja, Männer glotzen Busen an und man könnte sie auch anglotzen… gääähn….und ach ja, der Abiball… interessiert mich nicht. Seitenlanges Treffen mit Lukas, langweilig.
Ich hoffe jetzt endlich auf ein bisschen Action.

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alasca kommentierte am 19. Mai 2021 um 00:34

Sie will erzählen, dass die ganze Gesellschaft Schläge verdient. ;-)

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Sursulapitschi kommentierte am 19. Mai 2021 um 10:03

Sie hat ja auch recht, aber sie erzählt es mir langweilig. 

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Gelinde kommentierte am 19. Mai 2021 um 14:41

....und zu agresiv mir gegenüber

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Sursulapitschi kommentierte am 19. Mai 2021 um 15:04

Das auch, aber das könnte ich zur Not noch als Stilmittel akzeptieren, kein besonders elegantes Stilmittel aber ein Stilmittel. 

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Gelinde kommentierte am 19. Mai 2021 um 10:00

ja mir geht es auch so.

Ich kann mich schon gar nicht mehr konzentireren, ich merke wie ich beim Lesen zwar die Worte lesen, aberr ich in Gerdanken immer wieder abschweife,

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lesesafari kommentierte am 24. Mai 2021 um 14:16

;D Hahaha. Schöne Zusammenfassung.

Also gerade die Lärmgeschichte mit den Nachbarn ist für mich sehr beduetsam. :D Vor allem, weil mich mein Nachbar beim Lesen stört. Und aktuell beim Tippen. Ich dachte, da kommen jetzt Überlebenstipps.

Genau, jetzt soll sie mal wieder zum Thema kommen.

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alasca kommentierte am 19. Mai 2021 um 00:28

Dieser Abschnitt gefiel mir ganz gut. Vielleicht lag es auch an dem Interview, das ich vorher gesehen hatte, dass ich vieles besser einordnen konnte.

Ich finde, dass die fast schon oszillierende Sicht von Kasih in diesem Abschnitt zeigt, dass jede Erfahrung subjektiv ist. Am besten zeigt das dieses Zitat:

S. 233 "Was für eine tolle Quote, dachte sie. [...] In den Nachrichtensendungen ihrer Kindheit hatten Frauen maximal das Wetter angesagt. Heute waren sie sehr viel präsenter. Saya in der Wohnung darunter dachte gar nicht daran, sich darüber zu freuen..."

Ohnehin denke ich, dass Rassismus und Sexismus sich überschneiden und oft ineinander übergehen. Insgesamt werden hier so viele Aspekte des Fremdseins und Nicht-dazu-Gehörens gezeigt, dass ich sie hier nicht alle würdigen kann/will. Sehr komplex, mir gefiel es aber.

Die Jobsituation von Hani konnte ich erst nicht im rassistischen Problemkreis verorten. Dann aber doch. Dass alle Mädels so krass pünktlich und pflichtbewusst sind, liegt natürlich daran, dass sie sich keine kulturell bedingte Nachlässigkeit nachsagen lassen wollen. Hani bezahlt das damit, dass alle sie ausnutzen.

Die Szene mit dem ausgefallenen Bus fand ich super. Auch sehr bildhaft, ich hab es vor mir gesehen, im strömenden Regen.

Und natürlich werde ich immer gespannter, für welche Brandstiftung Saya angeblich verantwortlich sein soll. Kann mir beides vorstellen: Sie rastet aus und macht was komplett Irres, oder es ist wieder eine von diesen Zuschreibungen, die so gut passen, dass sie wahr sein müssen.

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alasca kommentierte am 19. Mai 2021 um 00:30

Bingo - oben seht ihr meinen dritten Versuch, meinen Kommentar an der richtigen Stelle zu posten. Schon zweimal schiefgegangen; ausgeloggt, Post war weg. Aaaarrrrrggghhh.

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westeraccum kommentierte am 19. Mai 2021 um 09:11

So habe ich es auch empfunden. Das Interview war sehr hilfreich, das Buch einzuordnen.

Ich habe mich im ersten Teil über die zahlreichen aggressiven Phasen geärgert, war kurz davor das Buch abzubrechen und jetzt war ich einfach froh, dass es nicht so weitergeht. Es kommt etwas Ruhe in die Geschichte und man kann Atem holen. Auch wenn es teilweise Belanglosigkeiten sind - die findet man in jedem Buch.

Eigentlich möchte ich den dritten Teil gar nicht lesen, weil ich weiß, dass etwas Schlimmes passiert. Die drei Frauen sollen einfach so weiterleben... 

 

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alasca kommentierte am 20. Mai 2021 um 00:00

Ja, ich hab auch eine echte Schwelle, weiterzulesen ... aber neugierig bin ich auch.

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LySch kommentierte am 19. Mai 2021 um 12:27

Du hast das richtig gut in Worte gefasst, ich stimme dir zu.
Ich finde es wichtig, dass so viele Szenen aus dem Alltag und vermeintliche belanglose Dinge thematisiert werden. Das zeigt einfach deutlich auf, dass Rassismus nicht nur das Große/Böse ist, sondern auch im ganz alltäglichen passiert. Da, wo man es nicht erwartet und auf den ersten Blick nicht wahrnimmt. Das Buch hat meinen Blick darauf auf jeden Fall "geschult".
Gerade zB Hanis Jobsituation. Zuerst denkt man, hä? Wieso stellt sie sich denn so an? Ist doch nicht wild. Und dann fällt einem auf, halt doch: Würde sie zu spät kommen, würde man es eben nicht auf ihren Charakter schieben, sondern gleich auf ihren "Hintergrund".

Um mal die genial ironische Band MoopMama zu zitieren: "Ich habe keine Vorurteile. Nur die Russen haben Vorurteile."

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Sursulapitschi kommentierte am 19. Mai 2021 um 15:08

Ich finde es wichtig, dass so viele Szenen aus dem Alltag und vermeintliche belanglose Dinge thematisiert werden. Das zeigt einfach deutlich auf, dass Rassismus nicht nur das Große/Böse ist, sondern auch im ganz alltäglichen passiert.

Natürlich, vollkommen richtig, aber trotzdem könnte man uns belanglose Dinge so erzählen, dass sie interessant sind. Ich verstehe die Intention der Autorin, die ist wichtig und ehrenwert, aber die Darreichungsform langweilt mich unsäglich. 

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lillywunder kommentierte am 19. Mai 2021 um 19:54

Dass Alltagserfahrungen thematisiert werden und das diskriminierende Verhalten in diesen kleinen Situationen gezeigt wird, die manchmal Chancen verbauen und manchmal vielleicht nur kleine Stiche sind (aber eben vieleviele davon), finde ich auch super und nochmal viel anschaulicher, als wenn man sonst einen trockenen Sachtext darüber liest. Mir kam es bloß stellenweise so vor, als wollte die Autorin in diesem Abschnitt noch möglichst viele andere Themen und "Lebensweisheiten" bzw. gesellschaftskritische Kommentare unterbringen, aber bei mir ist es Klagen auf hohem Niveau, da ich den ersten Teil wirklich großartig erzählt fand und der zweite Teil von mir lediglich etwas weniger dicht und prägnant und am roten Faden entlang empfunden wurde.

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lesesafari kommentierte am 24. Mai 2021 um 14:22

Und außerdem die wirklich belanglosen DInge, die jeder in dem Alter mehr oder weniger erlebt, um zu zeigen, dass Rassimus völliger Quatsch ist, weil die Mädels dasselbe machen und erleben wie du und ich. Und eben nicht nur wie Saya darauf rumhacken, dass irgendwo etwas Ungerechtes passiert. 

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evaczyk kommentierte am 25. Mai 2021 um 18:23

dabei ist gerade Hanis Jobsituation ja wieder so ein Beispiel, dass es eben nicht nur um ethnische Herkunft geht sondern auch um soziale und Bildung - sie ist in einer reinen Akademikerfirma privilegierter Millenials die einzige, die "nur" Realschulabschluss hat. Den ökologisch-tierwohlgerechten lifestyle muss man sich erst mal leisten können (na gut, mittlerweile gibt es Discounter-Angebote für Bioprodukte, aber sooo lange existieren die noch nicht). Gut entlarvend ist dabei, dass eben auch Leute, die sich selbst als sensibel, achtsam und sozial bewusst beschreiben würden, letzlich auf Kosten von Hani ihr Leben leichter führen können.

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alasca kommentierte am 31. Mai 2021 um 23:04

Das Konstrukt der Autorin fand ich schon krass-witzig: Dass alle sich soooo viele Gedanken um das Tierwohl machen, aber keiner um Hanis Wohl. Wie absurd das alles ist, wenn man´s mal im Kontext sieht.

Und wie erleichtert Hanis Chefin ist, als es "nur" um mehr Geld geht. Gefiel mir echt gut.

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lillywunder kommentierte am 19. Mai 2021 um 19:46

Die Szene mit den Nachrichtensprecherinnen ist mir auch aufgefallen und ich habe gehofft, dass hier kein versteckter Vorwurf an die Frau gerichtet wird, die sich über die Erhöhung des weiblichen Anteils an Sprecherinnen freut (und der nicht auffällt, dass alle Sprecherinnen weiß sind). Keine Frage, es kann nicht schaden, wenn sie sich bewusst macht, dass sie immer noch in einer ganz anderen Situation ist als eine Frau mit Zuwanderungsgeschichte. Es ist auf jeden Fall richtig, die antirassistische und die feministische Perspektive zusammenzudenken, aber ich bekomme Bauchschmerzen, wenn das gefühlt gegeneinander ausgespielt wird, denn eigentlich geht es dann ja generell um eine antidiskriminierende Einstellung und wird man immer jemanden "vergessen", denn sehr wahrscheinlich waren die Nachrichtensprecherinnen z.B. auch alle eher jung bis mittelalt und hatten auch keine Behinderung...

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alasca kommentierte am 20. Mai 2021 um 00:22

"Die Szene mit den Nachrichtensprecherinnen ist mir auch aufgefallen und ich habe gehofft, dass hier kein versteckter Vorwurf an die Frau gerichtet wird, die sich über die Erhöhung des weiblichen Anteils an Sprecherinnen freut (und der nicht auffällt, dass alle Sprecherinnen weiß sind)."

Ein Vorwurf - nein, ich glaube nicht, dass das die Intention der Autorin ist, die ist dafür viel zu reflektiert. Sie zeigt einfach nur, dass es auf die Perspektive ankommt und auf den Grad der Wokeness. (Den Begriff Wokeness - und eine Annäherung an den dadurch bezeichneten Mindset - kenne ich auch erst, seitdem ich "Identitti" von Mithu M. Sanyal gelesen habe, sehr empfehlenswert!)  Im Grunde erkenne ich mich in dieser Frau wieder - ich hab mich auch die ganze Zeit gefreut, dass wir Fortschritte machen, bis mir Ms Sanyal auf die Schulter getippt und gesagt hat, ok, alte weiße Frau, und was ist mit mir?

Ups, nicht drüber nachgedacht. Aber jetzt.

Übrigens freue ich mich zwar über die Fortschritte der Frauen, aber meist halte ich es mit Fran Lebowitz, die von sich sagt, sie befände sich "in a constant state of rage". Denn wenn man mal genau hinguckt, dann sind diese Fortschritte alles andere als überwältigend. 

Über Fran Lebowitz - eine amerikanisch-jüdische Intellektuelle aus (natürlich) New York, gab es kürzlich eine Doku auf Arte. Jetzt leider nicht mehr. Von ihr stammt der Spruch: "Think before you speak. Read before you think." Love it! :-)

Das machen wir ja gerade, wir lesen. Und danach denken wir vielleicht anders. 

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lillywunder kommentierte am 20. Mai 2021 um 15:18

Das hast du sehr schön beschrieben! :) Und tolle Referenzen, von Identitti habe ich auch schon viel gelesen, mich aber bislang nicht rangetraut. In diesem Bücherfrühling gibt es erfreulich viele Romane über Frauen aus ganz verschiedener Herkunft und das Thema race und gender, ich finde das total spannend. Ich habe als Sachbuch vor kurzem "Warum ich nicht länger mit Weissen über Hautfarbe spreche" von Reni Eddo-Lodge gelesen und fand das auch sehr erhellend, mir ging es dabei ähnlich wie du es beschrieben hast. Ist allerdings auch ein Buch, was durchaus auch mal den Leser provoziert und herausfordert. :)

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alasca kommentierte am 20. Mai 2021 um 23:15

"Warum ich nicht länger mit Weissen über Hautfarbe spreche" von Reni Eddo-Lodge

Ja genau, das will ich auch noch lesen. Ich ducke mich jetzt schon;-)

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westeraccum kommentierte am 23. Mai 2021 um 16:19

Ich habe meine Probleme mit dieser Einteilung in immer kleinere Gruppen. Wo soll das enden? Rothaarige, Sommersprossige, Frauen mit Irokesenschnitt und Nasenpiercing, Männer mit Tattoo auf der Stirn - im Grunde kann sich jede/r in irgendeiner Weise benachteiligt fühlen. Manchmal ist mir das einfach zu viel.

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lesesafari kommentierte am 24. Mai 2021 um 14:31

Wahrscheinlich ist das unserer Autorin auch gerade zu viel geworden. So dann Thema: Coffee-to-go, TV vs. Streaming, Fertighäuser, Tierschutz, ... Und bei Saya habe ich das Gefühl, die findet wirklich in absolut jedem Unterschied ein Haar in der Suppe und kann sich darüber aufregen. Damit wird sie aber nie zu einem Ende kommen.

Andererseits zeigt sie damit auch wieder, dass Rassimus/ Diskriminierung an irgendeinem Punkt heruntergespielt wird. A la "Stell dich nicht so an" die andere Frau wird auch blöde angemacht, weil sie rote Haare hat. oder eben irgendwas, von dem, was du aufgezählt hast.

Am Ende weiß man nicht mehr, wo was anfängt und welche Grenze man überschreitet. Vllt ein Selbstläufer.

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Glüxklaus kommentierte am 21. Mai 2021 um 14:00

Das Interview mit der Autorin fand ich neben Demnis Schecks grünen Socken auch sehr erhellend. Tatsächlich sehe ich jetzt manche Aspekte etwas anders. Ich habe jetzt mal beschlossen, ich bin nicht "ihr" ;-)

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Glüxklaus kommentierte am 21. Mai 2021 um 14:04

Muss Nachlässigkeit immer kulturell bedingt sein? Kann die nicht auch einfach persönlich bedingt sein? Wahrscheinlich hast Du recht, aber so weit hätte ich nicht gedacht. 

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alasca kommentierte am 21. Mai 2021 um 17:55

Klar ist sie das. Persönlich bedingt, meine ich. Ich bin z. B. notorisch unpünktlich. Sehr undeutsch. Andererseits sehr effizient. Sehr deutsch. Auch wir Deutschen begegnen internationalen Vorurteilen. 

Und es gibt ja wirklich kulturelle Unterschiede. Wenn du in Afrika pünktlich bist, bist du selber schuld. Sagt eine Freundin, die mit einem Togoer verheiratet ist, insofern nein, kein Vorurteil, nur Hörensagen;-)

Und wenn du in Deutschland groß geworden bist und aller Wahrscheinlichkeit Pünktlichkeit für ein hohes Gut hältst, leider aber afrikanisch oder iranisch oder wie auch immer aussiehst und dann erwarten alle von dir, dass du unpünktlich bist, da bist du dann in Beweisnot.

 

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Glüxklaus kommentierte am 24. Mai 2021 um 11:52

Ok, Du hast recht. Meine Unpünktlichkeit ist halt auch persönlich und genetisch bedingt, daher habe ich das nie so empfunden, dass das was mit "Deutschsein" zu tun haben könnte. Und ich würde das jemand anderem daher auch nie vorwerfen... 

Ich frage mich halt, ob es wirklich sinnvoll ist, überall so akribisch nach Benachteiligungen zu suchen. Ohne Frage wird Saya da ganz oft fündig werden, aber das kann auch zu einer sehr ungesunden Besessenheit führen und die bringt sie nicht unbedingt weiter. Alles, was in der Hinsicht im Argen liegt, kann einer allein gar nicht ändern. Und mit manchen kleinen Ungerechtigkeiten lässt sich vielleicht sogar leben. Generell möchte doch niemand gerne als unzuverlässig wahrgenommen werden und da ist es ja eigentlich egal, welche genaueren Gründe da mit rein spielen... Schwierig, schwierig. Ich beurteile das natürlich auch wieder nur aus meiner Warte, auch wenn ich nicht  ihr bin ;-). 

 

 

 

 

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alasca kommentierte am 31. Mai 2021 um 23:32

Sinnvoll ... so kann man nur denken, wenn man weiß ist und nicht ständig mit solchen "Kleinigkeiten" konfrontiert wird. Das ist so, als würde man mit einem spitzen Gegenstand auf die immergleiche Stelle pieksen ... am Anfang ist die Stelle ganz ok und du kannst ihr nichts ansehen, du lachst vielleicht und vergißt es ganz schnell. Aber mit der Zeit rötet sie sich, irgendwann Entzündung, und jeder kleine Pieks tut höllisch weh ... Das KANNST du dann nicht mehr ignorieren. 

Vielleicht bist du ein Typ, der an der Stelle eine Hornhaut entwickelt. Dann müsste die Stelle aber längere Zeit in Ruhe gelassen werden, tja ... Vielleicht aber auch der Typ, der eine Nekrose bekommt, oder bei dem es zu eitern anfängt ... 

Und jetzt denk dir mal, du hättest gleich mehrere solcher Wunden.

So stelle ich mir das vor.

 

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lesesafari kommentierte am 24. Mai 2021 um 14:19

Kaugummiautomaten mit Superstars umnieten kann sie schon mal.

Ich fragte mich, warum Sexismus oder Anti-Femonismus in diesem Abschnitt so stark betont wird. Plötzlich hat Kasih richtig Angst vor Männern. Vllt liegt es aber auch daran, dass Saya so fasziniert von der Mördergruppe ist und dauernd davon berichtet.

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Gelinde kommentierte am 19. Mai 2021 um 09:54

Also mit dem 2. Abschnitt ging es mir jetzt nicht besser. Auch hier ist mir einfach alles zu verworren. Ein Durcheinander bei dem ich die „Aussage“ von Kasih oft nur mit Müh und Not erkenne (wenn überhaupt).

 

Z.B. was soll die Episode um das geklaute Fahrrad??

Oder später als über Hani erzählt wird, da geht es über die Arbeit, das Essen, das Tierwohl, Fertighäuser….. und am Ende frage ich mich: was sollte ich daraus jetzt für Schlüsse ziehen??

Oder die erfundenen Geschichten???

 

Oft frage ich mich: was will Kasih mir eigentlich sagen?

Diese … ich würde…, sie würden…, oder wäre…, wenn…, stellt das Gesagte auch immer als Frage oder fragwürdig dar.

 

Solche Absätze wie S. 220 unten: Was soll das??

Ich habe eine Schreibpause eingelegt, für wenige Minuten. Ihr habet das nicht gemerkt, denn ohne mich und meine wohlwollende Informationsvergabe seid ihr nun mal aufgeschmissen, ohne mich checkt ihr hier gar nichts. Ihr braucht mich, aber ich kann euch auch verarschen, ohne dass ihr irgendwas davon merkt. Ich kann die Tastatur schweigen lassen, schreien und brüllen und ausrasten, ohne dass ihr jemals davon erfahrt. Weil es mir hier aber ja um Transparenz geht, erfahrt ihr natürlich doch jedes Detail über das, was ich tue, sonst könnte ich das hier ja auch gleich lassen.

 

Ich bin jetzt echt gespannt ob das letze Drittel des Buches mir wenigstens ein kleines bisschen entgegen kommt.

 

 

 

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Sursulapitschi kommentierte am 19. Mai 2021 um 10:07

Solche Absätze wie S. 220 unten: Was soll das??

Ich glaube, das soll witzig sein. Bestimmt finden es auch einige Menschen witzig. Mich nervt es. Es klingt nach patzigem Kind. 

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westeraccum kommentierte am 19. Mai 2021 um 10:53

Genau, patziges Kind trifft es sehr gut.

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Gelinde kommentierte am 19. Mai 2021 um 14:43

Supser, patzigers Kind trifft es, muss ich mir merken

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LySch kommentierte am 19. Mai 2021 um 12:38

Diese Stelle auf S. 220 ist pampig, ja.
Aber ich denke, sie ist dafür gut, aufzuzeigen, dass alles, was erzählt wird immer subjektiv ist.
Kasih sitzt da und versucht, ihre Freundin zu verteidigen. Sie kann hier auch Märchen erzählen, das kann keiner überprüfen. Es ist meiner Meinung nach der Versuch, zu zeigen, dass am nächsten Morgen die Medien und das Internet genau das mit Saya machen werden: Lügen und Märchen erzählen und sich alles so hinbiegen, wie man es benötigt. Das soll ihr patziger Kommentar zeigen...

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Gelinde kommentierte am 19. Mai 2021 um 14:44

OK; das kann ich aber auch anders rüberbringen, da muss ich den lesen nicht so anpampen

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alasca kommentierte am 19. Mai 2021 um 23:49

Bei mir ist das nicht so angekommen. Ich fühle mich nicht angepampt, mich amüsiert es, wie sie die Mechanismen tendenziöser Berichterstattung anwendet und damit diskreditiert. 

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Glüxklaus kommentierte am 21. Mai 2021 um 13:38

Ja, alles ist subjektiv und niemand frei von Vorurteilen....

 

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alasca kommentierte am 19. Mai 2021 um 23:58

"Oder später als über Hani erzählt wird, da geht es über die Arbeit, das Essen, das Tierwohl, Fertighäuser….. und am Ende frage ich mich: was sollte ich daraus jetzt für Schlüsse ziehen??"

Essen: Kulturell ein großes Thema. Der Abschnitt erklärt sich selbst.

Das Tierwohl - darüber können sich nur wohlhabende Bürger Gedanken machen, die meisten armen Leute können sich so ein empfindliches Gewissen nicht leisten. Es gibt vorher eine Stelle, hab ich mir leider nicht gemerkt, da ging es um den Stromverbrauch - Kasihs Familie ist da ganz weit vorne, aber nicht aufgrund von Öko-Gewissen, sondern schlicht weil Strom teuer ist ... dieses Gespräch zwischen Kasihs Vater und einem Lehrer, das völlig aneinander vorbei läuft, das fand ich super ... 

Fertighäuser: Für Kasihs Eltern ist das DIE Lebensleistung. In den Augen der deutschen Bildungsbürger der McDonald unter den Eigenheimen. Kasih berichtet ja auch, dass sie das später nicht mehr erwähnt, um dem abwertenden "Ach so" nicht mehr zu begegnen.

Und bei allem geht es darum, dass kulturell bedingt total unterschiedliche Einordnungen und Bewertungen erfolgen. Sehr gut dargestellt, wie ich finde.

"Ein Durcheinander bei dem ich die „Aussage“ von Kasih oft nur mit Müh und Not erkenne (wenn überhaupt)."

Es sind halt so unglaublich viele Aspekte des Alltags, die Fallstricke beherbergen. Genauso durcheinander fühlt sich jemand, der das von zu Hause nicht mitbekommen hat und damit klarkommen muss. Jeden Moment kann man sich blamieren, jeden Moment was "Komisches" sagen. Und wenn das passiert, zack, Schublade. 

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 144 bis 249
LySch kommentierte am 20. Mai 2021 um 00:26

Kann deinen Einordnungen voll und ganz zustimmen. Genau so habe ich diese Szenen auch empfunden und eingeordnet. Ich fands auch sehr spannend, wie kulturell aneinander "vorbei" geredet und gelebt wird...

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Glüxklaus kommentierte am 21. Mai 2021 um 13:31

Ja, das fiktive Gespräch von Vater und Erdkundelehrer hat mich auch amüsiert. Zwei völlig verschiedene Welten treffen da aufeinander.

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Glüxklaus kommentierte am 21. Mai 2021 um 13:35

Hab aus Versehen noch mal gedrückt, obwohl der Kommentar schon veröffentlicht war. 

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Glüxklaus kommentierte am 21. Mai 2021 um 13:34

Ich bin echt gut drin, vor lauter Hektik den gleichen Kommentar dreimal zu veröffentlich :-( So wichtig ist er dann doch nicht....

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lesesafari kommentierte am 24. Mai 2021 um 14:42

Fallstricke---- das war das Wort, was hier fehlte. Das ganze Buch zeigt uns ja auf, wo es diese Fallstricke und Stolpersteine überall gibt. Dort, wo nie jemand darauf kommen würde, dass sie dort versteckt sind. Und doch sind sie es. - Die Sensibilisierung funktioniert.

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alasca kommentierte am 20. Mai 2021 um 00:29

"Z.B. was soll die Episode um das geklaute Fahrrad??" 

Es ist eins der Beispiele, die den Niedergang der Siedlung illustrieren. 

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Gelinde kommentierte am 20. Mai 2021 um 09:27

naja, Fahrräder werden überall geklaut

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LySch kommentierte am 20. Mai 2021 um 12:51

Das stimmt. Es ist aber ein Teil des Prozesses, wie eben der ausbleibende Bus auch.

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LySch kommentierte am 20. Mai 2021 um 12:56

Mich nerven diese vielen kleinen Szenen und Begebenheiten und Anekdoten überhaupt nicht. Ich sehe sie als Aneinanderreihung von einer gewissen Abwärtsspirale, die schon relativ früh beginnt.

Auch die Sache mit dem roten Faden ist meiner Meinung nach nicht so streng zu sehen. Es gibt einen - das sind die Wochentage, die Saya zusammen mit den Freundinnen erlebt, ausgehend von Dienstag Abend bis eben zur Hochzeit.
Dazwischen wird immer wieder hin und her gesprungen. Das ist aber in meinen Augen auch irgendwie authentisch. Da sitzt eine junge Frau, die auf ihre Freundin wartet (die aus dem Gefängnis kommen soll) und schreibt sich alles von der Seele. Da würde ich auch keinen Genie-Streich an raffinierter Komposition hinbekommen :D Ich glaube, das ist der Grund, warum ich ihr ihre Erzählweise so sehr abnehme.

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Glüxklaus kommentierte am 21. Mai 2021 um 13:29

Im ersten Abschnitt war ja mal die Rede davon, dass sich Kasih nicht an den klassischen Aufbau eines Aufsatzes gehalten hat mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. Insofern passt das mit dem nicht klar definierten roten Faden ja sehr gut zu ihr und ihrem Schreibstil ;-). 

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lesesafari kommentierte am 24. Mai 2021 um 14:39

Mit dem Absatz will sie wohl zeigen, dass sie hier die Autorität hat. Sie bestimmt. Hier gilt ihre Stimme.--- Nicht unsere.

Das Fahrrad, weiß ich auch nicht, und es war ihr so wichtig, dass es ein Mann geklaut hat. Das fand ich noch komischer. Und dann kam das immer mit dem Kioskbesitzer, obwohl der jetzt auch nur sagte, dass sie hübscher geworden sei.

Am Beispiel mit Hanis Arbeit wird u.a. gezeigt, dass diese Tier-Menschen, sich sonst was für Sorgen machen, dass sie bloß korrekt mit Tieren umgehen, aber sich null Gedanken darüber machen, was sie Mitmensch Hani damit antun, wenn sie sich das Leben schön kaffeen und die gesamte (Aus-)Arbeitung an Hani abgeben. Sie wird ja komplett ausgenutzt, weil sie versucht, den anderen zu gefallen, damit sie glücklich sein kann und nicht so werden muss wie Saya, die sich in ihrer Wut verloren hat und gar keinen Spaß haben kann.

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Gelinde kommentierte am 25. Mai 2021 um 14:56

Du magsst ja in allem recht haben, aber muss das denn so kommplizirt dann geschrieben werden, und so ausschweifend und über viele Ecken und Umwege??

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lesesafari kommentierte am 25. Mai 2021 um 21:17

Vielleicht ja, weil wir es normal schon zu oft gelesen haben und uns dachten "ohhh neee, nicht schon wieder. wir wissen es."

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Glüxklaus kommentierte am 21. Mai 2021 um 14:39

Der zweite Abschnitt war deutlich ruhiger, auch wenn ich ihn nicht als weniger aggressiv empfunden habe. Es  passiert wenig, was die Handlung weiterbringt.

Interessant fand ich Hanis Gedankengänge: Bedeutet  "deutsch sein" "durchexerziert logisch aufgebaut, dass es seinen eigentlichen Sinn verlor"? Ich kann gut nachvollziehen, was sie meint. 

Ich kann verstehen, was Saya umtreibt, jedenfalls meistens. Aber es ist auch wirklich anstrengend, ihr zu folgen. Dass sie schlechte Laune bekommt, weil Kasih in ihrer Wohnung nicht streamen kann.... Fernsehen ist also weiß. Trotzdem wirkt es ein wenig abgebhoben, sich über die fehlenden Streaming-Möglichkeiten zu beschweren. Streaming ist eben doch Luxus, den sich nicht jeder leisten kann. Ist Luxus nicht auch weiß?  
Auch wie Saya auf Robin reagiert, fand ich absolut nicht in Ordnung. Natürlich hat Robin das Recht, Rücksicht zu verlangen. Hier geht Saya deutlich zu weit. Was möchte sie? Was ist ihr Ziel? Wie sollen sich weiße Männer denn ihrer Meinung nach verhalten? Kasih relativiert Sayas Sicht: "Denn manchmal, Saya, ist es völlig egal, ob jemand ein weißer Mann oder ein blauer Kakadu ist. Meistens nicht. Aber manchmal schon. " 

 

 

 

 

 

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evaczyk kommentierte am 25. Mai 2021 um 18:31

irgendwie wird mir Saya immer unsympathischer. Ja, Rassismus, Benachteiligung usw müssen angegangen werden. Aber umgekehrte Stereotypisierung ist nicht hilfreich. Vor allem: Wenn jemand Grund hätte, wütend zu sein, dann vor allem Hani, die viel weniger Chancen hatte und in ihrem Job ausgenutzt wird. Saya dagegen lebt und arbeitet international und ist damit in einer Elite zu Hause, die nicht nur meilenweit von der Siedlung ihrer Jugend entfernt ist, sondern von der Lebensrealität der meisten Menschen. Sie erinnert mich an Berufs-Betroffene, die glänzend von ihrer Rassismuskritik leben und sich in einer ebenso privilegierten Position befinden wie die von ihnen angegriffene Mehrheitsgesellschaft oder die berüchtigten alten weißen Männer. 

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lesesafari kommentierte am 25. Mai 2021 um 21:20

Ich weiß überhaupt nicht, was hier so viele an ihr sympathisch fanden. Schon als sie anfing, sich Geschichten auszudenken, um den anderen zu "gefallen", wie auch immer man das hier bezeichnen muss (interessant machen, die anderen vor der Realität beschützen, beschwichtigen...), fand ich das blöde. Und von den 3en ist sie offenbar am besten gestellt, motzt aber am meisten und stellt sich opfermäßig über die anderen beiden.

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Glüxklaus kommentierte am 26. Mai 2021 um 17:52

Ja. Das stimmt. Saya gehts deutlich besser als Hani. Und ja, umgekehrte Stereotypisierung ist absolut nicht hilfreich. Robin darf sich nicht darüber beschweren, dass Kasih und Saya zu laut sind, weil er ein weißer Mann ist. Das war schon sehr seltsam diese Szene...

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Buchstabensucht kommentierte am 29. Mai 2021 um 22:01

Hm, durch den besseren Job geht der Rassismus ja nicht weg. Mein ehemaliger schwarzer Chef wurde auch ständig an Bahnhöfen von der Polizei kontrolliert, insbesondere im Anzug. Also, es sei denn, er war mit Kollegen zusammen, dann fand dieses "weiß werden" wohl statt. 

Die Szene, wo sie laut sind: Klar, seltsam. Da wird der Spieß mal so richtig umgedreht, auch nicht besser, aber vielleicht soll es auch irgendwann illustrieren. 

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Buchstabensucht kommentierte am 29. Mai 2021 um 23:01

Dazu wird im ersten Abschnitt ja einiges in dieser 90er-Jahre - Talkshow geschrieben, auch aus Sayas Perspektive. "Der Punkt ist doch, dass ich es schwerer hatte und habe, weil ich bei minus fünfzig anfangen musste, wo Leute wie ihr schon bei Plus zwanzig angefangen haben. Aber ihr wollt mich entweder für meine minus fünfzig verachten oder ihr wollt von meinen minus fünfzig nichts wissen sobald ich mit euch gleichauf bin".

Ich muss gestehen, ich mag Saya irgendwie, sie hatte mich bei ihren Ausführungen zur heterosexuellen Ehe ganz am Anfang. (Ich sag sowas in der Art  aber nie wieder auf einem Junggesellinnenabschied, Tränengefahr, und wird mir nach Jahren noch vorgehalten. :D) 

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Glüxklaus kommentierte am 30. Mai 2021 um 13:10

Au weia . Ja, Jungesellenabschiede sind da evtl. nicht der ideale Ort und die ideale Zeit, das zu sagen. Aber Deine klare Haltung ist immerhin in Erinnerung geblieben ;-)...

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biadia kommentierte am 21. Mai 2021 um 21:11

Mir hat das Interview auch geholfen, dass Buch besser einzuordnen.

Auch ich finde den zweiten Abschnitt schwierig zu erfolgen,es sind doch viele Sprünge in den Themen . 

Aber irgendwie istmirdas ganze immer noch to much. 

Doch spitzt sich die Geschichte langsam zu und der Höhepunkt naht. Also tapfer weiterlesen.

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kristall kommentierte am 23. Mai 2021 um 07:22

Die Thematik des Rassismus ist hier sehr gut eingefangen. Sie wird uns in vielerei Alltagssituationen aufgezeigt. Allerdings finde ich auch in zu vielen. Das sorgt für unnötige Längen und die Hautbotschaft geht ein wenig unter. Einige der Situationen finde ich interessant, weil ich selbst gar nicht darauf gekommen wäre, andere banal. Vielleicht denkt derjenige auch mit der Zeit, dass es so ist und sieht alles zu negativ. Dabei wäre es gar nicht so an Ende.

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darkola77 kommentierte am 24. Mai 2021 um 12:27

Sayas Sensibilität, Aggressionen, Wut sind das Ergebnis einer Entwicklung aus Verstörung und Traurigkeit - das ist für mich immer deutlicher geworden, je mehr ich durch Kasishs Augen aus dem Leben und Aufwachsen der drei Freundinnen erfahren habe. Oftmals scheinen es für den Außenstehenden die vermeintlich kleinen Momente und Erfahrungen zu sein, die Saya zu der Überzeugung gelangen lassen, dass sie kein Teil der Kultur und Gesellschaft Deutschlands ist und von dieser nicht einmal erkannt und wahrgenommen wird: "Es gibt die Deutschen und es gibt die Flüchtlinge. Uns gibt es in dieser Welt nicht. Hier sind wir weder Deutsche noch Flüchtlinge" (S. 233).

Saya zieht zur Bestätigung hierfür unterschiedliche Erlebnisse und Momente heran, wie etwa die "Auswertung" der Sprecherinnen der Nachrichtensendung, die für sie alle zu "der priviligierten Gruppe gehören". Was das Buch für mich in diesem Zusammenhang interessant macht, ist, dass die Autorin den Positionen der einzelnen Figuren weitere Ansichten gegenüberstellt, teils bereits reflektiert und kommentiert, teils überlässt sie diese Aufgabe dem Leser oder der Leserin. Ich hatte in meinem Kommentar zum ersten Leseabschnitt in diesem Kontext bereits über die Unterschiedlichkeit in Positionen und Reflektionsgrad der drei Freundinnen geschrieben.

Mit Blick auf die Nachrichtensendung geschieht dies nun in Form der Nachbarin und zwar mit Blick auf die ihr eigenen Vorerfahrungen und aus ihrer gesellschaftlichen Zugehörigkeit heraus: "Drei Personen innerhalb von fünf Minuten an so prominenter Stelle aus genau einer Gruppe: der benachteiligten. In den Nachrichtensendungen ihrer Kindheit hatten Frauen maximal das Wetter angesagt. " (S. 233) Der Wink mit dem idiomatischen Zaunpfahl könnte wohl kaum deutlicher ausfallen: Die Blickwinkel und damit Positionen sind so verschieden, wie es auch die Menschen - und hier insbesondere: die Personen(gruppen) innerhalb der Gesellschaft - selbst sind.

Und genau diese Impulse sind es auch, die diesen Abschnitt in seiner Aussage und inhaltlichen Qualität für mich so lesenswert machen und noch über die des vorherigen stellen.

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lillywunder kommentierte am 24. Mai 2021 um 18:38

Sehr schön beschrieben! :) Das glaube ich auch, dass es eine ganz besondere Stärke des Romans ist, dass man aus ganz verschiedenen Perspektiven auf die Themen schauen kann - schon alleine durch die drei Freundinnen, die so unterschiedlich sind, aber auch durch die Erzählweise von Kasih, die ohne weiteres auch die Sichtweise und Gedanken ganz fremder Personen übernimmt und Positionen so gegenüberstellt, reflektiert, einordnet, ins Verhältnis setzt. Als Leserin wirf man dadurch noch mehr zum Nachdenken gebracht, ich finde das auch sehr gelungen.

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gbooks kommentierte am 30. Mai 2021 um 02:23

Ich finde den zweiten Teil wirklich sehr gelungen! Ich hatte mir gewünscht mehr über Kasih und Hani zu erfahren was auch geschehen ist. Im Gegensatz zu manch anderen Kommentaren hier ist es für mich sehr spannend gewesen, gewisse Sachen aus dem Alltag zu lesen. Man merkt, dass diese der Autorin sehr wichtig waren und ich kann auch nachvollziehen wieso. 

Mag sein das dieses Buch eine gewisse Aggressivität ausstrahlt, doch so hält es der Gesellschaft auch ein Spiegel vor. Eine Aggressivtät die ich an manchen Stellen sehr fühle an manchen eher weniger, doch auch ich muss manchmal in diesen Spiegel schauen.

Ich freue mich sehr drauf den letzten Abschnitt zu lesen!

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anooo kommentierte am 30. Mai 2021 um 19:53

Ich finde den zweiten Teil wirklich sehr gelungen! Ich hatte mir gewünscht mehr über Kasih und Hani zu erfahren was auch geschehen ist. Im Gegensatz zu manch anderen Kommentaren hier ist es für mich sehr spannend gewesen, gewisse Sachen aus dem Alltag zu lesen. Man merkt, dass diese der Autorin sehr wichtig waren und ich kann auch nachvollziehen wieso. 

Bin da voll bei dir. Vor allem, dass das Augenmerk nicht mehr so stark auf Saya liegt hat mir gefallen. Und auch die vermeintlich belanglosen Alltagsgeschichten sagen unheimlich viel aus.

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Buchstabensucht kommentierte am 30. Mai 2021 um 13:36

Mich hat in diesem zweiten Teil die Geschichte mit dem Kaugummiautomaten beschäftigt, vermutlich, weil ich mich bei meinen Vermietern derzeit leider auch frage, ob die Verwahrlosung Methode hat und plane umzuziehen.

Ich hab die Szene sogar jemandem vorgelesen. Der lachte und sagte, die Erzählerin habe nie ein "Ghetto" gesehen, *natürlich* hätte jemand das Kleingeld aus dem Automaten geholt...

Ansonsten habe ich diesen zweiten Teil sozusagen als Rundumschlag gegen diverse Probleme in der Gesellschaft empfunden und musste bei der Beschreibung von Hanis Kolleg*innen ein paarmal herzlich lachen. Bei mir im Büro wurde mal "Kuchen ohne Fabrikzucker, aber leider mit Tierleid" angeboten. Unironisch, fürchte ich. 

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anooo kommentierte am 30. Mai 2021 um 20:02

 

Finde es sehr schwierig den zweiten Teil zu beschreiben. Insgesamt ist schon sehr „viel“. Mir gefällt die Geschichte nach wie vor sehr gut und ich finde die Thematik unglaublich wichtig und mal auf eine andere Art und Weise bearbeitet. Auch die provokante Erzählweise finde ich hervorragend umgesetzt und empfinde es nicht als „pampig“ :D

Es sind viele Sprünge vorhanden und viele vermeintlich belanglose Alltagsgeschichten, die aber den strukturellen Rassismus verdeutlichen. Ich denke dies ist ein Buch, das man zwei mal lesen muss um wirklich alles zu verstehen und nichts zu verpassen. Für mich sind auch viele tolle Stellen zum anmarkern drinnen.

Bin jetzt auf den dritten Tei gespannt und auf die Auflösung was in dieser Nacht wirklich passiert ist.

 

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Berge 2013 kommentierte am 07. Juni 2021 um 13:28

Ich habe in diesem Abschnitt irgendwie den Bezug zur Handlung verloren. Für mich setzt sich die Handlung nur noch aus Episoden aus dem Leben der drei Freundinnen zusammen, aber wohin das ganze gehen soll, ist mir noch unklar. 

Immer wieder wird versucht, gewissen Szenen auf die Tatsache zu schieben, dass jemand Weißer ist nur bin ich mir sicher, dass man auch als vermeintlich Weißer in diese Situationen kommen kann. Das ist mir so aufgefallen bei der Szene in der Bahn, wo ein Frau ihren Rucksack vor das Gesicht eines Migrantenmädchens gedrückt hat. So etwas passiert einfach und die Frau war einfach rücksichtslos, aber daraus abzuleiten, dass das einen rassischtischen Hintergrund hat, geht für mich dann doch etwas weit. Ich glaube die Frau hätte sich bei einem anderen Kind nicht anders verhalten. 

Man kann doch nicht jedes unschöne Verhalten der Mitmenschen auf den Mitgrationshintergrund schieben. 

Ich bin gespannt, wohin die Handlung noch führt, aber aktuell finde ich das ganze Buch etwas wirr. 

 

 

 

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Grenzenlos kommentierte am 09. Juni 2021 um 16:21

Es tut mir sehr leid, dass ich ein bisschen hinterherhänge mit meinen Beiträgen. Ich brauche ziemlich lange für das Buch, es kann mich nicht wirklich fesseln und trotzdem brauche ich immer wieder Pausen von dem Gelesenen.

Für mich ist dieses Buch ein Sexismus- und Rassismusaufklärer in Romanform. Wirklich kein Thema wird ausgespart. Das finde ich einerseits sehr gut, andererseits weiß ich nicht, ob diese geballte Form in dieser Art von Erzählung nicht ein bisschen zu viel ist, um für jemanden, der/die sich noch wenig mit den Themen auseinandergesetzt hat, zur nachhaltiger Reflexion zu dienen.

Ein bisschen nerven mich diese "Annahmen", was passiert sein könnte und wie sich Situationen vermeintlich abgespielt haben. Ich finde, dass mach ein falsches Bild von dem Ganzen. Irgendwer hat im ersten Abschnitt mal gesagt, dass er/sie sich manipuliert fühlt. Dem kann ich mittlerweile sehr gut zustimmen.

 

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