Leserunde

Leserunde zu „Freiflug“ (Christine Drews)

Freiflug -

Freiflug
von Christine Drews

Bewerbungsphase: 01.04. - 15.04.
Beginn der Leserunde: 11.05. (Ende: 01.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Dumont Verlags – 20 Freiexemplare von „Freiflug“ (Christine Drews) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. Darüber hinaus erhaltet ihr zum Abschluss der Leserunde einen Link zu einem Online-Formular, das in Kurzform weiteres Feedback zum Roman abfragt. Für die Teilnahme daran, mit der ihr euch durch eure Bewerbung einverstanden erklärt, erhaltet ihr 1.000 Community-Punkte gutgeschrieben.

ÜBER DAS BUCH:

Die Geschichte der ersten Linienflugkapitänin der Welt

Deutschland in den Siebzigerjahren. Katharina Berner stammt aus einer gut situierten Unternehmerfamilie, geht aber seit jeher ihren eigenen Weg. Dass sie Jura studieren wollte, statt eine Familie zu gründen, haben weder ihr Vater, der alte Patriarch, noch ihre Mutter oder Schwestern je verstanden. Doch sie hat sich durchgesetzt und arbeitet in einer großen Kanzlei in Köln – glücklich ist sie allerdings nicht. Die männlichen Kollegen machen ihr den Alltag zur Hölle, am liebsten würde sie sich selbstständig machen. Nur wie, wenn nicht einmal jemand Büroräume an sie vermieten will? Da bittet eine junge Frau Katharina um Hilfe: Rita Maiburg besitzt eine Pilotenlizenz, versucht jedoch vergeblich, eine Anstellung zu bekommen. Die Lufthansa hat ihre Bewerbung mit der Begründung abgelehnt, dass sie grundsätzlich keine Frauen als Piloten einstellt. Diese Ungerechtigkeit will Rita sich nicht gefallen lassen. Katharina nimmt den Fall an, und die beiden beschließen zu klagen – gegen die Lufthansa und die BRD. Einen Verbündeten findet Katharina in ihrem Vermieter Theo, der sie nach Kräften unterstützt. Doch wird es den beiden Frauen gelingen, Ritas Traum vom Fliegen endlich Wirklichkeit werden lassen?

»Ein faszinierender Gesellschaftsroman« DPA

»›Freiflug‹ ist ein unterhaltsam erhellendes Buch, das die Siebzigerjahre lebendig werden lässt und klar macht, dass die Vergangenheit empörend nah an der Gegenwart liegt« Cordula Echterhoff, WDR WESTART

»Der […] Roman zeigt […] den Kampf um Gerechtigkeit und Gleichberechtigung in einer von Männern dominierten Welt – entsetzlich und augenöffnend zugleich.«
Romina Stawowy, FEM.MIT MAGAZIN

»Mitreißend!« SUPERILLU

ÜBER DIE AUTORIN:

Christine Drews ist Schriftstellerin und Drehbuchautorin. Mit ›Schattenfreundin‹ veröffentlichte sie 2013 ihren ersten Roman, der in sechs Sprachen übersetzt und fürs ZDF verfilmt wurde. Neben Kriminalromanen und Thrillern schreibt sie auch Familienromane. Außerdem verfasst sie Drehbücher für Filme und TV-Serien. Nachdem Christine Drews einige Jahre in England gelebt hat, wohnt sie heute mit ihrer Familie in Köln.

05.06.2021

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 248

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 248
Hermione kommentierte am 12. Mai 2021 um 18:54

Das Buch liest sich wirklich sehr gut und flüssig - und auch spannend, daher musste ich auch schon den zweiten Abschnitt durchlesen. 

Ich hänge wirklich fasziniert an den Seiten, denn es wird ja immer wieder richtig spannend, wenn es z.B. um Katharinas Mandanten geht oder die Verwicklung in diese Drogengeschichten von Ritas gutem Freund Frank. Puh! Was macht der wohl mit in der Psychiatrie? Das klingt ja alles so furchtbar, dass einem ganz schlecht wird bei dem Gedanken daran...

Ganz schlimm finde ich auch den Umgnga der Presse mit Rita. Leider gibt es ja immer noch genügend rechte Kampfblätter, die solch ein gestriges Frauenbild zeigen. Darüber könnte ich mich total aufregen.

Schön finde ich die Beziehung von Katharina und Theo. Die scheint ja auf Augenhöhe zu funktionieren. Trotzdem ist es immer ein bisschen komisch, dass er so früh weg muss?!

Tja, und dann die Sache mit Evas Schwangerschaft. Ist denn Katharina ihre Tochter? Aber warum ist sie so abweisend zu ihr? Ich bin gespannt, was da noch rauskommt... 

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vronika22 kommentierte am 15. Mai 2021 um 15:32

Also mit der Beziehung zwischen Theo und Katharina bin ich sehr sehr skeptisch....es riecht fast danach, dass er zweigleisig fährt oder verheiratet ist....allein schon die Tatsache, dass er sie nie zu sich einlädt spricht sehr dafür und dann auch noch die Tatsache dass er immer nur sehr bedingt "Zeit hat"..ich bin da skeptisch!

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Bibliomarie kommentierte am 16. Mai 2021 um 15:40

Mir ist dieser Verdacht auch sofort gekommen und wenn ich die Beiträge hier lese, bin ich mit der Vermutung nicht allein. Es ist schon auffällig, dass Theo lieber in der WG übernachtet, als Katharina in seine Wohnung mitzunehmen, dass er nie am Wochenende Zeit hat und anderes mehr.

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Hermione kommentierte am 16. Mai 2021 um 18:06

In der Tat. Warum kann Katharina denn auch nie mit zu ihm? Das mit dem Wasserrohrbruch und den Handwerkern könnte ja auch nur eine Ausrede sein...

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Galladan kommentierte am 16. Mai 2021 um 20:56

Ich würde sagen, dass der Herr Theo verheiratet ist und seiner Frau Überstunden vorjammert. Sonst hätte er auch am WE Zeit und eine Beziehung ist doch mehr als in die Kiste gehen. 

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Samara42 kommentierte am 17. Mai 2021 um 15:48

Das ist hierzu auch meine Annahme.

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Hermione kommentierte am 18. Mai 2021 um 17:46

Das ergibt auf jeden Fall Sinn.

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Tara kommentierte am 15. Mai 2021 um 16:31

Ich finde die Beziehung zwischen Katharina und Theo auch schön, gönne und wünsche ihr das Glück, habe aber auch Bedenken, dass bei Theo irgendetwas nicht stimmt.

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smberge kommentierte am 13. Mai 2021 um 20:06

Das Buch geht so spannend weiter, wie der 1. Abschnitt erwarten ließ. 

Rita kommt nicht so richtig voran bei ihrem Kampf mit der Lufthansa. Anscheinend wird ihr Prozeß verschleppt und jetzt wird auch noch die Presse auf sie aufmerksam. Es ist ein mieser Kampf, der da stattfindet und ich habe die Befürchtung, dass ihr Besuch im LKH da jetzt auch nicht hilfreich war. Es ist einfach schlimm, wie sich diese Reporter auf sie stürzen. Schlimm auch, dass ihr Freund Frank in dieser Klinik einsitzt. Er war ja wohl der Mann, den Katharina und Theo in der Wohnung gefunden haben. Waren sie Zustände damals wirklich noch so schlimm in diesen Krankenhäusern?

Katharina kommt mit ihrer Kanzlei auch nicht so richtig voran. Aber immerhin scheint sie in der Beziehung mit Theo recht glücklich zu sein. Ich habe aber das Gefühl, dass er nicht ganz ehrlich spielt. Ob er wohl eigentlich verheiratet ist? Warum kann er sonst nicht über Nacht bleiben und fährt immer nach Hause? Das täte mir sehr leid für sie. Dazu kommt noch die Geschichte mit Eva und ihrer Vermutung, dass sie ihre Mutter sein könnte. Leider ist ja dieses Gespräch völlig aus dem Ruder gelaufen. 

Sehr gut gefallen mir die Beschreibungen der gesellschaftlichen Zustände in Deutschland in der Zeit. Ich bin mal gespannt, was der letzte Abschnitt noch bringt. Ich hoffe so, dass Rita Erfolg mit ihrer Klage hat und sie als Pilotin arbeiten darf. 

 

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Tara kommentierte am 15. Mai 2021 um 16:35

Sehr gut gefallen mir die Beschreibungen der gesellschaftlichen Zustände in Deutschland in der Zeit.

Ich finde auch, dass die Atmosphäre der Zeit gut eingefangen wurde.

In Bezug auf Theo habe ich ebenfalls kein gutes Gefühl.

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Bibliomarie kommentierte am 16. Mai 2021 um 15:44

"Waren sie Zustände damals wirklich noch so schlimm in diesen Krankenhäusern?"

Wenn man Berichte aus dieser Zeit liest - ja, die Zustände waren schlimm. Es wurde fixiert, chemisch ruhig gestellt und mit Elektroschock behandelt. Vieles wusste man nicht besser und der Umgang mit psychisch Kranken war geprägt von Ärzten, die meist noch in der Nazi-Zeit ausgebildet wurden. Suchterkrankungen wurde nicht als Krankheit angesehen, die Leute waren ja selbst schuld an ihrem Zustand.

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Hermione kommentierte am 16. Mai 2021 um 18:07

Puh, das ist wirklich erschreckend. Zum Glück hat sich die Sichtweise in dieser Beziehung auch bis heute weiterentwickelt...

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Lesedrache kommentierte am 14. Mai 2021 um 18:49

Dem kann ich mich nur anschließen - es bleibt weiter spanndend.

Die Vermutung, dass Katharina vielleicht die uneheliche Tochter ihrer Schwester sei, ist gar nicht so weit hergeholt. Katharinas Freundin Elke weist darauf hin, dass es solche Fälle von Vertuschung in dieser Zeit schon gegeben hat. Auch ich kann nur bestätigen, dass es in meiner Jugend in erster Linie darum ging, nach außen die weiße Weste zu behalten und die Meinung der Nachbarn, Verwandten etc. teilweise vor dem Wohl der Familie kam. Dies wird von den mittlerweile "Hochbetragten" leider immer noch so verteidigt, u. a. auch die damals angewandte Praxis der körperlichen Züchtigung (wie sie z. B. Katharinas Bruder in seiner Kindheit erfahren hatte). Eltern, die damals ihren Kindern schon auf Augenhöhe begegneten (so wie Ritas Eltern), waren selten.

Es freut mich, dass Katharina scheinbar doch noch ihr privates Glück findet - und damit den Erwartungen der Eltern näherkommt. Hoffentlich ist es tatsächlich die große Liebe, auch von Theos Seite. Sein Verhalten ist wirklich etwas eigenartig für einen frisch Verliebten.

Das Thema Presse war damals und ist es bis heute ein sehr heikles. Einerseits ist es wichtig, dass informiert wird, jedoch steht andererseits die Sensationsgier vieler Journalisten im Vordergrund, die eher schadet als nützt. So geht es auch Rita, die vernünftigerweise nun etwas vorsichtiger wird. Hoffentlich dreht man ihr keinen Strick aus ihrer Bekanntschaft mit Frank, der wegen überhöhtem Drogenkonsum in der Psychiatrie ist und dem Rita gerne helfen möchte. Wie die Sensationspresse einen Menschen fertig machen kann, hat ja Heinrich Böll schon in seinem Roman "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" verarbeitet. Ich halte Rita weiterhin die Daumen, dass ihr das erspart bleibt.

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Bibliomarie kommentierte am 16. Mai 2021 um 15:47

 "Dies wird von den mittlerweile "Hochbetragten" leider immer noch so verteidigt, u. a. auch die damals angewandte Praxis der körperlichen Züchtigung (wie sie z. B. Katharinas Bruder in seiner Kindheit erfahren hatte)."

Wer sein Kind liebt, der züchtig es.- dieses Bibelzitat wurde doch immer dabei heranzogen. 

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Hermione kommentierte am 16. Mai 2021 um 18:07

Schrecklich.

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vronika22 kommentierte am 15. Mai 2021 um 15:39

Also bei dem Thema Theo fürchte ich wirklich dass er verheiratet ist oder so...sein verhalten deutet wirklich sehr darauf hin, dass er zweigleisig fährt. Das würde mir sehr leid tun für Katharina.

Dann noch die Sache mit ihrer Schwester..das wäre ja echt der Hammer, wenn es in Wirklichkeit ein Mutter-Tochter-Verhältnis wäre. Ich glaube so etwas kann einem dann ganz schön aus der Bahn werfen.

Ohje..die Sache mit Frank in der Klinik und die Behandlung dort ist ja wirklich schrecklich! Ich frage mich, ob das damals wirklich so Realität war? Ich mag ihn zwar nicht besonders, aber das wünscht man ja niemandem.

Tja die >Presse ist schon manchmal ein großes Übel...damals wie heute...ich glaube das hat sich noch nicht wirklich verbessert. Sensationslust wird es immer geben...leider.

Der Roman liest sich total gut und sehr interessant. Allerdings kommt mir die eigentliche Thematik um Rita und ihren Kampf bzw. Prozess mit Lufthansa ein wenig zu kurz.

Die gesellschaftlichen Umstände der damaligen Zeit und die Benachteiligung der Frau wird hier sehr schön dargestellt. Da bin ich wirklich sehr angenehm überrascht, obwohl die Autorin ja doch deutlich jünger ist.

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Tara kommentierte am 15. Mai 2021 um 16:38

Dann noch die Sache mit ihrer Schwester..das wäre ja echt der Hammer, wenn es in Wirklichkeit ein Mutter-Tochter-Verhältnis wäre. Ich glaube so etwas kann einem dann ganz schön aus der Bahn werfen.

Das finde ich auch ganz schwierig. Wie muss es sich anfühlen, wenn man das eigene Kind aufwachsen sieht und nicht die Mutter sein darf ? Ich will gar nicht darüber nachdenken.

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Bibliomarie kommentierte am 16. Mai 2021 um 15:50

"Der Roman liest sich total gut und sehr interessant. Allerdings kommt mir die eigentliche Thematik um Rita und ihren Kampf bzw. Prozess mit Lufthansa ein wenig zu kurz."

Das ist in diesem Abschnitt wirklich so, entspricht aber wohl der Realität, denn der Fall wurde ja ständig verzögert. Man hatte den Eindruck, dass das Gericht mit einer Verzögerungstaktik gearbeitet hat, in der Hoffnung, dass sich das von selbst erledigt, wenn die Klägerin nur entmutigt wird. Deshalb ist hier der Blick mehr auf Katharina gerichtet.

 

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Tara kommentierte am 15. Mai 2021 um 16:30

Das Buch liest sich wirklich interessant und spannend.

Die Beziehung zwischen Katharina und Theo… mmh irgendwie weiß ich nicht so recht, einerseits finde ich sie sehr schön aber gleichzeitig kommen mir auch Zweifel, Theo verhält sich teilweise sehr eigenartig. Hoffentlich ist er nicht verheiratet (?) und muss deshalb immer weg.

Der Gedanke, dass Katharina die uneheliche Tochter ihrer Schwester ist, ist schon irgendwie … da fehlen mir die Worte, aber es würde mich nicht wundern und passt in die Zeit. Bloß nichts an die Öffentlichkeit kommen lassen, was nicht 100%ig ins Gesellschaftsbild passt, was denken sonst die Nachbarn.

In Ritas Prozess geht es nicht so richtig voran, das sieht sich und kostet Nerven. Für die Presse scheint das ein gefundenes Fressen zu sein, es ist einfach unglaublich mit was für einer Sensationsgier die vorgehen.

Mir gefällt es sehr gut wie die Atmosphäre der Zeit und das Denken der Gesellschaft hier eingefangen wird. Auch wenn ich immer wieder den Kopf schüttel und entsetzt bin, es passt.

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Hermione kommentierte am 16. Mai 2021 um 18:08

Ja, ich finde es auch total seltsam, dass Theo immer so schnell weg muss und er Katharina nie zu sich einlädt. Da ist doch irgendwas faul.

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GaudBretonne kommentierte am 22. Mai 2021 um 11:12

Ich denke, es ist sonnenklar, dass er verheiratet  ist.

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nicigirl85 kommentierte am 23. Mai 2021 um 12:28

Mich wundert nur, dass er nicht vermisst wird von seiner Frau/ Familie. Ich denke aber auch, dass es eine weitere Frau gibt.

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Tara kommentierte am 23. Mai 2021 um 12:41

Da hat er bestimmt immer gute Ausreden parat gehabt. Es gibt ja immer wieder Menschen, denen es über Jahre hinweg gelingt ein Doppelleben zu führen, ohne dass irgendjemand etwas merkt.

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nicigirl85 kommentierte am 27. Mai 2021 um 22:33

Ich sag nur Überstunden oder Dienstreise. Mit solchen Lügen wurde ich betrogen und man merkt es wirklich sehr lange nicht. Leider...

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Hennie kommentierte am 15. Mai 2021 um 18:43

Was für Ungerechtigkeiten! Es existieren schlimme Zustände, die niemand wirklich als solche wahrzunehmen scheint - in der Frage der Gleichstellung der Geschlechter, in der Umwelt, in der Psychiatrie... Die nachwachsenden Generationen bekommen davon nur bedingt etwas mit, da ja auch im Geschichtsunterricht keine Aufarbeitung der Vergangenheit erfolgt.

Zu Katharina: Ist die große Schwester Eva ihre Mutter? Was verbirgt sich hinter dem Foto für eine Tragödie? Mir tut Eva leid. Bei Theo beschleicht mich auch ein ungutes Gefühl. Obwohl er es sicherlich ehrlich mit Katharina meint, scheint er (noch) verheiratet zu sein und will sich und K. nicht in Schwierigkeiten bringen (wegen schuldhafter Scheidung?). Wie ein Fremdgeher kommt er mir nicht vor. Na, mal schauen, ob ich da den richtigen Riecher hab.

Die Geschichte hat auf alle Fälle richtig Biss, zeigt wunderbar ehrlich die Verhältnisse im Westen Deutschlands auf.

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Bibliomarie kommentierte am 16. Mai 2021 um 15:52

"Die Geschichte hat auf alle Fälle richtig Biss, zeigt wunderbar ehrlich die Verhältnisse im Westen Deutschlands auf."

Das finde ich auch. Das ist sehr realistisch geschildert, manchmal muss ich mir in Erinnerung rufen, dass es ein Roman ist. Die Autorin hat das alles sehr gut recheriert und hat die Stimmung der Zeit sehr gut eingefangen.

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Tara kommentierte am 16. Mai 2021 um 15:59

Das stimmt, ich denke man vergisst auch dadurch, dass Rita Maiburg nicht fiktiv ist, dass es sich um einen Roman handelt.

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Hermione kommentierte am 16. Mai 2021 um 18:09

Das geht mir auch so. Daher denke ich auch immer, dass Katharina ein reales Vorbild hat.

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GaudBretonne kommentierte am 22. Mai 2021 um 11:32

Da gebe ich euch total recht. Der Plot ist wahnsinnig gut angelegt und die einzelnen Handlungsstränge richtig spannend, die Aufdeckung der Misstände in der BRD ehrlich und schonungslos, auch dank der vielen kleinen Details, die von einer umfangreichen Recherche zeugen. Allerdings wirkt das literarische Gesamtwerk nicht ganz kohärent. Viele Beschreibungen scheinen wie nachträglich in die Geschichte gestrickt. So sehr mich der Inhalt fasziniert, kann mich die literarische Qualität nicht überzeugen. Gerade die Lexik und die Syntax bleiben variantenarm und führen zu diesem "seichten Stil".  Hätte die Autorin hier auch mehr Biss gezeigt, hätte es ein ganz großes Werk werden können.

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Bibliomarie kommentierte am 16. Mai 2021 um 15:38

Auch der zweite Abschnitt hat mir ausnehmend gut gefallen. Ich fühle mich zurück in die Zeit katapultiert und viele, eigene Erinnerungen kommen hoch.

Es war damals (ich lebte in dieser Zeit in München) absolut in mit dem Bulli nach Afghanistan zu fahren. Alle schwärmten vom tollen Stoff und hatten abenteuerliche Erlebnisse zu erzählen, die zotteligen Fellmäntel mit Stickereien trugen viele Rückkehrer. Aber es war nicht alles so romantisch, Franks Schicksal ist exemplarisch. Es ist mutig, wie sich Rita für den alten Schulfreund engagiert, obwohl sie selbst im Fokus der Presse steht. Quick und Bild - diese Blätter hatten ihren Ruf, billiger Sensationsjournalismus!

Ihr Prozess zieht sich hin, vielleicht spekulierten die Behörden, dass sie aufgeben könnte, wenn sich alles so lange hinzieht. Jedenfalls habe ich nicht das Gefühl, dass das Gericht sehr erpicht auf die Klärung des Vorgangs war.

Das LKH in Köln war wie viele andere Psychiatrien eher ein Gefängnis. Vieles wusste man nicht besser (Elektroschock-Therapien) und die Leitung lag oft noch in den Händen von Medizinern, die ihre Ausbildung in der Zeit der Nazis bekommen hatten und deren Weltbild da noch verankert war. Wie bei vielen Ämtern und Behörden. Man muss sich vor Augen halten, dass auch Adenauer viele Alt-Nazis in seiner Regierung hatte. Man brauchte das Know How der Leute und so viele unbelastete Männer gab es nicht.

Katharina hat es mit ihrer Kanzlei nicht einfach und in ihrem Privatleben scheint sich mit Theo etwas anzubahnen. Wobei ich dabei ein schlechtes Gefühl habe. Ich finde ihn zwar sympathisch, aber er hält etwas zurück. Warum hat er nie Zeit am Wochenende? Ich fürchte, er ist verheiratet, oder zumindest gebunden.

Das alte Foto offenbart ein Familiengeheimnis. Ist Katharina womöglich Evas Tochter? Zeitlich käme es hin und es wäre auch nicht so ungewöhnlich, dass Eltern das Kind eines Fehltritts der Tochter als eigenes Kind ausgeben. In den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit wäre das sicher einfach zu bewerkstelligen gewesen.

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Tara kommentierte am 16. Mai 2021 um 15:57

Quick und Bild - diese Blätter hatten ihren Ruf, billiger Sensationsjournalismus!

Den Sensationsjournalismus haben wir heute noch, verkauft sich wohl einfach besser. :(

Ihr Prozess zieht sich hin, vielleicht spekulierten die Behörden, dass sie aufgeben könnte, wenn sich alles so lange hinzieht. Jedenfalls habe ich nicht das Gefühl, dass das Gericht sehr erpicht auf die Klärung des Vorgangs war.

Es macht ein wenig den Eindruck als ob sie meinen, dass sie das Problem aussitzen können. Diese Hinhaltetaktik zerrt an den Nerven und ich glaube, dass da so einige das Handtuch werfen, was ich durchaus nachvollziehen kann.

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Hermione kommentierte am 18. Mai 2021 um 17:47

Da hast du vollkommen Recht, die BILD und andere arbeiten heute noch so. Scheinen ja genug Leute lesen zu wollen...

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Chuckipop kommentierte am 26. Mai 2021 um 00:43

Die Zustände in den Psychartrien müssen wirklich unfassbar schlimm gewesen sein! Krankheiten mit Elektroschocks zu "behandeln", außerdem die Leute einfach wegsperren und unter Medikamente setzen, damit sie permanent vor sich hin dämmern - furchtbar!

Den billigen Sensationsjournalismus haben wir nach wie vor, allerdings verlagert sich die Sensationsgier der gelangweilten Gesellschaft wohl etwas mehr auf das Internet bzw. die sozialen Medien, statt auf Printmedien. Obwohl die Auflage der Bildzeitung sicherlich nach wie vor alle Tageszeitungen toppt...

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Galladan kommentierte am 16. Mai 2021 um 21:07

Erschreckend wie lange es üblich gewesen ist, dass es gesetzlich geregelt wurde, dass die Frauen die Hausarbeit machen. Ich hatte später mit den Auswirkungen noch zu kämpfen. Frauen die so aufgewachsen sind und das als selbstverständlich ansahen, versuchten andere Frauen zu zwingen dann das im Geschäftsleben ebenfalls so weiter zu machen. 

Ich bin gespannt ob Katharina wirklich die Tochter von Eva ist. Die Aussage von Eva, dass Katharina eine andere Generation ist würde das unterstreichen. Das Eva kein Verhältnis zu ihrer Schwester aufgebaut hat ist aber unter den Umständen nicht verwunderlich. Falls Katharina nicht ihr Kind ist, müsste sie immer daran gedacht haben, dass ihr Kind jetzt so alt ist oder wäre. Ausserdem ist Katharina so viel freier als sie aufgewachsen, dass da Unverständnis untereinander schon logisch wäre.

Ich gehe davon aus, dass Theo verheiratet ist. Ob er auch darauf wartet, dass die Schulddebatte abgeschafft wird?

 

 

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Hennie kommentierte am 16. Mai 2021 um 22:48

"Frauen die so aufgewachsen sind und das als selbstverständlich ansahen, versuchten andere Frauen zu zwingen dann das im Geschäftsleben ebenfalls so weiter zu machen."

Das ist der Punkt! Frauen müssten einander viel mehr den Rücken stärken (nicht in den Rücken fallen!) und auf ihre Rechte pochen. Da könnte auch heute noch viel mehr getan werden. Jeder kann ja so leben, wie er möchte, aber die Grundlagen, die Basis für Gleichbehandlung der Geschlechter muss vorhanden und gegebenenfalls auch einklagbar sein.

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Hermione kommentierte am 18. Mai 2021 um 17:50

Ja, es kommt natürlich auch immer darauf an, wie man sozialisiert wurde und was man selber zu Hause erlebt hat. Meine Schwiegermutter hat immer gearbeitet und so hat mein Mann schon als Kind erlebt, dass sein Vater auch gekocht hat etc. Das kommt uns heute extrem zu gute, denn wir teilen uns die Hausarbeit (die wir nicht "ausgelagert" haben) und kochen zum Beispiel gemeinsam oder teilen uns die Wäsche bzw. mein Mann bügelt immer dann, wenn unsere gute Fee nicht da ist...

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Bibliomarie kommentierte am 19. Mai 2021 um 15:31

Frauen die so aufgewachsen sind und das als selbstverständlich ansahen, versuchten andere Frauen zu zwingen dann das im Geschäftsleben ebenfalls so weiter zu machen. 

Und das ist genau das, was ich nicht nachvollziehen kann. Frauen litten und leiden an der Vorherrschaft ihrer Ehemänner (besonders in traditionellen Kulturen und erziehen ihre Söhne genau zu solchen Paschas.

Frauen leiden entsetzlich unter der Genitalverstümmelung und tun das dann ihren Töchter und Enkelinnen an. Der gesellschaftliche Druck von außen ist zu stark und so unterwerfen sie sich immer wieder dem Kreislauf.

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Galladan kommentierte am 16. Mai 2021 um 21:12

Rita ist etwas sehr naiv. Wer soll eigentlich am Ende das alles bezahlen? Nicht nur die Klage gegen LH, sondern auch noch die Verlegung von Frank. Da hat Rita oder deren Anwältin eh nichts zu sagen. Da müssen sich die Eltern drum kümmern. Ich finde mit der Geschichte überreizt die Autorin auch etwas die Geschichte. Da wird alles was es gibt in den Topf geworfen und zweimal umgerührt.

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Hennie kommentierte am 16. Mai 2021 um 22:57

Na ja, das sehe ich nicht so. Rita ist ja keine fiktive Figur. Sie hatte schon sehr viel Mut und Gerechtigkeitssinn bewiesen mit der Klage gegen die Lufthansa. Um noch etwas Schwung in die Geschichte rein zu bekommen, erfand die Autorin eben noch die Geschichte um Frank. Ich finde das gut. Da kommt zusätzlich ein Missstand mit der Psychiatrie ins Bild.

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Samara42 kommentierte am 17. Mai 2021 um 15:53

Ach mir gefällt der zweite Abschnitt gut. Ich kann alles wunderbar flüssig lesen und muss nicht stocken.
Das was alles geschieht ist nicht ohne. Ich fürchte leider dass Theo in ihr eher eine Zweitfrau sieht, denn mir kommt es so komisch vor dass er immer so schnell fährt.

Und wie Rita von der Presse angegangen wird, wirklich ein Unding. Doch die ersten Frauen hatten es nicht leicht, das stand ja schon im Klappentext von daher war ich darauf vorbereitet. Neues wird ungern geduldet.

Was mit Eva und Katharina ist werde ich hoffentlich noch im dritten Abschnitt erfahren.

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nicigirl85 kommentierte am 23. Mai 2021 um 12:27

Ich denke auch, dass Theo etwas zu verbergen hat, denn richtig normal verhält der sich nicht. Natürlich wünsche ich Katharina was anderes, aber ich befürchte Schlimmes.

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Anja123 kommentierte am 19. Mai 2021 um 12:03

Zu Teil II kann ich nicht so viel sagen. Ich wollte unbedingt wissen, wie die ganzen Geschichten um Rita, Katharina, Frank und Co. weiter gehen und schwups, war das Buch zu Ende gelesen ;-) 

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Anja123 kommentierte am 19. Mai 2021 um 12:11

Doch, ein Kommentar fällt mir hier noch ein. Ich finde es sehr richtig, dass Rita den Freunden ihre Mithilfe als Drogenkurier verwerigerte und das Treffen verließ. Auch wenn sie hinterher an sich zweifelt, die Entscheidung war richtig. Der Ausflug in den Dom oder der Rückblick in die Vergangenheit zeigte deutlich, dass die Freundschaft zu Frank stets "eine Einbahnstraße" war und Rita sich wahrscheinlich nicht hätte durchsetzen können, wenn sie geblieben wäre.

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buchina kommentierte am 19. Mai 2021 um 13:45

Also ich mal sagen, mir wird es zu viel. Scheinbar möchte die Autorin alle Ungerechtigkeiten der 70er erzählen: Scheidung, Umweltverschmutzung, Drogen, Psychiatrie, versteckt Schwangerschaft etc. Nur scheint sie den eigentlichen Lufthansafall zu vergessen. Der Fall selbst kommt nur am Rande vor. Das Buch liest sich immer sehr gut, aber es kratzt nur an der Oberfläche, weil so viele Themen behandelt werden. Wie so eine Zeitung mit kurzen Berichten zu den wichtigsten Ereignissen in den 70ern. Das ist an sich spannend, aber das wären alles eigenständige Themen z.B. der Umgang mit Drogensüchtigen in der Psychatrie finde ich total spannend, aber dazu könnte man viel mehr und facettenreicher schreiben. Das enttäuscht mich jetzt ein wenig, da dadurch auch den Charakteren kaum Möglichkeiten gegeben wird, mehr tiefe zu entwickeln, denn wie sollen sie auch, wenn sie dauern über wichtige politische und gesellschaftliche Themen diskutieren. Auch die Geschichte mit Eva und ihrer Schwangerschaft ist interessant und könnte sicher viel erzählen zu der zerrütteten Familie Katharinas, aber dafür war es wieder alles viel zu kurz.

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Bibliomarie kommentierte am 19. Mai 2021 um 15:34

Der Lufthansa-Fall ist nur das Gerippe des Romans und all diese Dinge, die du aufzählst, waren Teil der 70ger. Ich fand das Zeitbild sehr gut getroffen. Natürlich sind manche der Nebenstränge nicht relevant für die Handlung, passten für mich aber ganz gut.

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buchina kommentierte am 20. Mai 2021 um 13:13

Die kurze Buchbeschreibung hat mich aber erwarten lassen, dass ein wenig mehr der Lufthansafall kommt. Es gebt bis jetzt nicht einmal ein Treffen mit den Lufthansaentscheidern. Natürlich ist es auch wichtig ein Zeitbild zu schaffen, aber dass wirklich versucht wird alle möglichen poltischen, sozialen und umwelttechnischen Probleme anzusprechen, finde ich zuviel. Außerdem wirkt die Geschichte deshalb auf mich auch etwas konstruiert. Aber jeder empfindet es anders :-)
 

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Bibliomarie kommentierte am 20. Mai 2021 um 14:30

Damit hast du völlig recht. Das klingt so, als ob die Lufthansa-Geschichte den Löwenteil des Romans ausmacht und das ist definitiv nicht so. Es ist Katharinas Geschichte und nicht Ritas. 

Mich hat der Roman aber überzeugt, so dass ich die "falsche Etikettierung" nicht übelnehme.

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nicigirl85 kommentierte am 23. Mai 2021 um 12:26

Ich fand ehrlich gesagt gut, dass es nicht nur um die Figuren an sich geht, sondern auch um die damalige Zeit. Ich war da noch nicht geboren, daher liest sich das für mich spannend.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 248
GaudBretonne kommentierte am 22. Mai 2021 um 11:43

Mit der Oberflächlichkeit hast du völlig recht. An sich finde ich den Plot überzeugend (siehe meinen Kommentar oben) und total spannend. Auch die falsche Etikettierung hätte mir nichts ausgemacht, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass sich die Autorin insgesamt verzettelt hat und der Text rgendwann  zum Stückwerk geworden ist. Sprachlich und stilistisch wirkt sich das negativ aus...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 248
nicigirl85 kommentierte am 23. Mai 2021 um 12:24

Leider habe ich in der Woche nicht so viel Zeit gehabt zum Lesen wie gedacht. Am Buch liegt es jedenfalls nicht, denn das ist richtig gut.

Mir gefällt gut, dass bestimmte Ereignisse wie Gurtpflicht, Absenkung der Volljährigkeit auf 18 und ähnliches mal eben nebenbei erwähnt werden. Vieles ist für uns heute so verständlich, dabei vergisst man schnell wie hart andere vor uns dafür kämpfen mussten. Auch witzig, dass Telefonate abends billiger waren als tagsüber.

Bei Theo habe ich leider stark das Gefühl, dass er außer Katharina noch jemand anderen hat, denn sonst könnte er doch auch bei ihr übernachten. Die Arbeit ist definitiv eine Ausrede.

Ritas Kumpel Frank ist ja enorm abgerutscht. Hoffentlich wird ihr diese Verbindung nicht zum Verhängnis. Ich verstehe, dass sie sich kümmern will, aber dabei darf sie ihr eigenes Glück nicht vergessen.

Dass die Presse schon immer so schlimm war, das hatte ich gar nicht so gedacht, daher interessant zu lesen.

Am meisten interessiert mich aber jetzt was mit dem Kind von Schwester Eva ist. Ob Katharina wirklich das Kind "ihrer Schwester" ist? Tragisch, dass Eva ihre Jugendliebe durch den Krieg verloren hat. Da wundert es mich nicht, dass sie so verhärmt ist.

Ich hoffe, dass sich die Fragen, die ich noch habe alle klären. Schade, dass der Prozess gegen die Lufthansa noch gar nicht gestartet ist. Ich hoffe da kommt noch was.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 248
KatHai kommentierte am 23. Mai 2021 um 15:40

Die Geschichte entwickelt sich im Mittelteil weiter auch in die Breite.

Bei Theo bin ich skeptisch, da ist was im Busch. Natürlich hoffe ich, dass Katharina nicht verletzt wird.

Das Thema Psychiatrie in den 70ern ist ein großes. Ich bin gespannt, ob zumindest für Frank etwas dabei rauskommt. In diesem Roman ist es wohl zweitrangig.

Dass damals Fotos ohne Einwilligung gemacht und veröffentlich wurden, zeigt mir, wie stark wir mittlerweile sensibilisiert sind.

Die Beziehung zu ihrer Schwester Eva ist ja jetzt fast am Nullpunkt. Ich tappe noch im Dunkeln, wie sie sich entwickelt.

Der Text ist mir manchmal etwas zu belehrend, wenn die Verhältnisse der damaligen Zeit beschrieben werden, obwohl ich es richtig finde, dass auch Kleinigkeiten genau dargestellt werden. Allerdings können die vielen Themen, die angerissen werden, nur Denkanstöße liefern. Auch der Rechtsfall wird nicht sonderlich ausführlich beschrieben. Wie das geht, hat Petra Morsbach in ihrem wunderbaren Buch Justizpalast vorgeführt.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 248
Chuckipop kommentierte am 26. Mai 2021 um 00:54

Der zweite Abschnitt hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, es werden einige Grundprobleme der 70er aufgegriffen.

Die Zustände in den Psychartrien müssen schlimm gewesen sein...am Beispiel von Frank wird hier anschaulich dokumentiert, dass die "Hippiegeneration" nicht nur friedlich gechillt hat, sondern dass der Drogenkonsum durchaus Probleme und Abhängigkeit mit sich brachte! Die Wirkung von Drogen wurde seinerzeit sicherlich noch mehr unterschätzt als heutzutage.

Dass Eva nicht Katharinas große Schwester ist, sondern ihre Mutter, ist gut vorstellbar. Das war eine durchaus nicht unübliche Praxis, uneheliche Kinder zu vertuschen...aber so haben die Frauen trotzdem ein sehr enges familiäres Verhältnis zueinander und das nesthäkchen kann ganz normal in einer liebevollen Familie aufwachsen - das finde ich allemal besser als die Schande, ein "Kind der Sünde" zu haben bzw. zu sein oder dass das Kind in ein Heim gegeben wird.

Auch ich vermute, dass Theo verheiratet ist und ggfs. Familie hat, da er immer weg muss, am Wochenenden keine Zeit für Katharina hat etc. Das wird irgendwann ein böses Erwachen...

Ritas Prozess dümpelt ein wenig vor sich hin, da hatte ich mir etwas mehr Brisanz erhofft. Aber das kommt dann sicher noch!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 248
Lene108 kommentierte am 28. Mai 2021 um 11:16

Auch der zweite Teil bleibt spannend. Mir gefällt, dass auch ein paar Fakten "nebenher" eingeflochten werden (wie z.B. die Diskussion um die Gurtpflicht), so dass man noch mehr in der Zeit orientiert ist. Der Umgang der Presse mit den beiden Frauen ist schlimm. Unglaublich, diese absurden Vorwürfe, dass quasi hormonbedingt eine Pilotin ihre Passagiere gefährden würde.

Und die Zustände in der Psychiatrie sind entsetzlich. Ob Rita und Katharina es wohl schaffen, Frank da rauszuholen? Und wer kümmert sich dann draußen um ihn? Auch auf etwas mehr Klarheit, was die Beziehung zu Theo angeht, bin ich gespannt, da schließe ich mich dem Verdacht aller Vorredner an. Schnell weiterlesen!

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 248
Maggy kommentierte am 31. Mai 2021 um 14:32

Auch der zweite Teil holt mich nicht richtig ab. Man kann das Buch lesen,aber es begeistert mich wirklich nicht. Es sind so viele Nebengeschichten,dass der eigentliche Aufhänger, die Lufthansaklage, mir zu sehr in den Hintergrund gerät. Es ist ein netter Roman,aber ich finde die Geschichte wirkt zu sehr konstruiert und ist mir auch zu oberflächlich. Nach dem Klappentext hatte ich etwas ganz anderes erwartete und muss schon sagen das ich enttäuscht bin.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 248
Hennie kommentierte am 31. Mai 2021 um 18:34

"Es sind so viele Nebengeschichten,dass der eigentliche Aufhänger, die Lufthansaklage, mir zu sehr in den Hintergrund gerät."

Das ist leider bis zum Ende des Buches der Fall. Vielseitigkeit schadet ja eigentlich nicht, aber das Hauptthema sollte nicht in den Hintergrund gedrängt werden. Das habe ich als sehr schade empfunden.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 248
laurina kommentierte am 10. Juni 2021 um 09:33

Die Geschichte fesselt mich wieterhin und ich finde Rita einfach klasse - insbesondere, dass sie sich für Frank so vehement einsetzt und ich hoffe auch, dass sie durch das Foto in der Zeitung nicht in Schwierigkeiten kommt.

Das Foto mit der schwangeren Eva!!! Ist Katharina ihre Tochter.....? Es deutet alles darauf hin, aber warum schmeißt Eva sie dann heraus? Müsste es ihr nicth vielmehr ein Bedürfnis sein Katharina als Tochter in die Arme zu schließen? Was ist damals passiert? Viele Fragen....

Theo mag ich...nur warum bleibt er nie über Nacht?

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