Leserunde

Leserunde zu „Freiflug“ (Christine Drews)

Freiflug -

Freiflug
von Christine Drews

Bewerbungsphase: 01.04. - 15.04.
Beginn der Leserunde: 11.05. (Ende: 01.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Dumont Verlags – 20 Freiexemplare von „Freiflug“ (Christine Drews) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. Darüber hinaus erhaltet ihr zum Abschluss der Leserunde einen Link zu einem Online-Formular, das in Kurzform weiteres Feedback zum Roman abfragt. Für die Teilnahme daran, mit der ihr euch durch eure Bewerbung einverstanden erklärt, erhaltet ihr 1.000 Community-Punkte gutgeschrieben.

ÜBER DAS BUCH:

Die Geschichte der ersten Linienflugkapitänin der Welt

Deutschland in den Siebzigerjahren. Katharina Berner stammt aus einer gut situierten Unternehmerfamilie, geht aber seit jeher ihren eigenen Weg. Dass sie Jura studieren wollte, statt eine Familie zu gründen, haben weder ihr Vater, der alte Patriarch, noch ihre Mutter oder Schwestern je verstanden. Doch sie hat sich durchgesetzt und arbeitet in einer großen Kanzlei in Köln – glücklich ist sie allerdings nicht. Die männlichen Kollegen machen ihr den Alltag zur Hölle, am liebsten würde sie sich selbstständig machen. Nur wie, wenn nicht einmal jemand Büroräume an sie vermieten will? Da bittet eine junge Frau Katharina um Hilfe: Rita Maiburg besitzt eine Pilotenlizenz, versucht jedoch vergeblich, eine Anstellung zu bekommen. Die Lufthansa hat ihre Bewerbung mit der Begründung abgelehnt, dass sie grundsätzlich keine Frauen als Piloten einstellt. Diese Ungerechtigkeit will Rita sich nicht gefallen lassen. Katharina nimmt den Fall an, und die beiden beschließen zu klagen – gegen die Lufthansa und die BRD. Einen Verbündeten findet Katharina in ihrem Vermieter Theo, der sie nach Kräften unterstützt. Doch wird es den beiden Frauen gelingen, Ritas Traum vom Fliegen endlich Wirklichkeit werden lassen?

»Ein faszinierender Gesellschaftsroman« DPA

»›Freiflug‹ ist ein unterhaltsam erhellendes Buch, das die Siebzigerjahre lebendig werden lässt und klar macht, dass die Vergangenheit empörend nah an der Gegenwart liegt« Cordula Echterhoff, WDR WESTART

»Der […] Roman zeigt […] den Kampf um Gerechtigkeit und Gleichberechtigung in einer von Männern dominierten Welt – entsetzlich und augenöffnend zugleich.«
Romina Stawowy, FEM.MIT MAGAZIN

»Mitreißend!« SUPERILLU

ÜBER DIE AUTORIN:

Christine Drews ist Schriftstellerin und Drehbuchautorin. Mit ›Schattenfreundin‹ veröffentlichte sie 2013 ihren ersten Roman, der in sechs Sprachen übersetzt und fürs ZDF verfilmt wurde. Neben Kriminalromanen und Thrillern schreibt sie auch Familienromane. Außerdem verfasst sie Drehbücher für Filme und TV-Serien. Nachdem Christine Drews einige Jahre in England gelebt hat, wohnt sie heute mit ihrer Familie in Köln.

05.06.2021

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 249 bis Ende

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Hermione kommentierte am 13. Mai 2021 um 19:39

Mich hat das Buch völlig begeistert und völlig gefesselt, daher muss ich heute unbedingt noch den letzten Abschnitt lesen.

Über vieles bin ich immer noch sprachlos. Wie können Gerichte nur so argumentieren? Was ist das noch in den 1970er Jahren für eine frauenfeindliche Gesellschaft in (West-)Deutschland gewesen? Dann müssen wir uns heute echt nicht wundern, dass wir so hinten dran sind. Immer noch gibt es mehr Personen, die Thomas, Michael oder Andreas heißen, in deutschen Vorständen als Frauen insgesamt!

Dass Katharina und Rita auch in zweiter Instanz verloren haben, hat mich echt gewurmt. Aber immerhin hat das Verfahren viel Aufmerksamkeit bekommen.

Und toll, dass Rita dann doch noch als Pilotin arbeiten konnte (wenn auch nur sehr kurz, das war ja wirklich dramatisch mit ihrem Unfall!). Aber auch die kleinere Fluglinie legt ihr ständig Steine in den Weg. Dass sie nicht mal eine Ansage aus dem Cockpit machen darf, ist ja wirklich lächerlich. Überall Mobbing...!

Wenn man allerdings die Stewardess hört, die einen Lufthansa-Piloten heiraten will, muss man schon sagen, dass es ja nicht die Männer allein waren, die dieses Frauenbild genährt und gefördert haben. Auch manche Frauen hatten einen sehr deutlichen Anteil daran!

Sehr gut gefallen hat mir, wie die (fiktive) Geschichte von Katharina weitergeht. Wie schön, dass in der Familie dann doch noch das eine oder andere Gespräch stattfand. Und wie schön, dass sie nach der Geburt ihres Kindes recht schnell wieder in der Kanzlei arbeiten will. Das finde ich doch schon sehr versöhnend und ein mutmachendes Zeichen. Auch heute noch!

Das Buch hat mir wirklich großartig gefallen und wird mich sicherlich noch weiter in Gedanken begleiten und beschäftigen.

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Tara kommentierte am 16. Mai 2021 um 18:54

Mir hat es zwischendurch auch die Sprache verschlagen und ich stelle auch heute noch fest, dass es Frauen gibt, die sich regelrecht faruenfeindlich verhalten und denen das noch nicht einmal bewußt ist.

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Hermione kommentierte am 17. Mai 2021 um 11:03

Das stimmt. Das finde ich auch total traurig! Wir sollten uns wirklich gegenseitig mehr unterstützen, als uns auch noch gegenseitig das Leben schwer zu machen. Allein bei Fragen der Kinderbetreuung... Stichwort "Rabenmutter"... Das gibt es auch nur im Deutschen.
 

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nicigirl85 kommentierte am 27. Mai 2021 um 22:24

Ich habe leider auch das Gefühl, dass vor allem erfolgreiche Frauen eher Gegenwind von anderen Frauen bekommen als von Männern. Das muss nicht sein, daher kann ich dir wirklich nur zustimmen, dass die Frauen mehr zusammenhalten müssen.

Und zu dem was alles erreicht wurde: Wir sollten das nicht als selbstverständlich hinnehmen, was wir aktuell alles an Privilegien genießen. Andere Frauen haben das für uns erreicht und dafür sollten wir sehr dankbar sein.

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Chuckipop kommentierte am 28. Mai 2021 um 11:16

Das passiert wahrscheinlich deswegen, weil das so antrainiert wurde, und die Frauen ihr Verhalten darum vollkommen normal finden...das muss ja auch erstmal komplett raus aus den Köpfen, ist ein Prozess, der nicht so fix von statten geht...

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laurina kommentierte am 10. Juni 2021 um 09:38

Thomas, Michael oder Andreas

Wenn ich jetzt sage, dass in meiner Jahrgangsstufe dies auch die häufigsten Jungennamen waren....... ja, ich musste gerade grinsen.....

 

Aber zu deiner eigentlichen Aussage....Du hast vollkommen Recht.... wir sind noch nicht besonders weit mit der Gleichberechtigung...

 

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Lesedrache kommentierte am 14. Mai 2021 um 19:08

Ich musste auch in einem Rutsch weiterlesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es denn ausgeht. 

Ich freue mich für Rita, dass sie trotz der Niederlage vor Gericht zwar nicht bei der Lufthansa, aber dennoch als Pilotin bei einer kleineren Fluggesellschaft arbeiten durfte und dort auch einen Partner kennenlernt. Leider währt das Glück nicht lange, da sie diesen schlimmen Unfall nicht überlebt hat.

Katharina macht ihrerseits eine schwere Krise durch, da Theo verheiratet ist und erst einmal seine Prioritäten klären muss. Zum Glück wendet sich hier alles zum Guten. Auch in der Familie von Katharina gibt es positive Entwicklungen, da durch endlich stattfindende Gespräche mit Eltern und Geschwistern Fakten thematisiert werden, die lange die Beziehungen in der Familie belastet haben.

Ein tolles Buch, dass das Thema Gleichberechtigung in den 70er Jahren anpackt und gut rüberbringt. Rita Maiburg als reale Person zeigt uns, was damals schon möglich war. Die Entwicklung der Gleichstellung dauert immer noch an und es ist noch viel Luft nach oben -  auch heute noch.

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Tara kommentierte am 16. Mai 2021 um 18:56

Die Entwicklung der Gleichstellung dauert immer noch an und es ist noch viel Luft nach oben -  auch heute noch.

Sehr wahre Worte, auch wenn sich seitdem schon wirklich viel geändert hat, es reicht noch lange nicht.

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Hermione kommentierte am 17. Mai 2021 um 11:04

Leider dauert es viel zu lange. Von echter Gleichberechtigung sind wir wirklich noch weit entfernt... :-(

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nicigirl85 kommentierte am 27. Mai 2021 um 22:27

Ich frage mich ehrlich gesagt auch, ob echte Glecihberechtigung überhaupt gewollt ist. Männer bestimmen in den hohen Positionen, warum sollten sie sich dafür einsetzen?

Und ich habe leider aktuell das Gefühl, dass gerade junge Leute wieder ihr Glück im Häuslichen suchen und manch eine Frau sich die 50er zurück sehnt, wo sie nicht arbeiten gehen muss. Ich bin aufgrund einer Verlagsfrage, ob TikTok sich für Bookstagram eignet, bei der Plattform gelandet und was da so geteilt wird, da graut es einem davor. Da freuen sich Mädels, dass ihr Freund ihnen verbietet sich sexy zu kleiden und feiern das auch noch. Das sollte man als Frau wohl alleine entscheiden wie man sich kleiden möchte und nicht der Freund.

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Chuckipop kommentierte am 28. Mai 2021 um 11:38

Ich habe auch das Gefühl, dass es bisweilen eher Rückschritte gibt...und es ist für die Männer in Großen und Ganzen definitiv bequemer, wenn die Rollenverteilung klassisch ist - also warum sich dafür einsetzen. Besonders mies finde ich, dass das klassische Familien- und Generationenmodell schon lange nicht mehr wirklich funktioniert, weil das Geld nicht zum Leben reicht, aber dass es einer Frau nach wie vor nicht möglich ist, das gleiche Geld zu verdienen wie ein Mann - für dieselbe Arbeit, versteht sich...

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vronika22 kommentierte am 15. Mai 2021 um 23:11

Ich musste das Buch auch unbedingt heute noch fertig lesen, um zu erfahren, wie es ausgehen wird. Also mein Gefühl mit Theo hat mich nicht getrogen, auch wenn es dann noch eine Wendung und ein Happy End gab.

Schade dass der Prozess auch in der 2. Instanz verloren gegangen ist. Aber Rita hat bei einer anderen Gesellschaft als 1. weiblicher Flugkapitän anfangen dürfen. Allerdings die Umstände mit der Verheimlichung fand ich nicht schön. Wie schade, dass es dann so ein trauriges Ende für sie gab!

Und Katharina hat obwohl sie verloren hat, viel Publicity bekommen und wurde dadurch dann doch richtig erfolgreich in ihrem Job.

Die Autorin hat die damalige Benachteiligung der Frauen sehr schön dargestellt!

Den absoluten Hammer fand ich ja die Begründung der Lufthansa "nicht zumutbar, mit einer Frau im Cockpit zu fliegen, die ihre Periode hat. In dieser Zeit ist eine Frau nicht fähig, sich zu konzentrieren..." unglaublich und sehr dreist!

Sehr betroffen hat mich auch gemacht, wie die Eltern von Eva damals unter Druck gesetzt wurden, wegen der Schwangerschaft. Sie mussten das ungeborene Kinder opfern um ihre Tochter zu retten...sehr heftig....

Ein Buch welches wirklich auch zum Nachdenken anregt.

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Tara kommentierte am 16. Mai 2021 um 19:02

Ja, das ungute Gefühl, das die meisten von uns hatten, hat sich bestätigt.

Den absoluten Hammer fand ich ja die Begründung der Lufthansa

Ich auch, das ist so unglaublich, da wußte ich schon gar nicht mehr ob ich wütend werden oder einfach darüber lachen sollte. Das kann man doch nicht ernst nehmen (?).

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nicigirl85 kommentierte am 27. Mai 2021 um 22:30

Oh ja die böse Menstruation, einfach nur schlimm da drehen die Weiber durch. Achtung: Natürlich nur Sarkasmus meinerseits.

Und weil das so ekelhaft ist, ist bei Hygieneproduktwerbung das Blut blau, bei Pflasterwerbung aber rot. Warum erkennt da keiner den Fehler? Haben wir Mädels uns doch nicht ausgesucht. Ich würde es nur fair finden, wenn einen Monat sie blutet und den nächsten Monat dann er. ;-)

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laurina kommentierte am 10. Juni 2021 um 10:14

Stimmt. Schau doch mal dies zur Pille....

youtube.com/watch?v=8GUXigMv55s

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Galladan kommentierte am 17. Mai 2021 um 18:04

Das mit der Periode und was Frauen in der Zeit nicht können ist damals allerdings noch der Ignoranz und Dummheit von Männern und Frauen geschuldet und galt als Allgemeinwissen. Frauen gingen nicht zum Friseur weil angeblich in der Zeit die Dauerwelle nicht hielt, Schwiegertöchter wurden der Küche verwiesen, weil die Hefe mit einer menstruierenden Frau nicht funktioniert. Das man Stimmungsschwankungen hat und das Frauen dafür auch gerne die Periode verantwortlich machten ist aber auch einfach so. Männer haben sich für diese Dinge nicht interessiert und eigentlich zeit es doch, dass wir gerade erst von 19 auf 7% Steuern runter sind bei Hygieneartikel für Frauen, dass sich noch immer in der Welt niemand für sowas interessiert. 

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Tara kommentierte am 16. Mai 2021 um 18:52

Kein Krimi, kein Thriller aber trotzdem ein richtig spannendes Buch, das mich bis zum Schluß gefesselt hat. Ich hatte so sehr gehofft, dass Rita noch eine Anstellung als Pilotin findet und es hat mich richtig gefreut, dass ihr dies nach der Niederlage im Gericht gelungen ist. Wobei es sich ja schon ein wenig so anfühlt als ob die Fluggesellschaft nicht so richtig hinter ihrer Entscheidung eine Pilotin anzustellen, steht.

Die Argumente der Gerichte haben mir die Sprache verschlagen. Niemals hätte ich gedacht, dass Deutschland so frauenfeindlich war, was zu diesem Zeitpunkt vielen Frauen gar nicht mal bewusst war. Man kannte es eben nicht anders.

Für Katharina wendet sich glücklicherweise auch noch alles zum Guten.

Die Atmosphäre von Köln und der Zeitgeist der 1970er Jahre wurden richtig gut eingefangen. Es gab zahlreiche Informationen und Fakten über die Wahrnehmung und die Erwartungen an die Frauen in dieser Zeit. Das Leben von Rita Maiberg wurde hier von der Autorin geschickt in eine Geschichte mit fiktiven Charakteren eingebunden, das gefiel mir richtig gut und war interessant und unterhaltsam zugleich.

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Hermione kommentierte am 17. Mai 2021 um 11:05

Es war wirklich toll gemacht, wie die Autorin die Geschichte Rita Maibachs mit fiktiven Charakteren verknüpft hat. Eine tolle Idee - und super umgesetzt!

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Galladan kommentierte am 17. Mai 2021 um 18:17

Insgesamt fand ich das Buch recht interessant obwohl ich den Prozessausgang kannte. Ich finde es sehr gut, dass sich die Autorin anhand eines Strassennamens inspirieren ließ so eine Geschicht zu schreiben.

Ich bin noch immer der Überzeugung, dass der Frank Teil da nicht rein gehört und einzig zum Auffüllen gedacht ist da über Rita ja nicht wirklich mehr als Eckdaten vorhanden sind.

Ich denke, dass auch heute viele Frauen bei der Berufswahl nicht davon ausgehen wirklich Erfüllung und ein langes Wirken in ihren Berufen zu haben. Deswegen muss man die Urteilsbegründung zumindest teilweise bis heute als berechtigt anerkennen. In besser bezahlten Positionen sind allerdings auch oft Firmen bereit auf Eltern zu zu gehen und stellen für Mitarbeiter Kinderbetreuung zur Verfügung. In der Pandemie sind aber schnell auch wieder die alten Rollenbilder raus gekramt worden und auch heute noch wird unbezahlte Familienarbeit noch immer zum größten Teil von Frauen erledigt.

Das Buch zeigt uns wo wir als Gesellschaft in den Siebzigern standen und was für Gesetze herrschten. Diese Gesetze haben zur jetzigen Altersarmut geführt da Frauen oft nur stundenweise ohne eigene Rente gearbeitet haben. 

 

 

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Bibliomarie kommentierte am 19. Mai 2021 um 15:21

"Ich bin noch immer der Überzeugung, dass der Frank Teil da nicht rein gehört und einzig zum Auffüllen gedacht ist da über Rita ja nicht wirklich mehr als Eckdaten vorhanden sind."

Das wird so sein, aber die Autorin wollte auch das Zeitbild der 70ger abbilden und das war eben auch die Zeit der Bulli-Reisen nach Kabul, das Gefühl der Freiheit durch den "Schwarzen Afghanen". Das sollte wohl auch den Gegensatz zu Rita mit ihrem festen Berufsziel und ihrem Ehrgeiz zeigen und den jungen Leuten, die erst mal alles ausprobieren wollten.

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Bibliomarie kommentierte am 19. Mai 2021 um 15:21

"Ich bin noch immer der Überzeugung, dass der Frank Teil da nicht rein gehört und einzig zum Auffüllen gedacht ist da über Rita ja nicht wirklich mehr als Eckdaten vorhanden sind."

Das wird so sein, aber die Autorin wollte auch das Zeitbild der 70ger abbilden und das war eben auch die Zeit der Bulli-Reisen nach Kabul, das Gefühl der Freiheit durch den "Schwarzen Afghanen". Das sollte wohl auch den Gegensatz zu Rita mit ihrem festen Berufsziel und ihrem Ehrgeiz zeigen und den jungen Leuten, die erst mal alles ausprobieren wollten.

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Hermione kommentierte am 22. Mai 2021 um 16:14

Genau. Ich finde es schon auch passend, um das Zeitgefühl der 1970er Jahre rüberzubringen. So bekommt man als Leser*in doch ein viel runderes Bild.
 

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Anja123 kommentierte am 19. Mai 2021 um 14:30

Meine Erwartungen an das Buch waren hoch und wurden sogar noch übertroffen. Mir hat sehr gut gefallen, dass neben der angekündigten Hauptgeschichte so viele Randprobleme eingebaut wurden, mit denen niemand gerechnet hat. Sie machen die Geschichte glaubwürdig und die Probleme der Zeit nachvollziehbar.  

Dass der Prozess verloren wurde, ist natürlich traurig, aber meiner Meinung nach haben die Verhandlungen ihr Optimum an Wirkung erreicht – sie haben das mediale Interesse geweckt, zum Umdenken aufgefordert und vielen Frauen Mut gemacht. Ich glaube nicht, dass es Rita nach einem Sieg bei diesen Arbeitgebern gut gegangen wäre. 

Die Vorstellungen früher – und leider oft heute noch – finde ich jedenfalls völlig absurd. Einer Frau traut man(n) die menthale Verfassung, ein Flugzeug zu fliegen nicht zu, aber ein Mann, umgeben von schönen Stewardessen, soll dazu in der Lage sein ;-) Ganz zu schweigen von diversen Verkehrsstatistiken...

Den Tod von Rita fande ich besonders schlimm und er war nicht notwendig. Doch leider ist dieser Teil der Geschichte nicht erfunden und die arme Rita konnte ihr Leben, welches gerade erst richtig durchstartete, nicht mehr genießen. Das Schicksal ist manchmal der schlechteste Autor!

Katharinas Ende gefällt mir ganz gut. Die Idee, dass es für Martha leichter sein soll, sich in ihrem Alter um ein Baby/Kleinkind zu kümmer, als um den Haushalt, finde ich persönlich etwas putzig, aber sollen sie es doch versuchen ;-)

Einzig offen bleibt für mich das Schicksal von Barbara. Hier ist meiner Meinung nach noch keine finale Lösung gefunden.

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Bibliomarie kommentierte am 19. Mai 2021 um 15:25

 Ich glaube nicht, dass es Rita nach einem Sieg bei diesen Arbeitgebern gut gegangen wäre. 

Ganz sicher nicht, sie wäre vielen Schikanen ausgesetzt gewesen, aber ihr Mut die Ungleichheit öffentlich anzuprangern hat letztendlich doch zum Erfolg geführt.

Die Vorstellungen früher – und leider oft heute noch – finde ich jedenfalls völlig absurd. Einer Frau traut man(n) die menthale Verfassung, ein Flugzeug zu fliegen nicht zu, aber ein Mann, umgeben von schönen Stewardessen, soll dazu in der Lage sein ;-) Ganz zu schweigen von diversen Verkehrsstatistiken...

Was wäre wenn Männer eine Entsprechung zur Periode hätten? Würden dann für die Tage alle Maschinen still stehen, keine Züge fahren? 

 

 

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Anja123 kommentierte am 20. Mai 2021 um 20:16

Es gibt bei Männern eine Entsprechung zur Periode. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass der männliche Hormonhaushalt ebenfalls monatlichen Schwankungen unterliegt. Das will nur keiner wahr haben ;-P

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Hennie kommentierte am 23. Mai 2021 um 16:13

Ja, es ist immer wieder erstaunlich wie groß die Dummheit ist und wie weit verbreitet, auch heute noch! Und gerne fallen einem da bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit die Geschlechtsgenossinnen in den Rücken und glänzen mit Spott, Häme und Neid.

Sehr passend dazu Einsteins Spruch über die Dummheit:

"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

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Samara42 kommentierte am 21. Mai 2021 um 19:53

Es war echt hart zu lesen dass sie auch in zweiter Instanz gescheitert sind. Und das Theo verheiratet war, hatte ich schon vermutet. Mensch Mensch Mensch.

So sehr wie mich das Buch auch fesselte vom Schreibstil her, es hat mich betroffen und / aber auch stärker gemacht es mehr zu schätzen zu wissen was wir nun für eine Arbeitswelt haben. Sie ist noch lange nicht perfekt, doch diese Zustände sollte es nie wieder erreichen.

Schade das Rita es nicht überlebt. Aber es gitb ja Hoffnung mit dem werten Herrn Theo.

Ich muss sagen dass ich hier wirklich gute Lektüre gelesen habe.

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GaudBretonne kommentierte am 22. Mai 2021 um 15:46

Insgesamt bleibe ich bei meiner Bewertung, die ich bereits zum zweiten Teil abgegeben habe, auch wenn mir das Ende insgesamt stilistisch etwas besser gefällt als der zweite Teil. Es ist von der Autorin auch gelungen, sich an die realen Tatsachen, den Unfall von Rita, zu halten, obwohl es sicherlich spannend gewesen wäre, zu sehen, wie sie sich in den Folgejahren in dieser Männerdomaine geschlagen hätte....

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Hermione kommentierte am 22. Mai 2021 um 16:16

Stimmt, das wäre total spannend gewesen, aber das konnte man in der Realität ja auch nicht beobachten...

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Hennie kommentierte am 23. Mai 2021 um 16:06

Im Nachwort gibt die Autorin noch einen ganz kurzen Ausblick auf die Entwicklung bei der Lufthansa betreffs weiblicher Piloten. Ich denke Rita hätte ihren beruflichen Weg noch vervollkommnet, wäre sie nicht tödlich verunglückt. Sicher wäre sie noch die ganz großen Passagierflugzeuge geflogen.

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Hennie kommentierte am 23. Mai 2021 um 16:00

Mein Gefühl hat mich betreffs Theo nicht getrogen. Er meint es ehrlich mit Katharina, aber ist noch verheiratet. Wie hier die Kurve genommen wird, kann ich so akzeptieren. Ich denke, die beiden werden in ihrem gemeinsamen Leben gut miteinander klarkommen. Was aber in der Sache Rita Maiburg damals abgegangen ist, macht mich echt wütend. Die Begründung war echt beschämend, lächerlich und durch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse belegt. Ausgerechnet die weiblichen Hormone befähigten sie nicht für den Job!? Die Männer haben ja ihre Hormone jederzeit und überall total im Griff! Zum Glück hatte sich Rita damals nicht entmutigen lassen und es bei einer kleineren Luftfahrtgesellschaft versucht. Dort wurde sie zwar auch diskriminiert, aber sie durfte fliegen. Furchtbar, dass sie durch den Autounfall so früh ihr Leben verlor. Sie hätte beruflich sicher noch mehr erreichen können, denn Ende der 80er Jahre durften Frauen bei der Lufthansa auch Boeing fliegen (hab ich gegoogelt!). Ich bin nur 4 Monate jünger als Rita und konnte mich total in ihre Gefühlswelt hineinversetzen.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, obwohl ich nicht die Höchstbewertung vergeben werde. Dafür war mir die Geschichte um Rita zu sehr im Hintergrund und wurde durch viel zu viele andere Belange überdeckt. Ich hätte mehr zum Thema Gleichberechtigung im Berufsleben erwartet. Der Biss, den ich zunächst erwartete, setzte sich leider nicht fort. Zuviele Themen wurden aufgetan, aber nicht intensiv verfolgt. Dazu trägt wahrscheinlich der Schreibstil bei. Es wird mehr berichtet als wirklich gelebte Realität dargestellt. Das ist meine Meinung zum Ende der Geschichte „Freiflug".

 

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buchina kommentierte am 25. Mai 2021 um 15:24

Ich gebe dir vollkommen recht, dass ich auch erwartet hätte, dass Rita mehr im Vordergrund stand. Ich glaube es wäre besser gewesen, die Autorin hätte sich auf den Lufthansa mehr konzentriert und dann anhand dessen mehr zur Benachteiligung von Frauen im Beruf schreiben können. Die anderen Themen Umwelt, Umgang mit Drogenabhängigen, frühe Schwangerschaft und Abtreibung waren auch spannende Themen, aber so hat sie sich meiner Meinung zu sehr verzettelt.

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KatHai kommentierte am 24. Mai 2021 um 17:46

Tja, das Ergebnis der Gerichtsverhandlung war für mich keine Überraschung. Zum Glück wird heute nicht mehr so argumentiert.

Mir hat gefallen, dass der Roman aufzeigt, wie schwierig und langwierig es ist, Veränderungen durchzubringen. Und das ist heute noch so, wenn man sich mal die Energiewende anschaut.

Nicht nur die Inhaber von Privilegien halten daran fest, es gibt auch Unterstützer von der anderen Seite. Das macht mich jedes Mal betroffen.

Dann wird die Rolle der Presse bei der Meinungsbildung angesprochen. Auch das ist ein Punkt, der nicht unterschätzt werden darf und mittlerweile stärker in der Aufmerksamkeit steht.

Durch die Nebenhandlungen ist die Geschichte kurzweilig und interessant. Ich bin an keinen toten Punkt gekommen und habe das Buch gerne gelesen.

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buchina kommentierte am 25. Mai 2021 um 13:49

Das traurige Ende von Rita war bereits durch den Epilog klar, dennoch hat es mich wieder erschüttert. Gerne hätte ich ihren Lebensweg weiter verfolgt, denn sie wäre nicht bei den kleinen Maschinen geblieben. Für Katharina gab es ein Happy End, obwohl ich Theos Verhalten wirklich furchtbar empfand. Habe ich das richtig verstanden, dass er mit seiner Ex zusammenblieb, weil er nicht zahlen wollte und die Wohnung nicht aufgeben wollte, obwohl er ein gutes Gehalt hat und mehrere Mietwohnungen. Das ist mehr als eine kleine Charakterschwäche.

Bei den Plänen der schwangeren Katharina über Beruf und Muttersein musste ich etwas lachen. Ich dachte auch mal Karriere und Muttersein funktioniert in unserern offenen und gerechten Gesellschaft. Aber selbst heute ist es kaum möglich. Es bleibt einfach immer etwas auf der Strecke und für die meisten Arbeitgeber sind Mütter immer noch ein No-go bei der Einstellung. Da muss sich noch viel ändern. 

Insgesamt fand ich das Buch sehr spannend geschrieben und ich es wurde auch nicht wirklich langweilig. Mir blieb aber alles zu oberflächlich. Ich fand es ehrlich gesagt gar nicht so gut recherchiert. Der Prozess mit der Lufthansa kam erst im letzten Drittel mehr zur Sprache und die Beschreibung dazu klang nicht viel anders als aus Zeitungsartikeln dazu. Auch die vielen anderen Probleme wurden nur oberflächlich angekratzt, so als ob ein paar Zeitungen zu der damaligen Zeit gelesen wurden, um diese Themen im Roman mit anzusprechen. Ein paar der Themen waren ganz gut eingebracht, andere wirkten aufgesetzt, z.B. durch Unterhaltungen zu Umweltthemen z.B.  Die Gespräche wirkten dadurch sehr konstruiert auf mich. Auch Rita  blieb mir etwas fremd, eigentlich sollte sie die PRotagonistin sein, aber so richtig kann ich sie auch nach dem Roman nicht einschätzen. Sie wirkte auf mich manchmal sehr naiv und jung und ich konnte mir sie dann so gar nicht als toughe Kämpferin vorstellen.

Wie gesagt ein schön zu lesender Roman, der spannend ist und einen Blick in die 70er der BRD wirft, aber am Ende für mich doch etwas enttäuscht hinterlässt bzgl. der Themenbehandlung und auch der literarischen Qualität.

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smberge kommentierte am 27. Mai 2021 um 11:19

 

Ein beeindruckendes Buch ist beendet und ich noch immer schockiert, dass auch das Gericht die Position der Lufthansa bestätigt hat. " .... es ist den Kunden nicht zumutbar, dass eine Frau im Coptit sitzt." 

Mir hat dieses Buch vor Augen geführt, wie weit die Gleichberechtigung schon gekommen ist in Deutschland. Ich war überrascht, wie die Situation noch in den 70ern war. So erscheinen viele Erzählungen meiner Mutter in einem anderen Licht. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass einiges, was sie erzählt hat, wirklich stimmt. 

Ich war schon froh, dass Rita zumindest bei der kleinen Fluglinie eine Anstellung gefunden hat. Aber auch hier war es sehr erschreckend, dass die Stewardess die Begrüssung macht, damit die Passagiere nicht merken, wer sie fliegt. Aber immerhin ist man hier schon mal einen Schritt weiter. 

Ein beeindruckendes Buch, das man nur weiterempfehlen kann. 

 

 

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nicigirl85 kommentierte am 27. Mai 2021 um 22:22

Auch wenn ich jetzt vielleicht den Hass meiner Mitleser auf mich ziehe, so muss ich doch gestehen, dass dieser 3. Abschnitt der schlechteste war und mich einfach nur frustriert. Da geht es um starke Frauen, die am Ende dann doch nur schwanger in den Armen eines Lügners landen. Das macht mich richtig sauer. Manch einer mag das Ende toll finden und es passt gewiss auch in die damalige Zeit und dennoch macht es mich wütend. Und an Kitschigkeit nicht zu überbieten das Kind Rita zu nennen, wenn es denn ein Mädchen wird. Sorry das war mir hier zu viel und hat die ganze positive Stimmung, die ich auf den ersten 300 Seiten irgendwo kaputt gemacht. So schade.

Das Geheimnis von Theo kam nun raus und wir lagen alle richtig. Das freut mich immer, wenn einen das eigene Bauchgefühl nicht trügt.

Dass die Verhandlung verloren geht, das war ja klar, weil es im realen Leben ja nun mal so war und ich fand es irgendwie schön, dass sie woanders eine Anstellung als Pilotin bekommen hat. Dass sie aber da auch einen Mann kennenlernt und mag, das hätte es für mich nicht gebraucht, weil es am Ende die Klischees und Befürchtungen der Arbeitgeber bestärkt. Warum kann eine Frau nicht auch alleine mit ihren Freunden und Familie glücklich sein?

Kumpel Frank kommt wieder heim, aber irgendwie habe ich nicht so ganz verstanden, was uns dieser Handlungsstrang bringen sollte, denn er zerläuft ja auch irgendwie im Sande und passte für mich nicht so recht in die Geschichte rein.

Gut gefallen hat mir, dass sich Eva ihrer Schwester gegenüber öffnet und wir erfahren was mit dem Baby wurde. Schlecht und an den Haaren herbeigezogen empfand ich ehrlich gesagt die Erklärung dafür.

Ich bin im übrigen als Mitteldeutsche kein Fan vom Karneval, aber ich kann sehr gut verstehen, dass sich bei solchen Events gut Geschäfte machen lassen, denn es ist ja schon etwas Besonderes.

So nun werde ich das Ganze erstmal sacken lassen, bevor ich eine Rezension schreibe, denn einen Verriss möchte ich ja nicht schreiben, schließlich waren 2/3 des Buches richtig gut.

 

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Chuckipop kommentierte am 28. Mai 2021 um 11:54

So, nachdem ich auch den dritten Leseabschnitt beendet habe muss ich sagen, dass mich "Freiflug" wirklich begeistert.

Die Autorin zeichnet ein sehr authentisches Bild der Rolle der Frauen in den 70er Jahren. Als besonders gelungen empfinde ich die Kombination aus Realität und Fiktion, das wurde hier zu einer emotional sehr bewegenden, oft wütend und sprachlos machenden Geschichte verwoben.

Einerseits ist es toll zu sehen, wie die Entwicklung in den letzten 50 Jahren vorangeschritten ist, andererseits wird aber auch deutlich, das auch heute noch keine echte Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern erreicht ist und dass es bisweilen sogar Rückschritte gibt. Fraglich ist, ob sich das durch das Gendern bessert, welches ich persönlich bisher als vollkommen überflüssig erachte...

Die Protagonistinnen Katharina und Rita haben mir sehr gut gefallen.

Rita konnte zwar nicht ihren Traum verwirklichen und Pilotin bei der Lufthansa werden, aber bei einer kleinen Fluggesellschaft war sie erfolgreich. Schade, dass sie bald darauf den tödlichen Unfall hatte!

Katharina konnte durch den Prozess viel positive Publicity gewinnen, auch wenn sie nicht gewonnen hat. Auch ihre Familie wurde ihr und ihrem Tun gegenüber aufgeschlossener, und es gab auch noch ein Happy End mit Theo.

Die Begründung der Lufthansa, warum eine Frau nicht als Pilotin arbeiten kann, macht wütend und fassungslos zugleich - diese Ansichten gehören ins abergläubische Mittelalter, nicht in eine moderne Gesellschaft...Da wird man selbst fast noch zur Feministin ;)

Ein stimmiges und wichtiges Buch, das mir ausgesprochen gut gefallen hat!

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 249 bis Ende
Lene108 kommentierte am 01. Juni 2021 um 09:46

Vom dritten Teil war ich zugegeben ziemlich enttäuscht. Zuviel ist bei dieser Geschichte im Sand verlaufen, z.B. das Schicksal von Frank, dem es zuhause nicht wirklich gut geht, oder von Barbara, die sich mit Antidepressiva betäubt. Außerdem habe ich mich über das absolut klischeehafte Ende bei Katharina geärgert - die starke Frau bekommt am Ende doch noch Mann und Kind, denn anders wäre sie ja doch nicht glücklich geworden...! Dass sie einem Lügner verzeiht und mit ihm glücklich wird, scheint mir nicht sehr überzeugend.

Das Schicksal von Rita, die als einzige wirklich gelebt hat, ist sehr erschütternd. Und dafür, dass es eigentlich ein Buch über sie sein soll, ist mir die Geschichte zu sehr erfunden und zusammengebastelt, das ist schade.

Gut und wichtig zu lesen finde ich nach wie vor die Beschreibung der damaligen Zeit und der Zustände in Fragen der Gleichberechtigung - man darf nicht vergessen, was seitdem erreicht wurde, was aber auch noch in den Köpfen feststeckt, und was noch zu tun bleibt.

 

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 249 bis Ende
laurina kommentierte am 10. Juni 2021 um 09:55

Ich bin beeindruckt von der taffen Rita und gleichzeitig sehr traurig, dass ihr Leben  so früh endete.

Das Theo verheiratet ist, der Gedanke kam mir schon vorher... ich bin froh, dass er sich dann der Tragweite seines Handelns ehrlich gestellt hat und seine Frau nicht über den Tisch gezogen wurde.

Bewegt hat mich auch die Geschichte von Eva und insbesondere das, was die Mutter danach erzählte. Ich bin sehr froh, dass Eva noch mal mit Katharina gesprochen hat. Im Nachhinein betrachtet haben die Eltern ihrer Tochter Eva das Leben gerettet, obwohl sie dafür gegen ihren eigenen Glauben verstoßen haben und ihre Tochter zur Abtreibung gezwungen haben. Eva muss die Tatsache, dass ihre Eltern ihr Leben gerettet haben, bis heute nicht klar sein bzw. will sie kann sie für sich  nicht wahrhaben.Wie furchtbar muss es für sie sein, mit dieser Belastung erwachsen worden zu sein und außerdem höchst verständlich, dass sie zu Katharina keine gute Beziehung hatte, denn altermäßig hätte sie ja ihr eigenen Kind sein können. Ich denke, dass Eva bis heute unter posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Sie liebt Hans bis heute.

Was mich außerdem besonderes nachdenklich gestimmt hat, war, wie die Mandantin es "geschafft" hat sich von ihrem Mann hat scheiden zu lassen ohne auf die Kinder und Unterhalt verzichten zu müssen.

Ein tolles Buch, wobei für mich jedoch die ganzen vielen kleinen Geschichten, die in die Geschichte einflossen, bedeutsamer wurden, als die Klage von Rita Maiburg gegen die Lufthansa, von der ich durch das Buch zum ersten Mal gehört habe, was auch ein wenig schade ist.

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