Leserunde

Leserunde zu "Hard Land" (Benedict Wells)

Hard Land -

Hard Land
von Benedict Wells

Bewerbungsphase: 21.02. - 04.03.

Beginn der Leserunde: 18.3. (Ende: 08.04.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diogenes Verlags – 20 Leseexemplare von "Hard Land" (Benedict Wells) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Leseexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

„Entdecke die 49 Geheimnisse von Grady“ heißt es auf dem Schild einer Kleinstadt in Missouri. Sam ist fünfzehn und kennt kein einziges, und auch sonst besteht sein Leben eher aus Tiefpunkten. Bis er seinen Ferienjob in einem alten Kino anfängt. Dort trifft er nicht nur auf den schlagfertigen Cameron und den in sich gekehrten Sportler Hightower, sondern auch auf die draufgängerische und etwas ältere Kirstie, in die er sich verliebt. Doch alle drei haben gerade ihren Abschluss gemacht und werden im Herbst wegziehen. Sam bleibt also nur dieser eine Sommer mit seinen neuen Freunden. Nur wenige Wochen, in denen er nicht nur die Geheimnisse seines Heimatorts entdeckt, sondern auch, wer er selbst ist. Und was es heißt, sich dem Leben wirklich zu stellen.

Eine witzige und berührende Geschichte voller 80’s-Flair. Über den Schmerz des Erwachsenwerdens und den Zauber eines Sommers, den man nie mehr vergisst.

ÜBER DEN AUTOR:

Benedict Wells wurde 1984 in München geboren, zog nach dem Abitur nach Berlin und entschied sich gegen ein Studium, um zu schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vierter Roman, ›Vom Ende der Einsamkeit‹, stand mehr als anderthalb Jahre auf der Bestsellerliste, er wurde u.a. mit dem European Union Prize for Literature (EUPL) 2016 ausgezeichnet und bislang in 37 Sprachen veröffentlicht. Nach Jahren in Barcelona lebt Benedict Wells in Zürich.

03.04.2021

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende

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pemberley1 kommentierte am 25. März 2021 um 16:35

Und boom. Viel zu schnell ist das Buch zu Ende, und das, obwohl ich es wirklich hinausgezögert habe, und gerne immer weiter darin verweilen würde. Und natürlich weiß ich mal wieder gar nicht, wo ich anfangen soll, weil alles so grandios war, die Pointe mir gefallen hat, und all das. Und dazukommend ist dann natürlich mein Kopf auch noch durcheinander, da ich das Buch wirklich gerade erst beendet habe. Das heißt, ich habe nun ein tränendes Auge, und eines, das nur schmunzeln kann ob Sam, dem letzten Absatz, und einfach allem.

Was mir tatsächlich in diesem Abschnitt super gefallen hat war das Ritual mit dem blauen Löwe aus Holz. Dieses Verständnis untereinander von Sam und seinem Vater ein Ritual gefunden zu haben, ohne große Worte zu nutzen, fand ich toll. Gleichzeitig erinnert es auch immer an Annie als Mutter und Frau. Denn Sams Vater hat ja auch einen Verlust erlitten. Zusätzlich wird Annie so nicht vergessen, und damit ihre Angst davor, dass die Tiere alle unnütz waren. So haben sie doch ihren Nutzen. Da musste ich dann auch fast weinen, wie bei so vielen Stellen im Buch.

Der Inspector. Ein Mensch von Lehrer. Was wünschte ich, wenn sie alle so wären. Aber dann würde man das Besondere und Einzigartige vielleicht nicht mehr so erleben dürfen. Er will Sam erklären, worum es in Hard Land, dem Gedichtband geht, schafft es aber nur…halb :D. Sehr schön fand ich auch, dass imemr wieder auf andere Menschen in der Stadt angespielt wurde, die keinerlei Relevanz für die Geschichte haben, aber kurz erwähnt wurden. Einfach nur, um zu zeigen, dass jeder seine eigenen Geheimnisse der Jugend hat, alle zusammen diese Jugend erleben, aber eben nicht alle mit den gleichen Menschen, und den gleichen Beschäftigungen. Trotzdem sind wir all in dieser Sache gleich. Der Inspector, der seine Tochter verloren hat, Sams Vater als er seine Mutter kennengelernt hat, Sams Schwester die ihre Freundinnen trifft….. und wahrscheinlich sogar die alte Dame, die Muffins backt.

Dass Sams Vater nun den Laden übernimmt fand ich ebenfalls toll. Da musste ich oft schmunzeln, wie so oft während der Lektüre, als sich der Vater dann plötzlich mit Büchern beschäftigt hat, und Romane nicht so toll fand, aber dann doch irgendwie :D

Überhaupt: Ich finde das so gut gemacht, dass das Buch Hard Land im Buch erscheint, und quasi dieselbe Geschichte erzählt, und Coming of Age ist. Schlau schlau. Rein von der Idee schon mal eine Million Pluspunkte. Dass das Ende dann so ausgeht, hat mir ebenfalls gefallen. Denn irgendwie stimmt das ja. Als Jugendlicher gehen einen so viele Dinge durch den Kopf, aber das andere Geschlecht ist da fast immer in irgendeiner Form dabei. Das sind wohl irgendwie die grundsätzlichen Dinge, die das Menschsein ausmachen. Natürlich musste Kirstie erst die Dinge am College durchmachen, und das erste Mal eine richtige Beziehung, um zu merken, dass sie vielleicht Sam dann doch wirklich gernhat. Und im Grunde genommen ist sein Tape ja genau das gewesen, was sie sich immer gewünscht hat. Nun, da er also älter und reifer ist…………. Aber das werden wir wohl nie erfahren ;). Vielleicht war es einfach nur nicht die richtige Zeit, und später dann eben doch?!

Seufz Cameron :D. Fast schon einer meiner Lieblinge im ganzen Buch (bis natürlich auf Sam). DA kauft er einfach das Larrys, nachdem er auf der Welt herumgereist ist, und erkannt hat, dass eine Heimat auch eine Heimat sein kann, wenn sie am Sterben ist. Überhaupt haben das wohl einige gemerkt, ebenso Kirstie, die die Weite von Grady in der engen Großstadt vermisst. Und auch diie beiden neuen Freunde, Helen und Xander, scheinen Sam gutzutun, und auch ziemlich schlau zu sein. Der Satz von Helen, dass es die Sehnsucht nach der eigenen Jugend ist, die diese Wehmut und Sehnsucht nach dem Ort des Jungseins bringt, ist vielleicht der Schlüssel zu allem. Auf alle Fälle bin ich froh, dass die beiden so gut mit Sam können. Auch der Theaterkurs und das Boxen als Idee waren gut. Das Boxen um die Aggressionen loszuwerden, und der Theaterkurs, da Sam ja wohl wirklich am Songschreiben und Musikmachen Gefallen gefunden hat.

Und auch, dass er schüchtern gegenüber Mädchen  bleibt, ist eher eine Sache, die ihn nur noch sympathischer macht, und zeigt, dass auch coole Socken wie er schüchtern sein könne, und sich das Ganze nicht widerspricht. Als er gesagt hat, dass er keine Angst mehr hat, dass die Leute ihn anstarren, weil er ja eh von ihnen angestarrt wird, da fand ich das einen wirklich großen Satz, den sich jeder zu Herzen nehmen kann, der öfter auch mal von Menschen gemustert wird, und das nicht erträgt. Wie zum Beispiel…. Ich..

Ein wahrhaft gelungenes Ende eines gelungenen Buches. Es hat Spaß gemacht, diese Reise mit Sam zu unternehmen.

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Glüxklaus kommentierte am 30. März 2021 um 21:18

Ein wahrhaft gelungenes Resümee, dem ist nichts mehr hinzuzufügen...

Ein Mensch von Lehrer ;-) Sehr schöne Umschreibung! 

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Maggy kommentierte am 01. April 2021 um 15:28

Ich schließe mich an! Tolles Resümee, so gut hätte ich es nicht sagen bzw schreiben können.

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 04. April 2021 um 21:41

Ich habe nur drauf gewartet das Cameron das Larrys kauft und fand dann die Stelle dann wirklich schön,als es dann wirklich so kam ♡

Ja dann die Bootszene ...  seufz

ein wirkliches seufz 

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Arbutus kommentierte am 08. April 2021 um 20:39

Ich hab es wirklich erst kapiert, als da der Name Cameron stand ...

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Corsicana kommentierte am 20. April 2021 um 01:03

Genau so habe ich das alles auch empfunden - der blaue Löwe (schön) - die Sehnsucht nach der Jugend (wie wahr) - jeder Ort kann Heimat sein, auch so ein Kaff wie Grady - ach.

Nur, dass ich nicht freiwillig langsamer gelesen habe, sondern zwischendurch einfach nicht weiterlesen konnte, weil mir die Aussicht auf den Tod der Mutter komplett das Herz zerrissen hat. Ich wollte es nicht lesen. Als ich dann endgültig alle Fristen für die Leserunde überschritten hatte, habe ich mich dann zusammengerissen. Und? Es hat mir gut getan. Denn trotz allem ist eine Geschichte mit Hoffnung - trotz aller Trauer. Eine Geschichte von der Kraft, die wohl in jedem Menschen steckt, um mit Schicksalsschlägen klar zu kommen (heutzutage nennt man das wohl Resilienz...). Alles in allem ein Roman, der mir richtig zu Herzen gegangen ist - ganz ohne kitschig zu sein.

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Buchfresserchen kommentierte am 25. März 2021 um 17:36

Ich habe das Buch fertig und muss sagen es hat mir von vorne bis hinten gefallen, mich regelrecht gefesselt.

Ich konnte mich so gut in Sam reinversetzen, der seine Mutter schmerzlich vermisst und auch mit seinem Vater klar kommen muss, der in seiner Trauer gefangen zu sein scheint. Die Phase vor dem Krebstod erschien ihm schon schwer und er hoffte und bangte und gestand sich später ein das er sich so manches Mal gewünscht hatte das es beendet sei. Da ich selbst in dieser Situation war kann ich es gut nachempfinden. Auch die Reaktion der Mutter war mir bekannt. Sie hatte schlechte Ergebnisse bekommen , diese aber mit sich und ihrem Mann ausgemacht und den Sohn im Glauben gelassen, das es noch eine winzige Chance gab.

Das seine Freunde zunächst nichts von sich hören ließen, nachdem sie zu Beginn noch schrieben kann jeder verstehen. Neue Leute, viele neue Eindrücke, da kommen alte Kameraden zu Hause oft zu kurz. Schön fand ich jedoch wie sich die Jungs dann wieder an Weihnachten trafen und wie auch die Familien gemeinsam feierten, auch die Andrettis, obwohl Kirstie gar nicht kam.

Das Cameron den Ort wieder in Gang bringen wollte hat mir super gefallen. Allerdings hatte ich es irgendwo übersprungen das er den Plan hatte und war dann ganz überrascht, als ich plötzlich las das er der neue Larry war, der dann auch die ganzen "wahren" Gerüchte über Sam streute.

Toll, das dieser durch Cameron und das Larrys wieder an seinen Sommer vor einem Jahr anknüpfen konnte und in Helen und ihrem Freund auch Freunde fand, die nun auch noch im selben Jahrgang waren und das selbe letzte Jahr in Grady vor sich hatten.

Und dann kam Kirstie wieder zurück. Erst langsam und dann heftig. Das war für mich der Höhepunkt und Erotik pur. So liebe ich es. Da muss ich nichts von Extasen die genau beschrieben werden lesen, sondern es mir einfach so geschildert wird, das ich mir alles selbst ausmalen kann.

Diese Parallelen zu dem Roman über Grady, dem Abschluss des Literaturkurses waren einfach nur Klasse.

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Glüxklaus kommentierte am 30. März 2021 um 21:20

Ja, die Parallelen zum Gedicht, das war schon einfach genial gemacht. Alles passt perfekt zusammen. Und dann dieses Ende. Hach! 

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Biggieule kommentierte am 25. März 2021 um 20:21

Leider bin auch ich schon am Ende des Buches angekommen. Viel zu schnell war das Ende erreicht!

Neben Sam's Geschichte hat es mir besonders gefallen, das Cameron nach seinem Ausflug in große Welt in das aussterbende Grady zurückgekehrt ist, um zumindest zu versuchen, seine Heimat vor dem Sterben zu bewahren.
Und ist es nicht oft so, das man erst spät erkennt, das Heimat eben Heimat ist und das alle Verlockungen der Ferne daran nichts ändern können?

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Buchfresserchen kommentierte am 27. März 2021 um 08:06

Du sprichst mir aus der Seele. Genau so habe ich es auch empfunden.

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Fornika kommentierte am 27. März 2021 um 16:55

Das hat mir auch wirklich gut gefallen, zumal er mit seinem Reichtum trotzdem noch geerdet ist. Auch bei Sams Schwester klang ja schon an, dass sie nie eine schönere Zeit hatte als in Grady, das Thema zieht sich also durchs Buch.

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Glüxklaus kommentierte am 30. März 2021 um 21:38

Ich bin auch durch und rundum begeistert. Der ganze Roman ist in sich perfekt stimmig. So viele Bezüge im Roman auf den Roman. Nur ein Beispiel der erste Satz aus "Salzwasser" von Charles Simmons: "Im Sommer 1963 verliebte ich mich, und mein Vater ertrank." Sam schickt den Satz Kirstie in einem Brief, gleichzeitig erinnert der Satz doch sehr stark an den ersten Satz dieses Romans. 

Die Szene mit dem Inspector hat mir auch gefallen. Genau der richtige Lehrer für Sam! 

Ach ja, das Tape, das Sam für Kirstie macht. Geht es noch besser? Den Song "Everybody loves Beginnings" mit ersten Romansätzen. Geht es noch persönlicher? Einfach nur großartig! 

Bei Hard Land geht es am Ende also wirklich um Sex und Sam erlebt zum Schluss sein persönliches Hard Land. Das hat er sowas von verdient. 

 

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stefan182 kommentierte am 31. März 2021 um 12:10

Das Ende setzt ein paar wirklich schöne Akzente. Sam hat sich etwas von seinen Freunden emanzipiert, hat neue Freunde und eigene Hobbies gefunden und ist so insgesamt erwachsener geworden. Außerdem hat sich das Verhältnis zu seinem Vater entspannt, der insgesamt offener geworden ist.

Klasse fand ich, dass die Freundschaft der vier doch noch überdauert. Besonders hat mir dabei gefallen, dass Hightower derjenige war, der immer auf Sams Briefe reagiert hat. Dadurch wird er für mich zur emphatischten Figur, auch wenn er immer eher im Hintergrund stand: Der Schweigsame, der aber unheimlich viel Gefühl besitzt und ein gutes Gespür für eine Mitmenschen hat. Toll fand ich auch, dass Cameron nach Grady zurückkehrt, das Larry's weiterführt und so das machen kann, was ihm am meisten liegt - und dafür auch die Anerkennung seines Vaters bekommt.

Interessant ist auch, dass am Ende das fiktive Buch "Hard Land" eine größere Rolle einnimmt, wobei im Kleinen der literarische Interpretationsprozess durchgespielt wird (Interpretation der Oberflächenstruktur/Suche nach Metaphern/alternative Interpretationsmöglichkeiten/Offenheit der Interpretation).

Insgesamt bin ich echt froh, durch "Hard Land" kennengelernt zu haben. Er ist ein außergewöhnlicher, emphatischer Erzähler, der Geschichten mit unglaublicher Tiefe schreibt. Jetzt werde ich erstmal seine anderen Bücher nachholen :)

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wbetty77 kommentierte am 02. April 2021 um 18:46

"Trauer ist ein Marathon", ein sehr wahrer Satz. Auch Sam beginnt das zu verstehen. Der Sommer ist vorbei, seine Freunde fort. Zum Glück sagt ihm sein Vater, dass seine Mutter Verständnis dafür hatte, das er seinen Geburtstag mit Freunden gefeiert und seine Eltern versetzt hat. Ganz wichtig ist es, dass sein Vater erzählt wie viel Spaß seine Mutter an ihrem letzten Abend hatte. Es ist so wichtig, dass Sam Frieden mit diesem Abend schließt und keine Schuldgefühle mehr hat. Ich war nach dem Abschnitt echt erleichtert. Der Wohnungswechsel tut Vater und Sohn sicher gut. Das Zustecken des Holzlöwens ist sehr berührend. Manchmal sind Gesten wertvoller als Worte

Auch die Geschichte des Inspektor ist für Sam wichtig, um zu begreifen, dass das Leben weitergeht. Gute oder schlechte Zeiten, sie gehen vorbei. Sam ist selbstbewußter, was man auch an der Szene mit dem neuen Lehrer sieht. Er hat sich akzeptiert, wie er ist und agiert nun aus einem Selbstverständnis heraus, das er vorher nicht hatte.

Cameron ist der neue Larry, das hat mich amüsiert. Zu Cameron passt es, wie auch die anderen Pläne, die er für Gradys Nachtleben hat. Sam hat einen Job und freundet sich mit Leuten seines Alters an. Das Leben geht weiter, der Sommer hat dafür die Weichen gestellt.

Bis hierher hatte mich der Roman trotz gewisser Oberflächlichkeiten für sich eingenommen. Ich liebe diese 80iger Jahre Filme von Breakfast Club, Pretty in Pink, St. Elmos Fire bis zu Ferries macht blau und diesen Spirit habe ich in weiten Teilen des Romans gespürt. Doch das Ende geht für mich überhaupt nicht. Ehrlich gesagt finde ich es richtig schlecht! Meiner Meinung ist dermaßen angestrengt gewollt, dass sich auf den letzten Seiten des Buches eine riesige Welle der Enttäuschung in mir breit gemacht hat. Als ob Kirstie ehrliches Interesse an Sam hat? Sie ist ziemlich oberflächlich in Sachen Jungs und Sex. Das ist eine einmalige Sache und dann verschwindet sie wieder in ihr neues Leben. Ich hätte Sam eine echte Liebe gegönnt. Echt schade.

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Fornika kommentierte am 03. April 2021 um 15:45

Doch das Ende geht für mich überhaupt nicht. Ehrlich gesagt finde ich es richtig schlecht!

 

Ich fand das auch nicht gut, und zu viel auf Happy End getrimmt. Wie unrealistisch, dass sie aus dem Nichts auftaucht und mit ihm auf dem Boot verschwindet. Der Rest des Buches hat für mich viel besser gepasst.

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wbetty77 kommentierte am 04. April 2021 um 15:42

Mein Eindruck ist, dass Kirstie sich geschmeichelt fühlt, das Sam in sie verliebt ist. Sie spielt die ganze Zeit mit ihm. Mit Kirstie ist es eine einmalige Sache und dann ist sie wieder weg. Für Sam hätte ich mir gewünscht, dass er sich neu verliebt, in ein Mädchen, das seine Gefühle erwidert.

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Dimity74 kommentierte am 04. April 2021 um 20:55

Das Ende rund um Kirstie kam mir zu abrupt, es kündigte sich mit keiner Zeile an. Das es sich sehr gewollt anfühlt, ist mir erst bewusst geworden, als ich deine Sätze gelesen habe. Vorher konnte ich das irgendwie nicht richtig benennen. Ich freue mich svhon etwas für Sam in dieser Beziehung, hätte mir aber eine andere Anbahnung gewünscht. 

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wbetty77 kommentierte am 05. April 2021 um 13:37

Ich denke, die anderen haben mit ihren Kommentaren hier Recht, es geht nicht um Liebe, sondern um den ersten Sex, der zum Erwachsen werden dazu gehört. Nur bin ich mir eben nicht sicher, ob Sam das wirklich klar ist. Meine Skepsis liegt wahrscheinlich auch darin, dass ich Kirstie nicht sonderlich mag. Sie ist mir zu oberflächlich.

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Dimity74 kommentierte am 04. April 2021 um 21:05

Den letzten Teil hab ich gleich nahtlos weitergelesen. Sam's Entwicklung hat mir gut gefallen, in mehrerer Hinsicht ist er reifer, erwachsener geworden. Ich habe mir in diesem Abschnitt mehrere Stellen markiert, besonders auch den Satz mit dem Tod als Marathon. Es sind zwar keine ersten Sätze, aber trotzdem so aussagekräftig.

Die Entwicklung der Freundschaft der Vier ist recht typisch, vielleicht auch ein bisschen ein Klischee. Dieses sich versprechen, immer in Kontakt zu bleiben, egal was passiert, um es dann gar nicht erwarten zu können alles hinter sich zu lassen. Ich denke hier haben sich Einige von und uns wiedergefunden. Meist erkennt man erst Jahre später, was man da tatsächlich zurück gelassen hat und wird nostalgisch. Mich verwundert etwas, das es hier so schnell geht, besonders bei Cameron. Ich hätte die Rückkehr und auch das Zusammentreffen mit Kirstie eigentlich erst weiter in der Zukunft erwartet. 

Mir hat das Buch gut gefallen, ein paar Abstriche hie und da, die ich dem Autor gern verzeihe. 

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Kikiwee17 kommentierte am 04. April 2021 um 21:13

Ich habe mich ja gefragt, was in diesem dritten Abschnitt noch passieren wird, nachdem Kirstie, Hightower und Cameron ihrer Wege gegangen sind, aber dieser Abschnitt konnte mich ebenso fesseln, wie die vorherigen. Besonders die Analyse von Hard Land im Unterricht und die Gespräche mit dem Lehrer fand ich gelungen. Sam findet neue Freunde und geht neue Wege, auch wenn seine "alten" Freunde in Gedanken oft dabei sind.

Schön, dass es am Ende nochmal ein Wiedersehen gab. Mir hat die Szene auf dem See gut gefallen. Ich glaube hier geht es nicht um die große Liebe, sondern ums erwachsen werden und da gehört der erste Sex irgendwie dazu. Und das muss ja nicht zwingend die Liebe sein, die in alle Ewigkeiten hält.

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Corsicana kommentierte am 20. April 2021 um 01:33

... das sehe ich auch so: Es geht um den ersten Sex - und wenn der immerhin mit der ersten großen Liebe ist, dann hat Sam doch irgendwie Glück. Langfristig wird er irgendwann ein anderes Mädchen finden - bzw. wohl noch einige - er muss sich ja nicht so früh festlegen wie seine Eltern....

Die Szene auf dem See passte auch zum fiktiven Gedicht "Hard Land", das Buch wurde dadurch abgerundet. Gedicht analysiert und in den Roman eingebunden. Geschickt.

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Corsicana kommentierte am 20. April 2021 um 01:33

... das sehe ich auch so: Es geht um den ersten Sex - und wenn der immerhin mit der ersten großen Liebe ist, dann hat Sam doch irgendwie Glück. Langfristig wird er irgendwann ein anderes Mädchen finden - bzw. wohl noch einige - er muss sich ja nicht so früh festlegen wie seine Eltern....

Die Szene auf dem See passte auch zum fiktiven Gedicht "Hard Land", das Buch wurde dadurch abgerundet. Gedicht analysiert und in den Roman eingebunden. Geschickt.

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Arbutus kommentierte am 07. April 2021 um 14:02

39-44

Sieht ganz danach aus, als würde Gott im Laufe der Story endgültig in der Requisite abgegeben werden. Das ist bedauerlich. War aber irgendwie klar, bei der Klischeehaftigkeit, mit der die Religion zuvor bereits abgehandelt wurde. Dafür haben wir nun im Inspektor einen feinen Ersatzprediger gefunden. 

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Arbutus kommentierte am 07. April 2021 um 22:32

45

Die Überraschung mit Cameron ist gelungen.

Uoah, die Mädels saßen in der Pause alle bei irgendeinem Jungen auf dem Schoß? Alter...

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Arbutus kommentierte am 07. April 2021 um 23:17

47

Jetzt plätschert es ein bisschen.

Absolut verständlich, die Gefühle von Sam am Ende des Kapitels. Dabei bin ich sicher, dass das Lied ziemlich gut war.

48

„Für eine Millisekunde schien ich etwas zu begreifen. 

Dann verschwand der Gedanke wieder.“ 

Solche Stellen liebe ich.

49

Im Moment kommt mir alles etwas ungeordnet vor. 

Aber die plötzlichen Momente der Wärme sind so schön. 

Also, die Kirstie, die hat einen Hang zur Theatralik....

Und irgendwie frage ich mich, ob es damals diese Kategorie schon gab, zumal in der Originalsprache, „Coming of Age“ ...

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Noelli13 kommentierte am 21. April 2021 um 15:27

Das Ende hat mir wirklich gut gefallen. Nachdem ich das Buch im Mittelteil kurzzeitig pausieren musste, weil es mir doch zu sehr in den Kitsch abdriftete, bin ich jetzt wieder versöhnt. Sam hatte ich mittlerweile richtig lieb gewonnen und wollte ihn eigentlich gar nicht mehr verlassen. Er ist auf jeden Fall sehr gereift und erwachsener geworden. Die Entwicklung, die er durchgemacht hat, fand ich sehr nachvollziehbar und schön. Auch wie sich die Freundschaft der vier weiterentwickelt, war schön zu lesen. Cameron war das gesamte Buch über ein sehr sympathischer Charakter, aber das er dann auch noch das Larry's kauft und es weiterführt, war auf jeden Fall noch das Sahnehäubchen. 

Generell war das Buch wirklich ein tolles Leseerlebnis, wenn auch an manchen Stellen vielleicht zu "gewollt" und doch etwas ins Kitschige abdriftend. Das hat mir bei "Vom Ende der Einsamkeit" einfach besser gefallen, da fühlte sich die Geschichte irgendwie "leichter" an und nicht so bemüht. Nichtsdestotrotz ein wirklich schönes Buch, was ich im Großen und Ganzen gerne gelesen habe. 

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