Leserunde

Leserunde zu "Hard Land" (Benedict Wells)

Hard Land -

Hard Land
von Benedict Wells

Bewerbungsphase: 21.02. - 04.03.

Beginn der Leserunde: 18.3. (Ende: 08.04.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diogenes Verlags – 20 Leseexemplare von "Hard Land" (Benedict Wells) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Leseexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

„Entdecke die 49 Geheimnisse von Grady“ heißt es auf dem Schild einer Kleinstadt in Missouri. Sam ist fünfzehn und kennt kein einziges, und auch sonst besteht sein Leben eher aus Tiefpunkten. Bis er seinen Ferienjob in einem alten Kino anfängt. Dort trifft er nicht nur auf den schlagfertigen Cameron und den in sich gekehrten Sportler Hightower, sondern auch auf die draufgängerische und etwas ältere Kirstie, in die er sich verliebt. Doch alle drei haben gerade ihren Abschluss gemacht und werden im Herbst wegziehen. Sam bleibt also nur dieser eine Sommer mit seinen neuen Freunden. Nur wenige Wochen, in denen er nicht nur die Geheimnisse seines Heimatorts entdeckt, sondern auch, wer er selbst ist. Und was es heißt, sich dem Leben wirklich zu stellen.

Eine witzige und berührende Geschichte voller 80’s-Flair. Über den Schmerz des Erwachsenwerdens und den Zauber eines Sommers, den man nie mehr vergisst.

ÜBER DEN AUTOR:

Benedict Wells wurde 1984 in München geboren, zog nach dem Abitur nach Berlin und entschied sich gegen ein Studium, um zu schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vierter Roman, ›Vom Ende der Einsamkeit‹, stand mehr als anderthalb Jahre auf der Bestsellerliste, er wurde u.a. mit dem European Union Prize for Literature (EUPL) 2016 ausgezeichnet und bislang in 37 Sprachen veröffentlicht. Nach Jahren in Barcelona lebt Benedict Wells in Zürich.

03.04.2021

Thema: Lieblingsstellen

Thema: Lieblingsstellen
Biggieule kommentierte am 20. März 2021 um 12:20

S.13
Na schön, es war also an der Zeit, meinen Eltern auf sachliche Weise klarzumachen, wieso ich dafür nicht in Frage kam. Ich würde sie mit meinen überlegenen Argumenten überzeugen, und danach würden sie ein für alle Mal wissen, das ich jetzt alt genug war und fortan mein eigenes Ding machte.
"Ihr könnt mich mal!" rief ich und stapfte nach oben.

Thema: Lieblingsstellen
Biggieule kommentierte am 21. März 2021 um 09:25

S.24
Überhaupt hatte ich das Gefühl,ein paar neue Augen verpasst bekommen zu haben. Weil, ich musste die Jahre davor ja blind gewesen sein. Natürlich hatte ich gewusst, daß Mütter sterben und Freundschaften zerbrechen, aber ich hatte diese Dinge nie richtig gesehen. Nun sah ich die Selbstzweifel meines Dads, wenn er Stellenanzeige durchging. Und ich sah die Angst meiner Mom, wenn sie mich mit einem Lächeln trösten wollte. Keine Ahnung, ob das wirklich besser war.

Was für eine poetische Beschreibung für den Übergang von der Kindheit zum Heranwachsenden/Erwachsenen.
Es sind solche Sätze, für die ich Wells Bücher liebe.

Thema: Lieblingsstellen
pemberley1 kommentierte am 25. März 2021 um 17:25

Lieblingsstellen:

Natürlich ist das mal wieder eines der Bücher, wo das gesamte Buch von vorne bis hinten eine einzige Lieblingsstelle ist: Ich hätte am liebsten nach jedem Absatz etwas aufgeschrieben, was ich klug, toll, witzig, traurig oder berührend fand. Aber manchmal habe ich genau dies auch über das Lesen hinweg vergessen, weil ich eingefangen in der Geschichte war. Hier also die Dinge, die ich mir noch notiert habe:

Seite 72: Die Szene, in der „Im on fire“ lief, die kenne ich so ähnlich tatsächlich auch, mit genau diesem Lied, weil es eines meiner liebsten ist. Und gebt zu: Nachts im Auto, wenn alles still ist, nur dieses Lied läuft, und egal ob man alleine oder nicht alleine ist….. das hat eine gewisse beruhigende Atmosphäre, die ich einfach liebe.

Seite 98/99: Kirsties Buch und die Erklärung der Euphancholie. Ich hätte selbst kein besseres eigenes Wort für dieses Gefühl erfinden können, aber ja, ich kenne es als Gefühl sehr gut. Und Bücher mit Gedanken? Ich glaube, das kennt jeder von uns Buchwürmern hier ein wenig, was auch immer in den Notizbüchern steht.

Seite 111: Der Satz „Das liebe ich so an der Nacht. Es ist wie das Negativ des Tages, alles ist umgedreht. Die einen, die laut sind, werden leiser, und die, die tagsüber schweigen, hört man plötzlich. „Wie geil ist dieser Satz bitte?! Als Nachteule muss ich dem zustimmen, und kann nicht einfach mehr als staunen, ob der weisen Worte.

Seite 125: Siehe Punkt 1: Hier ist es ähnlich. „Dont stop believin“, weil ich heute noch zu genau diesem Lied ebenso gerne im Auto sitze und alleine mitkreische, oder wenn möglich mit mehreren, oder zuhause, und von der ersten Sekunde an lossingen würde. In diesem Sinne: Just a small town giiiiiiiiiiiiiiiiirl…………… (zum Glück hört ihr mich gerade nicht)

Seite 134: Wir sind also alle winzige Punkte und zusammen ergeben wir ein Bild. Das ganze Universum ist Pointillismus? <- weil ich sowas auch ohne Drogen hinbekomme :D. Trotzdem: Ich mag Cameron irgendwie total. Cameron du Philosoph :)

Seite 145-146: Das Gespräch Sams mit seiner Mutter über den Tod und Beerdigung und alles, die Stelle hat mich dann wirklich fertiggemacht, und dort konnte ich meine Tränen auch tatsächlich nicht mehr zurückhalten. Das hat mich ziemlich berührt. Oder der Traurigkeit oder der Worte wegen? Vielleicht wegen der Gesamtsituation.

Seite 168- 171 ist im Grunde genommen eine einzige Stelle, die sich Gedanken über das eigene Ich macht, die Wirkung auf andere, die Wirkung nach außen und innen. Und zwar von allen, die im Diner so sitzen. Das gefällt mir. Und das was Sam über Marty Mc Fly sagt, diese Unsicherheit auf Seite 168, das fand ich dann wieder total witzig.

Seite 183: Camerons gebrochener Arsch. Ich habe laut losgelacht. :D

Seite 248: Irgendwie hat mich hier berührt, dass Jean erzählt hat, dass ihre Mutter ihr ein Bild des Katers gemalt hat, den sie nie fotografieren konnte, und dass dieses Bild über ihrem Schreibtisch in L.A. hängt, was zeigt, was dieses Bild von ihrer Mutter ihr bedeutet.

Seite 274: Trauer ist kein Sprint, Trauer ist ein Marathon. Und auf dieser Strecke gab es Stellen, an denen es besser lief, und andere, an denen ich kaum Luft bekam. <- weil es einfach so wahr ist, und so gut beschreibt, wie sich Trauer anfühlt.

Seite 285: Die Anspielung auf Salzwasser von Charles Simmons, mit dem geborgten ersten Satz des Buches Hard Land :D

Seite 290 - 291 – 292: Einfach dieses gesamte Gespräch mit dem Inspector, mit der Parabel des Königs, de, Ring, der Erkenntnis, dass alles vorbeigeht. Aber auch die Geschichte über seine eigene Tochter. Aber auch das „Trotzdem“.

Und wie gesagt: Noch eine Million andere Stellen, wenn ich bei Cameron fast IMMER lachen musste, oder mit Hightower gefühlt habe, oder mich Sam sowieso verbunden gefühlt habe.

Thema: Lieblingsstellen
milkshake kommentierte am 15. April 2021 um 21:50

I'm on fire ist auch eines meiner liebsten Lieder, weshalb ich diese Szene unglaublich mochte :-)

Thema: Lieblingsstellen
Buchfresserchen kommentierte am 25. März 2021 um 17:40

Meine Lieblingsstelle ist aus dem Gedichtband:

Du wirst zurückkehren zu diesen Jahren, doch betreten wirst du sie nie mehr.... Jugend ist der Ort, den du verlassen hast.

Wie wahr, wie wahr

Thema: Lieblingsstellen
Biggieule kommentierte am 25. März 2021 um 20:05

Leider nur zu wahr!

Thema: Lieblingsstellen
Glüxklaus kommentierte am 06. April 2021 um 15:40

Ja. Ich hadere auch seit 25 Jahren damit....

Thema: Lieblingsstellen
Biggieule kommentierte am 25. März 2021 um 20:09

Ich habe es nach den ersten 100 Seiten aufgegeben, alle Stellen zu notieren, die mir besonders gut gefallen haben.
Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, in dem es soviele wunderbare Stellen gab.

Thema: Lieblingsstellen
Glüxklaus kommentierte am 31. März 2021 um 11:34

Ja, das ging mir genauso. Ich müsste die Lesezeilen eigentlich spaßeshalber mal zählen...

Thema: Lieblingsstellen
Glüxklaus kommentierte am 31. März 2021 um 11:46

Ich kann mich kaum entscheiden. Als Romantikerin hat mir das Ende sehr gut gefallen. Ein perfektes, so stimmiges Ende. 

Aber auch die Erkenntnis von Sams Mutter auf S.110 ist mir in Erinnerung geblieben:
"Sie meinte, sie hätte erst spät begriffen, dass es darauf ankommt, sich mit den richtigen Leuten zu umgeben und an Orte zu gehen, an denen man sich wohl fühlt. Denn mit manchen Leuten ist man klein und und langweilig, und mit anderen spannend und aufregend, und der eine blüht eben in einer Disco auf, und die nächste bei einem Essen mit Freunden." 
Das ist etwas, dass ich meinen Kindern auch vermitteln möchte, dass es für jeden irgendwo die richtige Umgebung, einen richtigen Platz gibt.

 

Thema: Lieblingsstellen
wbetty77 kommentierte am 02. April 2021 um 18:59

Freundschaften in der Schule sind wie Freundschaften im Knast: Man weiß erst draußen im richtigen Leben, was sie wert sind. (Seite 264)

Trauer ist kein Sprint, Trauer ist ein Marathon. (Seite 274)

Denn mit manchen Leuten ist man klein und langweilig, und mit anderen spannend und aufregend, und der eine blüht eben in der Disco auf, und die nächste bei einem Essen mit Freunden.(S. 110)

Thema: Lieblingsstellen
Arbutus kommentierte am 08. April 2021 um 22:20

„Für eine Millisekunde schien ich etwas zu begreifen. 

Dann verschwand der Gedanke wieder.“

Thema: Lieblingsstellen
milkshake kommentierte am 15. April 2021 um 21:54

"Innerlich aber warteten wir alle nur auf neue schlechte Nachrichten. Denn der Tod saß die ganze Zeit bei uns am Küchentisch, trank seinen Kaffee, blickte stumm auf die Uhr." (S. 35)

"und es brauchte nichts, sich blind zu stellen, wenn man es einmal gesehen hatte." (S. 40)

"Nun war mein Kopf vollgestopft mit diesen fremden Orten und Menschen, während Grady wie eine alte Jeans wirkte, aus der ich längst herausgewachsen war."

 

Um mal nur einige zu nennen. Aber insgesamt gab es sehr viele sehr schöne und bedeutsame Szenen, die ich mir nicht notiert habe, weil ich sie sprachlich nicht herausragend fand, aber dennoch schön. 

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