Leserunde

Leserunde zu "Hund 51" (Laurent Gaudé)

Hund 51 -

Hund 51
von Laurent Gaudé

Bewerbungsphase: Bis zum 03.08.

Beginn der Leserunde: 15.08. (Ende: 05.09.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des dtv Verlags – 20 Freiexemplare von "Hund 51" (Laurent Gaudé) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Ein Roman wie das Echo unserer beunruhigenden Gegenwart

In der Megastadt der Zukunft heuert Zem Sparak als Hilfspolizist an, arbeitet als „Hund“ im sauren Regen von Zone 3. Seine Heimat Griechenland gibt es schon lange nicht mehr: BeiGoldTex, einem Konzern, der bankrotte Länder unterjocht, herrschen Zynismus und Gewalt. Eines Morgens reißt eine über die gesamte Länge des Rückgrats aufgeschnittene Leiche Zem aus seiner Gleichgültigkeit. Irgendwo, das weiß er, gibt es noch eine Wahrheit. Zusammen mit Salia Malberg, einer Kommissarin aus Zone 2, begibt er sich auf eine Suche, die ihn auch in seine Vergangenheit führt. In schnellem Rhythmus, in poetischen Bildern stellt Laurent Gaudé unsere drängendsten Fragen: Wie wollen wir in Zukunft leben? Und was erwartet uns?

ÜBER DEN AUTOR:

Laurent Gaudé, 1972 in Paris geboren, ist als Schriftsteller und Theaterautor fester Bestandteil des literarischen Frankreichs. Für ›Die Sonne der Scorta‹ wurde er 2004 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Seine Romane führen regelmäßig die französischen Bestsellerlisten an, sein Werk wird in alle Weltsprachen übersetzt.. 
Laurent Gaudé, 1972 in Paris geboren, ist als Schriftsteller und Theaterautor fester Bestandteil des literarischen Frankreichs. Für ›Die Sonne der Scorta‹ wurde er 2004 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Seine Romane führen regelmäßig die französischen Bestsellerlisten an, sein Werk wird in alle Weltsprachen übersetzt.. 
Christian Kolb, 1970 geboren, übersetzte u.a. David Foenkinos, Jérôme Colin, Nicolas Fargues und Monica Sabolo. Er lebt in Berlin.

05.09.2023

Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 98

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GAIA kommentierte am 17. August 2023 um 19:19

Für mich ergibt sich bisher nach diesem ersten Leseabschnitt noch kein klares Bild, was hier für ein Roman auf mich zukommt. Es scheint, als ob die beiden Genre "Krimi" und "Dystopie" nicht ineinander fließen, sondern einzelne Stränge ausmachen. Es kommt mir so voe, als ob der Krimiplotanteil viel dialoglastiger und in einem simpleren Muster erzählt ist, während der Dystopieanteil getragener wirkt durch seine starken Bilder. Diese Bilder rufen bei mir "Bladerunner"-Erinnerungen hervor. Ich sehe zwar die Szenerie, durch die Zem hier wandert vor meinem inneren Auge gut, aber ich habe noch nicht so richtig verstanden, wie diese Welt entstanden ist. Da schwebt im Raum diese Idee von der Privatisierung Griechenlands, welches pleite gegangen ist. Und nachdem alle Bürger anderweitig in dieses andere Stadtsystem eingebaut wurde - oder auch nicht, wenn man wegverschifft wurde, hat das Unternehmen sich entschlossen Griechenland als Mülldeponie zu nutzen. Also ist dieses Magnapolis nicht auf dem Gebiet Griechenlands entstanden, sondern irgendwo anders. Es ist ein Mix der Kulturen und Sprachen. Aber diese Entstehung, warum und wie, bleibt für mich noch ein leerer Fleck. Ich hoffe, wir bekommen noch mehr Rückblicke und Erklärungen geliefert.

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Cranders kommentierte am 20. August 2023 um 12:17

Aber diese Entstehung, warum und wie, bleibt für mich noch ein leerer Fleck. Ich hoffe, wir bekommen noch mehr Rückblicke und Erklärungen geliefert.

So geht es mir auch. Da sind noch zu viele Fragen offen. Ich hatte auch Bladerunner und Cyberpunk 2077 beim Lesen vor Augen, da gibt es so einige Parallelen.

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julemaus94 kommentierte am 22. August 2023 um 13:45

Ich bin mir auch noch nicht ganz sicher, wie ich diese Systemform für mich einordnen soll. Bestimmen die Konzerne oder gibt es eine politische Führung? Offensichtlich verschwimmt das Miteinander, wenn hier das nächste Aufsichtsratmitglied gewählt werden soll.

Andererseits werden offenbar ganze Länder aufgekauft, die Entscheidungen sind aber nicht politisch sondern wirtschaftlich motiviert.

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Lelu kommentierte am 22. August 2023 um 22:08

Gemessen am Umfang des Romans befürchte ich, dass wir nicht viele Antworten bekommen. In vielen Dystopien ist es ja aber so, dass man die "neue Welt" einfach hinnehmen muss. Wie und was ist letztlich ja uch egal, das wesentliche hast du ja genannt. Offenbar waren Regierungen bzw. Länder durch Verschuldungen (wirtschaftlich) nicht mehr handlungsfähig, sodass sich Unternehmen, sofern sie nur genug Geld besitzen, an die Spitze der Macht setzen konnten (eine nicht unbedingt unbegründete Angst, wenn man sich in der Welt mal umschaut, bei Wahlkämpfen geht es immer nur um Geld). Scheinbar gab es auch (etliche) Naturkatastophen und der Schutz vor den Folgen ebendieser ist ein Mittel, um den Komfort von Zonen und damit die Hierarchie deutlich zu betonen – wo diese letztlich sind: egal, es ist eh nichts mehr so, wie es war. Und du hast vollkommen recht, die Bilder sind unfassbar stark, es ist wirklich leicht, sich vorzustellen, wie es da aussieht (auch wenn jede und jeder wahrscheinlich eine andere Vorstellung hat. ;D)
 

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PeWie kommentierte am 19. August 2023 um 22:30

Der Anfang war sehr düster, diese Massenpanik, diese Angst vor der Zukunft das war ein schrecklicher Prolog. Warum die Menschen so eine riesige Angst haben wird nicht klar heraus gestellt, genauso wenig warum Zem ausgewählt wurde bleibt auch unklar. Bis jetzt weiß ich nicht ob das Buch eine Distopie oder ein Krimi sein soll.

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Lelu kommentierte am 22. August 2023 um 22:09

Das ist auch noch etwas, das mich umtreibt: Warum Zem? Klingt nicht so, als wäre vorher jemand gewesen. Sein Schritt zur Polizei kam doch erst nach der "Umwälzung" (Privatisierung?). Oder habe ich da was missverstanden?

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Buchstabensucht kommentierte am 25. August 2023 um 20:39

Das fand ich auch heftig. So in etwa stelle ich mir Kabul vor, als da alle rauswollten und nicht konnten. 

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Cranders kommentierte am 20. August 2023 um 12:15

Ein tolles Buch bisher. Ja es ist düster und brutal, aber es passt zu einer Dystopie. Die Einteilung der Zonen und auch die Schere zwischen Arm und Reich. Es ist plausibel.
Bisher gab es wenig Ermittlungsarbeit zu der Leiche, aber dafür wurde ein guter Einblick in die Welt gegeben. Wobei noch einige Fragen bei mir offen sind, denn ich habe nicht ganz verstanden wie das mit den Übernahmen von GoldTex abläuft. Und welche Formen dazu gehören und welche Konkurrenten sind. Aber ich denke, dass das auch noch näher erklärt wird. Ich finde den Mix aus griechischen und Französischen Namen und Orten interessant. Am anfang hat es mich etwas verwirrt, weil der Roman ja im ehemaligen Griechenland spielt aber nun habe ich mich dran gewöhnt.
Ja und Zem und Salia finde ich bisher sehr interessant. Für sich allein aber auch zusammen haben sie eine schöne Dynamik, die mich öfter schmunzeln lassen hat.
Überrascht hat es mich dass Zem gar nicht aus Zone 3 stammt. Das bringt auch nochmal eine andere Dynamik in die Geschichte.

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GAIA kommentierte am 20. August 2023 um 13:10

Am anfang hat es mich etwas verwirrt, weil der Roman ja im ehemaligen Griechenland spielt aber nun habe ich mich dran gewöhnt.

Spielt es wirklich im ehemaligen Griechenland? So richtig habe ich das nicht verstanden, ob ja oder nein, denn ich dachte, die Leute wurde bei dieser Aussortierungsaktion ganz woanders hingeschafft. Behalt' mal meine Frage im Hinterkopf, wenn du weiterliest, ob du noch weitere Hinweise findest. Das würde auch meinem Verständnis weiterhelfen, wie das world building hier funktioniert. ;)

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Lektorat kommentierte am 22. August 2023 um 12:02

So hatte ich das auch verstanden. "Griechenland leb' wohl (oder vielmehr nicht)."

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Krani kommentierte am 23. August 2023 um 09:35

ich glaube nicht, dass er in Griechenland spielt. Griechenland ist verkauft und aufgegeben. Für mich klingt das eher nach Frankreich, wo sie sind.

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Buchstabensucht kommentierte am 25. August 2023 um 20:58

Habe es auch so verstanden, dass sie in Frankreich sind. 

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Lelu kommentierte am 22. August 2023 um 22:15

Den Konkurrenzkampf der Unternehmen habe ich auch nicht ganz durchschaut, vor allem nicht, inwiefern die eine Firma zum Untergang Griechenlands geführt hat ... Liegt möglicherweise an den Namen, die machen es mir manchmal schwer, irgendwas einer Nationalität zuzuordnen (allerdings ist auch das ziemlich plausibel ^^).

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solveig kommentierte am 20. August 2023 um 13:07

@cranders

Ja, der Mix aus Namen unterschiedlicher Sprachen ist interessant, für mich aber auch folgerichtig. Immerhin scheint sich diese Megastadt aus zahlreichen veschiedenen Nationen zusammenzusetzen. Inwiefern die diversen (ehemaligen) Nationalitäten der Bewohner wohl noch eine Rolle spielen? Sind manche vielleicht bevorzugt?

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GAIA kommentierte am 20. August 2023 um 13:13

Auch die Straßennamen sind ja auch gemixt aus Englisch, Französisch usw. Das passt zu einer zusammengewürfelten Stadt ganz gut. Auch heutezutage ist das ja mitunter in den Städten wie New York, Los Angeles etc. so. Hat mir auch sehr gut gefallen, dass der französische Autor hier den realistsichen Mix wählt.

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Cranders kommentierte am 21. August 2023 um 12:44

Stimmt, ich habe das noch gar nicht als Megastadt betrachtet, aber das macht voll Sinn. Ich hatte wohl auch den Denkfehler, dass ich noch dachte, dass wir in Griechenland sind, aber ja, das dient ja als Müllhalde. Wie gesagt, im ersten Teil irgendwie noch verwirrend.

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Lelu kommentierte am 22. August 2023 um 22:18

Aber ging es da nicht immer nur um Teile Griechenlands? Ist Peloponnes nicht zur Müllhalde gemacht worden? Das schließt ja nicht aus, dass Athen zur Megacity wurde ...

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solveig kommentierte am 20. August 2023 um 13:18

Ich mag Gaudés Schreibstil sehr, muss ich sagen. Er drückt seine Gedanken klar aus, aber nicht platt. Seine Schilderung des Übernahme-Moments ist sehr bildhaft, es spult sich gewissermaßen ein Film ab.

Für mich ist die dargestellte Situation ein Horrorszenario mit Ansage, ein konsequent weitergeführter Gedanke dessen, was auch in unserer Gegenwart bereits Thema ist: der erst schleichende Einkauf mancher Länder in andere, auch bislang führende Wirtschaftsnationen; die nachfolgende brutale restlose Aneignung und schließlich dann die erzwungene Unterordnung in ein Menschen verachtendes, Menschen ausbeutendes System.

Zem, der das Glück hat, jung, kräftig und clever zu sein, wird in die Megastadt integriert, zumindest solange er mitmacht. Auf die Zusammenarbeit der beiden so unterschiedlichen Charaktere von Zem und Salia bin ich gespannt. Zumindest hat es vorerst den Anschein, dass sie kaum kompatibel sind. Und welche Rolle mag Ira Cuprack spielen?

 

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Cranders kommentierte am 21. August 2023 um 12:45

Ich mag Gaudés Schreibstil sehr, muss ich sagen. Er drückt seine Gedanken klar aus, aber nicht platt. Seine Schilderung des Übernahme-Moments ist sehr bildhaft, es spult sich gewissermaßen ein Film ab.

Für mich ist die dargestellte Situation ein Horrorszenario mit Ansage, ein konsequent weitergeführter Gedanke dessen, was auch in unserer Gegenwart bereits Thema ist: der erst schleichende Einkauf mancher Länder in andere, auch bislang führende Wirtschaftsnationen; die nachfolgende brutale restlose Aneignung und schließlich dann die erzwungene Unterordnung in ein Menschen verachtendes, Menschen ausbeutendes System.

Stimme dir bei beiden Punkten zu. Der Schreibstil gefällt mir auch richtig gut. Ich musste auch an die Parallelen zu heute denken. Ich sehe dne Roman auch bisher als eine Art Warnung. Mal sehen was noch kommt.

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julemaus94 kommentierte am 22. August 2023 um 13:51

Die Frage nach Ira hat sich mir auch schon gestellt. Das ist glaub ich auch ein Stück weit meinem Problem geschuldet, dass es mir bisher schwer fällt, die einzelnen Kapitel zeitlich einzuordnen. Wie lange liegen Aufstand und Ermittlungen auseinander? Wann in Bezug dazu fand Ira's Flucht statt?

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frenx kommentierte am 10. September 2023 um 08:43

Eine Angabe dazu habe ich in Kapitel 2 gefunden. Dort steht, dass er den Hafen von Piräus vor dreißig Jahren verlassen habe und dass er seit zwanzig Jahren für das Management als "Hund" arbeite. Und wie die meisten von euch gehe ich davon aus, dass die Magnapolis in Frankreich zu finden ist bzw. französischsprachig ist - Straßennamen wie auch der Name des Leichenschauhauses deuten darauf hin. 

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PeWie kommentierte am 20. August 2023 um 21:41

Der Mix an Namen passt, denn es sind alle Nationen gemischt. Aber das Warum fehlt, das es ein Konzern ist der jetzt das Sagen hat, klar. Wie ist es passiert, nicht alle Staaten gehen gleich bankrott wurde nachgeholfen. Die Menschen in Griechenland haben riesige Angst und anscheinend allen Grund zur Flucht. Mir fehlen die Hintergrundinformationen. So ist die Geschichte einfach in den Raum gestellt.

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Lektorat schrieb am 22. August 2023 um 12:05

Darf ich vorstellen …

Ziel des "ersten" Teils ist es scheinbar, neben der Vorstellung der Handlungscharaktere, dem Leser die Struktur der Megastadt „Magnapolis“ und deren Entstehung verständlich zu machen. Dies gelingt meiner Meinung nach nicht sonderlich gut. Vielleich liegt es ja auch an der Übersetzung? Die Entwicklung zu den Herrschaftsverhältnissen von wenigen Konzernen bis hin zur Übernahme ganzer „Länder“ wird nicht erklärt. Die Struktur der Stadt und der sozialen Ebenen orientiert sich an vielem, das man schon kennt. Städte sind in Zonen aufgeteilt, eine davon ist Zone 3, wo mehr oder weniger, die unterste Stufe des definierten sozialen Schichtsystems lebt. Der aus Paris stammende Autor hatte hier sicherlich auch die Banlieue-Problematik vor Augen. Diese tatsächlich existierenden Abgrenzungen sind aber den Bewohnern - zumindest im städtischen Bereich - bekannt und nichts Neues. Auch das man sich i. d. R. in den Vierteln seiner Schicht bewegt oder den „Aufstieg“ anstrebt ist - man möchte fast sagen - üblich. Denken wir an Franz Josef Degenhardt „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder – geh’ doch in die Oberstadt, mach’s wie deine Brüder …“ aus dem Jahr 1965, sodass nicht einmal ein Blick auf die historische Vergangenheit geworfen werden muss. In Ermangelung von „Neuem“ habe ich somit immer gewisse dystopische Stadtbilder vor Augen, wie man sie aus 1984, Träumen Androiden von elektrischen Schafen? (Bladerunner), Barb Wire, District 9, Sin City etc. kennt.

Auch gelingt es dem Autor nicht, mich für die Protagonisten Zem Sparak und Salia Malberg einzunehmen. Ich hoffe, dies ändert sich noch im Laufe des Buches. Bei den „Darstellern“ ist für mich Ira Cuprack die einzige, zu der ich sofort einen Bezug herstellen kann. Dies liegt vielleicht an der klaren Darstellung ihrer Vorstellungen. Sie kennt ihre Vorzüge und ist bereit, diese zur Erreichung Ihrer Ziele einzusetzen. Sie weiß, was Sie zu bieten hat. Nicht körperliche Kraft, nicht hochgradige Intelligenz, nicht künstlerische Fähigkeiten, sondern ihre Jugend und ihre Schönheit. Ich vermute nur, dass Ira nicht lange dabei sein wird. Entweder man bringt sie um, weil sie zu „blauäugig“ ist - oder sie wird nach einer Art „Rekrutierung“ als Spitzel (bei wem auch immer) eingeschleust und fliegt auf.

Ich hoffe, dass nun, nach der Phase der „Vorstellung“, mehr Wert auf die Handlung gelegt wird, dann könnte es doch noch spannend werden.

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julemaus94 kommentierte am 22. August 2023 um 13:58

Ich tue mich zur Zeit noch etwas schwer mit dem Buch. Dabei gefällt mir die Thematik an sich sehr gut und das dystopische Gefühl a la Bladerunner ist gut getroffen.

Allerdings sind mir bisher noch zu viele Fragen das System betreffend offen. Wenn das ganze System auf einem Wirtschaftskonzern beruht, wird für meinen Geschmack gesellschaftlich zu wenig Bezug dazu genommen. Nach meinem Verständnis müssten alle in der Megacity lebenden Menschen demnach Mitarbeiter des Konzerns sein,dir ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Aber sie haben Jobs wie Taxifahrer oder Fremdenführer, was für den Konzern ja reichlich wenig Mehrwert bietet.

Naja, vielleicht denke ich auch zu kompliziert. Ich würde mir wünschen, dass nun mehr Fokus auf den Mordfall gelegt wird und es mit den Ermittlungen voran geht.

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Lelu kommentierte am 22. August 2023 um 22:26

Wer sagt denn, dass der Taxifahrer nicht mit einem Auto fährt, das GoldTex baut oder finanziert? Ist das nicht das Problem von grorßen/mächtigen Konzernen, dass man nie weiß, wo sie sich überall mit eingekauft haben?

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Lelu kommentierte am 22. August 2023 um 21:58

Uff, der erste Teil wäre geschafft. Leicht war es nicht, weil man als Leser:in ziemlich in die Geschichte geworfen wird und während die Handlung voranschreitet und man damit beschäftigt ist, ein Gefühl für die Protagonist:innen zu bekommen, muss man sich gleichzeitig noch mit dieser neuen Welt auseinandersetzen und versuchen, zu erahnen, was da passiert ist.
Aber bisher gefällt mir der Roman ganz gut. Zone 3 und Zem, insgesamt haben die Atmosphäre, die der Autor über Plot und Sprache hervorruft, was von Roman noir oder dem Hard-boiled-Genre. Das mag ich ziemlich. Spannend in dem Zusammenhang finde ich das Gefälle zwischen Zone 2 und 3, die scheinen wie Tag und Nacht zu sein. Was muss man tun oder vielmehr mitbringen, um in der einen oder anderen Zone zu landen? Gemessen am Umfang des Romans befürchte ich aber, dass ich darauf keine Antwort bekommen werde... Auch ziemlich gut finde ich, dass dem desillusionierten Zem eine toughe Frauenfigur zur Seite gestellt wird. Zusammen mit Ira, von der wir ja nun noch gar nicht viel wissen, ist das eine ziemlich vielversprechende Figurenkonstellation.

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julemaus94 kommentierte am 24. August 2023 um 13:41

Das würde meines Erachtens bereits erklärt. Bringt man nützliche Qualifikationen oder ausreichend Intelligenz mit, schafft man es in Zone 2. Für Zone 3 reichen die "niederen" nützlichen Berufe aus. Wenn man gar nix Beuten kann, wird man abgeschoben.

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Lelu kommentierte am 28. August 2023 um 23:37

Ich meinte eigentlich: Warum darf der eine Verkäufer in Zone 2 arbeiten, die andere in Zone 3? (Es scheint ja schon in beiden Zonen alles zu geben.) Es werden sich kaum alle Polizisten, die in Zone 3 arbeiten, freiwillig dafür entschieden haben. Muss ich davon ausgehen, dass man nach "qulifiziert genug, um Polizist, nicht klug genug, um das in Zone 2 zu sein" eingestuft wurde? Und was ist mit Kindern, die in der jeweiligen Zone geboren werden? Was wäre gewesen, wenn Salia nicht automatisch klug/talentiert/mutig genug gewesen wäre, um in Zone 2 zu leben? ...

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Krani kommentierte am 23. August 2023 um 10:17

So, hier geht es also um BiF. Bürger in Festanstellung. Und mächtige Konzerne, denen die Welt gehört. Ist ja gar nicht so weit weg von heute.

Die ersten Szenen fand ich auch schrecklich, und verstanden habe ich wenig. Aber ich finde das ok, man wird eben in eine fremde Welt geworfen. Da mach ich die Reise eben mit oder nicht.

Die Hauptpersonen sind unsympathisch. Ich finde es unangenehm, wie Zem und Salia miteinander umgehen, so berechnend und vorsichtig. Die dritte Hauptperson Ira, wenn sie denn eine ist, scheint mir noch am interessantesten.

Im Grunde hat es mich überrascht, dass solche Morde überhaupt aufgeklärt werden sollen. Es gibt eine Polizei in dieser Welt? Gibt es denn auch Gerichtsbarkeit? Oder reicht es, einen Mörder einfach zu entlassen, wenn man ihn gefasst hat?

Ich bin gespannt.

 

 

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Glanzleistung kommentierte am 24. August 2023 um 13:32

Für mich ist die ganze Geschichte noch sehr unübersichtlich muss ich ganz ehrlich sagen. Dystopie gut und schön und auch der Schreibstil ist eigentlich sehr angenehm aber inhaltlich fesselt es mich im Moment so überhaupt gar nicht. Ich hoffe da passiert jetzt noch was mega Faszinierendes.

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Glanzleistung kommentierte am 24. August 2023 um 13:32

Für mich ist die ganze Geschichte noch sehr unübersichtlich muss ich ganz ehrlich sagen. Dystopie gut und schön und auch der Schreibstil ist eigentlich sehr angenehm aber inhaltlich fesselt es mich im Moment so überhaupt gar nicht. Ich hoffe da passiert jetzt noch was mega Faszinierendes.

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Lenna kommentierte am 26. August 2023 um 09:32

Der erste Leseabschnitt ist geschafft und was soll ich sagen - es geht ganz schön bedrückend und trist zu. Besonders die Beschreibung der Eingangsszenen ist ganz schön heftig und irgendwie auch entmutigend. Die Welt die hier beschrieben wird ist kaputt, trist und ziemlich hoffnungslos... Ich bin sehr gespannt wie es weitergehen wird!

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Buchstabensucht kommentierte am 27. August 2023 um 22:48

Ich bin spät dran und es ist fast alles schon gesagt.  Ich mochte diesen ersten Teil, meiner Meinung nach eine gelungene Mischung aus Dystopie und Krimi. Gute Sci-fi ist immer auch Kritik der Gegenwart, las ich mal, und hier sehe ich durchaus einige Tendenzen in der Gegenwart, die im Worst Case zu einer Welt führen könnten, die so ähnlich ist wie die beschriebene.

Spannend. Bin gespannt, wie es weitergeht. 

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Kakadu kommentierte am 04. September 2023 um 09:44

Das Buch fängt so an, wie ich es mir vorgestellt habe. Dystopisch, ängstlich, ausweglos. Die Charaktere sind mir erstmal egal, mal sehen, wer sich wohin entwickelt.

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frenx kommentierte am 07. September 2023 um 17:52

Nun also bin ich eingetaucht in die utopische Welt von "Hund 51". Vieles von dem, was am Anfang erzählt wird, wird am Ende des Leseabschnittes nun endlich etwas chronologisch erzählt. Die Idee, dass ganze Länder aufgegeben werden, ist schon krass. 

Am Anfang war ich recht verwirrt, wer wie bei dem Mordfall ermittelt, wer in welcher Hierarchie-Stellung ist, aber es kommt dann doch noch etwas Licht ins Dunkel und es entsteht sogar ein Ermittler-Duo, das zwischen den Welten bzw. Distrikten ermittelt.